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Wo kommen wir her ? Beweise für die Richtigkeit der Allv.


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124 Antworten in diesem Thema

#1
heiner

heiner

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Wo kommen wir her ? Weitere Beweise für die Richtigkeit der Allversöhnung.






Jesus redete durch Gleichnisse (Matth. 13, 13 u. 34), und ohne Gleichnisse redete er nicht
zum Volk (Mark. 4, 34). Wenn er aber mit seinen Jüngern allein war, löste er ihnen die
Gleichnisse auf (Mark. 3, 35). Und er sagte zu ihnen: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse
des Himmelreiches zu verstehen, jenen aber ist es nicht gegeben (Matth. 13, 11).

Auch uns ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreiches zu verstehen, denn wir aber
sowohl das Wort Gottes als auch den Heiligen Geist, der uns in alle Wahrheit leitet.
Die Leser dieser Zeilen sollten also sowohl gläubig sein als auch entsprechende biblische Kenntnisse haben.

Das Volk Israel ist ein Schattenbild bzw. Gleichnis für alle Gläubigen, ein Gleichnis auf
die gegenwärtige Zeit (Hebr. 9, 9).

Das Volk Israel hatte das irdische Heiligtum, wir befinden uns im himmlischen Heiligtum,
wie in Hebräer 9 nachzulesen.

Der Hohepriester ging Jahr für Jahr in das Heiligtum hinein mit fremden Blut wegen der Sünden des Volkes. Jesus, unser Hohepriester ist nicht ein Abbild auf den damaligen Priester, sonst hätte er ja seit Grundlegung der Welt oftmals leiden müssen. Nun aber hat er sich am Ende der Zeiten (Zeitalter) ein für allemal (endgültig – Schlusspunkt) offenbar gemacht.

 

Und so wie es dem Menschen bestimmt ist, nunmehr ein für allemal (endgültig)
zu sterben, worauf das Gericht kommt, wurde auch Jesus ein für allemal (endgültig) als
Opfer dargebarcht (nachzulesen in Hebräer 9, 24 – 28).
Die alten Opfer waren vergeblich. Es war ein Gesetz, das Engel aufgestellt hatten. Denn es ist
unmöglich, dass Stier- und Bocksblut Sünden wegnimmt. Opfer und Gaben wollte Gott nicht, er wollte einen Leib (nachzulesen in Hebräer 10, 1 – 10). Und gem. Hebr. 10,10 sind wir durch Jesus ein für allemal (endgültig) geheiligt.

Wir lesen, dass Israel das Schattenbild auf das Zukünftige war. Die von den Engeln (unseren
Mitbrüdern, wie ein Engel im Wort Gottes auch sagt) aufgestellten Gesetze erwiesen sich als schwach und nutzlos, und wurden deshalb aufgehoben (nachzulesen in Hebr. 7, 18).

Israel ist also das Schattenbild oder Gleichnis für die Heimkehr aller Nationen. Heimkehr bedeutet nichts anderes als in seine Heimat zurückzukehren.

Abraham, ein Schattenbild Jahwes, der Vater Israels, wohnte im Land Kanaan (1. Mose 13, 12). Kanaan steht im Wort Gottes für den Himmel, unser Anteil und Erbe ( Ps. 105, 11).

Dem Volk Israel wurde dieses Land Kanaan nach Befreiung aus der Hand ihres Peinigers
(Pharao – ein Abbild Satans) nach Ende einer Prüfungszeit von 40 Tagen ( auch wenn daraus 40 Jahre wurden) versprochen, so wie auch uns der Himmel als Anteil und Erbe nach Erlösung und Prüfungszeit im Feuer Gottes zugesprochen wird.

Jesaja 54 (bitte nachlesen) handelt von Jerusalems Fruchtbarkeit. Sara, die Frau Abrahams
(der ein Schattenbild auf Jahwe ist), die Unfruchtbare, wird fruchtbar. Abrahams Nach-kommen sind die Kinder der Verheißung. So wird auch das geistliche Israel (und das sind wir
Gläubige) den Himmel wieder bevölkern.

Wie ein verlassenes und herzbetrübtes Weib ruft uns der Herr zurück. Kann man die Gattin seiner Jugend verschmähen ? spricht Gott in Jesaja 54, 6.

Das Volk Gottes wird die öden Städte des Himmels wieder besiedeln (Jes. 54, 3),
nachdem die Braut Jesu heimgekehrt ist, denn Gott, der Vater der Erbarmung und Gott allen
Trostes (Jes. 54, 10 u. 2. Kor. 1, 3) hat uns als seine Braut wieder angenommen.
Unsere Heimat ist der Himmel. Dort waren wir, und dorthin werden wir zurückkehren.

Wir gehörten von Geburt an Satan, und wurden bereits in Sünde geboren. Und Satan war
von Geburt an unser Vater (z. Bsp. Joh. 8, 41), und wir sind vor vielen Zeitaltern mit ihm aus
dem Himmel verstoßen worden. Solange ein Gläubiger Jesus dient, wird Satan mit allen Mitteln versuchen, ihn wieder auf seine Seite zu ziehen – und dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Das Gedächtnis an frühere Zeiten hat Gott in uns ausgelöscht. Er gab uns aber sein Wort, um darin durch Schattenbilder und Gleichnisse zu erkennen.

Von Anfang an schmiedete Gott zusammen mit den zurückgebliebenen Engeln Pläne, um uns
wieder zurückzuholen. Der Plan der Engel (Gesetze) erwies sich am Beispiel Israels als schwach und nutzlos (Hebr. 7, 18). Gott hat kein Blackout gehabt, sondern gab den Engeln Gelegenheit, ihre Brüder zurückzuholen. In Wirklichkeit hatte Gott von Anfang an einen anderen Plan. Ein Geheimnis, das ewig (nicht unendlich !) verborgen war. Das Geheimnis wurde am Ende der Zeiten offenbar gemacht (wie in Römer 16, 25 nachzulesen), die Erlösung durch seinen eigenen und einzigen Sohn. Seitdem ist es dem Menschen gesetzt, nur noch einmal zu sterben, danach folgt das Gericht (Hebr. 9, 24 – 28).

Gott hat seine Geschöpfe aus Liebe heraus geschaffen, und er wird auch das letzte seiner
geschaffenen Wesen niemals vergessen. Er wird das All wieder unter ein Haupt bringen, egal in wieviel Etappen und Zeitaltern. Und es wird so sein, wie es in der Offenbarung beschrieben wird.
Es wird kein Leid mehr geben und keinen Tod, denn Gott wird alles neu machen. Darum
ist die Lehre der Allversöhnung wahr, ob man das nun wahrhaben will oder nicht.
Sie gehört in diesem Forum nicht unter das Thema „Irrlehren“.

Zum Schluß:

Verschiedene Gläubige hatten Visionen der Hölle, und schrieben dies in Büchern nieder.
Sie sahen, wie die Verlorenen in Gruben saßen, die mit Feuer brannten. Dabei wurde ihr
Fleisch im Feuer verbrannt und wuchs wieder nach. Gleichzeitig wurde das Fleisch aber
auch von Würmern zerfressen. Zusätzlich wurden sie von Dämonen gequält.

Ich habe kein Problem damit, daß das Fleisch bei den in der Feuergrube befindlichen Menschen verbrannt wird und wieder nachwächst.

Diejenigen, die diese Menschen in der Hölle gesehen haben, hatten vielleicht auch nur den Eindruck, daß das Fleisch brennt; in Wirklichkeit wurde es vielleicht nicht verbrannt.

Wenn man an den brennenden Busch denkt, den Mose gesehen hat, so stand dieser zwar im Feuer, wurde aber nicht verbrannt.

Auf jeden Fall ist Gott ein verzehrendes Feuer, und der Heilige Geist tötet das Fleisch (Röm. 8,13). Das Fleisch muß gekreuzigt bzw. verbrannt werden (Gal. 5,24), denn aus dem Fleisch
erbt man das Verderben (Gal. 6,8).

Sinn und Zweck des Strafgerichtes kann jedenfalls nur sein, das sündige Fleisch mit seiner Lust zu töten. Daß Gott seine Geschöpfe dabei sinn- und endlos quält, ergibt dabei keinen Sinn, und widerspricht seinem im Wort Gottes erkenntlichen Wesen.

Um beim Thema der Schattenbilder zu bleiben: Abraham hatte einen nach dem Fleisch
geborenen Sohn (Ismael - von der Magd Hagar), der dem nach dem Geist geborenen Sohn
(Isaak) nach dem Leben trachtete (der Heilige Geist kämpft gegen das Fleisch und
umgekehrt, sie sind Feinde). Abraham, ein Schattenbild auf Jahwe, verstieß seinen
aus dem Fleisch geborenen Sohn, damit das Fleisch verbrannt wird. Der Sohn wurde
in die sengende Glut der Wüste verstoßen. Da schrie Ismael vor Hitze und Durst.
Am besten liest man selbst nach, ob Gott nun Ismael errettet hat oder nicht.


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#2
Morgenrot

Morgenrot

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Vielen Dank für die Bereitstellung dieser Deiner Gedanken.
Du bemühst Dich wunderbar darum, dass Deine Mitmenschen keinen Leerlauf im Alltag
haben und sie ihre Zeit allversöhnlich vor dem "Blechtrottl" zubringen können.

Aber im Ernst: Ich habe Deinen Beitrag nicht wirklich gelesen(lediglich kurz überflogen), weil
- er zu lang ist
- weil ich an Gottes Wort glaube
- weil es wichtigere Dinge gibt ... als lange Beiträge intensiv zu lesen

Aber nur eines picke ich mal heraus:

Von Anfang an schmiedete Gott zusammen mit den zurückgebliebenen Engeln Pläne


Frage: Hatte Gott Ratgeber gehabt - hatte Er sie nötig? Die Bibel sagt nein, Heiner meint ja.
Wat is denn nu richtich?

Gruß
Morgenrot
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#3
Rolf

Rolf

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Was aber machen wir mit diesen Bibelstellen?



Dies aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen. (Joh.17,3)



Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis; weil du die Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich, daß du mir nicht mehr Priesterdienst ausübest; und du hast das Gesetz deines Gottes vergessen: so werde auch ich deine Kinder vergessen. (Hos.4,6)


„Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden.“ (Matthäus 7, 13+14)
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#4
Rolf

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Ewige Verdammnis oder "Allversöhnung"?






Kommen am Ende alle Menschen in den Himmel?


von Manfred Klatt [ 1 ]


Das kommende Gericht Gottes in seiner ganzen Konsequenz für die Ewigkeit wird heute kaum zur Sprache gebracht. Die entsprechenden Aussagen der Heiligen Schrift werden schweigend übergangen oder umgedeutet. Auch wir möchten nicht gerne als solche verdächtigt werden, die mit dem Gericht drohen oder mit der Hölle Angst machen.

Wie aber gehen wir mit den biblischen Inhalten von Gericht und ewiger Verdammnis um? Können wir diesen Aspekt des Evangeliums (!) folgenlos vernachlässigen, nur weil er nicht in die "Landschaft des Zeitgeistes" passt? Es gibt viele Versuche, die Wirklichkeit der ewigen Verlorenheit zu relativieren.

- Die einen verdrängen sie.

- Andere, auch "bibeltreue Christen", deuten die betreffenden Bibeltexte um oder verharmlosen sie bis zur Bedeutungslosigkeit. Mit konstruierten Begründungen werden jene Bibelstellen so ausgelegt, dass es schließlich überhaupt keine Verdammnis bzw. Hölle mehr gibt.


Gerettet oder ewig verloren?

1. Die Sendung Jesu in diese Welt stand unter der Zielsetzung, Menschen zu retten vor dem kommenden Zorngericht Gottes und aus ihrem Verlorensein: Lukas 19,10; Johannes 3,16.36; Römer 1,18; 2,5-9; Markus 16,16. Bis zum letzten Blatt der Bibel gibt es keine Weiterentwicklung zu einer "tieferen Erkenntnis", etwa der sogenannten "Allversöhnung": Offenbarung 20,10.1415; 21,8; 22,15. "Es handelt sich bei der Lehre von der Hölle um eine Lehre, von der es ganz klar ist, dass sie von Jesus selbst stammt" (Michael Griffith; vgl. Matthäus 13,4142; Markus 9, 47-48). Wer den Ernst der Sünde als Rebellion gegen Gott und den angekündigten "ewigen Tod" im Neuen Testament nicht verharmlosen will, ahnt, welch ein Gewicht die Rettung durch Gottes Gnade hat. "Rettung" ist kein dramatisierender Begriff. Er entspricht durchaus dem Ernst ewiger Gottesferne und Verdammnis. "Es ist furchtbar, (unerlöst) in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen" (Hebräer 10,31).

Aber es gibt heute Rettung aus dem ewigen Verderben! Die frohe Botschaft aus Jesu Mund lautet:" Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht in das Gericht" (Johannes 5,24).

2. Gott ist gerecht in Gericht und Gnade. Nicht erst heute besteht die Neigung zu einer einseitig missverstandenen Liebe Gottes. Es ist für ein gesundes Gottesbild wichtig zu erkennen, dass Gott heilig und gerecht ist, sowohl in seiner Liebe und Gnade als auch in seinem Gerichtshandeln. Und dazu gehören ewiges Leben und ewige Strafe: Matthäus 25,41.46. Diese Spannung zwischen seiner Barmherzigkeit und Heiligkeit haben wir im biblischen Sinn zu respektieren, ungeachtet unserer Wunschvorstellung oder kurzsichtigen Logik. Das ist gewiss: Gott richtet gerecht! (Psalm 7,12; Johannes 5,30).

3. Gottes Einsatz zu unserer Rettung ist von uns kaum auszuloten. Wenn uns sein ewiges Gericht zu hart erscheinen mag, dürfen wir nicht übersehen, was er mit der Hingabe seines Sohnes in die Hände seiner Feinde geleistet hat. Er gab ihn frei zur Folterung und schändlichsten Hinrichtung ... Das Höchste und Äußerste hat Gott eingesetzt, um seine sündigen Geschöpfe aus ewiger Verdammnis zu retten! Bis ans Kreuz hat sein Sohn immer wieder geworben und eingeladen zur Umkehr und Glauben.

Aber er nimmt unseren Willen und unsere Entscheidung ernst. Sowohl im Himmel wie in der Hölle gibt es nur "Freiwillige". Wir können den Glauben verweigern und Gottes Gnade "wirkungslos" machen und damit unter "dem Zorn Gottes bleiben" - endlos: Markus 10,45; Lukas 7,30; 13,34; Johannes 3,36. Es wäre lieblos, ja tragisch und menschenverachtend, wenn Gott uns in seinem Wort über die Ewigkeit im Unklaren ließe.

4. Weil Gott ein Gott der Liebe ist, so folgert man, könne es keine ewige Verdammnis geben. Aber wer sind wir, dass wir beurteilen könnten, was in Gottes Ratschluss sein kann und was nicht sein kann? - Gott hat sich selbst und seinen Heilsplan verbindlich in seinem Wort der Bibel geoffenbart. Daher gehört es zu einer geistlichen Haltung, alle menschlichen Vernunftschlüsse und Gedanken "unter den Gehorsam Christi" zu stellen (2. Korinther 10,3-6). "Den Demütigen gibt Gott Gnade."

Wer sich der Liebe Gottes öffnet und sich seiner gnädigen Herrschaft im Glauben unterstellt, dem gilt die befreiende Verheißung, "dass wir Freimütigkeit haben am Tage des Gerichts" (1. Johannes 4,17).


Was die Allversöhnung lehrt

Nach Schumacher lehrt die Allversöhnung folgendes:

"Das Endziel unseres Rettergottes mit allen erschaffenen Wesen, das Sein Liebeswille von jeher ins Auge gefaßt hat, für dessen Erreichung Jesus am Kreuz die Sühnung aller Sünden der Welt erwirkte, und dem die göttlichen Gerichte die Wege bahnen, besteht darin:

alle Menschen in die Stellung von Gerechten zu bringen

alle Menschen zu retten

Israel durch Gerichte zu retten

die Lippen der Völker in reine Lippen umzuwandeln, damit sie alle den Namen des Herrn anrufen und Ihm einmütig dienen

sich aller zu erbarmen, die aus Juden und Heiden jed in Widerspenstigkeit verstrickt waren

die Schöpfung freizumachen von der Knechtschaft des Verderbnisses zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes

alles neu zu machen

das All in dem Christus harmonisch zu vereinigen

das All wirksam zu versöhnen

alles Todeswesen aufzuheben

so daß einmal:

alle Gerichteten den Vater und den Sohn in gleicher Weise ehren

alle Zungen der Himmlischen, Irdischen und Unterirdischen frei heraus bekennen und bejahen:"Jesus Christus ist der Herr!"

jedes Geschöpf in den Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meer, und alles, was in ihnen ist, Ihm die Segnungen und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht zuspricht

Gott alles in allen ist."

Weitere Zitate:

"Gericht bewirkt Gotteserkenntnis, Reinigung, Besserung, Heil!"

"Der ganze Streit um "ewig" und "Ewigkeit" könnte im Grunde wegfallen, weil diese Begriffe nach biblischem Sprachgebrauch die Frage nach der Endlosigkeit oder Endlichkeit offen lassen. Es gibt nun aber Gott sei Dank genügend anderes Schriftworte und -zusammenhänge, die zeigen, daß die "ewige Pein" einmal endet!"

"Gott versteht unter einem "ewigen Feuer" ein ernstes, ein furchtbarea, ein äonenlang währendes aber eben kein endloses Feuergericht, sondern ein solches, das einmal gewendet wird!"

"Der Herr wird in Seiner Weisheit und Gnade alle dahin bringen, daß alle wollen und alle glauben und alle errettet werden. Gerettet werden all, aber nicht alle auf die gleiche Art und Weise."

Quelle: Heinz Schumacher, ... und Gott wird sein alles in allen, Heilbronn: Paulus-Verlag Karl Geyer, 1977


Allversöhnung als "menschlicher" Lösungsversuch

1. Neben den Allversöhnungsgedanken in den Weltreligionen waren der Kirchenvater Clemens von Alexandrien (150-215), sein Schüler Origines (185-254) und Gregor von Nyssa (330-396) die ersten christlichen Vertreter der Allaussöhnung. In dem von der griechischen Philosophie bzw. Gnosis geprägten Lehrsystem des Origines ist am Ende sogar die Erlösung des Teufels möglich. Seine Begründungen sind für die Allversöhner im Wesentlichen dieselben geblieben. Wegen seiner theologischen Position wurde Origines der Häresie (Ketzerei) bezichtigt und im Jahr 553 n.Chr. von der Kirche verdammt.

Der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Allversöhung war die Prämisse, daß - weil Gott gnädig ist - seine Bestrafung heilsam für die Sünder sein muß und nicht eine unendliche Straf für die Sünder sein kann. Aus diesem Grund betrachtete Clemens von Alexandrien Rache als etws, das nicht zu Gottes Wesen paßt. Nah Auffassung des Origines konnte die göttliche Züchtigung zwar je nach Schwere auf der Erde begangenen Sünden variieren, aber dennoch ging Gott grundsätzlich "wie ien Arzt mit den Sündern zum [und] die Wut seines Zornes ist so beschaffen, daß sie die Reinigung des Seels des Sünders nützt."

In ähnlicher Weise bestand Gregor von Nyssa darauf, daß "es nicht hauptsächlich und primär Strafe ist, was die Gottheit den Sündern auferlegt, sonder Er handelt, ..., nur um das Gute von den Böse zu trennen und es in die segensvolle Gemeinschaft zu ziehen."

Die Allversöhnung wurde durch Augustinus heftig verdammt und auf dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 553 n.Chr. auch kirchenrechtlich verbindlich als Irrlehre bezeichnet.

Im Mittelalter war die Allversöhungslehre nachezu verschwunden. Luther lehnte sie entschieden ab, ebenso Calvin.

Der radikale Flügel der Reformation hingegen stand der Allversöhnung offen gegenüber. Über den deutschen Täuferführer Hans Denck (1495-1527) fand später die Allversöhnung Eingang in den radikalen deutschten Pietismus.

So fanden sich bis heute in der Kirchengeschichte immer wieder Befürworter der Allversöhnungslehre. Neben Sonderlingen waren auch bekannte Persönlichkeiten darunter.

Besonders im Schwabenland lebte diese Lehre (um 1700) wieder auf. Dabei spielte u.a. die Mystikerin und Visionärin Jane Leade aus England eine wichtige Rolle (nach Dr. Helge Stadelmann; idea-Dokumentation 3/1998).

Diese "Lehre" von der schließlichen Versöhnung aller Menschen und gefallenen Engel stammt aus zweifelhaften Quellen. Ob in radikaler oder gemäßigter Ausprägung, ob humanistisch oder "biblisch" begründet, in jedem Fall werden zahllose eindeutig widersprechende Schriftworte durch Umdeutung schwieriger Stellen und konstruierte Schlussfolgerungen ausgeblendet. Und das wird erhaben als "tiefere Erkenntnis" verstanden.

2. Bei der Allversöhnung geht es nicht zuletzt stark um die emotionale Ebene, die ersehnte Möglichkeit der Errettung aller, auch noch im Jenseits. Das ist menschlich verständlich. Gerade wenn uns nahestehende Menschen ohne Glauben sterben, kann uns deren Ewigkeit innerlich zutiefst aufwühlen. "Aber meine Befindlichkeit kann nicht Lehre begründen" (Pfr. W. Reuter). Es mag schmerzen, wenn in den reformatorischen Bekenntnisschriften als biblische Lehre festgehalten wird, dass "Jesus Christus ... die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen wird" (CA, Artikel 17).

Schon vor uns schmerzte es den Herrn, der laut weinte über Menschen, die seine wiederholte Einladung zum Heil ausschlugen (Lukas 13,34; 19, 41-42).

3. Unterstützung der Allversöhnungslehre kommt zudem von der "liberalen Theologie". So haben die 570 Synodalen der "Kirche von England" im Juli 1996 dem Ergebnis einer Lehrstudie zugestimmt (beschlossen), dass es "keine Hölle" gebe.

Auf dem Kirchentag im Juni 2001 in Frankfurt äußerte sich Heinz Zahrnt in einer Bibelarbeit: Ähnlich wie die katholische und evangelische Kirche im Reich Gottes aufgehen, verhalte es sich mit den Religionen. Niemand würde sie als "nicht erlöst" bezeichnen wollen (IDEA 25/01).

4. Anmerkung zu den Schriftstellen, die zur Begründung der Allversöhnung herangezogen werden:

Apostelgeschichte 3,21: "Den muß freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge".
Diese "Wiederherstellung aller Dinge" spricht nicht von einer schlussendlichen Versöhnung aller Menschen! Petrus bezieht sich auf die Wiederherstellung alles dessen, wovon die Propheten geredet haben. Und das vornehmlich im Blick auf Israel in Verbindung mit der damals aktuellen Frage in Kapitel 1,6. Übrigens wird in diesem Zusammenhang zur Buße aufgerufen (V.19 u. 26) und nicht etwa mit jenseitigen Erlösungsmöglichkeiten getröstet.

Römer 5,18-19: "Wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch eines Gerechtigkeit zum Leben für alle Menschen gekommen."
Wenn Paulus von der "einen Gerechtigkeit zum Leben für alle Menschen" spricht, dann darf "alle" nicht als Zahlwort absolut verstanden werden (wie an vielen anderen Stellen!). Es geht um eine vergleichende Gegenüberstellung, die in Vers 19 genauso das Wort "viele" verwendet. Dass die Rechtfertigung nur von den Glaubenden empfangen werden kann, präzisieren die Verse 1 und 2. Wer hier den Glauben ablehnt, gehört zu den Ungerechten, die das Reich Gottes nicht erben werden (1. Korinther 6,9).

Römer 11,32: "... damit er (Gott) alle begnadige" bezieht sich auf Gottes Heilsplan, der Israel und die Nationen (V.2526) einschließt. "Alle, die jetzt das Erbarmen Gottes erfahren, sind also alle zum Glauben gekommenen Heiden sowie das am Ende seinen Messias annehmende Israel. Der Vers lehrt also keine Allversöhnung aller Menschen, Engel und Mächte in zukünftigen Zeitaltern der Ewigkeit" (Dr. H. Stadelmann).

1. Korinther 15,22-28: Dass "in Christus alle lebendig gemacht werden", findet in Johannes 5,27-29 seine nähere Erläuterung: Die einen "zur Auferstehung des Lebens", die anderen "zur Auferstehung des Gerichts". Paulus geht es um die Königsherrschaft Christi. Daran werden alle teilhaben, die "ihm gehören". Seine Feinde dagegen werden "unter seine Füße gelegt". Nach diesem Triumph übergibt er das Reich dem Vater. Die Schrift kennt keinen Hinweis, dass diese "Kluft" zwischen Christus Angehörigen und seinen Feinden jemals überbrückbar wäre (Lukas 16,26). - Die gleiche endzeitliche Abfolge finden wir in Offenbarung 19-22, auch mit dem doppelten Ausgang für die Menschheit: Leben in Gottes herrlicher Gegenwart oder "der zweite Tod" im "Feuersee".

Epheser 1,10: "Bei der Erfüllung der Zeiten: alles zusammenzufassen in dem Christus". "In ihm hat das ganze All, Himmel und Erde, seinen Mittelpunkt ... Auch hier ist nichts gesagt von der Aussöhnung widerstrebender Mächte, der Wiederbringung oder Zurückgewinnung abgefallener Geister" (Theophil Rehse), sondern von der Ehren- und Machtstellung Jesu Christi.

Philipper 2,9-11: "Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters."

Von dankbarer Anbetung und jubelnder Freude erlöster Menschen ist hier keine Spur zu erkennen. Klar wird jedoch, dass alle Geschöpfe Jesus als den erhöhten Herrn anerkennen. "Alle Mächte haben dann ausrebelliert." Dieses Bibelwort klingt "anders als die visionären Spekulationen des Württemberger Pietisten Michael Hahn, der ankündigte, dass am Ende der Feuersee sich immer mehr leeren werde, bis auch ... Luzifer in die Arme der ewigen Liebe sinkt." Das müsste man "in die Bibel erst hineinlesen" (Dr. H. Stadelmann).

Das Beugen der Knie findet vor dem Richterstuhl Christi statt. Die Quelle für das Bild von sich beugenden Knien ist vermutlich Jesaja 45,23-24: "Wendet euch zu mir und laßt euch retten, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst. Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Mund ist Gerechtigkeit hervorgegangen, ein Wort, das nicht zurückkehrt: Ja, jedes Knie wird sich vor mir beugen, jede Zunge schwören."

Das unterstreicht noch einmal die Tatsache, daß alle Knie sich nicht deshalb beugen, weil alle Menschen gerettet werden, sindern wie sie davor stehen, ihr endgültiges Urteil zu erfahren.

Kolosser 1,19-20: "... durch ihn alles mit sich zu versöhnen ... durch das Blut seines Kreuzes." Das ist die auf alle Menschen gerichtete, allen angebotene Versöhnung (2. Korinther 5,20). Empfangen wird sie aber nur von den Glaubenden (Verse 2 und 23). Der inhaltliche Paralleltext in 2,9-15 erklärt unser Wort näher: Der Ausgang der Weltgeschichte entscheidet sich" nicht erst in der Zukunft, sondern schon am Kreuz. Dort entscheidet sich das Heil und ... der Sieg Christi über die Mächte." Durch das "Heil einerseits und die Unterwerfung andererseits" wird erreicht, "dass das All versöhnt (verändert, neu geordnet) und alles unter ein Haupt, Christus, gebracht wird" (Dr. H. Stadelmann).

Eine Erlösung auch Ungläubiger in kommenden "Zeitaltern", die das Neue Testament an keiner Stelle zweifelsfrei erkennen lässt, müsste man auch hier erst hineintragen. Matthäus 12,31-32 unterstreicht das zusätzlich: "Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden. Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen."

1. Timotheus 2,4: Gott "will, dass alle Menschen errettet werden". Ja, aber er behandelt sie nicht wie Marionetten. Er respektiert ihre Willensentscheidung, auch ihr Nein; er nimmt sie als verantwortliche Persönlichkeiten ernst. Gott will ja auch nicht, dass wir in Sünde leben, und dennoch können wir es tun - und tun es auch de facto. Gottes Wille gilt - und dennoch setzt er ihn nicht gegen unseren eigenen Willen durch. Aus dem Willen Gottes zur Rettung aller Menschen zu folgern, alle Geschöpfe würden letztendlich gerettet werden, ist ein biblisch unbegründeter Rückschluß. Die Bibel macht unmißverständlich deutlich: Wie die zeitliche Entscheidung des Glaubens zum ewigen Heil führt, so führt die zeitliche Entscheidung gegen Christus auch zur ewigen Verlorenheit.

"Wenn wir dem ewigen Gott trotzen, wartet unser die ewige Pein der Gottesferne" (Michael Griffiths).

- Gott hat in seiner Liebe mit dem größten aller Opfer für unsere Erlösung gesorgt. Wenn er aber feststellen muss: "Ihr habt nicht gewollt", so machen wir Gottes gute Absicht "wirkungslos", und wir bleiben (!) unter seinem Zorngericht (Lukas 7,30; 13,34; Johannes 3,36). Und das wird nirgendwo (!) als eine begrenzte Gerichtszeit oder eine Art Läuterungsgericht beschrieben!

- Nicht zuletzt dämpft die Allversöhnung "den missionarischen Eifer, indem sie den Menschen andere Möglichkeiten des Seligwerdens nach dem Tod anbietet" (Prof. Dr. E.A. Wilder-Smith).


Zusammenfassung

o Gottes Liebe und Heiligkeit, seine Gnade und sein Gericht schließen einander nicht aus, sondern gehören in seiner göttlichen Person zusammen.

o Gott ist ein Gott der Liebe und hat daher für eine ewige Erlösung gesorgt, wer sie jedoch ablehnt, geht ohne Rettung in das ewige Verderben. o Wer zeit seines Lebens Gottes Einladung ausschlägt, kann nach dem Tod seine Entscheidung nicht mehr korrigieren.

o Das Wort "ewig" (aionios) im Blick auf Verdammnis und Hölle grundsätzlich nur als begrenzte Zeitspanne anzusehen, ist biblisch nicht zu begründen! Allein Matthäus 25,46 (vgl. Römer 16,26; Hebräer 9,14) verbietet diese willkürliche Auslegung.

o Wir tun der Bibel Gewalt an, wenn wir konstruieren, dass Paulus tiefere Erkenntnisse zuteil geworden seien, die die klaren Aussagen über die ewige, endgültige Verlorenheit - von Matthäus bis Offenbarung bezeugt - aufheben.

o "Die unbedingte Dringlichkeit des Heilsangebotes in dieser Zeit, jetzt, wird abgeschwächt, so dass der biblische missionarische Eifer nachlassen muss" (A.E. Wilder-Smith). Die Bibel lehrt: "Jetzt ist der Tag des Heils"; die Zeit der Gnade und Umkehr ist begrenzt (2. Korinther 6,1-2; 2. Petrus 3,9).

Warum eigentlich sollten wir daran deuteln?

[ 1 ] Der Autor, Manfred Klatt, war Reisebruder der Brüdergemeinden und ist heute im Ruhestand. Er wohnt mit seiner Frau in den neuen Bundesländern.




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#5
Rolf

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WERDEN ALLE MENSCHEN GERETTET?





- Eine kritische Betrachtung der Allversöhnungstheorie -



Einleitung:


Unter "Allversöhnung" versteht man die Anschauung, daß alle Gott entfremdeten Kreaturen
am Ende wieder mit Gott in Harmonie sein werden. Der Retterwille Gottes, der am Kreuz die
Welt mit sich versöhnte, wird schließlich und endlich über allen Widerstand siegen, so daß
am Ende alle Kreaturen selig werden. Diese Sicht wird auch "Lehre von der Wiederbringung
aller Dinge" oder von dem griechischen Wort her "Apokatastasis" genannt.
Warum spreche ich nun von der "Allversöhnungstheorie" und nicht von der
"Allversöhnungslehre"?
Erich Sauer schrieb dazu: "Es ist ein Haupterfordernis jeder biblischen Glaubenslehre,
mindestens an einer Stelle der Schrift mit unzweideutigen Worten ausgesprochen zu sein.
Das aber ist bei der Allversöhnung nicht der Fall. Vielmehr ist diese Theorie auf dem
Fundament mehr oder weniger logischer Schlussfolgerungen des Verstandes aufgebaut.
Also fehlt ihr das Merkmal jeder eigentlichen biblischen Glaubenslehre."
Dr. Erich Lubahn schließt einen Vortrag zum Thema "Was ist Allversöhnung?" mit dem Satz:
Es gibt wohl unter gläubigen Christen nichts Gotteslästerlicheres als zu sagen: ich glaube an
die ewige Verdammnis." Wir wollen im folgenden prüfen, ob er Recht hat oder nicht.

I. Die Geschichte der Allversöhnungstheorie

Der erste populäre Vertreter der Allversöhnungstheorie war Origenes (gest. 254 n.C.). Seine
Überzeugung gründete sich auf die Aussage in Apg.3,21 von der "Wiederherstellung aller
Dinge".
Origenes glaubte einfach, daß die gefallenen, vernünftigen Geister in künftigen Äonen durch
Züchtigung und Belehrung von Seiten höherstehender Geister zu Gott zurückgeführt würden.
Mit welchem Erfolg trug Origenes diese Gedanken vor? Er selbst sagt, es "war nicht für all heilsam, sie zu hören". Trotzdem wurde Origenes zur Leitfigur dieses Denkmodells. Viele
nach ihm gingen und gehen auf den Wegen, die er vorgedacht hatte.
Da Augustinus die Allversöhnungstheorie ablehnte, ruhte sie in den folgenden Jahrhunderten
fast völlig. Im 6. und 7. Jahrhundert sowie im 13. und 14. Jahrhundert gab es jeweils ein
kurzes Aufflackern. Die Reformatoren lehnten die Allversöhnungstheorie ebenfalls ab. Im
Artikel 17 des Augsburger Bekenntnisses formulierte Melanchton: "Verworfen werden die....,
so lehren, daß der Teufel und verdammte Menschen nicht ewige Pein und Qual haben
werden."
Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts erhebt sich die Theorie der Allversöhnung aufs Neue,
um dann kontinuierlich am Leben zu bleiben. In Europa sind es vor allem zwei Personen, die
hier großen Einfluß ausübten. Zunächst eine gewisse Jean Leade in England (1623-1704).
Sie gründete nach dem Tod ihres Mannes die "Philadelphische Gesellschaft", in deren
Schriften sie von der endlichen Versöhnung aller Dinge sprach. Interessant ist, daß sie ihre
Gedanken nicht allein auf die Schrift gründete, sondern auch auf besondere Offenbarungen,
die sie häufig erlebte. Das sollte uns hellhörig machen. Bei uns in Deutschland hatte der
schwäbische Theologe F.C. Oetinger im Blick auf die Verbreitung der Allversöhnungstheorie
den größten Einfluß. Oetinger war zum einen von Jeane Leades Schriften beeinflußt, zum
anderen von einem gewissen Rektor Schill aus Calw. Diesem erschienen nach eigener
Aussage hin und wieder Verstorbene, die ihn in dieser Theorie unterrichteten ("Theosophie" -
Linie über Swedenborg, Jung-Stilling, Oetinger bis hin zu Blumhardt). Auch J.A. Bengel
vertrat höchstwahrscheinlich die Allversöhnungstheorie. Er war etwas vorsichtiger als andere
und hat sich nie eindeutig dazu bekannt. Der Einfluß von Oetinger, Bengel und auch von
Michael Hahn trug maßgeblich dazu bei, daß die Sicht der Allversöhnung im pietistischen
Raum weite Ausbreitung gefunden hat. - Mit dem Hinweis, daß die bekannten evangelischen
Theologen Schleiermacher, Albert Schweitzer und vor allem Karl Barth die
Allversöhnungstheorie vertreten haben, möchte ich diesen stichwortartigen
kirchengeschichtlichen Abriß beenden.

