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Die Gemeindewachstumsbewegung - eine kritische Betrachtung


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Die Gemeindewachstumsbewegung - eine kritische Betrachtung


Teil 1


Seit ca. 1988 kann man, laut dem charismatischem Theologen David Pawson von einer
„4.Welle des Heiligen Geistes“ in Form der Gemeindewachstumsbewegung (nachf. GWB) sprechen
(1). Übernehmen wir dies einmal, ohne ein Gesetz daraus machen zu wollen.

Allgemeine Merkmale:

Umfragen bezüglich der Vorlieben der Ungläubigen im Umfeld (Region der Gemeinde) werden
vorgenommen, um dementsprechend meist auf eine Zielgruppe hin bedürfnisorientierte Gottesdienste,
Predigten, Programme und Evangelisationen abzustimmen und anschließend zu praktizieren.
Sie ist gegenüber der ökumenischen Bewegung aufgeschlossen und zieht zumeist keine klare Abgrenzung
gegenüber der Kath. Kirche und ihren falschen Lehren.

Große Bedeutung kommt der sog. Lobpreismusik (auch Rockmusik) und Theaterstücken zu, welche
zum Ziel der Evangelisation inner- und außerhalb der Gottesdienste eingesetzt werden.

Zielgruppe/Begründer:

Alle christlichen Gemeinden (...die noch nicht von den sog. ersten „3 Wellen des Heiligen Geistes“
erreicht worden sind; *Anm. am Ende des Artikels !) .
Der Vater und Gründer der GWB ist Donald McGavran. Er erkannte die Schwächen introvertierter
Gemeinden, also Gemeinden deren Herz nicht so sehr für die Verlorenen schlägt und die mehr oder
weniger um sich selbst kreisen. Damit geht dann wenig Evangelisation und ein nichtevangelistischer
Lebensstil einher.

Allerdings schob er dann in seinem eifrigen und aufrichtigen Missionseifer biblische Lehre immer
mehr zur Seite. Dies begründet die Einseitigkeit der GWB.
Es entstand die sog. „Homogene Einheit“: Wenn ein Mensch zur Bekehrung schreitet, soll er zusätzlich
zum Ärgernis des Kreuzes keine weiteren kulturellen oder sprachlichen Entfremdungen auf
sich nehmen.

Damit besteht aber die Gefahr, dass der gerade Bekehrte noch sehr stark in der Welt beheimatet
bleibt und einen weltlichen Lebensstil nur unzureichend abweist und dadurch bedingt wieder rückfällig
werden kann.

Führer der Gemeindewachstumsbewegung:

Peter Wagner ein enger Kollege McGavrans (der inzw. verstorben ist) und Führer der sog. „3.Welle
des Hl. Geistes“ (= Zeichen und Wunder Bewegung). Er stellt den charismatischen Teil der GWB
dar.

Mit der von ihm mitgetragenen Irrlehre der sog. „Geistlichen Kriegsführung“ und dem Ausüben der
„Zeichengaben“ (Zungenrede, Prophetie, Dämonenaustreibung, Heilungen, Visionen), ist er mitverantwortlich
dafür, dass der Okkultismus in evangelikale Gemeinden eingedrungen ist.
Er war Missionar in Bolivien, hat am Theologischen Seminar in Dallas eine Ausbildung erhalten
und etliche Bücher über Geistesgaben, Gemeindewachstum, „Geistl. Kriegsführung und Dämonenaustreibung“
geschrieben.

Christian Schwarz: Er begründete die sog. Natürliche Gemeindeentwicklung und den C+P Verlag.
Er geht davon aus, dass Gemeindewachstum nicht zu machen ist, sondern darauf sich ausrichtet, die
Wachstumsautomatismen, mit denen Gott selbst seine Gemeinde baut, freizusetzen. Dies fand er
durch empirische Untersuchungen heraus, wo er Tausende von Gemeinden untersuchte.
Allerdings ist die Art und Weise der Befragung von Menschen nicht relevant und bindend in Bezug
auf biblische Aussagen und den Willen Gottes für unser Leben !

In seinem Buch „Der Gabentest“(2) führt er Extremcharismatiker wie Agnes Sanford, Yonggi Cho
und andere an, weist auf deren Literatur hin und empfiehlt ebenfalls die Ausübung der sog. „Zeichengaben“.
Dadurch bedingt wird aber auch wiederum gesunde biblische Lehre, die erst ein gesundes Leben in
der Nachfolge Jesu bewirken kann, zur Seite geschoben.

Georg Barna: Dieser Mann ist ein sog. Christlicher Marktforscher, der wissenschaftliche Erkenntnisse
aus den Bereichen Management, Marketing, Psychologie und Kommunikation in den Gemeindebau
mit hineinnahm. Er führt ein Marktforschungsinstitut (3).

Barna behauptet, dass das Evangelium wie Markenprodukte vermarktet werden kann.
Jesus sei gestorben, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen, so behauptet er. Wird dadurch
der Mensch vom Opfer zum Sieger bzw. vom demütigen Christen zum Macher befördert, der nur
noch an der Selbstbedienungsmaschine „Jesus“ und dem Selbstbedienungsladen „Gemeinde“ seine
Wünsche einlösen kann? Entspricht dies dem Wesen der neutestamentlichen Gemeinde ?
Barna bekam durch seinen Kontakt mit der Willow Creek Gemeinde starke Impulse und Motivation.
Als weitere Vertreter der GWB wären Win und Charles Arn, Yonggi Cho, Elmer Towns und Robert(
Bob) Schuller zu nennen.

Yonggi Cho führt die größte Kirche der Welt, die Yoiddo Full Gospel Church in Seoul/Südkorea. Er
brachte, sicher ohne böse Absicht, den Okkultismus(4) tief in christliche Gemeinden hinein durch
Visualisierung (5), Geisttaufe und ekstatische Gebetsübungen. Sein Glaubensverständnis findet sich
in den Büchern „Die vierte Dimension“ wieder. Er übt einen großen Einfluß auf viele Pfingstler,
Charismatiker und Evangelikale aus.

Robert Schuller ist der Pastor der Crystal Cathedral in Südkalifornien und war Mentor von Bill Hybels.
Beeinflusst wurde er von Norman Vincent Peale („Die Kraft des positiven Denkens“), einem
hochgradigen Freimaurer. Dieser war wiederum sein Mentor !
Schuller präsentiert ein Wohlfühlevangelium, wobei das Wort Sünde nicht vorkommt. Er leitet die
meistgesehenste TV-Sendung der U.S.A.: „Hour of Power“.
Den größten Einfluß auf die westliche Christenheit haben aber zur Zeit Bill Hybels (Willow Creek
in Chicago) und vor allem Rick Warren (Saddleback Community Church bei L.A.).

Willow Creek:

Deutschland wird schon seit einigen Jahren von der Willow Creek Welle mit Kongressen, Promiseland-
Tagungen (Kinderarbeit) und entsprechender Literatur von Hybels, Mittelberg, Donahue, Strobel
u.a. überrollt. Lee Strobel wechselte inzwischen von Willow Creek zu Saddleback.
Im November 2003 veranstaltete Willow Creek erstmals einen Kongreß zusammen mit Alpha, einem
sehr charismatisch geprägten Werk mit dem Leiter Nicky Gumbel.

Von dort stammt der Alpha-Kurs, ein dementsprechend charismatisch ausgerichteter Glaubensgrundkurs
(6).
Zielgruppe: Der „unchurched Harry“ (Kirchendistanzierter) zwischen ca. 25 und 45 Jahren aus dem
gutbürgerlichen Mittelstand.
Im Missionsbefehl, der uns heute gilt sagt Jesus: „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker,...“
(Mt. 28,19).
Anleitungen für die Nachfolge Jesu gibt es bei W. Creek in Hülle und Fülle. In Deutschland werden
die entspr. Bücher meistens vom charismatischen Verlag Projektion J übersetzt und veröffentlicht.
Viele Christen halten sich an der Ausrichtung und den theologischen Aussagen dieser Literatur fest.
Muß man schon von einem unterschwellig vorhandenen Diktat sprechen ?

Damit möchte ich keinesfalls die vielfältigen Liebesdienste und fruchtbare Arbeit von W. Creek,
Saddleback und den nach ihnen ausgerichteten Gemeinden schmälern !
Die Willow Creek Gemeinde versucht mittels besucherorientierter Gottesdienste ihre Zielgruppe zu
erreichen: Theater, Tanz, Öffentliche Talks (auch mit katholischen und muslimischen Persönlichkeiten),
Sketsche, Pantomime, moderne Pop und Rockmusik, bedürnisorientierte Predigten. Somit
werden vor allem auch die Jugendlichen erreicht !

Über Sünde und Verlorenheit des Menschen, das Gericht Gottes und seine Heiligkeit wird dabei
wenig gesprochen. Darf man dabei noch von evangeliumsgemäßer Verkündigung sprechen ?

Saddleback Community Church:

Rick Warren ist durch seine Bücher „Kirche mit Vision” und nun „Leben mit Vision” bekannt geworden.
Der Jugendpastor von Saddleback, Doug Fields verfasste das Buch „Jugendarbeit mit Vision“.
In dessen Vorwort schreibt Rick Warren, dass die größte Zeit der Kirche nach seinem Eindruck
noch bevorsteht.

