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Heilsarmee-Offizierin: Jesus war ein Feminist


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Rolf

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Heilsarmee-Offizierin: Jesus war ein Feminist
 

 

 

 

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Danielle Strickland / www.daniellestrickland.com
 
  Danielle Strickland ist Offizierin der Heilsarmee und reist als Sprecherin um die ganze Welt. Im Interview mit unserem Frauenmagazin JOYCE erzählt sie, warum Christen für soziale Gerechtigkeit kämpfen sollten und was der Glaube mit Frauenrechten zu tun hat.

JOYCE: Danielle, du bist verheiratet und Mutter von drei Jungs. Mit deiner Familie lebst du in Los Angeles. Was sollten wir noch über dich wissen?

Danielle: Seit ich 17 bin, folge ich Jesus nach. Außerdem bin ich seit 22 Jahren Offizierin in der Heilsarmee.

Wie bist du Christin geworden?

Ich bin in einem sehr frommen Haushalt aufgewachsen. Meine Eltern waren beide Pastoren. Trotzdem war mein Verständnis von Gott religiös begrenzt. Ich dachte, Gott nachzufolgen hieße vor allem Regeln einzuhalten und dass Gott distanziert und die meiste Zeit enttäuscht von mir wäre. Also suchte ich Freiheit in der Rebellion – was sich am Ende als große Lüge herausstellte. Dieses Leben voller Drogen und Kriminalität brachte mich schließlich ins Gefängnis. Dort hatte ich eine Begegnung mit Jesus: Er erschien in meiner Gefängniszelle und ich verstand plötzlich, dass Gott für mich und nicht gegen mich ist, dass er mich bedingungslos liebt. Das hat einfach alles verändert und ich begann, Jesus nachzufolgen. Schließlich habe ich im Glauben wirkliche Freiheit gefunden.

Wie sieht deine tägliche Arbeit in der Heilsarmee aus?

Während der 22 Jahre in der Heilsarmee hatte ich schon ziemlich viele verschiedene Jobs. Ich habe Gemeinde gegründet, Konzepte für soziale Gerechtigkeit entworfen, gepredigt und gelehrt, ich war in einem Obdachlosenheim engagiert und als Seelsorgerin in einem Bordell.

Du engagierst dich außerdem als Botschafterin für die Hilfsprojekte von „Compassion international“ und „Stop the traffik“. Erlebst du Verständnis und Unterstützung für deinen Einsatz?

Mich begeistert es, Leuten zu helfen. Außerdem liebe ich es, global zu denken und mich dafür einzusetzen, dass sich etwas bewegt. Jeder kann sich gegen Ungerechtigkeit einsetzen. „Compassion“ und „Stop the Traffik“ sind beides Programme, die Menschen mit guten Ideen dabei helfen, selbst zur Tat zu schreiten – Aktionismus aus Überzeugung quasi. Viele Leute, mit denen ich spreche, zeigen schnell Interesse daran, etwas gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt zu tun.

Warum sollten Christen gegen Ungerechtigkeit aufstehen?

Gerechtigkeit ist das öffentliche Gesicht von Liebe. Jesus hat uns gesagt und auch vorgelebt, dass Gott und andere zu lieben, das Wichtigste an unserem Glauben ist. Gerechtigkeit ist gelebter Glaube, der jeden Tag zählt. Gerechtigkeit ist auch die Art und Weise, durch die Menschen verstehen, wie unser Glaube aussieht. Es ist das Wesen von Evangelisation, die Botschaft des Evangeliums im Alltag zu veranschaulichen.

Können Christen das in besonderer Weise tun?

Ein Jesus-Nachfolger landet zwangsläufig beim Thema Gerechtigkeit. Man muss Gerechtigkeit nicht zum speziellen Mandat von Christen erklären, denn wenn du Jesus nachfolgst, dann kommst du ganz automatisch dahin.

Und wie kann Gerechtigkeit im echten Leben aussehen?

Jesus lebt in den Tiefen der Gerechtigkeit, wo echte Beziehungen wichtiger sind, als egoistische Ziele. Da, wo das Königreich Gottes alles auf den Kopf stellt und dort, wo die Liebe Gottes in Gemeinschaft erfahrbar ist. In der Apostelgeschichte sehen wir eine Gemeinschaft aus Sklaven und Freien, Heiden und Juden, Männern und Frauen, Schwarzen und Weißen, die in einem selbstlosen, liebevollen Miteinander alles teilen. Das war ein radikaler Reich-Gottes-Moment mitten in einer gespaltenen Welt. Es machte die Mächtigen der damaligen Welt nervös, weil es so revolutionär war. Gleichheit zwischen Rassen, Klassen und Geschlechtern ist immer noch ein total explosiver Gedanke, vom tatsächlichen Leben ganz zu schweigen. Wenn Christen wirklich die Prinzipien des Königreichs leben würden, wären wir wandelnde Zeichen und Wunder für diese Welt.

Was kann eine normale Frau wie ich tun?

