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Christliche Landschaft im Umbruch


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Rolf

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Christliche Landschaft im Umbruch






Berlin (idea) – Die christliche Landschaft in Deutschland ist im Umbruch. Während die beiden Großkirchen und die traditionellen Freikirchen meist schrumpfen oder stagnieren, entsteht neben ihnen eine Vielzahl eigenständiger, wachsender Gemeinden und Sammlungsbewegungen. Migration, Mission und religiöse Globalisierung verstärkten die innerchristliche Vielfalt, schreibt der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Reinhard Hempelmann (Berlin), im Materialdienst dieser Einrichtung der EKD. Er führt unterschiedliche Bewegungen an: mehrere hundert konfessionsunabhängige pfingstkirchlich-charismatische Gemeinden, ferner theologisch konservative, evangelikal-bibelfundamentalistische Gruppen sowie Einwanderer- und Aussiedlergemeinden. Das freikirchliche Spektrum habe sich dadurch stark ausgeweitet, wobei es keine verlässlichen Mitgliederzahlen gebe. So gehörten den zehn Mitgliedskirchen und vier Gastmitgliedskirchen der Vereinigung Evangelischer Freikirchen insgesamt rund 280.000 Erwachsene an, doch sei die Gesamtzahl freikirchlich geprägter Christen wahrscheinlich doppelt so hoch, so Hempelmann.

Pfingstgemeinden vor allem in Großstädten

Die freien pfingstlich-charismatischen Gemeinden sind nach seinen Angaben vor allem in Großstädten angesiedelt, etwa die Christlichen Zentren, die Calvary Chapels, die Gemeinden der International Christian Fellowship (ICF), die „Gemeinde auf dem Weg“ in Berlin und das Gospel-Forum (früher Biblische Glaubensgemeinde), in Stuttgart. Diese Gemeinde mit rund 4.500 Mitgliedern gilt als Deutschlands am besten besuchte Kirche. Hauptpastor Peter Wenz gehört dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz an.

Nein zu evangelischer und katholischer Kirche

Im Unterschied zu diesen Gemeinden ist laut Hempelmann ein weiterer Typ freikirchlicher Gemeindebildungen theologisch konservativ und „bibel-fundamentalistisch“ geprägt. So unterhalte die „Konferenz für Gemeindegründung“ (KfG) Kontakte zu einigen hundert kleinen Gemeinden, etwa freie Brüdergemeinden oder Biblische Missionsgemeinden. Meist lehnten sie landeskirchliche Strukturen und die römisch-katholische Kirche als „unbiblische Systeme“ ab. Die KfG wende sich auch gegen einen modernen Evangelikalismus, in dem Marketingmethoden mehr Gewicht hätten als geistliche Inhalte. Ein distanziertes Verhältnis hätten diese Gemeinden auch zur pfingstlich-charismatischen Bewegung.

Unwissenheit über Migranten

Zunehmende Bedeutung gewinnen laut Hempelmann Migrantengemeinden, die in städtischen Regionen „wie Pilze aus dem Boden“ schössen. Koreanische, indonesische oder afrikanische Gemeinden gehörten zum Erscheinungsbild einer zunehmenden christlichen Pluralisierung. Im Blick auf das religiöse Leben der Migranten, denen der christliche Glaube sehr wichtig sei, herrsche weithin Unwissenheit vor. Viele praktizierten eine pfingstlich-charismatische Frömmigkeit.

Aussiedler: Integration in bestehende Gemeinden misslungen

Eine andere Ausrichtung hätten die Aussiedlergemeinden. Ihre Eingliederung in die deutsche Gesellschaft sei ein langer Prozess. Bei älteren Russlanddeutschen treffe eine rigide Moral auf die liberaleren Normen der Einheimischen. Ihre Lebensformen seien durch kulturellen und religiösen Traditionalismus geprägt. Trotz ihrer konfessionellen Orientierung etwa als Baptisten, Mennoniten, Pfingstler oder Lutheraner sei die Integration in bestehende freikirchliche Gemeinden nicht gelungen.

Deutschland folgt weltweitem Trend

Insgesamt gewinne das freikirchliche Spektrum des Protestantismus besonders unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Gewicht. Deutschland folge damit einem weltweiten Trend. Hempelmann: „Christliches Leben scheint gegenwärtig am augenfälligsten in den von den historischen Kirchen und Denominationen mehr oder weniger unabhängigen Gemeinschaftsgruppen, Gemeinden und Kirchen zu pulsieren.“

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