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Zwei Millionen Russen konvertierten zum Christentum


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Rolf

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Zwei Millionen Russen konvertierten zum Christentum





Vor allem gebürtige, nicht unbedingt praktizierende Muslime wechseln häufig den Glauben, sagt ein Religionsexperte.


Moskau (www.kath.net): Zwei Millionen gebürtige Muslime sind in den letzten 15 Jahren in Russland zum Christentum konvertiert, jedoch nur 2.500 Russen zum Islam. Diese Zahlen gab Roman Silantyev, Geschäftsführer des Interreligiösen Rates in Russland, in einem Interview mit dem Wochenmagazin „Itogi“ bekannt, wie „Interfax“ meldete.


„Die Christianisierung ist weniger das Ergebnis einer erfolgreichen Missionstätigkeit, in der nur die Protestanten engagiert sind, sondern der Einfluss der russischen Kultur mit ihren christlichen Wurzeln“, sagte Silantyev. Die Konvertiten seien vor allem gebürtige, nicht unbedingt praktizierende Muslime. „Jene hingegen, die sich wirklich islamische Werte vertreten und regelmäßig die Moschee besuchen, wechseln selten ihren Glauben“. Der Terror beschleunige die Assimilierung von ethnischen und religiösen Minderheiten sei in Russland, meinte er. In Nord-Ossetien sei die Zahl der Muslime um rund ein Drittel gesunken, in Beslan selbst rund um die Hälfte. „Selbst Muslime bestätigen, dass nach jedem Terroranschlag tausende oder gar zehntausende Muslime zum Christentum konvertieren“, erklärte Silantyev.

„Wer die Religion wechselt, den tötet“

Kein Zweifel: Die meisten hier lebenden Muslime wollen ein gutes Miteinander und ein friedliches Zusammenleben. Doch wem der Dialog wirklich wichtig ist, der darf die Augen auch vor Gefahren nicht verschließen, die von radikalen islamischen Kräften ausgehen. Der folgende Beitrag zeigt, wie ernst – ja tod-ernst – es werden kann, wenn Muslime zum Christentum konvertieren. Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, gläubige Muslime pauschal zu verdächtigen. Das wäre fatal. Aber Wegsehen hilft nicht, wenn die Religionsfreiheit in Gefahr ist.

Nassim Ben Iman ist Christ geworden. Er ist vom Islam zum Christentum konvertiert. Seitdem hat sein Leben eine entscheidende Wendung genommen: Nach dem islamischen Gesetz gilt er als vogelfrei. Jeder gläubige Muslim könne ihn töten, sagt er. „Wer die Religion wechselt, den tötet“, zitiert er einen Ausspruch Mohammeds. Als Nassim seinen Eltern gesagt hat, dass er Christ werden möchte, wurde er aus der Familie ausgeschlossen. Ein islamischer Geistlicher habe der Familie Rückendeckung für ein Todesurteil gegeben, berichtet er. Bekannt werde so etwas kaum. „Sehr viel davon tritt überhaupt nicht an die Öffentlichkeit“, sagt Nassim. „Konvertiten werden in der Regel von der eigenen Familie so unter Druck gesetzt, dass sie zumindest in die Heimatländer ausgeflogen werden, um dort in Koranschulen im größeren Familienverband zwangszurückbekehrt zu werden. Wenn das erfolglos geblieben ist, dann registriert man in Deutschland in der Regel nicht, dass irgendwo in Marokko oder Ägypten jemand umgebracht wurde. So etwas passiert. Vor meiner eigenen Bekehrung habe ich selbst von diesen Dingen nichts gewusst“, sagt Nassim.

Angst vor Aktivitäten des Geheimdienstes

Nassim ist kein Einzelfall. Christenverfolgung mitten in Deutschland – gibt es das? Der evangelische Pfarrer Hans Jürgen Kutzner ist mit der Seelsorge von Iranern betraut, die zum Christentum konvertiert sind. In ihrem Heimatland droht ihnen die Todesstrafe. Viele haben zudem Angst vor den Aktivitäten des iranischen Geheimdienstes in Deutschland. Einige berichten von Internetseiten, auf denen ihr Namen veröffentlicht wurde. Für die im Iran zurückgebliebenen Familien bedeutet der Name eines Familienmitgliedes auf einer solchen Liste nichts Gutes. Aber auch die Konvertiten sind in Gefahr, können nicht auf Religionsfreiheit hoffen: „Für uns als Kirche ist die Situation etwas Neues“, sagt Kutzner im Gespräch. „Die letzte Christenverfolgung liegt in Deutschland einige Jahrzehnte zurück. Das war im Dritten Reich, als die Bekennende Kirche verfolgt wurde. Heute stehen wir hilflos da, wenn Konvertiten bedroht werden. Wir haben noch keine Strategie entwickeln können, wie wir als Kirche helfen und schützen können“.

