Versiegelung und Geisterfüllung aus biblischer und theologischer Sicht
Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Joh 1,11-13
In ihm
Deshalb höre auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht auf, für euch zu danken, und ich gedenke euer in meinen Gebeten, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe
In diesen Texten werden unter anderem auch die Begriffe Vollmacht und Kraft beschrieben.
Dabei lehrt die Textpassage aus dem Johannesevangelium, dass jeder Mensch mit seiner Wiedergeburt Vollmacht erhält, die ihn beispielsweise befähigt, Sünden zu vergeben und zu behalten.
Der Text aus dem Epheserbrief geht mindestens einen Schritt weiter:
Er beschreibt die Wiedergeburt als Versiegelung mit dem heiligen Geist, der uns als Angelt auf unser Erbe gegeben wurde.
Ist aber dieses Angelt oder Unterpfand gleichzusetzen mit der Einsetzung als Erbe? Geschieht diese erst, wenn uns der heilige Geist gegeben wird? Wann nimmt Er in uns Wohnung und erleuchtet uns die Augen über die Herrlichkeit der Gotteskindschaft und die Grösse der Kraft Gottes an uns und dann auch in uns?
Momentan wird die theologische Landschaft in der Christenheit von zwei Blöcken beherrscht: den Evangelikalen und den Pfingstlern oder Charismatiker.
Vordergründig geht es dabei um Themen wie Geistestaufe, Zungenrede, Krankenheilung, usw. Hintergründig geht es aber um die Frage, wie sehr die Kraft Gottes in unserer Zeit noch unseren Dienst für Christus prägen kann und prägen darf.
Ist eine bestimmte Form der ”Kraftlosigkeit” von Gott so gewollt und vorgesehen, oder gelten heutzutage die Regeln bezüglich Nachfolge Jesu, die auch zur Zeit der Apostelgeschichte gegolten haben? Ist nunmehr „nur“ die Vollmacht in Christus Jesus die Handlungsgrundlage eines Jünger Jesu, oder die Kraft des heiligen Geistes?
Die Evangelikalen haben sich in ihrer Theologie und ihrem Lebensstil auf die Vollmacht als heute noch zu geltenden Masstab im Umgang mit Gott, seinem Wort und seinem Mitmenschen und Mitchristen geeinigt.
Demzufolge wird alles ”wegtheologisiert”, was irgend mit dieser Kraft in Verbindung gebracht werden könnte.
Vorrangig sind dies die Geistesgaben, aber auch Zeichen, Wunder und Machttaten werden als nicht notwendig für die Nachfolge Jesu Christi angesehen und deshalb auch nicht gelehrt oder gar praktiziert.
Die Pfingstler und die Charismatiker sind offen für die eben genannten Dinge, deshalb werden sie dort auch gelehrt und zu praktizieren versucht.
Selbstverständlich muss die damit zusammenhängende Theologie in manchen Punkten anders ausfallen als die der Evangelikalen und genauso selbstverständlich gibt es genau an diesen Unterschiedlichkeiten Reibungspunkte. Leider fallen die Pfingstler und die Charismatiker allzuoft von der anderen Seite vom Pferd, weil vor allem der Nüchternheit zu wenig Beachtung gschenkt wird. So sind die Ergebnisse zwar grundverschieden, aber normalerweise nicht besser!
In den sieben Sendschreiben wird nur von einer Gemeinde berichtet, dass sie (eine kleine) Kraft hat, nämlich die zu Philadelphia. Deshalb hat diese Gemeinde auch die grössten Verheissungen und die glänzendste Zukunft vor sich.
Auch andere Gemeinden, die in diesen Sendschreiben beschrieben werden, haben zum Teil beachtliche Werke vorzuweisen, aber die Kraft Gottes lässt sich durch nichts ersetzen.
Wo die Kraft fehlt, da beherrscht vor allem in der direkten Auseinandersetzung mit widergöttlichen Elementen der Mangel, egal ob er offen zugegeben oder durch eine dementsprechende Theologie schöngeredet wird.
Vollmacht kann zwar bis zu einem bestimmten Punkt Mängel kaschieren, aber nicht beseitigen.
Die nachfolgende Ausarbeitung soll aufzeigen, wie weitreichend dieser Prozess gediehen ist, und wie er benützt werden, um zum Beispiel andersdenkende Christen auszugrenzen.
In dem nachfolgend beschriebenen Falle ging es um die Distanzierung eines Evangelikalen in schriftlicher Form gegenüber den Zielen der charismatischen Bewegung.