II. Die verschiedenen Arten der Allversöhnungstheorie

1. Der allgemeine Universalismus

Er lehrt, daß Christus für alle Menschen gestorben ist, und daß deshalb am Ende auch alle
Menschen selig werden (z.B.: Schleiermacher).

2. Karl Barths Universalismus Karl Barth lehrte, daß "in Christus" alle Menschen erwählt
sind, und daß deshalb am Ende auch alle Menschen selig werden (die meisten evangelischen
Theologen weltweit sind von Karl Barth geprägt).
�� 2Kor 5,17-20
vor 1928 Jahren bekehrt alle schwimmen im seichten Wasser
Unwahrscheinliche Folgen für die Verkündigung:
- kein Gericht
- keine Hölle
- kein Wort von Verlorengehen und Verdammnis
- keine Sündenpredigt mehr
- kein Ruf zur Bekehrung

3. Allversöhnungstheorien, die dem Menschen nach dem Tod noch eine
Entscheidungsmöglichkeit einräumen

4. Die Wiederbringungs"lehre"
Sie besagt, daß die unselig Verstorbenen durch eine Reihe von "Reinigungsgerichten"
hindurchgehen müssen und danach doch noch selig werden (scheinbar ähnlich wie die kath.
Fegefeuerlehre).

III. Thesen der Allversöhnung und deren Widerlegung

1. Die Denkvoraussetzung: Strafe diene immer der Besserung
Entgegnung: Das trifft sicher weithin zu, aber nicht immer. - 2. Samuel 12, 10 (David) -
Apg.5,1-11 (Ananias und Saphira) Daß auch die ewige Verdammnis eine Strafe mit
Besserungsabsicht sein soll, sagt die Schrift an keiner Stelle. Was sollte denn Menschen in
der Gottesferne ohne das Wirken des Wortes und des Heiligen Geistes zur Umkehr bewegen?
Einsicht aufgrund unausweichlichen Druckes ist nicht die Art von Bekehrung, welche die
Schrift lehrt.

2. Kann man vom Sieg Jesu reden, wenn 90% der Menschheit verloren gehen? "Ich
frage: Ist das Versöhnungswerk gelungen, wenn nur ein Zehntel der Menschheit selig wird?
Ich sage: Nein! Es wäre mißlungen." Jung-Stilling

Entgegnung: Ob das Versöhnungswerk gelungen oder mißlungen ist, wurde schon vor knapp
2000 Jahren beantwortet. Der Herr Jesus rief am Kreuz: "Es ist vollbracht!" Das
Versöhnungswerk ist perfekt – unabhängig von der Zahl der Menschen, die die Errettung
annehmen. Übrigens, die Fragestellung ist nicht korrekt. Sie fordert praktisch 100%. Alles
andere wäre mißlungen. Aber Gott beurteilt das vielleicht anders.

3. Können Eltern und Verwandte selig sein, wenn sie ihre Verwandten und Freunde in
der Verdammnis wissen?
Entgegnung: Die Fragestellung richtet sich an unser Gefühl. Natürlich ist der Gedanke der
ewigen Verdammnis für unser Denken und Fühlen fast unerträglich. Aber es geht nicht um
unser Gefühl, sondern um die Aussagen in Gottes Wort. - Möglicherweise wissen wir dort
nichts mehr von ungläubigen Verwandten und Freunden. - Unser Fühlen wird in der
Herrlichkeit mit Gottes Empfinden übereinstimmen.

4. Der Begriff "alle" wird überzogen
In Stellen wie Apg.3,21; Röm.11,32 oder 1.Kor.15,22 wird "alle" als universal, ausnahmslos
verstanden.
Entgegnung: In der Regel meint "alle" die Gesamtheit einer bestimmten Gruppe, die erst
durch nähere Bestimmung definiert wird:
- Luk.2,1: alle Welt = lediglich die römische Welt
- 1.Tim.4,4: jedes Geschöpf = Menschen, manche Pilze
- 1.Kor.15,22: "Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig
gemacht werden." Das meint nicht, daß alle automatisch das ewige Leben bekommen.
Joh 5,28-29 besagt, daß es auch ein Lebendigwerden zum Gericht gibt!

IV. Falsch ausgelegte Schriftstellen und deren Widerlegung

1. "...bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge...." (Apg.3,21)
Diese Stelle wird von den Vertretern der Allversöhnungstheorie so verstanden, daß am Ende
der Zeit alle Kreaturen wieder in den Zustand der Harmonie mit Gott hergestellt werden.
Entgegnung: Was wird mit der Wiederkunft Jesu Christi wiederhergestellt?
a) Die Erde wird wiederhergestellt (Jes.35,1; 65,20-22; Röm.8,19-22).
b) Das Volk Israel wird als Bundesvolk wiederhergestellt (Jes.11,11; Hes.37,21-25; Amos
9,14-15).

c) Die Gottesherrschaft auf dieser Erde wird wieder hergestellt, wenn Jesus Christus sichtbar
auf dem Thron Davids herrschen wird (Sach.12,8; Luk.1,78-79; Apg.15,15-18;
Röm.11,25-27).

2. "...hat er Gefangene gefangen geführt..." (Eph.4,8)
Entgegnung:
a) Nach seinem Tod ging der Herr Jesus in das Totenreich (Scheol, Hades) und hat die
alttestamentlichen Gläubigen aus dem Totenreich geführt (Abrahams Schoß, das
Paradies).
b) dem Tod und der Auferstehung Jesu gehen die Erlösten nicht mehr in das Totenreich,
sondern in den Himmel, d.h. in die Gegenwart Jesu (Phil.1,21-23).

3. "...damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge..." (Phil.2,10) Entgegnung: "Die
Knie beugen" heißt im Zusammenhang von Phil. 2 die Herrschaft Jesu Christi anerkennen.
Diese Schriftstelle sagt aber nichts über die Erlösung der betreffenden Menschen. Man kann
auch unfreiwillig, zähneknirschend die Knie beugen.

4. "...und durch ihn alles mit sich zu versöhnen..." (Kol.1,20). Wörtl.: das Ganze, das All
(ta panta)
Entgegnung: Jesus Christus hat alles mit Gott versöhnt. Von Gottes Seite her ist alles getan.
Aber deshalb ist die Verantwortung des Menschen nicht ausgeschlossen. Viele Stellen in der
Bibel bekräftigen, daß die Erlösung durch Buße und Glauben persönlich angenommen
werden muß (Joh.1,12; Joh.3,16; Apg.16,31; 2.Kor.5,20). Heinz Schumacher stellt in seinem
Buch "Versöhnung des Alls - Gottes Wille" die Frage: "Steht denn die Versöhnungsannahme
gleichgewichtig neben der Versöhnungstat?" Nein, nicht gleichgewichtig. Aber die
Versöhnungsannahme ist unerläßlich.

5. "Gott will, daß alle Menschen gerettet werden..." (1.Tim.2,3-4)
Entgegnung: Diese Verse sagen nicht, daß alle Menschen gerettet werden, sondern daß es
Gottes Wille und Wunsch ist, daß alle gerettet werden, denn - er hat seinen Sohn für alle
dahingegeben (2,6), - darum sollen wir für alle Menschen beten (2,1). Wir müssen
unterscheiden:
- ideale Universalität (Christus hat die Sünde der ganzen Welt getragen) und
- realisierte Universalität.

6. "...und hat den Geistern im Gefängnis gepredigt..." (1.Petr.3,19) Entgegnung: a) Jesus
hat nicht allen Verstorbenen gepredigt, sondern lediglich den "Geistern im Gefängnis", die
zur Zeit Noahs ungehorsam waren. Warum nur diesen? b) Damals hätte Satan beinahe den
Sieg davon getragen. Die Menschheit war durch dämonische Einflüsse so verdorben, daß nur
noch acht Menschen in der Arche gerettet werden konnten. Beinahe hätte Satan das Kommen
des Erlösers verhindert (1.Mose 3,15). c) Darum ging der Herr Jesus im Totenreich zu diesen
Geistern und verkündigte ihnen den Sieg von Golgatha. Wörtlich: er heroldete, er
proklamierte. Das war kein Angebot der Erlösung, sondern die Verkündigung des Sieges
Gottes über Satan und sein Reich.

7. "...denn dazu ist auch den Toten das Evangelium verkündet worden..."
(1.Petr.4,6)
Entgegnung: Hier geht es um Menschen, die
a) zu ihren Lebzeiten das Evangelium gehört und angenommen haben,
b) die dann "nach dem Fleisch gerichtet wurden", d.h. gestorben sind.
c) Weil sie aber das Evangelium zu Lebzeiten annahmen, "leben sie nach dem Geist".

V. Die Gefahren der Allversöhnungstheorie

Ernst Maier schreibt:
1. Der Missionsauftrag und die Evangelisationsarbeit werden vernachlässigt, da der
Notwendigkeit der Entscheidung hier und heute die Dringlichkeit genommen wird. -
jetzt ist der Tag des Heils (2.Kor.6,2) - Heute, wenn ihr seine Stimme hört.... (Hebr.3,12-13)
Ernst Modersohn: "Allversöhnung ist das Schlafpulver des Teufels."

2. Der stellvertretende Opfertod Jesu Christi wird abgewertet, da Erlösung durch
Erduldung der Straf- und Reinigungsgerichte doch noch möglich wird.

3. Das Wort Gottes wird abgewertet, direkte Aussagen der Schrift wie Matth.12,31-32
(die unvergebbare Sünde) werden geleugnet. Die Allversöhnungstheorie wird von den
Befürwortern als "höhere Erkenntnis" angesehen, die im allgemeinen nicht öffentlich,
sondern mehr privat oder in internen Versammlungen weitergegeben wird. Diese Praxis
widerspricht eindeutig dem Prinzip des Apostels Paulus, der öffentlich und in den Häusern
den ganzen Ratschluß Gottes verkündigte (Apg.20,20+27).

4. Die Allversöhnungstheorie vermenschlicht Gott. Das Gottesbild wird den Vorstellungen
des verfinsterten menschlichen Verstandes angepaßt. Übrig bleibt ein über alle Maßen
barmherziger Gott der Liebe, dessen Heiligkeit und Gerechtigkeit auf dem Altar menschlicher
Philosophie geopfert wurde. Die tiefste Wurzel der Allversöhnungstheorie steckt im
Gottesbild. Gott - so wie er sich in der gesamten Schrift geoffenbart hat oder Gott - so wie ich
ihn gerne hätte?

5. Die Allversöhnungstheorie verzeitlicht die Ewigkeit durch Um-Interpretation des
Begriffes "ewig".
Äon - griech.: aion = Zeitalter aionios = ewig, zeitalterhaft, unabsehbar lang, äonenlang
A. Der Begriff "ewig" muß nicht zwingend endlos bedeuten.
a) 2.Mose 21,6: ein Knecht soll seinem Herrn für ewig dienen (hier wird der Begriff "ewig"
durch die Endlichkeit des Lebens begrenzt).
b) Matth.21,19: "ewig" wird begrenzt durch die Endlichkeit des Feigenbaums
Heinz Schumacher zieht aus dieser Beobachtung einen voreiligen Schluß:
"Frage: Wann bedeutet "ewig" endlos und wann nicht? "Ewig" ist dann als begrenzt zu
verstehen, wenn der behandelte Gegenstand, von dem gerade die Rede ist, seiner Natur
nach irdisch und damit begrenzt und endlich ist. Ansonsten ist unter "ewig" oder
"Ewigkeit" grundsätzlich Endlosigkeit zu verstehen.
B. Der Begriff "ewig" a) Gott ist ewig (Röm.16,26) b) die Erlösung ist ewig (Hebr.9,12) c)
das "ewige Leben" ist ewig (Matth.25,46; Joh.10,28) d) das Gericht Gottes ist ewig
(Hebr.6,2) e) das ewige Feuer ist eine ewige Strafe (Matth.18,8; 25,41+46; 2.Thess.1,9;
Jud.7)
B. Der Begriff "von Ewigkeit zu Ewigkeit" bedeutet "ohne Ende" (tous ainonas toon
aionoon)
a) Gott lebt "von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb.4,9+10; 10,6; 15,7)
b) Jesus Christus lebt "von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb.1,18)
c) Gottes Ehre, Kraft und Stärke währt "von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb.1,6; 7,12)
d) Jesus Christus wird regieren "von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb.11,15)
e) die Geretteten werden "von Ewigkeit zu Ewigkeit" im neuen Himmel leben (Offb.22,5)

f) die Verlorenen werden "von Ewigkeit zu Ewigkeit" in der Qual sein (Offb.14,11; )
g) der Teufel, der Antichrist und der falsche Prophet werden "von Ewigkeit zu Ewigkeit" im
Feuersee sein (Offb.20,10).

Schluss: Was wir für uns persönlich lernen wollen

1. Wir möchte lernen, daß die Heilige Schrift allein Quelle der Glaubenslehre sein darf.
Die Allversöhnungstheorie gründet sich auf menschliche Philosophien und Gefühle. Man
kann sich nicht vorstellen, daß Gott so grausam ist und seine Geschöpfe für ewig bestraft.
Philosophie und Gefühle werden zum Maßstab der Lehre gemacht. Aber genau das darf nicht
sein.
2. Wir wollen ein ausgewogenes biblisches Gottesbild haben und bewahren. Die Liebe
Gottes darf nie gegen die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes ausgespielt werden.
3. Ich möchte wieder neu den Ernst der Ewigkeit erkennen. Menschen ohne Jesus gehen
ewig verloren. Der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Darum
wollen wir alle Lauheit und Schläfrigkeit ablegen und alles daran setzen, daß Menschen für
Zeit und Ewigkeit gerettet werden.
4. Wenn uns nahestehende Menschen aus diesem Leben abgerufen werden, und wir wissen
nicht definitiv um ihre Errettung aus Glauben, dann wollen wir sie weder selig sprechen
noch verloren geben, sondern einfach in die Hände des völlig gerechten und barmherzigen
Gottes abgeben. Gott wird niemals zu Unrecht jemanden in den Feuersee werfen; aber er
wird auch niemanden zu Unrecht in den Himmel lassen.
Wilfried Plock, Hünfeld 05/2003


Verwendete Literatur:

- Ebert, Andreas "Die Lehre der Allversöhnung", Informationsbrief des Bibelbundes, Nr. 25
- Fernando, Ajith "Crucial Questions About Hell"
- Dr. Lubahn, Erich "Was ist Allversöhnung?" (Vortragskassette) - (pro)
- Maier, Ernst "Die Erlösung des Menschen", Teil 2
- Schumacher, Heinz "Versöhnung des Alls - Gottes Wille" - (pro)
- Schumacher, Heinz "Die Lehre der Bibel" - (pro)
- Symank, Andreas "Werden alle Menschen gerettet?"
- Verschiedene gesammelte Unterlagen
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#6
Morgenrot

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Gibt es eine Allversöhnung?

„Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden.“ (Matthäus 7, 13+14)

Diese Bibelstelle ist bei weitem nicht die einzige, die von einem Gericht Gottes mit Himmel und Hölle spricht, aber eine der bekanntesten. Jesus sagt uns diese Worte in der Bergpredigt. Er warnt uns damit eindringlich davor, das Gericht Gottes auf die leichte Schulter zu nehmen.

Trotzdem wird der Glaube an eine Allversöhnung immer populärer. Immer mehr Theologen, Pfarrer und auch ganz normale Menschen glauben zwar an einen Himmel, nicht aber an die Hölle. „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“ heißt die Parole. Und das, obwohl gerade im neuen Testament immer wieder vor dem Gericht Gottes gewarnt wird.

Eines möchte ich mit diesem Artikel ganz bestimmt nicht: Menschen in unnötige Angst versetzen. Ich habe selber schon viele Ängste vor dem Gericht Gottes gehabt, und ich weiß, wie schlimm das sein kann. Aber ich meine, daß man zwischen begründeten und unbegründeten Ängsten unterscheiden muß. Es ist ganz bestimmt falsch, unnötige Ängste zu schüren. Aber noch schlimmer kann es sein, vor einer real existierenden Gefahr nicht zu warnen! Ich bemühe mich im folgenden, dieser Gratwanderung gerecht zu werden, auch wenn es eine schwierige Aufgabe ist.

Eine Fabel erzählt von einem Zebra, das in eine Höhle geht und zwei leuchtende Augen sieht, die einem Löwen gehören. Darauf macht das Zebra die Augen zu und denkt: „So ist es besser, denn sonst könnte ich mich fürchten!“

Es ist immer gefährlich, berechtigte Warnungen in den Wind zu schlagen. Seien es nun Warnungen vor Naturkatastrophen, vor Terroranschlägen oder vor ansteckenden Krankheiten. Es ist besser, lieber einmal einer unnötigen Warnung zuviel zu folgen als einmal zuwenig auf eine berechtigte Warnung zu hören.

Stellen Sie sich vor, sie seien Amerikaner und sollten den amerikanischen Präsidenten wählen. Der eine Kandidat meint zum Thema Atomwaffen: „Ich bin für eine sofortige einseitige Abrüstung aller amerikanischen Atomwaffen und dafür, daß Amerika alle Anstrengungen zur weltweiten nuklearen Abrüstung übernimmt!“

Ich weiß nicht, welche politische Auffassung Sie zu diesem Thema haben, aber vermutlich würden die meisten von Ihnen denken: „Nein, also da geht mir zu weit. Ich bin für nukleare Abrüstung, aber auch die anderen Staaten müssen gemeinsam mit Amerika abrüsten. Ich werde den anderen Kandidaten wählen!“

Doch – Vorsicht! Hören sie erst, was der andere Präsidentschaftskandidat sagt:
„Es gibt gar keine Atomwaffen mehr. Hiroshima und Nagasaki waren die beiden einzigen Atombombenabwürfe. Als wir gesehen haben, welche furchtbaren Folgen das hatte, haben wir uns entschlossen, keine Atomwaffen mehr zu bauen. Alle Fernsehbilder von Atomversuchen sind Computeranimationen und wurden in Hollywood gedreht, um die Russen einzuschüchtern!“

Welchen Präsidenten hätten Sie nun lieber?

Oft begegnen wir dem Begriff „Risiko“. Nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl war das Wort „Restrisiko“ in aller Munde. Es hieß, das Restrisiko eines vergleichbaren Atomunfalls sei bei uns gering, da ein deutscher Reaktor im Durchschnitt alle 100.000 Jahre so einen Unfall erleben sollte. Bei ca. 20 Kernkraftwerken wäre das ein GAU alle 5000 Jahre. Das hört sich ungefährlich an. Bei rund 400 Reaktoren weltweit wäre das ein Unfall alle 250 Jahre (im Durchschnitt), das ist dann schon bedrohlicher.

Risiko ist definieret als das Produkt von Gefahrenpotential mal Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sei 1 zu 100.000 Jahre pro Reaktor, das Gefahrenpotential sei z.B. 100.000 Tote und 100 Milliarden Euro Sachschäden pro Unfall. Hiermit ergibt sich pro Reaktor und Jahr ein Risiko von einem Toten und einer Million Euro – das ist wenig, wenn man bedenkt, daß so ein Reaktor ca. 2-3 Milliarden Euro kostet und etwa 2% der deutschen Stromversorgung sichert!

Und trotzdem ist dieses Risiko unkalkulierbar - wir wissen nicht, wann es zuschlägt. Es kann heute, morgen, in 100.000 Jahren oder in einer Million Jahren sein, wir wissen es nicht. Wenn der Ernstfall aber eintritt, dann stehen wir einem unermeßlichen Schaden gegenüber – einem Schaden, an den wir lieber nicht denken wollen und vor dem wir die Augen verschließen.

Wie ist es nun mit dem Leben nach dem Tod? Wenn das Leben nach dem Tod wirklich ewig ist, wie es die Bibel lehrt, dann ist das Gefahrenpotential für die Hölle aber auch das „Seligkeitspotential“ für den Himmel unendlich groß. Wie hoch die Eintrittswahrscheinlichkeit ist, wissen wir nicht, aber sie ist zwischen 0 und 100%, hat also einen bestimmten (der Mathematiker würde sagen: einen „endlichen“) Wert, dessen Größe wir nicht kennen. Da Risiko aber Gefahrenpotential mal Eintrittswahrscheinlichkeit ist, haben wir es mit zwei unendlichen Risiken zu tun: Das Risiko für die Hölle als auch für den Himmel ist unendlich groß! Es besteht also Grund genug, sich tiefgehend mit der Frage nach der Ewigkeit auseinanderzusetzen.

Wenn mir jemand sagt „Alle Menschen kommen in den Himmel!“ dann greife ich in der Regel zu Extrembeispielen: „Können Sie sich vorstellen, daß auch Hitler im Himmel ist?“
Es gibt tatsächlich Menschen, die diese Frage bejahen. Für mich ist das unvorstellbar! Sicher hat Hitler bis zu einem gewissen Zeitpunkt seines Lebens noch die Chance gehabt, Vergebung von Gott anzunehmen. Wann dieser Zeitpunkt war, wissen wir nicht. Er hat diese Chance nicht angenommen sondern hat im Gegenteil wohl mehr Schuld auf sich geladen als je ein Mensch vor ihm. Daß Hitler im Himmel sein soll, ist für mich unvorstellbar!

Doch wo ist die Grenze? Bei Kaiser Nero, der Rom anzündete und die Christen verfolgte? Bei Robespierre, der in der Französischen Revolution intensiv von der Guillotine Gebrauch machte? Bei einem Amokläufer, der 10 Menschen und anschließend sich selbst erschießt? Bei einem „normalen“ Mörder? Bei einem Vergewaltiger? Oder bei mir selbst?

Wenn jemand an die Allversöhnung glaubt (und diese, wie ich fest glaube, leider nicht eintritt), dann können drei Probleme auftreten:

- Der Betreffende ist so fundamental von der Güte Gottes überzeugt, daß er sich einen strafenden Gott nicht vorstellen kann. Er vertraut fest darauf, daß alle Menschen, die er liebt, in den Himmel kommen, auch die, die keine Vergebung annehmen wollen. Wird dieser Mensch aber Gott noch lieben können, wenn er nach dem Tod Gott gegenübersteht und erkennen muß, daß manche Menschen nicht erlöst sind?

- Dadurch, daß der Betreffende weitersagt, daß es kein Gericht nach dem Tod gibt, wiegt er Menschen, die von Gott nichts wissen wollen, in einer falschen Sicherheit. Diese bitten dann vielleicht nicht um Vergebung und werden vielleicht nicht erlöst.

- Er bewirkt durch seine Äußerung, daß andere ihm glauben und somit weitere Menschen überzeugen. Diese können dann erneut die oben genannten Probleme haben.

Doch was muß man nun tun, um Vergebung zu erlangen?
Schon im Alten Testament heißt es:

„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,8)

Jesus formuliert das so: "Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte" und "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Matthäus 22, 37+38).

Da wir aber alle nicht aus eigener Kraft gerecht vor Gott sein können, ist die Vergebung der Sünden die Voraussetzung für unsere Seligkeit. Dazu heißt es in Johannes 3, 16:

"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn dahingab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."

Darauf kommt es also an: Unser Leben in Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen zu leben und Vergebung für unsere Schuld von Jesus anzunehmen. Wenn es trotzdem eine Allversöhnung geben sollte, können wir ja keinesfalls etwas verlieren – wenn selbst Hitler vergeben würde, dann würde auch uns vergeben!
Wenn aber die Warnungen Gottes in der Bibel berechtigt sind, wovon ich ausgehe, dann tun wir gut daran, sie zu beherzigen.



Martin Wagner, 10.9.2002
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Die Lehre der Allversöhnung





1. Worum geht es? - Eine kurze Darstellung der Lehre

Beginnen wir mit Begriffen, die Synonyme für dieses Gedankengut sind. Die Lehre der Allversöhnung wird
auch als "Apokatastasis" oder "Lehre von der Wiederbringung" bezeichnet.
Im dogmatischen Sprachgebrauch versteht man darunter die "Wiederbringung" aller Kreaturen, die durch die
Sünde von Gott entfremdet und dem Gericht verfallen sind. "Wiedergebracht" wird, so meint man, die
ursprüngliche Harmonie der Welt in sich und die des Menschen mit Gott. Mit der Wiederherstellung aller
Dinge ist die Weltentwicklung abgeschlossen und der Zustand der Vollendung angebrochen.
Ausgangspunkt dieser Gedanken und Lieferant des Begriffes "Wiederherstellung" ist Apg. 3,21 "Den muß
freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den
Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat".
Während die herkömmliche Auffassung, auch die der Reformatoren, im letzten Gericht eine endgültige Trennung
zwischen den Geretteten und Verlorenen sah, verstehen die Vertreter der Allversöhnungslehre diese
Trennung nicht als endgültig. Der Retterwille Gottes, der am Kreuz die Welt mit sich versöhnte, wird schließlich
über allen Widerstand siegen, so dass am Ende jeder, mancher allerdings erst durch das Gericht, selig wird.

2. Geschichte der Allversöhnungslehre

Vielleicht war ORIGENES (gest. 254) der Erste, der die Lehre der Allversöhnung in der Schrift zu finden
meinte. Für ihn war die Formulierung "Wiederherstellung aller Dinge" in Ap.3,21 der entscheidende Anstoß
zu dieser Überzeugung. Für ihn stand fest, dass die gefallenen, vernünftigen Geister, soweit sie nicht in diesem
Leben Buße getan haben, in künftigen Äonen durch Züchtigung und durch Belehrung von seiten höherstehender
Geister früher oder später zu Gott zurückgeführt werden. Natürlich unter schwierigeren Umständen
und schwereren Leiden, als wenn sie es in diesem Leben getan hätten. Aber schließlich muß alles mit Gott,
dem vollkommen Guten, wieder Eins werden, damit, wie Ps.110,1 und 1Kor.15,27+28 bezeugen, Gott "alles
und in allem" sein kann.
Mit welchem Erfolg trug ORIGENES diese Lehre vor? Er selbst sagt, es "war nicht für alle heilsam, sie zu
hören". Trotzdem wurde er zweifellos so etwas wie eine Leitfigur für dieses Denkmodell. Viele nach ihm
gingen auf den Wegen, die er vorgedacht hatte.
GREGOR von NAZIANS, GREGOR von NYSSA, DIODOR von TARSUS und wohl auch CHRYSOSTOMUS
gingen in seinen Spuren. Im Abendland fand diese Lehre zunächst weniger Anhänger. Da AUGUSTINUS
sie ablehnte, ruhte die Allversöhnungslehre weithin auch in der Theologie, die sich an ihn anschloss.
Ganz erstarb sie allerdings nie. Im 6. und 7. Jahrhundert gibt es ein Aufflackern, im 13. Jahrhundert. belebt ein
gewisser ALMARICH von BENA diese Ideen, im 14. Jahrhundert. gehört die Apokatastasis zur Theologie von
Duns SCOTUS. Über diese Stationen dürfte der Brückenschlag ins Mittelalter erfolgt sein, wo diese Lehre
wieder eine breitere Basis gewann. Dort findet sie sich in schwärmerischen Gruppen. Aus den Niederlanden
erreicht 1525 LUTHER der Satz: "Es ist keine Hölle oder Verdammnis...; eine jegliche Seele wird das ewige
Leben haben". Aber auch in den Kreisen der Wiedertäufer ist die Lehre weit verbreitet und selbst auf der
Grundlage der Reformation gedeiht die Allversöhnungslehre.
Besonders Johann DENK verficht eifrig seine Anschauung, dass alle Gottlosen, ja auch der Teufel sich
schließlich bekehren und selig werden. Was ihn gegenüber manchen seiner Vorgänger auszeichnet, ist, dass er
sich wieder stärker auf Bibelstellen stützt, namentlich Rö.5,18; 11,32; 1Kor15,22 ff.; Eph.1,10; Kol.1,20;
1Tim.2,4. Sein Satz, dass nur Lieben und Erbarmen das eigentliche Werk Gottes, Zürnen und Strafen dagegen Andreas Ebert
ein ihm fremdes Werk sei (Jes.28,21) erinnert stark an LUTHER. Dieser aber und die anderen Reformatoren
verwahrten sich gegen den Schluß, den DENK aus dieser Beobachtung zog. 1530 nimmt im Artikel 17 der
Augsburger Konfession dieser Wiederstand sehr konkrete Formen an. Verworfen werden "die Widertäufer, so
lehren, dass der Teufel und verdammte Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden".
Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts erhebt sich die Lehre der Allversöhnung aufs Neue, um dann relativ
kontinuierlich am Leben zu bleiben. Einflussreich war eine gewisse Jeane LEADE (1623-1704) in England.
Nach dem Tod ihres Mannes blieb sie bewusst im Witwenstand, und gründete mit Gleichgesinnten die
"philadelphische Gesellschaft". In ihren Schriften legt sie die Lehre von der endlichen Versöhnung aller Dinge
dar, und zwar gründet sie sich nicht allein auf die Schrift, sondern auf besondere Offenbarungen. Im Jahr 1686
hatte sie eine Vision, in der sie Adam und Eva auf einem Thron neben den Thronen Christis und Marias sitzen
sah. Scharen von Ungläubigen - nach ihrem Erdenleben durch Christus im Totenreich erlöst - strömten zu
diesen Thronen als „Gotteskinder“ und wurden von Adam und Eva freudig begrüßt. Neben anderen waren es
auch ihre Schriften, die auf dem europäischen Festland viele beeinflussten. Zu diesen zählten eine zeitlang
ZINZENDORF der es bei aller Zuneigung für richtig hielt, darüber nicht zu sprechen und sich überhaupt nicht
um diese Lehre zu kümmern. Seine Erfahrung war: Ihre Verbreiter sind "mausetote fürwitzige Leute".
Von bedeutendem Einfluß für die Verbreitung der Allversöhnungslehre aber war der schwäbische Theologe
F.C.OETINGER. Neben Schriftgründen war es der Einfluß von Frau LEADES Schriften sowie der Einfluß
seines Freundes, Rektor Schill von CALW. Diesem erschienen Verstorbene, die ihn in jener Lehre unterrichteten.
Auch J.A.BENGEL vertrat wahrscheinlich die Lehre von der Apokatastasis. Aus seinem Freundeskreis
ist der ihm zugeschriebene Ausspruch als Notiz bekannt: "Wer von der Apokatastasis Einsicht hat und
sagt es aus, der schwätzt Gott aus der Schule".-Der Einfluß jener Männer hat zweifellos dazu beigetragen, dass
die Allversöhnungslehre im pietistischen Raum weite Anerkennung gefunden und behalten hat.
SCHLEIERMACHER trat ebenfalls sehr bestimmt für diese Lehre ein. "Er möchte, was ihn betreffe, gerne nur
einen Unterschied zwischen früherer und späterer Aufnahme in das Reich Christi annehmen. Es ist ein
unauflöslicher Missklang, wenn unter Voraussetzung einer Fortdauer nach dem Tod ein Teil der Menschen von
der Erlösung ganz ausgeschlossen gedacht werden sollte". Ähnlich äußert sich Albert SCHWEITZER. Da Gott
alle Menschen zur Kindschaft bestimmt habe, müsse "am Ende sich das endliche Geschöpf von der unendlichen
Gnade gewinnen lassen".

3. Welche Schriftstellen bzw. Gedankengänge tragen die Lehre der Allversöhnung?

3.1. Die Denkvoraussetzung: Strafe diene immer der Besserung
Schon ORIGENES vertrat diese Ansicht, dass Strafe nach seiner Beobachtung immer das Ziel der Besserung
hat. Folglich hat auch die Strafe der Verdammnis das Ziel, für ein folgendes Zeitalter Besserung zu bewirken.
Es trifft sicher weithin zu, dass Strafe der Besserung dient, ist aber nicht grundsätzlich zu verallgemeinern. Im
alten wie neuen Testament finden wir Strafen, bei denen dieses Motiv nicht erkennbar ist, zum Beispiel
2.Sam.12,10 (David), Apg.5.1-11 (Ananias und Saphira), Hebr. 12,16+17 (Esau). Trotz Besserung (im Fall von
David) und ohne die Möglichkeit der Besserung (Ananias und Saphira) wird die Strafe vollzogen. Dass auch
die ewige Verdammnis grundsätzlich Strafe mit Besserungsabsicht sein soll, ist aus der Schrift nicht geradlinig
zu begründen.
Abgesehen von der Frage, was - fern von Gott und ohne Wirksamkeit göttlicher Kräfte - Umkehr zu Gott
bewirken soll, wäre eine "Bekehrung" in der Verdammnis eine Art der Hinwendung zu Gott, die die Schrift so
nicht lehrt. Nach der Schrift haben Buße und Glaube die Verheißung ewigen Lebens, und nicht Einsicht auf
Grund unausweichlichen Druckes.
Die Lehre der Allversöhung - Seite 3
Andreas Ebert

3.2. Kann man vom Sieg Jesu reden, wenn 90% der Menschheit verlorengehen?
JUNG-STILLING bringt diese Überlegung mit einer kurzen Frage auf den Punkt: "Ich frage: Ist das Versöhnungswerk
gelungen, wenn nur ein Zehntel der Menschheit selig wird? Ich sage: Nein! Es wäre ihm misslungen".
Es sollte zunächst angemerkt werden, dass es Fragestellungen gibt, die der Wahrheitsfindung nicht zwingend
dienlich sind. JUNG-STILLINGs Frage gehört dazu. Sie fordert geradezu 100%. Alles andere ist misslungen. Es ist
eine Frage, die sich zuerst an das Empfinden richtet, erst als zweites an die Schrift. In der gleichen Reihenfolge
entsteht dann auch die Antwort.
Ob das Versöhnungswerk gelungen oder misslungen ist, wurde schon vor knapp 2000 Jahren beantwortet: "Es ist
vollbracht", sagte der Herr am Kreuz. Unabhängig von der Zahl der Menschen, die die Rettung annehmen, ist das
Werk perfekt. Vielleicht muß man sich auch von dem Gedanken lösen, dass nicht nur dann etwas gut ist, wenn es
zugleich angenehm scheint. Ist es nicht auch ein Sieg, wenn Feinde den Sieger als solchen anerkennen müssen? Die
Bibel spricht vielfach von dem Ziel, dass die Feinde zu Füßen Gottes liegen müssen: Ps.110,1; Luk.20,43; Ap.2,35,
Hebr.1,13; 10,13, oder auch Phil.2: Jedes Knie muß sich beugen. Gerne würden Vertreter der Allversöhnungslehre
in den besiegten Feinden, die dem Fuß als Schemel dienen, solche sehen, die doch noch zur Umkehr gekommen
sind, das verwendete Bild und die Sprache reden aber immer noch von Feinden. Besiegten, nicht bekehrten Feinden.