Einzelne islamische Gruppierungen verstoßen gegen die geltende Religionsfreiheit und bedrohen die Angehörigen von christlichen Kirchen, mitten in Deutschland. Nicht selten fordern die gleichen Gruppen für sich große Moscheen und islamischen Religionsunterricht. Wie geht das zusammen? „Es gibt innerhalb des Islam einzelne ideologische Gruppen, die offenbar Religionsfreiheit wie eine Art Ehrschutz für ihre Religion verstehen“, erklärt Heiner Bielefeldt. Bielefeldt ist Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin. „Diese Gruppen reagieren sehr empfindlich, wenn Religionskritik am Islam geübt wird, was ja legitim ist in einer freiheitlichen Gesellschaft“, sagt Bielefeldt. Und weiter: „Es gibt einzelne Gruppen, die so genannte islamische Menschenrechte vertreten. Das sind Menschenrechtsvorstellungen, die ganz unmittelbar auf religiöse Quellen zurückgreifen. Und in diesen Konzepten kommt ganz oft die Religionsfreiheit, aber auch die Gleichberechtigung der Geschlechter gar nicht oder jedenfalls nicht eindeutig vor. Das sind problematische Konzepte von Menschenrechten, die mit den Strukturen einer freiheitlichen Gesellschaft nicht in Übereinstimmung sind“, hebt Bielefeldt hervor.

Liegt dies am Islam selbst? Ist diese Religion, die sich in Europa um ein tolerantes, friedvolles Gesicht müht, im Kern doch intolerant? Eine Antwort ist nicht einfach. Pauschalurteile werden der Wirklichkeit nicht gerecht. Doch Einzelschicksale lassen aufhorchen. Auch das der Konvertitin Sabatina James, die in Österreich lebt. Die gebürtige Pakistani muss seit ihrer Konversion zum Christentum ständig ihren Wohnsitz wechseln. „Ich bin damals zu Polizei gegangen. Dort hat man mir gesagt, ich solle einfach sagen, ich sei wieder Moslem, um der Verfolgung zu entgehen. Wo ist denn da der staatliche Schutz der Religionsfreiheit?“, fragt sie.

Ideal ist, wenn alle Menschen Muslime sind

Sabatina James hat ein Buch über ihr Schicksal geschrieben, um auf die schlimme Lage von Christen und Konvertiten in islamischen Ländern aufmerksam zu machen. „Ich frage mich, warum der Islam nur hier in Europa ein toleranter sein will. Gehen sie doch einmal in ein islamisches Land, dorthin, wo der Islam wirklich gelebt wird, und fragen sie dort einen Christen, wie es ihm geht. Dann merken sie, wie der Islam das Verhältnis zu anderen Religionen wirklich sieht“, sagt James im Gespräch.

In der Tat gibt es kein Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, in dem Christen oder andere religiöse Minderheiten voll gleichberechtigt und unbehelligt leben können. „Auch in der Türkei werden christliche Gottesdienste von der Polizei unterbrochen, um festzustellen, ob unter den Gottesdienstbesuchern Konvertiten sind“, berichtet die Bonner Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher. Warum der Islam so auftritt, erklärt die Wissenschaftlerin folgendermaßen: „Die ideale Gesellschaftsordnung aus islamischer Sicht sieht so aus, dass alle Menschen Muslime sind oder zumindest unter der Sharia, dem islamischen Gesetz leben. Juden und Christen gelten in dieser Gesellschaftsordnung als Bürger zweiter Klasse, die ihre Religion nur unter strikten Restriktionen ausleben dürfen. Andere Religionen als der Islam gelten als vorläufig und als Auslaufmodelle“.

