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Hitlers Religion


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2 Antworten in diesem Thema

#1
1Joh1V9

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Hier eine Buchrezension zu dem Thema

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Hitlers Religion

Zu lange wurde Adolf Hitler nur als skrupelloser Realpolitiker, als psychopathologisches Monstrum, letztlich als irrationales Verhängnis gedeutet. Hitler war aber bestürzend logisch in allem, was er tat; er folgte der rationalen Logik einer destruktiven Religion.

Der Historiker und Katholik Michael Hesemann stellt die Deutung der Katastrophe vom Kopf auf die Füße: Die NS-Politik war das Produkt einer fatalen Pseudoreligion, nicht etwa die Religion eine Begleiterscheinung der NS-Politik. Und er bringt in seinem Buch "Hitlers Religion" (Pattloch-Verlag) überzeugende Beweise. Die Ideologie, besser gesagt, die neue Religion, holte sich Hitler unter anderem aus den "Ostara-Heften", esoterisch-rechtsradikale und weit verbreitete Schundhefte; ferner von dem österreichischen Esoteriker und Politiker Georg Ritter von Schönerer. Der wollte, dass seine Anhänger geschlossen zum Protestantismus übertreten, weil ihm der weniger klerikal erschien. Das taten sie auch, zum Gespött der streng katholischen Österreicher, womit Schönerers Karriere besiegelt war.

So nahm sich Hitler ein anderes Vorbild: Den Wiener Bürgermeister Karl Lueger. Der hatte mit seinem Antisemitismus Riesenerfolge. Doch Lueger war Politiker, kein Ideologie, und sein berühmter zynischer Ausspruch "Wer a Jud is, bestimm i" zeigt, dass ihm der Antisemitismus nur zur Stimmenfängerei diente.

Was Hitler indes mächtig beeindruckte, waren alle Vorstellungen von einer germanisch-rassischen Überlegenheit. In den Köpfen dieser Neo-Religiösen war Christus selbstverständlich Arier, seine Lehre wurde allerdings von den Juden und den von ihnen geistig vergifteten Christen verfälscht. Vor allem beeinflusste diese Generation die Sehnsucht nach einem Erlöser. So erwarb sich Hitler fast seine gesamte Weltanschauung von dem Antisemiten und Erlösungsprediger Richard Wagner. Er war sein Idol, sein Ideengeber, seine Inspiration und sein religiöses Vorbild. Es bedurfte nur noch der Massen, die ebenfalls einen Erlöser suchten (und in Hitler fanden), um Wagners Ideen in die Praxis umzusetzen: das Christentum auszurotten.

Das aber war dem Führer zunächst zu gefährlich, weil er das Schicksal Schönerers noch vor Augen hatte und auch nicht 90% seines eigenen Volkes in die Gaskammern schicken konnte. Also übte er erst mal an den Juden, deren Religion schließlich das Christentum wesentlich beeinflusst hatte. Nach Hesemann stammt der virulente und tödliche Antisemitismus der Völkischen im übrigen nicht aus dem Christentum, denn hier konnte jeder Jude im Prinzip sein Leben retten, indem er zum Christentum übertrat (auch wenn die Praxis oftmals anders aussah, siehe Spanien und seine schreckliche Inquisition). Sondern die Völkischen nahmen sich die Gnostiker zum Vorbild, die Pseuo-Esoterik einer Madame Blavatsky und eines Lanz von Liebenfels, welche die Reinheit des Blutes und die Verdammung derer unreinen Blutes verkündeten - eine Rettung durch Wechsel des Glaubens war hier nicht möglich.

Trotz dieser politisch bedingten Rücksichtnahme kam es zwischendurch immer wieder zu Ausfällen gegen die Kirchen. Zahlreiche Priester beider Konfessionen wanderten in Konzentrationslager oder wurden ermordet. Kirchen wurden geplündert, die Fenster eingeschlagen, Gottesdienste gestört und Priester verprügelt - alles ähnlich wie bei den Synagogen, wenn auch nicht so virulent.

