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Für Vielfalt in Glaubensfragen


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Rolf

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Für Vielfalt in Glaubensfragen






Kassel (idea) – Für Vielfalt in Glaubensfragen haben sich zwei Repräsentanten der größten deutschen Freikirche, des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), ausgesprochen. Wie Präsident Hartmut Riemenschneider (Pinneberg) und Generalsekretär Christoph Stiba (Wustermark-Elstal bei Berlin) in ihrem gemeinsamen Bericht vor der Bundesratstagung (Synode) am 29. Mai in Kassel erklärten, dürfen Gemeindemitglieder verschieden sein in der Ausprägung ihrer Frömmigkeit, in ihren theologischen Erkenntnissen und auch in ihren ethischen Schlüssen. Dies gelte auch für Fragen der Homosexualität. Man gestehe sich in der Freikirche zu, „dass wir – alle mit der Bibel in der Hand und dem Geist Gottes im Herzen – zu unterschiedlichen Erkenntnissen gelangen“. Wichtig sei bei allem, dass Christus in der Mitte stehe. Es gelte, diese Vielfalt zu gestalten „und einander in Liebe und Respekt zu ertragen“.

Kontroverse um Haltung zur Homosexualität

Die beiden Repräsentanten verteidigten den Offenen Brief des Bundespräsidiums zur Homosexualität vom Februar 2013. Darin hatte sich das Leitungsgremium für die ehrenamtliche Mitarbeit homosexuell lebender Mitglieder in der Gemeinde ausgesprochen, praktizierte Homosexualität unter Geistlichen aber abgelehnt. Der Brief war in Gemeinden und unter Pastoren auf Zustimmung, aber auch Kritik gestoßen. Riemenschneider und Stiba: „Die Stellung zum Thema Homosexualität ist nicht Inhalt des Glaubensbekenntnisses. Die Versuche, es dazu zu machen, sind dem Zeitgeist geschuldet.“ Manche Mitglieder hätten bekundet, dass sie sich nicht trauten, ihre Meinung in ihrer Gemeinde frei zu äußern: „Das darf nicht sein.“ Nötig sei eine offene Gesprächsatmosphäre. Beide kritisierten ferner, dass Gemeinden mitunter „leider häufig den Eindruck erweckt haben, dass Homosexualität zu den schlimmsten aller Sünden gehört“. Ausgrenzung sei nicht im Sinne des Evangeliums. Kritik übten sie ferner an dem Bildungsplan der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg, der für die Akzeptanz sexueller Vielfalt wirbt. Stiba: „Hier geht es nicht mehr um Toleranz, sondern eher um eine ideologische Leitkultur.“

Für ein starkes Deutschland, das zum Frieden beiträgt

Die beiden Repräsentanten erinnerten ferner an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren: „Beide Ereignisse führen uns die menschenverachtende Brutalität von Kriegen vor Augen.“ Man sehe heute – gemeinsam mit anderen Freikirchen – mit Sorge, dass in Reden führender Politiker „eine stärkere militärische Präsenz Deutschlands in der Welt gefordert wird“. Man müsse jedem Kriegstreiben wehren. Stiba und Riemenschneider: „Wir wünschen uns ein starkes Deutschland, das zum Frieden, zu Gerechtigkeit und Entwicklung in der Welt beiträgt.“ Besorgt beobachten beide auch die Entwicklung im Osten der Ukraine. Dass in dieser anspannten Lage die Präsidenten der Baptistenbünde der Ukraine und Russlands das Gespräch miteinander gesucht hätten, sei „ein Zeichen für die Kraft des Evangeliums inmitten einer verworrenen Lage“.

Die Gemeinde ist die Hoffnung der Welt

Bei der Eröffnung der Tagung hatte Stiba die Bedeutung der Ortsgemeinde bei der Weitergabe der christlichen Botschaft unterstrichen. „Die Gemeinde ist die Hoffnung der Welt“, sagte er in seiner Predigt. Das Treffen mit rund 900 Delegierten und Gästen aus über 800 Gemeinden steht unter dem Motto „Gründer:Zeit“. Stiba wünscht sich, dass der „Geist der Gründerzeit“ neu die Freikirche erfasse. Gründerzeit nennt man in der Geschichte Mitteleuropas jene Phase im 19. Jahrhundert, die vom wirtschaftlichen Aufbruch gekennzeichnet war. Stiba zufolge ist es auch im Gemeindeleben notwendig, an den Mut, die Begeisterung und die Hingabe jener Jahre anzuknüpfen, um von Jesus Christus weiterzusagen. Dabei könne man von den ersten christlichen Gemeinden lernen, über die die Apostelgeschichte im Neuen Testament berichtet: „Da gab es keine Strategie und kein Evangelisationkonzept.“ Stiba rief dazu auf, sich bei der Weitergabe des Evangeliums auf „die Hauptsache“ zu konzentrieren, Jesus Christus.

Nordstern-Gemeinde: Gottesdienste im Hotel

Auf der Tagung werden Gemeinden vorgestellt, die sich in den letzten drei Jahren dem Bund angeschlossen haben. Den Auftakt bildete die Gemeinde „Nordstern“ in Frankfurt am Main. Sie verfügt über keine eigenen Räume, sondern feiert ihre Gottesdienste mit derzeit bis zu 30 Besuchern in einem Hotel. Ihr Pastor Stephan Pues war zusammen mit elf weiteren Helfern in die Mainmetropole umgezogen, um eine Gemeinde zu gründen, die junge, erfolgreiche Großstädter anspricht. Zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden gehören über 72.000 Mitglieder in 673 Baptistengemeinden und gut 9.000 Mitglieder in 130 Brüdergemeinden.

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