Ungerechtigkeit lebt zuerst mal davon, dass sie unsichtbar bleibt. Die Entscheidung hinzusehen ist der Anfang, den jede von uns machen kann. Die Augen zu öffnen für die Ungerechtigkeit in deiner Gesellschaft, deinem Land, deiner Welt. Wir können uns entscheiden, es wahrzunehmen, mehr darüber zu erfahren und dann aufstehen und etwas tun, um es zu ändern. Vor einigen Jahren hat eine Gruppe – mehrheitlich Frauen – in England genau das gemacht. Sie hatten mitbekommen, dass es in ihrer Gegend Fälle von Menschenhandel gab. Als sie sich genauer informierten, fanden sie heraus, dass die meisten Opfer vom Flughafen aus in Taxis transportiert wurden. Also organisierten sie Aufkleber mit der Nummer einer Hilfs-Hotline darauf und baten die Fahrer, diese in ihren Taxen anzubringen. Nach nur einigen Monaten meldete die Polizei, dass sie bereits sieben Betroffenen helfen konnten. Jeder kann etwas gegen Ungerechtigkeit ausrichten. Die lokale Kampagne der kleinen Gruppe breitete sich im ganzen Land aus und unzählige Opfer konnten gerettet werden. Beginne mit dem, was direkt vor deiner Nase passiert und verändere etwas daran. Oft heißt das, Teil von etwas zu werden, was bereits in der eigenen Umgebung gemacht wird.

Man hört ja oft, dass Armut ein „komplexes Phänomen“ ist. Ist das eine Ausrede für das eigene Phlegma?

Ja. Passivität steht auf ziemlich wackligen Beinen, wenn sie sich nur auf die Komplexität von Armut stützt. Es ist ein vertracktes Phänomen – keine Frage, aber gleichzeitig auch sehr simpel. Es ist weder kompliziert in einer Tafel mitzuhelfen, noch jemandem beizubringen, wie man eine kostengünstige Mahlzeit zubereitet, geschweige denn in der Schule um die Ecke Frühstück für benachteiligte Kinder zu machen!

Gibt es eine Figur in der Bibel oder eine Person der Kirchengeschichte, die dir ein Vorbild darin ist, für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen?

Catherine Booth. Sie ist eine der Gründerinnen der Heilsarmee und war eine Pionierin für Frauenrechte. Sie ist für die Abschaffung von Prostitution Minderjähriger aufgestanden und hat sich sehr für Reformen eingesetzt, um armen Menschen Rechte zu verschaffen. Sie ist eine meiner Heldinnen.

  
  

Jesus hat Frauen so radikal unterstützt, dass den Autoren der Bibeltexte mitunter die Worte zu fehlen scheinen“

Hat Jesus sich für Frauenrechte eingesetzt?
Jesus hat Frauen so radikal unterstützt, dass den Autoren der Bibeltexte mitunter die Worte zu fehlen scheinen – so umstürzend ist die Stellung der Frau im Evangelium angelegt! Jesus hat Frauen unterrichtet, hat sie zu Evangelistinnen und Apostelinnen ernannt, er ist mit ihnen gereist, hat sie gelehrt und als Leiterinnen der Gemeinde ausgesandt. Das Ergebnis? Lebhafter Glaube und revolutionäre Ausbreitung der Kirche. Und das gilt auch heute: Bevollmächtige Frauen und du veränderst die Welt.

War Jesus ein Feminist?

Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass Jesus ein Feminist war. Ein Feminist ist jemand, der an die Gleichstellung von Frauen glaubt. Jesus hat sich für die Botschaft der Gleichstellung aller investiert.

Welchen Stellenwert haben Frauenrechte im Reich Gottes?

Sie liegen im Zentrum des Evangeliums selbst. Es war eine revolutionäre Idee, dass der Wert eines Menschen durch sein Inneres, anstatt von außen bestimmt wird. Also geht es nicht um dich – es geht um Gottes Bild von dir. Gott schuf uns alle, Männer und Frauen, nach seinem Bild, um die Erde zusammen zu verwalten. Wenn wir das nicht schaffen, zeigt sich darin die Sünde und nicht Gott.

Wenn wir über die Gleichstellung von Mann und Frau sprechen, sollten wir dann nicht aufhören, die Geschlechterdifferenzen zu betonen?

Wir sind alle – Männer wie Frauen – Ebenbilder Gottes. Wir haben einen Auftrag und dieser erfordert Gleichheit. Ich denke, es ist Zeit, dass wir aufhören, unsere Unterschiede zu fokussieren, und gemeinsam daran zu arbeiten „Shalom“ auf die Erde zu bringen.

Du hast ein Tattoo auf deinem Hand – gelenk, was steht da?

Mein Tattoo ist eine Liedzeile aus einem Song von William Booth. Er war Mitgründer der Heilsarmee und schrieb über die Natur der Erlösung. Es heißt „grenzenlose Rettung“ und es erzählt von einer Rettung, die so groß wie ein Ozean der Liebe ist. Ein Meer, das über die ganze Erde hereinbricht und Erlösung zu allen bringt. Nach diesem Motto möchte ich leben.

Was ist dein größter Wunsch für die Zukunft, in einem Satz?

Die Erlösung der Welt.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Das Interview mit Danielle Strickland ist zuerst in Ausgabe 3/2017 des Magazins JOYCE erschienen. JOYCE wird vom SCM Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

Das Interview führte Julia Kallauch

Wer

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live erleben möchte, kann das vom 8.–10. Februar 2018 auf dem Leitungskongress von

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tun. Die

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findet in Dortmund statt und richtet sich an alle Haupt- und Ehrenamtlichen in Leitungsverantwortung.


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