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Evangelikale(Vollmacht) und charismatische(Kraft) Theologie.


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34 Antworten in diesem Thema

#1
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Vollmacht und Kraft -

Versiegelung und Geisterfüllung aus biblischer und theologischer Sicht

Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Joh 1,11-13

In ihm auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist das Unterpfand unseres Erbes auf die Erlösung Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.
Deshalb höre auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht auf, für euch zu danken, und ich gedenke euer in meinen Gebeten, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. Eph 1,13-19

In diesen Texten werden unter anderem auch die Begriffe Vollmacht und Kraft beschrieben.
Dabei lehrt die Textpassage aus dem Johannesevangelium, dass jeder Mensch mit seiner Wiedergeburt Vollmacht erhält, die ihn beispielsweise befähigt, Sünden zu vergeben und zu behalten.

Der Text aus dem Epheserbrief geht mindestens einen Schritt weiter:
Er beschreibt die Wiedergeburt als Versiegelung mit dem heiligen Geist, der uns als Angelt auf unser Erbe gegeben wurde.
Ist aber dieses Angelt oder Unterpfand gleichzusetzen mit der Einsetzung als Erbe? Geschieht diese erst, wenn uns der heilige Geist gegeben wird? Wann nimmt Er in uns Wohnung und erleuchtet uns die Augen über die Herrlichkeit der Gotteskindschaft und die Grösse der Kraft Gottes an uns und dann auch in uns?

Momentan wird die theologische Landschaft in der Christenheit von zwei Blöcken beherrscht: den Evangelikalen und den Pfingstlern oder Charismatiker.
Vordergründig geht es dabei um Themen wie Geistestaufe, Zungenrede, Krankenheilung, usw. Hintergründig geht es aber um die Frage, wie sehr die Kraft Gottes in unserer Zeit noch unseren Dienst für Christus prägen kann und prägen darf.

Ist eine bestimmte Form der ”Kraftlosigkeit” von Gott so gewollt und vorgesehen, oder gelten heutzutage die Regeln bezüglich Nachfolge Jesu, die auch zur Zeit der Apostelgeschichte gegolten haben? Ist nunmehr „nur“ die Vollmacht in Christus Jesus die Handlungsgrundlage eines Jünger Jesu, oder die Kraft des heiligen Geistes?

Die Evangelikalen haben sich in ihrer Theologie und ihrem Lebensstil auf die Vollmacht als heute noch zu geltenden Masstab im Umgang mit Gott, seinem Wort und seinem Mitmenschen und Mitchristen geeinigt.
Demzufolge wird alles ”wegtheologisiert”, was irgend mit dieser Kraft in Verbindung gebracht werden könnte.
Vorrangig sind dies die Geistesgaben, aber auch Zeichen, Wunder und Machttaten werden als nicht notwendig für die Nachfolge Jesu Christi angesehen und deshalb auch nicht gelehrt oder gar praktiziert.

Die Pfingstler und die Charismatiker sind offen für die eben genannten Dinge, deshalb werden sie dort auch gelehrt und zu praktizieren versucht.
Selbstverständlich muss die damit zusammenhängende Theologie in manchen Punkten anders ausfallen als die der Evangelikalen und genauso selbstverständlich gibt es genau an diesen Unterschiedlichkeiten Reibungspunkte. Leider fallen die Pfingstler und die Charismatiker allzuoft von der anderen Seite vom Pferd, weil vor allem der Nüchternheit zu wenig Beachtung gschenkt wird. So sind die Ergebnisse zwar grundverschieden, aber normalerweise nicht besser!

In den sieben Sendschreiben wird nur von einer Gemeinde berichtet, dass sie (eine kleine) Kraft hat, nämlich die zu Philadelphia. Deshalb hat diese Gemeinde auch die grössten Verheissungen und die glänzendste Zukunft vor sich.

Auch andere Gemeinden, die in diesen Sendschreiben beschrieben werden, haben zum Teil beachtliche Werke vorzuweisen, aber die Kraft Gottes lässt sich durch nichts ersetzen.
Wo die Kraft fehlt, da beherrscht vor allem in der direkten Auseinandersetzung mit widergöttlichen Elementen der Mangel, egal ob er offen zugegeben oder durch eine dementsprechende Theologie schöngeredet wird.
Vollmacht kann zwar bis zu einem bestimmten Punkt Mängel kaschieren, aber nicht beseitigen.

Die nachfolgende Ausarbeitung soll aufzeigen, wie weitreichend dieser Prozess gediehen ist, und wie er benützt werden, um zum Beispiel andersdenkende Christen auszugrenzen.
In dem nachfolgend beschriebenen Falle ging es um die Distanzierung eines Evangelikalen in schriftlicher Form gegenüber den Zielen der charismatischen Bewegung.
Diese Distanzierungen laufen aber auch in umgekehrter Hinsicht oder gegenüber anderen Denominationen ab, und die Argumente dafür sind in aller Regel nicht besser oder biblischer.

Wo das eigentliche Ziel, der gottgemässe Umgang mit der Kraft Gottes, erst einmal aus den Augen verloren worden ist, da müssen sogenannte Nebenkriegsschauplätze theologisch derart aufgewertet werden, daß der eigene Standpunkt gewahrt werden kann. Ob dieser den Masstäben der Schrift standhalten kann ist dabei weniger wichtig, als dass er den Masstäben der eigenen Denomination genügt.

Es muss also weniger darum gehen, welche Partei nun bessere oder schlechtere Argumente vorweisen kann, sondern wie ich diesem Mangel an Kraft am wirkungsvollsten entgegentreten kann. Deshalb sollen die nachfolgenden Argumente kein Modellbeispiel darstellen, wie ich zukünftig zu denken und zu reden habe, sondern sie sollen mir die Augen öffnen, wo ich ganz persönlich in meinem Leben diesen Mängeln am besten abhelfen kann.

Unsere Weisheit und unsere Einmütigkeit ist Stückwerk, unsere Erkenntnis sowieso.
Logischerweise wird an den nachfolgenden Argumenten stets etwas zu bemängeln sein.

Deshalb darf es in solchen Auseinandersetzungen nicht zuerst um Recht und Unrecht gehen, sondern um die Ehre Gottes und die Hilfestellung meinem Nächsten gegenüber. Dabei ist die Gefahr der Überheblichkeit oder gar des Richtens durchaus gegeben, deshalb sollte ich darauf achten, was ich behaupte und wie ich was behaupte.
Das beste Argument ohne Liebe vorgebracht kann dem Argumentationspartner grossen Schaden zufügen.

Die inhaltliche Aktualität der beiden Korintherbriefe bezogen auf die heutige Situation, was vor allem die Nüchtern-heit anbetrifft, müsste erkannt werden, um nicht in einer evtl. Meinungsverschiedenheit um jeden Preis recht behalten zu wollen. Unser Ziel soll sein, in Weisheit und Erkenntnis meinem Mitchristen begegnen zu können, um mit Ihm in Einmütigkeit und in der Kraft Gott in Christus Jesus zu loben und zu dienen.
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Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Joh 14,12-13

Wir haben heute eine Bewegung, wo Zeichen und Wunder geschehen, wie sie noch nie da waren.
Ich bin Jahrgang 1951, also noch ein relativ junger Mann, die Haare täuschen! Was ich aber in diesen 35 bis 36 Jahren, seit der Verstand entwickelt ist, gesehen habe, als von der Schule an, einfach eine totale Veränderung dieser Welt durch den Einbruch der Charismatischen Bewegung.
Ich kannte die gläubigen Kreise, ich war gut evangelisch erzogen. Aber dann kam der Durchbruch der Charismatik und jetzt ist die grosse Frage. Von dem Hintergrund, dass die zentralen Lehren, z.B. der Mutter der Charismatischen Bewegung, der Pfingstbewegung, eindeutig Irrlehren sind von der Bibel her, ist es entscheidend zu prüfen, was ist mit dieser Zeichenbewegung heute??


Wenn ich also den Hintergrund einer Lehre als eindeutige Irrlehre bezeichne, dann ist meiner Ansicht nach der Prüfungsprozess einseitig vorgegeben.
Wenn die Grundlage grosser Mist sein soll, darf dann das Ergebnis aus dieser Grundlage heraus in Ordnung sein?

Ich habe dann begonnen die Kirchengeschichte zu studieren, und da sah ich in der Kirchengeschichte plötzlich etwas, das mich sehr verwundert hat. 190 n.Chr. war die erste Pfingst- und Charismatische Bewegung in der Kirchengeschichte da!! Montanus, ein schwärmerischer Priester, Fruchtbarkeitskult, Mystiker, Verleugnung der Ehe, wie die Zeugen Jehovas, es wurde auf den Berg gegangen mit weissen Kleidern und wurde erwartet, daß der Herr Jesus zu den Lebzeiten dieses Propheten wiederkommt.
Am Schluss war er dann so weit, dass er sagte, ich bin der heilige Geist! Ist in jedem einigermassen vernünftigen kirchengeschichtlichen Lehrbuch nachzulesen.

Ich habe dann gesehen, wie diese Zeichenbewegungen punktuell immer wieder in der Kirchengeschichte auftauchten, auch Weissagung. Zinzendorf musste sich mit dem Prediger Rock auseinandersetzen in Stuttgart, das war ein Charismatiker. Dann kamen die Irvingianer, von denen die Katholisch-Apostolischen oder die Neuapostolischen entstanden sind, auch eine Pfingstbewegung.


Hier wird also aus der Kirchengeschichte heraus bewiesen, dass die Pfingstbewegung unbiblisch sein soll.
Wäre es nicht klüger, das Wort Gottes an dieser Stelle zu Rate zu ziehen?
Ausserdem sind die Beispiele einseitig gewählt. Als Gegenbeispiel für Christen, die Geistesgaben hatten, und damit verantwortungsbewusst umgingen, seien Spurgeon, Blumhard und vor allem Finney genannt.

Dann 1901 Aufbruch der Charismatischen Bewegung in der Bibelschule in Topeka.
Hier ist die Geburtsstunde der klassischen Pfingstbewegung aus einem Lehrirrtum.
Sie suchten das Zeichen für die Geistestaufe und Geistestaufe ist laut Bibel mit der Wiedergeburt identisch.


Hier werden grosse Thesen gelassen ausgesprochen. Trotzdem ist es klüger, diese Thesen auf ihren biblischen Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Wenn sich die Bibel die Mühe macht, Wiedergeburt und Geistestaufe mit jeweils unterschiedlichen Namen zu belegen, so wäre es doch möglich, dass die Bibel sich mehr dabei denkt, als wir auf den ersten Blick annehmen. Fangen wir also an diesem Punkt an:

Die Taufe in dem heiligen Geist

Die Annahme Jesu im Glauben schenkt Vollmacht durch die Versiegelung mit dem heiligen Geist.
Diese Versiegelung ist eine Anzahlung auf unser Erbe, ist aber nicht gleichzusetzen mit der Einsetzung als Erbe:

so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; Joh 1,12
In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist die Anzahlung auf unser Erbe auf die Erlösung ‹seines› Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.
Ich gedenke euer in meinen Gebeten, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe ‹den› Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst. Eph 1,13-14+16-17
werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt! Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus! Eph 5,18-20

Die Taufe in dem heiligen Geist (oder auch: die Gabe des heiligen Geistes) schenkt Kraft durch den Empfang und die Innewohnung des heiligen Geistes. Diese Kraft und die Qualität unseres Zeugnisses ist von dieser Taufe abhängig und der zentrale Bestandteil des Reiches Gottes und unseres Auftrages:

Denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet im Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Apg 1,5+8
Denn das Reich Gottes ‹besteht› nicht im Wort, sondern in Kraft. 1.Kor 4,20

Ein Übel vieler Bibelausleger ist die Tatsache, dass ihre Theorien oder Gedankenkonstruktionen nicht zu Ende gedacht werden. Die Schrift unterscheidet genau zwischen exousia (Vollmacht) und dynamis (Kraft)!

Die Vollmacht, Gottes Kinder zu heissen, erhalten wir bei unserer Versiegelung mit dem heiligen Geist (Eph 1,13).
Die Auferstehungskraft erhalten wir bei unserer Erfüllung mit dem heiligen Geist, die Paulus im Epheserbrief einige Verse danach indirekt anspricht.

Bei unserem Herrn und Erlöser sind wir uns völlig klar, dass die Tür, vor der er steht und anklopft, von uns willentlich aufgemacht werden muss. (Off 3,20) Bei dem heiligen Geist sind wir uns auf einmal genauso sicher, dass er mir nichts, dir nichts in unser Leben hineinstürmt, egal ob wir dass bewusst wollen oder nicht. Das Gentlemenlike - Verfahren, dass wir bei Jesus als selbstverständlich vorraussetzen und auch in der Verkündigung darauf hinweisen, sprechen wir dem heiligen Geist völlig ab! Damit stempeln wir den heiligen Geist als ”Einbrecher” ab!

Nachfolgend ein Briefausschnitt, der praktisch veranschaulichen will, was Paulus in Eph 1, 11-17 eigentlich erklärt:

Und in ihm haben wir auch ein Erbteil(2793) erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher auf den Christus gehofft haben.
In ihm auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt(4806) worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist das Unterpfand(721) unseres Erbes(2790) auf die Erlösung Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.
Deshalb höre auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht auf, für euch zu danken, und ich gedenke euer in meinen Gebeten, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.

Lex 2793 kleroo durch das Los bestimmen, durch das Los zuteilen, z. B. ein Erbe; von kleros , Los, vgl. dort. An der einzigen Stelle im NT, in Eph 1,11 heißt es: »Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren ..., damit wir ... seien«. Wörtl. müßte es lauten: »In ihm ist das Los auf uns gefallen ...« oder: »In ihm sind wir dazu bestimmt ...«. Paulus will damit sagen, daß schon jetzt in Christus durch den Glauben das Los auf uns gefallen ist, d. h., daß wir schon jetzt, vor der endgültigen Erfüllung aller Verheißungen, dazu bestimmt sind, daß wir zum Lob von Gottes Herrlichkeit beitragen. Kleroo wird hier benutzt, um klarzumachen, daß wir - wie beim Losen - nichts tun können und daß es nicht an uns liegt, daß Gott an uns seine Herrlichkeit zeigen und groß machen will, sondern daß es allein Gottes Liebeswille in Christus ist. Der Blick darauf, daß wir, die wir jetzt auf Christus hoffen, einmal in der Herrlichkeit Gott die Ehre geben werden, soll uns schon in dieser Welt dazu anspornen, zu Gottes Ehre und Ruhm da zu sein.
Lex 4806 sphragizo versiegeln, bestätigen; im Altertum diente das Versiegeln der Kenntlichmachung wie auch dem Schutz des Eigentums. Im eigentlichen Sinn wird das Wort in Mt 27,66 bei der Versiegelung des Grabes Jesu ge-braucht. In Röm 15,28 wird die Kollekte unter Siegel übergeben, wohl um niemand in Versuchung zu führen oder um kein Mißtrauen aufkommen zu lassen. Im übertragenen Sinn wird das Wort in Joh 3,33 als »bestätigen« gebraucht, wobei der bildhafte Gebrauch in den Hintergrund rückt, aber trotzdem immer mitgedacht werden muß. In Eph 1,13; 4,30 ist die Versiegelung mit dem Heiligen Geist Eigentums- und Erkennungszeichen der Glaubenden, ähnlich 2Kor 1,22. In Offb 22,10 geht es darum, daß der Seher die Worte der Prophetie nicht versiegeln, also nicht geheimhalten soll. In Offb 7,3-5.8 dient die Versiegelung der Kennzeichnung aller Glieder des Gottesvolkes der Endzeit.
Lex 721 arrabon Angeld, Pfand; ein Wort, das die Griechen, Römer und Ägypter von den Phöniziern übernahmen. Es bezeichnet etw., das für einen Teil des Preises gilt und im Voraus bezahlt wird, um das Geschäft zu bestätigen und abzusichern. Im NT wird es in übertr. Bedeutung für den Heiligen Geist gebraucht, den Gott den Glaubenden in diesem gegenwärtigen Leben schon gegeben hat, um sie des zukünftigen und ewigen Erbes zu versichern (2Kor 1,22; 5,5; Eph 1,14). Ähnl.: aparche , Erstlingsfrucht.
Lex 2790 kleronomia Erbe, Erbbesitz, das, was jmd. zum Erben macht; von kleronomos , Erbe; ursprünglich bezeichnet es den durch das Los zugeteilten Anteil. Wie das irdische Land Kanaan als Erbe oder Erbteil Israels bezeichnet wird (Gal 3,18; Hebr 11,8) und ein Vorbild für das himmlische Kanaan, den neuen Himmel und die neue Erde ist, in denen die Glaubenden das ewige Leben mit Gott verbringen werden, so wird auch dieses oft Erbe genannt (Apg 20,32; Eph 1,14.18; 5,5; Kol 3,24; Hebr 9,15; 1Petr 1,4). Das göttliche Heil, welches teils schon empfangen, teils für die Zukunft zugesagt ist, trägt im NT insofern die Bezeichnung Erbe, als der Mensch, der Erbe, es unwiderruflich in Besitz nehmen soll.

Losteil (kleroo Eph V.11)) + Versiegelung (sphragizo V14) = Anzahlung (arrabon V.14) auf Erbe (kleromonia V.14)

Dieses Losteil (kleroo V.11) wird aufgrund unseres Glaubens an Jesus durch Versiegelung (sphragizo V.13)) mit dem Hlg. Geist gekennzeichnet. Diese Versiegelung ist Voraussetzung für die Gabe (V.17) des Heiligen Geistes.

Hier wird also ein rechtlicher Vorgang beschrieben, der zur Zeit des Paulus gebräuchlich war, heutzutage aber einer näheren Erklärung bedarf, weil heute in rechtlichen Dingen anders vorgegangen wird. Ein nachfolgendes Beispiel (mit all seinen Schwächen im Detail) mag dir und mir helfen, zu erfassen, was Gottes Wort hier eigentlich meint:

Stell dir einmal vor, dir flattert ein Gewinnbescheid eines Preisausschreibens ins Haus, an dem du irgendwann einmal teilgenommen hast. Mit grossen Buchstaben steht darin, dass dir unter allen Teilnehmern der Hauptgewinn zugelost worden ist, nämlich ein funkelnagelneues Auto!
Nachdem du dich versichert hast, das dies kein billiger Werbetrick, sondern reale Wahrheit ist, eilst du voller Freude zu der angegebenen Adresse. Dort steht eine Urkunde für dich bereit, du unterschreibst, und das Auto gehört Dir!
Daraufhin nimmst du den Schlüssel in Empfang und unter herzlichen Glückwünschen aller möglichen Leuten steigst du ins Auto, startest, und drehst deine ersten Runden mit deinem neuen Auto.

Was hat dieses Beispiel mit dem Text aus Epheser 1, 11-17 gemeinsam?

Der Ausdruck kleroo in 1,11 ist eigentlich mit einem Wort nicht zu übersetzen.
Dennoch ist dieser Ausdruck in einen rechtlich fest umrissenen Rahmen eingebettet, der dann zu Missverständnissen führt, wenn dieser Rahmen überschritten wird. In Bezug auf das Beispiel mit dem Preisausschreiben bedeutet kleroo die Gewissheit, dass wir die Hauptgewinner im “Preisauschreiben unseres Lebens” sind. Der Hauptgewinn, die Erlösung, steht für uns bereit und wartet nur darauf, von uns rechtsgültig in Besitz genommen zu werden.

Die (durch meinen Glauben und Jesu Blut unterschriebene) Urkunde ist in etwa mit der Versiegelung (spragizo), der Autoschlüssel ist mit dem Unterpfand des Heiligen Geistes (arrabon) gleichzusetzen.
Beide Handlungen sind unabdingbar, um aus dem uns zugesagten Gewinn rechtsgültig unser Eigentum zu machen.

Das “Autofahren” ist wiederum etwas Anderes!
Hier geht es darum, Gebrauch von dem zu machen, was mir rechtsgültig zugesichert worden ist. Bezogen auf dieses Beispiel bedeutet es, den “Fahrersitz seines Lebens” Gott in der Person des Heiligen Geistes freizumachen und bewusst den Beifahrersitz einzunehmen, um erst einmal zu lernen, was “Autofahren” (Nachfolge Christi) überhaupt bedeutet.

Hier bedeutet Besitz (kleronomia) tatsächlich, von etwas Gott lernen zu wollen, um es erwerben zu können.

Wo ich also begrifflich diesen “zugesagten Hauptgewinn” und dessen “rechtsgültige Aneignung” in einen Topf werfe, da bin ich in Gefahr, diesem Text inhaltlich nicht gerecht werden zu können. (Ende Briefausschnitt)

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Joh 3,3-5

Auch Jesus trennt die Wiedergeburt und die Geistestaufe begrifflich und vor allem im Hinblick auf die Ergebnisse! Die Neu- oder Wiedergeburt öffnet mir den Blick für das Reich Gottes, die Geistestaufe (und Wassertaufe!) händigt mir die Schlüssel zum Eintritt in dieses Reich aus!

Natürlich steht es mir frei, diese Begriffe und damit auch die Ergebnisse zusammenzuziehen, ob ich aber damit dem Worte Gottes und den Gedanken Jesu gerecht werde, ist eine andere Geschichte.
Wo das persönliche Wunschdenken und/oder die überlieferten Glaubensaxiome sich an dem Buchstaben und dem Inhalt von Gottes Wort reiben, da ist es kein Zeichen von Weisheit, prinzipiell zuerst einmal das Wort Gottes in meinem Sinne umzuinterpretieren, anstatt sich offene und ehrliche Gedanken über seinen eigenen Glaubensstandpunkt zu machen.

Also das Zeichen für die Geistestaufe ist Heilsgewissheit.

Tatsächlich?

Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus
Röm 5,1
Das Zeichen für die Wiedergeburt eines Menschen ist sein Friede mit Gott. Es ist immer besser, solche Thesen anhand der Schrift zu belegen, anstatt sie aus dem hohlen Bauch heraus zu formulieren.

Und sie kamen zu dem Schluss, das Zeichen für die Geistestaufe ist Zungenrede.

Hier ist meiner Meinung nach von der Praxis auf die Theorie geschlossen worden. Und dass ist meiner Meinung nach nicht generell zulässig.
Wenn ich zum Beispiel einen Neger sehe und weiss, dass alle Neger Menschen sind, dann kann ich noch lange nicht aufgrund meiner Beobachtung schlussfolgern, dass alle Menschen Neger sind. Aber genau das ist hier passiert.
Letzten Endes ist es eine Verwechslung von Ursache und Wirkung. Ich kann von der Ursache auf die Wirkung schliessen, aber nicht immer von der Wirkung auf die Ursache. Genau das aber ist hier geschehen!

Und auf Grund von dieser Irrlehre begann dann in einer ziemlich extremen Versammlung, die grösstenteils aus Farbigen bestand, in der Acsusastreet in Los Angeles. Los Angeles ist eine Stadt, wo man sagt, vor dieser Stadt Vorsicht, sie ist mit die Hochburg des Okkultismus die Geburtsstunde der Pfingstbewegung.
Und von daher ging es über den Erdball und geschichtlich war es dann ganz einfach. Die Pfingst-, Charismatische Bewegung, als ich 1974 hineinkam, war Winkelsekte bis dann letztendlich als Vorläufer 1960 ein anglikanischer Priester, Dennis Bennet die Geistestaufe erhielt und die Charismatik langsam in den evangelikalen Raum eindrang.


Die Berichterstattung ist an dieser Stelle nicht seriös.
Hier wurde im guten Glauben ein gedanklicher Fehler begangen. Gott sah aber weniger auf den Gedankenfehler, der sich später dann tatsächlich lehrmässig verfestigte, sondern auf die Treue derer, die vor ihn kamen:

Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel , Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! Lk 11,13

Auch das Christentum hat einmal als ”Winkelsekte” angefangen.
Die Pfingstbewegung gab es schon immer, aber nicht lehrmässig mit dem Zungenreden verbunden.
So ziemlich sämtliche bedeutende Reformatoren in England waren geistgetauft.
Und was wäre wohl über Charles Finney zu sagen, der bei seiner Geistestaufe stundenlang in Verzückung vor seinem Herrn lag und dann in dieser Kraft des Geistes loszog, um Jesus zu bezeugen?
Laut seinem Zeugnis hat sich am Tag seiner Geistestaufe jeder bekehrt, den er über Christus angesprochen hat (ca 200 Leute) Später führte er Tausende zu Christus und veränderte die geistliche Landschaft um ihn herum so nachhaltig, dass die Auswirkungen noch heute spürbar sind. War dieser Mann ein Irrlehrer?
Das Buch von Dennis Bennet ”In der dritten Stunde” kann ich nur empfehlen. Dieser Mann ist in punkto Aufrichtigkeit und Nüchternheit weit über dem christlichen Durchschnitt.

1966 Geistestaufe des ersten Katholiken. Die Katholischen Priester empfangen Geistestaufen.
Und so schwoll es an bis jetzt zur 'Dritten Welle' unter John Wimber.


Bei John Wimber kann anscheinend nicht sein, was nicht sein darf.
Da dieser Mann Kranke geheilt, Tote auferweckt und Armen das Evangelium verkündigt hatte (mit durchschlagendem Erfolg) war er vielen Christen ein Ärgernis. Diese Leute vergessen unser aller Vorbild:

Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt:
Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt! Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgert. Lk 7,22-23

Und heute ist es so, dass wo zu meiner Zeit, als ich gläubig wurde, der Grossteil der Christenheit anticharismatisch war es heute genau umgekehrt ist. Hätte ich diesen Vortrag vor 20 Jahren gehalten, hätte ich fast nur Zustimmung bekommen.
Heute ist es meistens umgekehrt! Es ist so, dass die Charismatik unbemerkt in die Gemeinden eingedrun-gen ist und das ist letztendlich ein Zeichen der Verführung. Und es ist eine Frage der wirklichen "Agape" Gottes, ob ich von der Bibel her wirklich genau feststellen kann, ob es der Geist Gottes ist oder nicht
.

Ich würde, wenn ich mich berufen wüsste, solche Thesen von mir zu geben, die ganze Sache nicht an der Liebe, sondern an der Erkenntnis festmachen. Sie würde mich vielleicht auch zu einem vorsichtigeren Umgang mit dem Urteil ”Verführung” leiten, als wie mir das in dieser Abhandlung zu sein scheint.

Und jetzt mit den Zeichen. Ich möchte jetzt zunächst als Faustregel Folgendes sagen: Mit die Quintessenz, was ich lernte in dieser Phase des Prüfens in der Bibel, war, dass ich Israel und die Gemeinde unterscheiden musste. Israel darf dem Kind den Schädel zerschlagen, Psalm 137,9, brutale Anweisung. Der Gemeinde sagt der Herr Jesus, nein, sondern halte die Wange hin, Matth.5,39.

Die Bibel wertet in aller Regel die Aussagen von Menschen nicht, die sie aufführt.
Das bedeutet aber keineswegs, dass diese Aussagen in Ordnung sind. Die Wertung, dass Israel dem Kind den Schädel zerschlagen darf, ist unzulässig. Und die Bergpredigt ist keine Gemeindepredigt!

Das war mir klar, das ist ein Unterschied. Jetzt sah ich plötzlich, dass es in der Bibel drei Missionsbefehle gab, Matth.10,5: "Diese Zwölf das waren die Apostel sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Begebet euch nicht auf die Strasse der Heiden, betretet keine Stadt der Samariter."
Sie merken wieder den Unterschied. Diese Gruppen, Heiden, Samariter, Juden, die trennt Gott ganz genau in der Bibel, bloss wir trennen sie nie. Er sagt da ganz klar, geh nicht zu den Heiden, geh nicht zu den Samaritern, sondern..."gehet vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel."


Es macht sich besser, wenn man die Dinge versteht, von denen man redet.
Wer über das Matthäusevangelium lehrt, der sollte wissen, was drinsteht!
Ganz kurz dazu: Das Matthäusevangelium ist das Evangelium zuerst einmal für die Juden. Es besteht aus zwei Teilen, nämlich: Kapitel 1-11 Jesus wirkt unter den Juden, und Kapitel 12-28 Jesus wirkt unter Juden und Heiden

Dabei wird in diesem zweiten Teil der Schwerpunkt von Jesu Verkündigung und Wundern von den Juden weg auf die Heiden gelegt. Seinem Volk predigt er hauptsächlich Gleichnisse, die die Allermeisten davon nicht verstanden.
Auch der Missionsbefehl geht über auf ”alle Welt”.
Dieser sogenannte erste Missionsbefehl, wo Jesus sein Jünger nur zu den Juden sendet, verlor mit der Wegwendung Jesu von seinem Volk seine Gültigkeit. Ab jetzt waren die Heiden Missionsobjekt.

Jetzt kommt der Missionsbefehl: Speziell wenn man zu Israel ging und speziell an die 12 Apostel gerichtet. Und hier steht: "Gehet hin prediget und sprechet, - das ist interessant, was sie sprechen - das Himmelreich ist nahe herbeigekommen," das heisst, es war noch nicht da. "Heilet Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus." Das heisst, Er sagt hier, geht zu Israel und dann tut die Zeichen und Wunder, wenn du zu Israel gehst.
Und ich habe dann lernen müssen aus 1.Kor.1,22, dass Israel Zeichen will. Und ich habe dann lernen müssen aus der Geschichte, dass die Juden bestimmte Zeichen erwarteten, von denen ich keine Ahnung hatte.
Ich wusste z.B. nicht, dass der Messias bestimmte Zeichen hatte. Ich wusste nicht, heute weiss ich es von der Bibel her, dass der Messias, der Erlöser Israels, der Herr Jesus, einen speziellen Titel trägt durch die ganze Bibel, der Sohn Davids. Und eben dann ist die Bibel voll davon z.B. in Matth.12, wo der Herr Jesus die Zeichen für Israel tut.


Hier wird meiner Meinung nach eine ganze Menge an Inhalt durcheinandergebracht.
In Matthäus 12 tut der Herr Jesus nicht die Zeichen für Israel, sondern für die einzelnen Leute.
Der Besessene wurde zu Ihm gebracht und die verdorrte Hand wurde als Reaktion auf eine Falle gegen den Willen der Pharisäer geheilt. Hier trägt Jesus das Heil bereits zu den Nationen, damit sie auf ihn hoffen können (Mt 12,21)

Er tut die Zeichen des Messias und das Volk antwortet spontan: "Dieser ist der Sohn Davids."
Wenn heute ein Mann wie der Reinhard Bonnke so ein Zeichen tut, dann muss ich sagen, Du bist nicht der Messias und wir sind nicht Israel! Also, hier liegt die Falle!


Also: Reinhard Bonnke tut so ein (und mehrere) Zeichen, was hier nicht bestritten wird, er darf es aber nicht tun, weil sonst die ganze hier aufgeführte Theologie aus dem Leim geht. Hier kann wiederum nicht sein, was nicht sein darf.
Im Übrigen stellt das Volk nicht fest, dass es der Sohn Davids ist, sondern dass er es sein könnte!

Und es erstaunten die ganzen Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? Mt 12,23

Und hier ist eine ganz klare Erlösung und wenn Du nach Israel gehst, dann sage ich mir lediglich, die Zeit ist nahe, ist noch nicht da. Das Reich Gottes kommt. Es ist noch nicht da! Das Reich Gottes kommt sichtbar mit Apg.2,1, "wenn der Geist ausgegossen wird über alles Fleisch." Dann bricht das Reich Gottes im tiefsten Grunde an.

Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Röm 14,17

Hier täuscht die blumige Sprache über einen Denkfehler hinweg.
Wo die Bibel exakte Begriffe formuliert, da steht es uns gut an, sie einfach mal zu übernehmen, auch dann, wenn wir sie nicht verstehen. Das Reich Gottes ist da, wo Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geist ist.
Jeder Wiedergeborene sieht und erkennt es und jeder Geistesgetaufte trägt dieses Reich Gottes in sich.

Und hier ist ein grosses Problem, sie sollen (?) Zeichen tun.
Dann las ich im selben Buch und es ist immer wichtig, dass es dasselbe Buch ist in Matth.28,19 den Missionsbefehl: "Gehet hin und machet zu Jüngern alle Heiden." Luther hat Völker übersetzt, heisst aber Heiden "ethnos" im Grundtext.


Dann schauen wir doch einfach mal nach:

Ethnos Nation, Volk (Mt 24,7; 25,32; Lk 7,5; Joh 11,48; Apg 7,7; 8,9). Von Paulus wird es in dem Ausdruck »jede Nation der Menschen« für die ganze Menschheit in allgemeiner Weise gebraucht (Apg 17,26). Im Pl. ethni bezeichnet es häufig die Nationen im Ggs. zu Israel (Mt 4,15; 6,32; Lk 21,24; Apg 10,45 u. ö.) oder den Gläubigen (1Kor 5,1; 12,2; 1Petr 2,12), wobei beide Bedeutungsnuancen oft ineinanderfließen, weil die Gläubigen aus den nichtisraelitischen Nationen zum geistlichen Israel gerechnet werden. Israel wird gewöhnlich laos, Volk, genannt iSv. Volk Gottes oder auch Israel Gottes, aber es kann auch als ethnos bezeichnet werden (Lk 7,5; 23,2 u. ö.).

Also: Pech gehabt mit dieser Auslegungsvermutung, denn: knapp daneben ist auch vorbei!

Das heisst, gehe hin zu den Heiden und Heiden sind wir. Heide ist laut Bibel nicht eine Negerin im Urwald, sondern wir.

( Die Negerin im Urwald, ist die dann eine Jüdin?)

Jude ist laut Bibel kein Heide. Die Elberfelder übersetzt, "gehe hin zu den Nationen" im Gegensatz zu dem Volke Israel, das ist auch gut übersetzt. Und hier ist eine ganz nüchterne Aussage: "gehe hin zu den Heiden." Nun, was soll ich tun bei den Heiden?
Drei Dinge: 1. Missioniert sie, 2. tauft sie und 3. lehrt sie.


Wenn ich solche Dinge lese, kann ich mich einer gewissen Heiterkeit nicht erwehren.
Solche Schlussfolgerungen kommen dann zustande, wenn man mehr als einen auslegerischen Fehler auf einmal macht.

Wenn dies also mit diesen Heiden so stimmen sollte, wie hier behauptet wird, (die Urwaldnegerin ausgenommen, die ist ja laut dieser Auslegung kein Heide!), dann sollte ich mich trotzdem an den Schrifttext halten, wie er in Mt 28 drinsteht.
Und da steht: machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet und lehret. Hier ist ein konditionaler Zusammenhang, der nicht überlesen werden darf. Es sind also nur zwei Dinge, die dann zu einem dritten Ergebnis führen.

Was soll eigentlich ”missioniert sie” bedeuten? Der Begriff Missionar ist nichts anders als die lateinische Übersetzung des griechischen Begriffes Apostel. Beides bedeutet Gesandter.
Wenn ich also jemand ”missioniere”, dann sende ich ihn aus; etwas anderes gibt die Übersetzung dieses Wortes nicht her. Warum, wohin und wie soll ich diese ”Heiden” aussenden?

Das ist das Programm Gottes für uns, für die Heiden, Evangelisation,

( aha, dann soll missionieren” also dasselbe wie ”evangelisieren” bedeuten?
Sollte dies laut dieser Matthäusstelle Jesus gemeint haben? Ich denke nicht, weil es nicht so drinsteht.
Oder ist der Autor hier einfach falschen auslegerischen Spuren nachgegangen, die andere vor Ihm gelegt haben?)

