Es liegt mir fern, hier irgendwelche Verleumdungen und erfundene Behauptungen zu formulieren. Meine Bemerkungen zu dem was Bauer hier vorlegt, sind überlegt und auf der Grundlage dessen, was er selbst schreibt aus der Sicht der Innenansicht von W+G beschrieben. Grundlage dazu ist sowohl eigenes Erleben mit W+G Überzeugten, kontinuierliche Auswertung des Lehrmaterials über einen Zeitraum von 2004 bis 2010,sowie Interviews und seelsorgerlichem Beistand einer großen Anzahl Betroffener, Austeiger, sowie deren Angehörigen.
Diese Rezension will einen objektiven Einblick in das tasächlich vorhandene, sichtbare Gebaren von W+G geben, um Menschen eine Entscheidungshilfe in die Hand zu geben, sich für oder gegen W+G zu entscheiden.
Liebe - der Weg weit darüber hinaus; kritische Anmerkungen
Gestern habe ich dieses neue Buch von Helmut Bauer erhalten. Ich habe es offiziell in der W+G Medien AG gekauft. Im Nachfolgenden werde ich fortlaufend kritische Anmerkungen zu den Inhalten veröffentlichen.
1. Vorwort des Buches
Schon in der kurzen Einleitung, die Helmut Bauer selbst verfasst hat, befindet sich ein gravierender, theologischer Fehler. Bauer schreibt auf Seite 5:
"Wie der Titel schon so treffend zum Ausdruck bringt,handelt es sich bei der göttlichen Liebe um einen Weg."
Diesen Weg muss man angeblich erkennen. Bereits zu Beginn schreibt Bauer:
"Das vorliegende Buch soll Dich in eine völlig neue, Dir größtenteils noch unbekannte Dimension des göttlichen Seins hineinführen."
Schon an diesen wenigen Beispielen wird deutlich, dass es sich nicht um ein christliches, sondern esoterisches Buch handelt. In der Esoterik ist es ein weitverbreitetes Thema, die Liebe als Weg zu bezeichnen, siehe z.B.
Flower A. Newshouse
Der Weg der Göttlichen Liebe
Der Christus-Pfad als Weg der Liebe und Hingabe. Christliche Mystik im Alltag.
Dem entgegengesetzt sagt uns Gottes Wort, die Bibel:
"Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm!"
1.Joh 4,16
Im Duktus der Bibel ist die Liebe folglich nicht ein Weg, sondern Gott selbst und damit eine Person.
Ebenso ist es mit der neuen Dimension des göttlichen Seins. Spirituelle Wege sind immer wieder das Prädikat von Esoterikern und fernöstlichen Religionen. So schreibt die okkult esoterische Tanz- und Kontemplationslehrerin Beatrice Grimm:
Beatrice Grimm
Tanz- und Kontemplationslehrerin (WSdK)
Ausbildung und Schulungen in Ausdruckstanz, Schauspiel, therapeutischer Bewegungs- und Körperarbeit, Sakralem Tanz, Zen, Qigong, Ridhwan-Schule bei A.H. Almaas. Langjährige Assistentin und Co-Leiterin in Kursen, Lehrbeauftragung in Kontemplation von Willigis Jäger.
Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften.
Co-Autorin der Bücher:
Der Himmel in dir - Einübung ins Körpergebet, Kösel 2000.
Spirituell leben, Inspirationen - von Achtsamkeit bis Zufall,
Herder 2002.
Willigis Jäger, Das Leben ist Religion - Stationen eines spirituellen Weges, Kösel 2005.
Doris Iding/Quellen der Heilung - Gespräche mit spirituellen Lehrern, Ärzten und Heilern/Theseus 2007
Herausgeberin gemeinsam mit Willigis Jäger:
Die Flöte des Unendlichen - Mystische Rezitationstexte aus Ost und West, Wege der Mystik 2009.
In ihrer Arbeit geht sie der Frage nach:
Wie können wir den Zugang zu uns selbst vertiefen?
Wie können wir den Schleier immer wieder lüften?
Was können wir Menschen auf ihrem Weg mitgeben?
Wir sind zutiefst präsentes schöpferisches Bewusstsein. Es geht um die Einübung in eine Präsenz, die eine andere Dimension bedeutet.
Das Paradox zu begreifen, dass wir unser Körper, unsere Gefühle unsere Gedanken sind und zugleich nicht sind, dass wir gleichzeitig diese Wahrnehmung sind und sie auch nicht sind. Wer/was ist diese Wahrnehmung einer Präsenz, die wir mit unserem personalen Bewusstsein nicht wahrnehmen können, die aber schon immer da war als zeitloses Jetzt?
In den westöstlichen Weisheitslehren haben sich in der Körperarbeit spezifische Prinzipien entwickelt, die uns auf dem spirituellen Weg bzw. im alltäglichen Leben unterstützen, und uns durchlässig werden lassen für diese immerwährende Präsenz.
„Es gibt eigentlich keine Worte für Gott. Es ist eine andere Dimension jenseits von Worten, und gleichwohl durchdringt diese Dimension alles und jedes, nur wir erkennen es meist nicht. Immer mehr Menschen erfahren heute diese Dimension manchmal nur für Sekunden, manchmal für Tage oder sogar für Wochen. Was bleibt, ist vielleicht zu beschreiben mit dem Begriff Urvertrauen, das selbst in Krisen, im Leid und im Scheitern da ist. Es ist etwas existenzielles wie Geburt und Tod. Ich war bei einigen Geburten dabei und habe Menschen in ihrem Sterben begleitet. Und immer war da schlussendlich eine unendliche Liebe spürbar, ein Gefühl von Geborgen-Sein, von Vertrauen eben, das einem das Herz aufgehen ließ.
Wir sollten uns lösen von der Vorstellung, dass wir untereinander und von der Welt getrennt sind, dass es eine Unterscheidung gibt zwischen Sakralem und Profanem, von Mensch und Natur, von Du und Ich, von Gott dort und Mensch hier. Nur aus der Erkenntnis, das alles miteinander verbunden und aufeinander angewiesen ist, können Weisheit und Liebe und Frieden entstehen“.
Schon diese wenigen Beispiele zeigen den spirituellen Geist von Helmut Bauer überdeutlich auf. Sowohl das sich nach Innen Wendende, um Gott in sich zu entdecken, als auch die Vorstellung, selbst eine göttliche Natur annehmen zu können sind fundamentgebende Elemente der W+G Ideologie. Sie haben nichts mit der Bibel zu tun.
Gottes Wort, die Bibel offenbart uns: Gott ist Einer, der sich in dreifacher Weise dem Menschen geoffenbart hat,im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist. Darüber hinaus ist niemand und nichts in dieser Welt "Göttlich."
Die Bibel lehrt uns, dass wir an der göttlichen Natur teilhaben können, wenn wir Gott in Jesus annehmen und uns Vergebung unserer Schuld als Gnadenakt zuteil geworden ist. Wenn wir Gottes Wort glauben und befolgen, werden wir Gott ähnlicher, aber nicht gottgleich. Wir bekommen auch keine göttliche Natur. Unsere göttliche Teilhabe besteht darin, dass wir Erben des Reiches Gottes werden. Wenn wir an ihm bleiben und in seinem Wort beständig sind, wird der Tod nicht das Letzte sein, sondern wir werden ewig in Herrlichkeit leben. Aber auch im Himmel werden wir selbst niemals Gott.
Schon die Einleitung zeigt also, dass es sich inhaltlich um eine falsche Religion handelt. Das Buch ist aus meiner Sicht absolut nicht zu empfehlen.