Die Bibel sagt: „In den letzten Tagen werden schlimme Zeiten kommen“ (2.Tim.3; 2.Thess.2 u.a.).
Dies geht auch an der Gemeinde Jesu nicht spurlos vorbei (1.Petr. 4,17).
Rick Warren ist sicher, wie die auch vorher genannten Männer, ein aufrichtiger Leiter, der alles zur
Ehre Gottes tun möchte, damit die Saddleback Gemeinde wächst, die er selbst ja gegründet hat.
Vor allem was die Bedeutung der Gemeinde und die christliche Lebensführung anbelangt, so beschreibt
er dies zum Teil in einer guten Art und Weise.

Seine Zielsetzung ist eine evangelisierende Gemeinde, wo aber auch jedes Gemeindeglied innerlich
wächst. Dies möchte er auch durch den 40 Tage Kurs „Leben mit Vision“ erreichen (7).
Rick Warren hat schon Hunderttausende Gemeindeleiter geschult, die dann in ihre Gemeinden mit
den entsprechenden Eindrücken zurückkehren.

Das Internet verbreitet seine Ansichten ebenso und vergrößert so die Einflussnahme auf Christen in
aller Welt (8). Von allen Leitern übt er heute den größten Einfluß auf amerikanische Christen aus.
Auch in Deutschland wird er immer populärer – Willow Creek mit seiner Ausrichtung fungiert dabei
als Wegbereiter. Im November 2006 wird R. Warren bei einem W. Creek Kongreß auftreten.
Auch gehen seinerseits Impulse aus: Den Mel Gibson Film „Die Passion Jesu Christi“ führte er ca.
4500 Gemeindeleitern in Saddleback vor und empfahl ihnen diesen sehr umstrittenen Film.
Mel Gibson wurde von Warren auch persönlich zu einem öffentlichen Gespräch eingeladen.
Hier offenbart sich eine Schwachstelle in seiner Vorgehens- und Denkweise: Einen Film und überhaupt
jede Lehre und Anschauung muß anhand der Heiligen Schrift geprüft werden (Apg. 17,11;
1.Thess. 5,21.22; 1.Joh.4,1).

Und der Film von Gibson bringt auch Bedenkliches hervor, was seiner (erz)katholischen Sicht entspringt.
Biblische Lehre in Saddleback hat offensichtlich nur einen untergeordneten Stellenwert. Pragmatismus
beherrscht alles: Der Zweck heiligt die Kirche, so könnte das Motto lauten.
So sollte (Der Zweck heiligt die Kirche) das Buch "Kirche mit Vision" ursprünglich benannt
werden.

Vereinfacht ausgedrückt heißt dies, dass weltliche Denkmuster und Kultur für die Anwendung in
der Kirche/Gemeinde geheiligt wird. Wenn Menschen dann (durch Methoden, Programme, bedürfnisorientierte
Musik, Predigten, Gottesdienste und Evangelisationen) Christen werden, geht das
Konzept auf und Gott segnet (anscheinend) diese Vorgehensweise.

Das zahlenmäßige Wachstum der Saddleback Gemeinde und anderer, durch die GWB beeinflußte
Gemeinden, scheint dies zu bestätigen. Aber große Zahlen und Äußerlichkeiten bezüglich der Gemeinde
spielen in der Bibel keine Rolle. Es geht um das weitergegebene und gelebte wahre und unverfälschte
Evangelium, welches Gemeinden trägt und gesundes Wachstum ermöglicht. Der Herr
baut seine Gemeinde !

Die Gemeinde Jesu hat sich immer von der Welt und für Gott abgesondert. Sie war und ist äußerlich
nicht schön oder gewaltig, sondern bescheiden, demütig und kleinlaut.
Ihr Ziel: Gott die Ehre zu geben und Verlorene durch die Verkündigung des einzigartigen Evangeliums
(Gal.1, 1-12) vor der Hölle zu retten und sie zu Jesus Christus zu führen.
(zum Thema Pragmatismus siehe auch A.W.Tozer in "Gott liebt keine Kompromisse" auf den
Seiten 78-81 unter der Überschrift "Pragmatismus und Christentum"; und “Das alte und das neue
Kreuz” auf www.bible-only.org )

In der GWB verlagert sich der Schwerpunkt vom rettenden Gott zum unerlösten Menschen, dessen
Bedürfnisse man erfüllen möchte, damit er Jesus (leichter) annehmen kann.
Dadurch wird aber das Evangelium verwässert. So verwundert es nicht, dass in Gemeinden wie
Saddleback, Willow Creek u.a. kaum oder fast gar nicht von Sünde, Gericht Gottes, Verlorenheit
des Menschen und Hölle gesprochen wird.

Das Liebesbedürfnis der Leiter der GWB verleitet sie dazu, alles Negative in Predigten und Bibelarbeiten
außen vor zu lassen, da die Gäste ohnehin schon genug schlechte Nachrichten vernehmen.
Inhalt der Verkündigung der Frohen Botschaft ist aber auch die andere Seite der Medaille:
Wer sie ablehnt in diesem Leben, auf den wartet das Gericht (Hebr.9,27).

Um es noch einmal zu betonen: Die Leiter der GWB gehen mit ehrlichem Eifer und Ehrgeiz an ihre
Aufgaben. Sie haben ein Herz für Verlorene und sind überzeugt von ihrer Sicht, die sie für biblisch
korrekt halten.

Uns ist es zudem untersagt, die Herzensgesinnung eines Menschen zu richten. Dies ist Gott allein
vorbehalten. Aber die Lehre sollten wir wie die Beröer untersuchen und prüfen (Apg. 17,11).
Schade ist, dass Rick Warren Kritiker seiner Überzeugung als Pharisäer und Pfeilschießer bezeichnet
(9).

Wie postmoderne Pastoren, die ihre Gemeinden in vielerlei Hinsicht (Gemeinderäumlichkeiten,
Gottesdienststile, Dienst der Frau, Evangelisationsstile, Öffnung zur Charismatischen
Bewegung und Ökumene, autoritäre Leitungsstrukturen u.a.) umkrempeln, mit Kritikern
und fragenden Geschwistern umgehen können, zeigt sich deutlich an folgendem Beispiel:

"Widerstand"

Diesen Abschnitt würde ich am liebsten auslassen, weil es entmutigend wirken kann.
Aber wir müssen uns auch dem stellen. Wo immer sich Christen auf den Weg machen,
wirklich kreative, bedürfnis-orientierte und gaben-orientierte Formen der Evangelisation zu
entwickeln, müssen sie damit rechnen, dass sich entschiedener Widerstand formiert. Nicht
andere gesellschaftliche Gruppen torpedieren das am meisten, der Widerstand kommt aus
dem Zentrum der Gemeinde. Es handelt sich um eingefahrene Christen, die ihre Bedürfnisse,
ihren Geschmack, ihren Stil zum Kriterium dessen machen, auf welche Weise die
Gemeinde Menschen für Jesus erreichen darf und auf welche nicht.

Wie sollten wir reagieren? Am besten geht man folgende zwei Schritte:
1) Wir bemühen uns zuerst, die Menschen, von denen Widerstand kommt, zu verstehen.
Sie sind in der Regel so sehr an bestimmte Formen gewöhnt, dass sie sich schlicht
nicht vorstellen können, dass andere Formen evangeliumsgemäß sein könnten. Sie empfinden
das Unbekannte als bedrohlich. Es geht vielen von ihnen wirklich um die Wahrung
der Substanz des Evangeliums, aber sie haben entweder nicht die Grundlagen der
bedürfnis-orientierten Evangelisation verstanden oder projezieren ihre Bedürnisse
weiterhin unreflektiert auf Nichtchristen.

2) Wenn wir die Bedenken der Christen verstanden haben, sollten wir in Liebe und Weisheit
um sie werben und ihnen gründlich erklären, dass ihre Bedenken gehört werden,
aber unbegründet sind. Letztlich dürfen einzelne unflexible Christen aber nicht die evangelistische
Ausrichtung der Gemeinde blockieren. Wir müssen im Gebet um Einheit
und Vertrauen und gegen den zerstörerischen Einfluß Satans einen unerbitterlichen
Kampf führen, aber nicht gegen Geschwister. Im Übrigen ist es eher verzeihbar, dass
jemand aus Unkenntnis gegen bestimmte Methoden ist, als dass jemand, der um die
Möglichkeiten der bedürfnis-orientierten Evangelisation weiß, sie aber aus Trägheit
nicht umsetzt." (Kursivsetzung RH)
Gemeindeseminar der EFG Lübbecke: "Leise werben für die gute Botschaft" , S.40

Es wird hier den anfragenden Geschwistern überhaupt nicht zugestanden, dass sie aus
biblischen Gründen die bedürfnis-orientierte Evangelisation ablehnen könnten!
Stattdessen werden ihnen eigensinnige Motive, Charakterschwächen und Unkenntnis (sowohl
der Lehre als auch der Art des geistlichen Kampfes) unterstellt.