Im Islamrat der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Bonn widerspricht man dieser Auffassung nicht. Dem Vorsitzenden, Ali Kizilkaya, geht es darum, in Europa einen anderen Islam entstehen zu lassen, der sich mit den Werten der Aufklärung und der Demokratie vereinbaren lässt. Doch der Druck, die islamische Basis zu verlieren, ist groß.

Nassim Ben Iman hat seine eigene Erfahrung mit einem anderen islamischen Gremium in Deutschland gemacht: dem Zentralrat der Muslime mit Sitz in Eschweiler. Dieses Gremium hat nach dem 11. September 2001 eine Agenda aufgestellt, die besagt, dass der Islam friedlich sei und Terror ächte. „Ein Freund, der arabischsprachiger Christ ist, hat in Eschweiler angerufen und gesagt: Was ihr da schreibt, entspricht doch gar nicht dem Koran“. Die Antwort sei gewesen: „Das ist ja nur für deutsche Ohren bestimmt. Wir sagen ihnen, was sie hören wollen“, berichtet Nassim.

Christen und Juden gelten im Islam zwar als Schriftbesitzer, sollen aber ihre Schriften gefälscht haben. Die echte Thora und das wahre Evangelium stehen nach muslimischer Auffassung nur im Koran. Deshalb gelten die Religionen der Juden und der Christen auch für Muslime als nicht-vollwertig oder gleichberechtigt: „Der Islam setzt sich absolut. Er betrachtet sich als die einzig wahre Religion“, erklärt Christine Schirrmacher. „Schon der Koran sagt: ,Der Glaube bei Gott ist der Islam‘. Und alle andere Religionen betrachtet der Islam letztlich als verfälscht, als überholt und als abgeirrt.“ Nach Auffassung der Muslime ist Islam die Religion, die am Ende der Zeit herrschen wird. Die Existenz anderer Religionen werde zwar wahrgenommen, bedeutet aber keine prinzipielle Anerkennung, sondern Duldung und keineswegs Gleichberechtigung, so Schirrmacher.

Zeigen, dass einem der Glaube etwas wert ist

Nassim Ben Iman und Sabatina James haben erlebt, was die theoretischen Ausführungen der Islamwissenschaftlerin in der Praxis bedeuten können: Drohung, Gewalt und Angst. „Selbst Pressevertreter haben Angst, kritisch über den Islam zu berichten“, fürchtet James: „Im Zuge meiner Buchveröffentlichung habe ich viele Journalisten und Verleger kennen gelernt, die Angst haben, etwas Kritisches zum Islam zu publizieren“. Neben der Religionsfreiheit für uns Konvertiten gehe es doch im Grunde auch um Meinungs- und Pressefreiheit, sagt sie.

Wer zum Christentum konvertiert, untergräbt nach islamischer Auffassung den Absolutheitsanspruch Mohammeds. „Die Christen müssen deshalb eindeutiger zeigen, dass ihnen ihr eigener Glaube etwas wert ist“, meint Nassim Ben Iman. Massive Bekehrungsversuche von islamischen Gruppen in Deutschland – ein umgekehrtes Vorgehen von Christen in islamischen Ländern ist undenkbar – sieht auch die Islamwissenschaftlerin Schirrmacher. Nur eine gemeinsame Anstrengung der Wertegemeinschaft Europa könne dieses Vordringen verhindern. Wenn dies gelingen soll, muss das Christentum in der Tat seine missionarische Kraft wiederentdecken.

Moslems konvertieren heimlich

Wenn Christen zum Islam übertreten, so stehen sie meist offen zu ihrem neuen Glauben. Muslime aber, die Christen werden, verheimlichen ihren Übertritt – die Scharia sieht für Abtrünnige die Todesstrafe vor.

Hassan Omar* hat sein altes Leben satt. Es gab Zeiten, da der heute 20-Jährige täglich Kokain, Heroin und bezahlten Sex konsumierte. Das Geld dafür stammte aus Raubüberfällen. „Im Zürcher Langstrassenquartier wartete ich mit meinen Kumpels jeweils vor einem Puff, bis ein Freier kam“, erzählt Hassan. Dann wurde der Mann niedergeschlagen und ausgeraubt. Irgendwann kam die Polizei Hassan auf die Schliche. Heute verbüßt der Somalier, der seit seiner Kindheit in der Schweiz lebt, eine mehrjährige Haftstrafe, die er aufgrund seines jugendlichen Alters in einer Arbeitserziehungsanstalt im Kanton Zürich absitzt. „Damals habe ich mir keine Gedanken über die Opfer gemacht”, fährt er fort. Es sei ihm alles egal gewesen, das Leben habe er als sinnlos empfunden. Mittlerweile hat sich dies geändert: Er hat zum Glauben gefunden. “Seit ich Jesus für mich entdeckt habe, bin ich ein anderer Mensch“, sagt er mit leuchtenden Augen. Deshalb will er sich schnellstmöglich taufen lassen. Hassan Omar, gebürtiger Muslim, will noch diesen Sommer zum Christentum konvertieren.