3.3. Können Eltern und Verwandte selig sein, wenn sie ihre Verwandten und Freunde
in der Verdammnis wissen?

Der Stil der Fragestellung richtet sich wieder an das Gefühl. Natürlich, wer immer Ungläubige in seiner näheren
Verwandtschaft und zugleich eine Ahnung vom Schrecken der Gottesferne hat, ist geneigt zu antworten: "Nein".
Die Ewigkeit hätte einen Schatten. Und er wird leicht zu überreden sein, nach einer Lösung Ausschau halten, die
diesem schlimmen Gedanken den Stachel nimmt. Hat da die Lehre, dass ganz am Ende doch niemand verloren geht,
nicht etwas tröstliches an sich?
Man muß nicht zur Allversöhnunglehre Zuflucht nehmen, um trotz der oben formulierten Frage zuversichtlich in
die Zukunft schauen zu können. Im Himmel werden nicht mehr die menschlichen Beziehungen, wie wir sie kennen,
bestimmend sein (Mt.12.48-50; 22,30). Wir können sicher davon ausgehen, dass unser Fühlen in der Herrlichkeit mit
Gottes Empfinden übereinstimmt. Deshalb wird es keinen Gegensatz geben zwischen dem eigenen Erlöstsein und
Urteilen, die mit Gottes Gerechtigkeit zu tun haben.

3.4. Der überbewertete Begriff "alle"
Zu den tragenden Schriftstellen der Allversöhnungslehre gehören Schriftworte, in denen des Wort "alle" vorkommt
und in universalem, ausnahmefreiem Zustand verstanden wird. "...bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller
Dinge" (Apg.3,21); "Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er alle begnadige"
(Röm.11,32) u.a.. Wenn "alle" aber bedeutet: "Alle ohne jede Ausnahme", dann wäre der Schluß einer Allversöhnung
berechtigt, ja selbst der Teufel und sein Anhang wären eingeschlossen. Ob das so zu verstehen ist, darf
bezweifelt werden.
In der Regel meint "alle" die Gesamtheit einer bestimmten Gruppe, die erst durch eine nähere Bestimmung definiert
wird. Dabei ist nicht einmal erforderlich, dass diese nähere Bestimmung im jeweiligen Zusammenhang genannt
wird.
Einige Beispiele:
* in Lk.2,1 wird berichtet, dass "alle Welt" geschätzt werden soll. Auch wenn das im Zusammenhang nicht näher
erklärt wird, ist klar, dass "alle Welt" lediglich die römische Welt beinhaltet.
* 1.Tim.4,4 wird in der Abwehr gewisser Speisevorschriften formuliert: "Denn jedes Geschöpf ist gut und nichts
Die Lehre der Allversöhung - Seite 4
Andreas Ebert
verwerflich...". "Jedes" Geschöpf? Natürlich jedes, aber manche sind automatisch ausgeschlossen - Menschen,
Engel, manche Pilze.... Obwohl sie alle Geschöpfe sind, gehören sie aus verschiedenen Gründen nicht in diese
Aufzählung. Und wieder ist bemerkenswert, das die Einschränkung nicht erwähnt wird.
* 1.Kor 15,22 "Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden". Auch
hier ist "alle" nicht so weit zu fassen, wie es die Allversöhnung gerne hätte. Es geht um alle in Adam Sterbenden,
bleibt also auf das Menschengeschlecht beschränkt. Alle Menschen werden in Christus lebendig gemacht werden,
was aber nicht automatisch als ewiges Leben für alle zu verstehen ist, sondern, wie Joh. 5,28+29 darlegen, gibt es
auch ein Lebendigwerden zum Gericht.
Fazit: In tragenden Bibelstellen der Allversöhnungslehre wird "alle" in einem zu absoluten und automatischen Sinn
verstanden. Die Frage nach der Einschränkung, wer mit "alle" gemeint ist, wird nicht gründlich genug bedacht.
Damit brechen viele Stellen als Stütze der Allversöhnungslehre weg.
Eine der schwierigeren (und für die Allversöhnungslehre grundlegenden) Stellen, die noch übrigbleiben, ist Röm.
5,18: "Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis kam, so auch durch eine Gerechtigkeit
für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens". Dass diese Übertretung für alle, ausnahmslos alle, zur Verdammnis
gereicht, ist unbestritten. Wenn in der ersten Satzhälfte "alle" ausnahmslos alle bedeutet, dann muß es in der
zweiten Satzhälfte auch so sein - alle, ausnahmslos alle, gelangen zur Rechtfertigung des Lebens.
So schön das auch wäre - es bleibt die Frage, wie man mit dieser Annahme angesichts der vielen Stellen leben kann,
die solchem Heilsautomatismus widerstreben.
Theodor ZAHN bringt eine gut verständliche Erklärung, wenn er schreibt, dass diese Verse "nur die Abzielung der
von Christus ausgehenden Wirkung, die beabsichtigte Richtung, in welcher sie vor sich geht, angeben, womit
keineswegs gesagt ist, dass sie bei allen ihr Ziel erreicht. Gesagt ist nur, dass die in dem gerechten Erdenwandel des
Menschen Jesus ausgesprochene gnädige Absicht Gottes, den Menschen zu einer Rechtfertigung und damit zum
Leben zu verhelfen, ebenso auf alles, was Mensch heißt, abziele, als die von Adams Sünde ausgegangene Wirkung
auf die Menschheit sich erstreckt. Dass diese Heilsabsicht an den Einzelnen ihr Ziel nur unter der Bedingung
erreicht, dass ihnen das Evangelium gepredigt und von ihnen im Glauben aufgenommen wird, ..., braucht nach
allem, was seit 1,16f. und besonders seit 3,22 darüber gesagt war, hier nicht wiederholt zu werden."

3.5. Der verniedlichte Begriff "ewig"
Um die Lehre der endgültigen Versöhnung aller Menschen, Mächte und Dinge überhaupt zu ermöglichen bzw.
denken zu können, ist eine einschränkende Deutung des Wortes "ewig" erforderlich. Das schon deshalb, um den
Schriftstellen, die von "ewiger Verdammnis" reden, das Endlose zu nehmen. Ewig wird deshalb von den Vertretern
der Allversöhnungslehre gerne mit "zeitalterhaft", "unabsehbar lang" oder "äonenlang" übersetzt.
Tatsache ist, dass der Begriff "ewig" nicht zwingend endlos bedeuten muß. Beispiele dafür wären 2.Mo21,6 (ein
Knecht soll auf ewig dienen - hier begrenzt die Endlichkeit des Lebens das "ewig"), Jes.32,14+15 (Ein Zustand wird
beschrieben als ewig, aber mit der Einschränkung: "bis" zu einem bestimmten Ereignis), Mt.21,19 ("ewig" wird
begrenzt durch die Lebensdauer des Feigenbaumes). Es ist also durchaus korrekt, dass "ewig" nicht zwingend
"endlos" bedeuten muß. Wann aber, so die Frage, bedeutet ewig endlos und wann nicht?
Heinz SCHUMACHER, ein Vertreter der Allversöhnungslehre, zieht aus der Beobachtung, dass es Schriftstellen mit
zeitlicher Begrenzung des Wortes "ewig" gibt, den fragwürdigen Schluß: "So ist auch die "äonische Pein" eine
zeitalterlange, unabsehbar lange Pein; wie lange sie im einzelnen dauert, steht bei Gott; jedenfalls zwingt das Wort
"ewig" oder "Ewigkeit" uns keineswegs zur Annahme einer endlosen Dauer, wie die genannten Beispiele zeigen.
Gottes Gerichte sind ernst und schwer; dass sie aber endlos sind, ergibt sich aus der Gesamtaussage der Schrift
gerade nicht! Sie sind Weg und Durchgang, machen einzelne Völker rettungsreif und durchkreuzen die Liebesziele
Gottes keineswegs."
Diese Schlussfolgerung ist zu kühn, und außerdem tut sich ein neues Problem auf: Zu kühn ist sie deshalb, weil hier
von innerweltlichen Zusammenhängen ganz locker auf die vermeintlichen Prinzipien der ewigen, jenseitigen Welt
geschlossen wir. Anschließend werden diese Schlüsse als Basis einer Lehre angesehen, von der viel abhängt. Dieses
Fundament ist zu unsicher.

Das neue Problem ist dieses: Wenn "ewige Verdammnis" endlich ist, ist dann nicht auch "ewiges Leben" ebenfalls
endlich? Die Hilfe für manche Vertreter der Allversöhnungslehre liegt in dem Gedanken, dass ewiges Leben seiner
Natur nach ewig sei, während der Sündenfall und dessen Folgen im Bereich des Zeitlichen und Begrenzten läge und
damit endlich sei. Zwei Überlegungen sollen zeigen, dass es so nicht geht:
1. Es gibt eine Anzahl von Schriftstellen, in denen in einem Atemzug vom ewigen Leben der Erlösten und der
ewigen Strafe der Verdammten gesprochen wird (Dan.12,2; Mt.25,46 u.a.) . Dass in einem Satz "ewig" zwei
grundverschiedenen Bedeutungen haben soll, nämlich einmal "endlos" und einmal "endlich", ist eine sehr
willkürliche Annahme und völlig untauglich als Basis einer Lehre.
2. Off.20,10 spricht von dem Feuersee und seinen Qualen als eindeutig endlos: "...in alle Ewigkeit" oder "in die
Zeitalter der Zeitalter". Wenn das nicht Ausdruck von Endlosigkeit sein soll, was dann? Angesichts solcher
Worte ist es unangebracht, schließlich selbst noch die Errettung des Teufels annehmen zu wollen.
Die Frage bleibt, wann ewig endlos ist und wann nicht. Vielleicht ist das eine Lösung: "Ewig" ist nur da als
"begrenzt" zu verstehen, wo der behandelte Gegenstand oder die Dinge, von denen gerade die Rede ist, ihrer Natur
nach irdisch und damit begrenzt und endlich sind. Sonst ist stets unter Ewigkeit auch Endlosigkeit zu verstehen.
Dass dieses Verständnis gerade im Blick auf die Verdammnis eine schreckliche Konsequenz in sich trägt, ist wider
unsere Natur. Wir werden aber niemand einen Gefallen tun und auch den Lauf der Dinge nicht ändern, wenn wir sie
entschärft glauben und verkündigen.

4. Beurteilung: Der eindeutige Schriftbeweis fehlt


Erich SAUER schreibt: "Es ist ein Haupterfordernis jeder biblischen Glaubenslehre, zum mindesten an einer Stelle
der Schrift mit unzweideutigen Worten ausgesprochen zu sein. Das aber ist bei der Allversöhnungslehre nicht der
Fall. Vielmehr ist diese Lehre auf dem Fundament mehr oder weniger logischer Schlussfolgerungen des Verstandes
aufgebaut. Also fehlt ihr das Merkmal jeder eigentlichen biblischen Glaubenslehre."
Das Fehlen eines zweifelsfreien Schriftbeweises wird auch von manchen Vertretern der Allversöhnungslehre selbst
empfunden. STRÖTER schreibt: "Es gibt eine durch den Geist Gottes selbst gewirkte Weise, auf dem Weg
einfacher, geheiligter Schlussfolgerungen aus bereits vorhandenen Gottesworten Wahrheiten herzuleiten und
weiterzugeben, die nirgendwo sonst in besonderer Fassung oder Form oder Unterweisung niedergelegt sind,... für
deren Inhalt in der Schrift nicht immer der feste formelle Ausdruck gegeben zu sein braucht."
Es klingt bescheiden und christlich, wie Lehraussagen der Allversöhnungslehre gefunden wurden. Aber dieses
Parkett ist zu glatt. Auf lediglich "einfachen und geheiligten Schlussfolgerungen" kann und darf eine christliche
Lehre nicht stehen. Dieser Weg ist für Irrtümer zu anfällig.
Es bleibt gewiss, dass unsere Kenntnisse vom künftigen Tun Gottes sehr begrenzt sind. Und von dem Wenigen, das
wir zu wissen meinen (und vielleicht auch verkündigen), wird auch noch manches ganz anders kommen. Dabei
kann man aber unterscheiden zwischen Ereignissen, für die uns eine breite biblische Basis Gewissheit gibt, und
anderen, die man eher nur denken oder vermuten, nicht aber als Lehre in die Öffentlichkeit entlassen sollte. Wenn
überhaupt, dann gehört die Lehre der Allversöhnung in diese zweite Gruppe, und man tut gut daran, von den
Erfahrungen Origenes' zu lernen, der meinte, es "war nicht für alle heilsam, sie zu hören".

Literatur

- Evangelisches Gemeindelexikon, Wuppertal: Brockaus, 1986,
- PRE, zweite Auflage 1877
- Lange, J.P. Lange, Der Brief Pauli an die Römer, Theologisch-homiletisches Bibelwerk, Bielefeld und Leipzig: Verlag von Velhagen
und Klasing, 1880, 3. Auflage
- Schumacher, Heinz, Fragen gläubiger Christen, Stuttgart: Paulus-Verlag Karl Geyer, 1. Auflage 1969
- Schumacher, Heinz, ...und Gott wird sein alles in allen, Heilbronn: Paulus-Verlag Karl Geyer, 1977
- Schacke, Martin, Der Römerbrief, Lahr-Dinglingen: SJD, 1983
- Zahn, Theodor, Der Brief des Paulus an die Römer, Kommentar zum Neuen Testament, Leipzig: A.Deichert'sche Verlagsbuchhandlung,
1910, 2. Auflage
- Sonderheft der "Handreichungen aus dem Worte Gottes" zu "Fragen über die Allversöhnungslehre"
- Topic 9/2003
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#8
Rolf

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Zwölf Punkte, warum wir die Allversöhnungslehre ablehnen.





nach a. Küpfer



Der Universalismus oder die Allversöhnungsirrlehre tritt zwar in einem anscheinend christusgläubigen Gewande auf. ist aber nichts¬destoweniger ein böser Irrtum und fällt unter das Urteil: „nicht aus Gott". Leider gewinnt diese Lehre in unsern Tagen weite Ver¬breitung, sogar bei Gläubigen, von denen man bessere Einsicht erwarten dürfte. Der Universalismus zeigt sich in mehreren sich ähnelnden Lehren. Wir wollen daher versuchen, das Wesentliche dieser verschiedenen Richtungen kurz zu zeichnen.
Die eigentliche Allversöhnungsirrlehre leugnet, dass irgendwer der Sünde wegen verloren sei, vielmehr habe der Tod des Christus allgemeine Gültigkeit, indem dadurch alle Menschen, auch ohne Bekehrung und Wiedergeburt, errettet werden.
Die Wiederbringungsirrlehre gibt zwar zu, dass von Na¬tur alle Menschen verloren seien, aber sie behauptet, dass nach einer Läuterung während Aeonen (Zeitaltern) dennoch alle Men¬schen mit Gott versöhnt werden; es gebe keine ewige Verdammnis und folglich werden schlussendlich auch Satan und seine Engel noch selig werden.

Die All-Erbarmungsirrlehre will in der ewigen Ver¬dammnis einen Widerspruch sehen zu Gottes Liebe; sie sei Seiner unwürdig und stemple Gott zu einem Tyrannen. Auch diese Lehre verneint daher die ewige Verdammnis mit 'der Begründung, sie würde das Werk des Christus beeinträchtigen.
Die Vernichtungsirrlehre endlich sieht zum Teil die In¬konsequenz obiger Lehrrichtungen ein und hält daran fest, dass niemand ewiges Leben haben könne ausser im Glauben an Jesus Christus. Da sie aber trotzdem die ewige Verdammnis leugnet, lehrt sie, dass alle Menschen, welche getrennt von Christus sterben, ein Ende nehmen gleich dem Tier, d. h. für immer aufhören zu sein, beziehungsweise vernichtet werden.

Im Folgenden möchten wir einige der hauptsächlichsten Irr¬tümer der Allversöhnungsirrlehre ins Licht des Wortes Gottes stellen und zeigen, wie sehr sie den Grundsätzen der Heiligen Schrift widerstreiten.


1. Die Lehrer der Allversöhnung beziehen sich unter anderem auf 1. Korinther 15,22: „Denn gleichwie in dem Adam alle sterben, also werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden" und folgern, dass wenn das Wörtchen „alle" sich auf die durch die Übertretung Adams gefallenen Menschen beziehe, es gleicherweise im Falle der Errettung alle Menschen einschliesse!

Bei näherer Betrachtung des Bibelverses können wir indes er¬kennen, dass dies eine ganz unberechtigte Ausweitung des Be¬griffes „alle" ist, unter völliger Ausserachtlassung des Gedanken¬ganges der betreffenden Stelle. Auch in der täglichen Umgangs¬sprache wird dieses Wort ja oft in einem auf die V o 11 z a h I der im jeweiligen Gedankengang umfassten Gattung beschränkten Sinn ge brauch t. Genau das¬selbe finden wir in der Heiligen Schrift z. B. in 1. Timotheus 4, 4: „Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich". Hier sind sicherlich essbare Dinge gemeint, weil dieses Wort im Rahmen der Belehrung über die menschlichen Speiseverbote geschrieben ist. In Markus 16, 15 ist ohne Frage nur an Menschen gedacht, obwohl gesagt ist, das Evangelium der „ganzen Schöpfung", wozu auch Tiere und Pflanzen gehören, zu verkündigen. Desgleich umfasst der Ausdruck „den ganzen Erdkreis einzuschreiben" (Lukas 2, 1) doch ohne Frage nur das Römische Kaiserreich, und nicht alle Völker jener Zeit, geschweige denn alle fünf Erdteile.

So sind in 1. Korinther 15, 22 und ebenso in Römer 11, 32 zwei Menschengeschlechter einander grundsätzlich gegenüberge¬stellt, deren Begründer Adam und Christus sind. Durch Adams Sünde ist sein ganzes Geschlecht dem Tode unterworfen worden, was ja allerdings alle Menschen ohne Ausnahme umfasst. „In Christo alle lebendig gemacht" umschliesst desgleichen
2. Anhand von 1. Korinther 15, 28: „Auf dass Gott alles in allem sei", wird gelehrt, dass es doch nicht zwei Gruppen geben könne, Selige und Verdammte, sonst wäre ja Gott nicht alles in allem und es gäbe keine ewige Harmonie!

Eine derartige Folgerung kommt einem rein verstandesmässigen und unzulässigen Beurteilen verborgener Dinge gleich. Nicht alles ist uns geoffenbart, weil wir ja nicht alles zu erfassen ver¬möchten. Es ist ein ehrfurchtsloses Betreten des Heiligtums, das Gott sich selbst vorbehalten hat. 1. Korinther 15, 27 zeigt deutlich, um was es hier geht, nämlich um den Platz und die Ehre Gottes, um die abgeschlossene Rückführung aller Herrschaft und Führung unter die alleinige Hand Gottes, nicht aber um eine Gleichschaltung der Geschöpfe mit dem Schöpfer, oder ein wesen¬haftes Aufgehen in Gott selbst. Auch die ewig Verdammten sind trotz ihrer Entfernung aus Gottes Gegenwart dennoch unter Sei¬ner Herrschaft, ebenso wie einst die nach Sibirien Verbannten gleichwohl unter der Herrschaft des Zaren blieben.

3. Von den Ausdrücken „Wiederherstellung aller Dinge" (Apostelg. 3, 21) und „alle Dinge mit sich zu versöhnen" (Kol. l, 20) wird abgeleitet, dass alle Personen ohne jede Ausnahme, also auch die Verdammten und sogar die Teufel, in die Versöhnung einge¬schlossen seien!
Dies ist jedoch nicht begründet, denn in beiden Stellen, in Ko¬losser l, 20 sogar dreimal, ist doch nur von Dingen und nicht
von Personen die Rede; verdammte Menschen und Teufel sind aber Personen und nicht nur Dinge. Durch die Sünde ist die ganze Schöpfung, sowohl die ganze Ordnung der Erde, als auch die Sternenwelt, verdorben und dem Tod unterworfen worden, wie ein Tintenklecks den ganzen Bogen Papier verdirbt. Deshalb muss auch alles das erlöst, wiederhergestellt werden, ja, einer neuen, reinen, gottgemässen Schöpfung Platz machen (2. Petrus 3, 10; Offbg. 21, 1). Die Ausdehnung der Versöhnung auf Verdammte und Teufel ist ganz abwegig, da ja kein Wort von der Unterwelt gesagt wird. Da¬gegen ist sowohl in Kolosser l, 20, als in der sehr deutlichen Stelle Epheser l, 9—10, von „Dingen in den Himmeln" und solchen „auf der Erde" die Rede. In den Himmeln z. B. gibt es gar keine Perso¬nen, die wiederhergestellt werden müssten, wohl aber Dinge, z. B. die Sternenwelt. Satan aber und seine Engel werden nicht gerei¬nigt, sondern auf die Erde geworfen werden, um schliesslich im Feuer- und Schwefelsee zu enden.

4. Auf Philipper 2, 10 „auf dass in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen" wird die Lehre gegründet, dass auch die Dämonen, ja Satan selbst, noch versöhnt werden, da ja niemand ausgeschlossen sein könne!
Das ist eine unsinnige und unbegründete Folgerung einer grund¬falschen Lehre! In der angeführten Stelle wird doch nicht im Ge¬ringsten eine Versöhnung angedeutet, sondern nur festgestellt, dass letzten Endes alle persönlichen Wesen ohne Ausnahme, auch die Verdammten und Teufel, sich der Herrschaft Gottes unterwerfen müssen, und, mögen sie wollen oder nicht, eben dem Namen, der jetzt noch der meistgehasste und verachtetste Name auf Erden ist, — Jesus — Ehre geben müssen, als Dem, der über dem ganzen Weltall steht, — etwa so, wie sich einst die Sachsen widerwillig der siegreichen Macht Karls des Grossen beugen müssten.
Uebrigens sagt Hebräer 2, 16 ausdrücklich, dass der Herr Jesus sich nicht der Engel annehme, sondern des Samens Abrahams, also der Menschen. Für Satan und seine Engel kann es keine Erlösung geben (Matth. 25, 41; Offbg. 12, 9), weil sie ja m i t V o r s a t z gesündigt haben, und zwar in der allerhöchsten Form der Aufleh¬nung, indem sie sich an Gottes Stelle setzen wollten (Jes. 14, 13; Hes. 28, 15—17). Gottes Sohn ist Mensch geworden für M e n -sehe n, also nicht für Engel, sonst hätte Er ein Dämon werden müssen, um Dämonen erlösen zu können. — Der Einsichtige sieht das Unmögliche ein.
Wesen und Charakter Satans und seiner Trabanten ist absolute Lüge und Bosheit, planmässiger, aus bodenlosem Gotteshass ge¬borener Widerstreit gegen Gott, der trotz seiner Niederlage durch das Kreuz immer noch fortdauert. (Vergl. Joh. 8, 44). Daran würde auch ein aeonenlanges Fegfeuer nicht das Geringste ändern. Schon Menschen, die „aus dem Bösen sind" (1. Joh. 5, 19—20), hassen das Licht und missbrauchen die Wahrheit (Joh. 3, 19—20; Psalm 62, 4). Sie haben Freude am Bösen und an der Lüge und würden; sich nicht einmal wohl fühlen in der Seligkeit; wieviel weniger Sa¬tan und sein finsteres Engelheer, als geflissentliche Urheber alles Bösen! Die Erfahrung lehrt, dass bei Menschen, welche in ihrem Wesen, auch gegen sich selber, unwahr sind, die Wahrheit gar nicht FUSS fassen kann, wieviel weniger bei Dämonen!
Übrigens wird gerade von den Teufeln wörtlich gesagt, und zwar in äusserst ausdrücklicher Weise und in verdoppelter Form, dass sie in alle Ewigkeit im Feuer- und Schwefelsee gepeinigt werden (Offbg. 14, 10; 20, 10). Judas 6 berichtet von der Bindung ab¬trünniger Engel mit ewigen Ketten. Das alles wissen die Teufel wohl, darum zittern sie zum Voraus (Jak. 2, 19; Matth. 8, 29; Mar¬kus l, 24; 5, 7).

5. Gemäss der Allversöhnungslehre ist der Tod des Christus ohne weiteres für alle Menschen gültig, daher werden schliesslich alle errettet werden, auch ohne Glauben!
Welch ein furchtbarer Irrtum, da doch das Neue Testament so oft betont, dass die Errettung nur aus Glauben — und zwar durch Glaubensgehorsam und nicht nur durch Dogma- glaube — an das Erlösungswerk des Christus am Kreuz erlangt werden könne. Der Römerbrief erklärt diese Tatsache eingehend; in Kapitel 3, 26; 5, l—2 finden wir eine Zusammenfassung. (Vergl. Eph. 2,8; Gal. 2, 16; 3,24; Phil.3, 9 und Hebräer 11, 6). Beach¬ten wir, dass in Hebräer 9, 28 ausdrücklich gesagt ist, dass Chris¬tus geopfert worden ist, um „vieler" (aber nicht „aller") Sün¬den zu tragen. Wie oft und deutlich wird auch im Evangelium Jo¬hannes (z. B. Kap. 3, 36; 5, 24 usw.), die Erlangung des ewigen Le¬bens auf den Glauben abgestellt!

Warum wird denn wiederholt so nachdrücklich auf den Glauben hingedeutet, wenn es auch ohne solchen ginge? Warum hat der Glaubende oft einen Leidensweg zu gehen, wenn es ohne Prüfung und Schulung abginge? Das wäre dann doch völlig nutzlos! Welche Inkonsequenz!

6. Die ewige Verdammnis wird geleugnet; es gebe keine solche,
sie sei schriftwidrig! '
Im Gegensatz hierzu stellt die Schrift oft und sehr scharf aus¬geprägt eine ewige Verdammnis fest, und das sogar in vielfältigen bezeichnenden Ausdrücken; z.B. Offbg. 20,13-15; Judas 7; Mat¬thäus 18, 8; 25,41. 46; 2. Thess. l, 9 (des ewigen Feuers Strafe, ewige Pein; ewiges Verderben usw.). In Markus 9, 41-50 wird dreimal gesagt: „In das unauslöschliche Feuer, wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt"; drei¬mal wird also im gleichen Kapitel vom Herrn selbst bezeugt, dass die höllische Pein kein Ende nehmen wird. Zudem lesen wir in Matthäus 24, 51: „Der Herr wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen." Der Verdammte ist nun der völlig unge¬hemmten Auswirkung des Bösen, der endlosen Hoffnungslosigkeit und Ruhelosigkeit überlassen; er ist von jeder Möglichkeit einer Umkehr und Änderung des Zustandes abgeschnitten. In Lukas 16, 26 illustriert der Herr selbst, obwohl es sich dort noch um einen Zwischenzustand handelt, diese Unveränderlichkeit des Selig- und Nicht-Seligseins mit dem Bilde einer unübersteigbaren grossen Kluft.
Die Lehre von einer endgültigen Vernichtung stützt sich auf falsch angewandte alttestamentliche Stellen sowie einige Stellen im Neuen Testament, die sich aber auf jene irrtümlich ange¬wandten alttestamentlichen beziehen, wo Ausrottung der Sünder befohlen wird. Dies hat aber bloss auf Ausscheidung aus der auf Erden lebenden menschlichen Gesellschaft, bei leiblicher Tötung Bezug, da die alttestamentliche Offenbarung nicht über den irdischen Lebenskreis hinausgeht. Somit haben diese Stellen gar nichts mit ewiger Vernichtung zu tun, wo¬von Gottes Wort überhaupt nichts weiss.

7. Hinsichtlich des griechischen Wortes „Aeon" wird gelehrt, dass es nicht endlose Ewigkeit bedeute, sondern bloss „Zeitalter". d. h. eine lange Zeitspanne, die ein Ende nimmt, weshalb Höllen¬strafen nicht ewig sein können!
Das ist eine ganz willkürliche Beschränkung des Begriffes „ewig", die sich schon durch ihre Unlogik selbst richtet, da die All¬versöhnungslehre für die himmlische Seligkeit doch die endlose Ewigkeit gelten lässt. In Matthäus 25, 46 finden wir das Wort „ewig" aber sowohl auf die Seligkeit, als auch auf die Pein ange¬wandt, folglich ist doch klar erwiesen, dass nicht nur die Ewig¬keit, sondern auch die Strafe ewig ist. Im Alten Testament hat zwar der Begriff „ewig" eine beschränkte Bedeutung, weil die alttestamentliche Offenbarung, ausser wo es sich um die Person Got¬tes selbst handelt, wie bereits erwähnt, nicht über den irdischen Lebenskreis hinausgeht. Da wird mit dem Ausdruck „ewig" ein¬fach der menschlichen Unbeständigkeit und dem irdischen Wech¬sel das Dauernde gegenübergestellt, z. B. für die ganze Lebenszeit, oder in Bezug auf das verheissene Messiasreich für die ganze Dauer desselben angewandt, nirgends aber auf ein Zeitalter ausserhalb des Erdenlebens.
Im Neuen Testament dagegen werden die Blicke immer wieder auf ein Leben und eine Zukunft im Jenseits gerichtet, das ebenso wie dieses räumlich und stofflich nur als unbegrenzt verstanden werden kann, somit logischerweise auch zeitlich unbegrenzt sein muss. Wenn nun die Schrift für das Jenseits zweierlei scharf ge¬schiedene Daseinsbedingungen, himmlische Seligkeit und Ver¬dammnis in der Hölle, darstellt, muss auch schlechterdings für beide ewige Dauer gelten, wie Gottes Wort dies auch des öftern feststellt. In Stellen, wie 2. Kor. 4. 18; 5, l usw., wird ja geradezu das Unbeschränkte, Ewigwährende, dem kurzen Zeitlichen gegen¬übergestellt.
Zugegeben, dass das Wort „ewiglich" usw. auch im Neuen Testa¬ment öfter ebenfalls in bildlich übertragenem, beschränktem Sinn gebraucht wird, so z. B. in Johannes 9, 32; aber für den Gedanken an einen ,,Aeon" im Sinn der AI l Versöhnungslehre ist auch da we¬der Raum noch Sinn.
Mit dem Wort „Zeitalter" bezeichnet die Schrift die Hauptepo¬chen der Haushaltungen Gottes mit den Menschen: 1. die Epoche ohne Gesetz, 2. die Haushaltung Israels unter Gesetz, 3. die christ¬liche Haushaltung der Gnade, 4. das Zeitalter des messianischen Reiches, auf welches dann der ewig währende „Tag Gottes" folgt, für den es gar keine Zeitrechnung mehr gibt (2. Petrus 3,8.12)»

8. Die Gerichte werden nicht als Strafen, sondern als Besserungsmethoden eingeschätzt, darum könne es keine ewige Ver¬dammnis geben. Zeitliche Sünden seien doch nicht so schwer, und ewige Verdammnis dafür wäre ungerecht!
Dies ist derselbe Gedanke, welcher auch der indischen Lehre von der Seelenwanderung und ebenso dem Fegfeuer der Katholiken zu Grunde liegt, nur dass erstere keine Gewissheit eines Endes zu geben vermag, letztere dagegen Mittel zur Abkürzung erfunden hat, während die Allversöhnungslehre gar 'nichts darüber weiss und lediglich eine Behauptung aufstellt.
Es steht dem Menschen als Geschöpf des allmächtigen Schöpfers gar nicht zu, zu bestimmen, was für Gott gerecht oder ungerecht sei (Römer 9, 19—29; Jer. 18). Der Mensch vermag es auch gar nicht. Er ist ja in seiner durch die Sünde vergifteten, getrübten und beschränkten Wahrheitserkenntnis nicht imstande, zu beur¬teilen, wie Gott urteilt. Darum müssen alle, auch die Errette¬ten, nach 2. Korinther 5, 10 vor dem Richterstuhl Christi geoffen¬bart (nicht gerichtet) werden, damit wir endlich uns selbst und Gottes Werk im vollkommen wahren Licht kennen lernen möchten.

Wir Menschen beurteilen gegenüber den ernsten Urteilen Gottes die Sünde überhaupt viel zu gering. (Vergl. z. B. Gehasi in 2. Kor. 5,20-27; Rüben in 1. Chron. 5,1-2.) Die eine Sünde Adams brachte das Todesurteil und den Fluch über das ganze Menschengeschlecht. Wieviel mehr wiegen all die Sünden eines ganzen menschlichen Lebens, da doch der Mensch in Sünden geboren und unter die Sünde verkauft ist (Psalm 51, 3-5; Römer 3; 7,14-18). Liegt nun Unge¬rechtigkeit bei Gott, wenn Er den unbussfertigen Sünder der ewigen Strafe überlässt? (Judas 7; 2. Thess. l, 9; Hebr. 10, 29 bis 31).
Wie kann die Allversöhnungslehre überhaupt von einer Besse¬rung der Verdammten im Zeitlauf eines Aeons fabeln, wenn das Zeugnis der Heiligen Schrift in 2. Korinther 6, 2 so klar und deut¬lich sagt: „Jetzt ist der Tag der Annehmung und des Heils" und wiederholt davor warnt, die Herzen zu verhärten (Hebr. 3, 8. 13; 4, 7). Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen zeigt der Herr selbst, wie es für diejenigen, welche nicht bereit sind wenn Er kommt, für immer zu spät sein wird. Er will nichts mehr von ihnen wissen. (Matth. 25, 11—13). Wohl ist Gott langmütig (2. Petrus 3, 9), aber einmal hat Seine Langmut ein Ende, wie das Beispiel Pharaos zeigt. Siebenmal hatte sich dieser verhärtet, so dass vom achten Mal an Gott selbst sein Herz verhärtete, so dass ihm keine Umkehr mehr möglich war. (Vergl. 2. Mose 7—11). Eine Bekeh¬rung nach dem Tode ist schon aus diesem Grunde nicht mehr mög¬lich, weil Gott dann nicht mehr an den Herzen wirkt. Gott hat sie dem Gericht dahingegeben. Die ewige Verdammnis bedeutet in erster Linie dieses Abgeschnittensein von Gott und Seinem Wirken. Damit ist eine „Besserung" auch während Aeonen unmöglich ge¬macht. Bei Anlass der Gerichte, die uns in der Offenbarung be¬schrieben sind, lesen wir: „Sie taten nicht Busse" (Posaunenge¬richte Offbg. 9,20. 21; Zornesschalen Offbg. 16, 9) und „sie läs¬terten Gott" (Kapitel 16, 9. 11. 21). Daran erkennen wir, dass Gerichte weder dazu bestimmt noch dazu angetan sind, Busse her¬vorzurufen. Heimsuchungen und Züchtigungen können wohl zur Busse führen, aber 'Gerichte haben nicht diesen Zweck, noch weniger der Feuersee.