Diese Distanzierungen laufen aber auch in umgekehrter Hinsicht oder gegenüber anderen Denominationen ab, und die Argumente dafür sind in aller Regel nicht besser oder biblischer.
Wo das eigentliche Ziel, der gottgemässe Umgang mit der Kraft Gottes, erst einmal aus den Augen verloren worden ist, da müssen sogenannte Nebenkriegsschauplätze theologisch derart aufgewertet werden, daß der eigene Standpunkt gewahrt werden kann. Ob dieser den Masstäben der Schrift standhalten kann ist dabei weniger wichtig, als dass er den Masstäben der eigenen Denomination genügt.
Es muss also weniger darum gehen, welche Partei nun bessere oder schlechtere Argumente vorweisen kann, sondern wie ich diesem Mangel an Kraft am wirkungsvollsten entgegentreten kann. Deshalb sollen die nachfolgenden Argumente kein Modellbeispiel darstellen, wie ich zukünftig zu denken und zu reden habe, sondern sie sollen mir die Augen öffnen, wo ich ganz persönlich in meinem Leben diesen Mängeln am besten abhelfen kann.
Unsere Weisheit und unsere Einmütigkeit ist Stückwerk, unsere Erkenntnis sowieso.
Logischerweise wird an den nachfolgenden Argumenten stets etwas zu bemängeln sein.
Deshalb darf es in solchen Auseinandersetzungen nicht zuerst um Recht und Unrecht gehen, sondern um die Ehre Gottes und die Hilfestellung meinem Nächsten gegenüber. Dabei ist die Gefahr der Überheblichkeit oder gar des Richtens durchaus gegeben, deshalb sollte ich darauf achten, was ich behaupte und wie ich was behaupte.
Das beste Argument ohne Liebe vorgebracht kann dem Argumentationspartner grossen Schaden zufügen.
Die inhaltliche Aktualität der beiden Korintherbriefe bezogen auf die heutige Situation, was vor allem die Nüchtern-heit anbetrifft, müsste erkannt werden, um nicht in einer evtl. Meinungsverschiedenheit um jeden Preis recht behalten zu wollen. Unser Ziel soll sein, in Weisheit und Erkenntnis meinem Mitchristen begegnen zu können, um mit Ihm in Einmütigkeit und in der Kraft Gott in Christus Jesus zu loben und zu dienen.
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Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Joh 14,12-13
Wir haben heute eine Bewegung, wo Zeichen und Wunder geschehen, wie sie noch nie da waren.
Ich bin Jahrgang 1951, also noch ein relativ junger Mann, die Haare täuschen! Was ich aber in diesen 35 bis 36 Jahren, seit der Verstand entwickelt ist, gesehen habe, als von der Schule an, einfach eine totale Veränderung dieser Welt durch den Einbruch der Charismatischen Bewegung.
Ich kannte die gläubigen Kreise, ich war gut evangelisch erzogen. Aber dann kam der Durchbruch der Charismatik und jetzt ist die grosse Frage. Von dem Hintergrund, dass die zentralen Lehren, z.B. der Mutter der Charismatischen Bewegung, der Pfingstbewegung, eindeutig Irrlehren sind von der Bibel her, ist es entscheidend zu prüfen, was ist mit dieser Zeichenbewegung heute??
Wenn ich also den Hintergrund einer Lehre als eindeutige Irrlehre bezeichne, dann ist meiner Ansicht nach der Prüfungsprozess einseitig vorgegeben.
Wenn die Grundlage grosser Mist sein soll, darf dann das Ergebnis aus dieser Grundlage heraus in Ordnung sein?
Ich habe dann begonnen die Kirchengeschichte zu studieren, und da sah ich in der Kirchengeschichte plötzlich etwas, das mich sehr verwundert hat. 190 n.Chr. war die erste Pfingst- und Charismatische Bewegung in der Kirchengeschichte da!! Montanus, ein schwärmerischer Priester, Fruchtbarkeitskult, Mystiker, Verleugnung der Ehe, wie die Zeugen Jehovas, es wurde auf den Berg gegangen mit weissen Kleidern und wurde erwartet, daß der Herr Jesus zu den Lebzeiten dieses Propheten wiederkommt.
Am Schluss war er dann so weit, dass er sagte, ich bin der heilige Geist! Ist in jedem einigermassen vernünftigen kirchengeschichtlichen Lehrbuch nachzulesen.
Ich habe dann gesehen, wie diese Zeichenbewegungen punktuell immer wieder in der Kirchengeschichte auftauchten, auch Weissagung. Zinzendorf musste sich mit dem Prediger Rock auseinandersetzen in Stuttgart, das war ein Charismatiker. Dann kamen die Irvingianer, von denen die Katholisch-Apostolischen oder die Neuapostolischen entstanden sind, auch eine Pfingstbewegung.
