Rolf Zuckowski: Die Gender-Sprache ist eine Sackgasse
Witten (idea) – Die sogenannte geschlechtergerechte Sprache ist problematisch, weil sie nicht poetisch sein kann. Diese Ansicht vertrat der Liedermacher Rolf Zuckowski (Hamburg) in einem „Werkstattgespräch“ in der Evangelischen Pop-Akademie (Witten) am 3. Mai. Der Musiker, der vor allem mit Kinderliedern bekannt geworden ist, sprach vor rund 50 Erziehern und Studenten des Studiengangs „Kirchliche Popularmusik“. Kindern werde heute bereits in der Schule beigebracht, „dass Schüler keine Mädchen sein können“. Die Gleichstellung von Männern und Frauen sei sehr wichtig, lasse sich aber in Liedtexten rein sprachlich nicht zum Ausdruck bringen. „Ich kann keine Lieder mit Gender-Sternchen machen“, so Zuckowski. Es sei auch unmöglich, immer sowohl die männliche als auch die weibliche Form zu verwenden. Deshalb sei die Gender-Sprache „für Poeten eine Sackgasse“.
Fest im Christentum verwurzelt
Über seinen Glauben sagte Autor bekannter Kinderlieder („Stups, der kleine Osterhase“, „Wie schön, dass du geboren bist“), er sei „fest im Christentum verwurzelt“. Er zweifle angesichts des Leidens in der Welt zwar manchmal an Gott, aber er lasse sich „nicht davon abbringen, dass die wesentlichen Botschaften meines Lebens geprägt worden sind durch das Leben Jesu Christi.“ Ein Vorbild sei für ihn Franz von Assisi (1181–1226), der „zeit seines Lebens ein Suchender geblieben ist“. Die Evangelische Pop-Akademie ist die erste ihrer Art in Europa. Sie wurde 2016 von der westfälischen Kirche gegründet, um die Qualität von Pop, Rock, Jazz und Gospel in der Kirche zu verbessern. Sie bietet einen vierjährigen Bachelor-Studiengang „Kirchliche Popularmusik“ sowie berufsbegleitende Ausbildungen zum Gemeindemusikpädagogen oder zum Musikerzieher an. Dabei arbeitet sie eng mit der westfälischen Hochschule für Kirchenmusik zusammen. Außerdem veranstaltet sie Kurse für ehrenamtliche Gemeindemitarbeiter.