Bad Blankenburg (idea) – Zwischen dem Gott des Christentums und des Islams gibt es neben Gemeinsamkeiten auch große Unterschiede. Diese Ansicht vertrat der aus dem Libanon stammende Pfarrer Hanna Josua (Backnang bei Stuttgart) in einem Seminar auf der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz am 29. Juli im thüringischen Bad Blankenburg. Josua ist Pfarrer der Arabischen Evangelischen Gemeinde Stuttgart und vertritt die Evangelische Allianz in der Konferenz für Islamfragen der EKD. Der Koran sei, so Josua, stark von „jüdisch-christlichen Gedanken“ geprägt. Muslime und Christen glaubten an Gott als den Schöpfer der Welt. Eine der wichtigsten Unterschiede sei aber, dass Gott im Islam niemals der Vater von Jesus sein könnte, weil dies als ein Angriff auf Gottes Einmaligkeit gesehen werden würde. Im christlichen Glauben sei Gott für die Menschen ein Gegenüber, im muslimischen sei er unnahbar und habe keine Beziehung zu den Menschen. Es gebe im Islam keine Aussagen über ihn und sein Inneres. Josua: „Wir hingegen sind Ebenbild Gottes. Dadurch würdigt der christliche Glaube Menschen so sehr, dass sie unantastbar werden – egal, wo sie herkommen und wie sie aussehen.“
Muezzinruf und Glockenläuten sind nicht vergleichbar
Laut Josua ist der Muezzinruf mit dem Geläut von Kirchenglocken nicht zu vergleichen. Der islamische Ruf verkündige die Herrschaft Allahs überall dort, wo die Stimme zu hören sei. Man müsse sich fragen, ob „wir in Deutschland tagtäglich dieses Bekenntnis ungewollt hören müssen“, so Josua. Gemeinsame Gebete von Muslimen und Christen lehnte er ab. Denn es sei eindeutig und unmissverständlich, dass ein Christ nach der ersten Sure des Korans als ein Mensch bezeichnet wird, der „in die Irre“ gehen wird.