Flüchtlings-Drama in Hanau: Syrer tötete schwangere Schwester mit 15 Stichen
Hier wohnte die Syrerin Ramia A. (30) mit ihrer Familie.Foto: Screenshot/Youtube
Erst seit dem Sommer wohnte die 30-jährige Syrerin Ramia A. mit ihrem Mann Ayman A. (31) und dem gemeinsamen Sohn (6) in der kleinen Wohnung im 4. OG.
Nach
-Informationen hatte Ramia zudem einen Liebhaber, einen Ägypter, war im 5. Monat von ihm schwanger – ein bezahltes Verhältnis. Außerdem gebe es 80 Sexvideos, die Ayman drohte, zu veröffentlichen. Die Schreckensnacht des 7. JanuarAm 7. Januar eskaliert ein Streit zwischen der syrischen Frau, ihrem Mann und ihren zwei Brüdern – das Ende: eine Tragödie.
Es ist Donnerstagnacht, kurz nach 22 Uhr. In der Wohnung des Ehepaares in der Freigerichtstraße in Hanau klingelt es an der Tür. Ramias Brüder Mostafa (22) und Mohammad (26) stehen davor. Als Ayman A. die Tür öffnet, wird er sogleich mehrfach von Mohammad, dem älteren der Brüder, geschlagen.
Sie rennen die Treppen vom 4. OG aus herunter, Ramia folgt, bleibt im 3. OG stehen. Alle schreien laut. Mostafa, der jüngere, knallt durch. Die Schreie hätten ihn an Bombenangriffe in Syrien erinnert. Da seien „seine Sicherungen durchgebrannt, er sei durchgeknallt“, schildert er später vor Gericht. Er hätte nie vorgehabt, seine Schwester zu töten. Er habe sie geliebt und akzeptiert.
Laut Staatsanwaltschaft tötete er seine Schwester mit 15 Messerstichen in Hals und Brust, auch das ungeborene Kind starb.
Dem Bruder Mohammad, der zur Tat schweigt und weinend im Gerichtssaal auf der Anklagebank hinter seinem Bruder sitzt, wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Ramia habe nach der Messerattacke noch gelebt.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Die FluchtAls die Beamten in der Wohnung ankamen, fehlte von den Tätern jede Spur. Noch in der Tatnacht stürmte das SEK die Wohnung von Mostafa, nur hundert Meter vom Tatort entfernt. Die Brüder waren öfters hier. Bald darauf wurde im Gelnhausener Flüchtlingsheim nach dem anderen Bruder, Mohammad, gesucht, vergeblich.
Um 16.15 Uhr erfolgte an einer Straßensperre der Zugriff auf ein Taxi in der Eifel, nahe Trier. Drin saßen die beiden Brüder, die offenbar bei Bekannten untertauchen wollten. Sie leisteten keinen Widerstand.
Der entscheidende Hinweis kam von Flüchtlingen aus Mohammads Unterkunft in Gelnhausen. (sm)