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Joseph Luxum - Die universelle Wahrheit


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#1
Arno

Arno

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Die „Wahrheit“ des Herrn Jospeh Luxum

Wieder einmal habe ich ein neues Heft von Herrn Luxum gelesen, der viel versprechende Titel lautet: „Die universelle Wahrheit“

Quellenangabe:

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Fortan werde ich übrigens erst einmal auf das Anführen seines Doktortitels – der ja all seine Veröffentlichungen ziert – verzichten, da ich trotz Recherche bis jetzt keinen Anhaltspunkt für eine nachgewiesene Promotion entdecken konnte.

Auch in diesem Artikel will Luxum, ebenso, wie in seinem Standardwerk „Wahrheit und Illusion“, uns wieder einmal seine Sicht von Wahrheit verkaufen.
Wahrheit ist für ihn kurz gesagt, die „Realität“ der „Überwinder“, welche durch Erleuchtung das wahre spirituelle Wesen von der materiellen Illusion trennen können (zur Illusion zählt daher z.B. auch die Hölle).
Man könnte sagen, Luxum bietet hier Wort + Geist – Version 2.0 an. Eine teils erschreckend identische gnostische Neuoffenbarungslehre, aber mit gewissen Vorzügen, denn die Hölle und Satan als Feind Gottes wurden abgeschafft, solche Ansichten von sogenannten „Sciene-Fiction-Schriftstellern“ (Luxum meint damit die Autoren mancher Verse der Bibel!), werden von den „Überwindern“ nun als reine Illusion „entlarft“.

Zu Beginn der Abhandlung offenbart Luxum seine „Wahrheit“ einmal mehr als die eines Extrem-Calvinismus, bei dem ein Teil der Menschheit (und wer sein obiges Hauptwerk gelesen hat, wird feststellen, dass er damit die Abstammungslinie Kains meint – also eine reine Blutslinie ohne jede Chance, dieser Linie zu entkommen) zum Verderben vorherbestimmt ist, und ein anderer Teil zum Heil (man rät es schon: die „offenbar werdenden Söhne“ aus Röm 8,19f, als Nachfahren der weiteren Söhne Adams – Luxum nennt sie auch gerne „die Überwinder“).

Bei Luxum sind nicht etwa Alle Sünder und werden ohne Verdienst aus Gnade errettet, sondern einige haben den kleinen „Vorteil“, schon die richtige Blutsverwandschaft zu haben und sind daher „aus der Wahrheit“. So kann er auch folgern:

„Offensichtlich gibt es welche die nicht von der Wahrheit sind, sondern aus Illusionen, die gut verpackte Lügen sein können. Dadurch wissen wir dass einige ausschließlich dem physischen Raum angehören und Andere dem Spirituellen. Mit Bedauern muss ich feststellen, dass die, die von nichts anderem als dem physischen Bereich wissen, auch damit zufrieden sind Teil von diesem zu sein. Sie verfallen, weil sie an dieser kurzen Lebenszeit festhalten. Wir können da nichts tun. Die Dinge sind wie sie sind. Einige sind von der Wahrheit während andere es nicht sind.“

Als ein Beispiel für „Wahrheit“ und „Illusion“ erlaubt er sich dann in Anspielung an die alttestamentliche Praxis des Opfers am Versöhnungstag, aus seiner „Wahrheits“-Sicht zu schreiben:
„Opferrituale, bei denen Tiere getötet werden […], beinhalten nicht das kleinste Jota von Wahrheit. Eine blinde Indoktrination und die Unterwerfung unter diese, selbst wenn sie total widerlich ist, ist ein absonderliches Phänomen.“

Aha. Gottes Gesetz ist also „total widerlich“ und ein „absonderliches Phänomen“ gewesen. Die Bibel nennt selbst das Gesetz des alten Bundes zwar „heilig“, aber das mit der Bibel ist ja sowieso so eine Sache bei Herrn Luxum. Denn WAS in der Bibel Wahrheit und Illusion ist, kann ja nur der „Weise“ erkennen, und – man rät es schon – diese Weisheit besitzt hauptsächlich Luxum, denn:

„Ich bereiste den Globus und spreche einige Sprachen, habe die Menschen studiert, ihre nationalen Gefühle und die tiefliegenden Gründe dafür. So bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen: kaum jemand lehrt gerade heraus und ungehemmt die Wahrheit die vollkommen, schön und herrlich ist. Kaum jemand versteht das Wesen der Wahrheit, ihre Herkunft und unter welchen Bedingungen, in welcher Umgebung sie lebt. Als ich 12 Jahre alt war, ich bin jetzt 57, habe ich mich entschieden den notwendigen Preis dafür zu zahlen. Ich habe gefastet, gebetet und sehr viel studiert. Je mehr ich in der Natur der Wahrheit verweile umso heller wird sie und ihre erleuchtende Kraft offenbart alles andere. […] Die von der Wahrheit sind, werden das was ich hier darüber sage zu schätzen wissen.“