Während in Westeuropa jährlich Tausende vom Christentum zum Islam übertreten, gehen nur wenige den umgekehrten Weg. Für die Schweiz existieren keine Zahlen; in Deutschland, wo 2005 rund 1150 Menschen zum Islam konvertierten, schätzt man, dass ungefähr 2% der 3500 Erwachsenen, die sich pro Jahr taufen lassen, Muslime sind. Dieses Ungleichgewicht hat mitunter einen Grund: Der Übertritt eines Muslims zum Christentum ist gefährlich.

Die Sünde der Apostaten: Bereits Prophet Mohammed soll die Tötung von Abtrünnigen angeordnet haben. In einem Hadith, der schriftlichen Überlieferung seiner Worte, wird er mit dem Satz zitiert: „Wer seine Religion wechselt, den tötet”. Daher wird in der Scharia, der islamischen Rechtsordnung, der Tod für den Abfall vom Glauben – die Apostasie – gefordert. In Ländern wie Iran, Pakistan oder Saudiarabien besteht die Todesstrafe für Apostaten. Wie aus einem Bericht von Amnesty International hervorgeht, wurde im Jahr 2000 ein konvertierter Christ in Pakistan von einem Nachbarn wegen Blasphemie angezeigt. Er wurde verhaftet und zum Tod verurteilt. Da der Übertritt zu einem anderen Glauben von der Familie und dem gesellschaftlichen Umfeld als Schande aufgefasst wird, verlieren Konvertiten ihr Leben öfter durch privates Eingreifen als durch den Staat: Amnesty International erwähnt den Mord an einem 18-jährigen Mädchen aus der pakistanischen Provinz Punjab, das von seinem Bruder erschossen wurde, weil es sich zum Christentum bekannt hatte. In Europa, wo freie Religionswahl ein Menschenrecht ist, sind tätliche Angriffe selten. Muslime, die dem Islam den Rücken kehren, werden aber häufig von der eigenen Familie unter Druck gesetzt, bedroht und tyrannisiert.

Aus diesem Grund hat Hassan Omar weder seiner Mutter, einer strenggläubigen Muslimin, noch seinen übrigen Verwandten von seinen christlichen Plänen erzählt. „Sie würden mich für verrückt halten“, sagt er. Als Kind sei ihm eingetrichtert worden, dass das Christentum des Teufels sei. „Einen Übertritt in eine andere Religion ist für meine Verwandtschaft das Schlimmste”. Deshalb sei es besser, wenn niemand von der Taufe erfahre. “Keine Ahnung, wozu meine Verwandten fähig wären”, meint er achselzuckend. Einigen Freunden hat er von dem Unterfangen erzählt. Einer habe danach gesagt, er wolle nichts mehr mit ihm zu tun haben. Dennoch bleibt Hassans Wille ungebrochen: „Seit Jesus in mein Leben getreten ist, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin”.

Ayse Akyün* will wie Hassan Omar unter allen Umständen anonym bleiben. Sie wisse zwar haargenau, dass das Christentum für sie das Beste sei und dies eigentlich die ganze Welt mitkriegen dürfe. Doch die gelernte Floristin mit türkischen Wurzeln hat Angst, wird in den Nächten von Albträumen heimgesucht. Weder ihre Eltern noch ihre Verwandten dürfen von ihrer Konversion erfahren: Diesen Frühling will sich die 21-jährige Luzernerin taufen lassen. «Mein Vater ist zwar kein streng praktizierender Muslim», erzählt Ayse. „Doch er hat ein ausgeprägtes Ehrverständnis“. Für ihn wäre es eine Schande, wenn er erführe, dass seine Tochter sich taufen lässt. Ayse schliesst nicht einmal aus, dass er davor zurückschrecken würde, sie zu töten. „Ist das nicht schlimm?“, fragt sie. „Ich lebe in einem Land, wo ich eigentlich glauben darf, was ich möchte. Und trotzdem muss ich meine wahren Gefühle verstecken“. Dass sie vor ihrer Familie nicht offen zu ihrer Religion stehen kann, bedrückt sie. Doch gebe ihr der Glaube Kraft, das Doppelleben durchzustehen.

