Kauder: „Ich bin gegen ein volles Adoptionsrecht für Homosexuelle“
Nürnberg (idea) – Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, ist gegen ein volles Adoptionsrecht für homosexuelle Partner. Das erklärte er auf dem Kongress christlicher Führungskräfte am 25. Februar in Nürnberg. Er reagierte damit auf die Ankündigung der SPD, ihr Kanzlerkandidat Martin Schulz werde mit der Forderung nach einer „Ehe für alle“ in den Wahlkampf ziehen. Schwule und Lesben würden dann auch Kinder adoptieren können.
Die Erziehung ist in erster Linie Sache der Eltern
Kauder wandte sich in seiner Rede auch gegen die Frühsexualisierung von Kindern in Schule und Kindergarten. Dagegen müssten „wir Christen Stopp-Schilder aufstellen“. Erziehung sei in erster Linie die Aufgabe der Eltern und nicht des Staates. Deswegen sei es zwar richtig, Kindern in der Schule über Sexualität aufzuklären, aber das müsse „behutsam und altersgerecht“ geschehen. Auf keinen Fall dürften sie in diesem Bereich „in eine Richtung gedrängt werden, die Eltern und Kinder nicht wollen“.
Christen sollen sich in die Politik einmischen
Der engagierte evangelische Christ forderte die Zuhörer auf, ihren Glauben mutig zu bekennen und sich in politische Diskussionen einzumischen. „Es reicht nicht, sonntags in die Kirche zu gehen und sich um das eigene Seelenheil zu kümmern.“ Politiker seien in gesellschaftlichen Debatten auf Unterstützung angewiesen, um die Orientierung an christlichen Werten durchsetzen zu können. So habe das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe im Bundestag nur deshalb eine Mehrheit gefunden, weil sich Kirchen und christliche Gruppen konfessionsübergreifend dafür eingesetzt hätten. „Jeder einzelne von uns muss darüber sprechen, was uns prägt und was uns leitet“, so Kauder. Auch wenn die Zahl der bekennenden Christen in Deutschland abnehme, müssten sie „den Menschen in Orientierungslosigkeit und Unsicherheit Halt geben“.
Im Nahen Osten drohen „christenfreie Zonen“
Ein mutiges Bekenntnis sei auch geboten angesichts der zunehmenden Verfolgung von Christen in vielen Teilen der Welt. Im Nahen Osten etwa drohe die Entstehung von „christenfreien Zonen“. Die Aufgabe christlicher Politiker sei, gegenüber den Regierungen in dieser Region immer wieder die Gewährung der Religionsfreiheit einzufordern. Zum Schutz der Christen könne auch militärische Gewalt nötig sein. Deswegen befürworte er Waffenlieferungen an kurdische Milizen, die christliche Minderheiten vor dem Terror des „Islamischen Staates“ (IS) verteidigten.