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Eilig, eilig, heilig!


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Rolf

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Eilig, eilig, heilig!





Donnerstag, 28.04.2011


von FOCUS-Online-Redakteur Harry Luck


Sechs Jahre nach seinem Tod wird Johannes Paul II. am 1. Mai seliggesprochen. Damit stellt der einstige „eilige Vater“ einen Weltrekord auf – nicht zum ersten Mal.
Mit dem Ausruf „Santo subito“ gaben Hunderttausende nach dem Tod von Johannes Paul II. am 2. April 2005 auf dem Petersplatz in Rom dem Wunsch nach einer schnellen Heiligsprechung des verstorbenen Papstes Ausdruck. Das katholische Volk verlangte einen kurzen Prozess für den Mann, der ein Vierteljahrhundert die katholische Kirche führte und zum Pontifex der Superlative wurde.

An der gleichen Stelle, wo die „Santo subito“-Rufe in die ganze Welt verbreitet wurden, war das Staunen groß, als Kardinal Pericle Felici am 16. Oktober 1978 das „Habemus Papam“ ausrief. Felici sprach auf der päpstlichen Loggia den Namen des Gewählten so fehlerhaft aus, dass selbst viele auf dem Petersplatz anwesenden Polen nicht sofort erkannten, dass ihr Kardinal Karol Wojtyla der neue Pontifex maximus war. Schon mit seiner Wahl stellte er Rekorde auf: Der erste Nicht-Italiener auf dem Stuhl Petri seit 455 Jahren, der erste slawische Papst der Geschichte, der jüngste Papst seit 1846. „Habt keine Angst!“, rief der fast jugendlich wirkende, sportliche Mann in Weiß kurz darauf der Welt zu. „Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!“

Das Pontifikat war von Rekorden und Superlativen geprägt: Es ist mit 26 Jahren und fünf Monaten das zweitlängste der Kirchengeschichte. Johannes Paul II. erklärte mehr Menschen zu Seligen und Heiligen als alle Päpste des 20. Jahrhunderts vor ihm zusammen. Auf 104 Reisen besuchte er 127 Länder. Als erster Papst reiste er 1982 nach Großbritannien, 450 Jahre nach der Trennung der Anglikanischen Kirche von Rom. Ein Gottesdienst vor vier Millionen Gläubigen 1995 in Manila gilt als die größte Menschenversammlung in der Geschichte. Während seines Pontifikats überschritt die Zahl der Katholiken erstmals die Milliardengrenze.


Kampf gegen die „Kultur des Todes“

Der Charismatiker Johannes Paul wurde schon zu Lebzeiten weltweit von vielen als lebender Heiliger verehrt. Doch ebenso polarisierte er die Gläubigen vor allem in Europa. Während es heute als unbestritten gilt, dass der Papst aus Polen mit seinem Eintreten gegen den Kommunismus maßgeblich zum Fall des Eisernen Vorhangs beitrug, der in seiner Heimat den Ausgangspunkt nahm, machte er sich mit seinem Eintreten gegen die „Kultur des Todes“ viele Feinde. Wie kaum ein anderes Thema wurde der Kampf gegen Abtreibung zum Mittelpunkt seiner Schriften und Predigten: 1999 drängte er die deutschen Bistümer zum Ausstieg aus der staatlichen Schwangerenberatung und löste damit eine schmerzhafte Zerreißprobe der deutschen Kirche aus. Sein Festhalten am Zölibat, die Ablehnung des Frauenpriestertums und seine kompromisslose Sexualmoral brachten ihm von der einen Seite das Image eines Hardliners ein. Zugleich wurde er von Traditionalisten um den abtrünnigen Bischof Marcel Lefebvre als zu modernistisch gegeißelt.

Johannes Paul II. war ein Mann der großen Gesten. Mit seinen persönlichen Begegnungen schrieb er mehr als einmal Geschichte. 1982 empfing er Palästinenserpräsident Jassir Arafat. Als erster Papst wurde er 1989 von einem sowjetischen Staats- und Parteichef empfangen. 1999 traf er den iranischen Präsidenten Mohammed Chatami. 1986 betrat er als erster Papst in Rom eine Synagoge sowie eine evangelische Kirche, 2001 in Damaskus zum ersten Mal eine Moschee. Als historische Akte gelten das interreligiöse Friedensgebet der Weltreligionen 1986 in Assisi sowie das große Schuldbekenntnis der Kirche im Heiligen Jahr 2000 zu Glaubenskriegen, Inquisition und Judenverfolgung.

Verzeihung für den Attentäter

1983 besuchte Johannes Paul II. den Attentäter in dessen Gefängniszelle
Das Attentat im Jahr 1981
Kurz vor dem Anschlag: Johannes Paul II. winkt der Menge zu
Johannes Paul II. bricht getroffen zusammen
Schockierte Nonnen nach dem Anschlag
Das Bild des schwer verletzten Papstes ging um die Welt
Unmittelbar nach dem Attentat bangte die Welt um das Leben des Pontifex
Ali Agca, der Attentäter aus der Türkei, konnte schnell festgenommen werden
Ali Agca
Die Waffe des Attentäters
Johannes Paul II. im Krankenhaus wenige Tage nach dem Attentat
1983 besuchte Johannes Paul II. den Attentäter in dessen Gefängniszelle
Das Attentat im Jahr 1981
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Ein Zeichen unglaublicher menschlicher Größe setzte Johannes Paul II., als er noch im Krankenbett dem Mann verzieh, der ihn am 13. Mai 1981 um 17.17 Uhr auf dem Petersplatz mit einer Browning Parabellum niederstreckte: Ali Agca. Der Papst überlebte das Attentat knapp und besuchte Agca im Gefängnis Rebibbia und umarmte ihn.

