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Dem Wortsinn auf der Spur?


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#1
Hebräer83

Hebräer83

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  • 2212 Beiträge

Die Idee der konkordanten Übersetzung ist nicht besonders alt.


Dem muß ich widersprechen. Aber das Alter einer Methode sagt ja eigentlich auch nicht notwenig etwas über ihre Qualität aus:
Schon ein Revisor der Septuaginta (Aquila) hat im 2. Jahrhundert nach Christus eine konkordante Methode verwendet.

Seine Arbeit war daher durch eine extreme Orientierung am hebräischen Text gekennzeichnet, da jedes Textdetail als hoch bedeutsam galt. Dies brachte ihn zu durchgängiger Konkordanz: Jedes Element des hebräischen Textes wird auf immer gleiche Weise im griechischen wiedergegeben. Damit ist ein Text entstanden, der für griechische Ohren barbarisch klingen musste.

http://www.theologie.uni-rostock.de/Roesel/Roesel_Septuaginta.pdf

Im Grunde geht es dabei auch um den hermeneutischen Gegensatz von Rabbi Aqiva und Rabbi Jischmael.
Aqiba lehrte, daß jedes noch so kleine Detail (sogar die Kantilationszeichen - quasi die "Noten" des AT, die angeben, wie der Text gesungen rezitiert wird) eine tiefere Bedeutung besitzen. Er hat zum Beispiel jedes "ät-" (die Akkusativ-Partikel) auszulegen versucht.
Rabbi Jischmael dagegen lehrte, daß die Tora in der Sprache der Menschen geschrieben sei, d.h., daß diese wie jeder Text notwendig grammtischen Regeln folge, die die Gestalt des Textes natürlich prägen, ohne daß darin ein großes Geheimnis bestehe.
Der Kampf zwischen Verständlichkeit in der Zielsprache und Worttreue gegenüber der Ausgangssprache betrifft also auch die Frage des Verhältnisses Gottes zu den Menschen durch diesen Text.
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