Der wahre Schuldige ist der Widersacher, gegen den man sich gemeinsam mit der bedürfnis-
orientierten Evangelisation stellen soll.
Solche Geisteshaltung wird mit der Zeit ungute Wirkungen hervorbringen, was sich darin äußert,
dass Gemeinden in Unfrieden geraten und Geschwister, deren Gewissen sich bemerkbar
macht und die zu einer biblischen begründeten Haltung innerhalb ihrer Gemeinden
zurückkehren möchten, aus dieser "gegangen werden".

Dies geschieht auch immer wieder durch Ignoranz der Anliegen dieser betroffenen Christen
und letztlich auch ihrer Persönlichkeit und Würde.
Durch diese Missachtung und fehlende Wertschätzung seitens der Gemeindeleitungen und
Befürwortern des postmodernen Gemeindebaus, geraten kritische und andersdenkende
Christen innerhalb ihrer geistlichen Gemeinschaft, die sie ja eigentlich ermutigen und
schützen sollte, in den Wirkungskreis von Machtmenschen.

Manche Gemeindeleitungen (und auch Bundesleitungen) sehen jede Kritik und Anfrage als
offene Rebellion und Kritiksucht gegenüber Gott an. Damit geraten die Betroffenen in noch
grössere Bedrängnis.
Hier ist schon ein Übergang zu sektiererischen Verhältnissen zu erkennen. Ernste Worte.
Sicher. Aber wahr.

Immer mehr Christen haben diese Erfahrungen gemacht und ich befürchte, dass dies epidemische
Ausmasse annehmen kann, denn die Anliegen und Praktiken der GWB breiten sich
rasant in allen Denominationen rund um den Erdball aus.
Und die Einflußnahme der ökumenisch/charismatischen Bewegung, in die die GWB eingebunden
ist, bringt die betroffenen Gemeinden noch schneller auf einen falschen Weg.
(zur heutigen modernen Evangelisationspraxis siehe auch Johannes Pflaum: "Die neue "Evangelikale
Correctness" " und "Der Fisch und der Köder" aus der Reihe "Im Focus der Bibel" (Faltblätter);
erhältlich bei: Verein zur Förderung biblischer Lehrunterweisung und Orientierung e.V., In der Halde
3, 75378 Bad Liebenzell ; s. auch ZEIT-JOURNAL 3/05, S.14-17)
Auch der bekannte Baptistenprediger Charles H. Spurgeon fand schon 1882 deutliche Worte zu
neuzeitlichen Evangelisationsmethoden:

"Das Aufleben der Massen unter neu erfundenen Reizmitteln setzen wir zu leicht mit der Kraft Gottes
gleich. Dieses Zeitalter der Neuheiten scheint geistliche Kraft in Blaskapellen und Tamburinen
entdeckt zu haben...Diese Zeit neigt zu Größe, Gepränge und Kraftprotzerei, als ob diese gewißlich
das schaffen würden was man mit regulären Mitteln nicht fertigbrachte..."

Einige Jahre später (1888) sagte er:
"Jesus sagte, "Predigt das Evangelium jeder Kreatur." Doch die Menschen werden des göttlichen
Planes überdrüssig; sie wollen lieber durch den Priester gerettet werden, oder sie wollen durch Musik
gerettet werden, oder durch Theatervorführungen, oder durch was weiss ich noch alles! Nun gut,
mögen sie diese Dinge ausprobieren, solange sie wollen; aber nichts kann je bei der ganzen Sache
herauskommen, außer bitterer Enttäuschung und Verwirrung. Gott wird entehrt, das Evangelium
entstellt, Heuchler werden zu Tausenden hervorgebracht, und die Kirche wird auf die Ebene der
Welt herabgezogen."
(Ian Murray: "Spurgeon wie ihn keiner kennt" , S. 226-227)

Wie sehr treffen diese Zitate heute zu! Was würde Spurgeon heutzutage (anno 2006) sagen?
Wir müssen in der Evangeliumsverkündigung beim Wort Gottes bleiben (s. 1.Kor. 2, 1-2;
2.Kor. 4, 2; Gal. 1, 10-12; 1.Thess. 2, 3-6). Diese hier angegebenen Bibelstellen bezeugen, daß Predigt
und Evangeliumsverkündigung nicht durch Redekunst, Arglist (durch Köder), Schwärmerei,
Gewinnsucht, Ehrsucht bei Menschen, weitergegeben werden kann! Ein gefälschtes Evangelium
steht unter Gottes Fluch (s. Gal.1) !

Bedenken wir bitte: In den Sendschreiben an die 7 Gemeinden (Offenbarung 2+3) erwartet unser
Herr Jesus Christus Treue und Liebe zu Ihm und seinem Wort. Keine Rede von
Zeichengaben, Visionen, Wundern, prachtvollen Kirchen oder gar einer riesigen triumphierenden
Gemeinde Jesu hier auf der Erde. Dies entspräche eher der katholischen Sicht einer alles
(politisch, religiös) umfassenden Weltgemeinschaft.

Und diese 7 Gemeinden finden sich auch heute (in ihrem Charakter und ihrer Ausrichtung) in der
Christenheit wieder. Ja, der einzelne Christ kann sich daran überprüfen.
Ausgeklügelte Evangelisationsmethoden und rhetorische Predigten sowie laute Rockmusikveranstaltungen
findet man im Worte Gottes nicht. Biblische Verkündigung sieht tatsächlich anders aus.
Dies bedeutet nicht, dass wir pessimistisch durch unser Leben gehen müssen. Jesus schenkt Befreiung:
von Süchten, Bindungen und weltlicher Lebensweise!

Aber biblisch korrekter Sachverhalt muß als solcher erkannt werden. Gerade durch den Herrn haben
wir die Möglichkeit, als Realisten im Leben zu stehen und unsere Umwelt mit einer gesunden Distanz
zu betrachten. Wenn wir die Welt in unser (Gemeinde)-Leben lassen, werden wir irgendwann
untergehen.

Was zeichnet die Gemeindewachstumsbewegung aus ? -eine Zusammenfassung !:
* ein Christ sollte eifrig und von Herzen Verlorenen das Evangelium verkünden und aktiv im
Dienst für Jesus stehen.
* dazu werden Besucher-orientierte Gottesdienste angeboten: Tanz, Theater, Rock und Pop
musik (10), bedürfnisorientierte Predigten und Evangelisationen.

Arnold Fruchtenbaum hat auf der KfG Herbstkonferenz 1996 in Rehe/Westerwald die zwei sich widersprechenden
Gottesdienstformen einmal gegenübergestellt:
Besucherzentrierter Gottesdienst: Nicht-besucherzentrierter Gottesdienst:
> will Verlorene gewinnen > will Gläubige erbauen
> predigt „nur“ Evangelium > predigt ganzen Ratschluß Gottes
> will Nichtgläubige hereinholen > will das Evangelium hinaustragen
> Ziel: Rettung von Sündern > Ziel: Christusähnlichkeit
> Lehre: Wie wird man Christ ? > Lehre: Wie lebt ein Christ ?
> Der Pastor und Mitarbeiter tun den Dienst > alle Heiligen tun den Dienst
(Eph. 4, 11-13)
Veröffentlicht in: „Gott ist nicht pragmatisch“ von W.Plock, S.96 , Betanien Verlag 1.Auflage,
( HYPERLINK "http://www.betanien.de" www.betanien.de).

* Jesus starb, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Es wird also versucht, Menschen mit ihren Nöten
zu begegnen und ihnen zu helfen. Dies ist grundsätzlich gut, aber der
Ausgangspunkt wird dabei verkannt.
Zu dieser Problematik hat der Hauptpastor der Moody Church in Chicago etwas
zu sagen, was uns nachdenklich stimmen sollte.

Erwin Lutzer schreibt: „ Etliche Gemeinden haben grossen Zulauf, weil sie „gefühlte Bedürfnisse“
akzentuieren. Die Leiter dieser Gemeinden legten allergrößten Wert darauf, die Bedeutung des
Christentums aufzuzeigen, wenn es darum geht, dadurch ein gutes Familienleben herzustellen, mit
Kollegen besser klarzukommen und beruflich erfolgreich zu sein.

Und da die Leute kein gefühltes Bedürfnis haben, das Evangelium zu hören, wird dieses auf den
zweiten Platz verwiesen und nur vorsichtig in Diskussionen anderer Themen eingefügt.
Was diese wohlmeinenden Leiter vergessen, ist dies. Wenn wir als Sünder in der
Gegenwart Gottes stehen, wird in diesem Augenblick das größte gefühlte Bedürfnis darin bestehen,
die Gerechtigkeit von Christus in Anspruch zu nehmen, um vor der Heiligkeit
Gottes bestehen zu können.