Hier wird also aus der Kirchengeschichte heraus bewiesen, dass die Pfingstbewegung unbiblisch sein soll.
Wäre es nicht klüger, das Wort Gottes an dieser Stelle zu Rate zu ziehen?
Ausserdem sind die Beispiele einseitig gewählt. Als Gegenbeispiel für Christen, die Geistesgaben hatten, und damit verantwortungsbewusst umgingen, seien Spurgeon, Blumhard und vor allem Finney genannt.
Dann 1901 Aufbruch der Charismatischen Bewegung in der Bibelschule in Topeka.
Hier ist die Geburtsstunde der klassischen Pfingstbewegung aus einem Lehrirrtum.
Sie suchten das Zeichen für die Geistestaufe und Geistestaufe ist laut Bibel mit der Wiedergeburt identisch.
Hier werden grosse Thesen gelassen ausgesprochen. Trotzdem ist es klüger, diese Thesen auf ihren biblischen Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Wenn sich die Bibel die Mühe macht, Wiedergeburt und Geistestaufe mit jeweils unterschiedlichen Namen zu belegen, so wäre es doch möglich, dass die Bibel sich mehr dabei denkt, als wir auf den ersten Blick annehmen. Fangen wir also an diesem Punkt an:
Die Taufe in dem heiligen Geist
Die Annahme Jesu im Glauben schenkt Vollmacht durch die Versiegelung mit dem heiligen Geist.
Diese Versiegelung ist eine Anzahlung auf unser Erbe, ist aber nicht gleichzusetzen mit der Einsetzung als Erbe:
so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; Joh 1,12
In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist die Anzahlung auf unser Erbe auf die Erlösung ‹seines› Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.
Ich gedenke euer in meinen Gebeten, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe ‹den› Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst. Eph 1,13-14+16-17
werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt! Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus! Eph 5,18-20
Die Taufe in dem heiligen Geist (oder auch: die Gabe des heiligen Geistes) schenkt Kraft durch den Empfang und die Innewohnung des heiligen Geistes. Diese Kraft und die Qualität unseres Zeugnisses ist von dieser Taufe abhängig und der zentrale Bestandteil des Reiches Gottes und unseres Auftrages:
Denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet im Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Apg 1,5+8
Denn das Reich Gottes ‹besteht› nicht im Wort, sondern in Kraft. 1.Kor 4,20
Ein Übel vieler Bibelausleger ist die Tatsache, dass ihre Theorien oder Gedankenkonstruktionen nicht zu Ende gedacht werden. Die Schrift unterscheidet genau zwischen exousia (Vollmacht) und dynamis (Kraft)!
Die Vollmacht, Gottes Kinder zu heissen, erhalten wir bei unserer Versiegelung mit dem heiligen Geist (Eph 1,13).
Die Auferstehungskraft erhalten wir bei unserer Erfüllung mit dem heiligen Geist, die Paulus im Epheserbrief einige Verse danach indirekt anspricht.
Bei unserem Herrn und Erlöser sind wir uns völlig klar, dass die Tür, vor der er steht und anklopft, von uns willentlich aufgemacht werden muss. (Off 3,20) Bei dem heiligen Geist sind wir uns auf einmal genauso sicher, dass er mir nichts, dir nichts in unser Leben hineinstürmt, egal ob wir dass bewusst wollen oder nicht. Das Gentlemenlike - Verfahren, dass wir bei Jesus als selbstverständlich vorraussetzen und auch in der Verkündigung darauf hinweisen, sprechen wir dem heiligen Geist völlig ab! Damit stempeln wir den heiligen Geist als ”Einbrecher” ab!
Nachfolgend ein Briefausschnitt, der praktisch veranschaulichen will, was Paulus in Eph 1, 11-17 eigentlich erklärt:
Und in ihm haben wir auch ein Erbteil(2793) erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher
In ihm
Deshalb höre auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht auf, für euch zu danken, und ich gedenke euer in meinen Gebeten, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe
Lex 2793 kleroo durch das Los bestimmen, durch das Los zuteilen, z. B. ein Erbe; von kleros , Los, vgl. dort. An der einzigen Stelle im NT, in Eph 1,11 heißt es: »Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren ..., damit wir ... seien«. Wörtl. müßte es lauten: »In ihm ist das Los auf uns gefallen ...« oder: »In ihm sind wir dazu bestimmt ...«. Paulus will damit sagen, daß schon jetzt in Christus durch den Glauben das Los auf uns gefallen ist, d. h., daß wir schon jetzt, vor der endgültigen Erfüllung aller Verheißungen, dazu bestimmt sind, daß wir zum Lob von Gottes Herrlichkeit beitragen. Kleroo wird hier benutzt, um klarzumachen, daß wir - wie beim Losen - nichts tun können und daß es nicht an uns liegt, daß Gott an uns seine Herrlichkeit zeigen und groß machen will, sondern daß es allein Gottes Liebeswille in Christus ist. Der Blick darauf, daß wir, die wir jetzt auf Christus hoffen, einmal in der Herrlichkeit Gott die Ehre geben werden, soll uns schon in dieser Welt dazu anspornen, zu Gottes Ehre und Ruhm da zu sein.
