"Da passiert etwas im Hirn"
DIE ZEIT: Frau Barley, dürfen wir Sie "Herr Minister" nennen?
Katarina Barley: Nein! (lacht) Warum sollten Sie?!
ZEIT: Warum muss sich dann Marlies Krämer, eine 80-jährige Dame, ? So hat gerade der Bundesgerichtshof geurteilt.
Barley: Ich hätte mich gefreut, wenn die Richter entschieden hätten, dass in Formularen beide Geschlechter vorkommen sollten – abgesehen von der Diskussion, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Das Bundesverfassungsgericht hat uns ja kürzlich zur Anerkennung eines dritten Geschlechts verpflichtet. Ich persönlich bemühe mich, mit zwei Geschlechterbildern zu arbeiten. Denn wenn man nur mit männlichen Ausdrücken arbeitet, dann passiert tatsächlich auch etwas im Hirn. Es werden nur männliche Bilder geladen, das ist wissenschaftlich bewiesen. Auch deswegen ist diese Frage nicht trivial.
ZEIT: Sie würden sagen, Sprache ist der Schlüssel zur Gleichberechtigung?
Barley: Sie ist nicht der Schlüssel, aber ein wichtiger Bestandteil.