Taufe, Lehre; für Israel Zeichen und Wunder und die Verkündigung, dass es nahe ist.

Wenn ich auslegerisch genauso unbekümmert vorgehe, kann ich jedem beweisen, dass z. B. ein Elefant fliegen kann!


Ende Teil 1
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#2
Guest_Peter Wiem_*

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Vollmacht + Kraft Teil 2

Da kam natürlich die Stelle in Mark.16, die ist ganz einfach. Ich hatte zwischenzeitlich festgestellt von der Bibel her, ich muss unterscheiden, was für eine Personengruppe habe ich vor mir? Also las ich nur die Überschrift.
In Matth.10 steht ganz klar die Juden, in Matth.28 steht ganz klar die Heiden, also las ich ganz nüchtern, was steht in Luk.16,15, wo es heisst: "Gehet hin, redet in Zungen, heilt Kranke, hebt Schlangen auf."
Interessant ist, dass man nur die Zungenrede herausgreift und nicht die Schlangen aufhebt.
Es gibt keine Bewegung, die Schlangen aufhebt, das ist halt zu gefährlich. Sie begreifen ja, was ich meine, man nimmt hier einfach, was einem passt.


Wer sich ins Glashaus hineinbegibt sollte vorsichtig sein, wenn es um das Steinewerfen geht.
Wer nicht bereit ist oder nicht fähig ist, die Schrift angemessen zu behandeln, der sollte nicht genau diesen Vorwurf an andere Adressen richten. Der sogenannte Missionsbefehl an die Juden in Mt 10 wurde da aufgehoben, als Jesus sich von den Juden weg den Heiden zuwandte:

Dann fing er an, die Städte zu schelten, in denen seine meisten Wunderwerke geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten: Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als euch. Und du, Kapernaum, du werdest etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden; denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag.
Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir.
Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn offenbaren will.
Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen«; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Mt 11,20-30

Was es mit dem ”Schlangen aufheben” auf sich hat, da rate ich jedem, der ernsthaft nach einer Auslegung sucht, einmal Apostelgeschichte 28 zu lesen, wo die Strandung auf Malta beschrieben wird:

Als aber Paulus eine Menge Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Giftschlange heraus und hängte sich an seine Hand. Als aber die Eingeborenen das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Jedenfalls ist dieser Mensch ein Mörder, den Dike, obschon er aus dem Meer gerettet ist, nicht leben läßt. Er nun schüttelte das Tier in das Feuer ab und erlitt nichts Schlimmes. Sie aber erwarteten, daß er anschwellen oder plötzlich tot hinfallen werde. Als sie aber lange warteten und sahen, daß ihm nichts Ungewöhnliches geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott. Apg 28,3-6

Die Eingeborenen haben das meiner Meinung nach ganz richtig erkannt, dass diese ”Göttin” Dike, die hier namentlich erwähnt wird, etwas mit dieser Geschichte zu tun hat. Es ist für den Satan ein Leichtes als Schlange und mit Schlangen zu arbeiten. Am Beispiel des Paulus sehen wir aber auch, was es heisst, ”Schlangen aufzuheben”.
Hier ist der sichtbare Teil einer unsichtbaren Auseinandersetzung beschrieben, und hier verheisst uns unser Herr den Sieg, wenn wir Ihm und seinem Wort vertrauen.

Und dann habe ich hier gelernt, hier steht drüber: "Gehet hin in alle Welt." Das steht in der Zusammenfassung dieser zwei Missionsbefehle und als ich dann noch las in Mark.1, dass Markus das erste Evangelium ist, war mir alles klar.
Das ist der Grundmissionsbefehl, der aufgeteilt ist in Matthäus in die zwei einzelnen Missionsbefehle.


Das sind unbeschwert formulierte, aber trotzdem unrichtige Aussagen.
Wer stellt eigentlich fest, dass das Markusevangelium das ”erste” Evangelium sein soll?
Das ”Erste” in Bezug auf Grösse, Wichtigkeit, Zeitabfassung oder dergleichen?
Was soll man mit dieser Behauptung, die in der Schrift nirgends steht und auch nirgends indirekt festgestellt wird, anfangen? Warum sollen auf einmal Mutmassungen, die von ausserhalb hergeleitet worden sind, auf einmal wichtiger sein als der Inhalt der Schrift?

Auch die Art und Weise, wie die Missionsbefehle hier abgehandelt sind, zeugt in meinen Augen nicht von übertriebener Sachkenntnis. Fangen wir doch einmal gründlich mit diesen ”Missionsbefehlen” an, was gehört dazu und was steht drin:

Nach der Auferstehung Jesu Christi hat die Botschaft an seine Jünger eigentlich nur noch ein thematisches Schwerge-wicht: die Aufforderung, seinen Dienst fortzuführen (allgemein als ”Missionsbefehl" bekannt).
Die vier Evangelien und die Apostelgeschichte setzen diesen Schwerpunkt jeweilig etwas anders, es ist aber in der Gesamtheit der Aussagen lediglich ein Auftrag mit mehreren Aspekten. Im Johannesevangelium wird dieser Auftrag zusammengefasst:

Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt(641) hat, sende ich auch euch.
Joh 20,21
Lex 641 apostello aussenden; von apo [(570)], von, und stello [(4556)], senden. Es unterscheidet sich von pempo [(3841)], schicken, dadurch, daß apostello zu einer bestimmten Aufgabe aussenden bedeutet: zum Predigen (Mk 3,14; Lk 9,2); zum Sprechen (Lk 1,19); zum Segnen (Apg 3,26; 7,35); zum Leben und zur Sühnung (1Jo 4,9f); zum Retten (1Jo 4,14). Die Aussage in Joh 3,34, daß Jesus von Gott gesandt war, kennzeichnet den Auftrag, den er auszuführen hatte, und die Autorität, die er besaß. Das Gewicht des Auftrags wird aus der Tatsache ersichtlich, daß es sein Sohn ist, den Gott sandte. Apostello bedeutet auch aussenden von einem Platz zum anderen, zu einem bestimmten Geschäft oder zu einer bestimmten Handlung (Mt 2,16; 10,5; 20,2); fortschicken, entlassen (Mk 12,3f); eine Sichel schicken, ausstrecken unter die Frucht (Mk 4,29). Unsere Autorität kommt von unserem Auftraggeber und wird ihn bestätigen und verherrlichen, wenn wir bereit sind, seinem Auftrag in vollem Umfang Folge zu leisten.

Wie dieser Auftrag im Einzelnen aussieht, beschreiben Matthäus (28,18-20), Markus (16,15-18) und Lukas (24,15-19 + Apg 1,7-8). Matthäus beschreibt dabei das Ziel des Auftrages, Markus die Begleitumstände oder Zeichen und Lukas die Ausrüstung und die zeitliche Abfolge.

Wenn ich aus welchen Gründen auch immer einen dieser Aspekte vernachlässige oder überbetone, kann ich den Auftrag nicht so erfüllen, wie ich ihn nach dem Willen unseres Herrn erfüllen sollte.
Deshalb darf ich keinen der aufgeführten Schriftstellen ausser acht lassen, wenn es um das Thema ”Missionsauftrag" geht.

A.) Die Ausrüstung und die zeitliche Abfolge des Auftrages.

Dann öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen, und sprach zu ihnen: So steht geschrieben, und so mußte der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen aus den Toten und in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem. Ihr seid Zeugen hiervon; und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibt in der Stadt, bis ihr bekleidet werdet mit Kraft aus der Höhe! Lk 24,45-49
Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Apg 1,7-8

1.) Wir müssen Verständnis(3416) haben, dass wir die Schrift verstehen(4753).

Lex 3416 nous Sinn, Verstand, Denken, das Organ der denkenden Auffassung und des Begreifens, das Organ des Bewußtseins und des Gewissens, welches vor dem Handeln arbeitet und danach wahrnimmt und beurteilt, das Organ, mit dem der Sinn der Worte erfaßt wird. Es bedeutet: natürlicher Verstand, natürliches Denken, Gesinnung oder natürlicher Sinn, der sich von Gott abgewandt hat und deshalb das Wahre und Richtige nicht erkennen kann (Röm 1,28; Eph 4,17; Kol 2,18; 1Tim 6,5; 2Tim 3,8; Tit 1,15); vom Heiligen Geist erleuchteter und erneuerter Verstand oder Sinn, erneuertes Denken (Lk 24,45; Röm 7,23.25; 12,2; 14,5; 1Kor 1,10; 14,14f.19; Eph 4,23; Phil 4,7; 2Thes 2,2; Offb 13,18; 17,9
Lex 4753 syniemi zusammenbringen; von syn , zusammen mit, und hiemi, schicken, setzen. Wenn das Wort sich auf die geistige Wahrnehmung erstreckt, bedeutet es hören, wahrnehmen, begreifen, erkennen, verständig sein, alles zusammenbringen und dann etw. verstehen. Daher bezeichnet es genaugenommen das Zusammensammeln einzelner Aspekte einer Sache zu einem Ganzen wie das Sammeln und Zusammensetzen aller Teile eines Puzzles.. Syniemi steht selten mit einem direkten Obj., so daß man oft sinngemäß übersetzen könnte: geistlichen Verstand haben oder bekommen, ein inneres Auge für geistl. Dinge haben oder bekommen.

2.) Wir sollen Zeuge des Evangeliums sein.

Das Evangelium besteht aus drei Komponenten:
1.) Jesus Christus ist für unsere Sünden gestorben, begraben und auferweckt worden.
2.) Diese Tatsachen wurden vom Wort Gottes vorhergesagt.
3.) Jesus Christus bezeugt diese Tatsachen persönlich jedem, der durch Busse und Glauben Ihm nachfolgen will.

Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, daß ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid. Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: daß Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und daß er begraben wurde und daß er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; und daß er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. 1.Kor 15,1-5

Zeuge sein bedeutet: Ich weiss um die Richtigkeit meiner Worte und Taten, weil ich erlebt habe, dass sie richtig sind.
Ein Zeuge des Evangeliums weiss aus eigener Erfahrung, wer Jesus Christus ist und was er auch an mir getan hat.

3.) Unser Zeugendienst soll sich nicht zuerst auf Wissen, sondern auf Kraft gründen.

Unser Herr spricht zweimal im Zusammenhang mit dem Zeugendienst von der Kraft des heiligen Geistes, die uns laut Apostelgeschichte erst zum Zeugen macht. Ohne diese Kraft darf der Missionsauftrag nach den Worten Jesu nicht begonnen werden. Dieser Befehl Jesu richtet sich an Jünger Jesu, d. h. an wiedergeborene Christen, die zwar mit dem heiligen Geist versiegelt (Eph 1,13-14), aber noch nicht erfüllt worden sind.

Denn das Reich Gottes ‹besteht› nicht im Wort, sondern in Kraft. 1.Kor 4,20

B.) Die Grundlage, das Ziel, und die Zeichen des Auftrages.

Und Jesus trat zu ‹ihnen› und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht(1831) gegeben im Himmel und auf Erden.
Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern: sie taufend auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, sie lehrend alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters. Mt 28,18-20

1.) Die Grundlage des Auftrages: Alle Vollmacht ist in Jesus zusammengefasst.

so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht(1831), Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; Joh 1,12

Lex 1831 exousia Erlaubnis, Autorität, Recht, Freiheit, Macht, Vollmacht etw. zu tun (Joh 1,12); von exestin, es ist möglich, erlaubt. Wie exestin verneint es das Vorhandensein irgendeines Hindernisses und kann entweder für die Fähigkeit oder das Recht, etw. zu tun, gebraucht werden. Die Wörter exestin und exousia verbinden die beiden Vorstellungen von Recht und Macht.
Jesus sendet diejenigen, die um dieses Recht in ihrem Leben wissen. Hinzugehen und alle Nationen zu Jüngern zu machen ist das Resultat einer bereits geklärten Vollmachtsangelegenheit.
Wir brauchen nicht mehr zu siegen, wir sollen aber den bereits von Jesu erungenen Sieg verkündigen und ausleben.
Die Werke des Teufels sind bereits zerstört, wir haben diese Tatsache allen Menschen begreiflich zu machen.

2.) Das Ziel des Auftrages: Machet alle Nationen zu Jüngern

Jünger Jesu zu sein bedeutet nach dieser Schriftstelle auf Jesus getauft und über Jesus belehrt zu sein.
Wer dies tut und lehrt hat die Zusage Jesu, allezeit bei Ihm zu sein. Unser Auftrag lautet also: taufen und lehren., wobei die Tasache und auch die Wichtigkeit der Taufe von uns angemessen berücksichtigt werden muss.
Der Schwerpunkt liegt aber in diesem Auftrag auf der Lehre.
In unserem Leben, Reden, Verkündigen und Predigen sollte diese Tatsache ihren Niederschlag finden.

3.) Die Zeichen des Auftrages: Glaube in Aktion

Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. Der Herr wurde nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Jene aber zogen aus und predigten überall, während der Herr mitwirkte und das Wort durch die darauf folgenden Zeichen bestätigte. Mk 16,15-20

a) Die Zeichen des Auftrages sind an die Verkündigung des Auftrages gebunden.

Der Auftrag heisst auch im Markusevangelium zuerst einmal: hingehen und verkündigen.
Wenn ich den Schwerpunkt hier anders setze, dann habe ich diese Schriftstelle im Grunde nicht verstanden.

B) Die Zeichen des Auftrages sind an den Glauben gebunden.

1.) Glauben heisst hier zwingend: gläubig + getauft worden sein. Wer um die Notwendigkeit der Taufe belehrt worden ist und sich dennoch nicht taufen lässt, ist meiner Ansicht nach als logische Konsequenz aus dieser Schriftstelle ungehorsam.

2.) Hier wird ausdrücklich nicht erklärt, um wessen Glauben es im Bezug auf die folgenden Zeichen handelt. Es kann sich hier sowohl um den Glauben des Verkündigers, als auch um den des zum Glauben gekommenen handeln.
Die Apostelgeschichte lässt beide Möglichkeiten zu, sie setzt meiner Meinung nach den Schwerpunkt eher auf den Glauben des Neubekehrten. Wo sich diese Zeichen auf den Glauben des Verkündigers beziehen, sind die Taufe im heiligen Geist und das Vorhandensein von entsprechenden Geistesgaben unabdingbare Voraussetzungen.

c) Die Zeichen des Auftrages sind vorgegeben.

1.) Dämonenaustreibung im Namen + in der Vollmacht Jesu.
2.) Das Reden in neuen Sprachen oder neuen Zungen.
3.) Sieg auch in der unbewussten Auseinandersetzung mit Dämonen. (Schlangen aufheben)
4.) Der Dienst der Handauflegung gehört untrennbar zum Missionsbefehl:

- Schwachheit kann körperliche oder seelische Ursachen haben. (zum Beispiel 2. Ko 12,9)
- Wohlbefinden kann, aber muss nicht eine körperliche Gesundung vorraussetzen.
- Es steht nirgendwo in der Schrift, dass alle hier erwähnten Zeichen gleichzeitig vorhanden sein müssen

Wenn ich mich also um ein gewisses Verständnis bemühe, was den Missionsbefehl und die damit zusammenhängenden Dinge angeht, kann ein sorgfältiges Vorgehen ganz sicher nicht schaden. Ansonsten ist die Gefahr zu gross, nur die Dinge anzureissen, die mir genehm sind, und alles andere vornehm unter den Tisch zu kehren.

Was mich auch dann hoch erfreut hat, in Vers 17 steht: "Diese Zeichen werden die, welche glauben, begleiten." Es geht um die Zeichen und Zungenreden ist in erster Linie ein Zeichen. Das erste Vorkommen steuert in der Bibel immer etwas und ist nur in zweiter Linie eine Geistesgabe. Wir sehen das nachher.
Jetzt war ich schon so weit, jetzt wusste ich, Israel hat Zeichen, die Heiden haben in der Regel keine Zeichen, der Missionsbefehl ist allgemein gegeben.


Hier addieren sich die auslegerischen Ungenauigkeiten. Hier folgt Fehler auf Fehler! Hier ”fliegt der Elefant” schon.

Und dann las ich etwas Interessantes, zum Beispiel bei Paulus 2.Kor.12,12: "Die Zeichen des Apostels," also hatte der Paulus besondere Zeichen als Apostel. Die Apostel hatten besondere Zeichen.

Nicht unbedingt, aber besondere Ausdauer im Zusammenhang mit diesen Zeichen und Wundern.

Das hatte ich nie gelesen! Wenn ich Apg.2,43 las, da habe ich immer gelesen die Gläubigen. Das war so im Kopf, die Gläubigen werden diese Wunder tun, bis ich denn genau las: "Es kam aber eine Furcht über alle Seelen, als viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel."
Und verfolgen Sie einmal die ganze Bibel, die ganze Apostelgeschichte, wer tut die Zeichen und Wunder? In der Regel die Apostel oder die Rechtsbeauftragten, nie tut die Basis, die Masse, die Zeichen. Das ist genau das, was man uns heute erzählt, die Basis tut die Zeichen. Das stimmt nicht!! Das war nicht biblisch und wird nie biblisch sein.


Wenn man die bisher gehandhabte Art und Weise der Auslegung bis zu diesem Punkt verfolgt, dann kann man schon zu solchen Ergebnissen kommen.
An machen Punkten muss man sich allerdings besonders grosse Mühe dazu geben, und hier scheint wieder so ein Punkt erreicht zu sein.

Der Herr wurde nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Jene aber zogen aus und predigten überall, während der Herr mitwirkte und das Wort durch die darauf folgenden Zeichen bestätigte. Mk 16,19-20

Das waren immerhin Jünger, die Zeichen und Wunder erlebten. Frage: Waren das ausschliesslich Apostel?

Es muß nun von den Männern, die mit uns gegangen sind in all der Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns hinweg aufgenommen wurde - von diesen einer Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden. Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. Apg 1,21-23

Hier wird festgestellt, dass zwei Jünger Jesu (ausser den Aposteln) die ganze Zeit mit Jesus zusammenwaren.
Da die Anzahl der Jünger zum Schluss (nach Jesu Tod und Auferstehung) eher zugenommen hat, waren das also Einige bis Viele, die die Himmelfahrt Jesu erlebt haben. Und diese erlebten dann Zeichen und Wunder.

Wenn die Bibel etwas nicht ausdrücklich beschreibt, dann darf ich nicht auf den auslegerischen Fehler verfallen, dass es dies nie gegeben hat. Zum Beispiel schreibt die Schrift nichts von Amerika, Relativitätstheorie, Schwarzwälder Kirschtorte usw. Deshalb gab und gibt es diese Sachen trotzdem. Was soll übrigens ein ”Rechtsbeauftragter” sein?

Und jetzt habe ich doch dann festgestellt, dass eben die Apostel besondere Zeichen hatten und der Herr Jesus als Messias besondere Zeichen hatte. Ich habe nicht gewusst, dass ein Jude einen Aussätzigen, seit der Fertigstellung der 5 Bücher Mose, nicht heilen konnte. Ich weiss das von einem Juden-Christen. Und jetzt verstehe ich auch, warum die Bibel in Matth.8, als der Herr Jesus sich als Messias beweist, diesen Heilungsdienst mit der Reinigung eines Aussätzigen beginnt.

Ein wenig Sorgfalt wäre angebracht, wenn man solche Behauptungen aufstellt.
Hier entsteht der Verdacht, dass es nicht in erster Linie um die Auslegung der heiligen Schrift geht, sondern zuerst um die Einlegung seiner eigenen Gedankengänge! Jesu Heilungsdienst begann viel früher.

Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn. Joh 2,11
Und er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen unter dem Volk. Mt 4,23

Die ganze Bibel kennt nach der Fertigstellung der 5 Bücher Mose keine Reinigung eines Aussätzigen unter Israel mehr.

(Das beweist aber keinesfalls, das diese nicht vorgekommen sind!)

Meistens kommt hier der Protest wegen Naeman, aber er war kein Jude, er war ein Syrer. In dem Moment als der Herr Jesus beginnt, diese Zeichen zu tun, schreit Israel. Sehen Sie einmal folgende drei Zeichen, die die Zeichen des Messias waren von der Überlieferung her: Einem Blindgeborenen die Augen zu öffnen, einen stummen Dämon auszutreiben und einen Aussätzigen zu reinigen.
Wenn Sie diese drei Wunder betrachten im Matthäusevangelium, dann sehen Sie jedesmal, dass das Volk sofort zusammenläuft und schreit, 'so etwas haben wir noch nie gesehen seit die Welt besteht, so etwas gab es noch nie in Israel, ist dieser nicht der Sohn Davids, der Messias?' Spezielle Zeichen Jesu, spezielle Zeichen des Apostels.


Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke[2025] tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Joh 14,12-13

2025 ergon Im Pl. te erga meint es auch die Werke Jesu in seinem Erdenleben, sowohl die Wunder als auch die Worte (Mt 11,2; Joh 5,20. u. ö.).

Wiederum knapp daneben! Jetzt scheint allmählich jedem klar zu sein, was hier ”bewiesen” werden soll.
Es erscheint mir merkwürdig, wenn Jesus seine Jünger (nicht nur die zwölf Apostel) dazu auffordert, auch Zeichen und Wunder im Namen Jesu vom Vater zu erbitten, diese im Nachhinein als unbiblisch und nicht von Gott gewollt darzustellen.

Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden; indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und daß Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren: und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. Apg 4,29-31

Wenn die Argumentation, die hier unterbreitet wird, so auch nur in Ansätzen richtig wäre, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass Gott in Apg 4 nicht wusste, was er mit diesem Erdbeben tat.

Und dann kam ich an die Stelle, die mir dann endgültig den Boden unter den Füssen wegnahm in Bezug auf Zeichen und Wunder in Hebr.2,3-4, da heisst es ganz einfach: "Wie wollen wir ein so grosses Heil versäumen, welches zuerst durch den Herrn gepredigt wurde, der Herr, und dann von denen, die Ihn gehört hatten, uns bestätigt worden ist," die Apostel.
Es sind also zwei Personengruppen angesprochen, der Herr Jesus und die Apostel, "und Gott gab, nicht Gott gibt, Gott gab Sein Zeugnis dazu," zu wem?
Zum Herrn Jesus und zu den Aposteln, "mit Zeichen, Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach Seinem Willen."


Das ist auch so ein auslegerisches Kabinettstückchen.

Deswegen müssen wir um so mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa vorbeigleiten.
Denn wenn das durch Engel verkündete Wort fest war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing, wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Rettung mißachten? Sie ist , nachdem sie ihren Anfang genommen hatte, daß sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben, wobei Gott zugleich Zeugnis gab(4733) durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
Denn nicht Engeln hat er den zukünftigen Erdkreis unterworfen, von dem wir reden; es hat aber irgendwo jemand bezeugt und gesagt: »Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, daß du auf ihn achtest? Hebr 2,1-6

Lex 4733 synepimartyreo zugleich, zusammen oder mit bezeugen, beistimmen durch etw. (mit Dat.); nur in Hebr 2,4 von Gott, der die Verkündigung der Evangelisten mit diesen zusammen durch Wunder bezeugt.

Wenn wir den Textzusammenhang ein klein wenig weiter spannen, wie es in dem Falle dieser Auslegung geschehen ist, dann erkennen wir unschwer an dem Gegensatz Engel - Mensch, dass hier jeder Mensch, also auch du und ich, angesprochen ist. Es geht um die Annahme oder Missachtung der Errettung durch Jesus.
An keiner Stelle steht, dass diese Bezeugung ausschliesslich durch Apostel stattgefunden haben soll.
Es steht auch nicht drin, dass diese Leute alle Jesus gehört haben, sondern die Allermeisten nur die Botschaft über Ihn.

Das heisst, Gott bestätigte in besonderer Weise die Apostel und den Herrn Jesus durch die Zeichen und Wunder. Aber, dass Sie mich richtig verstehen, das ist für mich überhaupt kein Problem, ich erlebe das auch im Alltag, dass Gott Wunder tun kann. Das ist überhaupt kein Problem. Gott tut heute Wunder, heilt Kranke und kann alles. Aber die flächendeckenden Zeichen und Wunder, wie sie heute auftreten, sind laut Bibel beschränkt auf diese zwei Personengruppen.

Wie war das eigentlich mit Philippus, Stephanus usw. ? Das waren keine Apostel und taten trotzdem Zeichen und Wunder. Haben die was falsch gemacht oder falsch verstanden?

Und dann habe ich die Bibel weiter studiert und dann fand ich etwas Entsetzliches, das mich entsetzt hat, als ich es feststellte, dass nämlich die Bibel, wenn sie über Zeichen und Wunder spricht, dann eine Aussage macht diese Zeichen, Wunder und Kräfte sind drei griechische Worte. Und nachdem sie uns mitgeteilt hat im Hebräerbrief, dass der Messias Jesus Christus und die Apostel diese Zeichen hatten, redet sie für die Allgemeinheit, d.h. für uns über diese Zeichen nur noch ausschliesslich negativ.
Zum Beispiel in Matth. 24,24: "Es werden viele falsche Propheten auftreten und werden diese Zeichen und Wunder tun." Offb.13,13, "der Antichrist und der falsche Prophet," vor allem der falsche Prophet wird diese Zeichen, Wunder und Kräfte die drei gleichen Worte tun und am Schluss landen wir dann bei 2.Thess.1, wo die Bibel beschreibt, dass bevor der Antichrist kommt wir müssen natürlich 1.Joh.4,1 dazu lesen, weil die Bibel lehrt, dass sein Geist vorher kommt dass das Kommen des Antichristen durch Zeichen und Wunder vorbereitet werden wird.
Und die Stelle, die uns unser Bruder Helmut las, war eindeutig, die sagte: "...dessen Zeichen, Wunder und Kräfte der Verführung." Genau das, was der Herr Jesus in Matth. 24 und was Johannes in Offb.13 sagt, das heisst die Zeichen und Wunder der Apostelzeit gehören in die Endzeit. Aber die Endzeit, ich denke, da sind wir uns einig, ist seit 1948. Seit Israel seinen Staat hat, beginnt die Endzeit und der Feigenbaum blüht. Ab dieser Zeit tauchen die Zeichen als Verführung massiv wieder auf und führen Menschen ins Verderben.


Hier paart sich ein gewisser geistlicher Fanatismus mit einer unverantwortlichen geistlichen Realitätsblindheit.
Hier werden vermeintliche Kopien wie z. B. von Jannes und Jambres zwar als Verführung gebrandmarkt, aber die Originale, wie z. B. Mose und die Plagen Ägyptens, die diese Beiden erst zu ihrem schädlichen Tun veranlasst haben, als nicht vorhanden vorausgesetzt.
Wer so argumentiert, hält den Teufel für dümmer, als er ist. Warum soll der Satan falsche Propheten, falsche Apostel, falsche Zeichen und falsche Wunder auftreten lassen, wenn keine Echten da sind?

Der Satan ist Meister im Kopieren, hier trauen wir ihm auf einmal eine Originalität einerseits und eine völlig falsche Einschätzung von geistlichen Tatsachen andererseits zu, die er beide nicht besitzt.
Was nützt es denn, die Kopie eines Geldscheines anzufertigen, wenn es seid fast zwei Jahrtausende keine Originale davon mehr zu geben scheint?
Wie weit muss ein Ausleger die Qualitäten Aufrichtigkeit und vor allem Nüchternheit aus seinem täglichen geistlichen Leben verbannen, um zu solchen unverantwortlichen Schlussfolgerungen zu kommen?
Die Auslegung, die Israel mit dem Feigenbaum gleichsetzt, ist nicht haltbar. Sonst wäre Israel von Jesus auf ewig verflucht (siehe: der verdorrte Feigenbaum).

Und dann lernte ich noch Joh.20,30 ich hatte diese Bibelstelle nie gelesen in dem Sinne und ich war dann total baff erstaunt, was ich alles überlesen hatte beim Bibelstudium Joh.20,30: "Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor Seinen Jüngern, die in diesem Buche nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubet, dass Jesus der Sohn Gottes, der Christus, sei und dass ihr durch den Glauben Leben habt in Seinem Namen."
Und plötzlich teilt mir die Bibel mit, dass ein Grossteil der Zeichen und Wunder z. B. vom Herrn Jesus aufgeschrieben wurde, dass ich durch das Lesen der Bibel diese Wunder sehe und zum Glauben komme. Sie werden in keiner Weise, diese Zeichen und Wunder, durch die ganze Gemeindezeit, vor allem in der Endzeit, als echte Zeichen des Glaubens da sein, sondern sie werden genau das Gegenteil sein.


Hier sehe ich ein logisches Loch in der Argumentationsführung.
Wenn Jesus diese Zeichen tat, damit wir glauben, so sehe ich keine logische Verbindung dahingehend, dass Andere an Ihn Gläubige diese Zeichen und Wunder nicht ausüben dürfen.

Die Bibel lehrt, sie kommen als Fälschung in der Endzeit zurück. Und als ich soweit war, da war ich am Ende. Dann wusste ich, jetzt ist es Zeit, deine ganze Bibel vom ersten bis zum letzten Vers noch einmal neu durch zu studieren.

Was war also genau die Motivation, die Bibel noch einmal komplett durchzulesen?

Je mehr ich das tat, desto mehr kam ich weg von der Pfingst- und Charismatischen Bewegung, desto mehr wurden meine Augen geöffnet, dass ich hier eine Bewegung habe, wo es sicher liebe Leute drin hat mein bester Freund, mein geistiger Vater sitzt heute noch drin die verblendet sind, wo letztendlich hier getäuscht wurden durch das, was der Herr Jesus sagt, wir können das Wort Gottes nicht brechen.
Wir können die Heilsgeschichte nicht übersehen. Wir können halt nicht einfach tun, wie wenn heute z. B. die Zeit der Apostel wäre.


Warum eigentlich nicht?

Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi. Eph 4,11-13

Im Griechischen steht die Formulierung ”er hat gegeben” im Aorist.
Das bedeutet einen Anfang in der Vergangenheit und ein fortwährendes Bleiben in der Gegenwart.
Eine andere Auslegung lässt diese hier verwendete grammatische Konstruktion nicht zu.
Diese Dienstgaben muss es also laut der Schrift und auch laut meiner persönlichen Erfahrung noch heute geben!

Nur ein Beispiel noch zur Unterscheidung wie man die Bibel liest. Ist Ihnen jemals aufgefallen, dass in Apg.1 laut dem, was ich ja heute behauptet habe, noch Zeit des Gesetzes sein müsste, weil der Geist noch nicht ausgegossen war? Dass die Apostel, als sie einen Nachfolger für Judas suchten, das Los warfen, alttestamentlich?
Ist Ihnen auch aufgefallen, dass in Apg.6, nachdem der Heilige Geist ausgegossen ist und wieder Personen gesucht werden, nicht mehr gelost wird, weil wir nicht mehr im Zeitalter des Alten Testamentes sind? Sondern hier entscheiden sie auf Grund absoluter Führung durch den Heiligen Geist. Das ist ein grosser Unterschied. Und diese kleinen Unterschiede, das ist der grosse Unterschied, lehrmässig. Ich möchte dann noch die Lehren aufzeigen, wo sie nicht übereinstimmen.
Es stimmt keine einzige Lehre, die anders ist wie der normale evangelikale Raum, es stimmt keine einzige Lehre mit der Bibel überein.


Also: der evangelikale Raum ist normal, alles andere unnormal. Es gehört eine nicht kleine Portion geistliche Überheblichkeit dazu, um solch eine Behauptung so zu formulieren und weiterzuverbreiten.

Indirekt wird hier des Pudels Kern enthüllt: es geht nicht in erster Linie darum, die Korrektheit der Schrift, sondern die Richtigkeit der evangelikalen Theologie zu beweisen. Hier ist die Schrift nicht mehr der Masstab, sondern nur noch Mittel zum Zweck der Untermauerung aller evangelikalen Ansichten. Gleichzeitig hat alles, was sich gegen diese evangelikalen Ansichten erhebt, unstimmig zu sein. Diese Vorgehensweise degradiert alle Ansichten, auch die der heiligen Schrift, zum Beweismittel der Unfehlbarkeit von evangelikalen Standpunkten und Masstäben.

Hier ist die Bibel nicht mehr Richtschnur unseres Lebens, sondern Mittel zum evangelikalen Zweck.
Spätestens hier verliert diese theologische Beweisführung ihre Glaubwürdigkeit, weil es nicht in erster Linie um die Ehre Jesu geht, sondern um die Richtigkeit der eigenen gewählten Glaubensgrundsätze.

Trotzdem stimmt das nicht , was hier steht, weil die Leute die Versiegelung mit dem heiligen Geist und die Ausgiessung des heiligen Geistes in einen Topf werfen. Wann also geschah die Versiegelung der Jünger?

Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie behalten. Joh 20,21-23

Gleichzeitig mit ihrer Bevollmächtigung (exousia) erhalten sie eine Anleitung, wie sie mit dieser Vollmacht umgehen sollten. Pfingsten ist etwas ganz anderes, hier geht es um die Kraft:

Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Apg 1,8

Das neue Testament beginnt tatsächlich mit Pfingsten, weil das Reich Gottes sich eben nicht in erster Linie auf Vollmacht stützt, sondern auf Kraft. Die Vollmacht haben wir mit der Wiedergeburt erhalten, aber die Kraft muss von Gott durch die Taufe im heiligen Geist kommen.
Das Reich Gottes muss von den Eigenschaften leben, die von Gott kommen, sonst wäre es nicht Gottes Reich, sondern unser Reich mit Gott als begleitender Person. Und wenn es tatsächlich auf diesen Kraftempfang ankommt, dann muss ihn Jesus auch erlebt haben. Also schauen wir einmal nach:

Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, daß der Himmel geöffnet wurde und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Lk 3,21-22

Hier haben wir die Versiegelung mit dem heiligen Geist. Hier war der Geist auf Ihm aber noch nicht die Kraft in Ihm.

Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt und von dem Teufel versucht. Und er aß in jenen Tagen nichts.... Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und die Kunde von ihm ging hinaus durch die ganze Umgegend. Lk 4, 1-2 + 14

In Vers 14 war die Kraft des heiligen Geistes in Ihm, vorher nicht.
Ähnlich wie die Jünger waren es vierzig Tage von der Versiegelung bis zum Empfang der Kraft.
Jesus hat also in der Wüste seine ”Geistestaufe” erlebt, um einmal bei den gewählten Ausdrücken zu verbleiben.
Und als Christen haben wir keinen Theologien oder Trends hinterherzulaufen, sondern Jesu Fusstapfen.

Das Wichtigste in der Heilsgeschichte wäre, damit das klar herauskommt, dass das Alte Testament bis Apostelgeschichte 1/Ende geht. Nicht von dem Namen Neues Testament her, sondern von der Heilsge-schichte her, weil der erste Jünger an Pfingsten wiedergeboren wurde, als der Geist der Sohnschaft kam. Die Jünger des Neuen Testamentes waren wie die Heiligen des Alten Bundes.

Hier liegt eine Verwechslung von Wiedergeburt und Geistestaufe vor. Wen dem so wäre, wie das hier behauptet wird, warum lässt Jesus seine Jünger nach seiner Auferstehung den heiligen Geist empfangen?

Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und trat in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie behalten. Joh 20,19-23

Gleichzeitig mit diesem Empfang belehrt er seine Jünger, wie sie mit der damit empfangenen Vollmacht (exousia) umzugehen haben. Hier wird also nicht getan, als ob, sondern hier geschieht tatsächlich die Wiedergeburt der Jünger.

Das Wichtigste in der Heilsgeschichte ist übrigens der Tod und vor allem die Auferstehung Jesu Christi.
Auch im Eifer des Gefechtes sollten nicht solche Irrtümer passieren, wie hier beschrieben.

Es gäbe hier noch viel darüber zu sagen, dass zum Beispiel der Heilige Geist, der im König, im Priester, im Propheten und in dem Arbeiter in der Stiftshütte war, dass er dann zum Beispiel in Matth.2 angekündigt wird durch die Könige, die Weisen, die Magier aus dem Morgenland und dann bringen sie Gaben, Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das sind genau die drei Gaben dieser drei Gruppen, König, Priester und Propheten, die sie dem Herrn Jesus bringen. Und dann sagt die Schrift: "Er hat den Geist nicht nach Mass." Das heisst, der Heilige Geist ist während der Evangelien auf dem Herrn Jesus konzentriert.

Über die Sterndeuter aus dem Morgenland kann man Vieles zu Papier bringen. So, wie sich das hier liest, ist meiner Ansicht nach schon Klügeres darüber geschrieben worden.

Die Aussage, dass der heilige Geist in den Evangelien auf Jesus konzentriert sein soll, ist eine auslegerische Fehlleistung der gröberen Sorte.
Wenn Johannes der Täufer auf Jesus hinweist, und Ihn als Lamm Gottes tituliert, das der Welt Sünde hinwegträgt, dann muss er sich das laut dieser Auslegung selbst zusammengereimt haben. Und eine noch deutlichere Stelle dazu:

Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Mt 16,15-17

Petrus hat also eine Offenbarung vom Vater über Jesus erhalten. Wer hat die Ihm wohl übermittelt?
Vielleicht hatte er gerade sein Handy bei sich, oder ihm wurde ein Fax in die Hand gedrückt oder ein Einschreiben?
Oder im Fernseher oder am PC wurde gerade ein entsprechender Hinweis in dieser Sache abgegeben?
Natürlich sind diese Behauptungen lächerlich, sie bieten sich aber aufgrund dieser abstrusen Auslegung von wegen dieser besagten Konzentration folgerichtig an.
Warum denken die Leute die Sache nicht zu Ende, wenn sie meinen, so einen Unfug behaupten zu müssen?

Die Jünger waren bekehrt im Sinne von alttestamentlicher Bekehrung, aber nicht wiedergeboren.
Aus diesem Grund sagt auch der Herr Jesus zu Petrus: "Wenn du dich dermaleinst bekehren wirst..." Manche neuere Übersetzer konnten das nicht glauben und haben übersetzt, "wenn du zurückkommst," aber es heisst "bekehrt."


Der Grundgedanke des Bekehrens ist hier richtig ausgearbeitet, nur der Zeitpunkt dieser Bekehrung ist ca. vierzig Tage vor Pfingsten.

Ich denke, Sie können sich meine seelische Verfassung vorstellen, diese Kämpfe. Ich neige von Natur aus, von der Familie her zu grauen Haaren ich denke, das ist kein Geheimnis, das weiss jeder, dass sie vererbt werden aber ich denke, ein Teil davon kommt sicher auch von diesen Kämpfen, nicht nur von der Erbanlage. Es waren für mich schreckliche Kämpfe. Meine besten Freunde waren drin. Meine Frau und ich, wir waren praktizierende Pfingstler und Charismatiker. Und immer wieder der Wink mit dem Zaunpfahl, du wirst die Sünde wider den Heiligen Geist begehen.

Wo Menschen zusammenkommen, auch vor Gott, da menschelt es leider ab und zu kräftig. Ich kenne genügend Christen, die sowohl zur evangelikalen, als auch zur charismatischen Theologie neigen und darin ihren Platz sehen. Sowohl die Einen wie die Anderen haben ihre Stärken und Schwächen, weil mit der Übernahme dieser Theologien bestimmte angelernte Verhaltensmuster und Normen unbewusst mit übernommen werden, die nicht unbedingt alle etwas mit der Nachfolge nach biblischer Norm zu tun hat.

Leider ist der ”normale” Christ in punkto Erkenntnis und Einsicht ziemlich weit weg von dem, was die Schrift als ”normal” voraussetzt. Um mit diesem Defizit vor Gott und den Menschen klarkommen zu können, werden viele Masstäbe der Bibel durch die sehr viel weniger anspruchsvollen Masstäbe der einzelnen Denominationen ersetzt.

In der Praxis schaut das dann so aus, dass man innerhalb dieser jeweiligen Denominationen als Mensch und Christ anerkannt ist, wenn man sich an die jeweils geltenden Spielregeln hält, auch wenn man in vielen Dingen meilenweit vom Anspruch Gottes entfernt bist. Hauptsache, man hat den gleichen Stallgeruch und das gleiche Feindbild.

In der Theorie ist der Feind der Teufel, in der Praxis leider allzu oft der Mitchrist aus der ”anderen” Denomination.
Als logische Konsequenz gibt es dann unter anderem solche Auslegungen wie diese hier, wo der unerlöste Sünder und der Mitchrist aus der ”falschen” Denomination in den gleiche Topf geworfen wird mit der Aufschrift: Verlorene Seelen.
Wiederum zieht dies nach sich, das des Christen liebster Zeitvertreib nicht die Verherrlichung unseres Herrn oder die Rettung der Sünder ist, sondern die Anklage und Verleumdung der im Glauben ”Andersdenkenden”.

Vergessen wir nicht: Jesus wurde durch die ”Frommen” ans Messer geliefert, nicht durch die Ungläubigen.
Die Endzeit wird durch Verführung zu dem, was Jesus über sie gesagt hat. Und diese Art und Weise, wie Christen über andere Denominationen herziehen, scheint mir ein Hauptpunkt dieser Verführung zu sein.


Ende Teil 2
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#3
Guest_Peter Wiem_*

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Vollmacht + Kraft Teil 3

Ich werde nachher aufzeigen, ich kann die Sünde wider den Heiligen Geist so wenig begehen wie sie, weil die Bibel ganz klar lehrt, wer sie begehen kann und wer nicht. Insofern kann ich jeden beruhigen.
Aber jetzt war natürlich noch ein Problem.
Als ich herausging aus der Pfingst- und Charismatischen Bewegung, da habe ich nur zwei Punkte glasklar erkannt gehabt. a) Dass es keine Geistestaufe wie bei den Pfingstlern gibt, sondern dass jeder Gläubige geistgetauft ist und B) dass die Apostel eine Sonderstellung haben. Das ist auch nachzulesen in Offb.18, wo ausdrücklich die Apostel, die Propheten und der Rest der Heiligen genannt wird.


Über Punkt a) wurde schon genügend geschrieben. Hier wird lehrmässig nicht für die Aussagen der heiligen Schrift, sondern gegen die Aussagen der ”Charismatiker” Stellung bezogen.
Und zu B) ein ergänzender Gedanke:
Die Propheten haben also keine Sonderstellung, obwohl sie in Off 18 auch genannt werden.
Ist das nun Absicht oder Fahrlässigkeit, mittels einer solchen Auslegung zu solch einem Ergebnis kommen zu wollen?

Ich habe noch in Zungen geredet, als ich herausging aus der Charismatischen Bewegung. Das war natürlich eine wichtige Sache, die Zungenrede. In der Regel zeigt die Bibel im ersten Vorkommen auf, um was es sich handelt. Das heisst, die Bibel lässt uns nie im Zwiespalt, was wirklich los ist. Das griechische Wort für Zungen, Zungenrede, heisst ganz einfach "glossa". Man sagt dann in der Theologie den Zungenbrecher Glossolalie. Es ist aber ganz einfach "glossa" und bedeutet Sprache, letztendlich nationale Sprache.

Richtig, nur: ich bezweifle hier einmal, ob jemand ausser Gott diese ganzen Sprachen kennt.
Wenn so eine Sprache linguistisch anders aufgebaut ist als z. B. eine europäische Sprache, dann braucht dies noch lang kein ”mystisches, ekstatisches Reden” zu sein. Auch wenn sich das für ein ungeübtes Ohr so anhören mag!

Und in 1. Mose 11,7 wird das erste Mal in Zungen geredet. Wenn man die griechische Übersetzung des Alten Testamentes nimmt, eine sog. Septuaginta, die ist in Ihren Bibeln in der Fussnote in der Regel, wenn sie benützt wird, mit dem Zeichen LXX genannt, das ist die griechische Übersetzung des Alten Testamentes, dann findet man das beim Turmbau zu Babel, als Gott sagt: "Wohl an, lasst uns hinabfahren und daselbst ihre Sprache verwirren, dass keiner des anderen Sprache verstehe."
Hier steht das erste Mal in der Bibel das eigentlich klassische Zungenreden. Bereits aus der Übersetzung her vom Griechischen, das kann man leider nur mit dem Neuen Testament vergleichen, ist eindeutig, dass die Bibel unter "glossa" Sprache meint und nicht ein mystisches, ekstatisches Reden. Es ist eine wirkliche Fremdsprache, die Zungenrede. Das soweit vorab.


Auch hier täte ein genauerer Blick in die Schrift gut, um zu wissen, wovon man spricht:

Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen , besonders aber, daß ihr weissagt! Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse. Wer aber weissagt, redet zu den Menschen Erbauung und Ermahnung und Tröstung. Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
Ich möchte aber, daß ihr alle in Sprachen redet, mehr aber , daß ihr weissagt. Wer aber weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet, es sei denn, daß er es auslegt, damit die Gemeinde Erbauung empfange.
Jetzt aber, Brüder, wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch rede in Offenbarung oder in Erkenntnis oder in Weissagung oder in Lehre? Doch auch die tönenden leblosen Dinge, Flöte oder Harfe, wenn sie den Tönen keinen Unterschied geben, wie wird man erkennen, was geflötet oder geharft wird? Denn auch wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten?
So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebt, wie soll man erkennen, was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden. 1.Kor 14,1-9

Der Verfasser dieser Zeilen scheint anders als der Apostel Paulus ein verhältnismässig eingeschränktes Verständnis von Sprachen zu haben, weil er einerseits von einer wirklichen Fremdsprache spricht, andererseits von einem ”mystischen ekstatischen Reden”, dem er jegliche sprachliche Substanz abspricht:

Es gibt zum Beispiel so viele Arten von Sprachen in der Welt, und nichts ist ohne Sprache. Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache nicht kenne, so werde ich dem Redenden ein Barbar sein und der Redende für mich ein Barbar. 1.Kor 14,10-11


Natürlich kann ich die Definition des Paulus darüber verwerfen. Natürlich kann ich sagen, es gibt eben doch Dinge oder Sachen, die eben keine Sprache, sondern nur ”sprachloses Gestammel” sind.
Nur begebe ich mich damit ausserhalb der Norm der heiligen Schrift. In meinen Augen ist es kein Zeichen von Weisheit, eine biblische Wahrheit mit unbiblisch gewählten Masstäben beweissen zu wollen.

Also: die sogenannte Zungenrede ist laut biblischem Masstab immer eine Sprachenrede, aber für uns nicht immer als solche zu erkennen. Manche dieser Sprachen versteht tatsächlich nur Gott:

Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren. Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich in unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was der Sinn des Geistes ist, denn er verwendet sich für Heilige Gott gemäß. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Röm 8,25-28

Die Bibelstelle im Römerbrief 8,28, die uns Christen in Fleisch und Blut übergegangen ist, baut sich argumentatorisch hauptsächlich auf dieses ”unverständliche Sprachengebet” auf.

Die Gewissheit, dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, bezieht sich tatsächlich in erster Linie auf den Umgang mit dem Sprachen- oder Zungengebet (der Geist weiss aber - wir wissen aber).
Deshalb ist diese Gabe für den einzelnen Gläubigen so erbauend! Dadurch, dass der heilige Geist die Regie übernimmt, weil wir sie bewusst Ihm überlassen, da segnet er in zwei Richtungen: er formuliert die Bitten, die wir nicht wissen, und er schenkt die Gewissheit der guten Führung Gottes in und mit seinem Leben.

Paulus wusste, warum er mehr als alle ihm Bekannten in Sprachen oder Zungen betete.
Und er wusste auch, warum er trotz der Gefahr des Missbrauchs und des Missverstehens diese Gnadengabe den Gläubigen zur Ausübung empfahl. Nur wir wissen dies allzu oft nicht.

Aber was jetzt ganz wichtig ist, eigentlich kommt das Wort Zungenrede im Alten Testament nicht direkt vor, indirekt kommt es vor wir sehen das nachher kommt aber nicht vor! Ist Ihnen jemals aufgefallen, dass in den ganzen Evangelien das Wort Zungenreden ausser in Mark.16 nie vorkommt?

Natürlich, weil der Geist noch nicht ausgegossen war. Die Kraft des Geistes fehlte, ausser bei Jesus.
Einerseits nun schreibt der Ausleger, dass das neue Testament erst ab Apg 2 beginnt. Andererseits wundert er sich, dass keine Zungenrede in den Evangelien aufgeführt wird. Ist den Eins und Eins so schwer zusammenzuzählen?

Und dass der Herr Jesus hochgradig die völlige, absolute Fülle des Heiligen Geistes hatte

(erst nach der Versuchung!),

dass Er so gut wie jede Geistesgabe praktizierte, Krankenheilungen zum Beispiel, Prophetie, dass Er so gut wie jede Geistesgabe benützte, aber dass Er nie in Zungen redete?

Das ist eine gewagte Behauptung. Die Tatsache, dass in der Bibel nicht darüber berichtet wird, gibt uns noch lange nicht das Recht, zu schlussfolgern, dass Jesus nie in Zungen geredet haben soll.

Man liest so schnell darüber hinweg. Der Herr Jesus hat nie in Zungen geredet. Ich frage mich warum? Warum kommt dann ein Mann wie der Paulus, der plötzlich behauptet: "Ich rede mehr in Zungen als ihr alle," warum? Ausgehend von solchen Dingen die erste Stelle in den Evangelien, hier heisst es ganz einfach in Mark.16,17: "Die Zeichen werden sein u.a. ...in Zungen zu reden," in Fremdsprachen zu reden.
Ganz nüchtern betrachtet sagt die Bibel, die Zungenrede, d.h. dieses Reden in Fremdsprachen , die man nie gelernt hat, ist ein Zeichen.
Wir haben vorher die Zeichen gesehen. Und das erste Vorkommen, wo das Zungenreden dann wirklich erfüllt wird, ist Apg.2,1. Und wenn Sie sich erinnern, was war bei Apg.2,1? Da war die Geburtsstunde der Gemeinde, die erste Wiedergeburt.


Hier scheint der Wunsch des Auslegers der Vater dieser Art Auslegung zu sein.

Zum Ersten fanden die Wiedergeburten schon früher statt: z. B. der Schächer am Kreuz, ging er als Gläubiger in die Ewigkeit, oder nicht? Oder glaubt der Verfasser dieser Zeilen, dass man auch ohne Wiedergeburt dereinst vor Gott bestehen kann? Oder wie war das mit den Jüngern? Was hatte ihnen Jesus nach der Auferstehung gegeben?
Kann man den heiligen Geist auch ohne Wiedergeburt empfangen?

Zum Zweiten: die Geburtsstunde der Gemeinde ist nicht Pfingsten und zwar aus dem einfachen Grund, weil dies nicht so in der Schrift drin steht. Nachfolgend der erste Vers, in dem der Begriff Gemeinde zum ersten Mal erscheint:

Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, welche dies hörten. Apg 5,11

Zu einer Gemeinde gehören die Prozesse Heiligung und Reinigung.
Erst dann ist Christus wirklich das Haupt darin.
Vorher ist es eine Versammlung, und wird in Apg 2-4 durchgängig als solche betitelt.

Dort wurde der Leib des Christus gebildet, die Gemeinde. Und in der Sekunde, als die Wiedergeburt geschieht auf dieser Erde, als die Menschen wiedergeboren werden, die Gemeinde gegründet wird, in derselben Sekunde erscheint das Zeichen der Zungenrede, vorher nicht. Das ist ganz wichtig, das ist ein ursächlicher Zusammenhang. Die Zungenrede hat mit Errettung zu tun.

Hier addieren sich wieder einmal die Auslegungsfehler.
Zwangsläufig ist das Ergebnis davon willkürlich und in keinster Weise schriftgemäss. Hier scheint eher als das Bemühen um einen sorgfältigen Umgang mit der Bibel das Wunschdenken der Vater dieser Gedanken zu sein.

Wenn wir die Bibel untersuchen, dann möchte ich einfach bitten, dass Sie mir erlauben vorher obwohl es vielleicht ein Bisschen einen Umweg darstellt eine Tatsache absolut von der Bibel her zu beweisen. Wenn diese Tatsache nicht verstanden wird, dann versteht man das Zeichen der Zungenrede nicht.
Und zwar es beginnt in Luk.4, eigentlich eine dramatische Sache ab Vers 21. Der Herr Jesus ist hier in der Synagoge. Er kehrt in der Kraft des Heiligen Geistes von der Versuchung zurück, geht in die Synagoge, es wird Ihm die Buchrolle gereicht, es wird aufgeschlagen Jes.61. Und Jes.61 ist die grosse Prophetie über den Messias. Der Herr Jesus schlägt die Stelle auf und liest: "Der Geist des Herrn ist auf Mir, weil Er Mich gesalbt hat." Er predigt ihnen hier die Botschaft, dass der Messias kommt und dann geht Er ganz sachlich hin auf Vers 21: "Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt."
Er stellt Sich vor die Juden hin und sagt ganz einfach, "Ich bin dieser Mann, von dem das geschrieben steht, ich bin der Messias, Ich bin der Erlöser." Sie wunderten sich über die Worte der Gnade, die der Herr Jesus brachte. Das ist etwas ganz Wichtiges. Die Juden haben nicht dagegen begehrt, dass Er der Messias ist, kein Aufbegehren, kein Widerstand! Ich habe früher immer geglaubt, sie leisten Widerstand. Aber wenn man den Bibeltext liest, sie leisten keinen Widerstand, sondern es passiert etwas völlig anderes. Er erzählt ihnen, dass Er der Messias ist und legt ihnen die Lehre glasklar dar und dann geschieht etwas Interessantes.
Plötzlich, der Herr Jesus, der die Herzen der Menschen sah, sagt Er ihnen, wo sie stehen. Er erzählt ihnen und sagt: "In den Zeiten des Propheten Elias, hat Gott nur eine Witwe gefunden, die Ihm wirklich diente, und diese Witwe war aus Sarepta," das heisst, sie war eine Heidin. Und Er sagt: "Im Alten Testament konnte Gott nur einen einzigen Menschen vom Aussatz reinigen zu Zeiten des Propheten Elisa; das war Naeman, der Syrer," ein Heide. Er zeigt ihnen hier praktisch, dass das Volk Israel nicht gehorsam war, daß Gott Sich in Seiner Gnade dann den Heiden zugewandt hatte.
Jetzt kommt etwas Interessantes in Vers 28, da heisst es: "Da", das heisst vorher, als Er sagt, Er ist der Messias, da ist kein Widerstand, aber in dem Moment, als Er sagt, Gott wird sich auch zu den Heiden wenden, "da wurden alle voll Zorn in der Synagoge als sie solches hörten." Das war das Ärgernis, dass Gott sich auch zu den Heiden wenden könnte. Und dann versuchen sie Ihn zu töten.


Haben wir die gleiche Bibel? Zur genaueren Auslegung schauen wir uns diese Schriftstelle einmal an:

Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. Und alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen; und sie sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josefs? Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet jedenfalls dieses Sprichwort zu mir sagen: Arzt, heile dich selbst! Alles, was wir gehört haben, in Kapernaum geschehen , tu auch hier in deiner Vaterstadt!
Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch, daß kein Prophet in seiner Vaterstadt angenehm ist. In Wahrheit aber sage ich euch: Viele Witwen waren in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlos-sen war, so daß eine große Hungersnot über das ganze Land kam; und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als nur nach Sarepta in Sidon zu einer Frau, einer Witwe. Lk 4,21-26

Die Juden waren im Widerstreit mit dem, was sie über Jesus gehört hatten und dem, was sie nun selbst erleben konnten: Einserseits waren von Kapernaum her Berichte über Prophetien und Zeichen und Wundern im Zusammenhang mit Jesus aufgetaucht, andererseits stiessen sie sich an den Dingen, die sie über Jesus erkannt zu haben meinten: der Sohn eines armen Mannes, sein Aussehen, das irgendwie Heilung zu benötigen schien und die Tatsache , dass die Nazarener über Jahre hinweg Jesus ganz anders in Erinnerung hatten.
Daraufhin erst wies er sie in Beispielen darauf hin, dass ein Prophet in seiner Vaterstadt schon früher nicht genehm war und deshalb seine Tätigkeit woanders ausüben musste.

Das heisst, das war bei Israel so, dass ein gläubiger Jude, alttestamentlich gläubiger Jude, nicht glauben konnte war ihnen ein absoluter Greuel dass ein Heide von Gott angenommen werden würde, es sei denn, er lässt sich beschneiden als Mann und vollzieht das 'Mikweh', das dreifache Tauchbad. Aber, dass Gott einen Heiden, ohne dass er Jude wird, rettet, annimmt, ihm hilft, praktisch sich von ihm als Gott verehren lässt, dass Gott Sich das gefallen lässt, dass ein Heide zum Glauben kommt, das war für einen Juden undenkbar. Das zieht sich durch die Schrift. Ich möchte nur erinnern an Jona, der so beleidigt ist, dass Gott diese Heidenstadt Ninive nicht dem Erdboden gleichmacht; der war beleidigt mit Gott.

Diese Gedankengänge sind für sich gesehen richtig, aber es werden meiner Ansicht nach die falschen Schlüsse daraus gezogen.

Und der nächste Punkt, wo das ganz klar zum Tragen kommt ist Apg.22: Paulus steht auf den Treppen.
Das waren Treppen zwischen der Burg Antonia und dem Tempel in Jerusalem. Er steht auf diesen Treppen, eine ideale Bühne zum Reden und verkündigt ihnen hier ungeheure Dinge. Er erzählt hier dem Volk Israel, dass der Messias, Jesus Christus ist, dass Er von den Toten auferstanden ist, dass Er ihm erschienen ist und dass die Sünden vergeben wären durch Jesus Christus. Das alles predigt er den Juden und es kommt kein Widerstand, gar kein Widerstand! Aber dann macht Paulus etwas, er erzählt ihnen, was der Herr Jesus zu ihm sagte. Und bis zu dem Zeitpunkt hat er eine liebe Zuhörerschaft, die Freude an ihm hat und ihm an den Lippen hängt, diese Worte der Gnade aufsaugt.
Aber dann sagt er: "Und Jesus sprach zu mir, gehe hin, denn Ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden." Wieder der schlimme Gedanke für einen Juden, Gott geht zu den Heiden. "Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort", dass nämlich Gott zu den Heiden geht. "Da erhoben sie ihre Stimme und sprachen: Hinweg mit solchem von der Erde, es ziemt sich nicht, dass er am Leben bleibe." Genau der gleiche Vorgang wie beim Herrn Jesus, sie versuchen ihn umzubringen, als er ”äussert, dass Gott zu den Heiden geht. Aber das müssen wir wissen, dass ein Jude nicht geglaubt hat, dass Gott die Heiden rettet. In der ganzen Bibel vom 1. Mose bis zur Apg.10 ist dieser Gedanke nicht im Bewusstsein der alt- und neutestamentlichen Gläubigen
.

Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden den HERRN loben, die ihn suchen; leben wird euer Herz für immer. Es werden daran gedenken und zum HERRN umkehren alle Enden der Erde; vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen. Denn dem HERRN das Königtum, er herrscht über die Nationen. Ps 22,27-29

Die Menschen, die Gott durch den heiligen Geist leiten konnte, haben normalerweise erkannt, dass das Heil Gottes allen Menschen galt. Nur bei dem ”gewöhnlichen” Volk war diese Erkenntnis nicht vorhanden.

Sie erinnern sich, dass Petrus durch eine Vision so weit gebracht werden musste durch die unreinen Tiere dass er überhaupt in das Haus des Kornelius ging. "Denn er sagte, unrein," und Gott überzeugte ihn, dass Gott auch die Heiden annehmen wird. Jetzt passiert etwas, dieser Petrus predigt den ersten Heiden im Hause des Kornelius. Ich möchte betonen, dass der Kämmerer aus dem Morgenland kein Heide war, sondern ein sog. Proselyt, ein Judengenosse. Also hier sind die ersten echten Heiden, die nicht beschnit-tenen Heiden. Er predigt ihnen Jesus Christus, predigt ihnen Vergebung der Sünden und in dem Moment, als er das predigt, fällt der Heilige Geist auf die Heiden. Es heisst hier dann Vers 44 in Apg.10: "Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten.
Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, erstaunten, dass die Gabe des Heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde. Denn an dieser Tatsache konnten sie es erkennen sie hörten sie in Zungen reden und Gott hoch preisen." Also die Jünger erkannten an dem Zungenreden, dass die Menschen bekehrt waren. Und jetzt passiert das Dramatische.

Petrus geht zurück zu der judenchristlichen Gemeinde Kap.11. Und diese Jünger sind noch echte Juden, die sind böse mit Petrus, dass er es gewagt hat, zu Heiden zu gehen. Wenn man hier den Text liest, die machen ihm Vorwürfe, er muss sich rechtfertigen, er bringt seine Vision Vers 12: "Der Geist hiess mich mit ihnen ziehen ohne Bedenken." Er muss sich dauernd verteidigen gegen die Juden und sagt, es war vom Herrn, dass ich zu den Heiden ging. Die sagten, nein, nein, das war nicht richtig! Sie glauben immer noch nicht, diese wiedergeborenen Gotteskinder, dass ein Heide gerettet wird. Und jetzt passiert es Vers 14: "Der wird Worte zu dir reden durch welche du gerettet werden wirst, du und dein Haus," nämlich der Heide. "Als ich aber zu reden anfing, fiel der Heilige Geist auf sie, gleich wie auf uns am Anfang."
Also der gleiche Vorgang wie in Apg.2, "Da dachte ich an das Wort des Herrn, wie er sagt: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im Heiligen Geist getauft werden." Also eine ganz klare Aussage. Apg.2 und Apg.10 sind beides eine Wiedergeburt und sind beide eine Geistestaufe, es ist dasselbe.


Es geschieht durchaus, dass diese Dinge zeitgleich passieren können. Deshalb ist es aber noch lange nicht dasselbe:

Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er die höher gelegenen Gegenden durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und er fand einige Jünger und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist <überhaupt da> ist. Und er sprach: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sagten: Auf die Taufe des Johannes.
Paulus aber sprach: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft, indem er dem Volk sagte, daß sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das ist an Jesus. Als sie es aber gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen; und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Es waren aber insgesamt etwa zwölf Männer. Apg 19,1-7

Hier werden gläubige, wiedergeborene Jünger beschrieben (denen Paulus diesen Glauben auch zuspricht), die aber nicht geistgetauft waren. Prompt verhilft ihnen Paulus zu dieser Kraft des heiligen Geistes, weil er merkte, dass diesen Jüngern etwas fehlte. Genau dasselbe geschieht auch in dem folgenden Beispiel:

Als die Apostel in Jerusalem gehört hatten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. Als diese hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten; denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist! Apg 8,14-17

"Wenn ihnen Gott nun, jetzt kommt ein griechisches Wort, das heisst "die absolut deckungsgleiche Gabe verliehen hat, das war genau dasselbe wie bei Apg.2, wie auch uns, nachdem sie an den Herrn Jesus Christus gläubig geworden sind, wer war ich, dass ich Gott hätte wehren können?" Er verteidigt sich praktisch und sagt, ich habe gehört, dass die in Zungen geredet haben. Ich habe gesehen, die haben dasselbe Erlebnis wie an Pfingsten, die sind gerettet.

Und dann heisst es: "Als sie aber das hörten, beruhigten sie sich." Die mussten sich beruhigen, die waren nämlich erregt, die waren wütend, dass Petrus zu den Heiden geht. "Als sie das hörten, beruhigten sie sich, priesen Gott und sprachen: So hat denn Gott auch den Heiden die Busse zum Leben gegeben," eine ganz kindlich einfältige Aussage. "Also rettet Gott die Nichtjuden doch!" Und wie sahen die Juden das? Weil Gott die Heiden hier rettete auf Grund des Zeichens der Zungenrede. Dann sagten nämlich die Juden, aha, das ist der gleiche Vorgang wie bei uns, also sind die auch wiedergeboren. Man sieht hier, die Juden sahen an dem Zeichen der Zungenrede, dass die Heiden gerettet werden.

Und jetzt kam etwas, was ich als Pfingstler nie las. Ein Pfingstprediger, der circa 20 oder 30 Jahre Pfingstler ist, stellte mir die Frage: Karl-Hermann das war eine sehr persönliche Frage glaubst du im Ernst, dass ich die Bibel falsch gelesen habe, 20 Jahre lang? Was sagt man hier? Wenn ich ja sage, ist er beleidigt, wenn ich nein sage, habe ich meine Lehre verworfen. Ich habe dann nicht geantwortet, sondern habe ihm eine Gegenfrage gestellt und habe ihn gefragt, ob er jemals gelesen hat in 1.Kor.14, in diesen 20 Jahren, dass Zungenreden laut Bibel keine allgemeine Gabe ist, sondern ein Zeichen für Israel?
Und er hat gar nicht mehr geantwortet. Hier steht nämlich in 1.Kor.14,21 im Herzen der Lehre der Zungenrede: "Im Gesetz steht geschrieben, Ich will mit fremden Zungen und mit fremden Lippen zu diesem Volke reden. Aber auch so werden sie mich nicht hören, spricht der Herr." Das ist eine ganz klare Aussage.


In den Kapiteln 12 bis 14 des ersten Korintherbriefes wird die Lehre über die Geistesgaben allgemein entfaltet.
Bevor an dieser Stelle ins Detail gegangen wird, schauen wir uns doch einmal diese Lehre im Gesamtzusammenhang an:

A) Die Gaben des heiligen Geistes - Schriftgrundlage

1.) Definition

wieviel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist ‹als Opfergabe› ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient! Hebr 9,14
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe(5298) Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Röm 6,23

Lex 5298 charisma Gnadengabe, unverdientes Geschenk; von charizomai, freundlich sein, schenken; in Röm 1,11; 5,15f; 6,23; 11,29; 12,6; 1Kor 1,7; 7,7; 12,4.9.28.30f; 2Kor 1,11; 1Tim 4,14; 2Tim 1,6; 1Petr 4,10. Die Endung -ma zeigt an, daß das Ergebnis oder die Auswirkung von charizomai gemeint ist. Charisma geht im NT nur von Gott aus.

Die Geistesgabe betont den Geber der Gabe, die Gnadengabe das Ergebnis. Deshalb sind diese beiden Begriffe zwei Ansichten derselben Münze. Wer aus welchen theologischen oder persönlichen Gründen auch immer die Gaben des Geistes gering achtet, der achtet damit auch seine Erlösung und sein ewiges Leben gering.

2.) Das Zeugnis der Schrift über die Gaben des Geistes

Die Schrift ist reich an Bildersprache, die sich zum Teil auch in der sprachlich gewählten Darstellungform nieder-schlägt. Das Gleichnis ist uns wohlbekannt, andere Vers- und Darstellungsformen vielleicht weniger.
Erwähnt sei hier die sogenannte Umkehrung (Mt 7,6 oder Phil 3,11-12) oder auch die Allegorie.
Wichtig ist bei diesen Darstellungsformen das Wissen um deren Ziel und Zweck.

Auch die Darstellungsform des Triptychons begegnet uns in der Schrift. Ein Beispiel dafür ist Psalm 19:
Vers 2-7: Die Herrlichkeit Gottes in der Natur
Vers 8-11 Die Vollkommenheit des Wortes Gottes
Vers 12-15 Das Bemühen um einen wohlgefälligen Lebenswandel

Ein Triptychon ist ein dreiflügeliches Tafelbild, oft in der Form eines Flügelaltars. Dabei gibt das mittlere Bild das Thema vor, die Flügel ergänzen es. Es besteht also, wie in Psalm 19 ersichtlich, eine Beziehung der Verse unterein-ander, wobei Vers 8-11 das eigentliche Thema darstellt und die Flügel die Auswirkungen davon beschreiben.

Die zentralen Aussagen über die Gaben des Geistes werden ebenfalls in der Form eines Triptychons gemacht:
1. Kor 12: Die Kenntnis der Gaben des Geistes
1. Kor 13: Die Liebe als höchstes Ziel und Zeugnis unseres Lebens
1. Kor 14: Die Praxis der Gaben des Geistes

Paulus selbst fasst diesen Themenblock folgendermassen zusammen:
Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen ‹Gaben›, besonders aber, daß ihr weissagt! 1.Kor 14,1

Die Schlussfolgerungen daraus:

1.) Die Bibel trennt nicht das Streben nach Liebe und das Eifern nach den geistlichen Gaben.
Deshalb sollen wir unser Augenmerk darauf richten, dass wir dies auch nicht tun.
2.) Die Bibel verbindet Liebe (agape!) und die Gaben des Geistes überaus eng, wobei der Liebe die Vorzugsstellung gegeben wird.
3.) Geistesgaben ohne Liebe sind wertlos.
4.) Jesus ist der Liebesbeweis Gottes für die Welt (Joh 3,16). Vielleicht sind die Gaben des Geistes der Liebesbeweis Gottes für die Gemeinde.

3.) Das Zeugnis Jesu:

Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn. Joh 5,19

Die Ausgangssituation: Alle Qualitäten der Nachfolge sollten im Dienst Jesu hier auf Erden ihre Entsprechung finden, sonst haben sie für einen Jünger Jesu keinen Wert.
Alles, was wir als Jünger Jesu zu tun und zu lassen haben, sollte sein Vorbild in Jesu Tun und Lassen haben.

Die Frage: War Jesus wesensmässig Mensch oder Gott oder Beides, als er auf dieser Erde war?

Wenn er ”nur" Mensch war, dann waren die Gaben des Geistes eine unabdingbare Vorraussetzung für seinen Dienst.
Wenn nicht, dann sind die Gaben des Geistes für Jesus unnötig gewesen, weil er als Gott nicht auf sie angewiesen ist.
Die Antwort darauf ist in der Bibel zu finden:

Daher mußte er in allem den Brüdern gleich werden, damit er barmherzig und ein treuer Hoherpriester vor Gott werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen; Hebr 2,17
Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus ‹war›, der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Phil 2,5-8
Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades. Offb 1,17-18

Die beweiskräftigste Stelle dafür, das Jesus auf der Erde wesensmässig ganz Mensch war, ist in der Offenbarung zu finden. Jesus behauptet dort von sich, dass er tot war.
Gott kann nicht sterben, deshalb kann Jesus auf Erden nichts von dieser Wesensqualität in sich gehabt haben.
Zwangsläufig ergibt sich daraus die Schlussfolgerung, dass Jesus durch die Gaben des Geistes Zeichen und Wunder tat und durch sie mit seinem Vater in eine solch enge Gemeinschaft treten konnte.

4.) Der Stellenwert der Gaben des Geistes in Deutschland heute:

Die Berliner Erklärung von 1907 ist die Grundlage der Beurteilung der Geistesgaben heute in Deutschland für einen Grossteil aller Christen. Damals wurden die Gaben des Geistes von Gnadauer Verband (später: evangelische Allianz) als von unten kommend abgelehnt. Das Resultat dieser Festlegung ist nach wie vor derartig präsent, dass die Geistesgaben heute vorzugsweise von dieser Seite als Vorwand zur Trennung und Abspaltung herhalten müssen.