Die endgültige Vernichtung des Christentums und sein Ersatz durch eine völkisch-rassische, blutdurchdrängte germanische Pseudo-Religion war der Zeit nach dem Endsieg vorbehalten. All das hatte Heinrich Heine vorausgesehen, und Hesemann zitiert unzählige Äußerungen des Führers und seines geistlosen Gefolges, die auf einen zweiten Holocaust hindeuten. Wieviel die Päpste sich dabei gefallen ließen, das steht auf einem anderen Blatt.
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#2
1Joh1V9

1Joh1V9

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Dave Hunt schreibt in seinem Buch "Die Frau und das Tier" auf Seite 57-58 (Fettdruck von mir nachträglich vorgenommen):

Babel (und die Stadt Babylon, die man später rund um die Ruinen
Babels errichtet hatte) war für die ganze Menschheit die Wiege des Glaubens
an ein „höheres Schicksal“. Später sollte sich dieser Traum auf
besondere Rassen beschränken, wie z.B. die Arier, was die Nazis unter
Hitler zu der Vernichtung von 6 Millionen Juden veranlaßte. Mit denselben
Lügenworten der Schlange sollte Hitler sagen: „Der Mensch wird zu
Gott ... Wir brauchen freie Menschen, die fühlen und wissen, daß Gott in
ihnen selbst ist
.“ Die Juden waren jedoch nach Hitlers Ansicht überhaupt
keine Menschen, sondern Untermenschen, die er zugunsten der arischen
Rasse auszurotten bestimmte.
Hitlers Theorie von der „Reinheit des Blutes“, die er durch die Ausrottung
der Juden (ohne Widerspruch des Vatikans) aufrechtzuerhalten
versuchte, hat ihre Wurzeln im Okkultismus der Antike, in welchem es
eine Mythologie über einen nordischen Garten Eden hochoben im Norden
gibt, bekannt als Hyperboräa. Dort soll angeblich von Göttern, die
die Erde heimsuchten, eine arische Rasse von Gottmenschen gezeugt
worden sein. Nietzsche, dessen Schriften Hitler stark beeinflußten,
begann sein Schlüsselwerk, Der Antichrist, mit dem Satz: „Sehn wir uns
ins Gesicht: Wir sind Hyperboräer [Götter].“ Es war wieder die Lüge der
Schlange aus dem Garten Eden.

Weiterhin schreibt Hunt auf Seite 61-62:

Viereck warnte in seiner wichtigen Analyse von 1940 davor, daß der
Nationalsozialismus eine Religion war, die Deutschlands Jugend anstecke.
Es war heidnische Naturverehrung, und doch hat ihre Behauptung,
„christlich“ zu sein, Millionen in die Irre geführt (so wie es heute
auf gleiche Weise in den USA geschieht). Diese Perversion tauchte auch
im verzerrten Denken des nationalsozialistischen Propagandaministers
Joseph Goebbels auf, der Christus „als einen von vielen einer langen
Linie arischer Helden, angefangen mit Wotan und Siegfried bis hin zu
Wagner und Hitler“ bezeichnete. [17] Dr. Ley, Reichsleiter der nationalsozialistischen
Arbeitsfront, spielte das gleiche Spiel mit seinen Worten:
„Unser Glaube ... ist der Nationalsozialismus ...!“ [18] Der Minister für
Kirchenfragen, Hans Kerrl, unterstützte die Lüge, die sich die Mehrheit
sowohl der Katholiken als auch der Protestanten zu eigen gemacht hatte:
„Die wahre Christenheit wird von der Partei verkörpert ... der Führer ist
der Bote einer neuen Offenbarung
...“ [19]
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#3
1Joh1V9

1Joh1V9

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Ich kann mir die Bemerkung nicht verkneifen, daß das obige Hitler-Zitat auch von Helmut Bauer hätte stammen können.
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