In Matthäus'11, 22-24 und Lukas 12, 43-48 werden wohl Un¬terschiede im Mass der Strafe angedeutet; die ewige Dauer der¬selben aber wird damit gar nicht berührt. Nirgends gibt Gottes Wort überhaupt den geringsten Anhaltspunkt für die Möglichkeit eines Wiederheraufkommens aus dem Feuersee.

9. Wenn Gott Liebe ist, sagen die Allversöhnungslehrer, so muss Er sich Seiner Geschöpfe erbarmen; deshalb vertrage sich die ewige Verdammnis nicht mit diesem Gedanken!
Gewiss, Gott ist Liebe. Er ist dies Seinem Wesen nach. Das hat die Heilige Schrift ja immer wieder bestätigt. Weil Gott dem Menschen immer noch Gelegenheit zur Umkehr geben will, sieht Er noch immer langmütig zu, obwohl die Welt längst reif zum Gericht ist. Aber die Schrift sagt, dass bei weitem nicht alle Men¬schen Seine Kinder sind, sondern nur die, welche aus Wasser und Geist geboren sind (Joh. l, 12; 3, 5; Römer 8, 16; 9,8 u. l.Joh. 3, 10-15). Alle übrigen nennt das Wort Kinder des Fluches (2. Petrus 2, 14), welche die Seligkeit nicht ererben können.
Gott ist aber nicht nur Liebe, sondern in gleich unbeschränkter Weise Seiner Natur nach Licht, Wahrheit, Heiligkeit und Gerech¬tigkeit. Es geht nicht an, eine einzelne Wesenheit Gottes einseitig auf Kosten anderer hervorzuheben, wie die Menschen es so oft und gerne tun. Ebenso wie Gott Liebe ist, so ist Er auch Licht. Alles ist vor Ihm bloss und aufgedeckt (1. Joh. l, 5; Hebr. 4, 12-13). Er ist „zu rein, um Böses zu sehen" (Hab. l, 13). Darum kann kein Sünder — was ja alle Menschen von Natur sind — in die Gegen¬wart Gottes kommen, ohne vorher durch Jesu Blut von Sünden gereinigt zu sein (Hebr. 9, 12-14, 22-23). Wir Menschen ver¬mögen die ganze Tragweite der Sünde, wie sie vor Gottes absolut heiligem Auge erscheint, gar nicht zu ermessen. Damit wir sie aber etwas zu erfassen vermögen, redet das Wort so oft und ernst von Zorn und Grimm Gottes, und dass Er „den Schuldigen keineswegs für schuldlos" halte (2. Mose 34, 7; 4. Mose 14, 18; Nahum l, 3). In Hebr. 10, 30-31 lesen wir ferner: „Es ist furchtbar, in die Hände Gottes zu fallen".

Ausserdem können wir fragen: Wäre es gerecht, wenn Gott im Neuen Testament immer wieder Nachdruck auf Busse und Glauben legt, Errettung nur aus Glauben verheisst, dabei für das Erden¬leben Fremdlingschaft, Verwerfung und Leiden und erst für die himmlische Zukunft Ruhe und Belohnung in Aussicht stellt, wenn nachher dennoch alle Menschen ohne diesen Weg gleichfalls selig würden? Nein, das wäre sowohl 'gegenüber den Menschen, ,wie gegenüber Seinem Sohn, den Er hat leiden lassen, höchst unge¬recht. Selbst unter Menschen würde eine derartige Handlungs¬weise als völlig ungerecht, ja sogar grundsatz- und charakterlos empfunden werden. Solches zu behaupten, ist eine arge Verunehrung des Namens Gottes. Wie furchtbar, einem heiligen und ge¬rechten Gott solches anzudichten!

10. „Wie kann ein Gott der Liebe Seine Geschöpfe ewig quä¬len?" so fragt die Wiederbringungslehre und sagt: „Die Lehre von einer ewigen Höllenstrafe entehrt die Würde des höchsten Wesens und erniedrigt Gott zu einem Tyrannen!"
Wir stellen die Gegenfrage: „Wo gibt denn die Heilige Schrift den leisesten Anhaltspunkt zu dem verwerflichen Gedanken, dass Gott die Verdammten quälen werde ?" In Markus l und 5 reden allerdings die Dämonen davon, aber sie reden ja von jeher nur Lüge und Verleumdung über Gott und kennen keine Wahrheit. Wer sich aber durch die Heilige Schrift über Gottes Wesen richtig und demütig unterweisen lässt, versteht, dass solches bei Gott gar nicht möglich ist. Von Seiten Gottes besteht das Gericht vor allem darin, dass die Verdammten für immer und ewig aus Seiner Gegenwart verbannt und von Ihm verworfen sind, d. h. dass Gott sich von ihnen endgültig abgewandt hat. Dies bedeutet, wie wir schon in Abschnitt 8 betont haben, ewiges Abgeschnittensein vom göttlichen Lebensquell. Dies ist die schwerwiegendste Tatsache des ewigen Todes und der Verdammnis und wird eine furchtbare Qual sein. Denn Leben, Errettung, Seligkeit kann allein aus der Ge¬meinschaft mit Gott hervorgehen. Grundsätzlich ist der Tod, das Getrenntsein von Gott, schon mit Adams Fall eingetreten, nur hält Gott den Weg der Errettung durch Christus immer noch offen und wirkt in Gnaden dahin, diese Lebensverbindung wieder herzu¬stellen. Aber dies wird jedoch mit dem Verdammungsurteil vor dem grossen weissen Thron für immer aufhören. Damit ist jede Busse, Umkehr und Änderung der Lage unmöglich gemacht und dies bedeutet wiederum — ewige Verdammnis.
Aber auch der Teufel und seine Engel sind dann nicht die Quäler, sie werden ja selbst in alle Ewigkeit gequält. Nein, Satan und alle Verdammten haben die Quäler in ihrem eigenen Innern. Vor allem ist da das Gewissen (darum Markus 9: ihr Wurm), das sie ewig anklagt, ohne je zu verstummen. Dazu gesellt sich eine brennende Reue ohne jede Umkehrmöglichkeit; die bergehoch auf¬gehäuften Sünden werden nun mit all ihren ewigen Folgen be¬ständig geschaut. Das schrankenlos im Herzen wirkende Böse und die verzehrende Leidenschaft, die keine Stillung findet, zusammen mit dem bis ins Innerste dringenden Richterblick der „Augen wie Feuerflammen" (Offbg. l, 14), den man nicht mehr los werden kann, das sind Quäler genug. Das erklärt auch, wie wir bereits festgestellt haben, die Unterschiede in der Strafe.

11. Nach Anschauung der Allversöhnungslehrer ist das Versöh¬nungswerk des Christus als misslungen zu betrachten, wenn nicht alle Menschen errettet werden!
Solche Behauptungen sind ungeziemend und unehrerbietig. Es steht dem Menschen nicht zu, zu untersuchen, was Gottes würdig sei. Er hat das Heilmittel angeordnet und das Werk der Erlösung restlos ausgeführt. Darum können wir es Ihm überlassen, wie Er es auch irgend anwenden will. Sicher ist, dass es zu Seines Namens Herrlichkeit ausschlagen wird, und dass die Vollzahl der Erlösten eine überwältigend grosse Zahl sein wird. Der Lohn, den der Herr Jesus für den Kreuzestod empfangen wird, wird grösser sein, als wir denken. Wir müssen uns an das halten, was Gottes Wort uns sagt, nicht an etwas, was es uns nicht sagt. Wehe uns, wenn wir zu Gottes Wort hinzufügen oder von demselben wegnehmen (Offbg. 22, 18-19).

12. Unter Anführung von 1. Korinther 15,26 wird gelehrt, dass der Tod aufgehoben sein werde. Es könne nur der zweite Tod gemeint sein, denn dieser müsse gleicher Art sein wie der erste. Der Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Tod könne kein wesenhafter, sondern nur ein gradweiser sein. Deshalb gebe es auch eine Auferstehung aus dem zweiten Tode!
Wir müssen aber darauf hinweisen, dass im Gegenteil durch den Ausdruck „zweiter Tod" (ebenso wie in den Fällen „erster und zweiter Mensch", „erster und zweiter Bund") gerade ein himmel¬weiter, grundsätzlicher Wesensunterschied doku¬mentiert wird. Dabei ist der grundlegende Hauptunterschied der, dass das erste vergänglich ist, während das zweite sich durch Un¬vergänglichkeit auszeichnet.
In l. Korinther 15 ist vom leiblichen Tod die Rede, sowie von der Auferstehung aus diesem, letztere als Verwandlung des Todes in Sieg und Leben in ewiger Herrlichkeit. Vom Tod der Verdammten, dem zweiten Tod, ist hier gar keine Spur, ausser kurz zusammengefasst in dem Wort: „dann das Ende" als endgültigem Abschluss. Der „zweite Tod" ist erst am Schluss der Bibel erwähnt (Offbg. 20, 6. 14; 21, 8), gleichsam als eine letzte Mitteilung über das Schicksal der vor dem grossen weissen Thron Verurteilten. Dabei wird betont, dass auch der Tod und der Hades in den Feuersee ge¬worfen, also von diesem verschlungen werden. Somit ist der Feuer¬see der endgültige Abschluss der Geschichte der Verdammten. Dazu zieht Gott mit dem Wort: „Es ist geschehen!" noch einen ausdrück¬lichen Schlussstrich (Offbg. 21, 6).
Sehr deutlich redet auch Offenbarung 20, 4-6. Dort ist von zwei Auferstehungen die Rede. Die erste Auferstehung, die der Gläu¬bigen zur ewigen Seligkeit, findet mindestens tausend Jahre vor der zweiten statt und umfasst nur die „des Christus sind bei Seiner Ankunft" (1. Kor. 15, 23) und die Heiligen und die Märtyrer der Drangsalszeit. Die zweite Auferstehung erfolgt erst nach dem Ab¬schluss des Tausendjährigen Reiches und umfasst alle diejenigen, welche vor dem grossen weissen Thron erscheinen müssen, um dort verurteilt zu werden (Offbg. 20, 11-15). Diese Auferstehung zur Verdammnis im Feuersee ist somit die letzte Aufersteh u n g und der Abschluss der Geschichte der Verlorenen auf der Erde, eben „das Ende" gemäss 1. Korinther 15, 24-28.
Hinter diesen wenigen hier beleuchteten Irrtümern der Allversöhnungs- oder Wiederbringungslehre erkennt der wirklich geist¬liche Erforscher des Wortes durch den Heiligen Geist unschwer die altbekannten Methoden der irreführenden Stimme der Schlange, die schon im Paradies geflüstert hat: „H a t Gott wirklich gesagt?" und „Ihr werdet mit nichten sterben". Denn auf dieses läuft, wie wir nachgewiesen haben, auch die Lehre von der A11 Versöhnung hinaus.

Was sind nun die Folgen und Wirkungen dieser Lehre? Nichts Geringeres, als dass das Kreuz des Christus entkräftet und zunichte gemacht wird und all die feierlichen Ermahnungen der Kraft beraubt werden. Denn, wenn nach Aeonen doch alle er¬rettet werden, welchen Wert hat dann noch das Kreuz? Zugleich wird dabei auch das so oft und so ernst dargestellte Urteil Gottes über die Sünde verneint; und doch lehrt Sein Wort: „Der Lohn der Sünde ist der Tod" (Römer 6, 23). Was müssen die Konse¬quenzen dieser Lehre sein? Während das letzte Gebot unseres Herrn vor Seiner Himmelfahrt lautete: „Gehet hin in die ganze Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung" (Markus 16, 15), hätte die Forderung der Bekehrung, die einen wesentlichen Bestandteil des Evangeliums ausmacht, keinen Sinn mehr; Evangelisation wäre nur noch Kraft- und Zeitvergeudung. Für den Sünder aber würde es zu einem leichtsinnigen Unterlassen der Gelegenheit zur Errettung, zum sich Hinwegsetzen über die Gebote und Ermahnungen des Herrn führen, indem ihm eben vorgetäuscht wird, dass er letzten Endes doch auf jeden Fall errettet werde. Wo¬zu denn Bekehrung, wozu der oft dornenvolle und demütigende Weg des Glaubens, wenn es auch ohne diesen geht? Die Allver¬söhnungslehre ist frecher Widerspruch gegen die feierliche Mah¬nung Gottes: Heute!, da sie dreist sagt: Nein, morgen ist noch Zeit! Niemand kann verloren gehen! Man übersieht dabei auch, dass das aeonenlange „Fegfeuer" dem menschlichen Denken so ferne und so unfassbar ist, dass es trotz seiner Furchtbarkeit keinen Eindruck macht, und nur die letzten Endes doch zu errei¬chende Seligkeit im Gedächtnis haften bleibt. Davon könnten man¬che Beispiele erbracht werden.
Somit fallen die Verbreiter der Allversöhnungslehre auch unter das Urteil von 1. Joh. 4, 1-3; es sind falsche Propheten, denn sie entwerten die Worte Gottes und fügen denselben fremde Dinge hinzu und kommen so unter den Fluch von Galater l, 8-9: „Aber wenn auch wir, oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte, ausser dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht! Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich euch jetzt wiederum: Wenn jemand auch etwas als Evangelium verkündigt ausser dem, was ihr empfangen habt, er sei verflucht!"

„Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buche geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weis¬sagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen von dem Baume des Lebens und aus der heiligen Stadt, die in diesem Buche geschrieben sind" (Offbg. 22, 18-19).
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#9
Morgenrot

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#10
Mirco

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Mk 3,29 wer aber irgend wider den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig; -

Wie passt die Allversönung dazu?

Mt 25,46 Und2532 diese3778 werden hingehen565 in1519 die ewige166 Pein2851, die Gerechten1342 aber1161 in1519 das ewige166 Leben2222.

Hier sieht man, das hier dasselbe Wort für ewig (auch immerwährend) verwendet wird. Nach dem Gesetz der Analogie müßte, wenn die Allversöhnung biblisch wäre und ewig ein zeitlich begrenzter Begriff das ewige Leben dann auch zeitlich begrenzt sein. Wo finde ich aber dieses Gedankengut in der Bibel, das ewiges Leben zeitlich begrenzt ist? Falls ewiges Leben aber doch nicht zeitlich begrenzt wäre warum soll es dann die ewige Pein sein?

Mt 26, 24 Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen verraten wird! Es wäre für jenen Menschen besser, wenn er nicht geboren wäre.

Warum wenn Allversöhnung?
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#11
Hebräer83

Hebräer83

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Von Anfang an schmiedete Gott zusammen mit den zurückgebliebenen Engeln Pläne


Frage: Hatte Gott Ratgeber gehabt - hatte Er sie nötig? Die Bibel sagt nein, Heiner meint ja.
Wat is denn nu richtich?

Gruß
Morgenrot


Die alten Opfer waren vergeblich. Es war ein Gesetz, das Engel aufgestellt hatten. Denn es ist
unmöglich, dass Stier- und Bocksblut Sünden wegnimmt. Opfer und Gaben wollte Gott nicht, er wollte einen Leib (nachzulesen in Hebräer 10, 1 – 10). Und gem. Hebr. 10,10 sind wir durch Jesus ein für allemal (endgültig) geheiligt.
Wir lesen, dass Israel das Schattenbild auf das Zukünftige war. Die von den Engeln (unseren
Mitbrüdern, wie ein Engel im Wort Gottes auch sagt) aufgestellten Gesetze erwiesen sich als schwach und nutzlos, und wurden deshalb aufgehoben (nachzulesen in Hebr. 7, 18).


Ich finde das insgesamt einen schwereren Irrtum als bezüglich der Allversöhnung. Es macht die Engel zu den Urheber des ("schlechten") Gesetzes und damit auch Teilurheber des Sinaibundes. Daß eine solche Sicht für Gottes Allwissenheit, Allmacht und Vorsehung gravierende Folgen hätte - wie Morgenrot schon herausgestellt hat - ist ja wohl klar.
Vor allem ist es aber eine erhebliche Übertragung menschlicher Verhältnisse auf göttliche (zwischen den Engeln und Gott besteht ja noch ein erheblicher unterschied gegenüber einem menschlichen König und seinen menschlichen Dienern und Ratgeber), die ich in der Schrift so nicht finde. Auch wenn die Schrift uns an verschiedenen Stellen den unsichtbaren Gott z.B. sehr anthropomorph darstelllt, heißt das ja nicht, daß Gott z.B. reale Finger hätte, die die Spanne des Himmels messen.
Zudem fragt man sich warum - wenn das Gesetz der Engel Werk wäre - Gott seinen Sohn darunter hätte knechten müssen um - ohne Sünde wider das Gesetz - das Gesetz zu erfüllen. Der Höchste hätte sich damit nicht sich selbst unterworfen (was letztlich die Kernaussage des Erlösungswerkes ist), sondern unter seine Boten und Diener (die Engel). Und das können wir Gott nicht andichten.
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#12
Hebräer83

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@auch richtig Mirco. Wäre ewig nicht ewig, wäre auch das ewige Leben nicht ewig. Das träfe auch zu, wenn die Allversöhner sagten ewig heiße äonisch. Und von Ewigkeit zu Ewigkeit hieße von Äon zu Äon (= ewig). Denn da haben wir Verse wie Off 20,10. Dagegen kann auch die DaBhar-Übersetzung machen.
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#13
Rolf

Rolf

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BEMERKUNGEN ZU ARGUMENTEN DER ALLVERSÖHNUNGSLEHRE





Thomas Jettel, 2004



Teil 1:

1. GOTT WILL, DASS ALLE GERETTET WERDEN.

Allversöhnungsanhänger sagen: „Gottes souveräner Wille ist es, dass alle gerettet werden. 1. Tim. 2,4. Gott wird nicht ruhen, bis sein Wille restlos geschehen ist. Daher werden alle gerettet werden. Zuletzt ist Gott alles in allen. 1. Kor. 15,28.
Wenn der Mensch nicht in der Lage ist, umzukehren (es sei denn, dass Gott die Gelegenheit dazu gibt), so liegt also alles an Gott, ob die Menschen gerettet werden oder nicht. Wenn alles an Gott liegt und es Gottes ausdrücklicher Wunsch und Wille ist, dass jeder Mensch gerettet wird, schließen wir, dass alle Menschen schlussendlich werden gerettet werden.

Bemerkung:
Die Erwählung geschieht an zwei Punkten: Zum einen vor Gründung der Welt (Eph 1,4) – in den Gedanken Gottes, per Vorauskenntnis; zum anderen in der Zeit, als göttliche Reaktion auf des Menschen Antwort auf den göttlichen Ruf . Die tatsächliche Erwählung durch Gott geschieht bei der Heilswende, und zwar auf den Ruf (= die Einladung) Gottes hin. (Beachte die Reihenfolge in 2P 1,10: Zuerst „Ruf“, dann „Erwählung“, nicht umgekehrt.)

1Th 1,3-5: „Dabei erinnern wir uns ohne Aufhören an euer Werk des Glaubens und eure Arbeit der Liebe und an die Ausdauer in der Hoffnung auf unseren Herrn, Jesus Christus, vor unserem Gott und Vater, (4) wissen wir doch, Brüder, die ihr von Gott geliebt worden seid, um eure Erwählung: (5) dass unsere gute Botschaft nicht in Wort allein zu euch kam, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer, voller Gewissheit” Wie konnte Paulus davon wissen? Weil er dabei war, als sie erwählt wurden. Gott erwählte sie, als sie sich bekehrten. Hier geht es um die Erwählung in der Zeit.

Mt 22,14: „Denn viele sind Gerufene (d.h.: Geladene), aber wenige sind Erwählte.“ D.h., gerufen sind viele Menschen, nämlich alle; die Erwählten sind diejenigen, die auf den Ruf hin (= auf Einladung hin) kommen; sie werden zu Gottes Geschätzten und Erwählten/Geliebten im engeren Sinne. Wenn jemand sich bekehrt, wird er – in Christus – zu einem Erwählten, einem Kostbaren und Geschätzten Gottes, weil er in dem Erwählten/Kostbaren ist: Jesus Christus. (Der Sohn Gottes ist Gottes Erwählter, d.h., Geliebter: 1P 2,6; Lk. 23,35; vgl. Mt 12,18. Auch die Engel sind Erwählte, d.h., Geliebte: 1T 5,21.)

Die Erwählung in der Ewigkeit (vor Gründung der Welt: Eph 1,4) geschieht per Vorauskenntnis Gottes. Diejenigen, die (aus freiem Willen) zum Glauben an Christus gekommen sind, sind – in Christus (!) – erwählt (durch das Vorauskennen Gottes, der wusste, dass sie sich bekehren würden. Sie sind nicht in sich selbst Erwählte, sondern Gott sah sie vor Grundlegung der Welt (gemäß Vorauskenntnis) in Christus. In ihm waren sie ihm Erwählte und Geliebte, und in ihm hatte Gott schon (per Vorauskenntnis) eine „Beziehung” mit ihnen, obwohl sie noch gar nicht existierten. Tatsächlich erwählt wurden sie erst dann, als sie bei ihrer Bekehrung in Christus hineinkamen. In Christus sind alle Bekehrten Erwählte, d.h., in einem besonderen Sinn von Gott Geliebte.
Erwählung ist in der Heilige Schrift nie außerhalb von Christus. Eph. 1,4: in Christus!

Kein Vers in der Heilige Schrift lehrt eine Erwählung zur Bekehrung. (Zu 2Th 2,13f s. u.). Erwählung bedeutet nicht, dass Gott sich Menschen außerhalb von Christus erwählt, sodass sie sich bekehren. Die Erwählung geschieht an zwei stellen: a) in der Ewigkeit: „in Christus” (Eph 1,4) – per göttlichem Vorherwissen, b) tatsächlich aber erst in der Zeit: als göttliche Reaktion auf die Bekehrung des Menschen.

Die Reihenfolge ist diese: Zuerst schafft Gott die Möglichkeit der Rettung des Sünders; dann ruft er ihn (und gibt ihm die Gelegenheit, sich zu bekehren; er wirbt um die freie Entscheidung des Menschen – ähnlich dem Bräutigam, der um die Braut wirbt); dann wartet er auf die Reaktion des Menschen. Wenn der Mensch positiv reagiert und sich Gott zuwendet, erwählt sich ihn Gott (in Christus); so wird der Mensch zu einem Geliebten „Erwählten” in Christus, dem Erwählten, Köstlichen. Diese Reihenfolge kommt auch in 2P 1,9f und Mt 22,14 zum Ausdruck, wo der Ruf vor der Erwählung genannt wird.

Gott wünscht sich, dass alle Menschen gerettet werden (1.Tim 2,4), will aber, dass sie sich freiwillig entscheiden. Weil aber nicht alle Menschen das wollen, werden nicht alle gerettet (Lk 13,34; Jh 7,17).
Zu Jh 10,26 („ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen”; vgl. 8,48): Das ist nicht ein Gerichtswort, sondern eine Zustandsbeschreibung. Diese Leute könnten noch zum Glauben kommen. Jh 10,37f: Der Aufruf zum Glauben wäre nicht sinnvoll, wenn sie es nicht mehr könnten. (Das Gerichtswort kommt erst in Jh 12,37ff.)
Zu Ag 13,48: „… und es glaubten, so viele zum ewigen Leben disponiert waren.” Hier ist nicht von Vorherbestimmung zur Bekehrung die Rede. Der Text sagt nicht: „und es glaubten, so viele dazu verordnet waren, dass sie zum Glauben kommen sollten”. Eine Schar von Menschen in Antiochien war bereit („disponiert“) zum ewigen Leben. Wie es dazu kam, dass sie bereit waren, sagt uns der Text nicht.

Zu 2Th 2,13f: „Aber wir sind es schuldig, vom Herrn geliebte Brüder, Gott euch bezüglich allezeit zu danken, dass Gott euch von Anfang zum Heil sich wählte in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit, wozu er euch durch unsere gute Botschaft rief, um die Herrlichkeit unseres Herrn, Jesus Christus, zu erlangen.” Die Erwählung zum (zukünftigen) Heil geschah aufgrund des Glaubens an die Wahrheit, nicht umgekehrt der Glaube aufgrund der Erwählung. Gott wählte „im Glauben an die Wahrheit”, nicht: „zum Glauben an die Wahrheit”. Wer im Glauben an die Wahrheit zu ihm kam, wurde erwählt, nicht umgekehrt. Und Gott wählte „in Heiligung des Geistes [o]”; d.h., wer zu ihm kam, wurde Gott geheiligt durch den Geist. So wurde er Gottes Erwählter (Geliebter, Geschätzter, Kostbarer in Christus) – erwählt, das künftige (!) Heil schlussendlich in Empfang zu nehmen. Gott machte die Thessalonicherchristen zu seinen Erwählten, als sie sich bekehrten und glaubten und in der Wiedergeburt durch den Heiligen Geist geheiligt wurden.

Zu 1T 2,4:
„… vor Gott, unserem Retter, 2:4 der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, 2:5 denn es ist einer Gott, und einer Mittler Gott und [den] Menschen, ein Mensch: Christus Jesus, 2:6 der sich selbst als stellvertretendes Lösegeld für alle gab – das Zeugnis zu eigenen Zeiten,“
Gott will, dass alle gerettet werden. Das ist sein allgemeiner Wille. Die Anhänger der Allversöhnungslehre ziehen den Schluss: Alles, was Gott will, tut er.

Hierin liegt der Fehler. Gott tut nicht alles, was er will. Er könnte zwar, aber er hat sich entschlossen, diese seine Freiheit nicht zu gebrauchen.
Z.B.: Der Herr Jesus wollte nicht am Kreuz sterben (vgl Mk 14,33-36) und hatte die Freiheit, seinen Willen (nämlich nicht sterben zu müssen) zu gebrauchen; dennoch: er verzichtete auf diese seine Freiheit und ging ans Kreuz um für uns zu sterben.

Gott wollte nicht das Gericht der Sintflut über die Erde senden. Gericht widerstrebt seinem liebenden Wesen. Dennoch sandte er sie.
Gott will nicht seine Kinder züchtigen und dass ihnen Schmerzen zugefügt werden. Dennoch werden sie gezüchtigt.
Gott will nicht den Tod des Sünders. Dennoch bleibt die Tatsache: Die Seele, die sündigt, muss sterben. Vgl. Hes. 18,4.20.

Wenn alle Menschen gerettet würden, wäre es nicht nötig gewesen, dass Paulus die Christen dazu aufgerufen hätte, für Könige und alle Obrigkeit zu beten. Das Beten hat nur Sinn vor dem Tode. Für Verstorbene sollen wir nicht beten. D.h. Gott will, dass alle gerettet werden, und ehe sie sterben zur Erkenntnis der Wahrheit kommen! Es geht nicht um ein Kommen zur Erkenntnis der Wahrheit nach dem Tode. Man darf 1T 2,4 nicht auf die Zeit nach dem Tode beziehen. Gott will, dass die Menschen vor ihrem Tode die Wahrheit erkennen und das Heil in Christus erfassen, damit sie für alle Zeiten gerettet werden.

Es entspräche nicht dem Bibeltext, würde man behaupten: „Weil Gottes Wille immer geschieht, werden sie sich eben erst nach dem Tod bekehren.“ Das ist nicht, was Paulus an dieser Stelle sagt.
Der Grund, warum „für alle Menschen“ (V. 1-2) Gebete dargebracht werden sollen, ist der, dass der Rettergott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, ehe sie sterben, „denn es ist einer Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen, ein Mensch: Christus Jesus“ (V. 5). Diesen Jesus Christus hat Paulus eben mit dem Ziel verkündet (V. 7), dass alle ihn als Retter annehmen. Haben alle Menschen auf die Verkündigung des Paulus hin Jesus Christus als Retter angenommen? – Nein. Viele gingen ungerettet in die Ewigkeit. Folglich ist Gottes Wille nicht geschehen! Gott entschloss sich, dem Menschen einen Entscheidungsspielraum zu geben. Aus eben diesem Grunde, werden nur Glaubende gerettet (vgl. 1Ti 4,10).
Weil nicht alle gerettet wurden, ehe sie sterben, darf die Stelle nicht verwendet werden für die Lehre einer Rettungsmöglichkeit nach dem Tode.

Gott will alle retten. Eben deshalb sandte er den Sohn. Aber nicht alle Menschen wollen gerettet werden. Daher werden nicht alle gerettet. Es gibt einen allgemeinen Willen Gottes. Der geht aber nicht in Erfüllung, und zwar deshalb nicht, weil Gott sich entschieden hat, den Willen des Menschen so hoch zu achten, dass er ihn nicht vergewaltigt. Gott will Liebe! Ohne freien Willen gibt es keine wirkliche Liebe. Daher das Brautwerben Gottes um den Menschen (vgl. Im AT - Gottes Werben um Israel)

Die Stellen, die vom Willen Gottes sprechen, alle zu retten, beziehen sich auf die Zeit vor dem Tod. Dh: Immer dann, wenn Menschen ungerettet sterben, ist Gottes Wille (nämlich, dass sie zu Lebzeiten in Christus kommen und so gerettet werden) nicht geschehen. Gott konnte sie nicht dazu bringen, dass sie sich bekehren. – Warum konnte er nicht? Aus demselben Grund, warum der Herr Jesus in Nazareth nicht Wunder tun konnte: Weil sie nicht wollten, nicht glaubten. Nicht dass Gott nicht die Macht hätte, heute jemanden zur Bekehrung zu zwingen, aber er hat sich entschieden, diese Macht nicht zu gebrauchen.

Fazit:
1T 2,4 sagt nicht, dass alle Menschen [die einen vor dem Tode und die anderen irgendwann nach dem Tode] gerettet werden, sondern, dass es Gottes innigster Wunsch ist, dass alle Menschen vor dem Zorngericht Gottes, das nach dem Tode kommt, gerettet werden.
Zu 2P 3,9:

Weil Gott nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, wartet er noch mit dem Gericht. D.h., würde er nicht warten, würden Menschen verloren gehen/im Feuersee umkommen (ohne ausgelöscht zu werden). Der Grund, warum Gott wartet, ist, weil die Wartezeit den Menschen eine Frist gibt, in der sie Buße tun können. Wer nicht Buße tut, für den ist es zu spät. Er kommt in den Feuersee, geht verloren. Nichts deutet darauf hin, dass er schlussendlich doch gerettet wird und die Ewigkeit mit Gott genießen dürfe.

2P 3,9 und 1T 2,4 beziehen sich also auf die Zeit des Lebens, nicht auf die Existenz nach dem Tode. D.h., Gott will, dass alle Menschen hier und vor dem Tode gerettet werden; er will nicht, dass Menschen in ein Gericht (nach dem Tode) kommen.

Wer nicht vor dem Tode zur Buße kommt, geht verloren (2P 3,9). Würde Gott wissen, dass die Menschen nur eine Zeitlang im Feuersee bestraft werden, schlussendlich aber ohnehin gerettet werden und das ewige Leben erhalten, so wäre es ihm nicht ein so großes Anliegen, jetzt noch langmütig zu warten. Wenn Gott ohnehin schlussendlich alle gerettet werden, warum heute auf Buße der Menschen warten, wenn das letzte Ziel (Errettung aller Menschen) ohnehin erreicht werden wird?
Gott hat nicht Freude am Tod des Gottlosen. (vgl. Hes 18,23: Habe ich irgendwie Gefallen an dem Tode des Ehrfurchtslosen, sagt der Herr, JaHWeH? Nicht vielmehr daran, dass er von seinen Wegen umkehre und lebe?)

Gott hat deshalb so großen Schmerz und so große Traurigkeit (vgl. Röm. 9,1ff), weil er weiß, dass Menschen, die sich vor dem Tod nicht bekehren, für immer verloren sind! Daher will Gott, dass sich der Gottlose bekehre und lebe. (Dies ist bezogen auf die Zeit vor dem Tode, nicht danach!)

Allversöhnungsanhänger argumentieren mit Eph 1,9-11 und sagen: „Alles, was Gott tut, tut er nach einem Plan. Sein Plan ist, alle zu retten, folglich werden alle gerettet.“
Das ist ein Fehlschluss. Es ist keineswegs sein Plan, alle zu retten, sondern nur die Glaubenden: das steht klar in 1Kr 1,21: „ – denn da, in der Weisheit Gottes, die Welt Gott nicht durch Weisheit kannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Verkündigung die Glaubenden zu retten“. Es ist sein Wille, dass alle glauben. Und die, die glauben, die wird er retten. Keineswegs werden solche gerettet, die nicht glauben.
Und mit: Jes 46,10 „der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun“

Bemerkung: Gott tut allen seinen Willen. Das heißt nicht, dass er Menschen „vergewaltigt“ zum Heil. Es ist sein Wille, dass alle glauben. Jesus sagte: „Dieses ist der Wille dessen, der mich schickte, dass jeder, der den Sohn sieht und auf ihn schaut und an ihn glaubt, ewiges Leben habe.“ Die, die glauben, wird er retten. Keineswegs werden solche gerettet, die nicht glauben. Gott will, dass jeder, der glaubt und ihn liebt, die Ewigkeit bei ihm und in Gemeinschaft mit ihm verbringen wird. Er will aber nicht, dass solche, die nicht glauben, dennoch die Ewigkeit mit ihm verbringen (Mk 16, 16: „Wer glaubte und getauft wurde, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubte, wird verurteilt werden.).
Das Argument der Allversöhnungsanhänger, lautet auch: „Gott will das All unter ein Haupt (in Christus) bringen (Eph 1,9-11). Daher werden alle errettet.“

Auch das ist ein Fehlschluss! Unter das Haupt Christi zu kommen, sich beugen zu müssen bedeutet nicht, nach dem Tode – trotz des Unglaubens – gerettet zu werden.

2. GOTT IST MÄCHTIG GENUG, ALLE ZU RETTEN.

Allversöhnungsanhänger argumentieren: Nur im Falle, dass alle errettet werden, ist Gott der Allmächtige.
Bemerkung: Gott hat sich entschlossen, seine Allmacht nicht immer zu gebrauchen. Gerade deshalb, weil er dem Menschen einen Entscheidungsfreiraum lässt, kann und will er nicht alles tun, was er tun könnte. Gott könnte den Menschen zur Unterordnung zwingen, aber er will es nicht tun. Der Grund: Gott will die Liebe des Menschen, und Liebe ist ohne Freiwilligkeit auf Seiten des Menschen nicht möglich.
Die Heilige Schrift lehrt klar des Menschen freie Entscheidungsmöglichkeit. (ZB: Off 22,17; Lk 13,34; Mt 16,24f; Lk 9,23f; Jh 7,17)

3. GOTT LIEBT ALLE, DAHER RETTET ER ALLE.

Allversöhnungsanhänger meinen, wenn Geschöpfe Gottes endlos in der Hölle blieben, wäre dies unvereinbar mit Gottes Liebe. Christi Liebe ginge dem Verlorenen nach, bis er es gefunden habe, Lk. 15,4.