Es ist heute deshalb selbst unter geisterfüllten Christen schwierig, über dieses Thema zu einer nüchternen und einheitlichen Beurteilung zu kommen.
Aufgrund der Ablehnung der Geistesgaben entwickelte sich u. a. eine Theologie, die Jesus zum ”Zwitter" (halb Mensch, halb Gott) erklärte und somit die Geistesgaben für ihn und uns als nicht notwendig herausstellte.
Im Schlepptau dieses Unterfangens erfolgte eine eigenwillige Umdeutung von 1. Ko 13,10.
Diese ganzen ”Erkenntnisse" dienen als Mittel zum Zweck, nämlich zur theologischen ”Richtigstellung" eines gravierenden Fehlurteiles.

B) Die Gaben des heiligen Geistes - die Praxis

1.) Die Zusammenhänge zwischen der Liebe und den geistlichen Gaben

Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen ‹Gaben›, besonders aber, daß ihr weissagt! 1.Kor 14,1

Die Bibel trennt nicht das Streben nach Liebe und das Eifern nach den geistlichen Gaben. Deshalb sollen wir unser Augenmerk darauf richten, dass wir dies auch nicht tun. - Die Bibel verbindet Liebe (agape!) und die Gaben des Geistes überaus eng, wobei der Liebe die Vorzugsstellung gegeben wird. - Geistesgaben ohne Liebe sind wertlos. - Jesus ist der Liebesbeweis Gottes für die Welt (Joh 3,16). Vielleicht sind die Gaben des Geistes der Liebesbeweis Gottes für die Gemeinde.

2.) Die Zusammenhänge zwischen der Gemeinde und den geistlichen Gaben

So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, daß ihr überreich seid zur Erbauung(3472) der Gemeinde. 1.Kor 14,12

Lex 3472 oikodome die Handlung des Bauens, das Bauen als Vorgang und daher auch das, was gebaut wird, das Gebäude; von oikodomeo, bauen, erbauen, vgl. dort. Bedeutungen im NT: a) Gebäude, Bauwerk (Mt 24,1; Mk 13,1f); B) übertr.: geistliches Gebäude, geistlicher Bau der Gemeinde bzw. des Reiches Gottes (1Kor 3,9; Eph 2,21); c) übertr.: Bau, Wohngebäude als Metapher für den Leib der auferstandenen Christen in der himmlischen Herrlichkeit, der von Gott selbst kommt (2Kor 5,1); d) ebenfalls übertr.: geistliches Bauen, Erbauen, Auferbauen als Gewinn und Hilfe für den Glauben und das geistliche Leben (Röm 14,19; 15,2; 1Kor 14,3.5.12.26; 2Kor 10,8; 12,19; 13,10; Eph 4,12.16.29).

a) Die Geistesgaben sind in erster Linie zur Erbauung der Gemeinde bestimmt.
B) Ohne Geistesgaben funktioniert kein geistlicher Organismus, weil nur der heilige Geist das Zusammenfügen und die Funktionsfähigkeit der Gemeinde als Leib bewirken kann.
c) Eine funktionsfähige Einheit als Gemeinde nach Gottes Vorstellungen ist nur mit Geistesgaben möglich.
d) Ein Geben und Nehmen von jeden für jeden in den Gottesdiensten funktioniert nur mit Geistesgaben.

3.) Die drei verschiedenen Offenbarungen des Geistes

Es gibt aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber ‹es ist› derselbe Geist; und es gibt Verschiedenheiten von Diensten, und ‹es ist› derselbe Herr; und es gibt Verschiedenheiten von (Kraft)Wirkungen, aber ‹es ist› derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben. 1.Kor 12,4-7
Eifert aber um die größeren Gnadengaben! 1.Kor 12,31a

a) die grösseren Gnadengaben

In 1.Kor 12,8-10 listet Paulus die Gaben auf, die er meiner Meinung nach als die grösseren Gnadengaben bezeichnet. Gottes Wort unterscheidet zwar, was die Offenbarungen des Geistes anbelangt, aber wertet zumindest diese grösseren Gnadengaben als von besonderen Wert für die Einheit, den Dienst und die Funktionsfähigkeit der Gemeinde als Leib.

das Wort der Weisheit
das Wort der Erkenntnis
die Gabe des Glaubens
die Gnadengaben der Heilungen
die Gabe der Wunderwirkungen
die Gabe der Weissagung
die Gabe der Unterscheidung der Geister
die Gabe der Sprachenrede
die Gabe der Auslegung der Sprachen

B) die Dienstgaben

Hier listet Gottes Wort die Dienstgaben (keine"Ämter"!) auf, die ebenfalls von besonderen Wert für die Einheit, den Dienst und die Funktionsfähigkeit der Gemeinde als Leib sind:

1.) die Apostel 2.) die Propheten 3.) die Lehrer.

Im Epheserbrief werden darüber hinaus die Evangelisten und die Hirten erwähnt. Dort wird aber besonderer Wert auf Jesus als Geber der Gaben und als zusätzliches Ziel die Ausrüstung der Mitarbeiter gelegt. Hier geht es zuerst um die Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes und danach erst um die Erbauung der Gemeinde.
Die Dienstgaben haben also eine zweifache Zielrichtung!

Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung(3472) des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi. Eph 4,11-13

c) zusätzliche Gaben

Ihr aber seid Christi Leib und, einzeln genommen, Glieder. Und die einen hat Gott in der Gemeinde eingesetzt erstens als Apostel, zweitens ‹andere› als Propheten, drittens als Lehrer, sodann ‹Wunder-›Kräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Leitungen(wörtl.= Steuerungen), Arten von Sprachen. 1.Kor 12,27-28

Die Ausgangsposition ist fest umrissen: es geht um die Gemeinde, genauer gesagt, um den Leib Christi.
Also nicht um eine wie auch immer geartete Organisationsform, sondern um einen Organismus, in der Christus den einzelnen Glieder ihren Platz zugewiesen hat.
An diesem Platz dienen diese Glieder, wie ihnen der heilige Geist dies zum allgemeinen Nutzen offenbart.
Die Liste dieser Gaben ist unvollständig, da die aufgeführten zusätzlichen Gaben lediglich zusammengefasste Überbegriffe sind. Hier tut sich ein überaus weites und reichhaltiges Feld auf, das darauf wartet, in Aufrichtigkeit und Nüchternheit von uns ”beackert" zu werden.

d) Gebrauch und Erkennen der Gaben

Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dient damit einander als gute Verwalter(3476) der verschiedenartigen Gnade Gottes! Wenn jemand redet, ‹so rede er es› als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, ‹so sei es› als aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ist und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 1.Petr 4,10-11

Lex 3476 oikonomos Verwalter, Haushalter, jmd., der die Belange eines Haushalts, Besitzes (Lk 12,42; 16,1.3.8; 1Kor 4,2), einer Familie oder eines Mündels regelt (Gal 4,2), Schatzmeister, Kämmerer oder Rentmeister einer Stadt (Röm 16,23); von oikos Haus, Haushalt, und neomai oder nemo, verteilen, verwalten. Es bezeichnet auch die Apostel und Diener des Evangeliums, weil sie durch die Verkündigung des Heils in Christus das Geheimnis der Gnade Gottes verwalten und an die Menschen austeilen (1Kor 4,1; Tit 1,7), oder auch den einzelnen Glaubenden, weil er die Gnadengaben des Heiligen Geistes verwaltet (1Petr 4,10).

Gabenträger sind Verwalter der Gnade Gottes. Ihr schlussendliches Ziel ist die Verherrlichung Gottes.
Wenn dieses Ziel beständig angestrebt wird, dann kann es keinen groben Missbrauch mittels den Gaben geben.
Da die Geistesgaben mit der Geistestaufe schon empfangen sind, müssen wir sie nur erkennen und damit umgehen lernen.
In aller Regel benützt Gott dazu unsere Fähigkeiten und Vorlieben, die wir ihm ”zurückgegeben" haben, um in der Kraft des Geistes durch und mit Ihnen anderen zu dienen.
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Die normale Gemeinde von heute hat vergessen, dass die Gemeinde ein Organismus sein soll.
Sie ist normalerweise auch nicht an so etwas interessiert. Stattdessen bastelt sie unverdrossen an allen möglichen und unmöglichen Organisationsformen herum. Da hat es dann an Stelle des heiligen Geistes entsprechende Gemeindeleiter und anstatt der Geistesgaben Theologien, Gemeindeordnungen und jede Menge ungeschriebene Spielregeln, die einen reibungslosen Betrieb von oben(Leiter) nach unten(Laien) ermöglichen.

Dabei stören Geistesgaben normalerweise mehr, als dass sie für die in solchen ”Gemeinden” herrschenden Gottesvorstellungen von Nutzen sein könnten. Also werden sie mittels entsprechender Auslegung entwertet, kaltgestellt und dann praktisch verhindert, um die vorhandenen Ordnungen nicht zu stören. Damit ist die Grundlage für diese erwünschte Friedhofsruhe und Kraftlosigkeit in solchen ”Gemeinden” in aller Regel in trockenen Tüchern.
Nur hat das Ganze eben nichts mit dem gemein, was die Bibel unter Gemeinde sich vorstellt.

Schlagen wir die Parallelstelle auf in Jes.28,10 dann sehen wir hier, was für ein Volk hier gemeint ist, das Volk Israel. Und Zungenrede war ein Zeichen für dieses Volk. Und hier steht in der einzigen Bibel, die das hat, das ist die Revidierte Elberfelder man kann die Stelle nämlich nicht übersetzen da heisst es dann: "Denn wenn sie sagen: Vers 10, Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw, so steht es in der Elberfelder, das heisst einem Zungenreden nachgehen, nichts anderes.

So ähnlich hört sich Zungenreden an. "So wird auch Er, nämlich Gott, zu diesem Volk, zu Israel, mit stammelnden Lippen und in fremder Sprache, nämlich mit Zungen hier steht in der griechischen Bibel wieder Zungenrede reden." Das heisst, Gott redet zu Israel durch die Zungenrede und bringt ihnen bei, dass die Heiden gerettet werden, was ein Jude nie geglaubt hat. Und dann kommt eben das Dramatische, sie werden nicht hören und werden rücklings stürzen als Zeichen des Gerichtes. Und heute reden die Menschen wieder in Zungen, obwohl kein Jude da ist und sie stürzen wieder rücklings. Und die Bibel sagt genau, dieser Vorgang ist ein Zeichen des Gerichtes. Und sie glauben, dass Gott sie segnet!! Die Bibel sagt genau das Gegenteil, sie sagt, das Zungenreden war für die Juden. Und wenn du rückwärts stürzt, dann ist es ein Gericht Gottes. Wir sehen es gleich. Das ist eine ganz einfache Aussage.


Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen als ihr alle. Aber in der Gemeinde will ich fünf Worte mit meinem Verstand reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache. Brüder, seid nicht Kinder am Verstand, sondern an der Bosheit seid Unmündige, am Verstand aber seid Erwachsene!
Es steht im Gesetz geschrieben: »Ich will durch Leute mit fremder Sprache und durch Lippen Fremder zu diesem Volk reden, und auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.«
Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht für die Glaubenden, sondern für die Ungläubigen; die Weissagung aber nicht für die Ungläubigen, sondern für die Glaubenden.
Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkommt und alle in Sprachen reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, daß ihr von Sinnen seid? Wenn aber alle weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und verkündigen, daß Gott wirklich unter euch ist.

Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprache, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung. Wenn nun jemand in einer Sprache redet, zu zweien oder höchstens zu dritt und nacheinander, und einer lege aus. Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Gemeinde, rede aber für sich und für Gott. Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.
Wenn aber einem anderen, der dasitzt, eine Offenbarung wird, so schweige der erste. Denn ihr könnt einer nach dem anderen alle weissagen, damit alle lernen und alle getröstet werden. Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht der Unordnung, sondern des Friedens.

Wie in allen Gemeinden der Heiligen , sollen die Frauen in den Gemeinden schweigen, denn es wird ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt?
Wenn jemand meint, ein Prophet oder ein Geistbegabter zu sein, so erkenne er, daß das, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist. Wenn aber jemand das nicht erkennt, so wird er auch nicht erkannt.
Daher, Brüder, eifert danach, zu weissagen, und hindert das Reden in Sprachen nicht! Alles aber geschehe anständig und in Ordnung. 1.Kor 14,18-40

Das Problem, die Geistesgaben anständig und in Ordnung auszuüben, ist nicht neu. Nur sollte das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden. Wenn Paulus sagt, dass Zungenreden ist ein Zeichen für die Ungläubigen, dann übernehme ich diese Aussage so, wie sie geschrieben steht. Hier steht nichts von Jude oder Heide, wenn es um die praktischen Verhaltensregeln geht. Wenn Paulus überdies ermahnt, das Sprachenreden nicht zu hindern, sondern innerhalb gewisser Regeln diese Gabe zu gebrauchen, dann ziehe ich das Wort Gottes jeder noch so gutgemeinten Auslegung vor.

Die Zungenrede war ein Zeichen für Israel.

Nein!! Für die Ungläubigen.

Wir haben vorher die Zeichen und Wunder betrachtet. Mit Hebr.2,3-4 hören die Zeichen flächendeckend auf mit der Zeit der Apostel, tauchen dann in der Endzeit wieder auf als Verführung.

Denn wenn das durch Engel verkündete Wort fest war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing, wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Rettung mißachten? Sie ist , nachdem sie ihren Anfang genommen hatte, daß sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben, wobei Gott zugleich Zeugnis gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen. Hebr 2,2-4

Diese Stelle wurde schon näher betrachtet. Hier bezieht sich der Schreiber auf die Situation der Briefempfänger vor ihrer Vertreibung oder Zerstreuung aus den Stätten weg, wo Jesus und seine Jünger gewirkt haben.
Durch diese Jünger, Apostel, Evangelisten, Hirten, usw. gab Gott Zeugnis durch Zeichen und Wunder.
Zu diesen hatten die Empfänger dieses Briefes momentan keinen Zugang. Daraus schliessen zu wollen, dass die Geistesgaben generell aufgehört haben sollten, scheint mit ein wenig sehr zuviel des ”Guten” zu sein.

Von daher ist der Charakter der Zungenrede als Zeichen, was heute flächendeckend geschieht, eindeutig als Verführung zu bezeichnen. Aber jetzt kommt eine ganz andere Frage. Also, wenn es flächendeckend auftritt, Verführung laut Bibel, keine Frage.

Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss! In diesem vorliegenden Falle sollte dieses Lernziel vor allem Nüchternheit sein, aber auch ein wenig mehr Aufrichtigkeit könnte nicht schaden.
Ich schliesse absolut nicht aus, dass der Schreiber von seinen (?) hier vorgebrachten Argumenten felsenfest überzeugt ist. Aber mit auch einigermassen seriöser Schriftauslegung hat dieses Ganze wenig zu tun.


Ende Teil 3
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#4
Guest_Hermann_*

Guest_Hermann_*
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Lieber Peter,

eine Frage: was ist das für ein Vortrag, den Du hier kommentierst. Das hört sich sehr nach K.-H. K. an.
Dennoch verstehe ich die Zusammenhänge nicht ganz.
Ist der Vortrag schwarz und Deine Kommentare rot geschrieben?
Es wäre schön, einleitend zu sagen, um was es sich hier handelt und was genau Du damit mitteilen willst.

Vielen Dank und schönen Gruß

Hermann
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#5
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Lieber Hermann.

Am Anfang dieses Vortrages habe ich umschrieben, dass hier ein Evangelikaler öffentlich gegen die Charismatik Stellung bezogen hat. Mir ist der Name desjenigen nicht bekannt.

Ein guter Freund von mir las die Argumente, machte sie mir zugängig, und fasste den festen Vorsatz, sich von allem, was mit Charismatik zusammenhängen könnte, loszusagen.

Darauf sah ich Handlungsbedarf und nahm mir die Aussagen und Argumente dieses ehemaligen Charismatiker und nun Evangelikalen unter die Lupe und kommentierte sie nach meinem Erkenntnisstand.

Die Stellungnahme gegen die Charismatik ist in rot gehalten, damit man sie unterscheiden kann.

Leider habe ich nicht bedacht, dass man in diesem Forum nicht korrigieren kann, deshalb bin ich mit der gesamten Argumentation nicht zu einem Ende gekommen. Rolf war so nett, und hat die fehlerhaften Einträge wieder gelöscht.

Gleich im Anschluss werde ich versuchen, diese Argumente ohne grösseren Fehler zu beenden :-)
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#6
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Vollmacht + Kraft Teil 4


Aber jetzt kommt eine andere Frage. Gibt es Zungenreden echt? Ich habe 11 Jahre in Zungen geredet, ich weiss, was Zungenreden ist. Gibt es heute, 1993, hier drin, am 22. Mai, echtes Zungenreden? Das ist die Frage. Jetzt müssen wir, ob wir das wollen oder nicht, die Bibel millimetergenau untersuchen. Ich erspare mir das. Es ist im Manuskript alles drin.
Wir müssten dann eben die Bibel untersuchen. Was für eine Aufgabe hatte denn die Zungenrede? Sie war zum ersten ein Zeichen für Israel. Wir haben das gesehen. Nachdem Israel im Jahre 132 n.Chr. durch den Aufstand von Bar-Kochba in alle Winde verstreut und Jerusalem dem Erdboden gleich gemacht wurde und die heidnische Stadt Aelia Capitola entstanden ist, war das Gericht von 5. Mose 28 über Israel eingeleitet und die Juden, das Gottesvolk, wurden zerstreut in alle Winde. Und es gab kein Volk mehr, dem man das bezeugen musste.


Es gab wohl noch ein Volk der Juden, aber keine Nation Israel mehr.

Die Gerichtsandrohung auch durch die Zungenrede in Jes.28 wurde erfüllt. Das heisst das Zeichen der Zungenrede war überflüssig, weil jeder in der Bibel lesen konnte das grosse Geheimnis, das für uns alle kein Geheimnis mehr ist, und ich möchte betonen, dass es für die Leute der Bibel ein Geheimnis war. Ich lese nämlich Eph.3,4, was hier geschrieben steht: "Worin ihr, wenn ihr es leset, meine Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen könnet, welches in früheren Geschlechtern den Menschenkindern nicht kund getan wurde, also Geheimnis, das die Alttestamentler nicht kannten, wie es jetzt, zur Zeit der Apostel, seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geiste geoffenbart worden ist, dass nämlich, und das ist das Geheimnis, die Heiden Miterben seien und Miteinverleibte und Mitgenossen Seiner Verheissung in Christus Jesus durch das Evangelium." Das war das grosse Geheimnis, das die Juden nicht wussten und Gott gab das Zeichen der Zungenrede, um dieses Geheimnis zu zeigen.

Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in ihm für die Verwaltung der Erfüllung der Zeiten: alles zusammenzufassen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist - in ihm. Eph 1,9-10

Was könnte grösser und wichtiger sein: das Geheimnis Christi oder das Geheimnis des Vaters?

Und ich denke, jetzt verstehen wir die Bibelstelle in 1.Kor.14,2, wo es wieder um Zungenreden geht. Hier heisst es ganz einfach: "Wer in Zungen redet, der redet nicht für die Menschen, sondern er redet zu Gott."

Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen , besonders aber, daß ihr weissagt! Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse. Wer aber weissagt, redet zu den Menschen Erbauung und Ermahnung und Tröstung.
Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde. Ich möchte aber, daß ihr alle in Sprachen redet, mehr aber , daß ihr weissagt. Wer aber weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet, es sei denn, daß er es auslegt, damit die Gemeinde Erbauung empfange. 1.Kor 14,1-5

Der Sprachenredner redet zu Gott, das heisst, er kommuniziert mit ihm. Diese Kommunikation mittels dem heiligen Geist erbaut ihn selber. Unter anderem bekommt er dadurch die Gewissheit, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten hinführen. Der Ausleger legt dies aus, wie schon der Name sagt.

Der Ausleger ist also kein Übersetzer, sondern jemand, der diese Kommunikation seinen Zuhörern in der Gemeinde auslegt.

Ich war lange genug Pfingstler, dass ich genügend Zungenreden übersetzt gehört habe und sie lauteten in der Regel alle gleich. Mein Sohn, mein Kind, mein Volk! Die Zungenrede, die ich gekannt habe, bis auf eine Ausnahme, haben alle die Menschen angeredet. Aber die Bibel sagt ganz klar, wenn Zungenrede geschieht, werden nicht Menschen angeredet, sondern Gott. Wenn ich das also übersetze, kann niemals kommen, mein Sohn, mein Kind, mein Volk. Das ist von vorne herein falsch! Das ist eindeutig dann eine Fälschung. Sondern wenn, dann muss Gott angeredet sein. Wenn Sie jetzt Apg.2 studieren, dann sehen sie, als die Apostel in Zungen reden, hören diese 15 Nationen, dass Gott gepriesen wird. Also genau das, was 1.Kor.14 sagt, die Zungenrede war eine Anbetung Gottes. Aber in dem Moment, als Petrus diese Völker anredet, bricht er die Zungenrede ab und redet Aramäisch, predigt ganz normal. Die Zungenrede redet nie den Menschen an, sondern immer Gott, ist aber ein Zeichen für Israel.

Die Sprachenrede redet nicht den Menschen an, aber ihre Auslegung kann den Menschen anreden!

Sie verstehen, dass Reden in Zungen war ein Zeichen, aber das Reden selber war nicht an Menschen gerichtet, dass sie es verstanden, sondern an Gott. Wurde es übersetzt, hat man dann eine Rede an Gott gehört, ein Gebet auf Deutsch gesagt.

Hier liegt ein Denkfehler vor: eine Auslegung muss keine Übersetzung sein.

Darum sagt der Paulus, wenn du lobpreist im Geist oder lobpreist im Verstand. Wenn wir das jetzt ganz nüchtern untersuchen, dann heisst es hier: "Er redet Geheimnisse," was für Geheimnisse? ..."Dass die Heiden auch gerettet werden." Das war die grosse Botschaft der Zungenrede.

Wie schon erwähnt gibt es nicht nur ein Geheimnis, was Gottes Denk- und Vorgehensweise anbelangt.
Deshalb muss es sich nicht um gerade dieses beschriebene Thema handeln, wenn es um Geheimnisse geht.

Wenn wir jetzt ganz nüchtern die Bibel durchlesen, wenn es um die Errettung der Heiden geht ich möchte Sie fragen wer war der Apostel der Heiden? Paulus. Wer redet mehr in Zungen als alle anderen? Paulus. Warum hat der Herr Jesus nicht in Zungen geredet? Weil Er nur zum Volk Israel gesandt war. So einfach!

Und so falsch! Es passieren durchaus Dinge, die die Bibel nicht erwähnt.
Deshalb darf ich aber nicht schlussfolgern: weil die Bibel nicht darüber spricht, ist dies auch nicht passiert.

Es geht wie ein roter Faden durch die ganze Bibel hindurch. Das heisst, die Zungenrede hat jetzt zweifache Funktion:
1. Sie war Offenbarungsgabe der Geheimnisse. Wenn zum Beispiel in Zungen geredet wurde und die Menschen haben die Übersetzung der Zungenrede gehört, dann haben sie gehört, dass die Heiden Miterben sind und haben gestaunt. Zum
2. haben die Juden durch das und durch die Gabe der Zunge gelernt, dass der Heide auch gerettet wird.


So etwas kann dabei herauskommen, wenn sich die auslegerischen Fehler addieren!
Hier wurde tatsächlich bewiesen, dass ein Elefant fliegen kann.
Warum schaut man sich nicht das vierzehnte Kapitel des Korintherbriefes an, wenn es um den praktischen Umgang mit der Gabe der Sprachenrede geht? Bis jetzt wurde meiner Meinung nach nur eine alttestamentliche Verweisstelle und ein bis zwei isoliert für sich stehende Aussagen aus ihrem Textzusammenhang herausgerissen, aber sonst macht der Verfasser einen grossen Bogen um den Inhalt dieser praktischen Gebrauchsanweisung.
Könnte es sein, dass darin Lösungswege aufgezeigt werden, die nicht im Sinne dieser Auslegung ausfallen könnten?

Jetzt kommt aber etwas Interessantes in 1.Kor.13, im Herzen zwischen 1.Kor.12 und 14 steht ganz klar geschrieben, dass drei Geistesgaben nicht die anderen fünf, die vierte ist nämlich eine Folge von der dritten dass drei Geistesgaben aufhören werden und zwar ausdrücklich vor der Entrückung.

Weil hier steht in 1.Kor.13,13: "Es bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe." Glaube, Hoffnung und Liebe bleibt bis zur Entrückung. Aber ausdrücklich vorher er stellt hier gegenüber er sagt, was bleibt: Glaube, Hoffnung, Liebe und er sagt, was aufhört, nämlich vorher: Zungenrede, Weissagung, Prophetie und nicht Erkenntnis, sondern Wissen. Ich bin sehr traurig, dass es keine einzige deutsche Bibel gibt, in der hier das richtige Wort übersetzt wird. Die einzige, die es hat, ist die DaBhar-Übersetzung.

Das heisst, hier steht im Griechischen "gnosis" und das meint nicht das, was wir alle unter Erkenntnis verstehen. Das, was wir unter Erkenntnis verstehen, heisst im Griechischen "epi'gnosis" und hier ist eine einfache Wissensvermittlung gemeint, das heisst eine direkte Offenbarung. Hier sagt die Bibel ganz nüchtern: "Die Liebe hört nicht auf, der Glaube hört nicht auf und die Hoffnung hört nicht auf."

Wenn man die Ausdrücke untersucht, sieht man, dass bei der Entrückung die Hoffnung aufhört, weil die Bibel sagt: "Wer schaut, der hofft nicht mehr." Das heisst, es hört ausdrücklich vor der Entrückung auf: "Zungen, Weissagung und direkte Offenbarung."

Und jetzt steht hier etwas ganz Interessantes. "Denn wir nicht wir erkennen stückweise, hier steht wörtlich wir erkennen nur einen Teil des Ganzen," so steht es im Griechischen "ekmeros," ein Teil des Ganzen. Unsere Prophetie ist ein Teil des Ganzen.
Merken Sie etwas? Die ganzen Offenbarungen der Zungenrede war ein Teil der ganzen Offenbarung Gottes. Die ganzen Weissagungen waren nur ein Teil der ganzen Offenbarung Gottes. "Wenn aber das Ganze" hier steht nicht Vollkommenes, das Wort steht in der Regel für Erwachsen sein, reif sein "teleos", das meint, wenn jemand reif, wenn jemand erwachsen ist, wenn das Ganze, die Ausreifung der Offenbarung Gottes, Gottes gesamte Offenbarung da ist, dann wird die Teiloffenbarung wieder "ekmeros", der Teil des Ganzen also Zunge, Weissagung und 'Erkenntnis' werden aufhören.


Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war. Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.
Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. 1.Kor 13,8-13

Es wäre ein interessanter Aspekt, einmal zu überlegen, warum sich Paulus die Mühe gibt, den Korinthern den Umgang mit verschiedenen Geistesgaben zu erklären und sie in ihrem Gebrauch darin zu ermutigen, wenn er sowieso laut dieser Auslegung wusste, dass diese Geistesgaben eh nur für einen Zeitraum von ca. 300 Jahren gedacht waren.

Wenn diese Auslegung so stimmen würde, könnte man fast ein Drittel des neuen Testamentes unter den Vorbehalt stellen, dass mit dem Erscheinen des Kanons die Karten hier neu gemischt worden sind.

Demzufolge ist diese Auslegung mit einer grossen Tragweite verbunden, sie stützt sich auf zwei Verse, genauer gesagt, auf einen einzigen Begriff, der zweimal erwähnt wird, und entwertet mit ihrer Aussage einen grossen Teil des neuen Testamentes.

Damit verbunden ist der Anmassung einerseits und der Unsicherheit andererseits Tür und Tor geöffnet, denn wer entscheidet denn nun im Zeifelsfalle, ob das Wort Gottes, so wie es in der Bibel drinsteht, heute noch so zu gelten hat, oder durch die Offenbarung des Kanons nunmehr eine zeitlich vorübergegangene Randnotitz darstellt?

Hier übernehmen die Ausleger die Rolle des heiligen Geistes.
Nicht mehr dieser darf ab jetzt in alle Wahrheit mehr leiten, sondern Diejenigen, die sich berufen fühlen, zu entscheiden, was heute noch biblisch zu sein hat, und was eben nicht mehr. So entstehen dann Schriftstellen erster und zweiter Klasse!

»Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Traumgesichte haben; und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. Und ich werde Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. Und es wird geschehen: jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.« Apg 2,17-21

Petrus zitiert hier den Propheten Joel, der die Geschehnisse in den letzten Tagen beschreibt. Gleichzeitg erklärt Petrus die darin gemachten Aussagen als ab jetzt gültig. Auch deswegen können die letzten Tage und die Zeit der Apostel meiner Ansicht nach nicht voneinander getrennt werden.

Diese erwähnten Ereignisse sind meiner Meinung nach nicht als Jo-Jo - Spiel konzipiert, wo je nach Lage des Kreisels mal dies und mal das getan oder nicht getan wird, sondern als logische Abfolge, wo Eines zum Anderen dazukommt.
Wenn nun Gott laut dieser Auslegung seinem Geist eine Art Maulkorb verpasst, damit die Söhne und Töchter, Knechte und Mägde nicht mehr weissagen können (da es nun etwas ”Vollkommenes” geben soll, nämlich den von "Menschen" zusammengestelten Kanon - Als ob die Charismen und das Wirken des heiligen Geistes darin etwas weniger Vollkommenes darstellen.) und sich selbst so einschränkt, dass er keine Zeichen und Wunder mehr tut (was lt. Auslegung ja nur der Teufel in der Endzeit fertigbringt), dann könnte er ja auch die Errettung im Namen des Herrn einfach mal rückgängig machen.
Wenn schon, denn schon!

Mit der Auslegung, dass Gott einen Teil seiner Geistesgaben mitsamt dem Wirken des heiligen Geistes darin vorzeitig zurücknimmt, attestieren wir ihm eine Willkür in seinen Gedanken und Handlungen, die seinem Wesen in keinster Weise entsprechen. Wenn ich also diese Auslegung bejahe, dann stimmt mein Gottesverständnis nicht.

Im griechischen Text ist to teleion (das Vollkommene) im Neutrum geschrieben. Dieses Neutrum weisst auf den inhaltlichen Bezugspunkt hin, den dieser Ausdruck beschreiben will. Sowohl die (heilige) Schrift, als auch das Buch haben keine im grammatikalischen Sinn neutrale Endung, können also nicht auf diesen Begriff to teleion bezogen werden.
Das ist so, wie es diese Auslegung uns glauben machen möchte, in der altgriechischen Sprache unmöglich!

Wenn man die Bibel etwas mehr studiert, merkt man, dass der Paulus ein perfekter Rhetoriker war.
Er redet in Sprachbildern. Er sagt zum Beispiel in 1.Kor.15 das ganze Kapitel hindurch: "Was ist, wenn Christus nicht auferstanden ist?" Dann dreht er um und sagt, "aber Er ist auferstanden."
Er stellt gegenüber. Das ist eine Taktik des Paulus, hier stellt er gegenüber. Er sagt hier: Sie können das im nachlesen 'Die drei teilweisen Offenbarungen Zungenrede, Weissagung und Erkenntnis verhalten sich zu der vollkommenen Offenbarung Gottes' so meine ich, dass das Wort Gottes ist: "Die Summe Deines Wortes ist Wahrheit." 'wie ein Kind oder ein Unmündiger zu einem Erwachsenen, wie ein Spiegelbild zu der persönlichen Gegenwart.'


Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war. Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.

Hier geht es um einen Prozess der Vervollkommenung. Paulus schreibt, dass das Vollkommene auch ihn vollkom-men machen wird. Das schliesst ein Sehen von Angesicht zu Angesicht und vor allem ein Erkennen in der Qualität wie Gott selbst ein. Das kann meiner Meinung nach nur bei einer persönlichen Begegnung mit Gott geschehen.

Dann sagen alle, wenn man ihnen das zeigt, 'in der Regel hast du recht, das ist alles logisch, genau so müsste der Text verstanden werden, aber es gibt hier ein grosses Problem, da nagen die meisten dran es heisst doch hier "dann sehen wir von Angesicht zu Angesicht" und das ist doch die Entrückung und nicht vorher. Das heisst, das wäre jetzt mein Problem, Ihnen zu beweisen, dass der Jude unter "von Angesicht zu Angesicht" tatsächlich das Wort Gottes gemeint hätte. Und genau das hat er laut 5.Mose 5,4.

Wir müssen immer nur die Bibel mit der Bibel auslegen, nicht mit unserer Vorstellung. Hier sagt die Bibel ganz nüchtern: "Von Angesicht zu Angesicht hat der Herr auf dem Berg aus dem Feuer heraus mit euch geredet." Wie redet Gott? Von Angesicht zu Angesicht und wie geht das? "Ich stand nämlich Mose zu derselben Zeit zwischen dem Herrn und euch, um euch des Herrn Worte zu verkündigen." Wenn Gott sich durch das Wort offenbart, dann nennt es die Bibel von Angesicht zu Angesicht Gott begegnen.


Wunderbar! Und was ist mit dem armen Paulus, der erklärt, dass er jetzt (leider nur) mittels eines Spiegels sieht.
Hat ihm Gott sein Wort nicht offenbart, da dies laut dieser Auslegung in der Form ”von Angesicht zu Angesicht” hätte passieren müssen? Sind wir also allesamt einem Irrtum aufgesessen, weil wir fälschlicherweise gedacht haben, die paulinischen Briefe sind Gottes Wort an uns, was aber nach dieser Auslegung nicht möglich sein kann, weil Paulus eben ”nur” mittels eines Spiegels gesehen hat?
Laut dieser Auslegung beisst sich hier die Katze herzhaft in den eigenen Schwanz.

Hier wird (unbemerkt, aber folgerichtig) die gesamte bisher getätigte Auslegungsarbeit als unbiblisch erklärt, da es sich ja laut dieser Auslegung nicht um das Wort Gottes handeln kann, mit dem hier diese ”Auslegungsarbeit” getan wird, weil bei Paulus eben nicht die laut dieser Auslegung notwendigen Voraussetzungen vorgelegen haben.

Und damit ist der letzte Widerspruch aus dem Text weg.
Und das heisst jetzt ganz nüchtern im Bezug auf Zungenrede. Zungenrede ist ein Zeichen.
Wir haben gesehen, dass die Zeichen flächendeckend verschwinden nach der Apostelzeit.


Soll das heissen, das die Apostel auch flächendeckend verschwunden sind? Dieser angenommene Tatbestand ist vom Wort Gottes her weder möglich, noch hier auch nur ansatzweise ”bewiesen” worden.

Wir haben gesehen Zungenrede ist eine Offenbarungsgabe. Wir haben gesehen, dass die Offenbarungsgaben aufhören.

Kol.1,25ff sagt Paulus: "Ich bin von Gott ausersehen, das Wort Gottes auf sein Vollmass zu bringen," es auszureifen, es zu Ende zu bringen, die letzte Offenbarung Gottes zu bringen, dass die Heiden nämlich gerettet werden.
Er bringt die ganze Fülle der Offenbarungen und mit dem Kanon des Wortes Gottes hört das Stückwerk, der Teil der ganzen Offenbarung, die Einzelteile hören auf.


Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleisch, was noch aussteht von den Bedrängnissen des Christus für seinen Leib, das ist die Gemeinde. Ihr Diener bin ich geworden nach der Verwaltung Gottes, die mir im Blick auf euch gegeben ist, um das Wort Gottes zu vollenden, das Geheimnis, das von den Weltzeiten und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist.
Ihnen wollte Gott zu erkennen geben, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei, und das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Kol 1,24-27

Die Vollendung des Wortes Gottes ist Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit.
Diese Vollendung bezieht sich also nicht auf einen Tatbestand, sondern auf eine Person, nämlich unseren Herrn.
Wer so argumentiert, wie es hier geschehen ist, der setzt in letzter Konsequenz das Wort Gottes über Gott selbst.

Hier findet also logischerweise eine Anbetung von Gottes Wort an Jesus vorbei statt!

Das war immer die Bibelstelle, wo es mit kalt den Buckel herunterging, wenn ich las, dass Zungenreden doch aufhören. Ich sass oft am Tisch, habe mir überlegt, du redest in Zungen, wehe dir, wenn das wirklich so gemeint ist, dass das Zungenreden vor der Entrückung aufhört! Und dann war ich am Ende so weit, da wusste ich von der Bibel her, genau das lehrt sie. Sie lehrt, in dem Moment, als der Gemeinde Jesu der vollkommene Kanon vorlag, hat Zungenrede, Weissagung und direkte Inspiration absolut aufgehört.

Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, daß ich ein König bin.
Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. Joh 18,37

Es ist ein Unterschied, ob ich Jesu Stimme höre, oder ob ich sein Wort lese.
Wenn diese Auslegung so stimmen würde, dann hat Jesus an dieser Stelle etwas Unzutreffendes behauptet.

Wenn heute jemand kommt und mich fragt, ob ich bereit wäre, seine Zunge zu prüfen, dann prüfe ich sie ganz einfach. Er braucht nicht einmal in Zungen zu reden, er muss nur die Texte, die ich jetzt im Raster durchgezogen habe Sie können sie in Ruhe durchlesen, da sind viel mehr Hintergründe dabei lesen und dann sage ich ihm, jetzt entscheide selbst, ob deine Zungen echt sind! Es gibt heute laut Bibel keine echte Zungenrede mehr. Das ist vorbei! Alles, was hier geschieht, ist eine elende Fälschung.

Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis.
Weil du die Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich, daß du mir nicht mehr als Priester dienst.
Du hast das Gesetz deines Gottes vergessen, so vergesse auch ich deine Kinder. Hos 4,6


Aus dem Grund ist es mir auch klar, warum ein katholischer Priester, der die Maria anbetet, der die Messe hochhält, was ein Greuel vor Gott ist, warum der in Zungen reden kann. Das ist mir klar, das ist nie der Heilige Geist! Es ist nicht immer dämonisch, es ist oft seelisch. Man kann Zungenrede lernen. Ich wäre wahrscheinlich in der Lage 90% von Ihnen das klassische Zungenreden beizubringen. Es ist eine Sprachübung, das hat mir ein Arzt erklärt. Ich war ganz baff, dass es das gibt!! Er hat mir genau erklärt, wie mein Zungenreden in der Pfingstbewegung ging. Das kann ich jedem beibringen, ob gläubig oder ungläubig, das ist gar kein Problem!! Und da gibt es natürlich den ganz kleinen Anteil, der tatsächlich dämonisches Zungenreden ist, wie ich es gehört habe beim Siegfried Müller in Karlsruhe. Selbst die Pfingstler kamen und sagten, das war der Teufel.!! Ich habe es auf Kassette.

Ich kann mich heute noch an das Erlebnis erinnern. Ich stand mit meiner Frau in einer Versammlung drin, wo von 2000 Leuten circa 500 auf der Bühne standen und um die Geistestaufe schrien. Und plötzlich setzte dämonisches Zungenreden ein. Ich habe, seit ich lebe, nie mehr und auch vorher nie so etwas Ähnliches gehört. Das ist für mich völlig ausgeschlossen, dass eine menschliche Stimme so etwas hervorbringt.
Ich möchte warnen. Das Zungenreden ist gefährlich. "Trotzdem beflecken auch diese in gleicher Weise mit ihren Träumereien das Fleisch, verachten die Herrschaft, lästern die Majestäten."
Die Bibel sagt ganz klar, wer die Finsternismacht so lästert, der ist nicht echt. Lesen Sie den Judasbrief. Das sage nicht ich, das sagt die Bibel. Die Bibel sagt, wenn jemand den Teufel herausfordert, ihn lästert, dann ist er nicht echt. Das sind die Führer der Charismatischen Bewegung!!!
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Hier geht es vorübergehend weg von der Lehre in den persönlichen Bereich. Deswegen möchte ich mich mit den Kommentaren zu den einzelnen aufgeführten Beispielen zurückhalten, auch weil die Grenze zum Richten schnell überschritten werden kann.

Auch ich habe mir meine Gedanken über den ganz normalen christlichen ”Alltag” gemacht, mich aber nicht an Denominationsgrenzen aufgehalten.
Die groben Fehler werden meiner Ansicht nach hauptsächlich im ganz persönlichen Umgang mit Gott gemacht.
Der Denominationalismus dient weniger dazu, eigene Stärken zu entwickeln, als vielmehr Schwächen anderer hervorzuheben. Deshalb wollte ich dieses Thema präziser angehen:

Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. Off 3,21

Ein Auslotungsversuch des Themas, und zwar in seiner interessantesten Variation:
Überwinden als Christ unter Christen.

Was könnte damit genau gemeint sein?
Was könnte alles damit zusammenhängen?

Als Christ sehe ich weit und breit nur einen Masstab: die Bibel!
Alles andere in meinem Leben hat sich diesem Masstab unterzuordnen.
Ich habe die Verpflichtung, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht, und daraus dementsprechende Konsequenzen zu ziehen:

Ich bin aber durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, auf daß ich Gott lebe; ich bin mit Christo gekreuzigt. Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben. Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn so durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben. Gal 2,19 - 21

Ich bin also dem Gesetz Gottes gestorben: das heisst, das es keine rechtlich bindende Wirkung mehr auf mich hat.
Aber: die Gesinnung Jesu verpflichtet mich, so zu leben, wie er gelebt hat:

Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Mt 11,28 - 30

Die Gesinnung Jesu ist mit zwei Worten umrissen: Sanftmut und Demut. Damit ist es mir möglich, ein Leben in der Gnade Gottes zu führen, das in den Qualitäten Aufrichtigkeit und Nüchternheit dem unseres Herrn in nichts nachstehen muss.
Nur: mit genau diesen Eigenschaften ist in einer Welt ausserhalb den Masstäben Jesu kein Blumentopf zu gewinnen. Bestenfalls werden solche Leute nicht ernstgenommen, schlimmstenfalls werden solche Leute rücksichtslos an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Manchmal scheint in solchen schlimmen Fällen alles erlaubt zu sein.

Immer wieder spannend zu erleben ist es, wo und wie die Christen ihre Position einnehmen.
Wobei sich nur eine absolute Minderheit unter den Jüngern Jesu um die Qualitäten Sanftmut und Demut wirklich bemüht, um ein aufrichtiges und ausgewogenes Leben führen zu können. Meistens bleibt es bei einem Versuch, der auf halber Strecke endet: äusserlich wird sich diesen Idealen angenähert, so gut es geht, aber innerlich bleiben die "alten" Qualitäten wie Egoismus und Eigenliebe höchst lebendig. Diese "Christen" sind nie gestorben, weder dem Gesetz, noch ihrem alten Menschen. Sie leben ein fromm angepinseltes Doppelleben.

Die Qualität der Demut und Sanftmut offenbart sich im Leid. Wenn alles glatt läuft, ist es keine Kunst, aufrichtig und nüchtern zu sein. Aber da, wo die Dinge nicht so laufen, wie ich mir das wünsche, da wird nach aussen hin offenbar, wie gewissenhaft ich an meiner Seele und meinem Charakter gearbeitet habe.

Da sich nun gleich und gleich gerne gesellt, ist das Zeugnis der Christen da einheitlich, wo ein gleiches Niveau an „Sanftmut und Demut“ vorliegt. Diese Einheitlichkeit wird bewusst und unbewusst angestrebt und durch Zeugnis und Predigt gefördert. Dieses Einheitsstreben schützt zuerst davor, nicht auffallen zu müssen durch zuwenig oder zuviel Jesusähnlichkeit in Zeugnis oder Charakter und dient nicht zuletzt unserer Bequemlichkeit und Gewissensberuhigung, wenn Gottes Wort und gelebte Praxis in unserem Leben Lichtjahre voneinander entfernt sind.

Ob dieses angenommene Einheitsniveau den Masstäben von Gottes Wort standhält, entscheidet sich normalerweise an und in Situationen, die ausserhalb der Spielregeln des gewöhnlichen Gemeindelebens sich abspielen.
Je näher in solchen Situationen am und mit dem Worte Gottes gearbeitet werden kann, desto besser sieht es in solchen Gemeinden in puncto Aufrichtigkeit und Nüchternheit aus.

Einheit ist kein Gradmesser für geistliche Qualität, weil ich diese ”Einheit” um so leichter herbeiführen kann, je mehr biblische Positionen ich dabei preisgebe!

Dazu gehört leider und in allererster Linie der gemeinsame Umgang mit dem ethischen Anspruch Jesu an seine Jünger und der tatsächlich ausgelebten Wirklichkeit der damit angesprochenen Personen.
Hier wird allzu oft ”übereinstimmend” der ethische Standart des Wortes Gottes gemeinsam theoretisch ausgehebelt und praktisch entwertet!
Sanftmut und Demut werden damit zu sinnentleerten und unattraktiven Qualitäten herabtheologisiert.
Deshalb ist die Frage nach der Qualität des Überwindens in meinem Glaubensleben zuerst einmal eine persönliche Angelegenheit zwischen Jesus und mir! In der nachfolgenden Argumentation soll diese Tatsache verdeutlicht werden:

Und Jesus sprach: "Willst Du gesund werden?" Joh 5,6

Diese Frage hatte der Mann, an den dieses Angebot ging, nicht erwartet. Aufgrund seiner Antwort, die er Jesus gab, hätte Er eher diese Frage erwartet: "Willst du, dass es dir gut geht? "Der Unterschied in der Formulierung scheint minimal, und doch liegen Welten zwischen beiden Fragen! Die Masstäbe für Gesundheit, egal ob Geist, Seele oder Leib, stellt Jesus, die Masstäbe für mein Wohlbefinden dagegen mein Gefühl.

Grosse Teile der Christenheit heute wären mit der Frage, die Jesus dem Kranken gestellt hat, überfordert, weil sie auf die Masstäbe Gottes nicht vorbereitet sind. Wir Christen heutzutage haben uns in aller Regel längst auf unser Gefühl als Masstab für unser seelisches Wohlbefinden geeinigt. Somit entscheiden viel zu oft wir Christen, was für uns gut ist und nicht mehr Gott. Klammheimlich hat deshalb unsere seelische Innenbefindlichkeit die Masstäbe für unser Christsein an sich gerissen, die vorher dem heiligen Geist und dem Worte Gottes oblagen.

Nicht mehr Gott hat das letzte Wort, wenn es um unsere Qualität und Quantität als Christ und Mensch geht, sondern unser Gefühl. Deshalb biegen wir bedenkenlos die Masstäbe des Wortes Gottes zu unseren Gunsten um, wenn sie unseren Gefühlen zuwiderlaufen. Wir sind nicht so sehr an dem interessiert, was Gott mit uns vorhat, sondern an dem, was er uns unserer Ansicht nach schuldet.

Zuerst darf, soll und muss es uns gutgehen, sonst ist dieser Gott der Bibel nicht attraktiv genug für uns.
Viele Gottesdienste und Verkündigungen werden planmässig auf dieses Ziel hin umfunktioniert. Wir scheinen am Besten zu wissen, was unsere Seele braucht, also wird der Christ und Gott natürlich auch in diesem Sinne belehrt.
Seltsamerweise schlägt die Schrift und Jesus ganz andere Töne an, wenn es um dieses Thema geht:

Und als er die Volksmenge samt seinen Jüngern herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Wer irgend mir nachkommen will, verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen und des Evangeliums willen, wird es erretten. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne und seine Seele einbüßte? Denn was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. Mk 8,34 - 38

Vertraute Worte - aber wann habe ich darüber meine letzte Predigt gehört oder mir gar selbst darüber Gedanken gemacht? Was meint Jesus tatsächlich, wenn Jesus an dieser Stelle auch von den Konsequenzen der Selbstverleugnung und von der Annahme des Kreuzes spricht, das Jesus für einen jeden seiner Jünger zu seinem Besten masschneidert? Wenn wir an dieser Stelle aus Unwissenheit oder Unwillen das Ziel verfehlen (mit Jesu Worten: sich seiner und seiner Worte schämen!) kann es auch für uns "Christen" dereinst ein böses Erwachen geben.

Vordergründig fragt sich so ein Christ (zumindest manchmal), warum es in vielen Bereichen um ihn herum und auch seiner Seele nicht gutgeht. Warum greift Gott in seinem Falle nicht oder zu zögerlich ein, um sein Leben, seine Umstände und seinen Gefühlshaushalt wieder auf die Füsse zu stellen?

Hintergründig geht es in dieser Situation aber um die Frage, was überhaupt von der Bibel her die Norm ist, die Gott an uns Jünger in puncto Nachfolge stellt, und wie weit wir uns mit dieser Norm überhaupt auseinandersetzen wollen.

In einem ausführlichen Brief vor Jahren an einen Pastor setzte ich mich mit den biblischen Begriffen Aufrichtigkeit und Nüchternheit auseinander. In diesem speziellen Fall ging es vorrangig um den Geistesgabendienst, der an diesen beiden Qualitäten empfindlichen Mangel litt. Zwangsläufig bekam die ganze Gemeinde, der dieser Pastor vorstand, dadurch eine negative Schlagseite, die sie nach und nach aller Schönheit als Braut Christi beraubte.
Im Laufe dieses Briefes drückte ich auch die Überzeugung aus, das mit eben diesen beiden Qualitäten allein schon ein fruchtbares Glaubensleben möglich wäre, weil an der Aufrichtigkeit und Nüchternheit quasi alles andere dranhängt.

Wenn mir der heilige Geist solche Aussagen aufschliesst, dann ist es in meinen Augen ratsam, an dieser Stelle gründlich nachzugraben. Ich selbst komme nicht auf solche Ideen, geschweige denn getraue ich mich, sie solcherart zu formulieren, als seien diese Feststellungen das Selbstverständlichste auf der Welt. Wenn sich aber bei mir die Verblüffung über solche Aussagen (die "ich" selbst formuliert und niedergeschrieben habe) gelegt hat, dann denke ich gerne gründlicher darüber nach. Wobei ohne den heiligen Geist auch in diesem Prozess der Ideenverwertung nichts Zählbares herausschaut.

Mittlerweile darf ich wissen, das die entscheidenden und weitreichendsten Mängel, was das Leben im Glauben anbelangt, auf das Fehlen von Aufrichtigkeit und Nüchternheit beruht. Wobei wir Christen allzu oft überhaupt nicht wissen, wo dieser Mangel sich überall hineingeschlichen hat und wie umfassend er sich auswirkt.

Im Umgang mit unseren Rechten und Pflichten als Mensch und Christ gibt es eine Gesetzmässigkeit, die unter den engagierten Geschäftsleuten gleichermassen anerkannt wie gefürchtet ist: das Gesetz der Mittelmässigkeit.

Dieses Gesetz besagt, das wenn ich eine Idee oder Tat oder auch meinen Beruf mit dem Potential und dem Engagement angehe, welches ich als gut und ausreichend genug mir selbst und anderen gegenüber empfinde, die Ergebnisse sich relativ konstant in einem vorhersehbaren Rahmen bewegen. Da gibt es ganz wenige Ausreisser nach oben und unten, was die Qualität und Quantität meiner Arbeitsleistung anbetrifft.

Nur: dieses Ergebnis widerspiegelt in aller Regel nicht meine Fähigkeiten und Möglichkeiten, die tatsächlich vorhanden sind, sondern eben nur die tatsächlich einzusetzen ich gewillt bin. Deshalb wissen solche Geschäftsleute, dass die Motivation ihrer Arbeitnehmer einen ganz wichtigen Stellenwert hat.
Nicht etwa, weil diese Leute glauben, das Potential ihrer Untergebenen ganz ausschöpfen zu können, sondern um diese Mittelmässigkeit im Denken und Handeln wenigstens ein bisschen zu ihren Gunsten beeinflussen zu können.
Heutzutage hängt das Überleben vieler Firmen davon ab, wie weit dieser Prozess die Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer zu steigern vermag.

Es glaube nun niemand, das wir Christen mit dieser Gesetzmässigkeit nichts am Hut hätten, im Gegenteil!
In aller Regel wird das Evangelium so verkündet und vorgelebt, als ob es nichts anderes als diese Mittelmässigkeit gäbe und die Abweichung davon als fast so bedenklich wie ein Leben im Unglauben angesehen werden muss.

Wehe also denen, die im Reden und Handeln sich von dieser verordneten "Durchschnittlichkeit" (und Kraftlosigkeit) passiv oder gar aktiv distanzieren! Sie stellen damit die Masstäbe und das Selbstverständnis dieser Christen in Frage.
Und es lässt sich nun mal kein Mensch und schon gar kein Christ gerne ans Bein pinkeln.

Natürlich geschieht diese Ablehnung vordergründig aus Mangel an Erkenntnis, aber hintergründig steckt doch noch etwas mehr dahinter. Mittelmässigkeit ist nicht nur die Frucht mangelnder Erkenntnis, sondern auch das logische Ergebnis persönlicher Unaufrichtigkeit.

Auch als Jünger Jesu bin ich ein Mensch, und als solcher nicht so ohne weiters bereit, über meine selbstgezogenen Grenzen und Regeln zu gehen, die ich mir zu meinem Schutz und zu meiner Bequemlichkeit in puncto Engagement im Denken und Handeln gezogen habe. Und sowohl die Ziehung, als auch die Verteidigung dieser Grenzen und Regeln ist unaufrichtig.
Ich setze damit die Wahrung meiner persönlichen Interessen sowohl über die Normen Gottes, als auch über die Normen meiner Mitmenschen und Mitchristen.

Wenn es also um das Thema "Selbstverleugnung" geht, dann überlegen sich die Christen normalerweise, wie weit sie sich den Masstäben anderer und auch den Masstäben Gottes annähern können, ohne dabei ihre eigenen Ziele, Grenzen und Regeln aus den Augen verlieren zu müssen.
Das Resultat davon ist eine äusserliche Anpassung an die geforderten Idealen bei gleichzeitiger geistiger und seelischer "Selbstständigkeit".
Genauso hat der ”Pharisäismus” zweitausend Jahre vorher funktioniert. Die "frommen" Vorleistungen werden gebracht bei gleichzeitiger Autonomie in den Gedanken und, wo es nötig erscheint, auch in den Taten.
So wird die Mittlelmässigkeit zur christlichen Realität und die Unaufrichtigkeit zum ethischen Standard unter den Gläubigen.

Jesus spricht, wenn es um Selbstverleugnung geht, um die Notwendigkeit, sein Leben zu verlieren (Mk 8,35).
In diesem meinem Leben ist alles eingeschlossen, was damit zusammenhängt, auch der fromme Selbstbetrug und die Gefahr, ihm zu erliegen und nicht wirklich bereit zu sein, alle Gedankengänge und alle Masstäbe meinem Herrn auszuliefern.

Der Betrug besteht in der Annahme, das meine Masstäbe und meine Verhaltensweise eben doch das Mass der Dinge ist und in Zweifelsfällen dem Worte Gottes vorzuziehen ist. Die Unaufrichtigkeit besteht darin, diesen Prozess in der Praxis innerlich eisern durchzuziehen und nach aussen hin brav seine Loyalität gegenüber Gottes Wort in Wort und Tat zu demonstrieren.
Unaufrichtigkeit und Heuchelei sind niemals weit voneinander entfernt!

Die Dynamik der Mittelmässigkeit, die sich unter Christen so verheerend auswirkt, hat aber noch eine andere Grundlage: das falsche Selbstverständnis!
Wie ich mich sehe, und wie Gott mich sieht sind in aller Regel zwei Paar Stiefel.
Wobei Gott die Dinge und Menschen nüchtern sieht und beurteilt, wir Christen aber keineswegs.

Da der Mensch ohne Anerkennung nicht existieren kann, schlüpft er als Kleinkind in eine Rolle und damit auch in ein Lebensprinzip hinein, dass ihm zu dieser gewünschten Anerkennung verhelfen soll.
Als Erwachsene haben wir dieses Rollenspiel in Fleisch und Blut übernommen, wir wissen in aller Regel gar nicht, das wir Schauspieler sind und noch viel weniger, was für eine Rolle wir ausüben.
Das Schauspielen ist für uns Menschen und Christen so selbstverständlich wie das Atmen!

Es gibt einige Bücher, die versuchen, hinter die verschlossenen Türen unserer seelischen Programmierungen zu schauen.
Ole Hallesby hat die bekannte Einteilung von Sanguiniker, Melancholiker, Choleriker und Phlegmatiger übernommen und kluge Gedanken dazu geschrieben. Die Einteilung ist leider zu wenig exakt um wirklich hinter die Schliche seiner Seele zu kommen. Aber es war ein Schritt in die richtige Richtung.

In der Psychologie gibt es dazu schon weiterreichendes und genaueres Material, was unser als Kleinkind angenommenes Selbstverständnis anbetrifft, aber auch die waren regelmässig sowohl ungenau in der Einteilung als auch noch viel ungenauer in den Lösungsvorschlägen. Genau besehen wiederholt sich da stets die Geschichte von Münchhausen, der sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen soll. Mittlerweile gibt es jedoch mindestens eine Typologie dieser Art, die genau genug ist, um wirklich präzise damit arbeiten zu können.

Es wird ein Buch darüber angeboten, das von Christen geschrieben wurde und deshalb genaue Querverweise zur Schrift anbietet: "Das Enneagramm" von Richard Rohr und Andreas Ebert. (Das Buch und die Typologie sind nicht der Weisheit letzter Schluss und erst recht keine Heilsbringer, aber brauchbare Arbeitsgrundlagen für den, der im Wort und in der Freiheit Christi festzustehen gelernt hat.)
Das Buch unterscheidet dabei zwischen neun Typen, also neun Rollen, die angestrebt, personifiziert und nach aussen weiterverkauft werden. Dabei ist keine Rolle besonders gut oder besonders schlecht, aber jeder Typ hat "sein" Selbstverständnis und damit unter anderem auch "seine" Sünde, auf die er besonders gern hereinfällt.

Das Spannende an dieser Geschichte ist die Tatsache, das sich Menschen wie Christen nicht im Klaren darüber sind, dass sie eine Rolle eingenommen haben und daraus ihr Selbstverständnis ableiten.
Insgeheim geht jeder davon aus, das sein Rollenverständnis das Gelbe vom Ei darstellt, also die Norm, nach der sich jeder halbwegs denk-und empfindungsfähige Mensch richten müsste.

Selbstverständlich sehen wir Gott auch durch diese Brille, die wir uns durch unsere eigene Schauspielerei angezogen haben.
Wenn ich zum Beispiel denke, Durchblick ist die höchste aller Tugenden dann denkt Gott selbstverständlich genauso!

Alle anderen Menschen und Christen kennen Gott eben nicht so gut wie ich, weil sie in meinen Augen die falschen Prioritäten gesetzt haben. Und natürlich hat Gott mit meiner Lieblingssünde, der Habsucht, besondere Nachsicht, weil Jesus als Mensch genau wie ich in dieser Richtung besonders intensiv versucht wurde.

Hier habe ich bewusst überzeichnet, um unsere unbewussten Denkschematas und Tatgewohnheiten einmal so richtig zu verdeutlichen. Wir Menschen sind eben nicht objektiv und deshalb noch viel weniger nüchtern, wenn es darum geht, die Dinge um uns herum oder in Gottes Wort angemessen zu beurteilen.

Und da wir in unserem tiefsten Innern darum wissen, verständigen wir uns lieber auf einen Level (Toleranz oder Gesetzlichkeit!), der es uns möglich macht, miteinander umzugehen, ohne dass wir uns mit unseren ganz persönlichen Eigenartigkeiten auseinandersetzen müssen.
Und mit genau derselben Erwartung gehen wir an Gott und sein Wort heran. Wir sind wir und Gott ist Gott, und im übrigen versteht und toleriert Gott uns ja. Warum wäre sonst Jesus am Kreuz gestorben?

Mittelmässigkeit setzt sich zusammen aus Mangel an Aufrichtigkeit und Nüchternheit.
Irgendwie meinen wir, dass Gott vorzugsweise in unseren Kategorien denkt:

Zu dem Gottlosen aber spricht Gott: »Was hast du meine Ordnungen herzusagen und nimmst meinen Bund in deinen Mund? Du hast ja die Zucht gehaßt und meine Worte hinter dich geworfen. Sahst du einen Dieb, so befreundetest du dich mit ihm, und mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft. Deinen Mund schicktest du los zum Bösen, und deine
Zunge spannte Betrug davor.
Du saßest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus.

Das hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du.

Ich werde dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen. Merket doch dies, die ihr Gott vergeßt, damit ich nicht zerreiße, und keiner kann retten! Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.« Ps 50,16 - 23

Hier spricht Gott von Zuchtlosigkeit, die sich aus den vorher erwähnten Mängeln zwangsläufig entwickelt.
Darüberhinaus redet Gott solche Leute mit "gottlos" an, da wo wir vielleicht eine Andersartigkeit im Glauben oder im Charakter diagnostizieren würden.
In unseren Bemühungen, unsere Mängel in ein zeitgeistlich angepasstes frommes Gewand zu kleiden, vergessen wir Gott. Welt und "Christen" gewinnen wir damit, aber unsere Seele verlieren wir!

Diese derart angenommene und ausgelebte Mittelmässigkeit hat vor allem zwei bevorzugte Erscheinungsformen:
die Religion und die Tradition.

Religion ist der Versuch, die Brücke zu Gott vom Menschen her zu schlagen, und Tradition ist das geforderte und gegebene Einverständnis, diese religiösen Versuche geschichtlich und gesellschaftlich abzusichern.
Wo sich also auf Tradition berufen wird, da soll Religion theologisch gesellschaftsfähig gemacht werden.
Massgebend ist dabei nicht die Bibel, sondern der jeweils herrschende Zeitgeist!
Da sich aber Gottes Wort als Offenbarung versteht, das heisst, die Brücke wird von Gott zum Menschen geschlagen, sind damit Gottes Masstäbe die Norm, an der wir Menschen und Christen uns zu messen haben.

Gottes Wort entscheidet, nicht eine zu unseren Gunsten zusammengebastelte Situationsethik!

Religion, ob toleranter oder gesetzlicher Natur, ist wahrscheinlich die ausdrucksstärkste Form des Stolzes, weil sie Gott und sein Wort rundheraus unter die eigenen gewählten und ausgeübten Masstäbe setzt!
Gott ist lediglich Erfüllungsgehilfe der Dinge, die ich für mich als gut und richtig erachte.
Alles, was sich gegen diese religiös etablierte und traditionell begründete Mittelmässigkeit und Kraftlosigkeit im Glaubensleben stellt, ist laut Aussage und Zeugnis vieler "Christen" ausserhalb ihrer Norm.

Deshalb wird diese Mittelmässigkeit hübsch und gekonnt verpackt mit einer weltoffenen ökumenischen Gesinnung und einer lauen toleranten Geisteshaltung.
Oder ich agiere genau entgegengesetzt mittels schablonenhaft vereinfachender gestzlicher Strenge.

Dadurch verenge ich bewusst zuerst die Autorität Gottes und danach auch meinen geistlichen Horizont und den meiner Zuhörer. Vieles wird dabei gar nicht kritisiert, aber eben durch den eingenommenen Standpunkt grundsätzlich und vorsätzlich in Frage gestellt.
Das gilt natürlich auch für das Wort Gottes, wo es sich unvorsichtigerweise allzuweit von den religiös allgemeingültigen Normen entfernt hat.
Da werden dann diejenigen, die das Wort Gottes doch tatsächlich auch an den "unbequemeren Stellen" ernst nehmen, als biblizistisch, abgehoben, engstirnig und noch schlimmeres abqualifiziert.

Unsere "christliche Gesellschaft", die sich zum überwiegenden Teil sowohl aus Heiden zusammensetzt, die das Christentum tolerieren, als auch aus Christen, die das Heidentum tolerieren, vernebelt das Wort Gottes, um keine klaren inneren Standpunkte beziehen zu müssen, ausser da, wo es um die Wahrung von eigenen religiösen und traditio-nellen Interessen geht.
Oder das gleiche Ziel wird mittels Hervorhebung von patentlösungsartigen gesetzlichen Äusserlichkeiten angestrebt, hinter denen alle barmherzigen Töne und Unsicherheiten unangreifbar verborgen werden.

Damit wird derjenige, der sich ernsthaft mit Gott, seinem Wort und seiner Kraft auseinandersetzen will, unmerklich in eine Norm hineinmanöveriert, wo er sowohl Dinge wie: Geistesgaben, apostolischer Dienst, Zungenrede usw., als auch Entschiedenheit, Selbstverleugnung, Demut usw. als fremdartig und daher "neben der gesellschaftlichen und auch christlichen Norm" und damit auch neben seinem eigenen Standpunkt zu erfahren und zu erleben hat.

Das Wort Gottes dient dabei lediglich als Mittel zum Zweck der eigenen frommen kraftlosen Selbstdarstellung und ist an keiner Stelle Autorität in Glaubens- und Lebensfragen.

Stephanus wurde in eine Auseinandersetzung mit Leuten verwickelt, die ganz ähnlich wie die überwiegende Mehrheit der heutigen Christenheit dachten und handelten.
Ihren religiösen und traditionellen Vorstellungen setzte er folgende Worte entgegen:

Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter also auch ihr. Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäfte, und habt's nicht gehalten. Apg 7,51-53

Auf Religion und Tradition vorzugsweise mittels Toleranz oder Gesetzlichkeit den Aussagen der Bibel gegenüber zu setzen ist gleichbedeutend mit der Widerstrebung dem Heiligen Geist. Da Er durch diese vorsätzlich angenommene und zielbewusst ausgelebte geistliche Treulosigkeit zutiefst verunehrt wird, hat er solchen Leuten nichts zu sagen.

Der heilige Geist verherrlicht Jesus, nicht seine Imitatoren!
Und da, wo er sich doch äussert, ist es mit aller Toleranz und mit aller Gesetzlichkeit vorbei.

Gottes Wort geht zuallererst gegen den Stolz vor!
Da dieser sich durch die Äusserungen und Auswirkungen der Kraft des heiligen Geistes völlig zurecht zurückgesetzt und gedemütigt weiss, geht er mit kaum verhüllter Brutalität gegen diejenigen vor, die unter dieser Autorität des Geistes Gottes reden und handeln.

Der überwiegende Teil der Christenheit um uns herum schlägt in die gleiche ”stolze” Kerbe!
Wer "anders" ist, hat das Recht, "anders" behandelt zu werden.
Und der heilige Geist hat lediglich das Recht und die Aufgabe, Gottes Wort in einer religiös und traditionell genehmen Art auszulegen.
Ansonsten hat er den Mund zu halten und nicht dazwischenzureden, wenn es sich um Gott und sein Wort handelt.

Dabei geht es diesen Leuten im Grunde weder um Gott, noch um sein Wort, sondern um die argumentatorische Untermauerung ihrer eigenen ”christlichen” Mittelmässigkeit samt allen Begleiterscheinungen.
Diese Untermauerung soll das Gesicht und die Besitzstände wahren, die durch diesen praktisch ausgelebten Stolz erworben wurden.
Hauptsächlich deshalb wird der heilige Geist, seine von ihm Bevollmächtigten und das Wort Gottes unbarmherzig entmündigt, um eigene Interessen zu sichern und durchzusetzen.
Dinge, wie zum Beispiel Selbstverleugnung, finden in aller Regel nicht einmal in Ansätzen statt.
Und damit handeln und argumentieren sehr viele fromm denkende Menschen und leider auch "Christen" gegen Gott und sein Wort um des eigenen Vorteils willen.

Gezielte Verführungsmassnahmen erfordern gezieltes Dagegensteuern!
Wer überwinden will, muss dies gezielt anstreben!
Wer die Kraft Gottes in seinerm Dienst für unseren Herrn erleben und umsetzen will, der muss mit Leid und Widerstand rechnen.

Es gibt meiner Meinung nach schon viel zu viele Dinge, die unsern Herrn verunehren, und wenn das nun in fromm getarnter Rechtfertigung der eigenen Mittelmässigkeit geschieht, so wird dadurch die Tatsache des Ungehorsams und Unglaubens in Wort und Tat aufgrund religiösen Stolzes nicht besser.
Ohne Aufrichtigkeit und Nüchternheit Gott und auch mir selbst gegenüber bin ich als Mensch und vor allem als Christ zuerst ein Verführter und dann ein Verführer durch die Umstände und die jeweils herrschenden gesellschaftlichen Normen um mich herum.

Die Verführung läuft stets darauf hinaus, dass ich meine Gedanken und Gefühle überschätze und dafür Gottes Wort und Gottes Geist geringschätze.
Das Resultat davon ist zuerst Stolz, dann Lauheit (oder Gesetzlichkeit), dann Zuchtlosigkeit und zuletzt Gottlosigkeit.
Jesus steht dann vor der Tür, ausserhalb meines Lebens, und ich weiss das nicht einmal!

Und es begab sich, da er zu Tische saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isset euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Da das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Gehet aber hin und lernet, was das sei: "Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer." Ich bin gekommen die Sünder zur Buße zu rufen, und nicht die Gerechten. Mt 9,10-13

Es war aber ein Mensch daselbst, achtunddreißig Jahre lang krank gelegen. Da Jesus ihn sah liegen und vernahm, daß er so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: HERR, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse; und wenn ich komme, so steigt ein anderer vor mir hinein. Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin! Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. Es war aber desselben Tages der Sabbat. Darnach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe zu, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre. Joh 5,5-9+

Da, wo wir uns vor Gott auf unseren angeblichen seelischen Gesundheitszustand berufen, da gehen wir leer aus.
Jesus ist dazu gekommen, Sünder zu erlösen und nicht, sich von ihnen belügen zu lassen.

Der Kranke am Teich Bethesda, der Jesus mit HERR anredete und der nach seiner Heilung sofort den Tempel aufsuchte, um mehr von Gott zu erfahren, musste sich von Jesus belehren lassen, dass es einen Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit des Körpers und der Seele geben kann.
Aber Er wusste, das er Hilfe brauchte, und das änderte an diesem Tag alles für ihn zum Guten.

Brauchen wir die Hilfe Jesu in unserem täglichen Glaubensleben eigentlich?
Wollen wir vor Jesus aufrichtig und nüchtern sein und bleiben auch da, wo es uns die Achtung der Mitmenschen und”-christen” kosten kann?
Sind wir um Christi willen bereit, unser Denken, unsere Situation, ja unsere ganze Persönlichkeit von ihm und seinem Wort immer wieder aufs Neue in Frage stellen zu lassen?
Ist das Thema Überwinden für uns nur eine leere Worthülse, oder betrifft es beständig unser ganzes Herz und unser ganzes Leben?

Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. Wer überwindet, wird dies erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein. Aber den Feigen und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod. Offb 21,6-8

Überwinden bedeutet also nach diesen Worten Jesu der Lauheit, dem Ungehorsam, der moralischen und ethischen Besudelung, dem gesprochenen und getätigten Totschlag, der sexuellen Verführung, der Verwendung von unlauteren Hilfsmitteln, den falschen Sehnsüchten meines Herzens und der kritiklosen Zustimmung aller uns vorgesetzten Werte täglich im Namen und in der Kraft Jesu entgegenzutreten.