Lex 4806 sphragizo versiegeln, bestätigen; im Altertum diente das Versiegeln der Kenntlichmachung wie auch dem Schutz des Eigentums. Im eigentlichen Sinn wird das Wort in Mt 27,66 bei der Versiegelung des Grabes Jesu ge-braucht. In Röm 15,28 wird die Kollekte unter Siegel übergeben, wohl um niemand in Versuchung zu führen oder um kein Mißtrauen aufkommen zu lassen. Im übertragenen Sinn wird das Wort in Joh 3,33 als »bestätigen« gebraucht, wobei der bildhafte Gebrauch in den Hintergrund rückt, aber trotzdem immer mitgedacht werden muß. In Eph 1,13; 4,30 ist die Versiegelung mit dem Heiligen Geist Eigentums- und Erkennungszeichen der Glaubenden, ähnlich 2Kor 1,22. In Offb 22,10 geht es darum, daß der Seher die Worte der Prophetie nicht versiegeln, also nicht geheimhalten soll. In Offb 7,3-5.8 dient die Versiegelung der Kennzeichnung aller Glieder des Gottesvolkes der Endzeit.
Lex 721 arrabon Angeld, Pfand; ein Wort, das die Griechen, Römer und Ägypter von den Phöniziern übernahmen. Es bezeichnet etw., das für einen Teil des Preises gilt und im Voraus bezahlt wird, um das Geschäft zu bestätigen und abzusichern. Im NT wird es in übertr. Bedeutung für den Heiligen Geist gebraucht, den Gott den Glaubenden in diesem gegenwärtigen Leben schon gegeben hat, um sie des zukünftigen und ewigen Erbes zu versichern (2Kor 1,22; 5,5; Eph 1,14). Ähnl.: aparche , Erstlingsfrucht.
Lex 2790 kleronomia Erbe, Erbbesitz, das, was jmd. zum Erben macht; von kleronomos , Erbe; ursprünglich bezeichnet es den durch das Los zugeteilten Anteil. Wie das irdische Land Kanaan als Erbe oder Erbteil Israels bezeichnet wird (Gal 3,18; Hebr 11,8) und ein Vorbild für das himmlische Kanaan, den neuen Himmel und die neue Erde ist, in denen die Glaubenden das ewige Leben mit Gott verbringen werden, so wird auch dieses oft Erbe genannt (Apg 20,32; Eph 1,14.18; 5,5; Kol 3,24; Hebr 9,15; 1Petr 1,4). Das göttliche Heil, welches teils schon empfangen, teils für die Zukunft zugesagt ist, trägt im NT insofern die Bezeichnung Erbe, als der Mensch, der Erbe, es unwiderruflich in Besitz nehmen soll.
Losteil (kleroo Eph V.11)) + Versiegelung (sphragizo V14) = Anzahlung (arrabon V.14) auf Erbe (kleromonia V.14)
Dieses Losteil (kleroo V.11) wird aufgrund unseres Glaubens an Jesus durch Versiegelung (sphragizo V.13)) mit dem Hlg. Geist gekennzeichnet. Diese Versiegelung ist Voraussetzung für die Gabe (V.17) des Heiligen Geistes.
Hier wird also ein rechtlicher Vorgang beschrieben, der zur Zeit des Paulus gebräuchlich war, heutzutage aber einer näheren Erklärung bedarf, weil heute in rechtlichen Dingen anders vorgegangen wird. Ein nachfolgendes Beispiel (mit all seinen Schwächen im Detail) mag dir und mir helfen, zu erfassen, was Gottes Wort hier eigentlich meint:
Stell dir einmal vor, dir flattert ein Gewinnbescheid eines Preisausschreibens ins Haus, an dem du irgendwann einmal teilgenommen hast. Mit grossen Buchstaben steht darin, dass dir unter allen Teilnehmern der Hauptgewinn zugelost worden ist, nämlich ein funkelnagelneues Auto!