Bemerkung : Ja, Christus geht dem Verlorenen nach, solange es die Möglichkeit für eine Umkehr gibt. Wenn das Schaf gestorben ist, geht der Hirte dem Schaf nicht mehr nach. Der “point of no return” ist dann erreicht. Es gibt einen Punkt of no return. Dies ist der Zeitpunkt, wenn Gott den Menschen dahingibt. Z.B. 1. Mos. 6,3: Gottes Geist kämpft mit dem Menschen, aber „nicht für immer“. Es gibt ein Zuspät.
Gott wäre nicht Liebe, würde er Menschen zum Gott-Lieben zwingen – durch lange Qual, bis der Mensch willenlos zusammenbricht. Das Ergebnis wäre dann immer noch nicht die gewünschte Gegenlieben des Menschen, sondern zerknirschte Unterwerfung.

Allversöhnungsanhänger meinen, wenn Menschen endlos in der Hölle blieben, wäre Gott erbarmungslos. Und: Der Glaube an einen erbarmungslosen Gott schaffe erbarmungslose Herzen. Wie sich ein Mensch Gott denke, so werde er selber.

Bemerkung :
Dass Gott ein erbarmender ist, ist unabhängig von der Frage des ewigen Gerichts. Gottes Erbarmen und Geduld ist nicht ohne Grenzen. Ps 103 heißt es, dass Gott sich über die erbarme, die ihn fürchten, sich aber denen widersetzt, di sich ihm widersetzen. Vgl He 10,26ff.
Gott weiß, dass der unbußfertige Mensch auch im Feuersee keine Liebe für Gott entwickeln würde. Eine äonenlange Qual im Feuersee (nach dem Tode) kann das nicht fertig bringen, was der Anblick des Kreuzes (vor dem Tode) nicht fertig brachte. Der Feuersee war nie als Werbung für den Sünder gedacht, sondern als Strafe. Wie sollte denn auch eine
„göttliche Werbung der Qual“ in der Hölle (nach dem Tode des Sünders) stärker sein als die des Sohnes Gottes am Kreuz (vor dem Tode des Sünders)? Sollte Qual vollbringen können, was Gottes Liebe am Kreuz nicht erwirken konnte (nämlich die Umkehr des unbußfertigen Sünders)?
Werden Menschen, die die Lüge lieben (Offb. 22,15), durch lange Qualen des Feuersees schlussendlich zu Menschen, die Jesus Christus lieben? (Im Himmel werden nur Menschen sein, die Jesus Christus lieben!)

Die Heilige Schrift lehrt deutlich: Es ist eine völlige Verhärtung des Sünders gegen Gott möglich: Der barmherzige Gott gab die Menschen von 1. Mos. 6,5 nach langem Werben - schlussendlich dahin, weil sie nicht umkehren wollten.

Es ist unmöglich, Menschen, die den, den sie als Sohn Gottes erkannten, konsequent verwerfen, zur Umkehr zu bringen (Hebr. 6,4-6). Sie gehen unwiderruflich verloren. Wer Gottes Barmherzigkeit bis zum Letzten verachtet hat, den beeindruckt Gottes Liebe schlussendlich nicht mehr; ihn lässt Gottes Barmherzigkeit „kalt“. Ein Freveln gegen die bereits früher angenommene und danach wieder verstoßene göttliche Gnade ist irreversibel (Hebr. 10,26ff).

So eine Verhärtung sieht man auch im Drachen in Offb. 20,7-10. Er geht unbußfertig aus einem tausendjährigen Gefängnis hervor. Tausend Jahre Gefängnis konnten sein ihn nicht zur Buße bringen.

Das Argument, ein Gott der Liebe können keinen Menschen für ewig in die Verdammnis schicken, ist ein menschliches. Jedem Menschen widerstrebt der Gedanke, dass es eine ewige Hölle geben sollte. Aber wer so denkt, lässt den zweiten Pol der Charaktereigenschaften Gottes – nämlich seine Heiligkeit – außer Acht.

Gott ist Liebe (d.h. gütig, gnädig, freundlich und barmherzig; 1Jh 4,8.16). Das ist richtig. Das ist aber nur die eine Seite der „Münze“. Gott ist auch Licht (d.h. wahr, treu, zuverlässig, heilig, gerecht; 1Jh 1,5). Die Heiligkeit Gottes wird oft zuwenig betont, vor allem deshalb, da sie für den Menschen kaum nachvollziehbar ist, weil der Mensch so sündig ist. Die Menschen neigen deshalb dazu, ihre eigene Schuld als nicht so groß und Gottes Strafurteil als zu groß einzuschätzen. Kain protestierte gegen Gottes großes Strafurteil, ohne sich der Größe seiner Schuld wirklich bewusst zu sein: „Zu groß ist die Strafe für meine Ungerechtigkeit, um sie zu tragen.“ (1M 4,13). Nach Gottes Urteil war Kains Strafe nicht zu groß, wohl aber nach des Menschen Urteil. Warum urteilte Kain so? Weil er eine ungenügende Vorstellung von Gottes Heiligkeit und ein ungenügendes Empfinden davon hatte, wie schlimm in Gottes Augen Sünde ist. So auch heute: Wir Menschen haben uns so sehr an Sünde gewöhnt, dass wir den Ernst der Sünde nicht richtig einschätzen, und wir haben zu wenig Ahnung von Gottes Heiligkeit.

4. DIE MENSCHEN SIND TOTAL VERDERBT UND HABEN KEINEN FREIEN WILLEN. GOTT ABER BEKEHRT SIE.

Allversöhnungsanhänger sagen: „Der Mensch ist so sehr gefallen, dass er keinen freien Willen hat. Weil er keinen freien Willen hat, geschieht immer Gottes Wille. Und Gott will die Errettung aller. Folglich werden alle errettet.“

Bemerkung: Vergewaltigung des Willens zeugt Hass und weitere Ablehnung. Nur Liebeswerben kann den Willen des Menschen gewinnen. Das Kreuz ist Gottes stärkstes Mittel, um Menschenwillen zu gewinnen. Wenn das Kreuz uns nicht gewinnt, wird uns gar nichts gewinnen.
Gottes allgemeiner Wille kommt nicht jedes Mal und nicht bei jedem Menschen zum Ziel. Jedes Mal, wann ich – als Christ – sündige, kommt Gottes Wille für mich in einer bestimmten Situation nicht zum Ziel. Jedes Mal, wenn ich sündige, siegt mein Wille über Gottes Willen.
In dieser Hinsicht ist also der Mensch ein „Gott“ (Apg. 17,28f), göttlichen Geschlechts, in Gottes Ebenbild geschaffen. Trotz des Sündenfalles ist das göttliche Ebenbild nicht ganz ruiniert. Gott behandelt den Menschen immer noch als würdevolles Wesen göttlichen Geschlechts. Der freie Wille gehört zur Würde des Menschen. Daher belässt Gott dem Menschen diesen Willen.

Dass der Menschen von der Sünde beherrscht ist, schließt nicht seine Entscheidungsfreiheit aus. Er ist kein willenloses Etwas geworden. Gott nimmt den Menschen sehr ernst und zieht ihn zur Rechenschaft für alle seine Taten. Das zeigt, dass der gefallene Mensch noch eine freie Entscheidungsfähigkeit hat. Vgl Off 22,17; Lk 13,34; Mt 16,24f; Lk 9,23f; Jh 7,17.


Zur Souveränität Gottes:
„Souveränität“ besagt nichts mehr als dass Gott König ist. Wie er als König herrscht, muss aus den Bruchstücken der Schrift erkundet werden. Gott ist souverän. Er entschied sich in seiner Souveränität, denjenigen Sünder zu retten, der glaubt (1Kr 1,21): „Es gefiel Gott wohl, durch die Torheit der Verkündigung … zu retten.“ Wen gefällt es Gott zu retten? Antwort: „die Glaubenden“!
Er stellt in seiner Liebe das stellvertretende Opfer, gibt dem Sünder die Gelegenheit zur Bekehrung und wirbt um ihn. Aber er zieht den Menschen zur Verantwortung, sich zu bekehren. Lk 13,1ff u. a.

Hat der Mensch einen freien Willen oder nicht?
Wir Menschen sind nicht in jeder Hinsicht freie Wesen. Vieles im Leben ist uns bestimmt (Geschlecht, Erziehung, Elternhaus, usw.), aber nicht alles. Gott lässt uns in vielerlei Hinsicht Entscheidungsfreiheit. Gott würde uns nicht Befehle geben, hätten wir nicht die Entscheidungsmöglichkeit, ihm zu gehorchen oder ihn abzuweisen. Der Mensch hat gewisse Entscheidungsfreiheiten. Ansonsten könnte Gott ihn für sein Tun nicht zur Verantwortung ziehen. Dass die Willensfreiheit des Menschen durch den Sündenfall nicht völlig eingeschränkt wurde, bestätigen die Verse, die an den Willen des Menschen appellieren (z. Bsp.: Lk 9,23: „Will jemand mir nachkommen, verleugne er sich selbst und nehme täglich sein Kreuz auf …”, oder: Off 22,17: „Wer will, nehme das Wasser des Lebens ...” Vgl. auch Ag 2,40, 17,30). Der Mensch muss aufhören, sich gegen Gottes Wirken zu wehren; denn der gütige Gott wirkt viel an uns und umwirbt uns, um uns zur Buße zu bringen (Rm 2,4). Auch das Hinauszögern der Wiederkunft Christi (2P 3,9) und selbst seine Gerichte haben das Ziel, den Menschen zur Buße zu bewegen (Off 9,20f).

Durch die Heilstat Gottes in Christus machte Gott es für jeden Menschen möglich, den Sündenfall seiner Ureltern für sich persönlich rückgängig zu machen. Dazu ist eine freie Entscheidung notwendig. Würde Gott ihm auch diese Entscheidung wegnehmen, wäre der Mensch eine Marionette in der Hand Gottes.

Allversöhnungsanhänger argumentieren, Bekehrung sei allein eine Tat Gottes, nicht des Menschen. Nur durch eine Tat Gottes könne ein Mensch zur Bekehrung kommen. Und Gottes Liebe führe den Menschen zur Bekehrung. Und da Gott alle liebt, werden schlussendlich alle bekehrt sein.
Bemerkung: Bekehrung ist nicht eine Tat Gottes, sondern ein Gebot Gottes. Das Werben und die Wiedergeburt ist Gottes Tat, die Bekehrung die Tat des Menschen. Gott verlangt vom Menschen, heute Buße zu tun. (vgl. 2. Kor. 6,2; Apg 17,30)

5. DIE EINSEITIGKEIT DER SÜNDE

Allversöhnungsanhänger argumentieren: „Die Verschuldung des Menschen ist einseitig. Es waren nicht zwei Parteien gegenseitig verschuldet. Daher muss die Errettung des Sünders auch einseitig geschehen. D.h.: Gott hat die Welt mit sich selber versöhnt. 2Kr 5,19f; 1J 2,2. Die Stellung der Verlorenen ist selbst im Gericht noch die von (trotzigen) „Versöhnten“, deren Trotz nun im Feuer verzehrt wird. Ihr eigener Weg und Wille muss sich nun totlaufen, ehe auch sie ihr Versöhntsein erkennen.“ (vgl. Wilder-Smiths Buch gegen die Allversöhnung, S 31)

Bemerkung: Die Menschen sind durch Christus nur potentiell versöhnt. D.h., Gott hat seine Sache zur Versöhnung getan, aber die Menschen gehen ewig verloren, wenn sie das Gnadenangebot ausschlagen. Daher der Ruf an die die potentiell versöhnt sind: Lasst euch versöhnen! V. 21. Liebe sieht es auf den menschlichen Willen ab.

Menschen, die zur Umkehr gezwungen werden (z. Bsp. durch lange Höllenqualen), können den, der sie gezwungen hat, nicht lieben. Zur Eheschließung (einer Liebesehe) genügt die Liebe des Bräutigams zur Braut nicht. Um die muss er werben, durch Werbung gewinnen. Christwerden ist daher immer eine Sache von zwei Parteien. „Lasst euch versöhnen!“

Schumachers Bild von Gott und vom Menschen entspricht nicht der Bibel. Gott ist nicht der einzige wirkliche Wille der Schöpfung. Es ist nicht so, das nach langen Qualen in der Hölle der Mensch schlussendlich willenlos „versöhnt“ in Gottes Arme fällt. Hölle und Qualen sind ungenügende Methoden, an Liebesziele zu kommen. Liebe setzt Freiwilligkeit voraus. Aber in der Hölle gibt es keine Liebe und keine Freiwilligkeit mehr.

Zum Argument mit der „einen Partei“: Es ist nicht nur eine Partei (Gott) geschädigt worden, sondern auch der Mensch.
Bsp: Ich schulde Gott 1 Million SF und kann nicht bezahlen. Er ist gnädig und schreibt mir einen Scheck von 1Mio SF. Ich bin zu stolz und nehme den Scheck nicht an.  Gott ist der Geschädigte und ich auch. Ich bestehle mich durch meine Ablehnung dieser 1 Mio SF und mache Pleite.
Beide Seiten müssen den Frieden schließen: Gott schafft die Möglichkeit durch das Kreuz, ich muss die Gnade in Christus annehmen. Nehme ich die Versöhnung nicht an, bin ich – trotz Versöhnungstat Gottes - in der Praxis nicht versöhnt.

6. DIE BEDEUTUNG VON „EWIG“ IST „LANGE ZEIT“.

Allversöhnungsanhänger behaupten: „ewig ist nicht endlos, sondern zeitlich sehr lange. Das Feuer brennt nur so lange, so lange es Nahrung findet.“ (vgl. Schumacher)

Bemerkung:
Dass Ewig nicht endlos sein sollte, ist schlichtweg eine falsche Behauptung. Sie steht im Gegensatz zu Gottes Wort:
Mk 9,43-49 unauslöschlich = es wird nie ausgelöscht, dh: das Feuer der Hölle erlischt nie, weil es immer Nahrung findet. In einem endlos unbußfertigen Willen der Verlorenen brennt das Feuer endlos weiter. Dieser unbußfertige Wille verwirft das eine Opfer und hat kein anderes Sühneopfer.

Mk 3,28-29: „hat nicht Vergebung, in die (zukünftige) Weltzeit hinein, sondern ist schuldig ewigen Gerichtes“
Ewige Sünde ist endlose Sünde. Ewigkeit hat mit Unveränderlichkeit zu tun. Daher ist das Los der Verlorenen - wie das der Geretteten - in der Ewigkeit unveränderlich. Vgl. auch Lk. 16: Es wird dem Verlorenen keine Aussicht auf Rettung gegeben. Die Kluft ist und bleibt unüberbrückbar.
hat nicht Vergebung, in die (zukünftige) Weltzeit hinein: d.h. er hat keine Vergebung. Wenn jemand nicht Vergebung hat, wird ihm nicht vergeben.
iVm: Lk 12,10: „Dem, der gegen den Heiligen Geist gelästert hat, wird nicht vergeben werden.“ Keine Ausnahme und keine Zeitbegrenzung wird gegeben. Lk 12,10 zeigt, dass in Mk 3 und Mt 12 Endlosigkeit gemeint ist. Wenn die Schrift sagt, ihm wird nicht vergeben werden, kann dieses nicht bedeuten, dass ihm soundso viel Jahrmillionen nicht vergeben wird, dass er dann aber doch noch Vergebung bekommt.

Mt 12,31-32: Wer Gott und dem Geist lästert, dem ist Gott zum „Teufel“ geworden. Er sagt damit, dass Gott so wie der Teufel ist (und bleibt bei dieser Meinung). Wer diese Sünde begangen hat, hat keine Angst mehr vor dem Teufel, und keinen Respekt mehr vor Gott. Daher hat er kein schlechtes Gewissen.

Off 14,9-11: V. 11: „sie haben nicht ein ‘Aufhören’ Tag und Nacht! – Im Gegensatz dazu haben die Erlösten ein „Aufhören“ von ihren Mühen V. 13.

1Th 4,13: Menschen, die ungerettet in die Ewigkeit gehen, haben „keine Hoffnung“. „Keine Hoffnung“ bedeutet nicht, dass sie nach einer Anzahl von Jahren des Läuterungsgerichtes doch noch Hoffnung haben. Mit dem Tod des Gottlosen geht seine Hoffnung verloren (Spr. 11,7), ganz einfach deshalb, weil keine Aussicht auf Rettung mehr besteht.
Die Zeit des zukünftigen Äons endet nicht: 2 P 3,19: „und bis in den Tag des (zukünftigen) Äons“.

Tag des (zukünftigen) Äons = Tag Gottes. Der Tag der Ewigkeit ist ein Tag ohne Nacht. Vgl. Sach. 14,7 „Dann wird es einen Tag lang - er ist dem HERRN bekannt - weder Tag noch Nacht werden; und es wird geschehen, zur Zeit des Abends, da wird Licht werden.” Dieser Tag endet nicht. (Vgl. Jes 9,5-6)

Aioon ist die Zeit einer Welt, also „Weltzeit“. Es ist ein Wort, dessen Zeitdauer von der Welt bestimmt wird, auf die es sich bezieht. Diese Weltzeit (in der wir jetzt leben, die erste Schöpfung) ist begrenzt, nicht endlos. Jene Weltzeit aber – die Zeit der Welt der neuen Schöpfung – ist unbegrenzt, endlos, wie Gott endlos ist. Von daher wird das Wort aioonios/aioon bestimmt. Siehe unten: aioon
Mt 25,41.46: Die Menschen jener Weltzeit leben ewig=endlos, wie Gott ewig=endlos lebt. Ebenso ist die zukünftige Pein ewig=endlos.
Ewiges Verderben, ewige Finsternis, ewige Qual stehen im Kontrast zum ewigen Leben. Wie das Leben der Gesegneten des Vaters ewig ist, so auch das Schicksal der Verfluchten.

Schumacher (Bei Wilder-Smith: S 73 ff) meint, dass das Wort Gottes aus pädagogischen Gründen Gericht ohne Ende androhe. Wer so denkt, schießt damit ein Eigentor, denn der Allversöhnungsanhänger selber wäre dann so unpädagogisch, zu verkünden, dass ewig nicht ewig sei. Dagegen sagt Gott in der Heiligen Schrift genau das, was er meint. Gott geht nicht „aus pädagogischen Gründen“ unwahr mit dem Wahren um. Alle biblische Lehre ist Wahrheit und pädagogisch heilsam. 2T 3,16-17.

Aioonios („ewig“) ist ein Wort, das vom Kontext her verstanden werden muss.
Wenn alle die Stellen mit aioonios „zeitalterwährend“ bedeuten sollten, blieben kaum Stellen übrig, die uns lehren würden, dass Gott und das ewige Leben endlos sind.
Wer sagt, Gott und sein Leben sei „zeitalterwährend“ und danach dauere es noch endlos an, die Pein der Gottlosen aber sei lediglich „zeitalterwährend“ und höre danach auf, geht willkürlich über die Aussagen der Schrift hinweg und ist inkonsequent. Kein Wort aus dem Kontext gibt uns einen Hinweis, dass die Strafe der Verlorenen nicht endlos sei.

Das Gegenteil von zeitlich (= aufhörend) ist endlos, nicht aufhörend.
2Kr 4,18 „das, das man sieht, ist zeitlich, aber das, das man nicht sieht, ewig.“ „Ewig“ steht an dieser Stelle im Gegensatz zu „zeitlich“/“zeitlich begrenzt“. Ebenfalls will Paulus in Phm. 15 „für immer“ (NICHT: „für eine lange Zeit“) sagen. D.h. Onesimus soll Philemon als Bruder für alle Ewigkeit bekommen.
Im Übrigen zum Begriff „ewig“: Siehe unten.

7. ES GIBT EINE BEKEHRUNGSMÖGLICHKEIT IM JENSEITS

Allversöhnungsanhänger sagen: „Es gibt eine Möglichkeit der Bekehrung nach dem Tode. Ps 68,18 und Eph 4,8-10/1P 3,18ff: Christus predigte im Hades den Ungeretteten, daher gibt es noch eine Gelegenheit der Buße nach dem Tode.“

Bemerkung:
Diese Verse sprechen nicht von einer Hadesfahrt Christi.
Eph 4,8 Darum sagt er: „Als er in die Höhe aufgestiegen war, führte er Gefangenschaft gefangen und gab den Menschen Gaben.“ {Ps 68,19} 9 Aber das: „Er stieg auf“, was ist es anderes, als dass er zuerst auch niederstieg zu den niederen Teilen, zur Erde ? 10 Der, der niederstieg, ist derselbe, der auch aufstieg über alle Himmel, damit er alles fülle.“
1P 3,18 weil auch Christus ein Mal für Sünden litt, ein Gerechter für Ungerechte, damit er uns zu Gott führte; er wurde nämlich, einerseits, am Fleisch zum Tode gebracht , andererseits lebendig gemacht durch den Geist, 19 in dem er auch, als er hingegangen war, den Geistern in Verwahrung verkündete, 20 den Ungehorsamen, einst, als die Geduld Gottes ein Mal am Warten war in den Tagen Noahs, da eine Arche in Zubereitung war, in die wenige, das heißt, acht Seelen, [hineingingen und] hindurchgerettet wurden durch Wasser
Was der Text NICHT sagt:
• dass er in ein Gefängnis ging
• dass das zeitlich zwischen Tod und Auferstehung geschah
(Es steht nicht, dass er ins Gefängnis ging nach dem Tode, denn nach dem Tode ging er ins Paradies, dh: dorthin, wie die Geretteten waren, zu seinem Vater, wo auch Abraham und Lazarus waren; Lk. 16. Dort war eine unüberbrückbare Kluft)
• dass gewisse Menschen in der Vorhölle nach dem Tode noch einmal eine Gelegenheit bekamen, sich zu bekehren. Diese Verlorenen hatten alle das Evangelium gehört - durch Noah, den Prediger der Gerechtigkeit. Sie hatten 120 Jahre lang Gelegenheit zur Buße gehabt. 1. M 6
Schlussfolgerungen aus dem Text:
Jesus war im Heiligen Geist hingegangen. Vgl. 1,11 der Geist Christi war in den Propheten gewesen – damals, als diese Propheten auf Erden predigten!
Jesus hatte im Heiligen Geist gepredigt. Wann, wird später gesagt: einst:
„als er hingegangen war, den Geistern in Verwahrung verkündete, den Ungehorsamen, einst,“ d.h.:
Jesus ist zur Zeit Noahs im Geist zu den Menschen hingegangen, und hat ihnen - durch Noah, den Prediger der Gerechtigkeit - gepredigt.
Jesus Christus verkündigten „Geistern“, was nicht heißt, dass sie schon verstorben sein mussten.
Lebende Menschen werden auch „Geister“ genannt (vgl. Jes 57,16: „… ich will nicht ewiglich rechten und nicht auf immerdar ergrimmt sein; denn der Geist würde vor mir verschmachten, und die Seelen, die ich ja gemacht habe.“)

Diese Geister lebten auf Erden zur Zeit der großen Flut, als Gott wartete (das Gericht hinauszögerte)
Diese „Geister“ werden „Ungehorsame“ genannt. Diese Geister waren also damals ungehorsam gewesen.
Diese Geister waren damals in einem Gefängnis.
Wenn Menschen durch Unglauben sich in ihre Welt, Lüste, Sünden einschließen, dann sind ihre Geister in einem Gefängnis (vgl. Ps 59,13). Zuerst hatten sie sich selbst ein Gefängnis gebaut („Es gibt keine Gott, kein Außerhalb“), und dann hat Gott ihre Philosophie zu einem Gefängnis gemacht. Gott sagte: Wenn ihr meint, dass es kein Außerhalb gibt, dann werde ich euch in eurer Welt einkerkern.  Dann waren sie in einem Gefängnis, als die Flut kam. Und dann wollten sie raus, aber sie konnten nicht mehr. Zuerst hatten sie sich selbst ein Gefängnis gebaut, und dann hat Gott ihnen ein Gefängnis gebaut. Jesus ist also zur Zeit Noahs im Geist zu den Menschen hingegangen, deren Geister damals (!) im Gefängnis waren (in einem geistlichen Gefängnis) und hat ihnen - durch Noah, den Prediger der Gerechtigkeit - gepredigt. Diese Geister waren damals ungehorsam gewesen.

Die Situation der Leser ist eine parallele zur Situation der Gläubigen vor der Flut. Die Menschen hatten nichts übrig für den Glauben der Leser. Die Wahrheit war und ist nur unter Wenigen. Es gilt nicht die Zahl.

Allversöhnungsanhänger führen verschiedene Stellen an, um zu belegen, dass eine Buße nach dem Tode möglich sei, z.B. Ps 107,10-16. Aber diese Stelle bezieht sich nicht auf die Gefangenen im Hades, sondern auf lebende Menschen.

Oder: 1S 2,6. Aber die Stelle bezieht sich auf Heilsmenschen. Sie werden auferstehen zu ewigem Leben. Keine Stelle der Heiligen Schrift besagt, dass Ungläubige/Ungerechte zu ewigem Leben auferstehen würden.
Allversöhnungsanhänger führen Ps 49,15 iVm 2S 14,14 an. Das ist ein Fehlschluss und eine falsche Verbindung. Die beiden Stellen stehen nicht zusammen. Ps 49,15 steht nicht, dass „nur die Gestalt verzehrt wird“, schon gar nicht steht dort, dass die ungerettet verstorbenen Menschen im Sheol eines Tages gerettet werden. 2S 14,14 bezieht sich auf lebend Verstoßene (in diesem Fall Absalom), nicht auf Verstorbene (vgl Kontext).
Oder: 1P 4,6, Aber diese Stelle besagt, dass jetzt Verstorbenen damals, als sie noch lebten, das Evangelium verkündet worden war und sie dann gläubig wurden: V. 6 denn zu diesem Zweck wurde auch Toten das Evangelium verkündet, (nicht, nachdem sie gestorben waren, sondern vorher) zu diesem Zweck (d.h., während des Lebens muss man diese gute Botschaft beherzigen, damit man, wenn man stirbt dann für Gott lebt und nicht verloren gehen muss), dass sie einerseits menschengemäß am Fleisch gerichtet würden, andererseits aber am Geist Gott gemäß leben möchten. (Unser Tod ist ein Gericht; aber deshalb gibt es die gute Botschaft, damit wir, obwohl wir sterben und so „am Fleisch gerichtet“ werden, Gott leben, d.h. weiterhin für Gott da sind.)

Weitere Bemerkungen zu dem Argument „Sinnesänderung im Jenseits“:
Lk 16,19ff: Er wusste, dass rechtzeitige Buße während des Lebens die Hadesqual erspart hätte. Er wusste auch, dass er selber nicht mehr heraus konnte, um seine Brüder zu warnen. Auf die Idee, den Ort der Qual wieder verlassen zu können, kam er gar nicht. Daher bat er, Abraham möge Lazarus zurückschicken. Vgl. Offb. 14,9
Jk 2,19 Die Dämonen wissen „und zittern“. Sie geben aber keineswegs den Eindruck, als ob sie auf eine Änderung des Zustands hoffen könnten. Sie wissen um die Pein, aber ihr Erleben der Pein führt nicht zur Bekehrung. Es wäre falsch zu meinen, das Erleben von Pein führe notwendigerweise zu Gottesliebe und Bekehrung.
Bekehrung und Sündenvergebung der Engel werden in der Heilige Schrift ausgeschlossen.

He 2,16: Jesus Christus ist nicht für die Engel (Dämonen) gestorben. Sie haben daher keine Vergebung. Daher kann auch Satan nicht gerettet werden. [Von daher ist auch 1Kr 15,28 unmöglich so zu verstehen, dass Satan und Dämonen in „alles“ eingeschlossen wären. Siehe oben.]

8. GEMEINDE JESU SIND DIE ERSTLINGE, DIE ANDEREN KOMMEN DANN NACH.

Allversöhnungsanhänger sagen, „der Begriff Erstlinge verspricht eine Ganzernte. Daher werden nach dem Eingang der Erlösten schlussendlich auch die Unerlösten noch in den Himmel kommen.“ Sie führen Rm 11,16ff; Jk 1,18; Rm 8,19-22 und He 12,23 an.

Bemerkung:
Die „Masse“ (Rm 11) sind nicht die ungerettet Verstorbenen! (Siehe Kontext). Es geht um Israel, nicht um Verstorbene.
Jk 1,18 iVm Rm 8,19-22: Wenn die Gemeinde „Erstling“ ist, bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass alle ungerettet Verstorbenen die Masse sind, die dann ebenfalls gerettet würden. Kontext beachten. Die Schöpfung wird befreit. Dh Umkehr des Fluches über die Schöpfung, nicht aber Rettung der Verlorenen nachdem sie bereits gestorben waren!
Weil Christus „als Erstling“ auferstand (1Kr 15), werden deshalb nicht alle ungerettet Verstorbenen danach zum Leben auferstehen, sondern, wie 1Kr 15 sagt, nur die Glaubenden.

He 12,23: Sie sind deshalb Erstlinge, weil sie dem Herrn angehören, der der Erstling ist. Sie sind Erstgeborene, weil sie – wie Jakob – das Erstgeburtsrecht besitzen. (Vgl. Kontext: Heb 12,16: Esau verkaufte sein Erstgeburtsrecht, wie die fleischlichen Juden, die Christus verwarfen und deshalb nicht mit den „Erstgeborenen“ erben. Der Kontext ergibt das Gegenteil: D.h.: nur die Erstgeborenen erben, die anderen eben nicht! Die anderen gehen verloren, werden abgelehnt, wie Esau „auch nachher, als er den Segen erben wollte, abgelehnt wurde“ (He 12,17).

9. ES GIBT STELLEN, DIE SAGEN, DASS ALLE GERETTET WERDEN

1Kr 15,28: Gott wird sein „ alles in allem/allen“.
Gott wird auch in denen, die ungerettet starben, alles sein. Daher werden sie eines Tages gerettet sein.

Bemerkung:
1Kr 15:26 der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod –, 27 denn: „Alles unterordnete er unter seine Füße.“ {Ps 8,7} Wenn es aber heißt: „Alles ist unterordnet“, ist es offenkundig, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterordnete. 28 Wenn ihm aber alles unterordnet sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem unterordnet sein, der ihm alles unterordnete, damit Gott alles in allem [o] sei.

Zum Ersten: Das Wörtlein „alle“ ist relativ und vom Kontext bestimmt. In V. 27 ist mindestens Gott selber ausgenommen. Der Gesamtkontext der Heiligen Schrift klärt, worauf alles in 1Kr 15 sich bezieht.
Vgl. 1.Kr 12,6: Gott wirkt alles in allen. Der Kontext schränkt das „alles“ ein, in diesem Fall (in 1Kr 12) auf die Gläubigen – noch genauer, auf die unter den Gläubigen, die Gott in sich wirken lassen.
Ebenso ist es in 1.Kr 15,28: Gott wird sein alles in all jenen, die dann „für ihn“ da sind, d.h. alle, die dann „Ihm“ leben (vgl Lk 20,38: „alle leben ihm“). Gemeint sind a) Geschaffene Wesen (da Gott selber ausgeschlossen ist) b) Personenwesen (nicht Tiere, nicht Unbeseelte Wesen) c) Personenwesen im Himmel: alle Heiligen (alle verherrlichten Menschen und alle Engel). Die Verlorenen im Feuersee sind – ebenso wie z.B. die unbeseelten Wesen – ausgeschlossen. Die Verlorenen sind nicht das Thema des Abschnitts. Für sie gilt der Satz „ Sie leben ihm“ (Lk 20,38) nicht.

Zum Zweiten: Der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod. Weggetan ist der Tod zu dem Zeitpunkt, da kein Mensch mehr sterben wird (d.h. nachdem der letzte Mensch ungerettet gestorben ist) und das Königreich dem Vater übergeben ist, also unmittelbar nach der Vollendung des Millenniums. Nun muss aber – gemäß Allversöhnungslehre – auch der letzte Mensch, der ungerettet ins Jenseits ging, lange Zeiten „Läuterungsgerichte“ durchmachen, ehe er gerettet wird. Das heißt, dass er bis zum Ende seiner Läuterungszeit nicht zu denen gehört, die Christus unterordnet sind und bei denen Gott alles in allen ist. Aus 1Kr 15 aber geht hervor, dass, sobald der Tod weggetan ist (Ende des Millenniums, nach dem jüngsten Gericht), Gott „alles in allen“ sein wird. Das bedeutet, dass – gemäß Allversöhnungslehre – von dem Augenblick an, da der Herr Jesus (am Ende des Millenniums) das Königreich dem Gott und Vater übergibt (V. 24-25), keine Verlorenen mehr im Feuersee sein dürften, nicht einmal Satan; denn Gott wäre ja dann „alles in allen“ (inkl. allen ungerettet Verstorbenen). Nun aber sagt Off 20, dass Satan erst am Ende des Millenniums in den Feuersee geworfen wird.
Wir können von daher schließen, dass 1Kr 15,28 also nicht sagen will, dass Gott alles in allen ungerettet Verstorbenen und Dämonen (inkl. Satan) sei. Der Kontext macht klar, dass sich „alle“ auf die Heiligen (Engel und Menschen) im Himmel bezieht. Für Satan und für alle beim jüngsten Gericht in den Feuersee Geworfenen trifft also nicht zu, was in 1Kr 15,28 steht. D.h. für diese ist Gott nicht alles in allen.

Zum Dritten: Es ist nicht gesichert, dass es „alles in allen“ heißen muss. Es ist genauso gut möglich, dass übersetzt werden müsse: „damit Gott alles in allem sei“. „Alles in allem“ heißt einfach, dass Gott alles in der neuen Schöpfung beherrscht. Kontext ist die neue Schöpfung. Wenn Gott in der neuen Schöpfung alles ist, bedingt das aber nicht, dass die zur alten Kreatur gehörigen [ewigen] Wesen eingeschlossen wären: 1. die gefallenen Engel, 2. die unerlösten Seelen (die ja nicht „neue Kreatur“ [2Kr 5,17] sind). Wer nicht als Wiedergeborener in die Ewigkeit geht, gehört zur alten Schöpfung, nicht zur neuen; weil er aber ewiges Personwesen ist, existiert er für immer in der Verdammnis weiter. In der neuen Schöpfung existiert also etwas von der alten Schöpfung, das selbst aber nicht zur neuen Schöpfung gehört: Der ewige Feuersee, sowie die Wesen darin, die unerlösten Menschen und Dämonen.

Fazit:
Der Begriff „alles“ von 1Kr 15,28 darf nicht absolut genommen werden. Der Kontext beschränkt es auf „alles“ der neuen Schöpfung“! Der endlose Feuersee gehört nicht zur „neuen Schöpfung“, sehr wohl aber zum Jenseits.