Umgekehrt ist es anders. Während Muslime, die zu Christen wurden, ihre Religion meist nur heimlich praktizieren, sprechen konvertierte Muslime offen über ihre „Erleuchtung“, wie es der 22-jährige Nicolas Blancho nennt, der kürzlich die Demonstration gegen die Mohammed-Karikaturen auf dem Berner Bundesplatz organisiert hat. Auch sieht man ihm seine Religionsangehörigkeit auf den ersten Blick an: Nicolas Blancho trägt Bart, einen weißen Kamis – eine lange Baumwolltunika – und eine traditionelle Kopfbedeckung. Sein Übertritt zum Islam erfolgte vor sechs Jahren. „Nur der Islam sagt die Wahrheit“, glaubt der Bieler, der eine äußerst fundamentalistische Auslegung des Korans vertritt. Deshalb sei die islamische Religion das Beste für alle. Dass sich Muslime vom Islam ab- und zum Christentum hinwenden, findet Blancho zwar „übel“ und „problematisch“. Aber fürchten müssten sie sich in der Schweiz nicht: „Hier gelten ja demokratische Gesetze“.

Saïda Keller-Messahli, Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam, weist darauf hin, dass für Extremisten demokratische Gesetze wenig zählen: «Im Islam ist die Apostasie strikt verboten; sie ist größte Blasphemie», sagt die liberal denkende Muslimin. Deshalb seien Konversionen selten. Für die Mehrheit der Muslime sei es unvorstellbar, sich vom Islam abzuwenden. Wer es trotzdem wage, der müsse sich auch in Europa vor Übergriffen in Acht nehmen. Eine ähnliche Auffassung vertritt der Lausanner Weihbischof Pierre Bürcher, Präsident des Arbeitskreises Islam der Schweizer Bischofskonferenz: „Wenn in der Schweiz ein Muslim Christ werden möchte, weisen wir ihn ausdrücklich auf die negativen Konsequenzen hin, die ein Übertritt haben kann. Er könnte Gefahr laufen, von der muslimischen Gemeinde oder der eigenen Familie bedroht zu werden“. Bürcher hält auch fest, dass die katholische Kirche dem Islam großen Respekt zolle und keine aktive Missionierung betreibe.

Kein Weg zurück: Auch Parvaneh Nafisi*, gebürtige Iranerin, ist zum Christentum konvertiert. Vor zwei Jahren hat sich die 28-jährige Studentin in einer reformierten Kirchgemeinde im Kanton Bern taufen lassen. „Die Kirche ist der einzige Ort, wo ich zur Ruhe komme“, sagt sie. Noch heute weiß keiner ihrer Verwandten davon. „Die würden denken, ich sei übergeschnappt“. Sie verheimlicht den Übertritt aus einem weiteren Grund: Sie möchte zurück nach Iran reisen, um ihre Mutter zu besuchen. Bekäme die iranische Regierung Wind von der Konversion, müsste sie um Leib und Leben fürchten.

Das bestätigt Brigitte Hauser-Süess, Informationschefin des Bundesamts für Migration. „Vor allem Flüchtlinge aus Iran und Pakistan sind in Gefahr, wenn sie eine andere Religion annehmen“, sagt sie. Werde die Apostasie bekannt, könnten diese Menschen nicht mehr in ihr Herkunftsland zurückgeschickt werden. „Deshalb kommt es auch vor, dass sich Flüchtlinge in der Schweiz nicht nur aus Überzeugung, sondern auch aus politischen Gründen taufen lassen“. Für Omar ist die Taufe keine Formsache, sondern ein Akt der „inneren Überzeugung“. Hassan bereut seine kriminelle Vergangenheit und will „mit Hilfe Jesus’“ ein neues Leben anfangen. „Jesus wird dafür sorgen, dass ich nicht mein ganzes Leben im Knast verbringen werde“, glaubt er. {Quelle:

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