Osnabrück/Münster/München (idea) – Mehrere katholische Theologen sprechen sich für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Partner aus. So erklärte der stellvertretende Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück), gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), das Thema dürfe „nicht einfach nur tabuisiert werden“. Viele Homosexuelle, die in Partnerschaften lebten, wünschten eine „liturgische Begleitung“. Allerdings sei es „zur Zeit noch schwierig, das in einem großen öffentlichen Gottesdienst zu tun, weil es leicht mit einer Trauung verwechselt wird“.
Der katholische Kirchenrechtler Thomas Schüller (Münster) erklärte gegenüber dem Deutschlandfunk (Köln), einzelne Bischöfe könnten solche Segnungen in ihren Diözesen zulassen. Grundsätzlich bewerte die katholische Kirche praktizierte Homosexualität aber als schwere Sünde. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR) sagte der katholische Pfarrer und Leiter des Pfarrverbandes Erding-Langengeisling, Martin Garmaier, die Segnung gleichgeschlechtlicher Partner sei „theologisch kein Problem“. Wenn Menschen homosexuell seien, dann habe Gott sie so geschaffen. Man müsse sie „dann auch so ernst nehmen und so annehmen in diesen Gefühlen“ und sie entsprechend unterstützen. Es sei ein Widerspruch, dass die katholische Kirche „nicht nur Ehepaare und Kinder, sondern auch Haustiere, Autos und Fahrräder“ segne, Homosexuellen aber die Bitte um göttlichen Zuspruch verweigere.