Kritik an dieser Entscheidung hat jetzt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA geäußert, der auch reformierte Gemeinden angehören. In einer Medienmitteilung des Vorstands ist von einem „Schritt in die falsche Richtung“ die Rede. Weltweit betrachtet sei die Öffnung der Ehe und die Einführung von kirchlichen Trauungen eine „Minderheitenposition“. Während der Staat dafür zu sorgen habe, dass auch gleichgeschlechtlichen Paaren Schutz und Rechte zugestanden würden, habe die Kirche den Auftrag, sich am „Gesamtzeugnis der Bibel zu orientieren und gesellschaftliche Entwicklungen auf dieser Grundlage zu betrachten“, heißt es. Dabei sei es klar, dass in der theologischen Diskussion „verschiedene Ansichten möglich seien“.
Bedenken äußerte der Allianz-Vorstand hinsichtlich der Meinungs- und Gewissensfreiheit von Pfarrern mit abweichender Meinung. Im wird diese garantiert. Aber, so heißt es in der Mitteilung der Allianz, in den Sozialen Medien werde bereits behauptet, dass dass „die Anzahl der andersdenkenden Pfarrpersonen nicht repräsentativ genug für eine Kann-Regelung“ sei..
Die Entscheidung über die Einführung einer kirchlichen Trauung gleichgeschlechtlicher Paare liegt nun bei den einzelnen Kantonskirchen. Auf staatlicher Seite wird der Nationalrat voraussichtlich im kommenden Frühjahr die Ehe für alle beschließen.