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Ich bin jetzt auch eine islamfeindliche Hetzerin. Danke!


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Ich bin jetzt auch eine islamfeindliche Hetzerin. Danke!

 

 

 

Veröffentlicht am 15.11.2017 
Von Birgit Kelle
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WELT-Autorin Birgit Kelle
Quelle: Kerstin Pukall

 

Facebook hat mich gesperrt, weil meine Meinung zu einer neuen Barbie-Puppe offenbar nicht konform ist mit seinen Gemeinschaftsstandards. Ich nehme das gern hin, wenn es ein Zeichen setzt für ein freies Leben aller Frauen.
 
Bis gestern schmückten mich nur Titel wie „Antifeministin“, „Rechte“, „Homophobe“ und „Rassistin“ oder auch „Katholiban“, gerne auch in der Kombination „rechte Antifeministin“, „homophobe Rechte“ und – das ist neuerdings Höchststrafe im Land – „erzkonservative Katholikin“. Sehen Sie im Hintergrund auch schon den Scheiterhaufen brennen? Seit gestern weiß ich es besser, ich bin jetzt auch islamfeindliche Hetzerin. Danke!
 

Es braucht nicht viel in diesem Land, um sich solche Titel einzufangen. Aktuell hat mich Facebook für sieben Tage gesperrt, weil meine Meinung

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offenbar nicht konform läuft mit den Gemeinschaftsstandards der Social-Media-Plattform. Leider brach ich nicht in Begeisterungsstürme aus angesichts einer neuen Barbie-Puppe, die mit Hidschab bekleidet einen ganz neuen Markt für den internationalen Spielwarenhersteller erschließen soll und dabei mit freundlichem Gesicht die Zwangsverschleierung und Unterdrückung von Frauen in islamischen Ländern weltweit in die Kinderzimmer kleiner Mädchen bringt.

 

Da hilft es auch nichts, dass die Barbie nach dem Vorbild einer Sportlerin designt wurde. Die Unterdrückung von Frauen ist eben kein Sportplatz und auch kein Spielplatz sondern für Millionen von Frauen weltweit bitterer und manchmal tödlicher Ernst.

 

Und so drängte sich mir die Frage auf, ob es demnächst wohl auch das Barbie-Haus gibt, in dem der liebe Ken seine Barbie auspeitschen oder steinigen lassen kann, wenn sie den hübschen Hidschab ablegen will?

 

Facebook ließ mich wissen, dass dieser Satz samt Posting gelöscht wurde und ich für sieben Tage stillgelegt werde. Muss man verstehen, ich habe schließlich Menschen einer Religionsgemeinschaft angegriffen, das geht nicht. Die Herren Muslime haben schließlich auch ein Recht auf freie Religionsausübung und ihre Traditionen.

 

Was dem einen der Sonntagsgottesdienst, ist dem anderen die Steinigung. Wir sind ja auch sowieso sehr für kulturelle Vielfalt. Und es ist ja nur ein Kleidungsstück. Man erhält es inzwischen auch in bunten Farben, damit es für Frauen angenehm ist. Man kann sich die Unterdrückung also neuerdings nicht nur schön-reden, sondern auch schön-kleiden. Und ist es nicht wunderbar, wenn auch die kleinen Mädchen gleich modebewusst im Puppenhaushalt einüben, die Stofffetzen richtig zu binden?

Da können sich Weinstein und Co. mal umschauen
Ich hätte mir wahrscheinlich mal besser ein Beispiel nehmen sollen an dem Kollegen bei der

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, der hatte zielsicher erkannt, dass die neue Kopftuch-Barbie „sich emanzipiert“ habe mit diesem neuen Look.
 

Endlich nicht mehr Minirock und Bikini, sondern züchtig verschleiert. Großartig, diese Emanzipation. Nun käme mir nur unter Androhung von Folter das Wort emanzipiert und Verschleierung in einen Satz. Wer das für sich einüben will, sollte sich aber unbedingt den kürzlich erschienenen Beitrag bei der

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zu Gemüte führen. Dort belehrt uns eine Autorin ausführlich darüber, warum Muslime die wahren Feministinnen sind.