Es werden immer Spuren dieser falschen Ideale in meinem Leben zu finden sein.
Aber wir müssen diese negativen Qualitäten stets aufs Neue bekämpfen und zwar zuallererst in unserer eigenen Seele und in unserem eigenen Leben, damit sie nicht uns überwinden!
Es wird für uns in unsrerer Situation vielleicht ein nicht kleines Mass an Selbstverleugnung nötig sein, um sich mit diesen Tatsachen aufrichtig auseinandersetzen erst einmal zu wollen.

Aber die Qualität unseres geistlichen Lebens hängt entscheidend davon ab, wie ehrlich wir uns diesem Anspruch Christi stellen wollen:
Darf Jesus unsere Masstäbe für Christsein und Jüngerschaft korrigieren und gar durch seine Eigenen ersetzen, oder überlassen wir das wie bisher unserer religiös, traditionell und theologisch aufgesättigten seelischen Innenbefindlichkeit?
Darf Jesus uns zum Überwinden herausfordern oder reichen uns ein selbstbefriedigtes ”frommes” Gefühl, Stolz auf uns selbst und das Schulterklopfen der Mitchristen um uns herum aus?
Darf Jesus von uns ein Leben in der Kraft des Geistes erwarten, oder ist unsere Selbstverliebtheit grösser als die Lie-be und das Vertrauen zu Ihm und seinem Wort?
Unser Geist, unsere Seele und auch unsere Umstände werden dann völlig in Ordnung kommen können, wenn wir damit vor Jesus aufrichtig und nüchtern in Ordnung kommen wollen.
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Unsere persönlichen Schwächen im Umgang mit Gott und seinem Wort machen nicht vor den einzelnen Grenzen der Denominationen halt. Deshalb sollte ich mich hüten, einzelne Denominationen über- oder unterzubewerten:

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch zugemessen werden. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen. Gebt nicht das Heilige den Hunden; werft auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie diese nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen! Mt 7,1-6


Ende Teil 4
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#7
Guest_Peter Wiem_*

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Vollmacht + Kraft Teil 5


Die Bibel lehrt ganz klar, dass die Frau eine völlig andere Aufgabe als der Mann in der Gemeinde hat, eine genauso wertvolle, aber eine andere. Und sie sagt, dass die Frau keine Leitungsfunktion haben darf in der Gemeinde Jesu, 1.Tim.2,12ff.
Und trotzdem sind in der Pfingst- und Charismatischen Bewegung oft Prophetinnen die Frauen, die die Gemeinde steuern.
Wo ich hin gucke, jede Lehre, die ich angucke, es ist immer das gleiche. Die Bibel sagt genau das Gegenteil.
Dann sagt die Bibel: "Ihr sollt heilig sein, wie Ich heilig bin." Ich habe da vorher erzählt von dem Bild, wo der Herr Jesus nackt dargestellt wird in schwei-nischer Weise. Ich frage, ob das der Heilige Geist ist? Wo der Geist des Herrn ist, dort ist Heiligkeit, aber nicht Schlüpfrigkeit.
Ich möchte gar nicht erzählen von Jim Bakers, seinen Ehebrüchen, wo er gepredigt hat im PTL-Club, hat der Spitzer uns immer wunderschön erzählt, der Volkhard Spitzer, der zwischenzeitlich auch mit einer anderen Frau weg ist wissen Sie, das sind die Früchte, wo man sie dran erkennt hat gepredigt im PTL-Club, der Jim Baker, legt die Hand auf den Fernseher und dann kam die Kraft des 'Herrn', hat die Leute umgeschlagen und sie waren geheilt, haben in Zungen geredet und wurden gesegnet. Während der ganzen Zeit war Ehebruch da. Er hat die Frau, mit der er Ehebruch beging, die hat er bestoc-hen mit 200 000 Dollar, meines Wissens 100 000 Dollar; sie selber, Tenny, seine Frau, war tablettenabhängig. Menschliche Wracks, die in Sünde leben, stellen sich vorne hin und sagen, das ist die Kraft des grossen Gottes!!! "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen."

Lobpreispraxis, das ist doch 'in' oder? Lobpreis in der Gemeinde. Ich habe einen jungen Bruder bei uns, der kam und sagte, Karl-Hermann, wie ist denn das mit dem Lobpreis? Ich habe nur einen Satz zu ihm gesagt. Nimm die Bibel, nimm eine Konkordanz und studiere es. Ein fleissiger Bibelleser.
Er kam eine Woche später und ich traf ihn und fragte, jetzt was ist mit unserem Lobpreis?
Er hat bloss noch eine ablehnende Handbewegung gemacht!

Die Bibel lehrt den Lobpreis der Charismatiker nicht, selbst wenn Sie das schockiert! Die Bibel sagt in Röm.15,9: "Die Heiden werden Jesus Christus preisen um der Barmherzigkeit willen." Aber an keiner Stelle lehrt die Bibel, dass man spezielle Lobpreisversammlungen abhalten soll. Sie lehrt an keiner Stelle, dass man das tun soll. Ich habe dann als Pfingstler getestet, was mit dem los ist. Wir hatten einen Hauskreis und da haben wir Lobpreislieder gesungen.
Und dann waren wir mitten drin in diesem Lobpreis, wo die Seele aufgeputscht wird und da kam mir plötzlich in den Sinn, jetzt singen wir ein anderes Lied. Ich gab das Lied an, von Torrey, ein Erweckungslied und meine Geschwister konnten das Lied, nachdem sie genügend aufgeputscht waren durch die Chorusse, nicht mehr singen! Das ging nicht mehr!

Ich habe gesagt, fragen Sie doch einmal einen Charismatiker, einen praktizierenden, wenn er sagt: 'Herr, ich anbete Dich wisst Ihr, wie man dann steht mit erhobenen Händen, die Seele hochgehen lässt dann stupse ihn doch auf die Schulter und frage ihn, sage mir jetzt sofort, für was anbetest du? Ich garantiere Ihnen, nicht von allen, aber Sie werden von einem Grossteil keine gescheite Antwort bekommen, weil diese Form des Lobpreises etwas Ähnliches ist wie die Exerzitien des Ignatius von Loyola. Das ist eine religiöse Übung und nicht ein Herzensbedürfnis.
Wenn ein Mensch, wie ich das erlebt habe, bei einem Abendmahl in der Brüdergemeinde, ein 70-jähriger Mann, ein alter gereifter Gottesmann, am Tisch des Herrn aufsteht mit Tränen in den Augen, wo man das Opfer Jesu besingt, und die Tränen schiessen ihm in die Augen. Das sieht man schon von einem Kilometer weit, hier ist ein Mann bis auf die letzte Wurzel seines Herzens erschüttert, was der Herr an ihm getan hat. Das ist Anbetung. Aber nicht, wenn wir uns treffen in einer Sporthalle und heben die Hände. Das ist eine Übung und der Grossteil weiss nicht warum!

Und dann möchte ich etwas sagen zu den Frauen. Ich war am Schluss so weit in der Pfingstgemeinde, dass ich keinerlei Hemmungen mehr hatte, die Augen zu öffnen, weil ich wusste, dass es nicht der Heilige Geist ist. Ist Ihnen aufgefallen, dass die Bibel sagt, wer heilige Hände heben soll? Ich kann so beten mit erhobenen Händen, das macht mir nichts aus. Aber wissen Sie, was die Bibel sagt, wer mit erhobenen Händen beten soll? Die Männer. Ich habe dann die Augen geöffnet und sah dann, wer mit erhobenen Händen betete, hauptsächlich, die Frauen. (Das steht auch in 1.Tim.2,8-9: "Ich beschliesse nun, dass die Männer beten an jedem Ort, aufhebend huldreiche Hände, ohne Zorn und Folgerungen. In derselben Weise, ebenso, Griechisch "hosawtos" wörtlich wie Selbiges, auch die Frauen").

Dann das Tanzen im Gottesdienst, das ist ja 'in'. Wissen Sie, wann die Gemeinde über das Tanzen aufgeklärt wurde? Genau an einer Stelle in 1.Kor.10,7. Da wurde berichtet, wann die alttestamentliche Gemeinde getanzt hatte, als sie nämlich um das goldene Kalb getanzt hatte. Und ich möchte einfach das nochmals betonen von der Heilsgeschichte her.
Alles, was für uns heute verbindlich ist, steht in den Briefen der Apostel. Das ist die Lehre der Apostel. Und wenn dort über tanzen nur geschrieben steht, dass wenn man tanzt, dass es ums goldene Kalb geht, dann muss ich nüchtern sagen, dann ist eben das, was David vor der Bundeslade her tat, eine heilsgeschichtliche Erscheinung. Das war dann richtig.
Aber die neutestamentliche Gemeinde tanzt nicht. Das ist ganz klar. Und zwar das kommt daher, man will Gott im Körper anbeten. Aber der Herr Jesus lehrt im zentralen Kapitel über Anbetung und es geht bei Tanz um Anbetung dass "wir Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten." Es wäre besser, statt die Hände zu heben und Lobpreisversammlungen abzuhalten, ins Kämmerlein zu gehen, in sich zu gehen und zu sagen, erbarme Dich meiner und reinige mich von meiner Sünde, zu brechen mit der Sünde. Das ist die wahre Anbetung. Im Mittelpunkt steht der Heilige Geist!!

Wie viele Lieder gibt es auch von der Reformation her. Wieder wird der Heilige Geist in den Mittelpunkt gestellt und seine Gaben. Wenn Sie für heute alles vergessen, aber ich bitte Sie, eine Stelle nicht zu vergessen Joh.16,13ff: "Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten."
Wir haben gesehen, das ist das Wort Gottes. Und der Schluss von dem ist, dass der Herr Jesus sagt: "Derselbe, der Heilige Geist, wird Mich verherrlichen." Und wo die Fülle des Heiligen Geistes ist, wird nicht über den Heiligen Geist geredet, sondern über die Person Jesu Christi, dort ist die Fülle des Geistes, wo Jesus in den Mittelpunkt gestellt wird. Das lehrt die Bibel. Sie werden an keiner Stelle finden, dass ich den Geist anreden soll, dass ich den Heiligen Geist anbeten soll, das kennt die Bibel nicht, sondern, wo der Heilige Geist wirkt, dort ist Jesus Christus im Zentrum jeder Verkündigung.


Das ist so im Grossen und Ganzen richtig und kein Ruhmenblatt für die Christenheit. Meiner Meinung nach sind diese aufgezeigten Prozesse aber nicht auf die pfingstliche und charismatische Glaubensrichtung beschränkt.

Hier treten die erwähnten Symptome am Deutlichsten auf, es sind aber längst auch alle anderen Glaubensrichtungen von mindestens einem dieser hier aufgeführten Punkte berührt.
Wie gesagt, wir müssen unterscheiden zwischen dem, was die Schrift lehrt und zwischen dem, was Menschen daraus machen.

Was die gerade erwähnten Punkte anbelangt geht es meiner Ansicht nach so gut wie ausschliesslich darum, was Menschen in guter oder auch weniger guten Absicht in das Wort und in ihr Gottesverhältnis hineininterpretiert haben.
Hier haben sich Menschen überschätzt und dabei bewusst oder unbewusst Gott und sein Wort geringgeschätzt.
Die Ergebnisse sind zum grossen Teil beschämend für diejenigen, die sie im guten Glauben an ihre biblische Korrektheit ausüben.

Und dann lehrt mich die Bibel ganz klar im 2.Kor.6,14: "Ziehet nicht am ungleichen Joch mit Ungläubigen," zu Deutsch, trenne dich von der Linie Belials, das ist die Okkultlinie.
Und dieser Geist, der uns hier in der Charismatischen Bewegung begegnet, führt systematisch zurück nach Rom.


Hier fehlt die Differenzierung, weil der Verfasser dieses Artikels es nicht geschafft hat, diese Differenzierung zwischen Lehre und ausgelebter Praxis vom Worte Gottes her auch nur ansatzweise vollziehen zu wollen.
Und so befindet sich nunmehr die gesamte Argumentation auf einer umfassenden schiefen und einheitlich negativ bewerteten Grundlage, die hier sehr wahrscheinlich mit Absicht angestrebt wurde.
Und so werde ich vom Ausleger zum Richter, vom Ermahner zum Verführer, vom Verfechter der Herrlichkeit Gottes zum Verfechter der Verdammnis meiner (zum grossen Teil) Geschwister in Christo.

Es gibt ein Programm, das heisst 'Lumen 2000', wo Tom Forrest, (katholischer Priester), ein führender Charismatiker, im Deutschen Fernsehen öffentlich sagte, was ihr Programm ist, zurück nach Rom. Der sagte das so offen, dass ich schockiert war. Es ist ein grosses Problem. Die Gläubigen lassen sich gefallen auf Grund falscher Zungenreden, auf Grund falscher Geistesgaben, dass man ihnen weismacht, dass die katholischen Charismatiker alle bekehrt wären.
Ich fragte den katholischen Priester, der sich bekehrt hatte, ein Holländer, Tom van Husse es war eine allgemeine Frage in einem Auditorium, wo Fragen gestellt wurden sind die führenden Jesuiten, die die Charismatische Bewegung als Führer hier praktisch bringen, sind die gläubig? Er sagte, nein. Er war ein Insider, der bisher drin war. Man kann nicht die Maria anbeten, man kann nicht letztendlich die Messe dulden und gleichzeitig den Papst als Stellvertreter Christi predigen und gleichzeitig behaupten, dass das der 'Heilige Geist' ist. Das ist ein anderer Geist, das ist nicht der Heilige Geist. Und dieser Geist treibt systematisch die Evangelikalen zurück nach Rom.

In der Pfingstgemeinde, wo wir waren, da war der Prediger ein absoluter Gegner Roms, zwischenzeitlich hat bereits der erste katholische Priester dort gepredigt, natürlich über die Chapter, über die charismatische Linie. Und hier geht der Zug mit Riesenschritten nach Rom. Es gibt von der Dorothy Ranegan, einer Frau, die zum CVJM München, zu dieser Bewegung gehört dort wird es publiziert eine Weissagung. Ich habe sie daheim.
Sie sah in einem Gesicht die Maria, die Mutter Jesu und in ihrem Schoss lag Jesus Christus. Und dann kam die Botschaft, 'der heilige Geist bittet uns, seid barmherzig mit dem zerbrochenen Leib der Kirche.' Also, der heilige Geist bittet mich, dass ich mit dem Katholizismus barmherzig bin!! Ich brauche hier nicht einmal die Gabe der Geisterunterscheidung, ich brauche bloss ganz nüchtern die Bibel zu lesen, um zu merken, dass das ein absoluter Irrgeist ist. Der Weg nach Rom ist der Weg ins Verderben, das ist gar keine Frage.

Der Weg Jesu Christi geht in eine ganz andere Richtung, er geht in die Absonderung. Da kommen auch die Jesusmärsche her, die nichts anderes sind als eine abgewandelte Form der Prozession , wo man glaubt, dass man Landstriche für den Herrn in Besitz nimmt. Die Bibel lehrt aber etwas anderes und sagt: "Ihr seid Fremdlinge hier auf dieser Erde." Ich bin Fremdling hier, ich habe nichts in Besitz zu nehmen. Ich habe den Herrn zu predigen, den Herrn zu verkündigen als Fremdling auf der Erde, als Pilger unten durch zu gehen. Das lehrt die Bibel und nicht, dass ich Macht bekomme.
Wissen Sie, der entscheidende Irrtum ist ein ganz, ganz einfacher. Man sucht etwas, das die Bibel so nicht zeigt. Ich möchte nämlich den Vortrag nicht abschliessen, bevor ich Ihnen nicht wirklich gezeigt habe von der Bibel her, wo ist die wirkliche Fülle des Heiligen Geistes, wo ist die Kraft Gottes, wo ist der Überwindergeist, wo ist die Kraft, um zu siegen? Die Bibel lehrt das nämlich auch.

Aber etwas möchte ich Sie bitten zu beachten. Die Bibel unterscheidet vier grosse Dinge: .


Die Bibel unterscheidet sicher noch etliche grosse Dinge mehr, ob sie aber die Trennungslinien in zeitlicher und inhaltlicher Hinsicht so zieht, wie hier beschrieben, das bezweifle ich.

Die ”Apostelzeit” und die Endzeit würde ich sogar im Grossen und Ganzen deckungsgleich sehen, wobei ich davon ausgehe, dass der Verfasser annimmt, die Apostel würden zusammen mit den Geistesgaben sang- und klanglos verschwinden, wenn das ”Vollkommene” (hier selbstverständlich der biblische Kanon) kommt.

Seltsamerweise steht in der gesamten Schrift nirgends eine Andeutung, dass die Dienstgaben (Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer) aufhören werden, bevor unser Herr wiederkommt.
Oder nimmt der Autor an, dass mit dem angeblichen Verschwinden von Erkenntnis, Weissagung und Sprachenrede z. B. der Apostel sich nicht traut, ein Apostel zu sein?

Wenn ich die vier Dinge exakter unterscheide, kann ich keine einzige Lehre der Charismatik mehr aufrecht erhalten, es bricht alles zusammen.

Es gibt keine wie auch immer geartete ”Lehre der Charismatik”, genausowenig wie es eine ”Lehre der Evangelikalen, Pfingstler” usw. gibt. Es gibt die heilige Schrift und mit deren Inhalt sollten wir uns alle auseinandersetzen.

Es gibt Lieblingsstellen und Tabuthemen der ”Charismatiker", aber unbesorgt, die gibt es in allen anderen Denominationen auch. Dramatisch wird es dann, wenn diese Lieblingsstellen dazu herhalten müssen, die eigene Denomination hochzuheben und die Andere dafür zu vedammen.
Sowohl unter den ”Charismatikern”, als auch unter den Angehörigen anderer Denominationen gibt es schwarze Schafe, die lieber zuerst ihre eigene Ehre anstatt die des Herrn suchen.
Das ist aber ein durchgängiges Problem quer durch alle lehrmässigen und ethischen christlichen Richtungen.

Wie wäre es denn, wenn wir uns auf eine gemeinsame Glaubensgrundlage einigen würden?
Die Bibel schafft das auch, darum sollten wir Christen dies auch anstreben:

Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, daß ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid. Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: daß Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und daß er begraben wurde und daß er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; und daß er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch entschlafen sind. Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen; zuletzt aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir. Denn ich bin der geringste der Apostel, der ich nicht würdig bin, ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade mir gegenüber ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, mit mir . Ob nun ich oder jene: so predigen wir, und so seid ihr zum Glauben gekommen. 1.Kor 15,1-11

Das könnte so aussehen:

A) Unsere Verpflichtung dem Evangelium gegenüber:
1.) Annehmen 2.) Feststehen 3.) Festhalten

B) Der Inhalt des Evangeliums:
1.) Christus ist gestorben nach der Schrift 2.) Christus ist begraben und auferweckt nach der Schrift
3.) Christus bezeugt sich dem persönlich, der an ihm glaubt (u.a. durch den heiligen Geist)

C) Die Auswirkung des Evangeliums
1.) Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin 2.) Die Gnade soll meinen Dienst prägen
3.) Diese hier beschriebenen Qualitäten und Glaubensinhalte soll ich weitergeben

Die hier erwähnten Dinge entscheiden über meinen Stand in Christo.
Wo ich diese im Glauben treu bejahe, bin ich Kind Gottes.
Über alle anderen Dinge könnte man sich zusammensetzen und versuchen, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, man muss sie aber nicht auf Biegen und Brechen anstreben.

Wenn ich Israel das gebe, was Gott Israel gegeben hat und gebe der Gemeinde, was der Gemeinde gehört, gebe den Aposteln, was ihnen gehört und sehe für die Endzeit, was uns gehört, wenn man die vier Dinge unterscheidet und alles, was ich heute abend tat, war im Prinzip nur ein ganz einfaches 'Auseinanderdividieren' der Bibelstellen nach diesen vier Kriterien dann bricht die Lehre der Pfingst- und Charismatischen Bewegung zusammen. Sie sind teilweise liebe Geschwister, aber vollständig verführt.

Und die Bibel gibt den Befehl, wenn es um solche Dinge geht, " gehet aus von ihr."
Hier gibt es keine Kooperation. Nicht, dass wir sie nicht lieben und für sie beten und für sie kämpfen. Aber wir können nicht mit ihnen kooperieren. "Sondert euch ab", sagt die Bibel. Ich könnte nicht mit einem falschen Geist zusammenarbeiten. Das geht nicht, selbst wenn ein Gotteskind unter diesem Geist ist
.

Jesus hat es bis zu einem gewissen Grad gekonnt, wie das Beispiel Judas Ischariot beweisst.
Noch haben wir Ihm nachzufolgen und keiner noch so dringlich klingenden Beschwörung ohne biblischem Bezug.

Und er kommt in ein Haus. Und wieder kommt die Volksmenge zusammen, so daß sie nicht einmal Brot essen konnten.
Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie los, um ihn zu greifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er hat den Beelzebul, und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.Und er rief sie zu sich und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann Satan den Satan austreiben? Und wenn ein Reich mit sich selbst entzweit ist, kann dieses Reich nicht bestehen. Und wenn ein Haus mit sich selbst entzweit ist, wird dieses Haus nicht bestehen können. Und wenn der Satan gegen sich selbst aufgestanden und entzweit ist, kann er nicht bestehen, sondern er hat ein Ende.
Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht vorher den Starken gebunden hat, und dann wird er sein Haus berauben. Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden und die Lästerungen, mit denen sie auch lästern mögen; wer aber gegen den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig; - weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist. Mk 3,20-30

Hier kommen wir an ein ernstes Thema der Schrift, die Lästerung des heiligen Geistes.
Zur Erklärung ist die Stelle im Markusevangelium am deutlichsten, weil sie genau darauf hinweist, wo das Problem in dieser Angelegenheit ist.
Es geht kurz zusammengefasst um den Tatbestand, die Zeichen und Wunder des heiligen Geistes ganz bewusst einem unheiligen Geist zuzuschreiben.

Ganz gleich, wie viel oder wie wenig die Leute darüber wussten, wenn sie die Zeichen und Wunder des heiligen Geistes erlebt haben und dies aus irgendeinem Grund einem falschen Geist diese Dinge in die Schuhe schieben wollen, dann ist der Tatbestand der Lästerung des Geistes erfüllt oder zumindest auf dem Weg zu ihrer Erfüllung.

In der sogenannten ”Berliner Erklärung” von 1907, wo sich die zum Richterdienst berufenen Christen aus dem Gnadauer Verband, einer Vorläuferorganisation der Evangelischen Allianz, über die damals beginnenden charismatischen Ereignisse auseinandergesetzt haben, wurde dieser Tatbestand meiner Ansicht nach erfüllt oder so gut wie erfüllt.
Wortwörtlich heisst es in dieser Erklärung, dass die damals aufgetretenen Geistesgaben ”von unten” sind und daher zu verwerfen seien. Meiner Ansicht nach war und ist diese Erklärung das Schlimmste, was der deutschen Christenheit in ihrer an Ereignissen nicht eben armen Geschichte widerfahren ist.

In einem etwas kleineren Rahmen wiederholt sich diese Geschichte hier. Auch hier wurde sich einer Grenze angenähert oder sie zum Teil sogar überschritten, was entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Seid dieser ”Berliner Erklärung” ist es in Deutschland nicht mehr möglich, gelassen und rational mit den Gaben des Geistes miteinander umzugehen. Hier wurde in Unkenntnis der Sachlage ein breiter Graben quer durch die deutsche Christenheit gezogen, der die deutsche Geschichte in negativer Weise geprägt hat.
Mit Christen unterschiedlicher Denominationen ist es seitdem kaum mehr möglich, in Frieden und Einheit zusammenzuarbeiten. Solange diese Erklärung nicht ausser Kraft gesetzt wird, wird dies auch schwerlich möglich sein.

Die Gaben des Geistes sind von Gott zur Einheit und Erbauung der Gemeinde gegeben worden.
In Deutschland bewirken sie seid knapp hundert Jahren das genaue Gegenteil.

Wer den Geist lästert, oder auf dem geradesten Weg dazu ist, dies zu tun, braucht sich über dementsprechende Ergebnisse nicht zu wundern.
Nur sollte er so aufrichtig und so nüchtern sein, objektiv einmal herausbekommen zu wollen, woher diese Schwierigkeiten im Umgang der Christen miteinander stammen könnten, anstatt irgendeine Schuld dem nächstbesten Christen und/oder seiner Denomination, der er angehört, einfach in die Schuhe schieben zu wollen.

Einer der Grundgedanken dieser Bewegung ist 'mehr'. Wie hat mir eine Schwester einmal erzählt, sie sei mit dem 'heiligen Geist' erfüllt worden! Einer der Brüder sagte, dann bekommst du eine Sonderzulage! Immer Sonderzulage, noch mehr, noch mehr! Und man sucht das ausserhalb der Person Jesu.
Man sucht Fülle, Fülle beim Prediger, Fülle bei Handauflegung, Fülle bei Zeichen und Wundern und bei Dingen, die geschehen!!
Jetzt ist die grosse Frage, lehrt die Bibel, dass hier die Fülle Jesu Christi ist oder an einer anderen Stelle?

Ich habe vorher gelesen Eph.1,3: "Wir sind, jeder Gläubige, gesegnet mit jedem geistlichen Segen in der himmlischen Welt in Christo." Sie müssen sich das so vorstellen, wenn Sie zur Wiedergeburt kommen, dann erhalten sie bei der Wiedergeburt ein Paket. Ist Ihnen in der Bibel aufgefallen, dass die Bibel lehrt, jeder Wiedergeborene hat eine Geistesgabe?


Natürlich sind wir Gläubige (und laut dieser Epheserstelle eben auch Ungläubige) gesegnet mit jedem geistlichen Segen.
Christus ist für alle Menschen gestorben, deshalb gilt dieses Segensangebot auch allen Menschen.
(erst ab Eph 1,13 wird zwischen Gläubigen und Ungläubigen unterschieden)

Aber wir müssen diesen Segen im Glaubensgehorsam Jesu gegenüber bejahen, damit dieser zur Wirksamkeit kommt.
Ein Scheck mag auf eine noch so grosse Summe ausgestellt sein, er wird erst rechtswirksam für uns, wenn wir ihn einlösen.

Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis , so auch durch eine Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung A) des Lebens. A) o. Rechtsspruch, o. Gerechtsprechung, o. Rechtstat Röm 5,18

Die rechtliche Seite ist also für alle Menschen dank Jesu Erlösung zu ihren Gunsten entschieden worden.
Das Thema des gesamten Römerbriefes ist es, wie ich diese Rechtfertigung für mich in Anspruch nehmen kann.
Oder, um bei dem vorher erwähnten Vergleich zu bleiben: wie löse ich diesen Scheck ein?

Auch der Römerbrief unterscheidet präzise zwischen Vollmacht ( Rö 5) und Kraft (Rö 8).
Römerbrief Kapitel fünf beschreibt die Gerechtigkeit aus Glauben (exousia), Kapitel acht beschreibt die Innewohnung (Geistesempfang oder-taufe - dynamis) des heiligen Geistes:

Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen. Röm 8,9-10

Um eine Geistesgabe zu haben, muss man den Geber dieser Gaben auch haben.
Wer um den heiligen Geist Gott nicht gebeten hat, oder aus irgendwelchen Überzeugungsgründen sich nicht um die Taufe im heiligen Geist bemühen will, der hat zwar Exousia, aber keine Dynamis.

Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht [exousia], Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Joh 1,11-13
Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten - die ihr, , von mir gehört habt; denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen. Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her? Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft [dynamis] empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalemals auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Apg 1,4-8

1.Petr.4,10. Jeder hat eine Geistesgabe von Gott.
Röm.12,3: Jeder hat das Mass des Glaubens von Gott bekommen.
1.Kor.12,18: Jeder hat von Gott einen Platz am Leibe Christi zugewiesen bekommen.
2.Kor.10,13: Jeder hat ein Arbeitsgebiet, das hat er bekommen mit der Wiedergeburt.
Was muss er tun, dass es zur Wirksamkeit kommt? In kindlichem Gehorsam dem Lamm Jesus Christus folgen. Das heisst, es kommt nach der Wiedergeburt von aussen nichts hinzu, grundsätzlich, ausser bei dem speziellen Dienst, wie beim Timotheus, das war eine einzige Ausnahmne. Und Kol.2,9-10: "In Ihm, in Christus, wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig und ihr, die Gläubigen, seid zur Fülle gebracht in Ihm.
"

Richtig! Nur, ich muss mir diese Fülle persönlich aneignen!
Im Umgang mit dem heiligen Geist gibt es keine Automatismen gleich welcher Art!

Und wenn ein Gläubiger lernt in Ihm zu bleiben das war die grosse Erkenntnis, als ich herauskam, das In-Christo-Sein wenn er lernt, wie geht das In-Christo-Sein? dann beginnt die Fülle Jesu Christi schlagartig zu wirken. Und ein Gläubiger beginnt plötzlich, so lange er in der Stellung drin bleibt zu wachsen. Er bekommt Sieg über Sünde, er wird reif, er geht geistlich vorwärts. In 2.Kor.9,8 das ist eine der schönsten Bibelstellen in der ganzen Bibel da sagt der Herr uns durch den Paulus etwas ganz Schönes. Er sagt hier in 2.Kor.9.8: "Gott ist mächtig und hier steht es wörtlich jede Gnade im Überfluss zu spenden, so dass ihr in allem allezeit alle Genüge habet und überreich seid zu jedem guten Werk." Das ist eine Aussage, allezeit jede Gnade, egal wo es gebricht, zu jeder Zeit, steht uns durch Jesus Christus zur Verfügung.

Auch richtig! Aber das etwas zur Verfügung steht bedeutet noch lange nicht, dass wir dies auch uns angeeignet haben und noch viel weniger, dass wir auch damit umgehen können.
Der Scheck an sich ist wertvoll, aber nutzlos, wenn er nicht von uns eingelöst wird.

In Ihm, das ist eine klare Botschaft. In 2.Petr.1,3 sagt wiederum die Schrift: "Nachdem Seine göttliche Kraft uns alles, was zum Leben und zur Gottseligkeit dient, geschenkt hat."

Also: Geschenk dankend annehmen!

Ich habe in dem Paket alles drin, Ich weiss ganz genau, Gott gibt mir nichts mehr, ich habe alles. Und wenn es nicht funktioniert, dann ist nicht Gott schuldig oder der Prediger, dann ist nur einer schuldig, ich!
Und in dem Moment, wenn ich das von der Bibel her lerne so zu gehen, wie Gott es mir zeigt, dann bricht diese Fülle durch
.

Ich vermag vielleicht alles zu besitzen, ich habe aber nichts, wenn ich es mir nicht zu eigen mache. Wenn ich aber von der Bibel her lerne, so zu gehen, wie Gott es mir zeigt, und danach handle, dann bricht diese Fülle durch.

Nun ein Beispiel: Ich weiss nicht, ob Sie, wenn Sie gläubig sind, ob Sie mit Ihrem Fleisch Probleme haben? Ich habe Probleme mit meinem Fleisch! Ich bin dazu nicht sehr sanftmütig von meinem Charakter her, sondern neige eher mehr zu einem etwas emotionalen Menschen. Ich habe Probleme mit meinem Fleisch. Ich möchte nur eine Geschichte erzählen, damit Sie sehen wie das praktisch geht. Ich war beim Friseur. Wenn ich zum Friseur gehe, das ist für mich eine der schlimmsten Zeiten, die es gibt ich bin sehr beschäftigt, weil ich noch voll im Beruf bin und nebenher in der Gemeinde da ist es mir immer langweilig. Wenn es dem Teufel gelingt, mich zum Friseur zu schicken ohne dass ich ein Neues Testament oder ein Buch mitnehme, dann sitze ich da: drei Leute vor mir, das ist langweilig! Und dann habe ich festgestellt, dann greife ich nach einer Illustrierten, nicht um zu sündigen. Ich sage dann zum Herrn, Herr, ich will nicht sündigen. Der Teufel weiss das! Ich nehme die Zeitschrift, schlage die dritte Seite auf, schon habe ich mich versündigt. Das ist praktisch passiert! Ich schlage die Zeitschrift zu, werfe sie auf den Tisch die anderen haben wahrscheinlich gemerkt, was los ist ich war innerlich zerknirscht, bat um Vergebung und sagte, Herr Jesus, vergib mir, ich habe mich beschmutzt, ich schäme mich.

Und sechs Wochen später zwischenzeitlich hatte ich in der Bibel gelernt, was mit dem Fleisch los ist, ich hatte Röm.6 gelesen, dort steht: "Wisst ihr nicht, dass ihr mit Christus gekreuzigt seid?" Und dann steht im letzten Vers, "also haltet euch dafür," genau dieselbe Situation sechs Wochen später: Karl-Hermann sitzt beim Friseur, es ist ihm langweilig und Langeweile ist das Schlimmste, was ich kenne und wieder die Zeitschrift, ich will nach der Zeitschrift greifen und in dem Moment beginnt der Heilige Geist mich zu mahnen, tue es nicht Röm.6. Ich habe dann etwas gemacht, ganz kindlich, ich habe die Augen geschlossen und sagte, Herr Jesus, ich danke Dir das heisst, ich nehme es im Glauben an dass ich mit Dir gekreuzigt bin; das heisst, dass mein alter Adam, dieses elende Fleisch, am Kreuz von Golgatha getötet wurde, ich nehme es ganz praktisch an, ich halte mich dafür. Wissen Sie, was war ich werde es nie vergessen, das war das erste Erlebnis dieser Art in derselben Sekunde war der Drang, nach der Zeitschrift zu greifen, wie weggeblasen. Es war für mich völlig unverständlich, wie jemand eine Zeitschrift aufnehmen kann. Der Drang war weg, ich war fasziniert! Römer 6, das Fleisch! Wissen Sie, was das heisst? Wir müssen kindlich alles, was die Bibel lehrt, was wir haben, annehmen.


Jetzt kommt die Drehung um 180 Grad, jetzt stimmt die Sache auf einmal theoretisch und praktisch.
Warum nicht gleich so? Warum muss man erst einen vermeintlichen Fehler lehrmässig anprangern um nachher in der Praxis unter der Leitung des Geistes die Sache auch von der Schrift her richtig anzupacken und durchzuziehen?

Manchesmal sollten wir einfach etwas klarer und genauer sehen und denken, wenn wir uns mit den praktischen Anwendungen der heiligen Schrift auseinandersetzen wollen.
Ich freue mich an dieser Stelle mit dem Verfasser über dieses Erlebnis mit, ich frage mich nur, warum er den Weg zu diesem Ergebnis, der richtigerweise über die Annahme führt, vorher lehrmässig vehement verneint hat.

Jetzt kommt eben die Frage, wie nimmt man das an? Zum Beispiel heisst es in Gal.5,16: "Wandelt im Geist, so werdet ihr die Früchte des Fleisches nicht vollbringen." Das heisst, das ganze Problem ist, im Geist zu wandeln, in Christus zu bleiben, diesen Weg zu gehen. Und da gibt es eine ganz einfache Regel in Kol.2,6: "Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt in Ihm." Und was sagt der Herr Jesus, wie man Ihn annimmt in Mark.1,15: "Tut Busse und glaubt."

Und in dem Moment, wenn ein Gläubiger in einer bussfertigen Haltung, wo er wirklich bereit ist, jede Sünde zu lassen, jede Sünde, die er weiss, dem Herrn Jesus zu bekennen, so kommt und kindlich einfältig diese Glaubensgüter, die die Bibel mir darstellt, annimmt und beginnt auf Grund von dieser Zusage, von dieser Verheissung zu handeln, beginnt die Fülle Jesu Christi schlagartig zu wirken.
Und ich habe dann eine ganz andere Kraft als der Charismatiker, der hatte die irre Kraft, ich habe die echte. Das ist ein grosser Unterschied.


Hier ist ein logischer Sprung in der Argumentation. Es ist ein Unterschied, in unserem Herrn oder im Geist zu wandeln.

In Galater fünf wird die Auseinandersetzung zwischen unserem Geist und dem Fleisch beschrieben.
Diese Auseinandersetzung ist nur in der Kraft des heiligen Geistes zu gewinnen.

Der Galaterbrief geht einen anderen Weg zu demselben Ziel (das Leben im Glauben) als der Römerbrief oder der Hebräerbrief, indem er die Freiheit in Christus und das Feststehen darin als unabdingbare Grundlage für diese Auseinandersetzung lehrt. Die ersten vier Kapitel beschreiben, wie man zu dieser Freiheit kommen kann, das fünfte und sechste Kapitel beschreiben, wie die nächsten Schritte in dieser neugewonnenen und bewusst angeeigneten Freiheit aussehen sollen.

Der Römerbrief geht ähnlich, aber thematisch nicht deckungsgleich vor. Zwischen Kapitel fünf und acht ist die (Wasser) - Taufe und die damit beginnende Auseinandersetzung mit dem Fleisch oder dem alten Menschen ”dran”. Ohne diese Auseinanderseztung ist in aller Regel der Weg zur Geistestaufe versperrt. In der Kraft des heiligen Geistes soll dann die Veränderung unseres Sinnes, vorzugsweise des Denkens, geschehen.

Der Hebräerbrief spricht besonders die Eigenschaften an, die ich als Jünger Jesu zu entwickeln habe, nämlich Erkenntnis, Freimütigkeit und vor allem die konsequente Ausrichtung in jeder Beziehung auf Jesus Christus, unseren Herrn. Diese angesprochenen Qualitäten sollen eine stabile charakterliche Grundlage für Gottes Kraft in uns schaffen.
Dieser Brief warnt besonders eindringlich vor dem Zurückbleiben hinter den Verheissungen, die uns unser Herr durch seine Erlösung erworben hat. Hier geht es also weniger darum, etwas Falsches zu tun, sondern vielmehr darum, das Richtige nicht oder nicht konsequent genug zu tun. Diese drei Briefe lehren also unter anderem auch, wie man vom Wandel in unserem Herrn zum Wandel im Geist gelangen soll.

Die Exousia befähigt mich, als Wiedergeborener in unserem Herrn zu wandeln. Die Dynamis, die ich mit der Geistestaufe erhalte, vermag anschliessend die notwendige Auseinandersetzung zwischen Fleisch und Geist zu meinen Gunsten zu entscheiden. In der Apostelgeschichte stehen Beispiele, dass der Weg zum Ziel der Geistestaufe in der Praxis auch kürzer ausfallen kann, aber keineswegs muss. Diese dort vorkommende ”Schnellverfahren” darf ich aber nicht als stetig gegebenen und lehrmässig abgesicherten Standart weitergeben und lehren.
Und genau hier geschehen meiner Meinung nach eine ganze Anzahl Fehler mit einer Menge trauriger Ergebnisse.

Hier gibt es dann einfach Stufen (Wachstumsstufen). Ich sage es ganz ehrlich, wenn ich wissen will, was ich alles habe, wissen Sie, was ich dann tun muss? Dann muss ich die Bibel lesen. Nicht ein halbes Kapitel zu meiner Erbauung morgens. Dann muss ich lesen wie in Psalm 1,2-3: "...Glückselig der Mann..., der ist wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen, der seine Lust hat an dem Worte Gottes und sinnt Tag und Nacht darüber...." Dann werde ich die Bibel studieren und werde sehen, was besitze ich in Christus?
Es ist hier eine Tabelle drin im , wo ein Grossteil, nicht alles, aber ein Grossteil, was ich in Christus besitze, drin ist.


Ich besitze alles, ich habe aber nichts, wenn ich es mir nicht aneigne!

Nicht das Wort Gottes, sondern der heilige Geist ist dazu da, mich in alle Wahrheit zu leiten.
Das Wort ist Wahrheit, aber ohne die entsprechende Anleitung für mich absolut wertlos!

Beginnen Sie, wenn Sie wirklich wiedergeboren sind, in Busse sich von der Sünde abzukehren, beginnen Sie, diese Dinge anzunehmen und sie werden geschehen in Ihrem Leben.
Sie werden die Fülle Jesu Christi erleben. Sie werden nicht mehr nach der Charismatik schielen!


Ich kann nur diese Dinge annehmen, von denen ich überzeugt bin, dass sie mir zum Guten mitwirken.
Der Schlüssel der Annahme ist richtig, aber das Auswahlverfahren der Dinge, die ich von Gott her zu meinem Besten anzunehmne habe, ist falsch.
Hier findet eine künstliche Trennung von der Fülle Jesu und der ”Charismatik” statt, die die Schrift so nicht lehrt:

Lex 5298 charisma Gnadengabe, unverdientes Geschenk; von charizomai, freundlich sein, schenken, vgl. dort; in Röm 1,11; 5,15f; 6,23; 11,29; 12,6; 1Kor 1,7; 7,7; 12,4.9.28.30f; 2Kor 1,11; 1Tim 4,14; usw. Die Endung -ma zeigt an, daß das Ergebnis oder die Auswirkung von charizomai gemeint ist. Charisma geht im NT immer von Gott aus.

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe[5298] Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Röm 6,23

Wer die Charismen (Gnadengaben) geringachtet, der achtet logischerweise auch seine Erlösung gering.
Hier ist die Gefahr gross, dass man sich den Ast absägt, auf dem man sitzt.

Ich habe gesehen, was hinter der Kulisse dieser freudig bewegten Bewegung wirklich los war.
Ich habe gesehen, wie es in der Familie dann am Schluss zuging. Nicht bei allen, keine Regel ohne Ausnahme. Es wäre zu viel gesagt, aber man sieht einfach, es ist nicht alles Gold, was glänzt
.

Richtig! Wenn man durchgängig von dieser hier getätigten Schlussfolgerung ausgehen könnte, dann könnte man sich viele Missverständnisse sparen. Wo ich aber meine, einen in meinen Augen praktischen Misstand auch lehrmässig als Misstand beweisen zu müssen, da können durchaus Missverständnisse entstehen...

Und zum Schluss, wenn man das dann erkennt, wenn man in dieser Herrlichkeit Jesu Christi dann einmal beginnt Fuss zu fassen, Jesus Christus als den Erlöser mit Seinem vollkommenen Opfer zu begreifen und dann beginnt die Glaubensschritte zu tun, wenn man plötzlich begreift, es ist alles in mir drin, alles, ich muss nur die richtigen Schritte tun, dann kann man nur noch das tun, was Paulus sagt in 2.Kor.9,15: "Gott aber sei Dank für Seine unaussprechliche Gabe."

Es könnte tatsächlich alles ganz einfach sein, wenn man sich nur lehrmässig und auslegerisch über diese richtigen Glaubensschritte klarwerden und einigen könnte.

Dann sinkt man in die Knie vor dem Erlöser Jesus Christus, bringt sein Leben als Ganzopfer und ist bereit Ihm zu dienen. Das ist das Ziel des Evangeliums. Dann ist man Fremdling auf dieser Erde, verachtet unter Umständen, man bekommt nicht den Beifall dieser Welt, man wird nicht reich und wird nicht angesehen, sondern bekommt unter Umständen die grössten Schwierigkeiten und den grössten Spott. Aber man hat etwas als bleibendes Gut, man hat die Gewissheit der Heimat im Himmel. Man ist ein Fremdling auf dieser Erde, der voll Sehnsucht dann beten kann wie es in der Offenbarung steht: "Herr Jesus, komme bald." Das ist das Ziel, nicht die Pseudogabe der Charismatischen Bewegung, sondern die Fülle Jesu Christi , ganz praktisch.

Leider wird hier Theorie und Praxis unzulässig vermengt.
In der Praxis mache ich als Christ Fehler, sei ich Charismatiker, sei ich Evangelikaler usw.
Deshalb muss eine Theorie nicht falsch sein, wenn ich als Mensch und Christ die Praxis in vielen Punkten nicht beherrsche.
Wenn man nicht Autofahren kann, muss deshalb das Autofahren, oder besser gleich das ganze Auto nicht schlecht sein.

Aber dann muss ich zu der Leidenschaft meines Lebens Ihn machen. Da bricht man in der Regel den Hobbykeller ab, weil man keine Zeit mehr hat. Da geht man hin zu Ihm und beginnt Sein Wort zu studieren Tag und Nacht mit einer kindlichen Freude, was der Herr mir gibt an Herrlichkeiten und wird so ein echter Nachfolger Jesu Christi.

Richtig. Und zu diesem Schatz an Herrlichkeiten gehören die Gnadengaben. Die gibt es aber nur, wenn ich die Kraft des heiligen Geistes habe. Und diese wiederum muss ich mir angeeignet haben, also bewusst angenommen haben.

Bevor ich bete, möchte ich noch einen Satz sagen. Ich habe jetzt die Charismatik kennengelernt, ich habe die Pfingstler kennengelernt, ich habe die biblische Lehre kennengelernt, ich habe den Jesus Christus der Bibel kennengelernt, der die Fülle hat, und ich kann nur ei (Manuskript im Internet an dieser Stelle zu Ende)

Bedeutet kennenlernen auch: sie bewusst angeeignet und erfahren zu haben, oder nur erlebt zu haben?
Weiss ich an dieser Stelle, worüber ich rede, und weiss ich auch, warum ich darüber rede, oder habe ich lediglich meine Erfahrungen gemacht und dabei den biblischen und lehrmässigen Zusammenhang mehr oder weniger aus den Augen verloren?

Es gibt leider für spezielle Denominationen die entsprechenden Auslegungen, die weniger dazu dienen, die Wahrheit zu finden und unseren Herrn zu ehren, sondern mehr, um sich andere Denominationen vom Hals zu halten.
Die hier in diesem Brief verwendeten Auslegungen sind mir zum grössten Teil bekannt, und in ihrer Summe zeugen sie nicht unbedingt von biblischer Weisheit und Wahrheit.
Aber sie erreichen normalerweise den Zweck der Verteufelung, zu dem sie als Mittel hin konstruiert worden sind!

Leider ist auch in diesem Falle das Ziel dieser Auslegungen, weniger für unseren Herrn zu sein, als vielmehr gegen die ”Charismatiker” sich abzugrenzen. Soweit ich diese Ausführungen durchgearbeitet habe, ist dies nicht das erklärte Ziel des Verfassers, aber er hat zu gutgläubig andere Auslegungen übernommen, die sich mit allen Mitteln strikt gegen die Gnadengaben und diejenigen, die sie ausüben, wenden.

Die Praxis der Charismatik ist allzu oft kein Ruhmesblatt für diejenigen, die sie ausüben.
Hier wird vor allem der Nüchternheit viel zu wenig Beachtung geschenkt, so dass nach aussen hin überwiegend ein Zeugnis weitergegeben wird, das unseren Herrn und Erlöser nicht ehrt.

Trotzdem sollte das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden. Die Auseinandersetzung mit dem heiligen Geist, seiner Kraft und seinen Gaben verlangt von der Schrift her ein grösseres Mass an Sorgfalt wie vergleichsweise andere Themen.
Die Gefahr, den heiligen Geist zu lästern, würde ich, im Gegensatz zu dem Verfasser, durchaus als gegeben sehen, wenn es in der wie hier vorgegebenen Art und Weise um dieses Thema geht.

Der Lösungsansatz liegt meiner Ansicht nach hauptsächlich in der unbewältigten Geschichte um die ”Berliner Erklärung” von 1907 und ihren Folgen, die sie bis heute ausübt.
Solange dieser geistliche Sprengsatz nicht entschärft wird, werden solche Auseinandersetzungen wie diese hier an der Tagesordnung bleiben. Hier muss eine umfassende Busse von allen Seiten erfolgen, damit die Christen unbelastet von den unsichtbaren Auswirkungen dieser geistlichen Schandtat aufeinander zugehen können.

Sodann müsste ein Christ, egal welcher Denomination, sich etwas mehr Engagement in punkto Erkenntnis und Einsicht auferlegen. Nur wenn ich in etwa weiss, was im Wort eigentlich drin steht, sollte es mir erlaubt sein, lehrmässige Ansichten darüber zu verbreiten.

Aber was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten; ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne und in ihm gefunden werde - indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben Christi, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens -, um ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden zu erkennen, indem ich seinem Tod gleichgestaltet werde, ob ich irgendwie hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten. Phil 3,7-11

Unsere zeitliche und ewige Zukunft entscheidet sich an unserer Stellung zu Jesus Christus, und letzten Endes nicht aufgrund irgendwelchen lehrmässigen Überzeugungen.
Möge uns Gott helfen, dass wir dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren.


Ende Ausarbeitung
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#8
Guest_Hermann_*

Guest_Hermann_*
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Das Forum ist echt eine Fundgrube!!!!

Siehe hier: Aus:

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Quelle:

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Was ist Glossolalia?

2010-10-20

Glossolalia, manchmal auch als "in Zungen zu reden," ist ein Phänomen, bei dem eine Person vokalisiert in eine unbekannte und unverständliche Sprache. Glossolalia tritt häufig als Teil einer religiösen Praxis. In einigen christlichen Traditionen, das Phänomen wird geglaubt, um zu zeigen, dass eine Person "mit dem Heiligen Geist erfüllt. "

Es besteht eine gewisse Uneinigkeit darüber, was genau Glossolalie ist. Glossolalia wird manchmal als eine Sprache, die der Sprecher nicht wissen, aber viele Fälle bekannt sind nicht verständlich, wie jede bekannte Sprache. Alternativ einige interpretieren Glossolalie als eine unbekannte geistige Sprache, andere glauben, es ist nur lesbar. Technisch, spontane Rede in einer unbekannten Sprache der Sprecher, sondern als eine reale Welt Sprache erkannt wird, wird als xenoglossia . Xenoglossia, die auch aufgerufen werden können "Sprechen in Zungen", ist in Zeiten mit Channeling Geister oder mit dämonischer Besessenheit und nicht mit einem erhöhten Zustand geistig verbunden.

Teilnehmer in einem religiösen Praktiken, unter anderem Glossolalie können eventuell nicht Glossolalie nur produzieren, sondern auch für die Glossolalie anderer zu verstehen. In der bekanntesten biblischen Glossolalie, die Geschichte der Pfingsten in der Apostelgeschichte die Glossolalie der Apostel wird von vielen Zeugen zu verstehen, als wäre es in jeder Sprache ihrer eigenen vielfältigen Muttersprachen. Heute ist die Pfingstbewegung christlichen Konfessionen sind am besten für ihre Verwendung von Glossolalie bekannt. Es ist ein Teil der privaten Gebet und nicht als öffentliche Verehrung für viele Praktiker, die sagen, sie bringt ein Gefühl des Friedens.

Glossolalia ist ein umstrittenes Thema in der christlichen Kirche, mit starken Meinungen auf beiden Seiten des Problems . Die Praxis ist nicht auf das Christentum beschränkt sich jedoch, scheint aber in den Religionen auf der ganzen Welt. In der Antike war es vor allem durch die griechischen Orakel von Delphi praktiziert und von Roman Gnostiker.

Psychologen und Neurologen haben einige Studien der Glossolalie im Laufe der Jahre durchgeführt, mit unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Um die Wende des Jahrhunderts, verbunden Psychologen Emil Kraepelin und GB Cutten das Phänomen der Schizophrenie, auch wenn moderne Psychologen ein solcher Zusammenhang nicht erkennen. Nicholas Spanos und andere glauben, dass die Fähigkeit, in Zungen zu reden erworben wird. Die Praxis hat vor kurzem gesenkt Stress in Verbindung gebracht, und 2006 University of Pennsylvania Studie fand heraus, dass das Gehirn weniger Aktivität in einer Sprache Gebiete und mehr Aktivität in emotionalen Bereichen während Glossolalie.
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#9
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Hallo, lieber Norbert.

Wie schon in der ausführlicheren Argumentation belegt ist die Zungenrede kein umstrittenes Thema. Zumindest nicht in der Bibel.
Eher umstritten sind die ganzen Auslegungsversuche, die sich um dieses Thema ranken, und die sich wie die Kaninchen vermehren.

Paulus hat in der Schrift die Zungenrede als verständliche Sprache bezeichnet, die aber in manchen Fällen wirklich nur Gott versteht. (1. Ko 14)
Wer von Fällen, die diese Glossolalie betreffen, ausgeht, die seiner Ansicht nach "nicht verständlich" sein sollen, der begibt sich mit dieser Feststellung aus den Masstäben der Schrift hinaus.

Natürlich wird mit der Zungenrede Missbrauch betrieben, aber keine Sorge, dass gilt für alle anderen Geistesgaben auch.
Ich darf nur nicht den Fehler machen, eine in meinen Augen zweifelhafte Sache als umstritten in der christlichen Kirche und damit als Problem der gesamten Christenheit hinzustellen.

Wie gesagt, auch ich habe Erfahrungen mit den "Charismatikern" gemacht, die nicht unbedingt von der Liebe Christi oder von biblischer Weisheit durchdrungen waren.
Deshalb möchte ich trotzdem meine persönlichen Erfahrungen und die Aussagen der Schrift sauber auseinanderhalten können.
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#10
Guest_Hermann_*

Guest_Hermann_*
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Wie schon in der ausführlicheren Argumentation belegt ist die Zungenrede kein umstrittenes Thema. Zumindest nicht in der Bibel.


Und ob die Zungenrede ein umstrittenes Thema ist!

Auch in der Bibel! Es ist deutlich erkennbar, dass der gesamte 1. Korinther-Brief ein Korrektiv für die Gemeinde dort war.

Gruß

Hermann

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#11
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Lieber Herman!

Ist der erste Korintherbrief zum Teil nur für die Gemeinde in Korinth relevant?
Ich erlebe gerade selbst, wie diese Auslegungsvariante unter den Evangelikalen um sich frisst wie ein Krebsgeschwür.

Dazu hätte ich einige Fragen:

1.) Welche Teile genau sind nur für die Gemeinde in Korinth gedacht? Wer legt die Auswahlkriterien fest?

2.) Wer sagt denn, dass nur die Lehre über Geistesgaben nur die Korinther anbetrifft.
Das Hohelied der Liebe befindet sich nicht ganz zufällig genau im Zentrum dieses Lehrblocks.
Ist also die Liebe auch nur noch eine Angelegenheit, die speziell für die Korimthergemeinde gedacht war?

3.) Die Lehre über die Totenauferweckung, ist die auch für uns Christen passe, weil sie im ersten Korintherbrief drinsteht?

4.) War der Missionsbefehl im Markusevangeliun ein ausschliesslich an die Korinthergemeinde gerichtete Prophetie?

5.) Ist also Pfingsten eher als "Betriebsunfall", denn als Beginn einer neuen Heilszeit zu werten?

6.) Wer sagt denn dass die anderen Gemeindebriefe nicht ebenfalls ein Korrektiv nur für die jeweiligen Gemeinden darstellen?

7.) Kann ich als einer, der sich als "bibeltreu" zu verstehen gibt, gutheissen, dass eben die Grundlage dafür durch diese Auslegung löcherig wie ein Schweizer Käse gemacht wird?

8.) Will ich tatsächlich die Rolle des Heiligen Geistes übernehmen, und in Zukunft selbst bestimmen, was mich in alle Wahrheit zu leiten hat, und was eben nicht?


Diese Auslegung hat eine grosse Tragweite und wird unermesslichen Schaden unter den evangelikalen Christen anrichten, wenn sie nicht ganz schnell aus dem Verkehr gezogen wird. Leider ist auch unter Christen die Tendenz, lieber einen zweiten Fehler zu machen, als zuzugeben, dass man sich in einem Punkt (Berliner Erklärung) geirrt hat.

Liebe Grüsse: dein Peter Wiem
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#12
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Lieber Herman!

Ist der erste Korintherbrief zum Teil nur für die Gemeinde in Korinth relevant?
Ich erlebe gerade selbst, wie diese Auslegungsvariante unter den Evangelikalen um sich frisst wie ein Krebsgeschwür.

Dazu hätte ich einige Fragen:

1.) Welche Teile genau sind nur für die Gemeinde in Korinth gedacht? Wer legt die Auswahlkriterien fest?

2.) Wer sagt denn, dass es nur die Lehre über Geistesgaben ist, die nur die Korinther anbetreffen soll?
Das Hohelied der Liebe befindet sich nicht ganz zufällig genau im Zentrum dieses Lehrblocks?
Ist also die Liebe auch nur noch eine Angelegenheit, die speziell für die Korimthergemeinde gedacht war?

3.) Die Lehre über die Totenauferweckung, ist die auch für uns Christen passe, weil sie im ersten Korintherbrief drinsteht?

4.) War der Missionsbefehl im Markusevangeliun ein ausschliesslich an die Korinthergemeinde gerichtete Prophetie?

5.) Ist also Pfingsten eher als "Betriebsunfall", denn als Beginn einer neuen Heilszeit zu werten?

6.) Wer sagt denn dass die anderen Gemeindebriefe nicht ebenfalls ein Korrektiv nur für die jeweiligen Gemeinden darstellen?

7.) Kann ich als einer, der sich als "bibeltreu" zu verstehen gibt, gutheissen, dass eben die Grundlage dafür durch diese Auslegung löcherig wie ein Schweizer Käse gemacht wird?

8.) Will ich tatsächlich die Rolle des Heiligen Geistes übernehmen, und in Zukunft selbst bestimmen, was mich in alle Wahrheit zu leiten hat, und was eben nicht?


Diese Auslegung hat eine grosse Tragweite und wird unermesslichen Schaden unter den evangelikalen Christen anrichten, wenn sie nicht ganz schnell aus dem Verkehr gezogen wird. Leider ist auch unter Christen die Tendenz, lieber einen zweiten Fehler zu machen, als zuzugeben, dass man sich in einem Punkt (Berliner Erklärung) geirrt hat.

Liebe Grüsse: dein Peter Wiem


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#13
Guest_Hermann_*

Guest_Hermann_*
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Die Berliner Erklärung war richtig und hat heute genauso Bestand wie zu Anfang der unseligen Pfingstbewegung!
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#14
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Lieber Hermann!

Was wurde denn unter anderem in dieser Berliner Erklärung festgelegt:

"... alle Geistesgaben sind von unten..."

Das bedeutet, dass zwangsläufig auch alle Geistesgaben, die in der Bibel erwähnt und praktiziert wurden, zweifelhaft sind.
Das bedeutet weiter, dass Jesu Wirken durch Geistesgaben auch von unten gesteuert wurde.
Das bedeutet ebenfalls, dass der Heilige Geist nur schlechte Gaben vermitteln kann.

Jesu Worte von dem Empfang des Heiligen Geistes als gute Gabe Gottes sind damit trügerisch geworden.
Die Aufforderung Jesu, grössere Werke als er im Glauben anzustreben muss also als sicherer Weg in die Verführung angesehen werden.

Wir Christen machen uns leider allzu oft nicht klar, was wo gesagt wurde, und welche Konsequenzen das Gesagte nach sich ziehen kann.
Die Geister, die mit dieser Berliner Erklärung gerufen und bevollmächtigt wurden, die haben nach wie vor eine Bestandsgarantie, wie du das richtig bemerkst. Ich würde diese Geister aber als durchgängig verführerisch und verdummend bezeichnen.

Liebe Grüsse: dein Peter Wiem
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#15
Guest_Hermann_*

Guest_Hermann_*
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Lieber Hermann!

Was wurde denn unter anderem in dieser Berliner Erklärung festgelegt:

"... alle Geistesgaben sind von unten..."



Lieber Peter,

wo bitte steht in der Berliner Erklärung, dass die Brüder behaupten, alle Geistesgaben seien von unten?
Sie sagen, die Bewegung sei von unten und damit hatten sie ja recht!

Gruß

Hermann


Die Berliner Erklärung im Wortlaut
1. Wir sind nach ernster gemeinsamer Prüfung eines umfangreichen und zuverlässigen Materials vor dem Herrn zu folgendem Ergebnis gekommen:
a) Die Bewegung steht im untrennbaren Zusammenhang mit der Bewegung von Los Angeles, Christiana, Hamburg, Kassel, Großalmerode. Die Versuche, diesen Zusammenhang zu leugnen, scheitern an den vorliegenden Tatsachen.
B) Die sogen. Pfingstbewegung ist nicht von oben, sondern von unten; sie hat viele Erscheinungen mit dem Spiritismus gemein. Es wirken in ihr Dämonen, welche, vom Satan mit List geleitet, Lüge und Wahrheit vermengen, um die Kinder Gottes zu verführen. In vielen Fällen haben sich die sogen. „Geistbegabten” nachträglich als besessen erwiesen.
c) An der Überzeugung, dass diese Bewegung von unten her ist, kann die persönliche Treue und Hingebung einzelner führender Geschwister nicht irre machen, auch nicht die Heilungen, Zungen, Weissagungen usw., von denen die Bewegung begleitet ist. Schon oft sind solche Zeichen mit ähnlichen Bewegungen verbunden gewesen, z.B. mit dem Irvingianismus, ja selbst mit der „christlichen Wissenschaft” (Christian Science) und dem Spiritismus.
d) Der Geist dieser Bewegung bringt geistige und körperliche Machtwirkungen hervor; dennoch ist es ein falscher Geist. Er hat sich als solcher entlarvt. Die hässlichen Erscheinungen wie Hinstürzen, Gesichtszuckungen, Zittern, Schreien, widerliches, lautes Lachen usw. treten auch diesmal in Versammlungen auf. Wir lassen dahingestellt, wie viel davon dämonisch, wie viel hysterisch oder seelisch ist - gottgewirkt sind solche Erscheinungen nicht.
e) Der Geist dieser Bewegung führt sich durch das Wort Gottes ein, drängt es aber in den Hintergrund durch sogen. „Weissagungen”. Vgl. 2. Chron. 18, 18-22. Überhaupt liegt in diesen Weissagungen eine große Gefahr; nicht nur haben sich in ihnen handgreifliche Widersprüche herausgestellt, sondern sie bringen da und dort Brüder und ihre ganze Arbeit in sklavische Abhängigkeit von diesen „Botschaften”. In der Art ihrer Übermittlung gleichen die letzteren den Botschaften spiritistischer Medien. Die Übermittler sind meist Frauen. Das hat an verschiedenen Punkten die Bewegung dahin geführt, dass gegen die klaren Weissagungen der Schrift Frauen, sogar junge Mädchen, leitend im Mittelpunkt stehen.
2. Eine derartige Bewegung als von Gott geschenkt anzuerkennen, ist uns unmöglich. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass in den Versammlungen die Verkündigung des Wortes Gottes durch die demselben innewohnende Kraft Früchte bringt. Unerfahrene Geschwister lassen sich durch solche Segnungen des Wortes Gottes täuschen. Diese ändern aber an dem Lügencharakter der ganzen Bewegung nichts. (Vergl. 2. Kor. 11, 3.4.14)
3. Die Gemeinde Gottes in Deutschland hat Grund, sich tief zu beugen darüber, dass diese Bewegung Aufnahme finden konnte. Wir alle stellen uns wegen unserer Mängel und Versäumnisse, besonders auch in der Fürbitte, mit unter diese Schuld. Der Mangel an biblischer Erkenntnis und Gründung, an heiligem Ernste und Wachsamkeit, eine oberflächliche Auffassung von Sünde und Gnade, von Bekehrung und Wiedergeburt, eine willkürliche Auslegung der Bibel, die Lust an neuen aufregenden Erscheinungen, die Neigung zu Übertreibungen, vor allem aber auch Selbstüberhebung, das alles hat dieser Bewegung die Wege geebnet.
4. In Besonderheit aber ist die unbiblische Lehre vom sogen. „reinen Herzen” für viele Kreise verhängnisvoll und für die sogen. Pfingstbewegung förderlich geworden. Es handelt sich dabei um den Irrtum, als sei die „innewohnende Sünde” in einem begnadigten und geheiligten Christen ausgerottet. Wir halten fest an der Wahrheit, dass der Herr die Seinigen vor jedem Straucheln und Fallen bewahren will und kann (1. Thess. 5, 23; Jud. 24.25; Heb. 13, 21) und dass dieselben Macht haben, durch den Heiligen Geist über die Sünde zu herrschen. Aber ein „reines Herz”, das darüber hinausgeht, auch bei gottgeschenkter, dauernder Bewahrung mit Paulus demütig sprechen zu müssen: „Ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt”, empfängt der Mensch überhaupt auf Erden nicht. Auch der gefördertste Christ hat sich zu beugen vor Gott, der allein Richter ist über den wahren Zustand der Herzen, vgl. 1. Kor. 4, 4. „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns”, 1. Joh. 1, 8.
In Wahrheit empfängt der Gläubige in Christo ein fleckenlos gereinigtes Herz, aber die Irrlehre, dass das Herz in sich einen Zustand der Sündlosigkeit erreichen könnte, hat schon viele Kinder Gottes unter den Fluch der Unaufrichtigkeit gegenüber der Sünde gebracht, hat sie getäuscht über Sünden, die noch in ihrer Gedankenwelt, in ihren Versäumnissen oder in ihrem Zurückbleiben hinter den hohen Geboten Gottes in ihrem Leben liegen. Es kann nicht genug ermahnt werden, für die Sünde ein Auge sich zu bewahren, welches nicht getrübt ist durch eine menschlich gemachte Heiligung oder durch eine eingebildete Lehre von der Hinwegnahme der Sündennatur. Mangelnde Beugung über eigene Sünde verschließt den Weg zu neuen Segnungen und bringt unter den Einfluss des Feindes. Traurige Erfahrungen in der Gegenwart zeigen, dass da, wo man einen Zustand von Sündlosigkeit erreicht zu haben behauptet, der Gläubige dahin kommen kann, dass er nicht mehr fähig ist, einen Irrtum zuzugeben, geschweige denn zu bekennen. Eine weitere traurige Folge falscher Heiligungslehre ist die mit ihr verbundene Herabsetzung des biblischen, gottgewollten ehelichen Lebens, indem man mancherorts den ehelichen Verkehr zwischen Frau und Mann als unvereinbar mit wahrer Heiligung hinstellt, vgl. 1. Mose 1, 28 und Eph. 5, 31.
5. In der sogen. Pfingstbewegung steht in Deutschland P. Paul als Führer vor der Öffentlichkeit. Er ist zugleich der Hauptvertreter der vorstehend abgewiesenen unbiblischen Lehren. Wir lieben ihn als Bruder und wünschen, ihm und der Schar seiner Anhänger in Wahrheit zu dienen. Es ist uns ein Schmerz, gegen ihn öffentlich Stellung nehmen zu müssen. An Aussprachen mit ihm und an Ermahnungen im engeren und weiteren Brüderkreis hat es nicht gefehlt. Nachdem alles vergeblich war, müssen wir nun um seinet- und der Sache Gottes willen hiermit aussprechen: Wir, die unterzeichnenden Brüder, können ihn als Führer und Lehrer in der Gemeinde Jesu nicht mehr anerkennen. Wir befehlen ihn in Liebe, Glaube und Hoffnung der zurechtbringenden Gnade des Herrn.
6. Wir glauben, dass es nur ein Pfingsten gegeben hat (Apg. 2). Wir glauben an den Heiligen Geist, welcher in der Gemeinde Jesu bleiben wird in Ewigkeit, vgl. Joh. 14, 16. Wir sind darüber klar, dass die Gemeinde Gottes immer wieder erneute Gnadenheimsuchungen des Heiligen Geistes erhalten hat und bedarf. Jedem einzelnen gilt die Mahnung des Apostels: „Werdet voll Geistes!” Eph. 5, 18. Der Weg dazu ist und bleibt völlige Gemeinschaft mit dem gekreuzigten, auferstandenen und erhöhten Herrn. In ihm wohnt die Fülle des Geistes leibhaftig, aus der wir nehmen Gnade um Gnade. Wir erwarten nicht ein neues Pfingsten; wir warten auf den wiederkommenden Herrn.
Wir bitten hiermit alle unsere Geschwister um des Herrn und seiner Sache willen, welche Satan verderben will: Haltet euch von dieser Bewegung fern! Wer aber von euch unter die Macht dieses Geistes geraten ist, der sage sich los und bitte Gott um Vergebung und Befreiung. Verzaget nicht in den Kämpfen, durch welche dann vielleicht mancher hindurchgehen wird. Satan wird seine Herrschaft nicht leichten Kaufes aufgeben. Aber seid gewiss: Der Herr trägt hindurch! Er hat schon manchen frei gemacht und will euch die wahre Geistesausrüstung geben.
Unsere feste Zuversicht in dieser schweren Zeit ist diese: Gottes Volk wird aus diesen Kämpfen gesegnet hervorgehen! Das dürft auch ihr, liebe Geschwister, euch sagen, die ihr erschüttert vor den Tatsachen steht, vor welche unsere Worte euch stellen. Der Herr wird den Einfältigen und Demütigen Licht geben und sie stärken und bewahren.
Wir verlassen uns auf Jesum, den Erzhirten. Wenn jeder dem Herrn und seinem Worte den Platz einräumt, der ihm gebührt, so wird er das Werk seines Geistes, das er in Deutschland so gnadenreich angefangen hat, zu seinem herrlichen, gottgewollten Ziele durchführen. Wir verlassen uns auf ihn, der das spricht: „Meine Kinder und das Werk meiner Hände lasset mir anbefohlen sein!” (Jes. 45, 11 - wörtlich übersetzt)
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#16
Guest_Peter Wiem_*

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Lieber Hermann!

Interessanterweise bestand nach der Unterzeichnung dieser Erklärung zwischen den Unterzeichnern selbst eine gewisse Uneinigkeit. Manche Unterzeichner haben sich später von dieser Erklärung wieder distanziert. Hatten sie recht?

Du hast recht, dass diese Formulierung nicht wortwörtlich drinsteht. Hier habe ich einen Schritt zu schnell gemacht. Sorry!