Nachdem du dich versichert hast, das dies kein billiger Werbetrick, sondern reale Wahrheit ist, eilst du voller Freude zu der angegebenen Adresse. Dort steht eine Urkunde für dich bereit, du unterschreibst, und das Auto gehört Dir!
Daraufhin nimmst du den Schlüssel in Empfang und unter herzlichen Glückwünschen aller möglichen Leuten steigst du ins Auto, startest, und drehst deine ersten Runden mit deinem neuen Auto.
Was hat dieses Beispiel mit dem Text aus Epheser 1, 11-17 gemeinsam?
Der Ausdruck kleroo in 1,11 ist eigentlich mit einem Wort nicht zu übersetzen.
Dennoch ist dieser Ausdruck in einen rechtlich fest umrissenen Rahmen eingebettet, der dann zu Missverständnissen führt, wenn dieser Rahmen überschritten wird. In Bezug auf das Beispiel mit dem Preisausschreiben bedeutet kleroo die Gewissheit, dass wir die Hauptgewinner im “Preisauschreiben unseres Lebens” sind. Der Hauptgewinn, die Erlösung, steht für uns bereit und wartet nur darauf, von uns rechtsgültig in Besitz genommen zu werden.
Die (durch meinen Glauben und Jesu Blut unterschriebene) Urkunde ist in etwa mit der Versiegelung (spragizo), der Autoschlüssel ist mit dem Unterpfand des Heiligen Geistes (arrabon) gleichzusetzen.
Beide Handlungen sind unabdingbar, um aus dem uns zugesagten Gewinn rechtsgültig unser Eigentum zu machen.
Das “Autofahren” ist wiederum etwas Anderes!
Hier geht es darum, Gebrauch von dem zu machen, was mir rechtsgültig zugesichert worden ist. Bezogen auf dieses Beispiel bedeutet es, den “Fahrersitz seines Lebens” Gott in der Person des Heiligen Geistes freizumachen und bewusst den Beifahrersitz einzunehmen, um erst einmal zu lernen, was “Autofahren” (Nachfolge Christi) überhaupt bedeutet.
Hier bedeutet Besitz (kleronomia) tatsächlich, von etwas Gott lernen zu wollen, um es erwerben zu können.
Wo ich also begrifflich diesen “zugesagten Hauptgewinn” und dessen “rechtsgültige Aneignung” in einen Topf werfe, da bin ich in Gefahr, diesem Text inhaltlich nicht gerecht werden zu können. (Ende Briefausschnitt)
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Joh 3,3-5
Auch Jesus trennt die Wiedergeburt und die Geistestaufe begrifflich und vor allem im Hinblick auf die Ergebnisse! Die Neu- oder Wiedergeburt öffnet mir den Blick für das Reich Gottes, die Geistestaufe (und Wassertaufe!) händigt mir die Schlüssel zum Eintritt in dieses Reich aus!
Natürlich steht es mir frei, diese Begriffe und damit auch die Ergebnisse zusammenzuziehen, ob ich aber damit dem Worte Gottes und den Gedanken Jesu gerecht werde, ist eine andere Geschichte.
Wo das persönliche Wunschdenken und/oder die überlieferten Glaubensaxiome sich an dem Buchstaben und dem Inhalt von Gottes Wort reiben, da ist es kein Zeichen von Weisheit, prinzipiell zuerst einmal das Wort Gottes in meinem Sinne umzuinterpretieren, anstatt sich offene und ehrliche Gedanken über seinen eigenen Glaubensstandpunkt zu machen.
Also das Zeichen für die Geistestaufe ist Heilsgewissheit.
Tatsächlich?
Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus
Röm 5,1
Das Zeichen für die Wiedergeburt eines Menschen ist sein Friede mit Gott. Es ist immer besser, solche Thesen anhand der Schrift zu belegen, anstatt sie aus dem hohlen Bauch heraus zu formulieren.
Und sie kamen zu dem Schluss, das Zeichen für die Geistestaufe ist Zungenrede.
Hier ist meiner Meinung nach von der Praxis auf die Theorie geschlossen worden. Und dass ist meiner Meinung nach nicht generell zulässig.
Wenn ich zum Beispiel einen Neger sehe und weiss, dass alle Neger Menschen sind, dann kann ich noch lange nicht aufgrund meiner Beobachtung schlussfolgern, dass alle Menschen Neger sind. Aber genau das ist hier passiert.