 

Schließlich gehen sie respektvoll mit ihrem Körper um und unterwerfen sich nicht dem Diktat der westlichen Welt, das die Oberfläche des Körpers zum Schau- und Lustobjekt gemacht hat. Die Burka also als Lösung der Emanzipation. Da können die Altherren Weinstein, Brüderle und Co. sich mal umschauen, wir verweigern ihnen einfach den Blick auf unsere hübschen Körper.

 

Ich hatte den Kopf, der mir spontan auf die Tischplatte gefallen war, noch nicht ganz erhoben, da drängte sich bereits eine weitere Kollegin der

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ins Bild. Mitten in der überhitzten „#metoo“-Debatte, scheinen ja bei manchen Geschlechtsgenossinnen die Drähte durchzubrennen.

 

Auch sie empfahl aus Gründen der Emanzipation einen Verzicht der Frau auf Schminke, auf Herausputzen ihres Äußeren, einen Verzicht auf Zurschaustellung ihrer Schönheit. Freiheit durch Hässlichkeit. Freiheit durch Kleidung, die nicht mehr den Körper oder gar die Figur hervorhebt.

Das ist übrigens auch auf einer Linie mit den grünen Werbewächterinnen in Berlin, die jedes Plakat mit Frauen in Bikinis neuerdings wegen Sexismusalarms abhängen lassen, um die Würde der Frau zu schützen. Da war es wieder, sackförmige, unscheinbare Kleidung, um die Reize der Frau nicht zu enthüllen, sondern zu verdecken. Verzicht auf Nacktheit in der Öffentlichkeit. Schöner hätte es auch

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nicht formulieren können.

 

In erstaunlichem Tempo steigern sich derzeit ausgerechnet Feministinnen als Steigbügelhalterinnen radikaler islamischer Ansichten. Die gleichen Frauen, die sonst bereits in Schnappatmung verfallen und einen sexistischen Angriff, eine Unterdrückung ihres Intellektes und die ganze Macht patriarchaler Strukturen wittern, wenn ihnen ein Mann ein Kompliment macht, verniedlichen das Kopftuch oder auch den Hidschab als modisches Kleidungsstück.

 

Wer darauf hinweist, dass dieses Kopftuch ein politisches Symbol ist, dessen Zurschautragen die Minderwertigkeit von Frauen und die Ungleichheit zwischen Mann und Frau manifestiert, gilt inzwischen nicht nur bei Facebook als Hetzer, Rassist und als Islamophober. Ich verstoße also gerade gegen die Gemeinschaftsstandards von Facebook, weil ich Kopftücher für Kinderzimmer verurteile.

 

Gern geschehen. Ich würde es wieder tun. Denn in den Gemeinschaftsstandards unseres freien, demokratischen Landes, man nennt es auch das Grundgesetz, stehen Dinge wie Gleichberechtigung von Mann und Frau. Da steht die Religionsfreiheit, die auch beinhaltet, frei von Religion sein zu dürfen. Und da steht die Meinungsfreiheit und Pressefreiheit für unser Land festgeschrieben.

Nackenschlag für mutige Frauen

Heute begehen wir übrigens den „Tag des inhaftierten Schriftstellers“. Er soll an Autoren in aller Welt erinnern, die wegen ihrer Texte scharfen Repressionen ausgesetzt sind.

 

Ich möchte an dieser Stelle an die Schriftstellerinnen weltweit erinnern, an die Bloggerinnen und an die Aktivistinnen in muslimischen Ländern, die teilweise unter Lebensgefahr die Freiheit der Frau herbeischreiben. Die für das Entschleiern kämpfen, dafür, das Kopftuch ohne Angst vor Verhaftung das erste Mal in ihrem Leben in der Öffentlichkeit ablegen zu dürfen.

Verschleierte Barbies sind keine Zeichen von Toleranz und Vielfalt, sondern ein Nackenschlag für all die mutigen Frauen weltweit, die unsere Unterstützung brauchen und dieser wert sind. Sieben Tage ohne Facebook nehme ich gerne, wenn es ein Zeichen setzt für ein freies Leben aller Frauen weltweit.

 

 

Birgit Kelle ist gegen die Facebook-Sperrung juristisch vorgegangen. Daraufhin wurde die Sperrung nach 24 Stunden aufgehoben.


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