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Markus 13, 01-27


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 2 – Jesus, der Menschensohn

c) Jesus, der prophezeihende Menschensohn 11,27-13,37

3.) Der Herr rettet durch Prophezeihung von Verführung und ihren Folgen 13,1-27

Und als er aus dem Tempel heraustrat, sagt einer seiner Jünger zu ihm: Lehrer, sieh, was für Steine und was für Gebäude! Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird. Und als er auf dem Ölberg dem Tempel gegenübersaß, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas für sich allein: Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen, wann dies alles vollendet werden soll?
Jesus aber begann zu ihnen zu sprechen: Seht zu, daß euch niemand verführe! Viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin's! Und sie werden viele verführen. Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören werdet, so erschreckt nicht! Es muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation gegen Nation und Königreich gegen Königreich erheben; es werden Erdbeben sein an verschiedenen Orten, es werden Hungersnöte sein. Dies ist der Anfang der Wehen.
Ihr aber, seht auf euch selbst! Euch werden sie an Gerichte überliefern, und in den Synagogen werdet ihr geschlagen werden, und ihr werdet vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, ihnen zu einem Zeugnis; und allen Nationen muß vorher das Evangelium gepredigt werden. Und wenn sie euch hinführen, um euch zu überliefern, so sorgt euch vorher nicht, was ihr reden sollt, sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet! Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist. Und es wird der Bruder den Bruder zum Tod überliefern und der Vater das Kind; und Kinder werden sich gegen Eltern erheben und sie zu Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen; wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden.
Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung stehen seht, wo er nicht sollte – wer es liest, merke auf! – dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen und nicht hineingehen, um etwas aus seinem Haus zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Betet aber, daß es nicht im Winter geschehe!
Denn jene Tage werden eine Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, bis jetzt nicht gewesen ist und nicht sein wird. Und wenn nicht der Herr die Tage verkürzt hätte, würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt. Und wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus! Siehe dort! so glaubt nicht! Es werden aber falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten zu verführen. Ihr aber, seht zu! Ich habe euch alles vorhergesagt.
Aber in jenen Tagen, nach jener Bedrängnis, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben; und die Sterne werden vom Himmel herabfallen, und die Kräfte in den Himmeln werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit. Und dann wird er die Engel aussenden und seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Mk 13,1-27


Und Jesus trat hinaus und ging von dem Tempel weg; und seine Jünger traten zu , um ihn auf die Gebäude des Tempels aufmerksam zu machen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird.
Als er aber auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger für sich allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, daß euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen. Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Seht zu, erschreckt nicht! Denn es muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und Erdbeben da und dort sein. Alles dies aber ist der Anfang der Wehen.
Dann werden sie euch in Bedrängnis überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen. Und dann werden viele verleitet werden und werden einander überliefern und einander hassen; und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten; wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden. Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht – wer es liest, der merke auf! –, dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen; wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um die aus seinem Haus zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat!
Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder dort! so glaubt es nicht! Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. Wenn sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so geht nicht hinaus! Siehe, in den Kammern! so glaubt es nicht! Denn wie der Blitz ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Wo das Aas ist, da werden sich die Adler versammeln.
Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Mt 24,1-31

Und als einige von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er: Diese Dinge, die ihr seht: Tage werden kommen, in denen nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird. Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dies sein, und was ist das Zeichen, wann dies geschehen soll?
Er aber sprach: Seht zu, daß ihr nicht verführt werdet! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin's, und die Zeit ist nahe gekommen! Geht ihnen nicht nach! Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschreckt nicht! Denn dies muß vorher geschehen, aber das Ende ist nicht sogleich da.
Dann sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen König-reich; und es werden große Erdbeben sein und an verschiedenen Orten Hungersnöte und Seuchen; auch Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben. Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen. Es wird euch zu einem Zeugnis ausschlagen. Setzt es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt! Denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht werden widerstehen oder widersprechen können. Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden einige von euch töten; und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen. Und nicht ein Haar von eurem Haupt wird verloren gehen. Gewinnt eure Seelen durch euer Ausharren!
Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt seht, dann erkennt, daß seine Verwüstung nahe gekommen ist! Dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen und die, die in seiner Mitte sind, daraus entweichen, und die, die auf dem Land sind, nicht dort hineingehen.
Denn dies sind Tage der Rache, daß alles erfüllt werde, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird auf der Erde sein und Zorn gegen dieses Volk. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden.
Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem und wogendem Meer, während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit. Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht. Lk 21,5-28

Als Jesus in Jerusalem auf einem Esel einreitet, nimmt Er damit seine Stellung als König und Richter der ganzen Welt ein.
Somit ist diese Endzeitrede Jesu seine „Regierungserklärung“.
Jesus verdeutlicht darin, dass Ihm in Zukunft zu keinem Augenblick die Königswürde und Richtergewalt aus den Händen genommen werden wird.

1.) Die doppelte Frage seiner Jünger

Den Jüngern ist es bei ihrer Fragestellung niemals in den Sinn gekommen, dass ihre Frage zwei völlig unterschiedliche Antworten nach sich ziehen.
Für sie, waren die Zerstörung des Tempels gleichbedeutend mit der Zerstörung der Welt.
Etwas anderes liess ihr Vorstellungsvermögen bis zu diesem Zeitpunkt nicht zu.

2.) Die biblische Einordnung dieser Endzeitprophetie (nach Scofield)

Teile von Mt - Kapitel 24, Mk 13 und vor allem Lk 21 beantworten die erste Frage.
Die Reihenfolge ist folgende: "Wann wird das geschehen?" - d. i. die Zerstörung des Tempels und der Stadt.
Die genaueste Antwort findet sich in Lk 21,20-24.

Das Übrige dieser Rede ist Jesu Antwort auf die zweite Frage:
"Was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?"
Die detaillierteste Antwort findet sich in Mt 24,4-33. Die Verse 4-14 haben eine doppelte Auslegung: Sie geben

(1) den Charakter des Zeitalters Jesu an: Kriege, internationale Unruhe, Hungersnöte, Pestilenz, Verfolgungen und falsche Christusse (vgl. Dan 9,26). Das ist nicht die Beschreibung einer bekehrten Welt. Aber

(2) dieselbe Antwort kann in besonderer Weise auf das Ende des Zeitalters, d. h. Daniels siebzigste Woche (Dan 9,24) angewandt werden. Alles, was das Zeitalter charakterisiert hat, sammelt sich, je näher es dem Ende zugeht, in schrecklicher Intensität. Der Vers 14 bezieht sich besonders auf die Verkündigung der guten Botschaft, daß das Reich wiederum "nahe gekommen" ist (Offb 14,6.7; siehe Röm 11,5). Vers 15 gibt das Zeichen des Greuels der Verwüstung (siehe Dan 9,24): der Mensch der Sünde oder das Tier (2Thes 2,3-8; vgl. Dan 9,27; 12,11; Offb 13,4-7).
Damit wird die Große Bedrängnis eingeführt (Ps 2,5; siehe Offb 7,14), die dreieinhalb Jahre währt und in der Schlacht von Offb 19,19-21 (siehe Offb 19,19) ihren Höhepunkt findet; zu dieser Zeit wird Christus zu dem vernichtenden Stein von Dan 2,34. Die Einzelheiten dieser Zeit sind (VV.15-28):
Der Greuel an heiliger Stätte (V. 15), der das Opfer aufhören läßt;
die Warnung (VV.16-20) an die gläubigen Juden, die dann in Judäa sein werden;
die Große Bedrängnis und die erneute Warnung vor den falschen Christusse (VV.21-26);
der plötzliche Schlag gegen die heidnische Weltmacht (VV.27.28);
die herrliche Erscheinung des Herrn, sichtbar allen Nationen, und die völlige Wiedersammlung von Israel (VV.29-31). Ein sorgfältiges Studium folgender Kapitel Dan 2; 7; 9; und Offb 13 wird diese Auslegung klar machen. Siehe auch unter „Überrest“ in Jes 1,9 und Röm 11,5.

Die persönlichen Konsequenzen eines Jüngers Jesu betreffs dieser Endzeitprophetie

Es wird uns nicht ein Haar ohne Jesu Willen verloren gehen in dieser Zeit.
Seid wachsam, besonders gegenüber Verführung.
Keine Sorgen und kein unnötiges Nachsinnen.
Wir erwarten nicht Etwas, sondern Jemand.

4.) Der Ablauf dieser Endzeit für einen Jünger Jesu

Jerusalem wird bis zum Ende der Gemeindezeit ein Zankapfel bleiben
Die Gräben in puncto Nachfolge werden quer durch die Familien gehen.
Diese Endzeitrede Jesu (mit Ausnahme des Inhalts des fünften Siegels) stimmt zeitlich und inhaltlich mit dem sechsten Offenbarungskapitel im Grossen und Ganzen überein. Unser Herr regiert, nicht die Umstände!

1 Und ich sah, als das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie mit einer Donnerstimme sagen: Komm!
Bei den ersten vier Siegel wiederholen sich zum Teil die Ereignisse: Das Lämmlein öffnet die Siegel, eines der vier lebendigen Wesen bestätigen die Unabwendbarkeit der folgenden Ereignisse.

2 Und ich sah: und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und ihm wurde ein Siegeskranz gegeben, und er zog aus, siegend und um zu siegen.
Die Farbe des weissen Pferdes ist hier alles andere als zufällig: Auch Jesus nimmt später auf einem solchen Platz. Frage: Tut er dies hier auch?
Mehrere Gründe sprechen m. E. dagegen:
1.) Die Reiter und ihre Pferde werden nicht zu einer Stafette ausgesand. Also nicht: der eine Reiter kommt zurück und der Nächste geht. Diese Reiter und ihr Tun wird es bis zur endgültigen Vollendung des Zeitalters geben. Jesus behält aber bis auf Weiteres seinen Platz auf dem Thron.
2.) Die Aufgabe dieser Reiter wird von diesen nicht sofort bis zur völligen Vollendung ihrer Mission gelöst werden. Beim sechsten Siegel wird dies deutlich: hier wird ein Prozess in Gang gesetzt, der schlussendlich auf das geschilderte Resultat zuläuft. Jesus arbeitet anders!
3.) Wo Jesus in der Offenbarung erwähnt wird, da wird auch deutlich gesagt, um wen es sich handelt. Ausserdem hat unser Herr den Siegeskranz bereits früher erhalten.
4.) Die Aufgabe, die Jesus hier zu tun hätte, hätte keine Entsprechung in der sonstigen heiligen Schrift.
Wohl wird gesagt, dass das Evangelium bis an die Enden der Erden gepredigt werden wird, aber dies ist unsere Aufgabe. Ausserdem ist Verkündigung und Siegeszug des Evangeliums etwas völlig Verschiedenes.
5.) Der Bogen ist eine Waffe, mit der ein mögliches Opfer überrumpelt wird.

Lösungsmöglichkeit: Hier wird mit Täuschung (Pferdefarbe), mit Überrumpelung (Bogen) und mit Erfolg gearbeitet. Ich würde den Reiter mit “Verführung" betiteln. Im Blick auf die Details und auf die Endzeitrede Jesu (Seht zu, dass euch niemand verführe!) scheint mir dies eine plausible Möglichkeit darzustellen.

3 -4 Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm!
Und es zog aus ein anderes, ein feuerrotes Pferd; und dem, der darauf saß, ihm wurde gegeben,
den Frieden von der Erde zu nehmen und ‹die Menschen dahin zu bringen›, daß sie einander schlachteten; und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.
Auf Verführung folgt Krieg. Speziell wir Deutsche können ein Lied mit mehreren Strophen darüber singen!

5-6 Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte ‹etwas› wie eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sagte: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar! Und dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!
Auf Krieg folgt Teuerung. Grundnahrungsmittel werden knapp, Luxusgüter nicht. Öl und Wein sind hier nicht mit dem heiligen Geist und Gnade gleichzusetzen, weil diese Dinge von Gott kommen und nicht von aussen beeinflusst werden können.

7- 8 Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ‹ist› »Tod«; und der Hades folgte ihm. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Tod und durch die wilden Tiere der Erde.
Hier geht es weniger um eine Folgerung, als um das Ergebnis einer Zusammenarbeit. Der vierte Reiter erntet vor allem die Früchte der ersten drei Reiter. Tod und Hades sind Persönlichkeiten (Geister), die hier ein Werk in einer Dimension ohne vorheriges Beispiel vollführen.

9 -11 Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, heiliger und wahrhaftiger Herrscher(1196), richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und es wurde ihnen einem jeden ein weißes Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine kurze Zeit abwarten sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet seien, die ebenso wie sie getötet werden sollten.
Lex 1196 despotes Herrscher, Herr. Despotes bezeichnet einen Herrn mit absoluter Macht, die nicht immer nur zum Guten eingesetzt wird (1Petr 2,18), während ein kyrios seine Macht eher für das Gute einsetzt.

Im Unterschied zu den Geistern der vollendeten Gerechten (Hebr 12,23) wird hier von Seelen gesprochen.
Da die Seele eine eigenständige Grösse mit den Zutaten Geist + Leib ist, hat hier eine leibliche Auferstehung bereits stattgefunden ( = z. B. Ausauferstehung in Phil 3,11). Die weissen Gewänder unterstreichen dies. Erwähnenswert ist ausserdem die Gleichheit mit dem Tode Jesu, die hier wortgetreu verwendet wird (spazo = hinschlachten lassen).
Diese Gleichheit mit dem Tode Jesu hebt diese Leute, und diejenigen, die noch dazukommen sollen, heraus.
Es sind Blutzeugen, die sich ihrer Tötung um Jesu Willen nicht widersetzt haben. Sie sehen und benennen die uneingeschränkte Macht Jesu, hören aber, dass dieses Blutzeugnis für Jesus trotz aller warnenden und augenöffnenden Ereignisse weitergehen wird.
Gottes Geduld ist grösser als jedes Vorstellungsvermögen!

