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Gundlach: Gegen den Trend wachsen zu wollen, war ein „Fehler


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Rolf

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Gundlach: Gegen den Trend wachsen zu wollen, war ein „Fehler

 

Hannover (idea) – Eine selbstkritische Zwischenbilanz des 2006 begonnenen EKD-Reformprozesses „Kirche der Freiheit“ hat der Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD, Thies Gundlach (Hannover), gezogen. Das Papier sah unter anderem vor, die missionarischen Anstrengungen zu intensivieren, die Zahl der Mitglieder zu halten und die der Gottesdienstbesucher zu steigern. Wie Gundlach im Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, war es ein „Fehler“, gegen den Trend wachsen zu wollen: „Wir haben die Kraft gesellschaftlicher Trends unterschätzt. Ich selbst war vor zehn Jahren begeistert von der Wiederkehr der Religionen und hatte gehofft, dass dadurch auch unserer Kirche neuer Wind unter die Flügel weht. Dass es anders kommen könnte, habe ich damals nicht gesehen.“ Die Mitgliederzahl der evangelischen Kirche sank zwischen 2004 und 2014 um drei Millionen auf 22,6 Millionen (aktuelle EKD-Statistik). 2030 könnten es Prognosen zufolge nur noch 17 Millionen sein. Hinzu komme, dass die Weitergabe des christlichen Glaubens in allen Milieus stocke: „Es gelingt derzeit weder der liberalen noch der evangelikalen Bewegung, den Glauben problemlos an die nächste Generation weiterzugeben.“ Die EKD investiere deshalb einen erheblichen Teil ihrer Mittel in evangelische Kindertagesstätten und Schulen, in Kindergottesdienste und Konfirmandenarbeit.

 

Statt acht bis zwölf gibt es noch 20 Landeskirchen

 

Auch andere im Papier genannte Ziele habe man nicht erreicht. So sollte die Zahl der Landeskirchen von damals 23 auf acht bis zwölf reduziert werden; gegenwärtig gibt es 20. Er gehe jedoch davon aus, dass die Debatte bis 2030 wieder drängender werde, so Gundlach. Auch das Bestreben, dass zehn Prozent der Kirchenmitglieder sonntags den Gottesdienst besuchen, habe sich nicht erfüllt. Laut EKD-Statistik sind es gegenwärtig 3,4 Prozent. Gundlach vermutet, dass es sieben Prozent sein könnten, wenn man alle Gottesdienstformate berücksichtigen würde und nicht nur bestimmte „Zählsonntage“. Es gebe aber auch Entwicklungen infolge des Reformprozesses, für die er dankbar sei. Als Beispiel nannte er, dass sich die Qualität vieler Gottesdienste und Amtshandlungen gesteigert habe und dass Gemeindeformen vielfältiger geworden seien. Auch von den Reformzentren für evangelische Predigtkultur, für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst sowie für Mission in der Region gingen wertvolle Impulse aus. An den Grundimpulsen des Papiers halte er fest, so Gundlach – „mit einer entscheidenden Korrektur: Ich würde heute noch stärker über die geistliche Beheimatung in der Kirche nachdenken.“ Den Geist Gottes könne man zwar nicht organisieren, „aber Organisation kann ihm sehr im Wege stehen“.


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