Dass Johannes Paul diesen Anschlag überlebte, war für ihn selbst ein Wunder. Dass die Schüsse am 64. Jahrestag der ersten Marien-Erscheinung von Fatima fielen, war für ihn kein Zufall. Die Marienverehrung hatte das gesamte Leben Wojtylas geprägt, was er auch mit dem Buchstaben M in seinem Wappen zum Ausdruck brachte. Als Dank für die Rettung pilgerte er ein Jahr nach dem Attentat nach Fatima und sagte dort: „Ich werde nicht müde zu wiederholen, dass ich alles, was passiert ist, als einen besonderen Schutz der Mutter Gottes betrachte.“ Die Kugel, die seine Hauptschlagader nur um Haaresbreite verfehlte, wurde in die goldene Krone der Madonna von Fatima eingearbeitet. Und als Johannes Paul 2000 die bis dahin geheim gehaltene dritte Marienbotschaft von Fatima veröffentlichte, ließ er keinen Zweifel daran, dass es sich bei der Botschaft um die Prophezeiung des Attentats durch die Gottesmutter gehandelt hatte.


Nonne von Parkinson geheilt

Ein Wunder, das in Verbindung mit einem Verstorbenen steht, ist auch die Voraussetzung für eine Selig- und eine spätere Heiligsprechung. Die zuständige römische Kongregation untersuchte zahlreiche Berichte über unerklärliche Heilungen, die nach dem Gebet zu Johannes Paul II. geschehen sein sollen. Anerkannt wurde letztlich die wundersame Heilung der französischen Ordensfrau Marie Simon-Pierre, die wie Johannes Paul an der eigentlich unheilbaren Parkinson-Krankheit litt. Während ihres Leidens fühlte sie sich mit dem verstorbenen Papst eng verbunden, sie und ihre Mitschwestern beteten regelmäßig um seine Fürsprache. Vom 2. April 2005 an – dem Todestag von Johannes Paul II. – habe sich ihr Zustand weiter verschlechtert. „Ich sah mich schwinden, ich konnte nicht mehr schreiben“, berichtete die Nonne dem Vatikan. Am 2. Juni habe sie deshalb ihre Oberin gebeten, sie von ihren Aufgaben zu entbinden. Doch diese bat sie, noch durchzuhalten. „Johannes Paul II. hat vielleicht sein letztes Wort noch nicht gesprochen“, sagte die Vorgesetzte. In der Nacht habe sie dann plötzlich wieder schreiben können, beschrieb Marie Simon-Pierre ihre Genesung. „Alles, was ich sagen kann, ist: Ich war krank und bin geheilt.“ Bis heute braucht die Ordensfrau keine Medikamente und keine Behandlung mehr, wie der Arzt bestätigte, der sie seit Jahren betreute. Auch weltliche Mediziner untersuchten den Fall und haben keine rationale Erklärung für die Heilung.
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Am 13. Mai 2005, dem 24. Jahrestag des Attentats, dem 88. Jahrestag der Fatima-Erscheinung und keine sechs Wochen nach dem Tod Johannes Pauls, verkündete der neue Papst Benedikt XVI., dass der Seligsprechungsprozess seines Vorgängers schnellstmöglich eingeleitet werden sollte – entgegen der Bestimmung, dass dies erst fünf Jahre nach dem Tod möglich ist. Es folgte – schon wieder ein Weltrekord – der schnellste Seligsprechungsprozess in der Kirchengeschichte. Als Gedenktag für den neuen Seligen hat der Vatikan den 22. Oktober, den Jahrestag des Amtsantritts, festgelegt. Allerdings gilt dieser Festtag zunächst nur regional begrenzt für Rom und die Gläubigen in Polen. Im Internet hat die Verehrung für Johannes Paul II. allerdings bereits globale Ausmaße erreicht: Die offizielle Facebook-Seite des Vatikans zur Seligsprechung zählt bereits über 45 000 Anhänger. Eine offizielle kirchliche Verehrung wird Johannes Paul II. weltweit erst erfahren, wenn er heiliggesprochen ist. Doch dies ist wohl auch nur eine Frage der Zeit.
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1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Seligsprechung





Johannes Paul II ist seliggesprochen worden. Damit rückt er auf in die Schar derer, die röm.-kathol. Christen anrufen und verehren können. Ein Wunder, durch seine Fürsprache bewirkt, soll den Ausschlag gegeben haben, höre ich in den Medien. Überhaupt ist das in vielen Sendungen eine Nachricht wert. Ich wundere mich über diese Art der Religion, die sich christlich nennt.

Verstorbene Menschen werden zu Besonderheiten in der göttlichen Welt gemacht. Sie werden angerufen. Sie sollen Wunder bewirken. Was ist das für eine Vorstellungswelt? Sie entspricht in keiner Weise der Bibel.

Diese Verfahren der Selig- und Heiligsprechung verwirren anstatt auf Jesus Christus hinzuweisen. Ich habe Sympathie für Menschen, die es nicht besser wissen und deren Herz voller Hingabe und Liebe ist, die sich dann eben auch an (verstorbene) Menschen richtet. Ich habe keine Sympathie für eine Kirche und ein Lehrsystem, das dies fördert, anstatt Jesus Christus als den einen Mittler zwischen Gott und Menschen zu beschreiben, der alleine angebetet werden soll und der keine weiteren Mittler braucht.

aus:

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