Limburg: Christmette mit Tänzerin am Altar
Veröffentlicht: 8. Februar 2021
Von Felizitas Küble
Eine Leserin hat uns darauf hingewiesen, wie gewöhnungsbedürftig die Festmesse im Limburger Dom am Heiligen Abend des Jahres 2020 vonstatten ging – und ich habe mir daraufhin das entsprechende Video angeschaut:
Ab Minute 45: Der zelebrierende Limburger Bischof Georg Bätzing beginnt mit der feierlichen Gabenbereitung am Altar.
Nun kommt von der linken Chorseite her eine junge Tänzerin mit langer Haarpracht, Turnschuhen und enganliegenden Leggins ins Bild; sie bewegt sich Richtung Altar und vollzieht minutenlang ihre Kunst, die wohl zwischen sportlichen Übungen und Ausdruckstanz angesiedelt ist.
Bischof Bätzing konzentriert ablenkend und stillos.
Die Tänzerin heißt Sandra Dominik. Das Bistum erwähnt im Chat ihren Namen und schreibt dazu:
„Wir haben heute einige Künstlerinnen und Künstler mit in die Liturgie eingebaut. Die Branche braucht zurzeit jede Unterstützung und bereichert unsere Christmette.“
Die Förderung der Künstlerszene mag – erst recht in Coronazeiten – löblich sein. Allerdings ist die Christmesse – noch dazu während des eucharistischen Hochgebetes – gewiß nicht der passende Rahmen für solche „Wohltätigkeiten“ und kreativen Experimente.
Unsere Kritik richtet sich wohlgemerkt nicht gegen die charmante Tänzerin, sondern vielmehr an die Verantwortlichen des Bistums Limburg, insbesondere an den Hauptzelebranten, Bischof Bätzing, sofern er – was sehr wahrscheinlich ist – im Vorfeld über diese Vorführung informiert war und sie zugelassen hat.
Der kuriose Vorgang wirkt umso befremdlicher, als der Limburger Oberhirte zugleich Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist.