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Was der junge Luther über die Taufe lehrte


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Rolf

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Was der junge Luther über die Taufe lehrte






Martin Luther warnte zu Anfang seiner reformatorischen Tätigkeit eindrücklich vor der Säuglingstaufe, wenn er schrieb: „Und weil es hier die Zeit und das Evangelium gibt, müssen wir ein wenig von dem falschen Glauben und seiner Macht sagen, sintemal sich viele damit bekümmern, allermeist um der jungen Kinder willen, die man in der Taufe hält, nicht durch eigen sondern durch fremden Glauben selig werden; ... Aufs erste müssen wir den Grund lassen fest und gewiss sein, dass niemand selig wird durch anderer Glauben und Gerechtigkeit, sondern durch seinen eigenen; wiederum, niemand verdammt wird um eines anderen Unglauben und Sünden, sondern um seines eigenen Unglaubens willen, wie das Evangelium hell und klar sagt: „Wer da glaubet und getauft wird, wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden.“ (Mk.16, 16).



Nun ist die Frage, wo die jungen Kinder bleiben, so sie doch noch keine Vernunft haben und für sich selber nicht mögen glauben, weil so geschrieben steht Röm. 10, 17: Der Glaube kommt durchs Hören, das Hören aber kommt durchs Predigen Gottes Wort. Nun hören noch verstehen ja die jungen Kinder Gottes Wort nicht, so mögen sie auch keinen eigenen Glauben haben. Auf diese Frage haben die Sophisten in hohen Schulen und des Papstes Rotte eine solche Antwort erdichtet,...Vor diesem Gift und Irrtum hüte dich, wenn´s gleich aller Väter Konzilien ausgedrückte Meinung wäre; denn sie bestehet nicht, hat keinen Grund der Schrift für sich, sondern eitel Menschendünkel und Träume!...... Taufe hilft niemand, ist auch niemand zu geben, er gläube denn für sich selbst, und ohne Glauben niemand zu taufen ist. Wo wir nun nicht besser können auf diese Frage antworten und beweisen, dass die jungen Kinder selbst glauben und eigen Glauben haben, da ist`s mein treuer Rat und Urteil, dass man stracks abstehe, je eher, je besser, und taufe nimmermehr ein Kind, dass wir nicht die hochgelobte Majestät Gottes mit solchen Alfanzen und Gaukelwerk, da nichts hinter ist, spotten und lästern.“ (M. Luther, Erlanger Ausgabe, Bd. XI, S. 60 ff.)



Weil Luther Sorge hatte, dass die Reformation zerschlagen würde, stimmte er später einer Volkskirche mit Babytaufe zu, die in der Hand des Landesherren lag, und in der alle Einwohner Mitglieder seiner Kirche sein mussten. Damit blieb die Babytaufe bestehen. Später sagte der über diese Volkskirche enttäuschte Luther: „Sollte ich das Evangelium jetzt anfangen zu predigen, ich wollte mich anders drein schicken..... (Rudolf Thiel, Luther von 1522 - 1546, 8. Abschnitt). Luther konnte sich gegen die Macht der Fürsten und Kirchenführer nicht durchsetzen, da diese einen verminderten Einfluss und eine verringerte Mitgliederzahl ihrer Kirche befürchteten.



Die Erkenntnis des jungen Luther wird auch von bekannten Theologen der späteren Zeit vertreten. Zwei davon sollen zitiert werden. „Alle Spuren von Kindertaufe, die man im NT hat finden wollen, müssen erst hineingetragen werden. ... Daher hätte man sehr füglich, um der Einsetzung Christi näher zu treten, bei der Reformation die Kindertaufe fahren lassen können.“ (Schleiermacher, Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der evangelischen Kirche, II, S. 418, 423)



„Sie (die Kindertaufe) ist aber nicht die rechte, sie ist nicht im Gehorsam, nicht ordnungsgemäß vollzogene und dadurch notwendig verdunkelte Taufe. ... Die heute geltende Tauflehre aller großen Konfessionen, auch die unserer reformierten Kirche, hat an dieser Stelle nicht nur eine Lücke, sondern ein Loch. Die auf Grund der geltenden Lehre in Übung befindliche Taufpraxis ist willkürlich.“ (Karl Barth, Die kirchliche Lehre von der Taufe, S. 29)



Man wird also durch die Babytaufe wohl Glied der Kirche, die die Taufe durchführt, aber nicht gläubiger Nachfolger Jesu Christi und Glied Seiner Gemeinde. Außerdem erkennen beide großen Kirchen die Babytaufe der anderen Kirche für sich nicht als bindend an. In den ersten Jahrhunderten dagegen wurde man, wie schon erwähnt, Christ durch den Glauben an Jesus Christus und sein Erlösungswerk und durch das Bekenntnis dieses Glaubens in der Taufe. Dabei legte der Täufling ein schwurähnliches Versprechen ab, dass er Jesus Christus als Seinen Herrn und Heiland anerkennt. Wie kann ein Baby an Jesus als seinen Herrn und Erlöser glauben, wenn es ihn überhaupt nicht kennt? Das Leben so vieler als Kind getaufter, aber gottloser Menschen zeigt, wie viel diese selbst angemaßte Handlung wirklich Wert ist. Man tauft ja sogar Schiffe mit Alkohol. Bei allen in der Bibel erwähnten Taufen gingen der persönliche Glaube und eine persönliche Entscheidung voraus auch bei der oft zitierten Familie des Gefängnisaufsehers in Apg.16,30-33.



