Netanjahu zu Besuch in Singapur
Das Militärgericht in Jaffa hat den israelischen Soldaten Elor Azaria am heutigen Dienstag wegen Totschlags zu einer Gefängnisstrafe von 18 Monaten verurteilt. Die Anklage hatte drei bis fünf Jahre Haft gefordert. Azaria (21) hatte am 24. März 2016 den verwundet und kampfunfähig am Boden liegenden palästinensischen Terroristen Abdel Fatah al-Sharif (21) in Hebron mit einem Kopfschuss getötet. Sharif hatte zuvor einen anderen israelischen Soldaten, einen Freund Azarias, mit einem Messer angegriffen und verletzt. Als Azaria zehn Minuten später als Sanitäter ankam, war der Angreifer bereits außer Gefecht gesetzt worden. Das Gericht hatte schon im Januar Azarias Behauptung, in Notwehr gehandelt zu haben, für unglaubwürdig befunden und ihn aufgrund seiner ersten Aussage verurteilt, den Terroristen getötet zu haben, um Vergeltung zu üben. Der junge Soldat wurde vom Unteroffizier zum Gefreiten degradiert. Er muss seine Gefängnisstrafe am 5. März antreten.
Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und der saudische Außenminister Adel al-Jubeir haben am Sonntag auf der Münchner Sicherheitskonferenz davor gewarnt, dass der Iran die größte Bedrohung für die regionale Stabilität im Nahen Osten darstelle. Beide bezeichneten den Iran als Bedrohung für die Existenz ihres jeweiligen Landes, erklärten, dass das 2015 mit dem Iran geschlossene Atomabkommen das Verhalten Teherans nicht gemäßigt habe, und forderten die internationale Gemeinschaft zu einem harten Vorgehen gegen die iranischen Ambitionen auf, einschließlich neuen wirtschaftlichen Drucks. Lieberman wies auf eine mögliche Allianz mit moderaten sunnitischen Staaten in der Region gegen Teheran hin, während al-Jubeir nicht über eine solche Koalition sprechen wollte. Der Saudi kritisierte jedoch die Islamische Republik für ihre „ungezügelte Unterstützung für Terrorismus und Einmischung in die Angelegenheiten anderer Länder.“ Weitere Länder kritisierten in den letzten Tagen die Unterstützung des Iran für Terrorismus, sein umstrittenes Atomprogramm und jüngste Raketentests.
Nikki Haley, US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, hat am Donnerstag die Doppelmoral der UN gegenüber Israel kritisiert. Bei ihrer ersten Teilnahme am monatlichen Treffen des UN-Sicherheitsrates zu Nahost-Angelegenheiten sei nicht über die Raketen im Libanon, die Terrorfinanzierung des Iran oder darüber, wie der Islamische Staat besiegt werden könne, gesprochen worden. „Stattdessen konzentrierte sich das Treffen darauf, Israel zu kritisieren, die einzige wahre Demokratie im Nahen Osten“, erklärte Haley. Die USA würden die Doppelmoral der UN gegenüber Israel nicht länger dulden. „Ich bin hier, um die unanfechtbare Unterstützung der USA für Israel zu betonen. Wir werden den schreckliche Fehler der Resolution 2334 und einseitige Resolutionen des Sicherheitsrats, Israel zu verurteilen, nicht wiederholen“, versicherte Haley. Die USA würden nun darauf drängen, die wirklichen Bedrohungen im Nahen Osten anzugehen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bedankte sich bei Haley für ihre eindeutige Unterstützung Israels.
Die Israelische Trauma Coalition (ITC) und eine deutsche Hilfsorganisation, die drei Flüchtlingszentren in Berlin betreibt, arbeiten seit dem letzten Jahr zusammen, um syrischen Flüchtlingen in der deutschen Hauptstadt zu helfen. Das berichtete Ynet letzte Woche. Die Mitarbeiter der ITC, die 2001 während der Zweiten Intifada gegründet wurde, sind Fachkräfte, die vor allem mit Terroropfern und Holocaustüberlebenden arbeiten. André Losin, Mitarbeiter der deutschen Hilfsorganisation, schätzt die Arbeit der ITC sehr. „Israelis sind sehr fortschrittlich in der Behandlung von Trauma-Patienten“, erklärte Losin. „Unsere Teams haben keine Zeit innezuhalten und den Flüchtlingen mit ihren Emotionen und der Verarbeitung all dessen, was sie durchgemacht haben, zu helfen. Aber die Israelis kamen hierher und haben sie genau das machen lassen. Manchmal braucht man Hilfe, um anderen helfen zu können.“ Auch ein syrischer Flüchtling berichtet, seine Meinung über Israelis geändert zu haben. „Im syrischen Fernsehen heißt es, Israelis haben Land gestohlen, Palästinenser ermordet und ihr Wasser vergiftet. Aber als ich die Israelis hier getroffen habe sah ich Menschen. … Sie helfen nicht nur den Verwundeten in Syrien, sondern auch uns hier“, sagte er dankbar.