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Wir bleiben gegenüber „Messianischen Juden“ zurückhaltend


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Rolf

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Wir bleiben gegenüber „Messianischen Juden“ zurückhaltend

 

 

 

 

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In Deutschland gibt es etwa 40 messianische Gemeinden, deren jüdische Mitglieder Jesus für den im Alten Testament angekündigten Erlöser des Volkes Israel halten. Foto: idea/m.pletz

Hannover/Stuttgart (idea) – In Deutschland gibt es etwa 40 messianische Gemeinden, deren jüdische Mitglieder Jesus für den im Alten Testament angekündigten Erlöser des Volkes Israel halten. Sie verstehen sich als Teil des jüdischen Volkes und seiner Traditionen und wollen nicht Christen genannt werden. Wie soll die evangelische Kirche mit dieser Bewegung umgehen? Dazu ist jetzt eine „Positionsbestimmung“ im Auftrag des Rates der EKD erschienen. Sie trägt den Titel „Judenchristen – jüdische Christen - ‚messianische Juden‘.“ Erarbeitet wurde das Papier vom Gemeinsamen Ausschuss „Kirche und Judentum“, einem Gremium der EKD, der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der EKD. Wie die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer (Berlin), im Vorwort schreibt, werben „Messianische Juden“ unter Juden für den Glauben an Jesus als Messias. Die von ihnen praktizierte Missionierung werde sowohl von jüdischer Seite wie auch aus den Reihen der Kirchen kritisiert. 2016 hatte die EKD-Synode auf ihrer Tagung in Magdeburg Judenmission einstimmig abgelehnt. Wie die Präses dazu jetzt schreibt, darf das Nein dazu in der Begegnung mit „Messianischen Juden“ nicht infrage gestellt werden. Die evangelische Kirche bleibe daher im Umgang mit dieser Bewegung zurückhaltend – auch um die im jüdisch-christlichen Dialog erreichte Verständigung nicht zu gefährden. Gleichwohl werde man das Gespräch mit ihr nicht grundsätzlich verweigern, „sofern es um den gemeinsamen Glauben an Jesus Christus geht“.

 

Gottesdienste ähneln denen der Evangelikalen

 

Wie es in dem Positionspapier heißt, ist das messianische Judentum in Deutschland von den Zahlen her „ein Randphänomen“. In den Gemeinden und Hauskreisen versammelten sich regelmäßig „nicht mehr als 2.000 Personen“. Die Stabilität dieser Gruppen sei in religionssoziologischer Hinsicht gegenwärtig nicht absehbar. Viele Elemente ihrer Gottesdienste wie die freie Predigtform, spontan formulierte Gebete, Lobpreislieder mit eingängigen Melodien erinnerten an evangelikale Gottesdienste. Unterstützt würden die „messianisch-jüdischen“ Gemeinden und Gruppen insbesondere vom Evangeliumsdienst für Israel (EDI), von der Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (AMZI) und dem Evangeliumsdienst „Beit Sar Shalom“.

 

Jüdische Gemeinden erwarten „deutliche Distanzierung“ von messianischen Gruppen

 

Diese Gemeinden und ihre Unterstützer hielten „das nicht-christusgläubige Judentum für defizitär und werfen ihm vor, den Messias Jesus nicht erkannt zu haben“. Dies erkläre die hohe Sensibilität und Sorge jüdischer Gemeinden angesichts missionarischer Aktivitäten: „Sie erwarten von den Kirchen eine deutliche Distanzierung von messianisch-jüdischen Gruppen und ihren christlich-evangelikalen Unterstützern, sofern diese die Legitimität jüdischer Existenz in Zweifel ziehen, wenn diese nicht von einem Christusbekenntnis begleitet wird.“ Das Papier geht auch auf die Weigerung des Deutschen Evangelischen Kirchentages ein, messianisch-jüdische Gruppierungen und deren Unterstützerorganisationen mitwirken zu lassen. Wie es dazu heißt, sind für die Ablehnung historische und theologische Gründe ausschlaggebend. „Der Ausschluss von einer aktiven Mitwirkung bedeutet jedoch nicht die Verweigerung des Gesprächs“, so das Papier.

 

EDI: Das Papier offenbart eine tiefgreifende Unkenntnis der messianischen Bewegung

 

Scharfe Kritik an der Erklärung übt der Evangeliumsdienst für Israel. „Die EKD-Positionsbestimmung ist nicht viel mehr wert als das Papier, auf dem es gedruckt ist“, erklärte der Leiter der Organisation, Armin Bachor (Ostfildern bei Stuttgart), in einer Stellungnahme gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Das Papier offenbare eine tiefgreifende Unkenntnis der jüdisch-messianischen Bewegung. Es fehle die internationale Perspektive: „So ist zu erklären, warum immer so respektlos nur in Anführungszeichen über sie gesprochen wird, als sei ihre Existenz eine Einbildung.“ Gut sei, dass die EKD nicht sage, dass messianisch-jüdische Gemeinden und deren Unterstützerkreise im Widerspruch zur Bibel selbst stehen, sondern lediglich zu ihren eigenen „biblischen Erkenntnissen und theologischen Einsichten“. Auf dieser Basis sei ein Dialog möglich, „wenn er denn wirklich gewollt ist“. Mit diesem selbst hervorgerufenen Widerspruch werde „die EKD auch in Zukunft von unserer Seite rechnen müssen, denn die EKD setzt sich mit ihren verwirrenden Erkenntnissen und Einsichten selbst in Widerspruch zu klaren Aussagen“ der Bibel. Das Papier werde nicht verhindern, „dass durch die jüdisch-messianischen Gruppen in unserem Land hier und dort Brücken zu jüdischen Menschen gebaut werden, die ihren jüdischen Messias Jesus kennen- und lieben lernen“. Wenn Juden Jesus begegneten, erübrigten sich derartige Papiere der Kirche.


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