Letzten Endes ist es eine Verwechslung von Ursache und Wirkung. Ich kann von der Ursache auf die Wirkung schliessen, aber nicht immer von der Wirkung auf die Ursache. Genau das aber ist hier geschehen!
Und auf Grund von dieser Irrlehre begann dann in einer ziemlich extremen Versammlung, die grösstenteils aus Farbigen bestand, in der Acsusastreet in Los Angeles. Los Angeles ist eine Stadt, wo man sagt, vor dieser Stadt Vorsicht, sie ist mit die Hochburg des Okkultismus die Geburtsstunde der Pfingstbewegung.
Und von daher ging es über den Erdball und geschichtlich war es dann ganz einfach. Die Pfingst-, Charismatische Bewegung, als ich 1974 hineinkam, war Winkelsekte bis dann letztendlich als Vorläufer 1960 ein anglikanischer Priester, Dennis Bennet die Geistestaufe erhielt und die Charismatik langsam in den evangelikalen Raum eindrang.
Die Berichterstattung ist an dieser Stelle nicht seriös.
Hier wurde im guten Glauben ein gedanklicher Fehler begangen. Gott sah aber weniger auf den Gedankenfehler, der sich später dann tatsächlich lehrmässig verfestigte, sondern auf die Treue derer, die vor ihn kamen:
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel
Auch das Christentum hat einmal als ”Winkelsekte” angefangen.
Die Pfingstbewegung gab es schon immer, aber nicht lehrmässig mit dem Zungenreden verbunden.
So ziemlich sämtliche bedeutende Reformatoren in England waren geistgetauft.
Und was wäre wohl über Charles Finney zu sagen, der bei seiner Geistestaufe stundenlang in Verzückung vor seinem Herrn lag und dann in dieser Kraft des Geistes loszog, um Jesus zu bezeugen?
Laut seinem Zeugnis hat sich am Tag seiner Geistestaufe jeder bekehrt, den er über Christus angesprochen hat (ca 200 Leute) Später führte er Tausende zu Christus und veränderte die geistliche Landschaft um ihn herum so nachhaltig, dass die Auswirkungen noch heute spürbar sind. War dieser Mann ein Irrlehrer?
Das Buch von Dennis Bennet ”In der dritten Stunde” kann ich nur empfehlen. Dieser Mann ist in punkto Aufrichtigkeit und Nüchternheit weit über dem christlichen Durchschnitt.
1966 Geistestaufe des ersten Katholiken. Die Katholischen Priester empfangen Geistestaufen.
Und so schwoll es an bis jetzt zur 'Dritten Welle' unter John Wimber.
Bei John Wimber kann anscheinend nicht sein, was nicht sein darf.
Da dieser Mann Kranke geheilt, Tote auferweckt und Armen das Evangelium verkündigt hatte (mit durchschlagendem Erfolg) war er vielen Christen ein Ärgernis. Diese Leute vergessen unser aller Vorbild:
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt:
Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt! Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgert. Lk 7,22-23
Und heute ist es so, dass wo zu meiner Zeit, als ich gläubig wurde, der Grossteil der Christenheit anticharismatisch war es heute genau umgekehrt ist. Hätte ich diesen Vortrag vor 20 Jahren gehalten, hätte ich fast nur Zustimmung bekommen.
Heute ist es meistens umgekehrt! Es ist so, dass die Charismatik unbemerkt in die Gemeinden eingedrun-gen ist und das ist letztendlich ein Zeichen der Verführung. Und es ist eine Frage der wirklichen "Agape" Gottes, ob ich von der Bibel her wirklich genau feststellen kann, ob es der Geist Gottes ist oder nicht.
Ich würde, wenn ich mich berufen wüsste, solche Thesen von mir zu geben, die ganze Sache nicht an der Liebe, sondern an der Erkenntnis festmachen. Sie würde mich vielleicht auch zu einem vorsichtigeren Umgang mit dem Urteil ”Verführung” leiten, als wie mir das in dieser Abhandlung zu sein scheint.
Und jetzt mit den Zeichen. Ich möchte jetzt zunächst als Faustregel Folgendes sagen: Mit die Quintessenz, was ich lernte in dieser Phase des Prüfens in der Bibel, war, dass ich Israel und die Gemeinde unterscheiden musste. Israel darf dem Kind den Schädel zerschlagen, Psalm 137,9, brutale Anweisung. Der Gemeinde sagt der Herr Jesus, nein, sondern halte die Wange hin, Matth.5,39.
Die Bibel wertet in aller Regel die Aussagen von Menschen nicht, die sie aufführt.
