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Es war einmal eine christliche Gemeinde.


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#1
Rolf

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Es war einmal eine christliche Gemeinde.



Jahrzehntelang ging sie treu ihren Weg. Ihre Glieder bezeugten Jesus
Christus in ihrem persönlichen Umfeld. Immer wieder
bekehrten sich Menschen, ließen sich taufen und
wurden der Gemeinde hinzugetan. Die Zusammen-
künfte der Gemeinde waren von der Verherr-
lichung Gottes geprägt. Das Wort der Schrift wurde
reichlich verkündigt. Gesunde Lehre hatte ihren festen
Platz im Gemeindeleben. Die Gläubigen dienten
einander mit ihren Gaben. Die Gemeinde wurde
erbaut. Sie wuchs unspektakulär, aber sie wuchs.

Eines Tages kam ein neuer Wind in die Versammlung.
Einige Christen hatten bestimmte Bücher gelesen.
Andere hatten Kongresse besucht. Die Veränderer
gewannen langsam die Oberhand.

Eine neue Philosophie

wurde eingeführt: wir wollen jetzt »Gemeinde für
Entkirchlichte« sein. Völlig unbemerkt vollzog
sich ein Denkmusterwechsel. Die sonntäglichen
Zusammenkünfte der Gemeinde wurden
schrittweise zu »Gästegottesdiensten« umgebaut.

Die Musik wurde lauter. Die Predigt kürzer. Der Mensch
eroberte den Mittelpunkt des Geschehens. Die Lehre
wurde angepasst. Einige zumeist ältere Christen
verließen schweren Herzens die Gemeinde. Sie konnten
nicht fassen, was sich binnen weniger Jahre ereignet hatte.




Was ich mit wenigen Sätzen beschrieb, ereignete sich
in den letzten zehn Jahren in vielen Gemeinden des deutsch-
sprachigen Europa. Das könnte ich mit einer Anzahl
trauriger Briefe dokumentieren.

Wie kam es zu dieser Entwicklung? Brach sie aus
heiterem Himmel über die Gemeinden herein? Oder gab
es eine Vorgeschichte? Gibt es Zusammenhänge,
die das Auftreten der »besucherfreundlichen Bewegung«
erklären könnten? Ich meine, ja. Ein vorbereitendes und
zugleich verbindendes Element ist die
Philosophie des »Pragmatismus«.
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