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Schlüsselverse: wozu sollen die gut sein?


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#1
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Jedes biblische Buch wird von seinen Auslegern mit sog. "Schlüsselversen" versehen. Dabei können diese Verse höchst unterschiedlich ausfallen, je nachdem der Ausleger seine Schwerpunkte in der Lehre setzt.

Im Idealfall fasst solch ein Schlüsselvers die Aussagen des gesamten Bibelbuches in einem Satz zusammen.
Deshalb kann es schon ganz interessant sein, nach so einem Schlüsselvers zu suchen und Ihn dann auch zu benennen.

Man gibt dadurch Zeugnis, dass man sich Gedanken über den Text gemacht hat, die über eine gewisse oberflächliche Betrachtung hinausgehen. Wo also so ein Vers benannt wird, zeugt dieser auch davon, ob diese Gedanken logisch und biblisch begründbar ausgefallen sind.

Ein Schlüsselvers ist also ein Zeugnis nach zwei Seiten.
Er zeugt über den Inhalt des betreffenden Bibelbuches und gleichzeitig über das Verständnis des Auslegers darüber.

Deshalb nähern sich die Ansichten und Meinungen über diese Schlüsselverse immer mehr an.
Viele Ausleger haben unbewusst Angst, sich zu blamieren, wenn die Wahl ihres Schlüsselverses zu sehr aus dem allgemein vorgegebenen Rahmen fällt. Es menschelt halt auch unter Christen ab und zu.

Für mich ist Mk 1, 15 der Schlüsselvers des gesamten Evangeliums. Er beschreibt aus meiner Sicht zusammenfassend, wie sich Jesus die Rettung der Menschen durch Gott vorstellt. Jesus erklärt, wie die Begriffe "Reich Gottes", "Busse", "Glauben" und "Evangelium" zueinander passen müssen, damit die Rettung durch Gott für uns Menschen möglich ist.

Dabei ist das Stichwort "Evangelium" in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung. Als Jesus diesen Begriff zum ersten mal in den Mund nahm, fehlte das Entscheidende darin; das, was das Evangelium erst zum Evangelium gemacht hat.

Es ist vergleichsweise wie ein Hinweis auf einen Eisberg: Man sieht weniger als ein Zehntel der gesamten Masse über Wasser, die restliche Masse (über 90 %) liegt unter Wasser und trägt den sichtbaren Rest.
Das Evangelium ist erst ab Golgatha komplett, vorher fehlt vor allem im rechtlichen Sinne so gut wie alles, was uns aus der Macht des Teufels juristisch hieb- und stichfest hätte herauserlösen können.

Jesus geht hier also zum ersten Mal im Markusevangelium in seinen Worten auf den Begriff Evangelium ein.
Viel später erklärt er seinen Jüngern, was dieses Evangelium für einen Leidensweg für Ihn selbst zur Folge haben muss.

Um die am Anfang gestellte Frage nochmals zusammen zu fassen:
Ein Schlüsselvers sollte der Schlüssel zum Verständnis eines biblischen Buches darstellen.
Wie ein Schlüssel eine verschlossene Tür öffnen kann, so sollte solch ein Vers ein Türöffner eines Buchinhaltes darstellen.
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