Zum beschränkten/relativen Gebrauch von „alles“ vgl u.a. auch folgende Stellen:
Eph 1,23 welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen füllt (d.h. in allen, die in Christus sind!)
Kol 3,11 wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Unbeschnittenheit, Nicht-Grieche , Skythe, leibeigener Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus (d.h. in allen, die in Christus sind!)
Eph 4,10 Der, der niederstieg, ist derselbe, der auch aufstieg über alle Himmel, damit er alles fülle.
Off 21,5 Siehe, ich mache alles neu.
Bemerkung: „Alles“ bezieht sich auf die neue Welt. Die ungerettet Verstorbenen gehören nicht dazu. Sie sind nicht erneuert (2Kr 5,17), sie starben unerneuert. (siehe oben)
Wenn Gott sagt: „Siehe, ich mache alles neu“, ist damit gemeint: alles, das eine Parallele zum Alten hat: Die alte (sichtbare) Schöpfung wird in Christus neu gemacht. Gott macht diese neue Welt für die neugemachten/neugeborenen Menschen.
Off 22,3 Und es wird kein Fluch mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird darin sein.
Allversöhnungsanhänger sagen: „In der neuen Welt wird der Bann/Fluch – die Folgen des Sündenfalls – nicht mehr sein.
Nach He 2,8 ist nichts ausgenommen. Daher werden auch die Unerlösten neu sein.“

Bemerkung: Hier wird zu schnell ein Schluss gezogen, der aber nicht zulässig ist. Der Fluch bezieht sich auf die alte Schöpfung. In der neuen - im neuen Jerusalem - wird kein Fluch mehr sein. Der Feuersee gehört im Wesen nicht zu dieser neuen Schöpfung, nicht zum neuen Jerusalem [wenn er auch zum Jenseits und zu den ewigen Dingen gehört]. Die, die im Feuersee sind, sind nicht „eine neue Kreatur“. Daher gilt das Wort „kein Fluch wird mehr sein“ nicht auf den Feuersee. [He 2,8 spricht nicht von der neuen Schöpfung. Im Übrigen siehe das zu 1Kr 15,28 Gesagte.]

Rm 11,26ff Ganz Israel wird errettet werden.
Bemerkung: „Ganz Israel“ bezieht sich nicht auf die Errettung von ungerettet verstorbenen Israeliten, sondern auf das zur Wiederkunft Christi lebende „ganze Israel“.
Das „Alle“ in V. 29ff ist nicht absolut zu nehmen, sondern auf die Einheiten „Juden“ und „Völker“ zu beziehen. Wenn es heißt, Gott rettet die Juden, heißt das nicht, dass ungerettet verstorbene Juden (wie z.B. Judas Ischariot) gerettet werden; wenn es heißt, Gott rettet die Heiden, heißt das nicht, dass ungerettet verstorbene Heiden (wie z.B. Pharao) gerettet werden.

1Kr 15,22 gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebend gemacht werden.
Bemerkung: „Alle“ ist hier – wie oben - nicht absolut aufzufassen, sondern relativ (vgl. Kontext). Alle die, die in Christus sind, werden „lebend“ gemacht, ebenso wie alle, die in Adam sind, sterben. Wer im Unglauben starb, ist nicht in Christus. Lebendig gemacht wird aber nur in Christus. Folglich werden solche, die im Unglauben sterben, nicht lebendig gemacht.

Lk 3,6 Alles Fleisch wird Gottes Heil sehen.
Bemerkung: Die Herrlichkeit Gottes, die von Menschen gesehen wird, ist das Heil Gottes. Das Heil ist eine Person: Jesus Christus. (Lk 2,30). Alles Fleisch = zuerst Israel, dann aber die ganze Welt.

Wie wird alles Fleisch das Heil Gottes sehen?

a) in der Person des Menschensohnes durch den Glauben an ihn (damals wie heute)

b) bei Christi Wiederkunft – alle Menschen, auch die ungeretteten.
Aber: Die Rettung Gottes – in der Person Christi –sehen ist nicht gleich bedeutend mit „gerettet werden“. Alle Menschen werden Gottes Heil in Christus sehen. Für viele aber wird es zu spät sein.
Kol 1,19-20 und 2Kr 5,19: Die All-Versöhnung (= Versöhnung aller).
Allversöhnungsanhänger lehren: „Weil Gott die Welt versöhnt hat, werden schlussendlich durch das Versöhnungswerk Christi alle gerettet.“

Bemerkung:
Kol 1,19 weil es das Wohlgefallen [Gottes] war, in ihm das Ganze der Fülle wohnen zu lassen 20 und durch ihn alles mit ihm selbst ganz zu versöhnen (nachdem er Frieden gestiftet hatte durch das Blut seines Kreuzes), durch ihn, sei es das, das auf der Erde, sei es das, das in den Himmeln ist.

2Kr 5,19: Gott war in Christus: Er versöhnte die Welt mit sich selbst, rechnete ihre Übertretungen nicht an und legte das Wort von der Versöhnung in uns .
Der Herr hat für alle gesühnt, bezahlt. Dadurch hat Gott die Welt mit sich versöhnt. Gott muss nun nicht mehr Zorn über uns haben. Der Zorn ging auf Christus. Wenn Gott die Welt mit sich versöhnt, folgt nicht daraus, dass alle Welt nun Frieden mit Gott hat. Sühne und Versöhnung/Versühnung ist nicht gleich Rettung! Es hätte keinen Sinn, die Welt aufzurufen, sich versöhnen zu lassen (2Kr 5,20f), wenn sie ohnehin bereits alle gerettet wären.

Die Welt ist durch Christus versöhnt, aber die einzelnen Menschen in ihr müssen sich persönlich versöhnen lassen. Durch den Glauben. Christus hat für alle bezahlt. Aber die einzelnen Menschen müssen persönlich die Bezahlung durch den Glauben annehmen. Erst dann werden die Sünden des einzelnen vergeben. Erst nachdem der Mensch die Versöhnung angenommen hat, sind Beide (Gott und Mensch) miteinander versöhnt. Sie haben Gemeinschaft miteinander. (Eph. 2,16)
Leider lassen sich nicht alle mit Gott versöhnen.
Jes 45,22-24; Php 2,10f; Off 5,13:

Bemerkung:
Php 2,10 damit in dem Namen Jesus sich alle Knie beugen, [alle Knie] der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, 11 und jede Zunge das Bekenntnis zum Ausdruck bringe, dass Jesus Christus Herr sei, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.

In Bezug auf Herrschaft werden Gott auch die Ungeretteten untertan sein: Sie werden seine Herrschaft anerkennen, weil sie sie anerkennen müssen. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, auch wenn sie es Zähne knirschend tun. Und sie werden Gott tatsächlich untertan sein, denn auch die Ungeretteten (die Dämonen und die Menschen) werden in der Ewigkeit ohne IHN nicht einen Finger rühren können.

Off 5,13: Und jedes Geschöpf, das in dem Himmel und auf der Erde und unter der Erde ist, und das, das auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: „Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm Lob und Ehre und Herrlichkeit und Macht in die Weltzeit der Weltzeiten.“
Jedes Geschöpf wird Gott Ehre geben müssen, auch die Ungeretteten, auch wenn sie dabei ihre Zungen zerbeißen. Aber jeglicher Ruf um Linderung und jede Reue wird dann zu spät sein. vgl Lk 16,19ff.
Jes 45:22 Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde, denn ich bin Gott, und keiner sonst. 23 …es wird nicht rückgängig werden, dass jedes Knie sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören wird. 24 Nur in JaHWeH, wird man von mir sagen, ist Gerechtigkeit und Stärke. Zu ihm wird man kommen, und es werden beschämt werden alle, die gegen ihn entbrannt waren.

Wer sind diese, die gerettet werden? – diejenigen aus allen Enden der Erde, die sich aus freien Stücken zu Gott wenden. Gott vergewaltigt sie nicht, sich zu ihm zu wenden. Die Stelle sagt nicht, dass Gottes Feinde, die gegen ihn entbrannt waren, erst nach dem Tode in Buße zu ihm kommen werden.
[nb]

10. ES GIBT UNTERSCHIEDLICHE STRAFE

Mt 10,15; 11,24; Lk 10,12 : … erträglicher ergehen am Tage des Gerichts.
Allversöhnungsanhänger schließen aus dem „erträglicheren“ Ergehen, auf ein Ende der Strafdauer.

Bemerkung:
Es steht nicht im Text, dass sie irgendwann nach dem Tage des Gerichts aus dem Gericht genommen werden. Wer das glaubt, liest in den Text hinein, was dort nicht steht. Der Text spricht von unterschiedlichen Graden der Strafe, nicht von unterschiedlicher Dauer der Strafe.
Hes 16,50-58
Eine bizarre Meinung eines Allversöhnungsanhängers lautet:
„Wenn es Sodom und Gomorra im Gericht erträglicher ergeht als Jerusalem (und Jerusalem letztendlich errettet wird), dann wird Sodom und Gomorra auch errettet werden (vgl Hes 16,50-58). Weil nun Sodom und Gomorra mit dem Feuersee verglichen wird, wird der Feuersee eine Stätte der (schlussendlichen) Errettung werden.“

Bemerkung: Wenn von Jerusalem Errettung die Rede ist, ist damit nicht gemeint, dass die gottlosen Verstorbenen Jerusalems aus dem Feuersee werden erlöst werden, sondern von dem in der Endzeit noch lebenden Überrest.

In Hes 16,50-58 ist nicht die Rede vom Wenden der Gefangenschaft einzelner verstorbener sodomitischer Seelen, sondern von dem Gebiet der Sodomiter, das den Feinden gehörte. Von einer nachträglichen Errettung einzelner ungerettet verstorbener Sodomiter ist in Gottes Wort keine Spur zu finden.




WEITERE BIBELSTELLEN, DIE GEGEN DIE ALLVERSÖHNUNGSLEHRE SPRECHEN



1. NICHT ALLE WERDEN GERETTET
.

Jh 3,36: Der Ungehorsame wird das Leben nicht sehen
Jh 3,36 „Der, der an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben. Aber der, der im Unglauben dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“

Die eindeutige Aussage ist: Er wird das Leben nicht sehen: Wer sagt, der Ungehorsame werde das Leben nach langer Zeit der Läuterung doch noch sehen, widerspricht Gottes klarer Aussage.
Jh 3,16: Jesus starb, damit der Glaubende nicht verloren gehe. Das impliziert, dass der nicht Glaubende verloren geht.
Würden Menschen endlos verloren sein, wenn Jesus Christus nicht gestorben wäre?

- Wenn Ja, ist die Frage, ob es eine endlose Strafe für Sünde gibt, positiv beantwortet. D.h. Das Argument, eine endlose Höllenstrafe sei im Widerspruch zu Gottes Wesen und Willen ist dann hinfällig.
- Wenn Nein, stellt sich die Frage, ob Jesus Christus dann lediglich gestorben sei, um Menschen vor zeitlichen (!) Sündenstrafen zu erlösen.

Was heißt „verloren“? – Verloren (gr. auch: umgekommen, im Verderben) heißt nicht: eine Zeitlang in Höllenqualen und danach für immer gerettet und glücklich in der Herrlichkeit bei Jesus Christus.

Jesus Christus ist nicht gestorben, um Menschen zu retten, die eines Tages ohnedies die glückselige Herrlichkeit des Himmels genießen und ewiges Leben haben würden. Jesus Christus ist gestorben, damit die, die an ihn glauben [und nicht alle Menschen!] … ewiges Leben haben würden.
Glauben ist etwas, das in die Zeitlichkeit vor der Wiederkunft Christi gehört. Nach diesem geht es nicht mehr um ein Glauben, sondern um ein Schauen. D.h.: Es geht um Menschen, ehe sie sterben, nicht um ein „glauben“ und sich bekehren, nachdem man gestorben ist.
Lk 13,23f und Mt 7,13f: Jesu Worte legen nahe, dass nicht alle gerettet werden.

Lk 13,23 Einer sagte zu ihm: „Herr, ob es wenige sind, die gerettet werden?“ Er sagte zu ihnen: 24 „Ringt, durch das enge Tor einzugehen, weil viele – ich sage es euch – suchen werden einzugehen und dazu nicht imstande sein werden.

Mt. 7,13-14: Geht ein durch das enge Tor, weil das Tor weit ist und der Weg breit, der wegführt ins Verderben, und es sind viele, die durch dasselbe eingehen, 14 weil das Tor eng ist und der Weg eingeengt, der wegführt ins Leben. Und es sind wenige, die dahin finden.
Die Frage der Jünger war nicht, ob wenige den zeitlichen Sündenstrafen entgehen würden, sondern ob wenige gerettet würden. Jesus antwortete, wer nicht durch das Tor eingehen würde, würde nicht nur zeitliche Strafen auf sich bringen, sondern völlig das Ziel verfehlen und „draußen“ stehen. V. 25.

Die Alternative zum Eingehen war nicht zeitliche Strafe, sondern „Verderben“ (Mt 7,13), der Gegensatz von „ewigem Leben“. Jesus will nicht so verstanden werden, als ob ohnehin schlussendlich alle beim „Leben“ landen. Viele werden nie zum Leben gelangen, sondern ins Verderben kommen.

2. ES GIBT NACH DEM TODE KEINE MÖGLICHKEIT, DAS SCHICKSAL ZU ÄNDERN.

He 3,13 „sondern ruft euch unter einander auf, jeden Tag, solange es „Heute“ heißt, damit niemand von euch verhärtet werde durch den Betrug der Sünde, 14 denn wir sind Mitteilhaber des Christus geworden, wenn wir den Anfang unseres Gewissheitsgrundes als einen festen bis zum Ende, bis zum Ziel, festhalten“
Das Heute geht einmal zu Ende. Wann? – Dann, wenn die Ruhe gekommen ist. Wann kommt die Zeit der Ruhe? - In der Vollendung, wenn Jesus Christus wiederkommt, spätestens aber nach dem Millennium.
Nach dem jüngsten Gericht gibt es für die Menschen im Feuersee also kein „Heute“ mehr. Die Möglichkeit einer Bekehrung im und Rettung aus dem Feuersee heraus ist ausgeschlossen.

1. Thess. 4,13: „damit ihr nicht auch traurig seid, so wie die anderen, die nicht eine Hoffnung haben,“
Menschen, die ungerettet in die Ewigkeit gehen, haben „keine Hoffnung“. Mit dem Tod des Gottlosen geht seine Hoffnung verloren, weil keine Aussicht auf Rettung mehr besteht.

Spr. 11,7: „Wenn ein gesetzloser Mensch stirbt, wird seine Hoffnung zunichte, und die Erwartung der Frevler ist zunichte geworden.“
Spr 24,20: „Für den Bösen wird keine Zukunft sein, die Leuchte der Ehrfurchtslosen wird erlöschen.“

Gal 5:19 „Die Werke des Fleisches sind aber offenbar: Ehebruch, Unzucht, Unreinigkeit, Zügellosigkeit, 5:20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streitigkeiten, Eifersucht, Wut, Rechthabereien, Zwietracht, Parteiungen, 5:21 Neidereien, Mordtaten, Trunkenheiten, Schlemmereien und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich auch zuvor sagte: Die, die solches verüben, werden das Königreich Gottes nicht erben.“

Wenn die Heilige Schrift sagt „werden nicht … erben“ darf niemand dieses umdeuten in „noch nicht“. Wenn Gott sagt „werden nicht erben“, so bedeutet dieses nicht, dass sie nach einer Anzahl von Läuterungsjahren in der Hölle zuletzt doch noch erben werden.

He 9,27 „Und insofern es das Los der Menschen ist, einmal zu sterben, nach diesem aber das Gericht [kommt] …“
Lk 16,19-31: Kluft, … Der Reiche wusste, dass rechtzeitige Buße während des Lebens die Hadesqual erspart hätte. Er wusste auch, dass er selber nicht mehr heraus konnte, um seine Brüder zu warnen.
Jk 2,19: „Auch die Dämonen glauben – und schaudern.“ Die Dämonen wissen „und zittern“. Sie geben aber keineswegs den Eindruck, als ob sie auf eine Änderung des Zustands hoffen könnten.

Fortsetzung folgt
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#14
Rolf

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BEMERKUNGEN ZU ARGUMENTEN DER ALLVERSÖHNUNGSLEHRE





Thomas Jettel, 2004



Teil 2:





3. DAS SCHRECKLICHE LOS DER UNGERETTET VERSTORBENEN IST ENDLOS.


Mt 10,28: Seele und Leib verderben in der Hölle
Mt. 10,28: „Fürchtet vielmehr den, der sowohl Seele wie auch Leib verderben kann in der Hölle.“
Es ist nicht die Rede von verderben und dann wiederherstellen.
Mk 3,29/Lk 12,10: … wird nicht vergeben werden
Mk. 3,28-29: „hat nicht Vergebung, in die (zukünftige) Weltzeit, sondern ist schuldig ewigen Gerichtes“
Mt 12,32: hat nicht Vergebung, in die (zukünftige) Weltzeit
iVm: Lk 12,10: „Dem, der gegen den Heiligen Geist gelästert hat, wird nicht vergeben werden.“
Keine Ausnahme und keine Zeitbegrenzung wird gegeben. Lk 12,10 zeigt, dass in Mk 3 und Mt 12 Endlosigkeit gemeint ist. Wenn die Schrift sagt, ihm wird nicht vergeben werden, kann dieses nicht bedeuten, dass ihm eine gewisse lange Zeit nicht vergeben wird, dass er dann aber doch noch Vergebung bekommt.
Mt 26 / Mk 14: Es gibt etwas, das besser ist als verloren zu gehen: nicht geboren werden
Mk. 14,21: Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht. Wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut [iSv], wenn er nicht geboren wäre.
Mt 18:8ff: Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dir Anlass zur Sünde gibt, so hau ihn ab und wirf ihn von dir! Es ist besser für dich, lahm oder als Krüppel in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Händen oder mit zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. 9 Und wenn dein Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden.

Besser nicht geboren, als verloren zu gehen. – Diese Aussage wäre nicht richtig, wenn Judas nach langer Zeit der Läuterung doch noch gerettet werden und danach für immer Herrlichkeit und Wonne genießen sollte.
He 10,29 Die schlimmere Strafe ist der Verlust des himmlischen Erbes.
„Wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen trat und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt war, für unrein [wie an fast allen Stellen] achtete und den Geist der Gnade in übermütiger Weise schmähte?“
Die ärgere Strafe als irdischer Tod und Verlust des irdischen Erbes ist der Verlust des himmlischen Erbes (vgl He 12,16f).

Mt 25,34 Das Feuer der Hölle ist für den Teufel und die Dämonen bereitet.
Das Königreich Gottes ist bereitet den Gläubigen (= den Schafen), nicht den Ungläubigen (den Ziegen)
Die Hölle ist bereitet den Dämonen und dem Teufel (weil Gott vorher wusste um seinen Fall und seine Unbußfertigkeit). Es ist daher undenkbar, dass der Teufel schlussendlich, das verlassen wird, das ihm bereitet war und in das Königreich Gottes kommen wird, das ihm nicht bereitet war.
Mk 9,47b-48 Das Feuer der Hölle wird nie aufhören.
„…in die Hölle des Feuers geworfen zu werden, 'wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt'"
Der Wurm stirbt nicht, das Feuer erlischt nicht. Damit ist angezeigt, dass die Qual nicht aufhören wird.

Wenn der Herr sagt, „stirbt nicht“, dürfen wir das nicht umdeuten in „stirbt nur solange nicht, so lange er etwas zum Fressen hat“. Wenn Jesus sagt, „das Feuer erlischt nicht“, darf niemand behaupten, es erlischt, sobald kein Brennmaterial mehr vorhanden ist.
Mk 16,16 Wer aber nicht glaubte, wird verurteilt werden.
Wer glaubte und getauft wurde, [o] wird gerettet werden [d.h. vor der zuk. Verurteilung]. Wer aber nicht glaubte, [o] wird verurteilt werden.

Wer behauptet, dass man nach der Verurteilung (V. 16E) dennoch noch gerettet werden wird, der verneint, was dieser Vers sagt.
Es wird durch diesen Vers ausgeschlossen, dass jemand, der während seines Lebens nicht glaubte, aber nach dem Tode lange Zeit bestraft worden war, dennoch gerettet wird. Der Vers sagt nicht: Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, wird auch gerettet werden – allerdings etwas später.

Es bleibt dabei: Der Weg der Rettung ist der Glaube. Nur lebende glaubende Menschen werden gerettet.
1Ti 4,10: Gott ist ein der Retter aller Menschen, allermeist der Gläubigen: d.h. potentiell wurden durch Christi Tod alle Menschen gerettet, aber faktisch nur diejenigen, die ihn im Glauben zum Herrn und Erlöster annehmen. Wenn Menschen nach dem Tode noch eine Entscheidungsmöglichkeit hätten, würden sie sie nicht durch Glauben gerettet.
Lk 13,23-27 und Off 3,7.12: Wenn Christus zuschließt, kann niemand mehr öffnen.

Lk 13 … 25 Wenn einmal der Hausherr aufgestanden sein wird und die Tür verschlossen haben wird, und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, Herr, tu uns auf!, und er antworten und zu euch sagen wird: Ich weiß nicht um euch, woher ihr seid: … 27 Und er wird sagen: Ich sage euch, ich weiß nicht um euch, woher ihr seid. Entfernt euch von mir, alle ihr Täter der Ungerechtigkeit.“
Off 3,7 „Und dem Boten der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das hier sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand schließt, und er schließt, und niemand öffnet:
Off 3,12 Der, der überwindet, ihn werde ich zu einem Pfeiler im Tempelheiligtum meines Gottes machen, und er wird keinesfalls mehr daraus hinausgehen.

Wenn Jesus Christus zuschließt, kann niemand mehr öffnen. Das Los ist dann endgültig. (Vgl. 1M 7: Gott selber schloss die Tür der Arche.)
Jh 12,25: wird sie verlieren
Jh 12,25 „Wer seine Seele liebt, wird sie verlieren, und wer seine Seele in dieser Welt hasst, wird sie zum ewigen Leben bewahren.“
Die Worte Jesu klingen endgültig. Verlieren ist verlieren. Verlieren heißt nicht, nach einer gewissen Zeit der Läuterung doch noch gewinnen.
Rm 2,4: Was zur Buße leitet
Röm 2,4 „Oder verachtest du den Reichtum seiner Freundlichkeit und seines Ansichhaltens und seiner Geduld, nicht wissend, dass die Freundlichkeit Gottes dich zur Buße leitet?“
Nur durch eine willentliche eigene Sinnesänderung vor dem Sterben kommt man zum ewigen Leben, nicht durch eine Sinnesänderung nach langen Höllenqualen. Es wird hier nicht ausgesagt, dass lange Läuterungsgerichte schlussendlich den Verstorbenen zur Buße leiten, sondern dass die Güte Gottes den noch Lebenden zur Buße leitet.
1Kr 9,22-27 damit ich jedenfalls etliche rette
1.Kr 9,22 Ich wurde den Schwachen wie ein Schwacher, damit ich die Schwachen gewinne. Allen bin ich alles geworden, damit ich jedenfalls etliche rette. 23 Dieses tue ich aber der guten Botschaft wegen, damit ich ein Mitteilhabender an ihr werde.

Würde sich Paulus dermaßen anstrengen, wenn er der Überzeugung wäre, dass die Menschen ohnehin – nach Läuterungsgerichten – gerettet werden, nachdem sie eine gewisse Zeitlang durch Strafen in der Hölle geläutert worden sind?
1Kr 1,18 denen, die verloren gehen
1Kr 1,18: „Das Wort vom Kreuz ist denen, die umkommen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Kraft Gottes“
die, die umkommen stehen im Gegensatz zu denen, die gerettet werden. Die, die umkommen, sind nicht solche, die schlussendlich zu denen gehören, die gerettet werden.
2Kr 5,10 bei Leibesleben
2Kr 5,10 „denn wir müssen alle offenbar gemacht werden vor dem Richterstuhl des Christus, damit jeder das als Ertrag erhalte, wohin sein Handeln im Leibe führte, sei es gut oder schlecht.“
Das für das Jenseits Entscheidende muss vor dem Tod geschehen, bei Leibesleben. Für die Zeit vor dem Tod gilt, dass wir im Glauben wandeln, nicht im Schauen (2Kr 5,7).

2Th 1,8-9 ewiges Verderben, weg vom Angesicht des Herrn
Diejenigen, die im Leben dem Evangelium nicht gehorchen, die „werden Strafe leiden, ewiges Verderben, [weg] vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke“.
Diese Aussage ist eine endgültige. Paulus sagt nicht: „Die werden eine Zeitlang Strafe leiden, ehe sie in die Herrlichkeit eingehen werden.“
1T 4,10E: besonders der Glaubenden
1T 4,10E „Gott ist ein Retter aller Menschen, besonders der Glaubenden“
Dass Gott „besonders die Glaubenden“ rettet, müsste nicht gesagt werden, wenn ohnehin alle Menschen eines Tages gerettet werden. Die Stelle sagt auch nicht, dass der „Retter aller Menschen“ es bewerkstelligt, dass alle Menschen sich retten lassen. Wenn Jesus alle Schuld bezahlt hat, heißt das noch nicht, dass alle Schuldner die Bezahlung annehmen und auf die Bedingungen für die Schuldentilgung eingehen.
Rm 1,16; 3,22 Das Heil ist nur aus Glauben.

Rm 1,16 denn ich schäme mich nicht des Evangeliums des Christus, denn es ist Kraft Gottes zur Rettung jedem, der glaubt, dem Juden zuerst, wie auch dem Griechen, 17 denn die Gerechtigkeit Gottes wird darin enthüllt, aus Glauben zu Glauben, so, wie geschrieben ist: „Der Gerechte – aus Glauben wird er leben“

Rm 3,22 „Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus – für alle und auf alle, die glauben, …“
Wenn alle Menschen eines Tages gerettet würden, wäre die Aussage, dass nur die Glaubenden gerettet werden, nicht richtig, denn im Läuterungsfeuer der Allversöhnungsanhänger muss man nicht glauben, um gerettet zu werden.
1Jh 5,12 hat das Leben nicht
1Jh 5,12 „Wer den Sohn hat, hat das Leben. Wer den Sohn Gottes nicht hat, hat nicht das Leben.“
Die Aussage ist eine absolute. Wer heute Gottes Sohn nicht hat, hat nicht das Leben. Wer ohne den Sohn stirbt, auf dem bleibt Gottes Zorn (vgl. Jh 3,36). Es ist keine Rede davon, dass dieser Zustand ein vorläufiger sei.
Ju 1,6 immerwährende Bande

Ju 1,6 und dass er die [himmlischen] Boten, die die eigene Stellung nicht bewahrten, sondern die eigene Behausung verließen, für das Urteil des großen Tages mit immerwährenden Banden unter der Finsternis verwahrte
Die Bande der gefallenen Engel sind immerwährende. Es ist keine Rede davon, dass ihr Zustand ein vorläufiger sei. Das griechische Wort für „immerwährend“ (aidios) kommt von aei = „immer“); es kommt noch in Rm 1,20 vor und bezieht sich dort auf Gottes immerwährende Kraft.
Offb 14:11 sie haben keine Ruhe
Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.
Wer sagt, die Qualen hören eines Tages auf, widerspricht dem griech. Wort (anapausis), das hier verwendet wird: es bedeutet: keine Ruhe, keine Pause, kein Aufhören:

avna,pausij: 1. cessation from an activity in which one is engaged, stopping, ceasing Rev 4:8; cp. 14:11. 2. cessation from wearisome activity for the sake of rest, rest, relief Mt 11:29. 3. a location for resting, resting-place Mt 12:43; Lk 11:24.
Offb. 22,14-15 und 21,27: die nicht im Lebensbuch stehen
22:14 „Selige die, die seine Gebote tun! – damit sie Anrecht haben auf den Baum des Lebens und sie eingehen durch die Tore in die Stadt. 15 Aber draußen sind die Hunde, die Zauberer, die Huren, die Mörder, die Götzendiener und jeder, der Lüge liebt und übt.“
21:27 „Und alles, was verunreinigt, darf auf keinen Fall eingehen, und das Gräuel verübt und Lüge. Nur die, die im Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, [dürfen eingehen].“
Wenn schlussendlich alle in die Stadt hineinkämen, wären diese Aussagen nicht richtig.

Dann wäre auch der Hinweis, dass nur die im Buch des Lebens Geschriebenen hineinkommen, nicht sinnvoll.
Wenn Gott vorher wusste, dass schlussendlich alle hineinkommen würden, steht jeder im Buch des Lebens. Das stimmt aber gemäß 20,15 nicht. Nicht alle stehen im Buch des Lebens.
Offb. 21,7-8: ihr Teil

V. 7.8: „Der, der überwindet, wird alles erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mir ein Sohn sein. 8 Aber den Feigen und Ungläubigen und Gräulichen und Mördern und Huren und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil im See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Das ist der zweite Tod.“
Gegenüberstellung: Die Überwinder - die anderen. Der Anteil der Nichtüberwinder bleibt ihr Anteil. Von einer Änderung ihres Loses ist nicht die Rede.
Spr. 11,7 Hoffnung zunichte
„Wenn ein gesetzloser Mensch stirbt, wird seine Hoffnung zunichte, und die Erwartung der Frevler ist zunichte geworden.“
Spr 24,20 keine Zukunft
„Für den Bösen wird keine Zukunft sein, die Leuchte der Ehrfurchtslosen wird erlöschen.“
„Keine Zukunft“ kann sicherlich nicht so verstanden werden, dass der „Böse“ nach langen Läuterungsgerichten einer herrlichen Zukunft entgegengeht.
Ps 9,6 u.a.
HJT Ps 9:6 Du hast die Heiden- Völker gescholten, den Ehrfurchtslosen vertilgt; ihren Namen hast du ausgelöscht für immer und ewig; –


Auch Ps 49,20: HJT Ps 49:20 sie wird kommen zu dem Geschlecht seiner Väter; nimmermehr werden sie das Licht sehen.

DER BEGRIFF „ÄON“ (EWIGKEIT, WELTZEIT)

Griech Lex TDNT - 1:197 und Friberg)
aivw,n[ w/noj[ o` era, time, age;
ÜBERSETZUNG
1. Endlos lange hinausgezogene Zeit; Ewigkeit
a. zukünftig
of prolonged and unlimited time eternity [1T 1.17]; perpetuity of time, eternity
of time to come eternity, the age to come [LU 20.35]; idiomatically eivj to.n aivw/na lit. into the age, i.e. forever, eternally [JN 6.51]; eivj tou.j aivw,naj tw/n aivw,nwn lit. into the ages of the ages, i.e. forever and ever, forevermore [HE 1.8];
as a segment of contemporary time, lifetime, era, the present age [LU 16.8];
b. bereits vergangen
vor ewigen Zeiten, Vorzeit, vergangene Ewigkeit; of time gone by the past, earliest times [LU 1.70];
2. Weltzeit
a. die Zeit einer Welt
Mt. 28,20 ich bin bei euch bis zur Vollendung der Welt und ihrer Zeit (= bis in Ewigkeit)
Vollendung der Weltzeiten. Ob durch den Pl angezeigt ist, dass der Äon in mehrere kleinere Äonen aufgeteilt ist, ist unklar.
Vollendung der Weltzeit: In diesem Sinn gibt es eine Vollendung/ ein Ende; Ende der Welt und ihrer Zeit (So auch schon in der LXX) Der Pl Ende der Welten und ihrer Zeiten (Hebr. 9,26; 1. Kor. 11,10) ist ident. mit Sg. Der Pl ist ein Pl der Verstärkung.

b. Die gegenwärtige und zukünftige Weltzeit, dh: Zeitabschnitte der Weltzeit
die zukünftigen Äonen = unendlich (!) aufeinanderfolgende Zeitabschnitte.
der gegenwärtige Äon = die gegenwärtige Zeit und ihre Welt; der zuk. Äon = die zuk. Zeit und ihre Welt
Fast ident. mit kairos: vgl. Mk. 10,30; Lk. 18,30 mit Röm. 3,26; 8,18; 11,5; 2. Kor. 8,14.
UND fast identisch mit kosmos: vgl. 1. Kor. 3,19; 5,10; 7,3; Eph. 2,2.
Joh. verwedet oft kosmos statt aioon.
Im Judentum: Es gibt 2 Äonen: der eine von Schöpfung bis Vollendung/Ende der Welt, der andere von Neuschöpfung bis in Ewigkeit.
Was allerdings das Neue im NT ist: das alte ist noch nicht fertig, aber das neue hat innerlich (im Verborgenen) schon begonnen (2. Kor. 5,17). Ihr Leben ist mit Christus verborgen in Gott (Kol. 3). Die Christen sind von dem alten Äon befreit, Gal. 1,4, und haben schon die Kräfte des zukünftigen Äons geschmeckt, Hebr. 6,5.

Auch die rev. ELB übersetzt Äon als Weltzeit: in Kol. 1,26
3. Welt (räumlich)
pl. as a spatial concept, of the creation as having a beginning and moving forward through long but limited time universe, world [HE 1.2, 9.26, 11.3].
In diesem Sinn ist Äon fast identisch mit kosmos. Vgl. Mt. 13,22 mit 1. Kor. 7,33; vgl. 1. Kor. 1,20 mit 1. Kor. 2,6; 3,19; vgl. Joh. 12,31 mit 2. Kor. 4,4 und 1. Kor. 2,8.
Die Welten mit ihrer Zeiten (Hebr. 1,2; 11,3): Die Betonung liegt auf dem Raum, nicht auf der Zeit.
Vgl. rabbinsche Beispiele Str.B., III, 671f für „Olamim“ = Welten im räumlichen Sinn.

DIE VORKOMMEN IM NT

Der gegenwärtige Äon steht normalerweise im Singular (Äon als die jetzige Weltzeit im Gegensatz zur zukünftigen).
1. Der gegenwärtige Äon ist manchmal die gegenwärtige „Welt“ (räumlich)

Im Singular
Manchmal kann diese Welt und dieser Äon austauschbar verwendet werden.
z. Bsp. Der Fürst dieser Welt Joh. 12,31, der Gott dieses Äons 2. Kor. 4,4 und die Fürsten dieses Äons, 1. Kor. 2,8.
Eph 2,2 in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Äon dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft
Gegenüberstellung: diese Welt und das äonenwährende Leben:
Joh. 12,25; und wer sein Leben in dieser Welt haßt, wird es zum äonenwährenden Leben bewahren.

Im Plural
He 11:3 Durch Glauben verstehen wir, dass die Äonen [dh] durch Gottes Wort bereitet worden sind, sodass das Sichtbare nicht aus dem in Erscheinung Tretenden gemacht worden ist.
(Hier ist wohl die sichtbare Welt gemeint - im Plural: Welten, weil: z. Bsp. Die Welt vor der Flut, die Welt nach der Sintflut, vgl. 2. Petr. 3).
He 1:2 den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Äonen [dh] gemacht hat;
(hier nicht die zukünftigen Welten gemeint, denn die zukünftige Welt wird Gott erst erschaffen!! Offb. 21)

2. Der gegenwärtige Äon ist meist „Zeit dieser Welt“.

Mt 13:22 Der aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge dieses Äons und der Betrug
Mk 4:19 und die Sorgen des Äons und der Betrug des Reichtums und die Begierde nach den übrigen Dingen kommen hinein
Lk 16:8; denn die Söhne dieses Äons sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht.
Lk 20:34 Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieses Äons heiraten und werden verheiratet;
Lk 20:35 die aber würdig geachtet werden, jenes Äons teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht,
Röm 12,2 Und seid nicht gleichförmig dieses Äons, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes,
1.Kor 1,20 Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieser Äons?
2,6, jedoch nicht Weisheit dieser Äons, noch der Fürsten dieser Äons, die zunichte werden,
2,8 Keiner von den Fürsten dieses Äons hat sie erkannt -
3,18 Wenn jemand unter euch meint, weise zu sein in dieses Äons, so werde er töricht, damit er weise werde.
2.Kor 4,4 bei denen verdeckt, die verloren gehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieses Äons den Sinn verblendet hat,
Gal 1,4 der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausrette von diesem gegenwärtigen bösen Äon
Eph 2,2 in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Äon dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft,

1.Tim 6,17 Den Reichen in dem gegenwärtigen Äon gebiete, nichthochmütig zu sein,
2.Tim 4,10 Denn Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Äon liebgewonnen hat,
3. Der gegenwärtige Äon als Weltzeit hat eine Vollendung / ein Ende.
Mt 13:39 die Ernte aber ist die Vollendung des Äons, die Schnitter aber sind Engel.
Mt 13:40, also wird es in der Vollendung des Äons sein.
Mt 13:49 Also wird es in der Vollendung des Äons sein:
Mt 24:3, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Äons?
Mt 28:20 und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Äons.