Selbstverständlich sorgen wir uns auch um gefühlte Bedürfnisse, aber wir müssen den Leuten klarzumachen
versuchen, was ihre gefühlten Bedürfnisse sein sollten.
Es gibt keine Alternative hierzu: Wir können nur mit dem richtigen Glauben in den Himmel
gelangen............................Der Erfolg, den wir heute erringen, garantiert uns nicht den Erfolg im
Jenseits. Leute werden auf ewig verloren gehen, weil sie falsch belehrt wurden. ..........
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Glauben und Verhalten, Lehre und Schicksal.“
Wer bist du, dass du andere richtest ? S.53-54 , CV Dillenburg 2003

Humanistische Psychologie im christlichen Gewand spielt leider eine große Rolle in den Gemeinden
der GWB. Auch die oftmalige Verwendung von Bibelübertragungen wie “The Message” von
Eugene Peterson u.a., tragen nicht zu einer gesunden Wortbetrachtung bei (11).
Dadurch wird das Evangelium verwässert, auch wenn dies die Leiter innerhalb der GWB nicht beabsichtigen
und dementsprechend verneinen (12).

Dave Hunt, Apologet und Leiter des „Berean Call“ (n. Apg.17,11) schreibt:
„ Das Buch „Leben mit Vision“ (v. R.Warren) präsentiert nicht das biblische Evangelium, welches
allein errettet. ........

Keines der fundamentalen Elemente des Evangeliums – der Mensch ist ein Sünder und steht unter
dem Gericht Gottes, Christus ist Gott und seine Jungfrauengeburt, Er hat die Strafe für unsere
Schuld bezahlt, seine Auferstehung am dritten Tage – ist gegeben und dargestellt (1.Kor. 15, 1-4).
Lesern wird eine Freundschaft mit Gott angeboten durch einen Glauben an „Christus“, welcher zum
Kreuz ging, weil Er „lieber sterben wollte als ohne uns zu leben“ (S. 79 engl. Ausgabe, S.76f dt.
Ausgabe) ! Das ist nicht das Evangelium !

Laßt uns gewissenhaft „das Wort predigen“ und „dem Wort gehorsam sein“ und Christus „das lebendige
Wort“ , durch uns leben und Sündern das „Evangelium von Gott“ (Röm. 1,1) zutragen,
welches wirklich errettet. Und lasst uns „ernsthaft ringen“ für diese unveränderliche Wahrheit (Judas
3) . “The Berean Call- Februar 2004

Die Bibel sagt uns: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung,
zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet
sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ 2. Tim. 3,16.17
Alle Schrift ist ... = verbal inspiriert von Gott, nicht von Menschen beliebig auslegbar
nützlich zur... = Nutzen für uns und damit dem Nächsten, nicht weltliche Denkweisen,
Philosophien etc.
ganz zubereitet = Ganzheitlichkeit von Leib, Seele und Geist
zu jedem Werk = jedes (Glaubens)Werk–Hilfe von außen notwendig, z.B. durch
Psychologie?
völlig ausgerüstet = Komplettausrüstung für jeden Christen
"Darum danken wir auch Gott unablässig, daß ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort
Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in
Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid."
1. Thess. 2,13 (Kursivsetzung RH)

„Die ausschlaggebende Botschaft der psychologisch gesteuerten Gemeinden von Willow Creek und
Saddleback ist, das das Wort Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes nicht ausreichend sind ,um
einen Menschen von der anhaftenden Sünde zu befreien und dessen Leben so zu verändern, dass es
fruchtbar wird und Gott gefällt. Nochmals, das ist es was diese Kirchen sagen und Hunderttausenden
von Gemeindeleitern aus aller Welt mit auf den Weg geben. ........
Besucherzentrierte Gemeindepastoren haben es nötig, auf ihre Knie zu gehen und die Worte von
Jesus an die Gemeinde von Laodizea (Off. 3, 14-21) zu lesen.“


Fortsetzung folgtThe Berean Call- März 2004
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Die Gemeindewachstumsbewegung - eine kritische Betrachtung





Teil 2




Wenn Gemeindeprägung und Wachstum durch weltliche Einflüsse wie Psychologie, Musik, Programme,
bedürfnisorientierte Predigten und Gottesdienste, empirische Untersuchungen sowie Evangelisationen
erreicht werden, geht dies auf Kosten der Reinheit des Evangeliums (13).
Ein Scheinchristentum könnte die Folge davon sein, welches fatale Folgen für manchen sein könnte.
Dies sollte und darf nicht sein !

Die Pflicht eines Christen ist es, auf falsche Akzente und Schwerpunkte in Gemeinde und Verkündigungsdienst
aufmerksam zu machen, um schwerwiegende Resultate zu vermeiden.
Dies in Liebe und Aufrichtigkeit gesagt, spiegelt die Liebe und Absicht Gottes wider. Ziel muß immer
die Korrektur des Einzelnen oder der Gemeinde und die Hinführung zu Jesus Christus sein. Wir
alle haben einander nötig, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Der Widersacher versucht
auch bei uns Christen, seinen Einfluß auf unsere Gedankenwelt geltend zu machen. Dadurch möchte
er bewirken, dass wir durch falsche Gedankengänge zu dementsprechenden Handlungen und Überzeugungen
verleitet werden. Und dies kann unser Leben für Gott unfruchtbar machen-des Satans
Endziel (s.Eph.6); (14) !

" Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht von fleischlicher Art, sondern mächtig vor Gott zum
Niederreißen von Bollwerken (=eingefahrene Denkmuster). Wir reißen damit alle Vernunftgebilde
ein und alles Hochfahrende, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und fangen jeden Gedanken
ein zum gehorsamen Dienst an Christus.“ 2.Kor.10, 4-5
n. Pattloch
(Einfügung von RH)

Wir sind in der Welt, aber nicht von der Welt (Joh. 17,15.16; s. auch Joh.15,19; 1.Kor. 1,20; 2,12;
3,19; 4,9; 6,2; 11,32; Gal. 6,14; Kol.2,8; Jak. 4,4; 1.Joh. 2,15 u.v.a.)/ (15) =
" Gestaltet eure Lebensführung nicht nach der Weise dieser Weltzeit, sondern wandelt euch um
durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr ein sicheres Urteil darüber gewinnt, welches der Wille
Gottes sei, nämlich das Gute und (Gott) Wohlgefällige und Vollkommene.“
Röm. 12,2 n. Menge

Ein Ringen um die Wahrheit, in aller Aufrichtigkeit und mit allem Respekt dem Gegenüber verbunden,
sollte uns neu ergreifen (16) :
" Prüft also, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren
Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf;“ (a.Ü.: „bringt sie an’s Licht“).
Eph. 5, 10-11

Unser Ziel, von der Heilsannahme bis zur Verherrlichung:
" Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in
Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und
besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, indem wir die
glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes
und unseres Retters Jesus Christus, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von
aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu
reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun."
Titus 2, 11-14
1.Thess. 2, 13; 2.Tim. 3, 16.17
Psalm 119, 160

Quellenhinweise:

(1) Steffen Denker: Der Alpha Kurs in Bibel+Gemeinde 3/2000 S.11, David Pawson: Fourth
Wave. Charismatics and Evangelicals: are we ready to come together ?
s. auch P.Tschui: Die Alpha Welle S.61
(2) Christian Schwarz: Der Gabentest , C+P Verlag
(3) www.barna.org
(4) s. auch R. Antholzer: Mächte der Bosheit-Okkultbedrohung und Seelsorge , Schwengeler
( www.schwengeler.ch);D. Hunt: Die okkulte Invasion , CLV , ( www.CLV.de)
(5) s. auch R. Franzke: Visualisierung ,LOGOS Aufklärung der A.R.F.
(6) s. Patrick Tschui: Die Alpha Welle, betanien ,1.Auflage 2003,( www.betanien.de)
s. auch The Berean Call Mai 2004, Q&A Question: …What is The Alpha Course?..
(7) www.lebenmitvision.de ; zum Buch LMV siehe Stephen Weir "15 hauptsächliche
Fehler von LMV" auf www.bibelkreis.ch
(8) www.purposendriven.com / www.pastors.com / www.saddlebackchurch.com
(9) Rick Warren: Kirche mit Vision S.224-225 , Projektion J
(10) s. z.B. Admiral/Wehrlin: Lebenstheater , VHS-Video , Projektion J ,
www.admiral-wehrlin.de
(11) s. hierzu R. Ebertshäuser: Gottes Wort oder Menschenwort? - Moderne Bibelübersetzungen
unter der Lupe , betanien 2006
(12) s. Dave Hunt/T.A. McMahon: The Berean Call , Ausgaben Februar und März 2004,
www.thebereancall.org
(13) Zitat des Pastors Neil T. Anderson: „Gott ist mehr an der Reinheit der Gemeinde als an ihrem
Wachstum interessiert." Der die Ketten sprengt S.168, Logos Verlag, 1.Auflage 1994
(14) s. auch W. Nitsche/B. Peters: Dämonische Verstrickungen-Biblische Befreiung,
CV Dillenburg 1997 , ( www.cv-dillenburg.de)
(15) Literaturhinweis: Watchman Nee: Nicht von dieser Welt , CLV-Classic , 1.Auflage 2002
(16) Literaturtip: ZEIT-JOURNAL der A.R.F.;erscheint vierteljährl.; www.ARF-ev.de

Literaturhinweise:

