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Minsk, Belarus


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#1
Rolf

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Minsk, Belarus





www.jeremia.ch 29.8.13



Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum. Ps. 2,8

Liebe Geschwister, ich bin letzten Montag von meiner Reise nach Belarus, Weissrussland genannt, zurückgekehrt. Durch die Vermittlung von Klaus Puplihuisen, dem Übersetzer von Derek Prince, bin ich von einem Pastor am Flughafen Minsk abgeholt worden. Dieser Bruder hatte für mich auch eine gute Schlafmöglichkeit gefunden und so musste ich nicht in der gefüllten Jugendherberge wohnen. Ich war sehr dankbar für die Wohnung einer Schwester.

Wie ihr wisst, wird Belarus von Präsidenten Lukaschenko regiert, einem Diktator der sich mit der Orthodoxen Kirche gut versteht. Das ist mit der Grund, dass es nicht immer für Gemeinden die neu sind, einfach ist. Als der Eiserne Vorhang 1989 fiel gab es in Russland, aber auch in Belarus Erweckung. Das Evangelium wurde auf den Strassen gepredigt und viele kamen zu Jesus. Aber bald war das alles wieder vorbei, viele fielen vom Glauben ab und viele, auch Christen sind in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Amerika oder sonst irgendwohin ausgewandert. Dann übernahmen die Diktatoren und die Gemeinden haben sich wieder brav in ihre Gebäude zurückgezogen.

Obwohl Belarus von einem Diktator regiert wird, ist die Orthodoxe Kirche mächtig. Du siehst auf Gebäuden das Bild von Maria umgeben von Engeln, man sieht Nonnen in Supermärkten, die ihre Stände haben und Geld oder Gebete für die Toten oder Lebenden sammeln. Du siehst Nonnen in den Metrostationen dasselbe tun, etc. Belarus ist fest in den Händen der Himmelskönigin. Männer, Frauen und Kinder gehen in die Kirche, bekreuzigen sich, zünden Kerzen an und versuchen irgendetwas zu beten und natürlich darf man nicht vergessen etwas Geld für die arme Kirche zu spenden. Sind alle diese Leute Heuchler? Ich glaube viele von diesen Menschen meinen es ehrlich, aber sie sind gefangen von ihrer „lieben“ Kirche. Die Eltern waren so, die Grosseltern waren so, „also ich kann doch nicht untreu sein“!

Ich kann Orthodoxe Menschen gut verstehen, denn ich war selber eine. Es ist eine Tragödie. Ich habe schon mehrmals in früheren Briefen gesagt, dass die Orthodoxen Christen schwieriger zu erreichen sind als Moslems oder andere Menschen. Weil in Belarus wie auch in islamischen Ländern eine Diktatur herrscht, habe ich versucht vorsichtig zu sein. Eines Tages wollte ich einer älteren Frau ein Traktat geben, doch sie gab mir einen Zettel und entfernte sich. Russisch ist für mich nicht einfacher als Chinesisch aber ich habe irgendwie verstanden, dass es die Einladung zu einer Kirche sein musste. So habe ich diese Kirche gesucht und gefunden. Es war die grösste Pfingstgemeinde in der Stadt Minsk. Es ist so etwas wie Buchegg in Zürich. Ich hatte einige Traktate von zu Hause mitgenommen. Es war mir aber klar, dass ich mehr brauchte und so hatte ich gehofft in dieser Pfingstgemeinde Material zu finden.

Man würde es nicht glauben, aber ich musste feststellen, dass niemand Traktate und Gleiches hatte, weder die Baptisten noch die Pfingstler noch sonst jemand. Nachdem ich einige Zeit mit einer Sekretärin dieser Gemeinde gesprochen hatte, bin ich enttäuscht weggegangen. Unterwegs dachte ich, was mache ich jetzt? Plötzlich sah ich einen Mann und eine Frau die Leuten auf der Strasse etwas zusteckten. Ich hatte diese dann angesprochen wobei sich herausstellte, dass er ein bekehrter ex-Moslem aus Syrien ist und sie eine Belarussin, seine Frau. Sie haben mir klar gemacht, dass sie die Einzigen seien, die Material haben und auf die Strassen gehen. Das weil viele Gemeinden gar nicht die Last für die Verlorenen haben. Die Begegnung mit ihnen hat mir Mut gemacht nicht mehr zu vorsichtig zu sein sondern so viele Traktate wie möglich zu verteilen; bei Bedarf hatte ich dann bei ihnen Material geholt. Das einzige Problem war die Sprache, viele Belarussen reden kein Englisch oder getrauen sich nicht, aber hie und da hat es spezielle Begegnungen gegeben.