4. Der gegenwärtige zeitliche, vergängliche Äon steht dem zukünftigen, unvergänglichen gegenüber.
Mt 12:32 wer aber irgend wider den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Äon noch in dem zukünftigen. Mt 12,32 [= Mk 3,29]
Mk 10:30 der nicht hundertfältig empfange, jetzt in diesem Äon …, und in dem kommenden Äon äonenwährendes Leben.
Lk 18:30 der nicht Vielfältiges empfangen wird in diesem Äon und in dem kommenden Äon äonenwährendes Leben.

Lk 20:34 Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieses Äons heiraten und werden verheiratet; 35 die aber würdig geachtet werden, jenes Äons teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet;
Eph 1:21 über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in diesem Äon, sondern auch in dem zukünftigen,
Der gegenwärtige Äon kann auch im Plural stehen (die ggw. Äonen als abgegrenzte Zeitabschnitte innerhalb „dieses Äons“).
Der gegenwärtigen Äon kann aufgeteilt werden in mehrere Äonen.
He 11:3 Durch Glauben verstehen wir, dass die Äonen [dh] durch Gottes Wort bereitet worden sind, sodass das Sichtbare nicht aus dem in Erscheinung Tretenden gemacht worden ist.
(Hier ist wohl die sichtbare Welt gemeint - im Plural: Welten, weil: z. Bsp. Die Welt vor der Flut, die Welt nach der Sintflut, vgl. 2. Petr. 3).
He 1:2 den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Äonen [dh] gemacht hat;
(hier nicht die zukünftigen Welten gemeint, denn die zukünftige Welt wird Gott erst erschaffen!! Offb. 21)

Wahrscheinlich auch:
1 Kr 2:7 sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, welche Gott zuvor bestimmt hat, vor den Äonen, zu unserer Herrlichkeit;
Die gegenwärtigen Äonen haben eine Vollendung.
Hebr 9,26 jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Äonen offenbar geworden, um durch sein Opfer die Sünde aufzuheben.
1.Kor 10,11 Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Äonen gekommen ist.
Der zukünftige Äon steht normalerweise im Singular (die Zukünftige Weltzeit im Gegensatz zur jetzigen).
Der zukünftige Äon wird gewöhnlich ausgedrückt als EIN Äon:
Der zukünftige Äon ist die jenseitige und zukünftige Weltzeit
6,5 und das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Äons geschmeckt haben
He 1:8 "Dein Thron, o Gott, ist in den Äon des Äons, und ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches;
Nb: im AT steht für in den Äon des Äons: olam wa-eed („immer und ewig“)

Dieser zukünftige, unvergängliche Äon steht dem gegenwärtigen, vergänglichen gegenüber.
In diese Stellen bedeutet der zuk. Äon IMMER den einen EWIGEN (= unendlichen) Äon!
So auch im Judentum: Es gibt 2 Äonen: der eine von Schöpfung bis Vollendung/Ende der Welt, der andere von Neuschöpfung bis in Ewigkeit.
Was allerdings das Neue im NT ist: das alte ist noch nicht fertig, aber das neue hat schon begonnen.

Positiv:
Mk 10:30 der nicht hundertfältig empfange, jetzt in diesem Äon …, und in dem kommenden Äon äonenwährendes (= unendliches) Leben.
Lk 18:30 der nicht Vielfältiges empfangen wird in diesem Äon und in dem kommenden Äon äonenwährendes (= unendliches) Leben.
Lk 20:34 Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieses Äons heiraten und werden verheiratet; 35 die aber würdig geachtet werden, jenes Äons teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet;
Eph 1:21 über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in diesem Äon, sondern auch in dem zukünftigen,
Ewige Strafe betreffend

Mt 12:32 wer aber irgend gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird NICHT vergeben werden: weder in diesem Äon noch in dem zukünftigen. Mt 12,32 [= Mk 3,29]
Beachte den Parallelausdruck in Eph. 1,21!
Der zukünftige Äon als Weltzeit hat KEIN Ende: „in den Äon [hinein]“ = in Ewigkeit
In diese Stellen bedeutet der zuk. Äon ebenfalls IMMER den EWIGEN (= unendlichen) Äon!

Sonstige Stellen
Lk 1:33 und er wird über das Haus Jakobs herrschen in den Äon [o], und seines Reiches wird kein Ende sein.
Lk 1:55 [wie er zu unseren Vätern geredet hat] gegen Abraham und seinen Samen in den Äon hin [o]. -
Jh 4:14 wer irgend aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in den Äon [o];

Jh 6:51 Ich bin das lebendige Brot, …; wenn jemand von diesem Brote isst, so wird er leben in den Äon [o].
Jh 6:58 Dies ist das Brot, …. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in den Äon [o].
Jh 8:51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen äonwährend [w]. 52 … so wird er den Tod nicht schmecken äonwährend [w].
Jh 10:28 und ich gebe ihnen äonenwährendes (= unendliches) Leben, und sie gehen nicht verloren, in den Äon [o] hinein, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Jh 11:26 und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben, in den Äon [o] hinein [d.h. er bleibt für immer im Leben].
Jh 12:34 Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus bleibe in den Äon [o],

Jh 14:16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in den Äon [o],
2 Kr 9:9 "Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in den Äon [o]".
He 5:6 Wie er auch an einer anderen Stelle sagt: "Du bist Priester in den Äon [o]
He 6:20 wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist, welcher Hoherpriester geworden in den Äon [o]

He 7:17 Denn ihm wird bezeugt: "Du bist Priester in den Äon [o] ". vgl. Hebr. 7,3 „für immer“
He 7:21 [Du bist Priester in den Äon [o] [nach der Ordnung Melchisedeks]"], vgl. Hebr. 7,3 „für immer“
He 7:24 dieser aber, weil er in den Äon [o] bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. vgl. Hebr. 7,3 „für immer“
He 7:28 das Wort des Eidschwurs aber einen Sohn, vollendet in den Äon [o].
1 P 1:25 aber das Wort des Herrn bleibt in den Äon [o]."

1 Jh 2:17 Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in den Äon [o].
2 Jh 1:2 um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in den Äon [o].
Strafe betreffend
Mk 3:29 wer aber irgend wider den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung, in den Äon hinein [d.h. ihm wird nie mehr vergeben], sondern ist äonenwährender (= unendlicher) Sünde schuldig;
Jude 1:13 Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in den Äon [o] aufbehalten ist.

Positiv: im Sinne von „immer“
So, wie wir auch sprechen! Dh: der Kontext [= für die gesamte Zeit des Lebens] wird vorausgesetzt.
Jh 8:35 Der Knecht aber bleibt nicht für immer [w] in dem Hause; der Sohn bleibt für immer [w].
Negativ: Im Sinne von „nie mehr“
Mt 21:19 Und als er einen Feigenbaum an dem Wege sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter. Und er spricht zu ihm: Nimmermehr komme Frucht von dir in den Äon hinein!
Mk 11:14 Und er hob an und sprach zu ihm: Nimmermehr esse jemand Frucht von dir in den Äon hinein!
Jh 13:8 Petrus spricht zu ihm: Du sollst nimmermehr [w] meine Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du kein Teil mit mir.
Der zuk. Äon ist der „Äon der Äonen“ - unendliche Ewigkeit.
Eph 3:21 ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christo Jesu, auf alle Geschlechter des Äons der Äonen hin! Amen. -
2 P 3:18 Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag des Äons! Amen.

Der zukünftige Äon kann (zur Betonung der langen Dauer, dh: der Unendlichkeit der Dauer) auch im Plural stehen.
Das Aneinanderreihen von zuk. Äonen (endlosen (!) Zeitabschnitten) soll den Eindruck der langen Ewigkeit verstärken. Parallel dazu wird im AT der Plural „olamim“ in Jes 45,17 gebraucht, um die Ewigkeit zu betonen. Die LXX gebraucht dafür ebenso den Plural von aioon.
In unserer Vorstellung können wir also die Ewigkeit in endlose Einzelabschnitte innerhalb des gesamten zuk. unendlichen Äons unterteilen. Der eine zukünftige (endlose) Äon kann also auch ausgedrückt werden als mehrere (endlose) Äonen:
Die [zuk.] Äonen. (Sie haben KEIN Ende.)

Eph 2:7 auf dass er in den kommenden Äonen (dh: in der unendlichen Zeit der Ewigkeit) den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte gegen uns erwiese in Christo Jesu.
Eph 3:21 ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christo Jesu, auf alle Geschlechter des Äons der Äonen [dh] hin! Amen.
Jude 1:25 unserem Heilande, durch Jesum Christum, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt sowohl jetzt als auch in alle Äonen [hinein] (d.h.: in alle Ewigkeit). Amen.
1 T 1:17 Dem König der Äonen [o].
In die Äonen [hinein] (= "äonenwährend" = in alle Ewigkeit)
Der Plural als Verstärkung des Begriffs „in den Äon hinein“, um die endlose Ewigkeit dieses „Äons“ zu betonen, wird vor allem bei den Doxologien verwendet.

Im normalen Sprachgebraucht (im Sinne von „immer“):
So, wie wir auch sprechen! Dh: der Kontext [das ird. Leben] wird vorausgesetzt.
1 Kr 8:13 Darum, wenn eine Speise meinem Bruder Ärgernis gibt, will ich für immer [o].
kein Fleisch essen
Im AT (LXX) in Ps. 84,5 „ewiglich werden sie dich loben“
Doxologien
Rm 1:25 Schöpfer, welcher gepriesen ist in die Äonen [hinein]. Amen.
Rm 9:5, Gott, gepriesen in die Äonen [hinein]. Amen.
Rm 11:36; ihm sei die Herrlichkeit in die Äonen [hinein]. Amen.
Rm 16:27 Christum, ihm sei die Herrlichkeit in die Äonen [hinein]. Amen.
2 Kr 11:31 Jesus, der gepriesen ist in die Äonen [hinein].
Jude 1:25 unserem Heilande, durch Jesum Christum, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt sowohl jetzt als auch in ALLE Äonen [hinein]! Amen.

He 13:8 Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in die Äonen[hinein] [o].
In die Äonen der Äonen ist ein verstärkter Begriff für „in alle Ewigkeit“
Plural und Genitivkonstruktion zur weiteren Verstärkung des Begriffs „in den Äon hinein“, um die Ewigkeit desselben zu betonen!
Das Leben Gottes
Off 1:18 und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig in die Äonen der Äonen
Off 4:9 der da lebt in die Äonen der Äonen,
Off 4:10 der da lebt in die Äonen der Äonen,
Off 10:6 der da lebt in die Äonen der Äonen,
Off 15:7 Gottes, der da lebt in die Äonen der Äonen.
Das Herrschen Christi und der Seinen
Off 11:15 seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen in die Äonen der Äonen. Vgl. Jes 9,7: ohne Ende!
Off 22:5 Und Nacht wird nicht mehr sein…; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen in die Äonen der Äonen.

Doxologien
Plural und Genitivkonstruktion zur weiteren Verstärkung des Begriffs „in den Äon hinein“, um die Ewigkeit desselben zu betonen! Eine Weitere Bestärkung durch das Wort Amen am Schluss.
Gal 1:5 welchem die Herrlichkeit sei in die Äonen der Äonen! Amen.
Phil 4:20 Unserem Gott und Vater aber sei die Herrlichkeit in die Äonen der Äonen! Amen.
1 T 1:17 dem unverweslichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit in die Äonen der Äonen! Amen.
2 T 4:18 Der Herr wird mich retten von jedem bösen Werk und bewahren für sein himmlisches Reich, welchem die Herrlichkeit sei in die Äonen der Äonen! Amen.
He 13:21, durch Jesum Christum, welchem die Herrlichkeit sei in die Äonen der Äonen! Amen.
1 P 4:11 auf dass in allem Gott verherrlicht werde durch Jesum Christum, welchem die Herrlichkeit ist und die Macht in die Äonen der Äonen. Amen.
1 P 5:11 Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in die Äonen der Äonen! Amen.
Off 1:6 Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in die Äonen der Äonen! Amen.
Off 5:13: Dem, der auf dem Throne sitzt und dem Lamme die Segnung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht in die Äonen der Äonen!
Off 7:12 Die Segnung und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke unserem Gott in die Äonen der Äonen! Amen.
Strafe betreffend (Starke Betonung der Ewigkeit durch Plural und Genitivkonstruktion!)
Off 14:11 Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in [die] Äonen der Äonen; und sie haben kein Aufhören Tag und Nacht,
Off 19:3 Und ihr Rauch steigt auf in die Äonen der Äonen.
Off 20:10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer-und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier ist als auch der falsche Prophet; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden in die Äonen der Äonen.

Vergleiche Off 14,11 (ohne Artikel): in [alle] Ewigkeiten = in Weltzeiten (von) Weltzeiten (hin)
mit 19,3: (mit Artikel): in [alle] Ewigkeiten = in die Weltzeiten der Weltzeiten (hin) [ebenso 20,10!].
Man kann also nicht argumentieren, wenn kein Artikel stünde, sie nicht die gesamte Ewigkeit gemeint.
Äon bekam schon in der LXX die Bedeutung von Ewigkeit.
Der Ausdruck von Ewigkeit zu Ewigkeit (~l'A[-d[; ~l'A[meW meolam ad olam) wird in der LXX mit „von Äon zu Äon“ ( apo tou aioonos heoos tou aioonos) wiedergegeben: Ps. 90,2
Ps 90:2 Ehe geboren waren die Berge, und du die Erde und den Erdkreis erschaffen hattest ja, von Ewigkeit (= unendlicher Ewigkeit) zu Ewigkeit (= unendlicher Ewigkeit) bist du Gott. (Vgl. Ps. 102,27/28)

Der Äon der Vergangenheit
Im ewigen Sinne
Singular: Jh 9:32 Noch nie wurde gehört [w], dass jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan habe.
Plural: Der Plural Äonen wohl auch zur Verstärkung der langen Vorzeit bzw vergangenen Ewigkeit
Eph 3:11 nach dem Vorsatz der Äonen [o] den er gefasst hat in Christo Jesu, [dh]
Eph 3:9 die Verwaltung des Geheimnisses, das von den Äonen her verborgen war in Gott;
Kol 1:26 das Geheimnis, welches von den Äonen her und von den Geschlechtern her verborgen war
1 Kr 2:7 sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, welche Gott zuvor bestimmt hat, vor den Äonen [dh], zu unserer Herrlichkeit;
Nicht im ewigen Sinne
Lk 1:70 gleichwie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von dem Äon her waren,
Ag 3:21, von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von dem Äon her geredet hat.
Ag 15:18 was von dem Äon her bekannt ist.

DER BEGRIFF „AIOONIOS” (EWIG)

aivw,nioj[ [i,a[) on eternal, everlasting;
[1) of God without beginning or end, eternal [RO 16.26);
[2) without beginning [RO 16.25);
[3) without end, everlasting [2C 5.1);
[4) neut. sg. aivw,nion as adv. for all time, forever [PM 15).
GOTT

der ewige Gott
Rm 16:26 nach Befehl des äonenwährenden Gottes, zum Glaubensgehorsam an alle Nationen kundgetan worden ist,
vgl. LXX in Jes 40,28 (von hebr. Elohee olam) und Gen 21,33 (von hebr. El olam)

der ewige Geist
He 9:14 wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch den äonenwährenden Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um den lebendigen Gott zu dienen!
ewiges Leben
Mt 19:16 äonenwährendes Leben (viele Stellen!) Mt 19:29 Mk 10:17 Mk 10:30 Lk 10:25 Lk 18:18.30 uva
Jh 3:15 auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht umkomme gehe, sondern äonenwährendes Leben habe.
Jh 3:36 Wer an den Sohn glaubt, hat äonenwährendes Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Jh 10:28 und ich gebe ihnen äonenwährendes Leben, und sie gehen nicht verloren äonenwährend, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Rm 2:7 denen, die mit Ausharren in gutem Werke Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit suchen, äonenwährendes Leben;
Rm 6:23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber äonenwährendes Leben in Christo Jesu, unserem Herrn.
1 Jh 5:11 Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns äonenwährendes Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohne.
1 Jh 5:20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Verständnis gegeben hat, auf dass wir den Wahrhaftigen kennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und [das] äonenwährende Leben.

ewige Herrlichkeit
2 T 2:10 Deswegen erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf dass auch sie die Seligkeit erlangen, die in Christo Jesu ist, mit äonenwährender Herrlichkeit.
1 P 5:10 Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner äonenwährenden Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, er selbst wird [euch] vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen.
ewiges Gewicht von Herrlichkeit,

2 Kr 4:17 Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Drangsal bewirkt uns ein über die Maßen überschwengliches, äonenwährendes Gewicht von Herrlichkeit,
ewiger Trost
2 Th 2:16 Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und unser Gott und Vater, der uns geliebt und uns äonenwährenden Trost und gute Hoffnung gegeben hat durch die Gnade,

ewige Stärke
1 T 6:16 der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann, welchem Ehre sei und äonenwährende Macht! Amen.

GOTTES HEIL

ewiges Heil
He 5:9 ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber äonenwährenden Heils geworden,
ewige Erlösung
He 9:12 auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blute, ist ein für allemal in das Heiligtum eingegangen, als er eine äonenwährende Erlösung erfunden hatte.
ewiges Erbe
He 9:15 Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod stattgefunden hat zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bunde, die Berufenen die Verheißung des äonenwährenden Erbes empfingen;
ewiger Bund
He 13:20 Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, in dem Blute des äonenwährenden Bundes,
ewigen Hütten
Lk 16:9 Und ich sage euch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn er zu Ende geht, man euch aufnehme in die äonenwährenden Hütten.
ewiges Haus
2 Kr 5:1 Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte, zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein äonenwährendes, in den Himmeln.
ewiges Evangelium
Off 14:6 Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der das äonenwährende Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, die auf
ewiges Königreich
2 P 1:11 2 P 1:11 denn so wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Königreich unseres Herrn und Retters, Jesus Christus. (Vgl. Jes 9,7 und Lk. 1: Es hat kein Ende.)
VERGANGENE EWIGKEIT
ewige [o] Zeiten ( zurück!)
Dies ist eigentlich ein Widerspruch in den Begriffen. Entweder ewig, oder zeitlich.
Rm 16:25 nach der Offenbarung des Geheimnisses, das äonenwährenden Zeiten [o] verschwiegen war,
2 T 1:9 nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christo Jesu vor äonenwährenden Zeiten gegeben,
Titus 1:2 in der Hoffnung des äonenwährenden Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor äonenwährenden Zeiten
GERICHT
ewiges Gericht
He 6:2 der Lehre von Waschungen und dem Händeauflegen und der Totenauferstehung und dem äonenwährenden Gericht.
ewige Sünde
Mk 3:29 wer aber irgend wider den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in den Äon hin (dh: äonenwährend), sondern ist äonenwährender Sünde schuldig; -
ewige Feuer
Mt 18:8 in das äonenwährende Feuer geworfen zu werden.
Mt 25:41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Gehet von mir, Verfluchte, in das äonenwährende Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln;
Jude 1:7 Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich, gleicherweise wie jene, der Hurerei ergaben und anderem Fleische nachgingen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie des äonenwährenden Feuers Strafe leiden.
ewiges Verderben
2 Th 1:9 welche Strafe leiden werden, äonenwährendes Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke,
ewige Pein
Mt 25:46 Und diese werden hingehen in die äonenwährende Pein, die Gerechten aber in das äonenwährende Leben.
FÄLLE, IN DENEN AIOONIOS „IMMERWÄHREND“ HEIßEN MUSS:
ewig ist das Gegenteil von zeitlich pro,skaira
2 Kr 4:18 die wir nicht auf das achten, das man sieht, sondern auf das, das man nicht sieht, denn das, das man sieht, ist für beschränkte Zeit, aber das, das man nicht sieht, ewig.
Im normalen Sprachgebraucht (im Sinne von „immer“):
So, wie wir auch sprechen! Dh: der Kontext wird vorausgesetzt.
Philemon 1:15 Denn vielleicht ist er deswegen für eine Zeit von dir getrennt gewesen, auf dass du ihn für immer [o] besitzen mögest,

Ende!

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#15
Morgenrot

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Von Anfang an schmiedete Gott zusammen mit den zurückgebliebenen Engeln Pläne


Frage: Hatte Gott Ratgeber gehabt - hatte Er sie nötig? Die Bibel sagt nein, Heiner meint ja.
Wat is denn nu richtich?

Gruß
Morgenrot


Die alten Opfer waren vergeblich. Es war ein Gesetz, das Engel aufgestellt hatten. Denn es ist
unmöglich, dass Stier- und Bocksblut Sünden wegnimmt. Opfer und Gaben wollte Gott nicht, er wollte einen Leib (nachzulesen in Hebräer 10, 1 – 10). Und gem. Hebr. 10,10 sind wir durch Jesus ein für allemal (endgültig) geheiligt.
Wir lesen, dass Israel das Schattenbild auf das Zukünftige war. Die von den Engeln (unseren
Mitbrüdern, wie ein Engel im Wort Gottes auch sagt) aufgestellten Gesetze erwiesen sich als schwach und nutzlos, und wurden deshalb aufgehoben (nachzulesen in Hebr. 7, 18).


a) Ich finde, dass man aus Hebr. 7,18 nicht herauslesen kann, dass das Opfer nutzlos war, weil Engel dieses
Gesetz aufgestellt hätten. Im übrigen möchte ich gerne wissen, wie man auf so etwas kommt, dass Engel
überhaupt Gesetze gemacht haben sollen ... Bibelstelle?

b) Jesaja 40,13 sagt:
Wer bestimmt den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn?

und Jesaja 41,28:
Schau ich mich um, da ist niemand, und seh ich sie an, da ist kein Ratgeber, dass ich sie fragen könnte und sie mir antworteten.

Schönen Abend noch
gruß
Morgenrot
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#16
Rolf

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Gibt es eine Allversöhnung?






„Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden.“ (Matthäus 7, 13+14)

Diese Bibelstelle ist bei weitem nicht die einzige, die von einem Gericht Gottes mit Himmel und Hölle spricht, aber eine der bekanntesten. Jesus sagt uns diese Worte in der Bergpredigt. Er warnt uns damit eindringlich davor, das Gericht Gottes auf die leichte Schulter zu nehmen.

Trotzdem wird der Glaube an eine Allversöhnung immer populärer. Immer mehr Theologen, Pfarrer und auch ganz normale Menschen glauben zwar an einen Himmel, nicht aber an die Hölle. „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“ heißt die Parole. Und das, obwohl gerade im neuen Testament immer wieder vor dem Gericht Gottes gewarnt wird.

Eines möchte ich mit diesem Artikel ganz bestimmt nicht: Menschen in unnötige Angst versetzen. Ich habe selber schon viele Ängste vor dem Gericht Gottes gehabt, und ich weiß, wie schlimm das sein kann. Aber ich meine, daß man zwischen begründeten und unbegründeten Ängsten unterscheiden muß. Es ist ganz bestimmt falsch, unnötige Ängste zu schüren. Aber noch schlimmer kann es sein, vor einer real existierenden Gefahr nicht zu warnen! Ich bemühe mich im folgenden, dieser Gratwanderung gerecht zu werden, auch wenn es eine schwierige Aufgabe ist.

Eine Fabel erzählt von einem Zebra, das in eine Höhle geht und zwei leuchtende Augen sieht, die einem Löwen gehören. Darauf macht das Zebra die Augen zu und denkt: „So ist es besser, denn sonst könnte ich mich fürchten!“

Es ist immer gefährlich, berechtigte Warnungen in den Wind zu schlagen. Seien es nun Warnungen vor Naturkatastrophen, vor Terroranschlägen oder vor ansteckenden Krankheiten. Es ist besser, lieber einmal einer unnötigen Warnung zuviel zu folgen als einmal zuwenig auf eine berechtigte Warnung zu hören.

Stellen Sie sich vor, sie seien Amerikaner und sollten den amerikanischen Präsidenten wählen. Der eine Kandidat meint zum Thema Atomwaffen: „Ich bin für eine sofortige einseitige Abrüstung aller amerikanischen Atomwaffen und dafür, daß Amerika alle Anstrengungen zur weltweiten nuklearen Abrüstung übernimmt!“

Ich weiß nicht, welche politische Auffassung Sie zu diesem Thema haben, aber vermutlich würden die meisten von Ihnen denken: „Nein, also da geht mir zu weit. Ich bin für nukleare Abrüstung, aber auch die anderen Staaten müssen gemeinsam mit Amerika abrüsten. Ich werde den anderen Kandidaten wählen!“

Doch – Vorsicht! Hören sie erst, was der andere Präsidentschaftskandidat sagt:
„Es gibt gar keine Atomwaffen mehr. Hiroshima und Nagasaki waren die beiden einzigen Atombombenabwürfe. Als wir gesehen haben, welche furchtbaren Folgen das hatte, haben wir uns entschlossen, keine Atomwaffen mehr zu bauen. Alle Fernsehbilder von Atomversuchen sind Computeranimationen und wurden in Hollywood gedreht, um die Russen einzuschüchtern!“

Welchen Präsidenten hätten Sie nun lieber?

Oft begegnen wir dem Begriff „Risiko“. Nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl war das Wort „Restrisiko“ in aller Munde. Es hieß, das Restrisiko eines vergleichbaren Atomunfalls sei bei uns gering, da ein deutscher Reaktor im Durchschnitt alle 100.000 Jahre so einen Unfall erleben sollte. Bei ca. 20 Kernkraftwerken wäre das ein GAU alle 5000 Jahre. Das hört sich ungefährlich an. Bei rund 400 Reaktoren weltweit wäre das ein Unfall alle 250 Jahre (im Durchschnitt), das ist dann schon bedrohlicher.

Risiko ist definieret als das Produkt von Gefahrenpotential mal Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sei 1 zu 100.000 Jahre pro Reaktor, das Gefahrenpotential sei z.B. 100.000 Tote und 100 Milliarden Euro Sachschäden pro Unfall. Hiermit ergibt sich pro Reaktor und Jahr ein Risiko von einem Toten und einer Million Euro – das ist wenig, wenn man bedenkt, daß so ein Reaktor ca. 2-3 Milliarden Euro kostet und etwa 2% der deutschen Stromversorgung sichert!

Und trotzdem ist dieses Risiko unkalkulierbar - wir wissen nicht, wann es zuschlägt. Es kann heute, morgen, in 100.000 Jahren oder in einer Million Jahren sein, wir wissen es nicht. Wenn der Ernstfall aber eintritt, dann stehen wir einem unermeßlichen Schaden gegenüber – einem Schaden, an den wir lieber nicht denken wollen und vor dem wir die Augen verschließen.

Wie ist es nun mit dem Leben nach dem Tod? Wenn das Leben nach dem Tod wirklich ewig ist, wie es die Bibel lehrt, dann ist das Gefahrenpotential für die Hölle aber auch das „Seligkeitspotential“ für den Himmel unendlich groß. Wie hoch die Eintrittswahrscheinlichkeit ist, wissen wir nicht, aber sie ist zwischen 0 und 100%, hat also einen bestimmten (der Mathematiker würde sagen: einen „endlichen“) Wert, dessen Größe wir nicht kennen. Da Risiko aber Gefahrenpotential mal Eintrittswahrscheinlichkeit ist, haben wir es mit zwei unendlichen Risiken zu tun: Das Risiko für die Hölle als auch für den Himmel ist unendlich groß! Es besteht also Grund genug, sich tiefgehend mit der Frage nach der Ewigkeit auseinanderzusetzen.

Wenn mir jemand sagt „Alle Menschen kommen in den Himmel!“ dann greife ich in der Regel zu Extrembeispielen: „Können Sie sich vorstellen, daß auch Hitler im Himmel ist?“
Es gibt tatsächlich Menschen, die diese Frage bejahen. Für mich ist das unvorstellbar! Sicher hat Hitler bis zu einem gewissen Zeitpunkt seines Lebens noch die Chance gehabt, Vergebung von Gott anzunehmen. Wann dieser Zeitpunkt war, wissen wir nicht. Er hat diese Chance nicht angenommen sondern hat im Gegenteil wohl mehr Schuld auf sich geladen als je ein Mensch vor ihm. Daß Hitler im Himmel sein soll, ist für mich unvorstellbar!

Doch wo ist die Grenze? Bei Kaiser Nero, der Rom anzündete und die Christen verfolgte? Bei Robespierre, der in der Französischen Revolution intensiv von der Guillotine Gebrauch machte? Bei einem Amokläufer, der 10 Menschen und anschließend sich selbst erschießt? Bei einem „normalen“ Mörder? Bei einem Vergewaltiger? Oder bei mir selbst?

Wenn jemand an die Allversöhnung glaubt (und diese, wie ich fest glaube, leider nicht eintritt), dann können drei Probleme auftreten:

- Der Betreffende ist so fundamental von der Güte Gottes überzeugt, daß er sich einen strafenden Gott nicht vorstellen kann. Er vertraut fest darauf, daß alle Menschen, die er liebt, in den Himmel kommen, auch die, die keine Vergebung annehmen wollen. Wird dieser Mensch aber Gott noch lieben können, wenn er nach dem Tod Gott gegenübersteht und erkennen muß, daß manche Menschen nicht erlöst sind?

- Dadurch, daß der Betreffende weitersagt, daß es kein Gericht nach dem Tod gibt, wiegt er Menschen, die von Gott nichts wissen wollen, in einer falschen Sicherheit. Diese bitten dann vielleicht nicht um Vergebung und werden vielleicht nicht erlöst.

- Er bewirkt durch seine Äußerung, daß andere ihm glauben und somit weitere Menschen überzeugen. Diese können dann erneut die oben genannten Probleme haben.

Doch was muß man nun tun, um Vergebung zu erlangen?
Schon im Alten Testament heißt es:

„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,8)

Jesus formuliert das so: "Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte" und "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Matthäus 22, 37+38).

Da wir aber alle nicht aus eigener Kraft gerecht vor Gott sein können, ist die Vergebung der Sünden die Voraussetzung für unsere Seligkeit. Dazu heißt es in Johannes 3, 16:

"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn dahingab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."

Darauf kommt es also an: Unser Leben in Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen zu leben und Vergebung für unsere Schuld von Jesus anzunehmen. Wenn es trotzdem eine Allversöhnung geben sollte, können wir ja keinesfalls etwas verlieren – wenn selbst Hitler vergeben würde, dann würde auch uns vergeben!
Wenn aber die Warnungen Gottes in der Bibel berechtigt sind, wovon ich ausgehe, dann tun wir gut daran, sie zu beherzigen.



Martin Wagner, 10.9.2002
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#17
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Das Feuer, das nicht erlischt




(von F. B. Hole)

Im ganzen Bereich göttlicher Wahrheit gibt es keinen Punkt, wo menschliche Gedanken und Ansichten überhaupt irgendeinen Wert besitzen. Aber nirgends ist es notwendiger, menschliche Meinungen unnachgiebig auszuschließen, als bei dem schwerwiegenden Thema, das uns jetzt beschäftigen soll.

Sobald es nämlich um die Bestrafung von Sünde geht, sind wir alle geneigt und schnell bei der Hand, auch mitzureden. Niemand von uns ist ein neutraler Beobachter. Wir sind eher in der Lage eines Verbrechers auf der Anklagebank; und bei dieser Verhandlung geht es um Leben und Tod. Nun ist ein Verbrecher nie ein unvoreingenommener Richter in seinem eigenen Fall; und auch wir sind es nicht, wenn es um das kommende Gericht geht.

Deshalb ist es nötig, daß wir zu Beginn die ganz natürliche, aber verkehrte Einstellung des Verstandes sündiger Menschen zu dieser Frage erkennen. Wir sollten unseren Sinn vor dem verschließen, was nach unseren Vorstellungen sein sollte, und vielmehr auf die klaren Darlegungen dessen hören, was sein wird, wie es uns in der Heiligen Schrift durch Gott, den Richter aller, mitgeteilt wird.

Es ist wohl gut, vorn anzufangen und zu untersuchen, ob die Bibel lehrt, daß es überhaupt so etwas wie Strafe oder Verdammnis gibt. Es fehlt nicht an Menschen, die diese Vorstellung - in Verbindung mit der Herrschaft Gottes über Seine Geschöpfe - gern ganz abschaffen würden, genau so wie es Leute gibt, die immer geneigt sind, das bittere Schicksal eines Mörders zu beklagen, wenn er vor Gericht steht, während sie für sein Opfer nur wenig oder gar kein Mitgefühl empfinden.

Lesen Sie bitte sorgfältig Römer 2, 1-16, und Sie werden finden, daß die Schrift ohne jeden Hauch von Ungewißheit die Wirklichkeit der künftigen Strafe bezeugt. Es gibt tatsächlich so etwas wie "das Gericht Gottes". Dieses Gericht wird als "Zorn" in Erscheinung treten am kommenden "Tag des Zorns". An diesem Tag wird es unter die Oberfläche der Dinge gehen und sich mit den "verborgenen Dingen" der Menschen befassen. Vielleicht fragt jemand, was denn "Zorn" genau bedeuten soll. Dazu werden uns weitere Einzelheiten mitgeteilt, wenn gesagt wird, daß Gott solchen, die streitsüchtig Wortgefechte führen, und allen, die der Wahrheit ungehorsam sind, "Zorn und Grimm, Drangsal und Angst" vergelten wird (Verse 8 und 9), und das ohne Ansehen der Person.

An diesen Feststellungen ist nichts Überraschendes. Sie sind ganz in Übereinstimmung mit dem uns jetzt sichtbaren Handeln der Regierung Gottes. Ganz offensichtlich läßt Er einzelnen Sünden zeitliche Strafe folgen, die wir in diesem Leben oft deutlich erkennen können. Warum sollte es dann nicht im künftigen Leben die volle und gerechte Strafe geben?

Hier muß eine weitere Frage geklärt werden. Vorausgesetzt, die künftige Strafe für die Sünde ist Wirklichkeit, welchen Charakter wird sie dann tragen? Ist sie heilender und verbessernder, oder aber strafender und vergeltender Natur? Das ist eine sehr wichtige Frage, deren Beantwortung auch die sich anschließende Frage nach ihrer Dauer im wesentlichen klären wird. Wenn nämlich die Strafe im zukünftigen Leben die Besserung des Bestraften zum Ziel hat, dann ist es offensichtlich, daß sie nicht ewig sein kann.

