Ekkehart Vetter wird neuer Vorsitzender der Evangelischen Allianz
Kassel (idea) – Der Präses des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden, Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr), wird neuer Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz. Der Hauptvorstand des evangelikalen Dachverbandes wählte ihn am 12. Dezember in Kassel mit überwältigender Mehrheit bei nur zwei Enthaltungen und ohne Nein-Stimmen zum Nachfolger von Michael Diener (Kassel). Der 60-jährige Vetter wird das Amt am 1. Januar 2017 antreten. Er ist seit 2012 Zweiter Vorsitzender der Allianz, seit 1993 Pastor der Christus-Gemeinde Mülheim und seit 2003 zugleich Präses des Mülheimer Verbandes. Dieser ist evangelikal-charismatisch ausgerichtet und hat 4.500 Mitglieder in 43 Gemeinden. Vetter ist verheiratet und hat sechs Kinder. Diener – er ist im Hauptamt Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes – hatte im März seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt. Wie der 54-Jährige damals in einem Brief an die Mitglieder des Hauptvorstandes mitteilte, war dieser Schritt bereits seit Oktober 2015 mit dem Vorstand des Gnadauer Verbandes abgesprochen. Hintergrund war, dass Diener in November 2015 erfolgreich für einen Sitz im Rat der EKD kandidiert hatte. Die dauerhafte Wahrnehmung dreier Spitzenämter sei aber in seiner gesundheitlichen Situation nicht vertretbar, so Diener damals.
Die Deutsche Evangelische Allianz vertritt über eine Million Evangelikale
Äußerungen Dieners hatten im vergangenen Jahr zu einer Kontroverse geführt. Er hatte in Interviews ein neues Denken der Evangelikalen im Blick auf Mission, Politik und Homosexualität gefordert. Diener wünschte sich, dass auch Christen, die ihre Homosexualität praktizieren, Mitarbeiter in Gemeinden sein können. Dem widersprachen Teile der evangelikalen Bewegung öffentlich, darunter der frühere proChrist-Hauptredner, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel), auf dessen Initiative hin dann im Januar das „Netzwerk Bibel und Bekenntnis“ entstand. Die Deutsche Evangelische Allianz repräsentiert über eine Million theologisch konservative Protestanten und ist mit etwa 350 missionarischen und diakonischen Werken verbunden. Bekannt ist sie vor allem durch die zu Anfang jedes Jahres an 1.100 Orten stattfindende Allianzgebetswoche.