Eine von den ersten Personen mit der ich reden konnte war ein Saudiaraber. Ich habe nach dieser Begegnung gedacht, wenn ich nur für ihn hierher kommen musste hat es sich gelohnt. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass es einen Preis koste in Saudi Arabien Christ zu werden, hat er mir erklärt, dass er das wisse, denn jede Woche sei ein Artikel über das in den Zeitungen seines Landes. Es hat einige arabische Leute in der Kommunistischen Welt, doch nicht so viel wie bei uns. Sie studieren dort und manchmal heiraten sie eine Einheimische. Es scheint, dass kaum jemand sich um sie kümmert. Eines Tages traf ich eine Frau, die Krebs hatte. Sie war eine Jüdin; Belarus hatte früher viele Juden. Ich habe für sie gebetet und wir haben uns umarmt obwohl wir uns kaum kannten. Später durfte ich auch mit einem jungen Mann jüdischer Abstammung reden.

Ich durfte hunderte von Traktaten verteilen und einige Gespräche führen, aber meine grösste Freude war letzten Samstag als ich einen jungen Mann ansprach. Er sagte mir, er hätte viele Fragen und wollte mich gar nicht weggehen lassen. So sind wir in ein Café in der Nähe gegangen, dahin auch sein Freund kam und wir haben ernsthaft über den Glauben gesprochen. Es war wirklich eine herrliche Begegnung. Das hat mir wieder gezeigt, dass viele Menschen nicht Atheisten sind, weil sie nicht glauben wollen sondern weil sie enttäuscht sind von der Kirche und ihrem System.

Als ich nach Minsk kam hat der Herr mir klar gemacht, dass Sünde (Gebanntes) in der Gemeinde ist, dass die Gemeinde dadurch zu schwach ist und nicht stehen kann gegen den Feind. Ich bin in eine Bibelschule gegangen, um Verteilschriften zu finden und der Herr gab mir das Wort: es ist Zeit, dass das Gericht anfängt im Hause Gottes. Viele Christen in Belarus glauben nicht, dass wir in der Endzeit leben, sie meinen, dass das erst in den Zeiten ihrer Kinder und Grosskinder geschehen wird. Das hat mir die Sekretärin der Pfingstgemeinde gesagt, sie war erschrocken als ich ihr ein paar Sachen erklärte. Kein Wunder kann man mit den Leuten in Belarus nicht über Endzeit reden, die fühlen sich so sicher, es ist nicht normal. Es schmeckt nach Wohlstand, so freuen sich Christen wie auch die Weltmenschen auf ein besseres Leben.

Wenn die Christen es nicht glauben, wie soll es denn die Welt glauben! Die Gemeinden haben keine Ahnung über die Verführung die überall ist. Die Sekretärin dieser Pfingstgemeinde sagte mir: unsere Pastoren schauen sicher gut, dass nichts Falsches hineinkommt! Ich bin in den Bücherladen der Gemeinde gegangen und habe Bücher von 3-4 Kontemplativen gefunden. Wenn ich danach gesucht hätte, hätte ich sicher mehr gefunden. Sie erzählte mir noch, dass viele vom Glauben abfallen und dass Ungutes geschehe!

Ich war zwei-, dreimal in den Gottesdiensten dieser Pfingstgemeinde und habe mir viele Gedanken gemacht. Warum sind unsere Gemeinden in diesem Zustand? Warum haben wir so wenig Einfluss auf die Gesellschaft, warum sind wir so schwach?

Es gibt sicher Pastoren und Leiter, die nicht vom Herrn gesalbt sind, die nicht vom Herrn berufen sind, sie haben einfach eine Bibelschule besucht, ein Diplom erhalten und herrschen jetzt über die Gemeinde. Aber es gibt auch die aufrichtigen Pastoren, die wirklich den Herrn und sein Volk lieben, die oft klar predigen und trotzdem - es ist als bewegt sich nichts mehr. Wir haben Sonntag für Sonntag unsere Programme: 2-3 Lieder, dass die Leute aufwachen, eine lange Predigt über Geld, eine Predigt über irgendein Thema, ein paar Lieder mehr und wir verabschieden uns auf den nächsten Sonntag. Wir sind gefangen in- und von einem System. Wir alle haben die Katholische- oder die Orthodoxe Kirche oder irgendeine Religion verlassen und haben uns zu Jesus bekehrt.

