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Exorzismus: Feiert der Teufel ein Comeback?


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Rolf

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Exorzismus: Feiert der Teufel ein Comeback?






Bei Ärzten, Geistlichen und Exorzisten häufen sich die Anfragen Hilfe suchender Menschen. Die meinen, sie seien von einem Dämon oder gar dem Teufel besessen. Das berichtet das Magazin Focus in seiner aktuellen Ausgabe.


Ärzte, Kirchenleute und Beratungsstellen haben den Eindruck, dass Teufelsaustreibung und Besessenheit für immer mehr Menschen ein reales Problem seien. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter dem Titel „Und erlöse uns von dem Bösen“ in seiner aktuellen Ausgabe. Die Menschen wüßten demnach nicht mehr weiter in einer Welt, in der ihnen das Böse übermächtig erscheine. Daher suchten sie Rat. Unter den Hilfesuchenden fänden sich viele junge Frauen mit Migrationshintergrund aus Osteuropa.

Das Magazin berichtet von dem katholischen Priester des Pallottiner-Ordens Jörg Müller, der alleine aus dem Raum München und Freising hunderte Anfragen von Menschen bekommen habe, die sich nach den Worten Müllers für „dämonisch belastet“ hielten. Der katholische Theologe berichtet von einem Exorzismus, den er selbst beobachtet hat: „Das Augenverdrehen, Schreien, Sprachenwechseln und die tiefe Bassstimme der Frau waren sehr spektakulär, das war ein Grenzfall.“ Offiziell werde der große Exorzismus in Deutschland seit dem Jahr 1976 nicht mehr praktiziert, schreibt der Focus.

Die deutsche Bischofskonferenz äußerte sich im Jahr 2005 in einer Handreichung so: „Der große Exorzismus darf nur dann angewandt werden, wenn es für den Exorzisten auch mit moralischer Sicherheit feststeht, dass es sich um Besessenheit handelt und der Betroffene, wenn möglich, zustimmt.“ Um zu einem solchen Urteil zu gelangen, solle der Exorzist nach Möglichkeit Experten der Medizin und der Psychiatrie heranziehen.

Der Exorzismus dürfe dem Bericht zufolge kein Ersatz für ärtzliche Bemühungen sein. Der Bericht wirft die Frage auf, wo die genaue Grenze zwischen Theologie und Therapie liegt? Diese Frage stelle sich auch Pater Müller. Wann müsse ein Mensch in die Klinik, wann in die Kirche? Müller teste die Glaubwürdigkeit der Hilfesuchenden, indem er zwei Schüsseln Wasser auf den Tisch stelle und dann wissen wolle, in welcher das Weihwasser sei. Oder er behaupte, auf der Unterseite des Stuhls sei ein Kreuz aufgemalt. Wer im flaschen Moment zucke, würde als Lügner entlarvt.

Das katholische Kirchenrecht sehe für jedes Bistum einen eigenen Exorzismusbeauftragten vor, schreibt Focus. Doch wo früher exorziert worden sei, solle heute der Seelsorger helfen. Gero Winkelmann ist Vorsitzender des Bundes Katholischer Ärzte und will nun einen Arbeitskreis „Geistliche Hilfe“ gründen und sich mit dem „korrekten Umgang mit dem Tabu-Thema Exorzismus“ beschäftigen, berichtet das Nachrichtenmagazin. „Bisher wird man mit dem Thema ausgelacht. Die Ärzteschaft und die Kirche sind bereit, sich damit ernsthaft auseinanderzusetzen“, zitiert Focus den Mediziner.

In Freiburg prüft hingegen die Parapsychologische Beratungsstelle nicht die Hilfesuchenden, sondern die Heiler. Rund 3.000 Menschen bäten jedes Jahr um Rat bei der Einrichtung, die nach Focus-Informationen eine Art Prüfliste anbietet. „Viele Menschen finden in selbst ernannten Geisteraustreibern zum ersten Mal jemanden, der ihnen überhaupt glaubt“, erklärt Sarah Pohl, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der Einrichtung. Ziel der Beratung sei es, den Menschen wieder mehr Veantwortung beizubringen. Pohl vertritt die Auffassung, auf Dauer könne kein Exorzist helfen. Letztlich blieben die Menschen mit ihren Dämonen allein.
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