Das bedeutet aber keineswegs, dass diese Aussagen in Ordnung sind. Die Wertung, dass Israel dem Kind den Schädel zerschlagen darf, ist unzulässig. Und die Bergpredigt ist keine Gemeindepredigt!
Das war mir klar, das ist ein Unterschied. Jetzt sah ich plötzlich, dass es in der Bibel drei Missionsbefehle gab, Matth.10,5: "Diese Zwölf das waren die Apostel sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Begebet euch nicht auf die Strasse der Heiden, betretet keine Stadt der Samariter."
Sie merken wieder den Unterschied. Diese Gruppen, Heiden, Samariter, Juden, die trennt Gott ganz genau in der Bibel, bloss wir trennen sie nie. Er sagt da ganz klar, geh nicht zu den Heiden, geh nicht zu den Samaritern, sondern..."gehet vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel."
Es macht sich besser, wenn man die Dinge versteht, von denen man redet.
Wer über das Matthäusevangelium lehrt, der sollte wissen, was drinsteht!
Ganz kurz dazu: Das Matthäusevangelium ist das Evangelium zuerst einmal für die Juden. Es besteht aus zwei Teilen, nämlich: Kapitel 1-11 Jesus wirkt unter den Juden, und Kapitel 12-28 Jesus wirkt unter Juden und Heiden
Dabei wird in diesem zweiten Teil der Schwerpunkt von Jesu Verkündigung und Wundern von den Juden weg auf die Heiden gelegt. Seinem Volk predigt er hauptsächlich Gleichnisse, die die Allermeisten davon nicht verstanden.
Auch der Missionsbefehl geht über auf ”alle Welt”.
Dieser sogenannte erste Missionsbefehl, wo Jesus sein Jünger nur zu den Juden sendet, verlor mit der Wegwendung Jesu von seinem Volk seine Gültigkeit. Ab jetzt waren die Heiden Missionsobjekt.
Jetzt kommt der Missionsbefehl: Speziell wenn man zu Israel ging und speziell an die 12 Apostel gerichtet. Und hier steht: "Gehet hin prediget und sprechet, - das ist interessant, was sie sprechen - das Himmelreich ist nahe herbeigekommen," das heisst, es war noch nicht da. "Heilet Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus." Das heisst, Er sagt hier, geht zu Israel und dann tut die Zeichen und Wunder, wenn du zu Israel gehst.
Und ich habe dann lernen müssen aus 1.Kor.1,22, dass Israel Zeichen will. Und ich habe dann lernen müssen aus der Geschichte, dass die Juden bestimmte Zeichen erwarteten, von denen ich keine Ahnung hatte.
Ich wusste z.B. nicht, dass der Messias bestimmte Zeichen hatte. Ich wusste nicht, heute weiss ich es von der Bibel her, dass der Messias, der Erlöser Israels, der Herr Jesus, einen speziellen Titel trägt durch die ganze Bibel, der Sohn Davids. Und eben dann ist die Bibel voll davon z.B. in Matth.12, wo der Herr Jesus die Zeichen für Israel tut.
Hier wird meiner Meinung nach eine ganze Menge an Inhalt durcheinandergebracht.
In Matthäus 12 tut der Herr Jesus nicht die Zeichen für Israel, sondern für die einzelnen Leute.
Der Besessene wurde zu Ihm gebracht und die verdorrte Hand wurde als Reaktion auf eine Falle gegen den Willen der Pharisäer geheilt. Hier trägt Jesus das Heil bereits zu den Nationen, damit sie auf ihn hoffen können (Mt 12,21)
Er tut die Zeichen des Messias und das Volk antwortet spontan: "Dieser ist der Sohn Davids."
Wenn heute ein Mann wie der Reinhard Bonnke so ein Zeichen tut, dann muss ich sagen, Du bist nicht der Messias und wir sind nicht Israel! Also, hier liegt die Falle!
Also: Reinhard Bonnke tut so ein (und mehrere) Zeichen, was hier nicht bestritten wird, er darf es aber nicht tun, weil sonst die ganze hier aufgeführte Theologie aus dem Leim geht. Hier kann wiederum nicht sein, was nicht sein darf.
Im Übrigen stellt das Volk nicht fest, dass es der Sohn Davids ist, sondern dass er es sein könnte!
Und es erstaunten die ganzen Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? Mt 12,23
Und hier ist eine ganz klare Erlösung und wenn Du nach Israel gehst, dann sage ich mir lediglich, die Zeit ist nahe, ist noch nicht da. Das Reich Gottes kommt. Es ist noch nicht da! Das Reich Gottes kommt sichtbar mit Apg.2,1, "wenn der Geist ausgegossen wird über alles Fleisch." Dann bricht das Reich Gottes im tiefsten Grunde an.
Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Röm 14,17
Hier täuscht die blumige Sprache über einen Denkfehler hinweg.
Wo die Bibel exakte Begriffe formuliert, da steht es uns gut an, sie einfach mal zu übernehmen, auch dann, wenn wir sie nicht verstehen. Das Reich Gottes ist da, wo Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geist ist.
Jeder Wiedergeborene sieht und erkennt es und jeder Geistesgetaufte trägt dieses Reich Gottes in sich.
Und hier ist ein grosses Problem, sie sollen (?) Zeichen tun.
Dann las ich im selben Buch und es ist immer wichtig, dass es dasselbe Buch ist in Matth.28,19 den Missionsbefehl: "Gehet hin und machet zu Jüngern alle Heiden." Luther hat Völker übersetzt, heisst aber Heiden "ethnos" im Grundtext.
Dann schauen wir doch einfach mal nach:
Ethnos Nation, Volk (Mt 24,7; 25,32; Lk 7,5; Joh 11,48; Apg 7,7; 8,9). Von Paulus wird es in dem Ausdruck »jede Nation der Menschen« für die ganze Menschheit in allgemeiner Weise gebraucht (Apg 17,26). Im Pl. ethni bezeichnet es häufig die Nationen im Ggs. zu Israel (Mt 4,15; 6,32; Lk 21,24; Apg 10,45 u. ö.) oder den Gläubigen (1Kor 5,1; 12,2; 1Petr 2,12), wobei beide Bedeutungsnuancen oft ineinanderfließen, weil die Gläubigen aus den nichtisraelitischen Nationen zum geistlichen Israel gerechnet werden. Israel wird gewöhnlich laos, Volk, genannt iSv. Volk Gottes oder auch Israel Gottes, aber es kann auch als ethnos bezeichnet werden (Lk 7,5; 23,2 u. ö.).
Also: Pech gehabt mit dieser Auslegungsvermutung, denn: knapp daneben ist auch vorbei!
Das heisst, gehe hin zu den Heiden und Heiden sind wir. Heide ist laut Bibel nicht eine Negerin im Urwald, sondern wir.
( Die Negerin im Urwald, ist die dann eine Jüdin?)
Jude ist laut Bibel kein Heide. Die Elberfelder übersetzt, "gehe hin zu den Nationen" im Gegensatz zu dem Volke Israel, das ist auch gut übersetzt. Und hier ist eine ganz nüchterne Aussage: "gehe hin zu den Heiden." Nun, was soll ich tun bei den Heiden?
Drei Dinge: 1. Missioniert sie, 2. tauft sie und 3. lehrt sie.
Wenn ich solche Dinge lese, kann ich mich einer gewissen Heiterkeit nicht erwehren.
Solche Schlussfolgerungen kommen dann zustande, wenn man mehr als einen auslegerischen Fehler auf einmal macht.
Wenn dies also mit diesen Heiden so stimmen sollte, wie hier behauptet wird, (die Urwaldnegerin ausgenommen, die ist ja laut dieser Auslegung kein Heide!), dann sollte ich mich trotzdem an den Schrifttext halten, wie er in Mt 28 drinsteht.
Und da steht: machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet und lehret. Hier ist ein konditionaler Zusammenhang, der nicht überlesen werden darf. Es sind also nur zwei Dinge, die dann zu einem dritten Ergebnis führen.
Was soll eigentlich ”missioniert sie” bedeuten? Der Begriff Missionar ist nichts anders als die lateinische Übersetzung des griechischen Begriffes Apostel. Beides bedeutet Gesandter.
Wenn ich also jemand ”missioniere”, dann sende ich ihn aus; etwas anderes gibt die Übersetzung dieses Wortes nicht her. Warum, wohin und wie soll ich diese ”Heiden” aussenden?
Das ist das Programm Gottes für uns, für die Heiden, Evangelisation,
( aha, dann soll missionieren” also dasselbe wie ”evangelisieren” bedeuten?
Sollte dies laut dieser Matthäusstelle Jesus gemeint haben? Ich denke nicht, weil es nicht so drinsteht.
Oder ist der Autor hier einfach falschen auslegerischen Spuren nachgegangen, die andere vor Ihm gelegt haben?)
Taufe, Lehre; für Israel Zeichen und Wunder und die Verkündigung, dass es nahe ist.
Wenn ich auslegerisch genauso unbekümmert vorgehe, kann ich jedem beweisen, dass z. B. ein Elefant fliegen kann!
Ende Teil 1