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Rolf

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Geistestaufe in der Neuapostolischen Kirche und in der pentekostalen Tradition





Reinhard Hempelmann



Auf den ersten Blick scheint es ungewohnt, Pfingstbewegung bzw. die pentekostale Tradition und Neuapostolische Kirche in ein Verhältnis zu setzen. Im Stil ihrer gottesdienstlichen Versammlungen gibt es grundlegende Unterschiede. Die lehrmäßigen Orientierungen der Gemeinschaften stimmen nicht überein. Die Organisationsformen und die angestrebten kirchlichen Praxisgestalten differieren. Beide gebrauchen jedoch den Begriff Geistestaufe, um die jeweilige Besonderheit ihrer Frömmigkeit damit zu bezeichnen.

Die intensive Verbreitung des neuapostolischen Glaubens ist im Blick auf die deutschsprachige Religionskultur bemerkenswert. Im Vergleich dazu konnten pentekostale Bewegungen in Deutschland nur eine begrenzte Resonanz finden, während ihre wirkungsvolle globale Ausbreitungsgeschichte die Zusammensetzung der Weltchristenheit grundlegend veränderte. Zwar stagniert die Zahl der Mitglieder der Neuapostolischen Kirche (NAK) in Deutschland seit Langem und ist rückläufig – anders sieht dies in internationaler Perspektive aus – gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei der NAK nicht um eine Randgruppe handelt. Ihre Mitgliederzahl liegt bei mehr als 350000. Nach der Orthodoxen Kirche ist sie die viertstärkste christliche Konfession in Deutschland. Viele Mitglieder sind engagiert und praktizieren ihren Glauben in intensiver Weise.

Die größte Pfingstgemeinschaft in Deutschland, der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), der seine Mitgliederzahl mit ca. 46000 angibt – hinzuzuzählen sind hier Kinder und Jugendliche – wurde 2001 Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und ist seit 2011 Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).

Seit einigen Jahren ist es erklärter Wille der Leitung der NAK, die über viele Jahrzehnte praktizierte Isolation gegenüber anderen christlichen Gemeinschaften zu überwinden und sich an der Kommunikation ökumenisch verbundener Kirchen zu beteiligen. Evangelische und römisch-katholische Kirchengemeinden, ökumenische Arbeitsgemeinschaften, freikirchliche Zusammenschlüsse stehen heute vor der nicht aufschiebbaren Aufgabe, eine aktuelle theologisch begründete und kirchlich verantwortete Verhältnisbestimmung zu neuapostolischen Gemeinden vorzunehmen und nach Chancen und Grenzen der Verständigung und Zusammenarbeit zu fragen.

Die folgenden Überlegungen gehen auf der methodischen Ebene davon aus, dass komparative Methodologien für theologische Urteilsbildungen hilfreiche Impulse geben. Sie können die Wahrnehmung schärfen und dazu beitragen, die jeweilige Eigenart einer konfessionellen Tradition, ihrer normativen, bekenntnismäßigen Orientierungen, ihrer Ausdrucksformen der Frömmigkeit, ihrer Distanz und Nähe zu ökumenischen Verständigungsprozessen zu beschreiben. Eine grundlegende Frage ist dabei die nach dem Charakter von Differenzen: Sind sie stilistischer oder kanonischer Art? Unterschiedliche Ausprägungen von Konfessionsfamilien lassen sich als Stildifferenzen verstehen und interpretieren. Inwiefern können das Selbstverständnis und die Anliegen einer Gemeinschaft Ausdruck stilistischer Vielfalt auf der Grundlage eines Konsenses in wichtigen Fragen der Glaubenslehre und -praxis sein, bzw. wann gewinnen Differenzen kanonischen Charakter, sodass sie weniger im Kontext von Expressivität, sondern von Normativität zu verstehen sind und der Respekt vor grundlegenden Unterschieden im Verständnis christlichen Glaubens und Lebens die Differenzpflege nahelegt und gebietet? Lesen Sie weiter in der Printausgabe 9/2012 der Zeitschrift Materialdienst.
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