Tja, diese „Natur der Wahrheit“ in der Luxum hier verweilt, ist zwar nach seinen eigenen Aussagen nicht mit dem Wort Gottes identisch, aber sie bewirkt zumindest mal wieder eine neue „Erleuchtung“ für die vermeintlich zum Heil Vorherbestimmten – willkommen im Land der Neuoffenbarungen…

Wer bis hierhin als Freund der Bibel nicht so ganz glauben kann, das Luxum das wirklich so meint, was ich u.a. über seine Ansicht zum Wort Gottes schreibe, wird wohl angesichts der folgenden Originalzitate, klarer entscheiden können, ob er die „Wahrheit“ des Herrn Luxum in Zukunft wirklich der Bibel vorziehen möchte, hier weitere Zitate aus obigem Heft, die auch Luxums Argumentationskette deutlicher machen:

„Um den Unterschied von Wahrheit und Illusion besser zu veranschaulichen, werde ich einige Lügen aus dem Buch Henoch zitieren. […] Dieser Science Fiction Schriftsteller täuscht nicht nur sich selbst sondern beeinflusst auch seine Leser mit Lügen, Geheimnissen und Illusionen.“

Ich will jetzt nicht über den Wahrheitsgehalt des pseudoepigraphen Henochbuches diskutieren, wohl aber über Luxums weitere Vorgehensweise. In den Fällen nun, wo die Apostel in Ihren Briefen, nach Luxums Sicht „illusorisches Gedankengut“ aus dem Henochbuch aufgreifen, stellt Luxum auch diese Stellen schlicht auf eine Stufe mit obigem „Sciene-Fiction-Autor“. Ein Beispiel ist hier 2Petr. 2,4. Da dieser Vers natürlich nicht in Luxums „Wahrheit“ passen kann, fällt er dann das lapidare Resümee über den gesamten Brief:
„Beachte hierbei, dass über die Autorenschaft des 2 Petrusbriefs Zweifel bestehen. Viele Gelehrte glauben dass es nicht Petrus, der Jünger von Jesus, war der diesen Brief schrieb, sondern ein anderer Petrus.“

Aha. Und nur weil die „Autorenfrage“ dieses biblischen Buches nicht geklärt ist, wird es damit nun direkt auf das vermeintliche Niveau von „Lügen und Illusionen“ gezogen?!!

Mit unbestechlicher Logik kann Luxum darum auch folgern:

„Der Schreiber des Buches Henoch ‚brütete‘ über dem Sensationellen um zu verkaufen, zu beeinflussen und zu leiten, jedoch nicht in die Wahrheit. […] Diese Verführung des Verstandes durch Phantastereien, begann in Babylon und Medo Persien setzte sich über 600 Jahre fort bis zum griechischen Zeitraum UND FAND SO PLATZ IM NEUEN TESTAMENT.
[…] Die vollkommen religiösen Menschen schlangen diesen Mist über Gott und Sein Königreich hinunter und, es ist traurig, entfernten sich so vom Ursprung der Wahrheit. Dieses verdrehte Vermächtnis haben wir geerbt.“


Im Übrigen sei erwähnt, dass auch der Judasbrief (dessen Autorenschaft nicht in Frage steht), diesen von Luxum als „Mist“ titulierten Inhalt wiedergibt (vgl. Judas 1,6-7).

Hhm, heißt es nicht, dass alle Schrift von Gott eingegeben und nützlich ist?!!

Aber wahrscheinlich ist dieser Vers auch nur eine Illusion, der von mir aber nicht als falsch entlarft werden kann, da ich die Wahrheit ja nicht erkenne, denn Luxum schreibt zum Schluss:

„Entweder man ist in Illusionen verloren, oder hat die Saat der Wahrheit in sich durch die der Unterschied zwischen Beidem erkannt werden kann. Man muss aus der Wahrheit sein um sich auf sie zu beziehen. Die von Illusionen geleitet sind werden sich mit Gleichgesinnten im selben Bereich suhlen.“

Das Evangelium klingt irgendwie doch etwas hoffnungsvoller für mich. Und ich persönlich habe mich entschieden KEIN „Überwinder“ des Evangeliums zu werden!

Arnold Funke
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