Aber ist es nicht so, dass wir heute genau so in einem gleichen System leben? Was ist noch der Unterschied zwischen uns und der Katholischen Kirche? Wir predigen „noch“ die Wiedergeburt, wir taufen keine Kinder, wir zünden keine Kerzen an oder wir beugen uns nicht vor Ikonen, etc. Aber wir haben etwas Wesentliches von der Katholischen- und Orthodoxen Kirche übernommen: die Trennung zwischen Priester (Pastoren) und Laien.
Die Bibel spricht von Jüngern, die Bibel sagt wir alle sind Priester des Lebendigen Gottes! Lebst du als Priester oder meinst du nur dein Pastor ist Priester? Was macht ein Priester? Er bringt Menschen zu Jesus, er tauft, er betet für die Kranken, er treibt Dämonen aus und macht alles was die Apostel oder Jesus gemacht haben.

So sollte es sein aber ist es so? Gott wollte nie, dass sein Volk einfach zwei Stunden auf einem Stuhl sitzt, einem ungesalbten „Gesalbten“ zuhört und nach Hause geht und wartet bis nächsten Sonntag. Das war nie der Plan Gottes. Bist du ein Priester, dann musst du immer bereit sein zu predigen, wo Predigen nötig ist, zu lehren wo Lehren nötig ist, zu heilen wo Heilung nötig ist, zu taufen wo Taufe nötig ist, und und und. Die Apostel, Propheten, Evangelisten, Lehrer und Hirten sind da oder sollten da sein, um dich genau zu dem zu ermutigen. Wenn du in einem Ort lebst, wo keine Gemeinde ist, was wirst du machen? Eine Gemeinde anfangen in deinem Haus. Wenn jemand im Spital das Abendmahl nehmen will, was wirst du machen? Wirst du herumtelefonieren, um einen „Pastor“ zu finden? Nein, du wirst das Abendmahl geben, du bist ein Priester Gottes.

Warum ist die Gemeinde so verweltlicht? Wer nicht beschäftigt ist im Reich Gottes wird mit Weltsachen beschäftigt sein. Wie viele sind mit Freude und Begeisterung zu Jesus gekommen aber nach ein paar Monaten wurde ihre Freude abgetötet, denn dieses babylonische System der Kirche und der heutigen Gemeinde hat viele abgetötet! Wie viele sind weg vom Glauben, weil sie dieses antichristliche System, das ein Bibelschuldiplom verlangt aber sich nicht kümmert um Gehorsam, um Heiligung, um die Priesterschaft eines jeden Christen, nicht ertragen konnten. Ich sass in dieser grossen Pfingstgemeinde in Minsk und habe geweint über das „Abtöten“ von so vielen Geschwistern. Dieses System ist so stark, das kann nur durch die Elias Gottes zerschlagen werden und es wird zerschlagen werden, damit die Millionen von gefangenen Christen frei werden.

Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit! Stehe auf, bete, gehe hin, bringe das Evangelium, taufe Menschen, heile Menschen, treibe Dämonen aus, tue was vor dir ist und wenn dich jemand stoppen will, weil du kein „Studierter“ bist, kein Diplom hast, dann lass dich nicht entmutigen, gehe weiter, tue das was Jesus getan hat. Jesus sucht Jünger keine Stuhlwärmer!
Am ersten Sonntag in Minsk hat mir der Pastor der mich vom Flughafen abgeholt hat erlaubt etwas für ca. 10 Minuten zu sagen. Ich habe meinen Mund geöffnet und eine halbe Stunde oder länger gesprochen. Habe das Schwert gebraucht, sie hatten so etwas von einer kleinen Frau nicht erwartet. Der Pastor bekam nachträglich viele Rückmeldungen, einige wurden überführt und ermutigt ihr Leben zu verändern.

Auf dem Rückweg neben mir im Flugzeug sass ein Belarusse aus Berlin. Wir haben die ganze Zeit geredet und bevor das Flugzeug in Frankfurt gelandet ist, habe ich gebetet, dass die Engel Gottes das Flugzeug sanft herunterbringen. Mein Nachbar sagte: das war aber sanft! Ich sagte ihm: wissen Sie warum? Er lachte und sagte: weil Sie hier sitzen? Ich sagte: wissen Sie die Engel Gottes haben es herunter gebracht, wir sollten für alles beten aber oft tun wir es nicht!


Danke für alle Gebete und Unterstützung.



Gottes Segen, Catherine


Jede Stätte, auf die eure Fusssohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe. Joshua 1,3
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