ZDF behauptete: Israel erzieht seine Schüler zum Töten
Mainz (idea) – Die Nachrichtensendung „heute+“ des ZDF (Mainz) ist in die Kritik geraten. Sie hatte am 5. Juli in der Ankündigung eines TV-Beitrags behauptet, Israel erziehe seine Schulkinder dazu, Palästinenser zu hassen und zu töten. Wörtlich hieß es dort: „Erzogen zum Hass? Wie israelische und palästinensische Kinder dazu gebracht werden sollen, sich gegenseitig zu verachten – und zu töten.“ Daraufhin beschwerten sich viele Zuschauer in Internet-Foren. Das ZDF arbeite mit Unterstellungen und liefere keine Beweise für die Aussage.
Mittlerweile ist der Zusatz „und zu töten“ aus der ZDF-Mediathek und auf der Facebook-Seite der Sendung verschwunden. Der Fernsehsender teilte auf Anfrage der „BILD“ mit, dass man diese Formulierung entfernt habe, „weil sie – im Gegensatz zum differenzierten Beitrag selbst – unangemessen verkürzt war und deshalb zu Missverständnissen führen konnte“. Wie die Zeitung ferner schreibt, befindet sich in dem Beitrag selbst kein Beleg dafür, dass in Israels Schulen Kinder verhetzt werden. Es werde allerdings angeprangert, dass die Palästinenser häufig negativ dargestellt würden. Vor allem werde das „Gift der Hamas-Propaganda“ dokumentiert, die im Kinderfernsehen offen gegen Israel hetze und im Schultheater Krieg gegen Juden spielen lasse.
Die ZDF-Studioleiterin in Tel Aviv, Nicola Albrecht, lässt in ihrem Beitrag unter anderen die Sprachwissenschaftlerin Prof. Nurit Peled-Elhanan (Jerusalem) zu Wort kommen. Am Ende heißt es, dass laut Peled-Elhanan isralische Kinder lernen, dass „Palästinenser keine Menschen sind, mit denen man in Frieden leben oder gar befreundet sein kann“. Laut dem „Israelnetz“ (Wetzlar) bleibt unerwähnt, dass jüdisch-israelische Schulen durchaus darum bemüht seien, Begegnungen mit Palästinensern zu schaffen. Das ZDF wiederum vertrat gegenüber dem „Israelnetz“ die Meinung, die Aussage von Peled-Elhanan beziehe sich auf ein generelles Bild und schließe damit inhaltlich keineswegs aus, „dass es auf beiden Seiten Projekte gibt, die für Versöhnung und gegen den Hass arbeiten“.