Wilfried Plock: Gott ist nicht pragmatisch – wie Zweckmäßigkeitsdenken die Gemeinde zerstört,
betanien, (s.www.KfG.org);*idea spektrum 20/2004: „Gott ist nicht pragmatisch“
G.A. Pritchard: Willow Creek – die Kirche der Zukunft ? , CLV
Dan Lucarini: Worship bis zum Abwinken , betanien
Ken Fleming: Biblische Prinzipien des Gemeindewachstums , betanien
Brian Edwards: Wenn die Show das Wort erschlägt , betanien
Dave Hunt: Rückkehr zur biblischen Wahrheit , cmf Fliß
Erwin Lutzer: Wer bist du, dass du andere richtest?, CVD (s.auch www.moodychurch.org)
Wolfgang Nestvogel: Evangelisation in der Postmoderne , CLV
Jens Grapow: Pro Christ wohin? , CLV , (s.auch www.bible-only.org > Pro Christ, pdf Datei)
R. Wagner: Gemeinde Jesu zwischen Spaltungen und Ökumene, Verlag f. Reform. Erneuerung
Walter Chantry: Evangelium "heute" , 3L
John MacArthur: Durch die enge Pforte-wie moderne Evangelikale den schmalen Weg breit machen
John MacArthur: Alles gleich gültig? , beide betanien
Rudolf Ebertshäuser: “Pro Christ” oder biblische Evangelisation? - Das echte Evangelium und seine
moderne Umdeutung, ESRA Schriftendienst ; Gottes Wort oder Menschenwort? - Moderne Bibelübersetzungen
unter der Lupe, betanien
John MacArthur (Hrsg.): Es ist nicht alles Gold, was glänzt , CLV 12
Hinweise: Ein Vortrag von Martin Erdmann: “Kommt die zweite Reformation oder ist es Verführung?”
, kann unter www.berg-giessen.de/gemeinde > Downloads , als mp3 Datei heruntergeladen
werden. Das Thema behandelt Willow Creek und besonders Rick Warren und die Auswirkungen
seines Glaubenssystems und des sog. P.E.A.C.E. Planes. Auch auf die ungeistlichen Verbindungen
von Warren (z.B. Peter Drucker) geht der Referent ausführlicher ein.
In der Zeitschrift “Bekennende Kirche” Nr.23 gehen W. Plock und W. Nestvogel auf die Gefahren
von “Leben mit Vision” und die Ausrichtung von R. Warren ein. Die Zeitschrift ist als pdf-Datei
abrufbar unter: www.bekennende-kirche-online.de > Aktuelle Ausgabe bzw. Archiv.
Vorträge v. W. Plock mit dem Thema “Pragmatismus-der Schlüssel zum Gemeindewachstum?” sind
unter www.tk.btg-online.de >Seminare >BTG Seminare >Pragmatismus-der Schlüssel zum Gemeindewachstum?
als mp3 Datei abrufbar.
Es werden von R. Ebertshäuser Schriften bezüglich “Leben mit Vision” und zum Gemeindewachstumskonzept
erscheinen. Infos: ESRA Schriftendienst, PF 1910, D-71209 Leonberg
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
*Anmerkung: Die sog. „Wellen des Geistes“ sind eine Selbstbezeichnung von Pfingstlern
und Charismatikern.
1. Welle: Pfingstbewegung (ab ca. 1901 bzw. 1906; in sich geschlossene Bewegung,
die anfangs Zungenbewegung genannt wurde).
2. Welle: Charismatische Bewegung (ab ca. 1960 bzw. 1967; Christen, die Charismatiker
wurden, blieben in ihren Kirchen und Gemeinden; heute gibt es auch
zahlreiche freie Gemeinden.
3. Welle: Zeichen und Wunder Bewegung (ab ca. 1980; versucht alle von den ersten
beiden Wellen unbeeinflusste evangelikale Gemeinden zu erreichen)
4. Welle: Gemeindewachstumsbewegung (eigentliche Auswirkung ab den 90er Jahren)
Auch Rick Warren spricht in seinem Buch „Kirche mit Vision“ von geistlichen
Wellen, die man erforschen und dann nutzen sollte, um Erfolg
haben zu können.
Diese Bewegung versucht, alle noch bibeltreuen Gemeinden zu erreichen.
Gerade die jüngere Generation spielt dabei eine Schlüsselrolle.
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Bibelstellen sind, wenn nicht anders vermerkt, der Schlachter 2000 Übersetzung entnommen.

Ralf Helsper
(A.R.F. =Arbeitsgemeinschaft für Religiöse Fragen)

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Lehren und Praktiken der Gemeindewachstumsbewegung


Dieser Beitrag ist ein gekürzter Auszug aus der ausführlicheren Schrift von Rudolf Ebertshäuser „Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle: Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung?



Nach Auffassung der Gemeindewachstumsbewegung geht es lediglich darum, das unveränderte biblische Evangelium den fernstehenden Menschen von heute mithilfe neuer Methoden und eines neuen Gemeindeverständnisses nahezubringen, weil sie scheinbar durch die „traditionellen“ Gemeinden und Evangelisationsbemühungen nicht mehr erreichbar seien. Die veränderten Zeiten zwingen angeblich dazu, die Botschaft des Evangeliums auf neue Weise zu vermitteln und das Gemeindeleben so umzugestalten, daß Fernstehende sich dort wohlfühlen und so zu Christus finden könnten. Dabei solle selbstverständlich der biblische Auftrag und die Grundlage der Gemeinde nicht angetastet werden. Aber wenn die evangelikalen Christen eine Zukunft haben wollten und nicht zur Bedeutungslosigkeit herabsinken wollten, müßten sie sich den Herausforderungen der neuen Zeit stellen. Wenn sie bei ihrem bisherigen Verständnis von Evangeliumsverkündigung und Gemeindebau stehen blieben, würden sie als verkrustete Traditionsgemeinden bald aussterben.

So werden die Lehren dieser Strömung als ein kreativer, zeitgemäßer Ansatz empfohlen, der scheinbar ganz im Rahmen des überlieferten biblischen Glaubens bleibt. Aber entsprechen sie wirklich der Lehre der Bibel? Wir wollen im folgenden die wichtigsten Grundsätze der Gemeindewachstumsbewegung skizzieren und bewerten. Das ist in diesem Rahmen nur verkürzt und verallgemeinert möglich, aber im Wesentlichen können wir folgende Grundzüge erkennen, die diese Bewegung prägen:


1. Die Bibel ist nicht mehr die verbindliche Richtschnur

Im Kern jeder Verführungsströmung finden wir ein Abweichen von der Heiligen Schrift als der geoffenbarten Wahrheit Gottes, die unser ganzes Denken und Handeln leiten soll. Die Lehrer der Gemeindewachstumsbewegung haben – wie allgemein die meisten modernen Evangelikalen – es vermieden, offen bibelkritische Aussagen zu machen. Aber in ihrer Lehre ist die Bibel nicht mehr das allein verbindliche Fundament. Es gilt der bibelkritische Grundsatz, die Bibel müsse mit dem modernen Denken verbunden und daran angepaßt werden – die Bibel und die weltliche Wissenschaft; die Bibel und die moderne Kultur seien maßgebend.

Indirekt und teilweise auch direkt wird die Lehre der Apostel als etwas Zeitbedingtes, kulturell Relatives gedeutet. Das sieht man deutlich in der Frauenfrage, wo das biblische Verbot des Lehrens und Leitens (1Tim 2,11-13) offen verworfen wird, von den Geboten der Kopfbedeckung (1. Korinther 11) und des Schweigens (1. Korinther 14) gar nicht zu reden. Der „Willow Creek Association“ kann man nach Berichten nur beitreten, wenn man das Lehr- und Leitungsamt für Frauen ausdrücklich anerkennt!

Die moderne Gemeindewachstumsbewegung blendet – ganz im Einklang mit der größeren Strömung des modernen Evangelikalismus, zu der sie gehört – die inspirierte Lehre der Apostelbriefe in wesentlichen Bereichen aus, wo sie im Widerspruch zu ihrer Anpassung an die Grundsätze und Lebensweise der Welt stehen.

Das betrifft grundlegend das Evangelium, das verkündigt wird, und aus dem wesentliche Aussagen des Römerbriefs über den Zorn und das Gericht Gottes, die völlige Verdorbenheit des Sünders, die Notwendigkeit einer klaren Buße und Unterwerfung unter Christus u. a. verfälscht und verwässert werden. Es betrifft die Lehre über das Leben des Christen, wo man z. B. nichts Klares über das Mitgekreuzigtsein mit Christus, die persönliche Heiligung und Absonderung von der Welt vermittelt; und schließlich die Lehre von der Gemeinde, wo solche wichtigen Themen wie die Heiligkeit der Gemeinde als der Braut des Christus und als des heiligen Tempels Gottes; die Absonderung der wahren Gemeinde von der Welt, der baldigen Entrückung der Gemeinde usw. kaum oder nur verzerrt dargestellt werden.

