CDU-Landesvorsitzender Günther für Homo-Ehe
Stuttgart/Kiel (idea) – Die Deutsche Evangelische Allianz hat sich gegen den Wunsch des schleswig-holsteinischen CDU-Landesvorsitzenden Daniel Günther (Kiel) gewandt, eine Ehe für Homosexuelle zu ermöglichen. „Unsere Position ist klar“, sagte Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart) auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die Allianz habe in einem Familienpolitischen Thesenpapier festgehalten, dass „die Ehe die lebenslängliche Liebes- und Treuegemeinschaft zwischen einer Frau und einem Mann“ sei. Weiter heißt es: „Ehen und Familien sind die bewährten schöpfungsgemäßen Strukturen des Zusammenlebens. Sie sind auch die von Gott den Menschen gegebenen Elementarformen menschlicher Gemeinschaft.“ Es sei enttäuschend, dass sich nun auch zunehmend CDU-Politiker für die Ehe gleichgeschlechtlicher Partner aussprächen, meinte Steeb.
Günther: Verstehe die CDU bei dem Thema nicht
Günther hatte am 16. Mai in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass er seine Bundespartei von einem Ja zur Homo-Ehe überzeugen wolle: „Es wäre gut, wenn wir die vollständige rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften, inklusive Adoptionsrecht, in der kommenden Legislaturperiode erreichen würden.“ In der Bundespartei sei es noch ein weiter Weg dahin. Bei diesem Thema verstehe er seine Partei nicht mehr: „Denn wenn zwei Männer oder zwei Frauen zusammenleben wollen, tun sie ja im Prinzip das, was auch die CDU für richtig hält – eine Partnerschaft zu zweit auf Dauer.“ Diese Haltung widerspreche aus seiner Sicht auch nicht seinen religiösen Überzeugungen als Katholik. Günther ist nach eigenen Angaben „praktizierender Christ“. Er besucht regelmäßig die Gottesdienste seiner Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Eckernförde und war von 2002 bis 2006 zudem Mitglied im Kirchengemeinderat. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 7. Mai erzielte die CDU mit ihm als Spitzenkandidaten 32 Prozent und gewann im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren 1,2 Prozentpunkte dazu. Die bisherige Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SSW (Südschleswigscher Wählerverband) hat ihre Mehrheit verloren.