Es steht aber drin:
B) Diese Bewegung ist von unten... und
C) sie enthält Heilungen, Zungen, Weissagungen usw.
Hier ist meiner Ansicht nach: 1+1 =2

Ist dir bekannt, welche Rolle Herr Dallmeyer beim Zustandekommen dieser Erklärung gespielt hat?
Wie er in Kassel eigenmächtig die Leitung dieser Veranstaltung an sich gerissen hat, und als sie deswegen ins Dämonische verkehrte, den ursprünglichen Veranstaltern die Schuld in die Schuhe schob?
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#17
1.Kor.1,30

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Die Trennung von Pfingstbewegung und Gemeinschaftsbewegung


1. Wegbereiter

Die Pfingstbewegung entwickelte sich in ihren Anfängen aus der weltweiten Heiligungsbewegung heraus. Vor allem unter den Einflüssen Finneys und Moodys streckten sich viele Gläubige nach der Erfahrung einer Geistestaufe aus. Vor allem Ruben Archer Torrey (1856-1928) verbreitete das Verständnis der Geistestaufe als Durchbruch zu einem höherem Glaubensniveau, auf dem ein Siegesleben über die Sünde und vermehrte Kraftausrüstung für den Dienst gegeben sei (Ähnlich auch Evan Roberts, Andrew Murray und Jonathan Paul). Freilich gab es auch einige Schwierigkeiten. Bedeutende Leiter bekannten die Erfahrung mehrfacher Geistestaufen wie Finney. Konnte man aus dem Zustand völliger Heiligung denn wieder herausfallen? Woran erkannte man, dass man die Geistestaufe hatte? Ist die Geistestaufe ein einmaliger Akt, oder im Sinne einer mehrfach möglichen Erfüllung mit dem Geist zu verstehen? In dieses Ringen hinein kam es unter dem jungen Bergmann Evan Roberts (1878-1947) in den Jahren 1905/06 zu einer großen Erweckung in Wales, die Hunderttausende erfasste. Bei den Zusammenkünften kam es oft zu tumultartigen Szenen, da viele Gottesdienste auf jede Ordnung verzichteten, um sich der unmittelbaren Geistesleitung zu überlassen. Es kam zu Schreien, Umfallen, Visionen und Prophetien, allerdings noch nicht zu Zungenreden. Roberts selbst zog sich nach nur zwei Jahren aus der Öffentlichkeit zurück; er hatte mehrere Nervenzusammenbrüche und depressive Zustände erlebt. Mit der Zeit sah er die vielen übernatürlichen Erfahrungen der Erweckung in einem kritischeren Licht, lebte Jahrzehnte lang überaus zurück gezogen und gab sich leidensmystischen Ideen und depressiven Zuständen hin. Doch viele von der damaligen Erweckung Berührte öffneten sich in der Folgezeit der Pfingstbewegung.


2. Zungenreden in Topeka

In der jüngeren Kirchengeschichte gab es sehr vereinzelt Beispiele von Glossolalie wie bei den französischen Karmisarden, den deutschen Inspirierten unter Friedrich Rock, den Irvingianern (Katholisch-Apostolische Kirche) sowie den Mormonen. Der Erweckungsprediger Charles F(ox) Parham (1873-1929) entwickelte nun im Jahr 1900 die Auffassung, dass nach Apg 2 allein die Zungenrede das beglaubigende Zeichen der Geistestaufe sei. Nachdem Parham seine neue Erkenntnis in der Bethel Bible School in Topeka (Kansas) verkündet hatte, betete er mit einigen Studenten intensiv um die Geistestaufe mit ihren Zeichen. Schließlich kam es am 1.1.1901 in der Tat zu einem Durchbruch, als die Studentin Agnes Ozman in Zungen zu reden begann. Wenige Tage später erlebten dies ungefähr die Hälfte der Studierenden und auch Parham selbst, was als Siegel der Geistestaufe interpretiert wurde.


3. Azusa Street 1906– Der Beginn der Pfingstbewegung

Der endgültige Durchbruch dieser neuen Bewegung ist aber mit dem Wirken des Afro-Amerikaners William J(oseph) Seymour verknüpft. Dieser übernahm die Erkenntnisse Parhams und predigte sie, ohne selbst in Zungen reden zu können. Nach jahrelangem Suchen, Bitten und Fasten kam es schließlich zu einem dramatischen Durchbruch. Seymour zog nach Los Angeles, wo tatsächlich am 9.4.1906, nach fünf Wochen Predigttätigkeit, der erste Bekehrte in Zungen zu reden begann. Schnell folgten andere, so dass man in der Azusa-Street 312 ein leerstehendes Kirchengebäude mietete und mit (vor allem von Afro-Amerikanern besuchten) Versammlungen der Apostolic Faith Mission in Los Angeles begann, die schnell Aufsehen erregten. Es kam zu einer Massenbewegung von Tausenden, die unter Schreien, Umfallen, Tanzen und Zittern die Zungenrede empfingen, bald auch die Gabe der Heilung und der Prophetie zu haben beanspruchten. Von dort aus verbreiteten sich die Impulse rasend schnell in viele Teile der Welt. In Los Angeles bestand die ursprüngliche Bewegung nur drei Jahre lang. Aufgrund seiner Lehrauffassung, dass mit dem Geist Getaufte durch Sünde wieder ihr Heil verlören, weigerte sich Seymour, unterscheidend oder begrenzend die Entwicklungen zu steuern. Die ursprüngliche Gemeinde verlor sich binnen Kurzem in einer Vielzahl von Spaltungen. Bald hatte sich Seymour mit seinem Lehrer Parham überworfen, auch viele Lehrer der Geistestaufe wie Torrey lehnten die neue Bewegung entschieden ab. Aber die Anstöße der Azusa-Street, welche die Zungenrede kirchengeschichtlich zum ersten Mal als eine für alle Christen mögliche Geistesgabe behandelten, wirkten sich weltweit aus.


4. Die Bewegung erreicht Europa

Der norwegische Prediger Thomas Ball Barrat kam im Herbst 1906 in New York in eine Zungenrednerversammlung. Dort ließ er sich von einer Pastorenfrau aus Los Angeles und einem Norweger die Hände auflegen und begann in Zungen zu reden. Nachdem er Ende 1906 nach Norwegen zurückgekehrt war, traten auch dort in seinen Versammlungen in Christiania (Oslo) Zungenreden und Krankenheilungen auf. Auch in England und Indien kam es 1907 zu Aufbrüchen der Bewegung. Vor allem in Norwegen (Christiania, jetzt Oslo) fand die neue Bewegung raschen Eingang, ebenso in England, wo viele Kreise die sehnsüchtig auf eine große Erweckung warteten. 1907 erlebten in Indien einige Kreise ebenfalls einen pfingstlichen Durchbruch.


5. Der Beginn der Zungenbewegung in Deutschland

Es war vor allem die in der Gemeinschaftsbewegung durch die Ereignisse in Wales angeheizte starke Erwartung einer neuen Geistestaufe, die in Deutschland der Pfingstbewegung die Tür öffnete. Einige deutsche Vertreter der Heiligungsbewegung reisten deshalb 1907 nach Norwegen, um sich ein eigenes Bild von den neuen Aufbrüchen zu machen, so auch Emil Meyer, den Leiter der Hamburger Strandmission. Er bat die beiden Norwegerinnen Dagmar Gregersen und Agnes Telle mit nach Deutschland zu kommen. Ihr Auftreten führte in der Strandmission und in einem Jugendbund zu vereinzeltem Zungenreden. Emil Meyer bat dann den Evangelisten Heinrich Dallmeyer in Hamburg zu evangelisieren. Dort kam Dallmeyer in Kontakt mit den Norwegerinnen und begann mit ihnen zusammen zu arbeiten. Vom 7.7.-2.8.1907 evangelisierte Dallmeyer daraufhin mit den Norwegerinnen im Saal des Kasseler Blaukreuzvereins. Zunächst wurden vor allem in Gemeinschaftskreisen die Nachrichten von der neuen Bewegung mit offenen Herzen aufgenommen. In den ersten Tagen kamen die einflussreichen Gnadauer Elias Schrenk und Theodor Haarbeck persönlich nach Kassel und beurteilten die Bewegung als von Gott kommend. Doch mit zunehmender Dauer entwickelten die Versammlungen eine eigene Dynamik. Es kam zu anstößigen Phänomenen wie lautem Schreien, Zischen, Prophetien in der ersten Person Gottes . Die Prophetien bekamen einen immer härteren und drohenden Ton, Sünden wurden offenbart, allen, die sich versperrten, wurde mit Rauswurf gedroht. Dallmeyer sagte später, er hätte von den Norwegerinnen persönliche Offenbarungen erhalten, er solle die Versammlungen unbedingt fortsetzen, er müsse den Kontakt etwa mit Schrenk abbrechen, er solle verkünden, die Gabe der Geisterunterscheidung empfangen zu haben, usw. Die erste kritische Beurteilung von außen kam vom Prediger Otto Schopf (FEG). Die Freien evangelischen Gemeinden hatten in ihren Kreisen eine Reihe von Erfahrungen mit schwarmgeistigen Bewegungen gemacht, die sie nun besonders vorsichtig und hellhörig machten. Doch auch vielen Gnadauern kam zunehmend verdächtig klingendes zu Ohren. Elias Schrenk mahnte brieflich, die Versammlungen umgehend abzubrechen, ein falscher Geist sei eingedrungen. Schließlich wurden die Treffen auf Drängen der Kasseler Polizei beendet, da die Öffentlichkeit zunehmend Anstoß an den Aufregungen um die Treffen genommen hatte. Auch in Großalmerode kam es zu ähnlichen Veranstaltungen, die etwas weniger chaotisch verliefen. Nachdem die Allianzkonferenz in Bad Blankenburg sich von der neuen Kasseler Bewegung abgrenzte, war der Herbst 1907 geprägt von allgemeiner Verwirrung in der Gemeinschaftsbewegung. Auf der einen Seite standen - vor allem im Osten - die begeisterten Anhänger der neuen Bewegung, die sich einer großen Gruppe von Ablehnenden, Vorsichtigen und Enttäuschten gegenüber sahen.


6. Zögern, Abwarten und Schweigen

Ende August 1907 fand die Blankenburger Allianzkonferenz mit 2000 Teilnehmern statt. Viele Teilnehmer erhofften sich hier einen Durchbruch der Pfingstbewegung, doch das leitende Gremium setzte einen abwartend-ablehnenden Konferenzkurs durch. Im Oktober 1907 veröffentlichte Heinrich Dallmeyer (durch den die Zungenbewegung im Juli in Kassel zum Durchbruch gekommen war!) dann einen Widerruf, in welchem er die neue Bewegung als einen „Lügengeist“ bezeichnete. In dieser Situation verabredeten Befürworteten führende Gegner und Befürworter der neuen pfingstlichen Bewegung auf einer Konferenz in Barmen am 20.12.1907 zunächst einmal Schweigen über die Vorkommnisse und Einstellung jeglicher Propaganda. Auf der nächsten Gnadauer Pfingstkonferenz 1908 wagte man nicht, das heiße Eisen anzufassen, sondern beschäftigte sich zwei Jahre lang mit anderen Fragen. In dieser Zeit fand die Pfingstbewegung zu einer gewissen inneren Konsolidierung. Die Gnadauer hatten bald den Eindruck, dass die Pfingstler sich nicht an die getroffenen Absprachen hielten. Immer weitere Kreise der Gemeinschaftsbewegung wurde in den Sog der neuen Frömmigkeit hinein gezogen. Im Dezember 1908 kam es zur ersten Konferenz der Pfingstbewegung in Hamburg. Im Juli 1909 folgte die Mülheimer Pfingstkonferenz mit 1700 Teilnehmern. Die Nachrichten aus den USA und Indien sowie zunehmend negative Erfahrungen ließen allerdings auch eine Front der Gegner entstehen. Wachsende Spaltungen in den eigenen Kreisen, die Zeugnisse der Brüder Dallmeyer von den Geistbotschaften, die man als okkulte Beeinflussungen deutete, eigene Erfahrungen in der Seelsorge an „Belasteten“ vor allem bei Seitz und Stockmayer verdichteten das Gefühl, einem fremden Geist von unten zu begegnen. Die gemeinsame Ablehnung konzentrierte sich schließlich vor allem auch auf die Verkündigung von Jonathan Paul bezüglich der Lehre vom reinen Herzen, der Geisttaufe und möglicher Sündlosigkeit sowie die Unterscheidung verschiedener Klassen von Christen.


7. Die Berliner Erklärung 1909

Anfang August 1909 kam es zu einer zweitägigen vertraulichen Zusammenkunft von führenden Gegnern der Pfingstbewegung, wobei eine gemeinsame Konferenz in Berlin verabredet wurde, zu der die wichtigsten Führer Gnadaus wie auch andere wichtige Vertreter aus dem Bereich der evangelischen Allianz eingeladen waren (ca. 60 Personen). Nach 19-stündiger Beratung verabschiedete man am 15.9.1909 einmütig die Berliner Erklärung, die zu einer der bedeutendsten Erklärungen der neueren Kirchengeschichte werden sollte. Diese (maßgeblich von Schrenk, Schopf, Stockmayer und Michaelis) verfasste Erklärung war kein offizielles Bekenntnis weder von Gnadau noch von der Allianz (und ist insofern auch nicht rücknehmbar) aber das bedeutendste gemeinsame Wort des deutschen Neupietismus/Evangelikalismus, das dieser je verabschiedet hat. Berühmt wurden ihre (in dieser Einseitigkeit nicht unproblematischen) Sätze: die Pfingstbewegung ist nicht von oben, sondern von unten.“ Der Zusammenhang mit spiritistischen Phänomenen wurde herausgestellt. Im Blick auf die Geistesgaben differenzierte man, dass sie menschlich, dämonisch oder seelisch sein mögen. Ihre göttliche Herkunft können man jedenfalls nicht anerkennen. Der eigentliche Schwerpunkt der Erklärung ist jedoch die Ablehnung der Paulschen Lehre vom reinen Herzen und der möglichen Sündlosigkeit. Darum könne man Paul nicht mehr als Lehrer der Gemeinde Jesu anerkennen. Ausdrücklich bekennen die Verfasser ihre Mitschuld am Entstehen der neuen Lehre. Die Berliner Erklärung ist daher nicht nur als eine Beurteilung einer fremden Bewegung, sondern als kritische Bewältigung der eigenen Geschichte in der deutschen Heiligungsbewegung zu verstehen.


8. Polarisierungen

Die Pfingstler reagierten schon Ende September mit der Mülheimer Erklärung. Man räumte darin ein, dass es zu vielen unglücklichen Entgleisungen gekommen sei, gestand auch zu, dass es in Kassel und anderswo auch dämonischen Einfluss gegeben haben mag. Darin müsse man jedoch bedauerliche Fehlentwicklungen sehen, die den göttlichen Ursprung der Bewegung als solcher nicht in Frage stellen. Man bestritt, dass einzelne falsche Prophetien die Gabe der Prophetie als solche hinfällig machen könne. Die Kritik an Pauls Lehre von der Sündlosigkeit empfand man als Missverständnis. Gleichwohl wurde durch die Berliner Erklärung eine weitere Ausbreitung der Pfingstbewegung erst einmal gestoppt. Die allermeisten Zeitschriften aus dem Raum der Gemeinschaftsbewegung bekämpften inzwischen entschieden die neue Bewegung, ihre Vertreter wurden aus vielen Verbänden und Konferenzen ausgeschlossen bzw. diese gründeten zunehmend eigene pfingstliche Organisationen. Gnadau gelang der endgültige Befreiungsschlag auf der Gnadauer Pfingstkonferenz 1910, auf welcher der fast 80 jährige Elias Schrenk durch seine mit gründlicher Selbstkritik verbundene Absage an die Pfingstbewegung für die entscheidenden Akzente sorgte. Mit dem Vorsitzenden Walter Michaelis, so bedeutenden Patriarchen wie Schrenk, Stockmayer und Viebahn und anderen einflussreichen Personen wie Haarbeck und Seitz hatte die gesamte Gnadauer Spitze nun ihren eindeutigen Standpunkt gefunden. Neben entschiedenen Pfingstlern stand nun ein Block von entschiedenen Gegnern.


9. Die Neutralen

Es gab freilich auch eine nicht unbedeutende Minderheit, die den Weg der völligen Abgrenzung nicht mittragen wollten. Die so genannten „Neutralen“ lehnten zwar Lehre und Praxis der Pfingstler für sich persönlich ab, hielten aber die Dämonisierung für überzogen, wollten auch nicht jeden Kontakt abbrechen und waren für eine begrenzte Zusammenarbeit offen. Die einflussreichsten Vertreter dieser Richtung waren Ernst Modersohn, Jakob Vetter (Deutsche Zeltmission), Theophil Krawielitzki (DGD) und Heinrich Coerper (Liebenzell). Bei allen Genannten stand eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit mit Jonathan Paul im Hintergrund, die sie die schroffe Verwerfung zunächst ablehnen ließ. Schließlich kam es sogar in Vandsburg Ende November 1910 zur Verabschiedung der Vandsburger Erklärungen, einem Einigungspapier zwischen Neutralen und Pfingstlern, das eine künftige Zusammenarbeit, aber auch gegenseitige Achtung der unterschiedlichen Standpunkt garantieren sollte. Diese Position ließ sich jedoch nicht lange halten. Auf der einen Seite wurden die Neutralen in Gnadau zunehmend kritisiert und unter Druck gesetzt. Auf der anderen Seite häuften sich aber auch problematische Erfahrungen mit der neuen Pfingstbewegung. Als in einer Sondersitzung des Gnadauer Vorstands am 24.1.1911 die Neutralen um Krawielitzki vor die Entscheidung Ablehnung oder Austritt gestellt wurden, trennten sie sich offiziell von der Pfingstbewegung.


10. Die weiteren Entwicklungen

Die deutschen Pfingstgemeinden blieben stets nur eine kleine Bewegung, die durch große Schwierigkeiten ging. Kurd Regehly erklärte schon 1911 seinen Rücktritt mit der Begründung, er halte 99% der Phänomene für das Ergebnis seelischer Überspanntheit, die er auch mit einer Nervenkrankheit in Zusammenhang brachte, die ihm weitere verantwortliches Mitarbeiten unmöglich machte. Eugen Edel bot 1919 seinen Rücktritt von allen Ämtern an nachdem offenbar wurde, dass seine Frau, die selbst viele Jahre lang im verkündigenden Dienst stand, seit Jahren im Ehebruch lebte. Der größte Schock war schließlich, dass Jonathan Paul 1919 ausdrücklich seine als Paulsche Lehren bekannt gewordenen Vorstellungen von der Heiligung widerrief. Unter dem neuen Leiter Carl Voget setzte nun ein betont nüchterner Kurs ein, der zu Korrekturen einer Reihe von Vorstellungen führte, so dass viele Gnadauer den Dissens in Lehrfragen schließlich als überwunden betrachteten. Vor allem der Mülheimer Verband bemühte sich zunehmend um eine Annäherung an Gnadau. Doch solche Bemühungen scheiterten schließlich am Streit um die Deutung der Kasseler Ereignisse. In Gnadau saß der Schock zu tief. Nachdrücklich wurde das Zeugnis der Gnadauer Väter Schrenk, Haarbeck und Stockmayer beschworen. Der langjährige Vorsitzende Walter Michaelis bekräftige diesen antischwärmerischen Kurs Gnadaus bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Unermüdlich betonte er die Hauptgründe: er verwarf die grundsätzliche Scheidung zwischen Gläubigen erster und zweiter Klasse. Dementsprechend abzulehnen sei auch die Vorstellung einer durch Zungenrede verbürgte Geisttaufe als Zugang zu einer höheren Form christlicher Existenz. Unter Berufung auf die reformatorische Rechtfertigungslehre, die nach dem Bruch mit den Pfingstlern eine größere Anerkennung in Gnadau fand, verschloss man sich so jeglicher Annäherung an die Pfingstler. Erst 1996 kam es zu einer offiziellen gemeinsamen Erklärung des Hauptvorstands der Deutschen Evangelischen Allianz und dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden.

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Die Berliner Erklärung war kein offizielles Bekenntnis, und deshalb kann wohl ihre Geltung im Geistesbereich nicht so gravierend gewesen sein, wie viele es sagen.

Zudem kann man das, was in Deutschland zu Anfang des Jahrhunderts da geschah, nicht allein als Beispiel von Geistausgießung betrachten und diesen Dingen und den Reaktionen darauf einen generalisierend begegnen.

Es gab immer in der Kirchengeschichte Geistausgießungen, angefangen mit Pfingsten, wo es hieß: Das ist es, was der Prophet Joel bezeugt hatte............

Schließlich hatte Jesus seinen Jüngern verheißen, dass sie die Werke tun würden, die er tat, und noch größere, und das durch den Heiligen Geist, der als Lehrer, Ermahner, Tröster bei den Nachfolgern Jesu aller Zeiten sei.

Ein Beispiel einer Geistausgießung, die in großer Reinheit geschah, war das was die Kinder von Adullam erlebten. Sie waren später auch die Säulen der Gemeinde Jesu in Südwestchina, deren geistliches Feuer keine auch noch so grausige kommunistische Verfolgung auslöschen konnte.
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#18
Guest_Peter Wiem_*

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Mir war es vergönnt, die Ereignisse, die zur Berliner Erklärung geführt haben, in Buchform nachzuverfolgen.
Es heisst "Und flicken die Netze" von Ernst Giese, und ist leider vergriffen.
Bei Bekannten las ich dieses Buch mehrere Male durch, und habe deshalb in vielen Detailpunkten auch eine andere Ansicht erfahren dürfen, wie sie teilweise der Gnadauer Verband uns vor allem Herr Dallmeyer damals (und heute) vertreten hat. Grob gefasst lief laut Herrn Giese in Kassel Folgendes ab (seine Sicht der Dinge habe ich rot unterlegt beigefügt):


5. Der Beginn der Zungenbewegung in Deutschland

Es war vor allem die in der Gemeinschaftsbewegung durch die Ereignisse in Wales angeheizte starke Erwartung einer neuen Geistestaufe, die in Deutschland der Pfingstbewegung die Tür öffnete. Einige deutsche Vertreter der Heiligungsbewegung reisten deshalb 1907 nach Norwegen, um sich ein eigenes Bild von den neuen Aufbrüchen zu machen, so auch Emil Meyer, den Leiter der Hamburger Strandmission. Er bat die beiden Norwegerinnen Dagmar Gregersen und Agnes Telle mit nach Deutschland zu kommen. Ihr Auftreten führte in der Strandmission und in einem Jugendbund zu vereinzeltem Zungenreden. Emil Meyer bat dann den Evangelisten Heinrich Dallmeyer in Hamburg zu evangelisieren. Dort kam Dallmeyer in Kontakt mit den Norwegerinnen und begann mit ihnen zusammen zu arbeiten. Vom 7.7.-2.8.1907 evangelisierte Dallmeyer daraufhin mit den Norwegerinnen im Saal des Kasseler Blaukreuzvereins. Zunächst wurden vor allem in Gemeinschaftskreisen die Nachrichten (und die Ereignisse in Kassel selbst) von der neuen Bewegung mit offenen Herzen aufgenommen. In den ersten Tagen kamen die einflussreichen Gnadauer Elias Schrenk und Theodor Haarbeck persönlich nach Kassel und beurteilten die Bewegung als von Gott kommend.

( Dann trat vereinzelt dämonisches Zungenreden auf, das von den beiden Norwegerinnen sofort als solches erkannt wurde.
Sie setzten sich mit Herrn Dallmeyer in Verbindung, erklärten ihm die Sachlage und baten um sein Eingreifen.
Herr Dallmeyer hörte aber nicht auf sie, sondern lies die Veranstaltung ungebremst weiterlaufen. Daraufhin beendeten die zwei Damen ihre Mitarbeit in Kassel und reisten ab.
)

Mit zunehmender Dauer entwickelten die Versammlungen (unter Herr Dallmeyers alleiniger Leitung) eine eigene Dynamik.
Es kam zu anstößigen Phänomenen wie lautem Schreien, Zischen, Prophetien in der ersten Person Gottes . Die Prophetien bekamen einen immer härteren und drohenden Ton, Sünden wurden offenbart, allen, die sich versperrten, wurde mit Rauswurf gedroht.

Dallmeyer sagte später (um sein Verhalten zu rechtfertigen), er hätte von den Norwegerinnen persönliche Offenbarungen erhalten, er solle die Versammlungen unbedingt fortsetzen, er müsse den Kontakt etwa mit Schrenk abbrechen, er solle verkünden, die Gabe der Geisterunterscheidung empfangen zu haben, usw.

Die erste kritische Beurteilung von außen kam vom Prediger Otto Schopf (FEG). Die Freien evangelischen Gemeinden hatten in ihren Kreisen eine Reihe von Erfahrungen mit schwarmgeistigen Bewegungen gemacht, die sie nun besonders vorsichtig und hellhörig machten. Doch auch vielen Gnadauern kam zunehmend verdächtig klingendes (aus Kassel) zu Ohren.
Elias Schrenk mahnte brieflich, die Versammlungen umgehend abzubrechen, ein falscher Geist sei eingedrungen.
(Er machte sich aber nicht die Mühe, herauszufinden, woher dieser Geist nun kam, oder wo die zwei Norwegerinnen abgeblieben waren, sondern übernahm alle Aussagen von Herrn Dallmeyer ungeprüft)

Schließlich wurden die Treffen auf Drängen der Kasseler Polizei beendet, da die Öffentlichkeit zunehmend Anstoß an den Aufregungen um die Treffen genommen hatte. Auch in Großalmerode kam es zu ähnlichen Veranstaltungen, die etwas weniger chaotisch (aus Sicht des Gnadauer Verbandes) verliefen.
Nachdem die Allianzkonferenz in Bad Blankenburg sich von der neuen Kasseler Bewegung abgrenzte (weil sie von Herrn Dallmeyer und Herrn Schrenk dementsprechend informiert wurden), war der Herbst 1907 geprägt von allgemeiner Verwirrung in der Gemeinschaftsbewegung. Auf der einen Seite standen - vor allem im Osten - die begeisterten Anhänger der neuen Bewegung, die sich einer großen Gruppe von Ablehnenden, Vorsichtigen und Enttäuschten gegenüber sahen.

6. Zögern, Abwarten und Schweigen

Ende August 1907 fand die Blankenburger Allianzkonferenz mit 2000 Teilnehmern statt. Viele Teilnehmer erhofften sich hier einen Durchbruch der Pfingstbewegung, doch das leitende Gremium setzte einen abwartend-ablehnenden Konferenzkurs durch. Im Oktober 1907 veröffentlichte Heinrich Dallmeyer (durch den die Zungenbewegung im Juli in Kassel zum Durchbruch (und zum anschliessenden Abgleiten ins Chaos) gekommen war!) dann einen Widerruf, in welchem er die neue Bewegung als einen „Lügengeist“ bezeichnete.

Der Rest der Geschichte dürfte bekannt sein bekannt und ergibt sich aus dem hier Gesagten fast zwangsläufig.
Die darauf folgende Berliner Erklärung "hat den Siegeslauf der Zungenbewegung aufgehalten", wie der Gnadauer Verband wortwörtlich das richtig und entlarvend zugleich formuliert hat. Es ging nicht um die kritische Hinterfragung der eigenen Position, sondern es ging um einen möglichst geschlossenen Standpunkt gegen die Pfingstbewegung.

Deshalb kann diese Erklärung kein Bekenntnis sein, sondern es ist eine Verurteilung.

Diese entstand aus zumindest teilweise (Dallmeyer + Schrenk) unredlichen Motiven heraus. Der Eine wollte nicht als Lügner (laut dem Buchinhalt von Herrn Giese)dastehen, der Andere glaubte ihm ungeprüft, und schob sein erstes Urteil über Kassel kurzerhand beiseite.


7. Die Berliner Erklärung 1909

Anfang August 1909 kam es zu einer zweitägigen vertraulichen Zusammenkunft von führenden Gegnern der Pfingstbewegung, wobei eine gemeinsame Konferenz in Berlin verabredet wurde, zu der die wichtigsten Führer Gnadaus wie auch andere wichtige Vertreter aus dem Bereich der evangelischen Allianz eingeladen waren (ca. 60 Personen).
Nach 19-stündiger Beratung verabschiedete man am 15.9.1909 einmütig die Berliner Erklärung, die zu einer der bedeutendsten Erklärungen der neueren Kirchengeschichte werden sollte. Diese (maßgeblich von Schrenk, Schopf, Stockmayer und Michaelis) verfasste Erklärung war kein offizielles Bekenntnis weder von Gnadau noch von der Allianz (und ist insofern auch nicht rücknehmbar) aber das bedeutendste gemeinsame Wort des deutschen Neupietismus/Evangelikalismus, das dieser je verabschiedet hat.

Berühmt wurden ihre (in dieser Einseitigkeit nicht unproblematischen) Sätze: die Pfingstbewegung ist nicht von oben, sondern von unten.“ Der Zusammenhang mit spiritistischen Phänomenen wurde herausgestellt.
Im Blick auf die Geistesgaben differenzierte man, dass sie menschlich, dämonisch oder seelisch sein mögen.
Ihre göttliche Herkunft können man jedenfalls nicht anerkennen.

Also kann es sie logischerweise auch nicht mehr geben. Ewiges Leben (ein Charisma!) ade.

Der eigentliche Schwerpunkt der Erklärung ist jedoch die Ablehnung der Paulschen Lehre vom reinen Herzen und der möglichen Sündlosigkeit. Darum könne man Paul nicht mehr als Lehrer der Gemeinde Jesu anerkennen. Ausdrücklich bekennen die Verfasser ihre Mitschuld am Entstehen der neuen Lehre. Die Berliner Erklärung ist daher nicht nur als eine Beurteilung (genauer: Verurteilung) einer fremden Bewegung, sondern als kritische (genauer: sich selber schönfärbende) Bewältigung der eigenen Geschichte in der deutschen Heiligungsbewegung zu verstehen.


8. Polarisierungen

Die Pfingstler reagierten schon Ende September mit der Mülheimer Erklärung. Man räumte darin ein, dass es zu vielen unglücklichen Entgleisungen gekommen sei, gestand auch zu, dass es in Kassel und anderswo auch dämonischen Einfluss gegeben haben mag. Darin müsse man jedoch bedauerliche Fehlentwicklungen sehen, die den göttlichen Ursprung der Bewegung als solcher nicht in Frage stellen. Man bestritt, dass einzelne falsche Prophetien die Gabe der Prophetie als solche hinfällig machen könne. Die Kritik an Pauls Lehre von der Sündlosigkeit empfand man als Missverständnis. Gleichwohl wurde durch die Berliner Erklärung eine weitere Ausbreitung der Pfingstbewegung erst einmal gestoppt. Die allermeisten Zeitschriften aus dem Raum der Gemeinschaftsbewegung bekämpften inzwischen entschieden die neue Bewegung, ihre Vertreter wurden aus vielen Verbänden und Konferenzen ausgeschlossen bzw. diese gründeten zunehmend eigene pfingstliche Organisationen. Gnadau gelang der endgültige Befreiungsschlag auf der Gnadauer Pfingstkonferenz 1910 ( Es ging also zuerst um Gnadau, und nicht zuerst um das Wort Gottes), auf welcher der fast 80 jährige Elias Schrenk durch seine mit gründlicher Selbstkritik verbundene Absage an die Pfingstbewegung für die entscheidenden Akzente sorgte. Mit dem Vorsitzenden Walter Michaelis, so bedeutenden Patriarchen wie Schrenk, Stockmayer und Viebahn und anderen einflussreichen Personen wie Haarbeck und Seitz hatte die gesamte Gnadauer Spitze nun ihren eindeutigen Standpunkt gefunden. Neben entschiedenen Pfingstlern stand nun ein Block von entschiedenen Gegnern ( um die Ehre Jesu ging es hier schon lange nicht mehr, sondern um eine einheitliche Front gegenüber Geschwister im Glauben..)

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Die Berliner Erklärung war kein offizielles Bekenntnis, und deshalb kann wohl ihre Geltung im Geistesbereich nicht so gravierend gewesen sein, wie viele es sagen.
Aber es war eine offizielle Verurteilung andersdenkender Geschwister, die nie zurückgenommen wurde.
Nach den mir zugänglichen Informationen geschah diese Verurteilung nicht zuerst aus Überzeugung, sondern aus Berechnung.


Zudem kann man das, was in Deutschland zu Anfang des Jahrhunderts da geschah, nicht allein als Beispiel von Geistausgießung betrachten und diesen Dingen und den Reaktionen darauf einen generalisierend begegnen.
Die Generalisierung wurde eben durch diese Berliner Verurteilung in die Wege geleitet. Dallmeyer und Schrenk haben auf ihren Aussagen beharrten, die sie zum Teil gegen ihre selbst erlebten Erfahrungen und Eindrücken getroffen haben, und die Sache dann auch durchgezogen bis zur endgültigen Trennung. Diese Trennung ist heute die bestimmende geistliche Konstante im deutschsprachigen Raum.

Es gab immer in der Kirchengeschichte Geistausgießungen, angefangen mit Pfingsten, wo es hieß: Das ist es, was der Prophet Joel bezeugt hatte............
Preist den Herrn! Wenn ich aber alles, was mit diesem Geist zusammenhängen könnte, generell als von unten kommend verurteile....

Schließlich hatte Jesus seinen Jüngern verheißen, dass sie die Werke tun würden, die er tat, und noch größere, und das durch den Heiligen Geist, der als Lehrer, Ermahner, Tröster bei den Nachfolgern Jesu aller Zeiten sei.
Wo der Heilige Geist betrübt, oder wie in diesem Fall verlästert wird, da passiert nichts, oder nicht viel. Eine gut angezogene Handbremse verurteilt jeden Motor zur Wirkungslosigkeit.

Ein Beispiel einer Geistausgießung, die in großer Reinheit geschah, war das was die Kinder von Adullam erlebten. Sie waren später auch die Säulen der Gemeinde Jesu in Südwestchina, deren geistliches Feuer keine auch noch so grausige kommunistische Verfolgung auslöschen konnte.
Wenn wir umfassend Busse über diese "Erklärung" tun, dann werden wir das auch in Deutschland erleben. Ich würde mir dies zur Ehre Jesu wünschen.
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#19
Rolf

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Es heisst "Und flicken die Netze" von Ernst Giese, und ist leider vergriffen.



Ich besitze dieses Buch und kann es nur empfehlen. Es wurde von einem augenzeugen verfasst und es schafft Klarheit.

Man bekommt es evtl. noch im Anitquariat

www.zvab.de

Derzeit ist hier noch 1 Exemplar zu bekommen.

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Es lohnt sich aber immer wieder nachzuschauen, da hier sehr viele antiquariate angeschlossen sind und man eine sofortige Bestellfunktion nutzen kann.


Herzliche Grüße


Rolf
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#20
Guest_Hermann_*

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Hier finden sich ebenfalls Augenzeugenberichte zum Download:

www.das-wort-der-wahrheit.de/geschichte-der-pfingst-und-charismatischen-bewegung

Flugfeuer fremden Geistes

[Diese von H. Schöpwinkel, P. Wißwede u.a. verfaßte geschichtliche Darstellung schildert die Anfänge der Pfingstbewegung in Deutschland ab 1907 und die Hintergründe für die Berliner Erklärung von 1909. Ein wichtiges, heute vergriffenes historisches Dokument, das alle interessierten Gläubigen kennen sollten! Veröffentlichung im Internet mit freundlicher Genemigung des Gnadauer Verlages. Veröffentlicht Juli 2010]


Heinrich Dallmeyer, Die Zungenbewegung. Ein Beitrag zu ihrer Geschichte und eine Kennzeichnung ihres Geistes

[Ein wichtiges Werk zur Geschichte und Bewertung der Anfänge der Pfingstbewegung in Deutschland von einem unmittelbar betroffenen Augenzeugen. H. Dallmeyer gehörte zu den Organisatoren der Kasseler Versammlungen 1907 und war ein Anhänger der frühen Pfingstbewegung, bis Gott ihm die Augen öffnete und er zu einem der vollmächtigsten Zeugen gegen die Pfingstverführung wurde. Veröffentlichung im Internet mit freundlicher Genehmigung des Pflug-Verlages CH-Langenthal. Veröffentlicht Juli 2010]


Heinrich Dallmeyer, Erfahrungen in der Pfingstbewegung

[Erfahrungsbericht eines Predigers (ca. 1910 erschienen), der 1907 in Kassel in die Pfingstbewegung geriet und dort notvolle Erfahrungen mit dem Verführungsgeist machte und sich dann davon distanzierte. Veröffentlicht März 2010]
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