Die Gemeindewachstumsbewegung ist daher trotz gewisser Lippenbekenntnisse zur Bibel und zum evangelikalen Glauben im Grunde bibelkritisch. Sie hat sich dem Pragmatismus verschrieben, wie es Wilfried Plock in seinem Buch Gott ist nicht pragmatisch treffend beschreibt; d. h. sie richtet ihr Handeln nicht mehr konsequent an der Offenbarung der Bibel aus, sondern nach dem, was menschlich gesehen „wirkt“ und Erfolg verspricht. Sie hat die Grundlagen des biblischen Glaubens verlassen und driftet daher im Sog des endzeitlichen Glaubensabfalls immer weiter von biblischen Positionen weg.


2. Der Mensch und nicht Gott steht im Mittelpunkt des Gemeindelebens

Die Grundausrichtung der Gemeindewachstumsbewegung ist auf den modernen, ungläubigen Menschen gerichtet, dem es möglichst leicht gemacht werden soll, in die christliche Gemeinde zu kommen und dort „eine Beziehung zu Jesus Christus“ zu entwickeln. Entsprechend dem von McGavran formulierten Grundsatz soll es in der Gemeinde möglichst keine „kulturellen“ Hindernisse geben, die einen Ungläubigen abschrecken könnten.

Das bedeutet die Aufgabe der herkömmlichen Sonntagsgottesdienste zugunsten von „besucherfreundlichen“ (engl. seeker-friendly) Veranstaltungen, die in vielem einer Fernsehshow ähneln: Laute Rock- und Popmusik von „Lobpreisbands“, z. T. Anspiele und Theaterstücke als „Einführung“ ins Predigtthema, Tanz, Bildshows und Bildmeditationen, Interviews und dann eine 20-Minuten-„Predigt“, durchsetzt mit Witzen, Anekdoten und Geschichten, die keineswegs das Bibelwort auslegen soll, sondern lebensnahe praktische Themen behandeln muß wie etwa „Wie kann ich den Berufsstreß verringern?“ oder „Vier Rezepte für eine gute Ehe“.

Außerdem soll sich die ganze Atmosphäre des Gemeindelebens auf die Unbekehrten ausrichten, damit sie sich „wohlfühlen“. Das bedeutet legere, weltlich-zuchtlose Kleidung, lockere Umgangsformen mit Witzen und betont formlosem Verhalten, Gestaltung der Gottesdiensträume nach dem Muster weltlicher Kongreßzentren, Hotels oder Kinos (tatsächlich treffen sich viele moderne Gemeinden in Kinos, Theatern und sogar Nachtclubs [Mosaic-Gemeinde] für ihre „Besuchergottesdienste“).

Es darf nur kein Eindruck von Ehrfurcht, würdigem Ernst oder Heiligkeit entstehen, um die Leute nicht abzuschrecken. Lehre und Ermahnung müssen sorgfältig vermieden werden, ebenso lange Gebete. Alles soll zeitgemäß, locker und optimistisch wirken, um dem fernstehenden Besucher einen angenehmen Eindruck zu vermitteln, so daß er wiederkommen will.

Als Beweggrund für diese einschneidende Umprogrammierung biblisch geprägten Gemeindelebens geben die Gemeindewachstums-Experten an, man müsse die „Fernstehenden“ auf jede Weise erreichen und in die Gemeinden hineinlocken, damit sie dann dort das „Evangelium“ hören könnten. Das wird oft mit einem völlig falschen Bezug auf Paulus (1Kor 9) begründet; dabei wird jedoch verschwiegen, daß der biblische Auftrag zur Evangelisation lautet: „Geht hin“, nämlich dorthin, wo die Ungläubigen zu erreichen sind, und nicht „Holt sie herein“ in die Gemeinde!

Das heißt natürlich nicht, daß es nicht auch Fälle geben könnte, wo Ungläubige in Gemeindeversammlungen kommen und dort angesprochen werden (vgl. 1Kor 14,24-25). Aber die Bibel lehrt ganz klar, daß die Versammlungen der Gemeinde der Anbetung Gottes und der Erbauung der Heiligen, der Kinder Gottes durch Lehre, Wortverkündigung und Ermahnung dienen und nicht in erster Linie der Verkündigung des Evangeliums an Ungläubige (vgl. u. a. 1Kor 14,1-5.12.22.26; Kol 3,16; 1Tim 4,6-16; 2Tim 4,1-4; Tit 1,9; 2,1.6-8.15).

Folgerichtig vertrauen die modernen Gemeindewachstumsanhänger auf menschliche Methoden und Lockmittel, um die Ungläubigen anzulocken, anstatt auf das Wirken des Heiligen Geistes und das Ziehen Gottes. Sie versuchen, den Besuchern eine „christlich“ dekorierte weltliche Unterhaltung zu bieten. Dabei setzen sie vor allem auf die verführerische, schwarmgeistig wirksame charismatische „Lobpreis“musik und weltliche Popmusik, die die Menschen wie eine Droge benebelt und manipulierbar macht. Auch andere weltliche Lockmittel werden eingesetzt: Videoclips, Konzerte mit „Stars“, Theaterstücke, Discotanz usw. Damit handeln sie im direkten Gegensatz zu den Worten des Apostels Paulus, der schreibt:

Denn wir sind nicht wie so viele, die das Wort Gottes verfälschen [od. zu einer billigen Handelsware machen, um Gewinnes willen verkaufen], sondern aus Lauterkeit, von Gott aus reden wir vor dem Angesicht Gottes in Christus. (2Kor 2,17)

… wir gehen nicht mit Hinterlist [od. mit schlauen Künsten] um und fälschen auch nicht das Wort Gottes [od. gebrauchen es als Lockmittel]; sondern indem wir die Wahrheit offenbar machen, empfehlen wir uns jedem menschlichen Gewissen vor dem Angesicht Gottes. (2Kor 4,2)

Denn unsere Verkündigung entspringt nicht dem Irrtum, noch unlauteren Absichten, noch geschieht sie in listigem Betrug [od. mithilfe von Ködern/Lockmitteln]; sondern so wie wir von Gott für tauglich befunden wurden, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir auch - nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. (1Thess 2,3-4)

Eine auf Menschen ausgerichtete Vermittlung der Botschaft mit menschlichen Mitteln und Tricks führt nach der Lehre der Apostel dazu, daß das Kreuz des Christus entkräftet bzw. seiner Wirksamkeit beraubt wird (1Kor 1,17). Sie leugnet, daß Gott selbst das vorbereitende Werk zu einer Bekehrung tun muß und daß dem klar und lauter verkündigten Wort Gottes eine wunderbare Kraft innewohnt, Menschen zur Buße und Bekehrung zu führen und sie so zu erretten. Sie handeln den Worten des Paulus direkt zuwider, der bekennt:

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen (Röm 1,16)

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft; denn es steht geschrieben: »Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen«. Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Wortgewaltige dieser Weltzeit? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben. Während nämlich die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen, verkündigen wir Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, sowohl Juden als auch Griechen, [verkündigen wir] Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (1Kor 1,18-24)

Paulus zeigt hier, daß die wahre, biblische Evangeliumsverkündigung niemals dem bedürfnisorientierten Marketingansatz der modernen Prediger folgen kann. Paulus verkündigte eine Botschaft, von der er wußte, daß sie bei seinen beiden wichtigen „Zielgruppen“ eigentlich nicht „ankommen“ konnte. Er weigerte sich, das Ärgernis dieser Botschaft durch irgendwelche „Menschenweisheit“, also menschliche Tricks und Methoden, zu umgehen oder zu beseitigen. Er vertraute bei seiner Verkündigung allein auf die wirksame Kraft Gottes. Er wollte nicht große Erfolge sehen und massenhafte Bekehrungen durch menschliche Beeinflussung hervorbringen, sondern er verkündigte kompromißlos das göttliche Evangelium, damit die von Gott berufenen und vorbereiteten Menschen sich bekehren konnten.

So kann die Ausrichtung des Gemeindelebens auf die neuesten Trends der weltlichen Kultur und auf die Bedürfnisse des unbekehrten Sünders keine wirklichen geistgewirkten Bekehrungen hervorbringen, sondern im Regelfall bloße Scheinbekehrungen. Das echte Geisteswirken wird auf diesem Weg erstickt, und falsche Geister führen Gläubige wie Ungläubige in die Irre. Gleichzeitig wird auch das Gemeindeleben selbst pervertiert und auf eine menschliche, widergöttliche Ebene herabgezogen. Die Gemeinde wird entheiligt; sie ist nicht mehr der heilige Tempel des HERRN, sondern ein Kaufhaus (Joh 2,16). Sie ist nicht mehr eine dem Herrn geweihte Priesterschaft, sondern ein Team weltlicher Sozialarbeiter und Therapeuten, die die Sünder von ihren Problemen kurieren wollen.

Die Bibel lehrt dagegen klar, daß in der Gemeinde alles auf Gott und den Herrn Jesus Christus ausgerichtet sein muß, daß sie ein heiliges Priestertum ist, das berufen ist, Gott geistliche Opfer darzubringen (1Pt 2,5). In der Praxis bedeutet das, daß auch alles im Gemeindeleben an den heiligen Anweisungen in Gottes Wort, d. h. in erster Linie in der neutestamentlichen Apostellehre ausgerichtet sein muß. Gott steht im Mittelpunkt einer wahren biblischen Gemeinde und nicht der Mensch, schon gar nicht der unbekehrte Sünder. Die Gemeinde ist eine heilige Versammlung, ein heiliger Tempel Gottes, in dem Gottesfurcht und Zucht (1Tim 2,9; 2Tim 1,7; Tit 2,12), würdiger Ernst (Tit 2,7; Eph 5,3-4) und Weihung für den Herrn (Röm 12,1) das Zusammenkommen prägen sollen.