Ist die kommende Strafe, von der die Schrift spricht, ein Mittel zur Erneuerung? Wird die Hölle eine große Besserungsanstalt sein, um jene Verbesserung der widerspenstigen Menschheit hervorzubringen, die durch die Verkündigung der Gnade nicht bewirkt worden war? Wir antworten ohne Zögern: Nein!

Wir lehnen diesen Gedanken nicht nur ab, sondern gehen noch weiter und behaupten, daß wir niemals Verbesserung als Ergebnis einer Strafe Gottes finden. In Ägypten züchtigte Gott den Pharao und ließ dabei Seine Schläge immer schwerer werden. Erreichte das sein Herz? Nein, es verhärtete sich noch mehr. Später mußte Gott auch Sein abtrünniges Volk Israel auf ähnliche Weise züchtigen, wie Er es in 3. Mose 26 angekündigt hatte. Nachdem Er einige der kommenden Plagen vorausgesagt hatte, erklärte Er in Vers 23-24: "Und wenn ihr euch durch dieses nicht von mir zurechtweisen laßt . . . , so werde ich euch siebenfach schlagen wegen eurer Sünden." Haben sie sich zurechtweisen lassen? Nein; und die schlimmsten der angedrohten Strafen kamen über die Nation. Hinsichtlich noch zukünftiger Gerichte lesen wir in Offenbarung 16, 11, daß die Menschen den Gott des Himmels wegen ihrer Pein und ihrer Geschwüre lästern, aber ihre Taten nicht bereuen werden.

Heute, Gott sei Dank, kehren Menschen zu Gott um - aber weshalb? Weil "die Güte Gottes sie zur Buße leitet", wie uns Römer 2, 4 erklärt. Und doch versichert uns gerade dieses Kapitel, daß solche Menschen, die die Güte Gottes nicht annehmen, obwohl diese sie bei der Hand nehmen und zur Buße leiten will, vom Zorn Gottes ergriffen und dem Gericht übergeben werden.

Wir brauchen diesen Abschnitt des Römerbriefes nicht zu verlassen, um herauszufinden, welchen Charakter das Gericht Gottes tragen wird. Es ist "gegen die, welche solches tun", denn sie sind nach Römer 1, 32 "des Todes würdig". Der Sünder wird gefragt, ob er denkt, daß er "dem Gericht Gottes entfliehen werde". Diese Sprache paßt nicht zu der Idee einer Wiederherstellung oder Verbesserung, sondern weist auf Vergeltung oder Strafe hin.

Tatsächlich trifft die Vorstellung, die Hölle sei eine Art von Besserungsanstalt, - ein Gedanke, der kaum von der Lehre vom Fegefeuer zu unterscheiden ist - das Evangelium gerade an der Wurzel. Errettung ist niemals auf dem Wege der Verbesserung geschehen, geschieht auch heute nicht so und wird in alle Zukunft nicht so geschehen. Errettung geschieht durch Glauben aufgrund der Tatsache, daß die Strafe und Vergeltung für die Sünde getragen worden ist. Dies wurde im Alten Testament in Verbindung mit den Opfern symbolisch ausgedrückt, ist jetzt aber durch das Opfer Christi selbst auf dem Kreuz wirklich und völlig geschehen.

Der Gedanke einer Errettung auf dem Wege der Verbesserung, wie sie angeblich durch die Hölle erreicht werden könnte, wäre nicht ganz so unlogisch, wenn die Errettung, die das Evangelium heute bewirkt, auch durch Verbesserung vollbracht würde. Tatsächlich geschieht heute aber Errettung nur auf der Grundlage, daß ein anderer - der Herr Jesus Christus - die gerechte Strafe und Vergeltung für die Sünde getragen hat. Wenn es überhaupt in der Ewigkeit noch Errettung gäbe, so könnte sie nur durch ein stellvertretendes Erleiden der Strafe bewirkt werden - das aber wird niemals geschehen. Denn Christus wird nicht noch einmal leiden und sterben, und kein Sünder ist fähig, die Strafe auf sich zu nehmen und abzubüßen. Wenn ein Sünder unter die Strafe für die Sünde kommt, muß er für ewig darunter bleiben.

Keine Bibelstelle, die von der künftigen Verdammnis redet, behandelt sie als eine Maßnahme der Verbesserung, und sehr viele dieser Stellen weisen durch ihren Wortlaut eine solche Vorstellung eindeutig zurück und stellen das Gericht als eine Sache der Vergeltung dar. Als Beispiel mag 1. Petrus 4,17.18 dienen. Der Apostel fragt: "Wenn aber (das Gericht) zuerst bei uns (anfängt), was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen? Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?" Offenbar wußte er genau, daß niemand mit irgendeiner Spur von Wahrheit entgegnen konnte: "Was denn? Natürlich wird das Ende derer, die dem Evangelium nicht gehorchen, genau das gleiche sein wie das Ende derer, die ihm gehorchen. Letztlich werden die Gottlosen und Sünder - gereinigt durch Äonen dauernde Feuer - in demselben Himmel erscheinen wie die Gottesfürchtigen und Heiligen."

Tatsächlich aber liegt vor den Gottlosen und Sündern "ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das den Widersacher verschlingen wird" (Hebräer 10, 27).

Damit kommen wir zu der entscheidenden Frage: Lehrt die Bibel, daß dieser kommende feurige Zorn Gottes über die Sünder ewig dauern wird? Die Antwort lautet, daß sie das unmißverständlich deutlich macht.

Als ein Beispiel für viele mag Matthäus 25, 46 dienen. Der Herr selbst gebraucht folgende Worte als Höhepunkt Seiner Beschreibung des Gerichts, das Er zu Beginn des Tausendjährigen Reiches über die dann vor Ihm versammelten lebenden Nationen bringen wird: "Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.

Also wird jenes besondere Gericht ein zweifaches Ergebnis haben. Es bedeutet entweder Leben oder Strafe. Leben in seiner vollen und reinen Bedeutung wird die Verbindung aller Vorrechte, Beziehungen und Segnungen einschließen, deren Krone die Erkenntnis des Herrn sein wird, die dann die Erde erfüllen wird. Die Pein wird all die Schmerzen und Züchtigungen beinhalten, die dem allgemeinen sündigen Zustand des Menschen, aber auch den Sünden jedes einzelnen persönlich entsprechen, besonders der Sünde, das göttliche Zeugnis seitens derer, die der König als Seine Brüder anerkennt, zurückgewiesen zu haben. Und beides - Leben und Strafe - sind ewig.

Offenbar ist niemand daran gelegen, zu beweisen, daß das ewige Leben nicht ewig dauere. Aber Unzählige bemühen sich um einen Beweis dafür, daß die ewige Verdammnis nicht ewig sei. Wie kommt das? Sie verhalten sich einfach wie der Angeklagte im Gerichtssaal, der sich gegen das Urteil auflehnt. Solche Voreingenommenheit ist zwar verständlich, aber verhängnisvoll, wenn man sich ihr hingibt. Darüber hinaus gibt es aber keinen Grund dafür, die ewige Dauer des ersten Teils dieses Urteils von Matthäus 25, 46 zu leugnen und die ewige Dauer des zweiten Teils dieses Urteils anzuerkennen. Beide Teile stehen und fallen miteinander, so ist ihr Wortlaut.

Diese Schriftstelle ist nur eine von vielen, die zitiert werden könnten, von den ernsten Warnungen des Herrn vor dem Wurm, der nicht stirbt, und dem "Feuer, das nicht erlischt", in den Evangelien bis zu den schrecklichen Worten von dem "See, der mit Feuer und Schwefel brennt: das ist der zweite Tod", im letzten Buch des Neuen Testaments. So gibt es wirklich keinen Zweifel über das Zeugnis der Schrift in dieser Frage, obwohl es zahlreiche Versuche gegeben hat und auch weiter geben wird, diese ihre Worte zu verfälschen oder ihnen einen anderen Sinn zu geben.

Trotz allen Scharfsinns, der dafür verwandt und verschwendet worden ist, hat man sich doch immer nur zwei Alternativen für die ewige Verdammnis vorstellen können. Die erste lautet, daß auf die eine oder andere Weise schließlich doch alle gerettet würden; diese Lehre ist als "Universalismus" oder "Allversöhnungslehre" bekannt. Die andere behauptet, daß der Mensch von Natur gerade so sterbe wie die Tiere, die vergehen, und daß unendliches Sein und ewige Existenz nur die hätten, die von neuem geboren und in Christus seien; diese Lehre ist bekannt als "Annihilationismus" oder "Vernichtungslehre" oder als die Lehre von der "bedingten Unsterblichkeit".

Nun macht schon ein Vers der Schrift - Johannes 3, 36 - beide Theorien zunichte: "Wer dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen." Die Allversöhner meinen, daß auch die Ungläubigen letztlich, wie entfernt dieser Zeitpunkt auch sein mag, doch das Leben sehen werden. Der Herr Jesus erklärt, daß sie es nicht sehen werden, und fügt hinzu:" sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm." Nach der Vernichtungslehre haben die Ungläubigen dann aufgehört zu bestehen, danach gäbe es nichts, worauf der Zorn Gottes bleiben könne. Nach dem Wort des Herrn werden sie aber noch existieren, und der Zorn wird auf ihnen bleiben, ohne die geringste Hoffnung auf ein Ende dieses Zustands.

In göttlicher Vorkenntnis hat der Herr Jesus so diese trügerischen Theorien einer weit späteren Zeit zunichte gemacht.

Nach Widerlegung dieser beiden rivalisierenden Theorien halten wir an der ernsten Tatsache fest - die so außerordentlich oft eindeutig in der Schrift festgestellt wird -, daß es ein künftiges Strafgericht gibt, daß es seiner Natur nach ernste Vergeltung für die Sünde ist und daß diese Strafe, wenn das Urteil einmal gefällt ist, auf ewig andauern wird.

Im zweiten Teil dieser Schrift werden 7 Fragen beantwortet, die in diesem Zusammenhang so oder ähnlich immer wieder gestellt werden:

Frage: Daß das Strafgericht für die Sünde ewig dauern soll, ist ein furchtbarer Gedanke. Kann so etwas als gerecht und damit als richtig verteidigt werden?

Das ist wahrhaftig ein furchtbarer Gedanke, und die Wirklichkeit wird noch weit furchtbarer sein; aber die Sünde ist auch eine furchtbare Sache. Wer kann den schrecklichen Charakter und die Folgen der Sünde ermessen? Können wir mit unserem begrenzten Verstand die volle Tragweite, die äußersten, verzweigten Folgen einer gesetzlosen Rebellion gegen Gott erfassen? Nicht im geringsten. Das ist so unmöglich, als wollten wir mit unseren Armen das All umfassen, von dem diese Erde ein so unbedeutender Bestandteil ist. Und wer sind wir, daß wir Ansichten entwickeln und äußern könnten, was hier die gerechte und angemessene Strafe wäre?

Gott ist "der Richter der ganzen Erde", und Er wird recht handeln. Deshalb wollen wir den törichten Versuch aufgehen, zu beurteilen, was Er tun sollte, und lieber auf das achten, was Er - nach den Aussagen der Schrift - tun wird. Denn das, und das allein, wird letztlich bestehen.

Frage: Ist es wirklich sicher, daß das griechische Wort, das mit "ewig" übersetzt wird, die Bedeutung von "endlos" hat? Könnte es nicht von der Wortherkunft her vielleicht einfach "ein Zeitalter lang" bedeuten?

Wie man an vielen Beispielen zeigen könnte, entscheidet die Herkunft eines Wortes wenig oder nichts; was zählt, ist der Sprachgebrauch. Es ist ganz richtig, daß "aionios" von "aion" (Zeitalter) herkommt, deshalb mag "ein Zeitalter lang" eine seiner Bedeutungen gewesen sein. Aber das Wort nahm sehr schnell den Sinn von ewig an, und in diesem Sinn wird es in der Schrift verwandt, wie eine gute Konkordanz schnell zeigt. Das Wort wird in der Bibel in Verbindung mit Gott, mit dem Geist, mit dem Heil, mit der Erlösung, mit dem Leben und mit vielen anderen Glaubenswahrheiten gebraucht. Daher können wir sagen, daß, wenn dieses Wort nicht Unendlichkeit ausdrücken sollte, wir gar nichts kennen, was unendlich ist.

Einer der beweiskräftigsten Abschnitte zu diesem Punkt steht in 2. Korinther 4, 18, wo der Apostel die sichtbaren Dinge den unsichtbaren gegenüberstellt. Frstere sind "zeitlich", letztere "ewig", so sagt er.

Hier muß das Wort den Sinn von "endlos", "ewig" haben, sonst bildete es keinen Gegensatz zu "zeitlich". was ja "ein Ende habend" bedeutet. Das Sichtbare mag Tausende von Jahren, ja Zeitalter lang dauern, aber es hat ein Ende. Das Unsichtbare bleibt nicht nur für Zeitalter, sondern für ewig. Es hat kein Ende.

An dieser Stelle finden wir also mit Sicherheit im griechischen Grundtext das wahre und passende Wort für "ewig" und nicht nur ein Wort, das "einen großen Zeitabschnitt lang" bedeutet. Wir schlagen ein griechisches Neues Testament auf und finden - welches Wort? -: aionios!

Könnte es einen deutlicheren Beweis geben, daß im Sprachgebrauch der Schrift aionios in seiner wahren und treffenden Bedeutung "ewig" heißt?

Frage: Manche Leute denken, daß eine ewige Verdammnis nicht mit der Tatsache zu vereinbaren sei, daß Gott Liebe ist, und deshalb weigern sie sich, daran zu glauben. Hat dieses Argument eine gewisse Beweiskraft?

Nein, durchaus nicht. Die Schrift offenbart beide Tatsachen gleicherweise, so daß man in Wirklichkeit die Bibel der Inkonsequenz beschuldigt, wenn man so redet.

Tatsächlich gibt es in dieser Frage im Wort Gottes nicht die geringste Inkonsequenz, sondern genau das Gegenteil. Die stärkste mögliche Abscheu ist durchaus vereinbar mit der größten denkbaren Zuneigung; wir gehen noch weiter und sagen: Sie ist davon gar nicht zu trennen. Es ist unmöglich, für jemanden tiefe Liebe zu empfinden, wenn man nicht zugleich aus tiefstem Herzen alles haßt, was den Geliebten irgendwie bedroht.

Gottes erklärte Absicht, alles Böse für ewig völlig zu isolieren, ist also durchaus nicht unvereinbar mit Seiner Liebe. Heute scheinen in dieser Welt Gutes und Böses hoffnungslos miteinander vermischt zu sein. Aber der Tag kommt, wo sie endgültig voneinander getrennt werden. Das Gute wird sich des Sonnenscheins des Wohlgefallens Gottes erfreuen. Das Böse wird auf ewig unter Seinem Zorn liegen. So wird es - ewig an seinem Platz eingeschlossen - nicht länger den Frieden und den Segen der erlösten Schöpfung Gottes stören können.

Niemand betrachtet die Isolierung von Pockenkranken oder die noch schmerzlichere lebenslange Absonderung von Leprakranken als Maßnahmen, die mit der Nächstenliebe unvereinbar seien. Warum sollten wir Gott einen Vorwurf machen, daß Er in der Ewigkeit ähnlich handelt?

Frage: Die Hölle wird uns manchmal in so grellen Farben vor Augen gemalt, daß sich der Verstand dagegen auflehnt. Gibt es dafür überhaupt eine Berechtigung?

Leider ist die menschliche Einbildungskraft angesichts dieser ernsten Tatsache sehr weit ausgeufert, und die Leute halten wohl Dantes Inferno für die Hölle der Bibel. Das hat denen eine Handhabe gegeben, die die Tatsache an sich leugnen wollen. Wie immer spricht die Bibel hier schlicht und zurückhaltend; aber die Einblicke, die sie gibt, sind voller Schrecken, und das offenbar mit Absicht.

Für alle Ewigkeit in bewußter Qual in der großen Gefangenenanstalt der Sünde eingekerkert zu sein, wird furchtbar sein; und es ist die Güte Gottes, die uns offen vor den Folgen der Sünde warnt.

Frage: Ist aus der Schrift klar ersichtlich, daß die menschliche Seele unsterblich ist? Die Lehre von der ewigen Verdammnis könnte sonst schwerlich aufrechterhalten werden.

In der Schrift werden die Adjektive "sterblich" und "unsterblich" dem menschlichen Körper zugeschrieben; eine Formulierung "die unsterbliche Seele" finden wir direkt nicht. Aber es ist ganz klar, daß die Seele oder der geistige Teil des Menschen den Tod überdauert.

Unser Herr hat gesagt: "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen" (Matthäus 10, 28). Er gebraucht hier ein Wort, das mit Nachdruck bedeutet "etwas ganz und gar töten". Ein schwacher Mensch mag also den Körper eines anderen umbringen, aber die Seele ist unsterblich und entzieht sich ihm. Doch der Herr hat hinzugefügt: "Fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle." Hier wechselt Er den Ausdruck und benutzt ein Wort, das bedeutet "etwas hinsichtlich des Zwecks, für den es existiert, verderben oder ruinieren". Dasselbe Wort wird in Johannes 3, 16 mit "verlorengehen" übersetzt und bezeichnet in Matthäus 9, 17 das Verderben der Schläuche. Wir finden es auch in Matthäus 27, 20, wo die Führer das Volk überreden, um den Barabbas zu bitten, Jesus aber umzubringen. Das alles beweist klar, daß "Verderben" nicht totale Vernichtung bedeutet.

Der ganze Vers zeigt uns erstens, daß die Seele nicht wie der Körper sterblich ist, und zweitens, daß Gott in der Hölle nicht vernichten, sondern den ganzen Menschen - Seele und Leib - verderben wird.

Die Seele ist also unsterblich, denn der Mensch besitzt sie in Verbindung mit dem Geist, den er, wie 1. Mose 2, 7 berichtet, durch Gottes Einhauchen empfangen hat. Indem er so "eine lebendige Seele" wurde, ist er nicht wie die Tiere, die vergehen.

Frage: Viele Leute argumentieren, daß - genauso wie der Tod das Aafbören der Existenz bedeute - so auch der Feuersee, der zweite Tod, das völlige Aufhören der Existenz beinhalten müsse. Ist das eine vernünftige Überlegung?

Schon als verstandesmäßige Überlegung ist diese Behauptung denkbar schwach und kraftlos. Hätten wir auf dieser logischen Ebene zu antworten, brauchten wir nur darauf hinzuweisen, daß - wenn der Tod tatsächlich das Aufhören der Existenz bedeute - es überhaupt keinen zweiten Tod geben könne. Vernünftigerweise kann man nicht aufhören zu sein und doch weiterexistieren, um in einem zweiten Tod wieder aufzuhören zu sein. Was für merkwürdige Behauptungen stellen die Menschen doch auf, um die eindeutige göttliche Wahrheit umzustürzen.

Oberflächlich betrachtet könnte diese Behauptung dennoch als ein Gegenargument angesehen werden. Das kommt daher, daß man einem der wichtigen Worte der Bibel - Tod - einen falschen Sinn beigelegt hat.

Dieses Wort erscheint in der Schrift zuerst in 1. Mose 2, 47. Kapitel 3 berichtet dann, wie das Urteil des Todes unsere Voreltern traf. Der Gebrauch des Wortes in der Bibel ist einheitlich, bis wir im vorletzten Kapitel des Neuen Testaments "einen neuen Himmel und eine neue Erde" finden, wo "der Tod nicht mehr sein wird", zur gleichen Zeit aber den "See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod" (Offenbarung 21, 1-8).

Wir stellen nachdrücklich fest, daß "Tod" niemals bedeutet "aufhören zu existieren", sondern immer die Bedeutung von Trennung hat. Entweder bezieht sich das auf die geistliche und moralische Trennung des Geschöpfs von Gott - in diesem Sinn sind die Menschen "tot in ihren Vergehungen und Sünden" - oder auf die Trennung von Seele und Geist vom Körper - also den physischen Tod - oder schließlich die endgültige Trennung des ganzen Menschen (wenn er nicht Buße getan hat und errettet worden ist) von Gott und allem Guten, Schönen und Besitzenswerten, das ist der Platz im Feuersee, welches der zweite Tod ist.

Der erste Gebrauch des Wortes "Tod" in 1. Mose 2 und 3 bestätigt das ganz klar. Gott kündigte Adam den Tod an für den Tag seines Ungehorsams. Adam wurde ungehorsam und lebte weiter bis zum Alter von 930 Jahren. Hatte Gott denn eine leere Drohung ausgesprochen? Keineswegs. An dem Tag, wo Adam sündigte, starb er im ersten Sinn des Wortes, d. h. er wurde von seinem Schöpfer völlig getrennt und entfernt, "tot in Sünden". Sein physischer Tod wurde aufgeschoben, indem Gott noch an diesem Tag den Tod über einen oder mehrere Bewohner des Gartens brachte und die schuldigen Sünder mit ihren Fellen bekleidete. Jahrhunderte später trat dann der physische Tod ein. Damit verlor Adam dann jede Verbindung mit dieser Welt, aber für Gott existiert er weiterhin. So sagt der Herr selbst: "Für ihn leben alle" (Lukas 20, 38).

Deshalb wiederhole ich nachdrücklich: "Tod" bedeutet in der Schrift niemals ein Aufhören der Existenz.

Frage: So viele Menschen, anscheinend treue Christen, können die Lehre von einer ewigen Verdammnis nicht akzeptieren. Ist es überhaupt von großer Bedeutung, welche Stellung man zu dieser Lehre einnimmt?

Wenn wir bedenken, daß alle Punkte der göttlichen Wahrheit eigentlich keine isolierten Bruchstücke, sondern ein Ganzes bilden, in dem jeder Punkt einen Stein eines Gewölbes darstellt, macht es viel aus. Schlägt man einen Stein heraus, weiß man nicht, welcher als nächster herausfällt.

Gesetzt den Fall, die ewige Strafe sei schließlich doch ein Irrtum, dann ist das wenigste, was wir daraus schließen müßten - ganz gleich, für welche Alternative wir uns auch entscheiden würden -, daß die Sünde weit weniger schwerwiegend sei, als wir gedacht hatten, und daß ihr Verschulden, obwohl vielleicht erheblich, doch nicht unendlich sein könnte. In Anbetracht dessen brauchten wir dann auch nicht anzunehmen, ein unendliches Opfer sei zur Sühnung dafür nötig, und folglich ebensowenig, daß eine Person von unendlichem Wert nötig sei, das Opfer dafür zu werden. Logischerweise könnten wir dann ohne Schwierigkeit die große Wahrheit der Sühnung durch Blut und die der Gottheit unseres Herrn Jesus Christus aufgeben. Wir könnten folgerichtig und bequem die unitarische Überzeugung annehmen (d. h. die Leugnung der Dreieinheit Gottes).

Es ist eine geschichtliche Tatsache, daß die Leugnung einer ewigen Verdammnis immer zu einem voll ausgereiften Unitarismus geführt hat, obwohl nicht jeder mit Riesenschritten zu den letzten Schlußfolgerungen dieser Lehre gelangt.

Das ist es, was die Leugnung der ewigen Verdammnis zu einer so überaus ernsten Angelegenheit macht.
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Die Bibelstellen wurden nach der im R. Brockhaus Verlag, Wuppertal, erschienenen "Elberfelder Übersetzung" in nicht revidierter Fassung angeführt.

Die englische Originalausgabe diese Heftes erschien unter dem Titel "Future Punishment: Its Character and Duration" in "Foundations of the Faith" im Verlag Central Bible Hammond Trust, Wooler, Northumberland, NE71 6SP Great Britain

Aus dem Englischen übersetzt von H. Verkerk


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Allversöhnung oder endgültige Verdammnis?





Ein brüderliches Wort

Die Frage, ob Gott nach den großen Ewigkeitsgerichten weiterwirken wird, um alles Gefallene wieder heimzubringen, ja Satan selbst zu retten, ist unter den Stichworten "Allversöhnung" oder "Wiederbringung" bei manchen Brüdern und in manchen Kreisen ein immer wiederkehrendes Thema und teilweise auch Anlass zu Auseinandersetzungen. Die einen meinen, wer die Sicht der Allversöhnung nicht habe, habe noch nicht den letzten Einblick in den Plan Gottes. Die anderen dagegen verlangen eine radikale Distanzierung von solchen Gedanken, da sie dem Ruf zum Glauben und der Evangelisation und dem Ernst des Wortes Gottes die Spitze brechen würden.

Ich möchte in Offenheit, doch in aller gebotenen Vorsicht und Kürze etwas sagen, zumal dieses Thema im Blick auf Offb 19-22 aktuell ist. Es ist nur als brüderliches Wort zu verstehen:

1. Im Blick auf all das, was zu unsrem Heil notwendig ist, sind die Aussagen der Schrift eindeutig. Wir sagen es mit den Reformatoren: allein Christus, allein die Schrift, allein der Glaube, allein die Gnade. Hier besteht Klarheit und Eindeutigkeit und auch eine Übereinstimmung zwischen allen wahrhaft Gläubigen. In vielen Heils- und Glaubensfragen gibt es Gewissheit (z.B. 2.Kor 5,1; Röm 8,28.38+39 usw.). Es gibt jedoch eine Reihe von Fragen, in denen die Schrift letztlich den Schleier nicht öffnet (z.B. was vor der Schöpfung war und nach Offb 22 kommen wird) oder nur sehr zurückhaltend etwas andeutet. Gott befriedigt nicht jede menschliche Neugier, sondern er sagt, was zum Heil notwendig ist.

2. Für uns alle gilt, dass unser Wissen Stückwerk ist (1.Kor 13,9-12). Das hält uns in gebotener Demut bei der Schriftauslegung, es billigt aber auch dem Bruder und der Schwester einerseits Irrtum, andererseits andere Erkenntnisse zu. Hier gilt, dass jeder "seinem Herrn steht und fällt" (Röm 14,4). So sollten wir auch als Gläubige einander Raum geben, dass Gottes Geist uns zu unterschiedlichen Erkenntnissen führen kann. Solche unterschiedliche Sichtweisen dürfen kein Grund zur Trennung sein - wohl zu gründlichen Gesprächen über der Schrift (verbunden mit genauem Hinhören auf den anderen), jedoch nicht zum Streit, der trennt. Gottes Geist führt uns zur Einigkeit im Glauben, nicht zur Einigkeit in Erkenntnissen.

3. Befürworter und Gegner der Allversöhnung belegen ihre Ansicht mit Bibelstellen. Diese sind jeweils in ihrem Gewicht sehr ernstzunehmen:
a) Die Gegner weisen hin auf das ewige Gericht und das ewige Feuer, "da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht". Gottes Wort ist unumstößlich - auch sein Gerichtswort!
b) Im Blick auf die Befürwortung der Allversöhnung gibt es keine eindeutige Schriftaussage, jedoch durchaus Hinweise, dass man so denken kann. Einerseits ist die Stelle 1. Kor. 15,28 ernsthaft zu bedenken. Andererseits wird dieser Gedanke jedoch letztlich vom Wesen Gottes her begründet: Gott ist Liebe. Das ist sein Wesen durch und durch. Hier gilt: "Ich, der Herr, wandle mich nicht" - auch nicht in den Äonen. Seine Liebe wird nicht ruhen, bis er nicht alles "wiedergebracht hat" und am Herz des Vaters ruht. Seine Liebe ist letztlich der Grund der ersten Schöpfung. Sie ist Grund für die Erlösung. Sie ist Grund für die Vollendung und Neuschöpfung. Wird sie nicht ruhen, bis alles wieder beim Vater ist? Es geht allerdings durch schwere Ewigkeitsgerichte hindurch, über die uns die Schrift nicht im Unklaren lässt. Pfarrer Wilhelm Beck (Langensteinbach), der selbst die Sicht der Allversöhnung hatte, sagte: "Allversöhnung zu predigen ohne das schwere Gericht ist Irrlehre!" Der Gedanke an die Allversöhnung bricht dem Auftrag der Evangelisation keineswegs die Spitze.

4. Die Bibel redet vom Anfang bis zum Ende vom Ernst, der im Ruf Gottes liegt ("Adam, wo bist du?") und vom Ernst der Entscheidung: "Heute, so ihr seine Stimmen hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht" (Hebr 3,7+8 usw.). Jetzt kann Umkehr geschehen und ewiges Leben gefunden werden (Joh 5,24; 1.Joh 5,12).

5. Weil Gott die Welt geliebt hat (Joh 3,16) und sein Heilswille unabänderlich allen Menschen gilt (1.Tim 2,4 u.a.), haben seine Kinder den Auftrag, zum Glauben einzuladen und zu Christus zu rufen, so lange, bis er kommt. Solange Gnadenzeit ist, ist der Auftrag der Mission und Evangelisation vorhanden. Alles andere ist Ungehorsam gegen Gottes Wort und Willen.

6. Das Wort "Ewigkeit" bedetutet einerseits: "ohne Anfang und ohne Ende" (vgl. Hebr 7,3). Die Bibel gebraucht andererseits sehr oft den Begriff: "Von Ewigkeit zu Ewigkeit" (wörtlich: von Äon zu Äon). Damit wird zugleich deutlich: Ewigkeit bedeutet nicht: ohne jedes Ende. Vielmehr sind nach biblischer Sicht auch die Äonen begrenzt. Sie haben wohl auch ihre jeweilige Bedeutung (die nur Gott kennt). Wenn Äonen jedoch auch ihr Ende haben, dann wird nach diesen Äonen nicht "nichts" sein. Gott bleibt - und sein Wesen bleibt - und die Erretteten bleiben bei ihm, denn sie sind ganz in seiner Gestalt. Die Konsequenzen in die Ewigkeiten hinein können wir uns letztlich nicht ausdenken. Die Ehrfurcht vor Gottes Größe und Heiligkeit gebietet es: "Alles in uns schweige und sich innigst vor ihm beuge". Dass Gottes Liebe nie endet, ist klar - Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit aber auch nicht! Er wird es allein auf die Reihe bringen.

7. In der Ablehnung der Allversöhnung liegt einerseits der Ernst der Entscheidung jetzt und heute; es kann darin aber durchaus auch eine Unbarmherzigkeit des Menschen zum Vorschein kommen, die ihm in seinem gefallenen Wesen zutiefst innewohnt und die auch gläubige Menschen noch an sich haben (vgl. das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht, Mt 18,21-35; den älteren Bruder im Gleichnis vom verlorenen Sohn, Lk 15, Jak 2,13).

8. Es ist keineswegs unser Auftrag, den Gedanken der Allversöhnung zu verkündigen. Er kann aber in einem ernsthaften geschwisterlichen Austausch über dem Bibelwort gelegentlich Raum haben, etwa auch in seelsorgerlichem Gespräch, wenn Angehörige tief betroffen, ja verzweifelt sind über dem Tod eines Menschen, der (nach unsrer Sicht) ungläubig gestorben ist. Hier muss Seelsorge helfen, dass man solche Angehörige loslassen und der Gnade Gottes anbefehlen kann.

9. Grundsätzlich muss uns klar sein: Wir würden gerne das Handeln Gottes in ein System bringen, um letztlich alles begreifen zu können. Genau das aber geht nicht! Unser Wissen ist "Stückwerk" - das gilt nicht nur im Blick auf Einzelheiten der Schrifterkenntnis oder auf das Begreifen von Führungen Gottes im eigenen Leben - das gilt erst recht im Blick auf manche Fragen der Endzeit. Wer alles in ein System bringen will, versucht Schlussfolgerungen zu ziehen, über die die Bibel uns bewusst im Unklaren lässt. Man begibt sich leicht in die Gefahr des Sich-Überhebens, des Haben-Wollens; dies ist letztlich Hochmut und Sünde!

10. Der Altpietistische Gemeinschaftsverband hat in dieser Frage keine offizielle Lehrmeinung. Vielmehr liegt uns am Herzen, dass wir selbst das Wort Gottes als Quelle der Kraft und Weisheit viel lesen, mit ihm leben und es einladend weitergeben. Dazu gehört auch die Haltung: "Rede, Herr, dein Knecht hört" - aber auch ein Hören auf den Bruder und die Schwester im Geist der Liebe Jesu. Manches wird man in Ehrfurcht stehen lassen, vor allem Fragen der letzten Dinge. Wir werden in der Ewigkeit einmal erstaunt sein, wie Gott alles klärt!

Otto Schaude

Anmerkung: Gerne nehme ich Zuschriften in dieser Sache entgegen!
E-Mail schaude@agv-apis.de
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#19
Guest_fairstyle_*

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also bevor hier dieses Forum dazu verkommt nur Buchansichten zu texten würde mich vielmehr die persönliche Anischten Einzelner interessieren und ich würde gerne wissen, ob sie selbst Antworten geben können auf Fragen der Allversöhnung.

Z.B. wurde mir immer noch nicht erklärt welchen Sinn es hat eine Kreatur auf ewig quälen zu lassen im Feuer ?!

Ihr zitiert nur Bibelstellen - den Sinn hierüber und Erklärungen könnt ihr anscheinend nicht geben !
und genau das kann man von Christen mit dem Hl. Geist erwarten

Welchen Sinn macht das ewiges Strafen Gottes ?

Grüße
Fairstyle
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#20
Rolf

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also bevor hier dieses Forum dazu verkommt nur Buchansichten zu texten würde mich vielmehr die persönliche Anischten Einzelner interessieren und ich würde gerne wissen, ob sie selbst Antworten geben können auf Fragen der Allversöhnung.

Z.B. wurde mir immer noch nicht erklärt welchen Sinn es hat eine Kreatur auf ewig quälen zu lassen im Feuer ?!

Ihr zitiert nur Bibelstellen - den Sinn hierüber und Erklärungen könnt ihr anscheinend nicht geben !
und genau das kann man von Christen mit dem Hl. Geist erwarten

Welchen Sinn macht das ewiges Strafen Gottes ?

Grüße
Fairstyle




Ich sehe keinen Grund,das Rad neu erfinden zu müssen. Ich habe hier einige Abhandlungen eingestellt, deren theologische grundhaltung ich selbst für richtig halte. Hier wurden lange Zusammenhhänge dargelegt, die dem Gesamtzeugnis der Schrift entsprechen. Warum sollte ich mir also die Zeit aufnötigen lassen, nochmal alles das zu erarbeiten, was bibeltreue Brüder bereits aus meiner sicht biblisch erklärt haben? Dafür erkenne ich keine Logik.

Und was bitte, sollte man anderes anführen als Bibelstellen und ihre z.B. teilweisen urtextlich sehr gut erklärten urtextlichen Erläuterungen.

Die frage ist doch nicht, wer etwas dazu geschrieben hat, sondern, schlicht, ob es in biblischem Sinne der Wahrheit entspricht. Wenn ich solche texte veröffentliche, ist davon auszugehen, dass ich mich damit auseinandergesetzt habe.

Es hilft also nicht, die nebenschauplätze zu kritisieren. Mir muss man dann schon sagen, warum die Inhalte falsch sind.


Herzliche Grüße

Rolf
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