Vielleicht sollte ich noch auf die Entstehung der Taufe hinweisen. Die Taufe finden wir nicht im Alten Testament. Sie wurde aber von den Freiheitskämpfern in der Zeit vor Christus durchgeführt. Die einzelnen Freiheitskämpfer ließen sich in einem Gewässer untertauchen, und dadurch auf den Namen ihres Anführers taufen. Sie brachten dadurch zum Ausdruck, dass sie ihr bisheriges Leben hergaben, um ihm und seiner Sache ihr Leben von nun an zur Verfügung zu stellten, Diese Handlung war eine Art Treuebekenntnis zu dem, auf dessen Name man getauft wurde. Johannes der Täufer benutzte deshalb bei seinen Bußpredigten diese symbolische Handlung des Taufens als ein Zeichen der Buße und ein Treuebekenntnis zu Gott, als Bereitschaft, sein Leben mit Gott neu in Ordnung zu bringen und die alte bisherige Lebensweise zu ertränken. Ein schwurähnliches Bekenntnis wird noch heute in einigen Freikirchen und vielen Missionsländer praktiziert.



Anstelle der Babytaufe oder der Beschneidung in Israel fordert das Neue Testament, nach Aussage Jesu und andere Schreiber der Bibel, eine klare Bekehrung, die zur Entstehung einer Wiedergeburt, eines neuen geistlichen Lebens, führt. Jesus bemühte sich, dies dem jüdischen Oberen und Gelehrten Nikodemus in Joh. 3,1-6 zu erklären, wenn Er sagt: „ Es sei denn, dass jemand „von neuen geboren werde“, anders kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ und: „Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen“.



Meine Meinung

Ich sehe in der KATHOLISCHEN KIRCHE als Organisation den gelungensten Angriff Satans gegen die Gemeinde Jesu Christi. Da er Kaiser Constantin die Idee gab, die Einheit der Christen zur Rettung seines zerfallenden Reiches zu nutzen, erklärte dieser das Christentum zur Staatsreligion und schuf das Papsttum als ihm höriges Machtinstrument, das sich aber später verselbstständigte. Satan war es gelungen, aus der Gemeinde Jesu eine nach Macht und Reichtum strebende Staatskirche zu machen.

Nicht mehr das Verhältnis zu Jesus Christus entschied, wer Christ war, sondern die Römische Staatsbürgerschaft - und man wurde nicht mehr aufgrund seines Glaubens und Bekenntnisses zu Jesus Christus, sondern aufgrund seiner Geburt durch formal zur offiziellen Staatskirche gehörige Eltern, getauft. In der Bibel wurden nirgends Kinder getauft, sondern nur Menschen die sich zum Glauben an Jesus Christus und sein Erlösungswerk bekannten. Wir finden auch nirgends in der Bibel etwas über einen Papst als Herrscher über die Gläubigen oder etwas über die Verehrung oder Anbetung der Maria oder von Heiligen Es wird sogar selbst vor der Anbetung der Engel gewarnt (Kol.2,18), während Satan von Jesus Anbetung forderte.



Doch ich glaube, dass durch die Wirkung des Heiligen Geistes auch in der Katholischen Kirche christusgläubige, bibeltreue Menschen sind, wie ich sie kennen gelernt habe. Ich denke dabei auch an einen katholischen Jugendführer, mit dem ich als Soldat in Russland enge Glaubensgemeinschaft hatte, und der mir sagte: „Ich kenne die Probleme in der Katholischen Kirche, aber wenn ich austreten würde, hätte ich nicht mehr die Möglichkeit, den jungen Menschen dieser Kirche das wahre Evangelium zu sagen.“



Es hat auch viele in der Katholischen Kirche gegeben, die versuchten, auf die Wahrheit der Bibel hinzuweisen, aber Millionen Menschen wurden von den Herrschern dieser Organisation dafür ermordet, verbrannt und ertränkt. Auch bekämpften sich einige Päpste gegenseitig. Wenn auch der jetzige Papst versucht, einiges zu korrigieren, wird er darin wahrscheinlich scheitern, weil er gegen die von Satan gesteuerten Kräfte seiner Kirche zu machtlos ist. Nicht eine Kirche oder Sekte macht uns zu wahren Christen, sondern ein persönliches Verhältnis zu Jesus Christus, was sich in unserem Denken und Handeln zeigt.



Johannes Hagen
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