3. Es wird ein verfälschtes „positives Evangelium“ verkündet

Nicht nur das Gemeindeleben wird an den modernen Menschen angepaßt, sondern auch die Botschaft des Evangeliums. Allen Beteuerungen zum Trotz, man wolle den Inhalt des Evangeliums bewahren und nur die „Verpackung“ der heutigen Zeit anpassen, liegt der ganzen Strategie der Gemeindewachstumsbewegung ein verfälschtes, an den modernen Menschen angepaßtes Evangelium zugrunde, das nicht mehr das biblische Evangelium ist. Wohl klingt es in den Ohren oberflächlicher Zuhörer noch recht ähnlich wie die biblische Heilsbotschaft, aber es ist Entscheidendes weggelassen und Wesentliches verdreht worden. Doch weil diese Anpassung und Verwässerung schon seit Jahrzehnten von den meisten modernen Evangelikalen praktiziert wird (man denke nur an die „Vier geistlichen Gesetze“), fällt das heute nur wenigen Christen wirklich auf.

Das falsche menschenorientierte und „positive“ Evangelium verschweigt den unbekehrten Zuhörern all die „harten“ Wahrheiten, die ihnen unakzeptabel erscheinen und die sie veranlassen würden, der Gemeinde den Rücken zu kehren. Dafür bietet es ihnen schöne Legenden von einem nur gütigen, barmherzigen Gott, der sie angeblich voll bejaht und akzeptiert, wie sie sind, der sich über sie freut und einen wunderbaren Plan für ihr Leben hat, der will, daß es ihnen gut geht und sie erfolgreich sind.

Man redet nicht (oder nicht klar genug) von der unendlichen Majestät und Heiligkeit Gottes, von Seiner unbestechlichen Gerechtigkeit, die jede Sünde strafen muß, von Seinem glühenden Zorn über alle Sünde und über alle Sünder, von der drohenden ewigen Verdammnis und dem ewigen Gericht der Hölle, des Feuersees. Es ist nicht die Rede davon, daß die Ungläubigen nicht nur Sünden getan haben, sondern in den Augen Gottes bis ins Innerste verdorbene, durch und durch unreine Sünder sind, an denen nichts Gutes ist, Rebellen, die Tod und Gericht verdient haben.

Man redet nur in sehr verwaschenen, unbiblischen Aussagen von dem Herrn Jesus Christus und Seinem Erlösungswerk am Kreuz. Es wird meist nicht klar gesagt, daß Er dort stellvertretend unsere ganze Schuld und Sünde trug, daß Ihn dort der gerechte Zorn Gottes traf, der uns sonst hätte treffen müssen, daß Er, der Heilige und Unschuldige, dort unermeßlich leiden mußte um unsretwillen. Oft wird das sühnende Blut des Christus nicht mehr klar als das einzige Lösegeld bezeugt, das uns vor der Verdammnis retten kann.

Auch die unermeßliche Herrlichkeit und Heiligkeit Jesu Christi, Seine ewige Gottheit und Sein wahres Menschsein, Seine Jungfrauengeburt, Sein vollkommenes Sühnopfer, Seine leibliche Auferstehung und Himmelfahrt, Sein hohepriesterlicher Dienst vor Gott – all das wird oft nur noch in verschwommenen Formulierungen behandelt, die keine Abgrenzung zu den modernen, liberaltheologischen oder römisch-katholischen Verfälschungen des Evangeliums beinhalten und unterschiedlich gedeutet werden können.

Jesus Christus wird oft nicht mehr klar als Herr über alle und als kommender Richter verkündigt, sondern nur noch als sanfter Diener der Sünder. Auch die in der Bibel klar bezeugte Tatsache, daß Jesus Christus der einzige Weg und der einzige Retter für jeden Menschen auf der ganzen Welt ist, und daß alle heidnischen Religionen Götzendienst sind und ins Verderben führen, wird zumeist vorsichtig umgangen, wenn nicht sogar ganz verschwiegen.

Schließlich wird auch keine biblische Buße mehr verkündigt als die Voraussetzung für wirkliche Errettung. Es wird den Menschen verschwiegen, daß sie sich, um gerettet zu werden, klar und entschieden von ihren Sünden abkehren und der Herrschaft des Christus unterwerfen müssen. Anstatt die Sünde beim Namen zu nennen und ihre Abscheulichkeit in den Augen Gottes aufzudecken, die gerechten Gebote und Forderungen Gottes an den Menschen klar zu verkündigen und auf Überführung von Sünde hinzuwirken, wird den Sündern erklärt, sie müßten nur einfach „an Jesus glauben“ und Ihn „annehmen“. Zumeist werden sie in ein oberflächliches „Übergabegebet“ geführt, und dann wird ihnen erklärt, daß sie nun „Kinder Gottes“ seien und „eine Beziehung mit Jesus“ hätten.

Auf diese Weise macht man die Pforte so weit und den Weg so breit, daß große Scharen gemütlich darauf flanieren können, in der ehrlichen Überzeugung, sie seien auf dem Weg in den Himmel, während doch das Wort unseres Herrn auf ewig bestehen bleibt, das uns in Mt 7,13-15 bezeugt:

Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden. Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind!

Viele heutige Gläubige lassen sich dadurch blenden, daß in dem falschen Evangelium der modernen Evangelikalen wie Bill Hybels oder Rick Warren noch Bruchstücke und Begriffe aus dem echten biblischen Evangelium vorkommen. Sie bemerken nicht, daß diese eingebettet sind in völlig unbiblische humanistische Aussagen und deshalb gar nicht mehr überführend und lebenszeugend wirken können. Zudem sind sie oftmals schon in einem liberalen Sinn umgedeutet: Die modernen Evangelikalen verwenden teilweise noch Begriffe wie „Sünde“, „Buße“ oder gar „Hölle“, aber sie verstehen etwas anderes darunter.

So sagte Billy Graham am 10. 4. 1983 dem Orlando Sentinel, er glaube, daß das Feuer der Hölle nicht wörtlich zu nehmen sei, sondern ein Sinnbild sei für den „brennenden Durst nach Gott“ bei den Verlorenen. Laut der Zeitschrift McCall’s vom Januar 1978 sagte Graham in einem Interview: „Ich glaubte früher, die Heiden in fernen Ländern seien verloren, gingen zur Hölle, wenn ihnen nicht das Evangelium von Jesus Christus gepredigt würde. Ich glaube das nicht länger … Ich glaube, daß es andere Wege gibt, die Existenz Gottes zu erkennen, zum Beispiel durch die Natur, und deshalb auch viele andere Möglichkeiten, zu Gott ‚Ja’ zu sagen.“

Das falsche „positive“ Evangelium bringt in Verbindung mit den menschlichen Werbe- und Überredungstechniken eine große Masse von ungläubigen, in der Finsternis befindlichen Sündern in die Gemeinde, die nun meinen, sie seien „wiedergeboren“, und die ihre weltliche Denkart, ihre fleischlichen Begierden (vornehm „Bedürfnisse“ genannt) in die Gemeinden „einbringen“.


4. Die heilige Gemeinde wird zur Weltförmigkeit und Anpassung an den sündigen Zeitgeist verleitet

Im Endeffekt ist die Frucht der „neuen Strategie“ der Gemeindewachstumsbewegung nicht etwa, daß die Welt wirklich zu Christus geführt würde und Verlorene zu echter Errettung kämen (obwohl letzteres in Ausnahmefällen tatsächlich geschehen mag), sondern die Gemeinde des Herrn wird durch sie verweltlicht und innerlich zerstört und verdorben. Die wahre Gemeinde ist nach der Heiligen Schrift aus der Welt herausgerufen und herausgerettet, um nun, unbefleckt von der Welt (Jak 1,27), als reine und heilige Braut für ihren himmlischen Bräutigam zu leben:

… gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, so daß sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas ähnliches habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei.
(Eph 5,25-27)

In der wahren Gemeinde hat der Geist der Welt nichts zu suchen; sie ist ein heiliger Tempel Gottes, ein Tempel des Heiligen Geistes, zu geistgewirktem, heiligem Gottesdienst berufen, und diesen kann sie nur ausüben, wenn sie sich nicht an die Welt anpaßt:

Da ihr zu ihm gekommen seid, zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und kostbar ist, so laßt auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus. (1Pt 2,4-5)

Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid, und daß der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.
(1Kor 3,16-17)

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst! Und paßt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern laßt euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. (Röm 12,1-2)

Durch die gezielte Anpassung an die Welt, durch die Einführung von dämonischer Pop- und Rockmusik, weltlichem Theater und weltlicher Lebensweise wird der heilige Tempel Gottes entweiht. Der Geist Gottes wird betrübt und zieht sich zurück; andere Geister (2Kor 11,4; 1Tim 4,1) übernehmen die Regie und treiben das Werk der Zerstörung und des Glaubensabfalls immer weiter voran. Die Braut wird zur Hure gemacht, die mit der Welt buhlt und zur Sklavin der Welt wird (Jes 1,21; Jer 2,20; Hes 16; Offb 17). Die Götzenbilder der Welt werden in der Gemeinde Gottes aufgestellt und angebetet. Die heilige Mauer der Absonderung ist niedergerissen.

Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes! (Jak 4,4)

Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. (1Joh 2,15-17)

Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? (2Kor 6,14-15)

Wir müssen also von der Schrift her schlußfolgern: Die verführerische Strategie der Gemeindewachstumsbewegung bringt kein echtes Gemeindewachstum, sondern vielmehr Verwüstung und Entartung über die Gemeinde Gottes. Sie untergräbt die Fundamente echter biblischer Gemeinde und führt zu einem krankhaften Krebswachstum. Diese selbsternannten „Gemeindebauer“ arbeiten nicht wirklich für den Herrn (obwohl sie das sicherlich meinen), sondern sie dienen im Endeffekt dem Verführer und Zerstörer beim Bau an der großen ökumenischen Weltkirche, der Hure Babylon. Diese Bewegung arbeitet jetzt schon weltförmig und ökumenisch, und ihre unbiblischen Grundsätze bereiten den Weg für noch offenere Einbindung in die Ökumene und die sich herausbildende „Kirche des Neuen Zeitalters“.

Diese Weltkirche hat in der Tat ein gewaltiges Wachstum vor sich; zu ihr strömen die Menschen in Scharen, weil sie dort nicht durch die enge Pforte wahrer Bekehrung müssen, sondern „so angenommen werden, wie sie sind“, nämlich sündig, unrein und rebellisch. Sie hören dort, daß der „Gott“ dieser Weltkirche sie bedingungslos liebt und annimmt und ihre Wege bejaht und segnet, ihnen Erfolg und Lebenserfüllung schenkt. Diese Hurenkirche wird von den Mächtigen der Welt beachtet und gefördert, sie wird in den Dienst der Welt genommen, um sie zu „erneuern“.


5. Durch eine falsche Reichgottes-Lehre wird die Gemeinde zu einer „weltverändernden Kraft“ umfunktioniert

Es ist bezeichnend, daß innerhalb der Gemeindewachstumsbewegung eine Irrlehre mehr und mehr Einfluß gewinnt, die uralt ist und schon in der Vergangenheit wesentlich zur Entartung biblischer Gemeinden beigetragen hat. Es ist die Lehre des „Dominionismus“, die besagt, die Gemeinde sei berufen, hier und heute das Reich Gottes auf Erden zu verwirklichen, indem sie die ganze Welt mit christlichem Denken, christlicher Kultur und christlicher Politik prägt und sie sich schließlich ganz unterwirft. Diese Irrlehre ist in der Regel verbunden mit der Behauptung, Christus würde nicht selbst ein reales messianisches Friedensreich errichten, wie es doch die prophetischen Schriften des AT und des NT einhellig bezeugen.

Die Gemeinde hat demnach die Aufgabe, Christus eine christianisierte Welt zu übergeben, und damit auch die Vollmacht, über die Völker zu herrschen. Zumindest innerhalb der Charismatischen Bewegung (besonders der „Spätregenbewegung“ [latter rain movement]) ist diese Lehre verknüpft mit der Botschaft falscher Propheten von der „großen Endzeiterweckung“ sowie mit okkulten Irrlehren über die „geistliche Kriegsführung“, nach denen die Gemeinde das Reich und die Herrschaft über die Erde dem Satan und seinen Mächten durch Binden, Gebieten und Austreiben entreißen müsse. Das ist verbunden mit teilweise ziemlich rücksichtslosen Machtbestrebungen im politisch-gesellschaftlichen Bereich sowie mit massiver Machtausübung durch „gesalbte Leiter“ bzw. „Apostel“ innerhalb der Gemeinden (vor allem in der charismatischen Strömung der „Neuen Apostolischen Reformation“, die C. Peter Wagner propagiert).

In der Gemeindewachstumsbewegung und anderen modern-evangelikalen Kreisen äußert sich der Einfluß dieser Irrlehren oft eher verdeckt. Die Gemeinde sei berufen, einen entscheidenden Einfluß in der Welt auszuüben, sie zu „heilen“ und zum Guten zu verändern. Sie solle die Kultur der Welt prägen und als „Werkzeug der Veränderung“ (change agent) bzw. Katalysator dazu beitragen, daß eine neue, gerechtere Weltordnung entsteht. Das wird mit sozialen Aktionsprogrammen verbunden, von denen Rick Warrens P.E.A.C.E.-Plan nur einer ist. Diese Programme werden teilweise schon offen in Zusammenarbeit mit weltlichen Regierungen und Hilfsorganisationen sowie mit den antichristlichen Vereinten Nationen betrieben (vgl. die „Micha-Initiative“ der Weltweiten Evangelischen Allianz).

Hinter diesen neuen Initiativen und Lehren steht die Verleugnung der grundlegenden biblischen Wahrheit, daß die Welt sich so lange im Bösen befindet (1Joh 5,19), unter der Herrschaft des finsteren Fürsten dieser Welt und unheilbar mit Sünde, Not und Armut behaftet, bis der wahre Friedefürst und König selbst kommt, der Herr Jesus Christus, der vom Himmel her Gericht über alle Gottlosen übt und dann Sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit aufrichtet. Hinter dem Dominionismus steckt der antichristliche Gedanke, daß Menschen auch ohne Christus Frieden und Gerechtigkeit schaffen und Armut und Krankheit überwinden könnten. Letztlich sind die modernen Evangelikalen bei dem verderblichen „sozialen Evangelium“ der liberalen, abgefallenen Weltkirchen (z. B. des „Ökumenischen Weltrats der Kirchen“) gelandet; nur die Verpackung sieht etwas anders aus, aber der Inhalt ist derselbe.

Wer aber dieser Irrlehre folgt, der baut nicht wahre Gemeinde Jesu Christi, sondern die Hure, die mit der gottlosen Welt Freundschaft geschlossen hat und selbst Teil der Welt geworden ist. So wirkte sich diese Irrlehre im 4. Jahrhundert aus, wo sie von Verführern wie Augustinus verbreitet wurde und zur Herausbildung der babylonischen Weltkirche beitrug, die sich mit den Mächtigen verbündete und danach trachtete, anstatt Christus über die ganze Welt zu herrschen und die Völker unter ihre Gewalt zu bringen. In der Endzeit aber wird diese Irrlehre eine ganz besondere Brisanz und Gefährlichkeit erlangen, denn die heutige Zeit ist die Zeit, in der immer deutlicher die Herrschaft des Antichristen über die ganze Welt vorbereitet wird.

Die Losung der antichristlichen Kräfte ist es, daß eine Lösung der globalen Probleme nur durch ein „neues Denken“, eine „neue Spiritualität“, eine weltweite religiöse Einheit und eine einheitliche Weltregierung zustandekommen könne. Dieser Ruf nach einer „neuen Weltordnung“ wird von verschiedenen einflußreichen Bewegungen vorgebracht, darunter sind die Freimaurer und das New Age, die katholische Kirche und die Vereinten Nationen.

Wenn sich Christen in diese Bestrebungen nach einer „neuen Weltordnung“, nach „Frieden und Sicherheit“ sowie „sozialer Gerechtigkeit“ einspannen lassen – und das geschieht durch die Irrlehre des Dominionismus – dann werden sie ganz fein und unmerklich in das „Netzwerk“ des Antichristen eingesponnen, der die christlichen Kirchen schon seit Jahrhunderten mit dem Sauerteig seiner Lehren und okkulten Praktiken unterwandert und beeinflußt (vgl. 1Joh 4,1-6). Sie meinen, sie seien „für Christus“; sie sind voller Aktivismus, die Welt „für Christus“ zu verbessern und zu „verchristlichen“ – und in Wahrheit dienen sie dem Antichristen als Deckmäntelchen für die Errichtung seiner betrügerischen Macht.

Die wahre Gemeinde dagegen ist sich dessen bewußt, daß sie diese böse gottlose Welt niemals verbessern oder christlich machen kann. Sie weiß sich von dem wahren Herrn Jesus Christus herausgerufen und herausgerettet aus dieser hoffnungslos verderbten Welt (Joh 15,18-19). Sie weiß, daß das Ende dieser Welt nicht „Reform“ und „Heilung“, sondern das unerbittliche Zorngericht Gottes ist (2Pt 3,1-18). Sie sondert sich ab von der Welt und bezeugt ihr durch ihr heiliges Leben und durch vollmächtige Evangeliumsverkündigung, daß nur in dem Herrn Jesus Christus Rettung und Verschonung vor dem kommenden Gericht ist. Das schließt nicht aus, daß sie in Verbindung mit der Evangeliumsverkündigung auch ungläubigen Menschen in Not hilft – aber sie macht das nicht zu einer Strategie der Weltverbesserung und geht dabei auch keine unzulässigen Bündnisse mit der Welt ein (vgl. 2Kor 6,14-18).










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