12 -14 Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete: und es geschah ein großes Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem starken Wind, seine Feigen abwirft. Und der Himmel schwand dahin wie ein Buch, das zusammengerollt wird, und jeder Berg und jede Insel wurden von ihren Stellen gerückt.
Hier wird in vergleichender Sprache gesprochen: das bedeutet, die Dinge werden so wahrgenommen.
Ob sie aber an den Stellen, in denen das "Wie" als Vergleichsmasstab genommen wird, genau so sich ereignen, steht nicht da.
(Beispiel: Der heilige Geist kam wie eine Taube auf Jesus herab = deshalb muss der heilige Geist an dieser Stelle keine Taube gewesen sein.)
Wenn die Sonne schwarz und der Mond blutrot wird, dann könnte das auf eine Verunreinigung der Atmosphäre hinweisen.
Solche Phänomene wurden z. B. beim Vulkanausbruch des Krakataus weltweit wahrgenommen, in Indonesien herrschte damals rund eine Woche eine Art Dämmerzustand.
Das Erdbeben und das Verrücken von Bergen und Inseln wird allerdings so real wie beschrieben stattfinden.
Das Ganze ist ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird, aber es ist noch nicht das Ende der Erde!

15 -17 Und die Könige der Erde und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Mächtigen und jeder Sklave und Freie verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge; und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn gekommen ist der große Tag ihres Zorns. Und wer vermag zu bestehen?
Die Erkenntnis der Sachlage ist nunmehr da, kommt aber zu spät!

5.) Die zur Zeit Jesu erfüllten Aussagen dieser Endzeitprophetie

Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung stehen seht, wo er nicht sollte – wer es liest, merke auf! – dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen und nicht hineingehen, um etwas aus seinem Haus zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen!
Betet aber, daß es nicht im Winter geschehe! Denn jene Tage werden eine Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, bis jetzt nicht gewesen ist und nicht sein wird. Und wenn nicht der Herr die Tage verkürzt hätte, würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt. Mk13,14-20

Mindestens drei Belagerungen Jerusalems werden in der Rede Jesu auf dem Ölberg prophetisch vorhergesagt.

Die erste geschah im Jahre 68 n. Chr. unter Vespasian. Der Sohn des römischen Kaisers Vespasian (69-79) und sein Nachfolger (79-81) begleitete im Jahre 66 seinen Vater nach Palästina, wohin Nero diesen zur Niederwerfung des jüdischen Aufstandes gesandt hatte.
Als Vespasian 69 zum Kaiser ausgerufen worden war und nach Rom eilte, ließ er Titus als Oberbefehlshaber des römischen Heeres zurück. Durch den Wechsel der Befehlsgewalt wurde die Belagerung Jerusalems für einige Monate aufgehoben. Auf diesen Zeitpunkt bezieht sich Jesus mit seiner Aufforderung, Jerusalem zu verlassen, die als „Flucht nach Paella“ in die Geschichtsbücher einging.

Nicht alle Gläubigen nützten die Aufforderung Jesu zum sofortigen Verschwinden aus Jerusalem (Greuel der Verwüstung zur Zeit Jesu = das römische Heer vor Jerusalem). Alle priesen Gott über den scheinbaren Abbruch der Belagerung, aber viele beliessen es bei den Worten, ohne entsprechende Taten folgen zu lassen.
Diese Leute mussten einen hohen Preis für ihre mangelnde Wachsamkeit zahlen.

Denn Titus kam wieder, vollendete die Eroberung des Landes und leitete die zweite Belagerung und Einnahme Jerusalems 70 n. Chr.
Jerusalem wurde zum Schutthaufen gemacht, und unter den Bewohnern wurde ein Blutbad angerichtet! Auf dem Triumphbogen, der 94 zur Ehrung des Titus in Rom errichtet wurde, sind jüdische Gefangene mit den erbeuteten Geräten des Tempels dargestellt, u.a. dem Leuchter und dem Schaubrottisch. Damit ist die (zweite) Belagerung durch Titus im Jahre 70 gemeint, als die Stadt eingenommen wurde und sich Lk 21,20-24 wörtlich erfüllten. Diese Schrecken veranschaulichen die Zustände in Palästina zur Zeit des Endes, aber weder V. 20 noch V. 24 stehen in den Berichten über die Rede auf dem Ölberg bei Matthäus und Markus.

Die Angaben in Mt 24,15-28 und in Mk 13,14-26 beziehen sich aber auch auf die (mindestens) dritte und letzte Belagerung, wenn die Stadt von den Feinden genommen, aber dabei durch die Rückkehr des Herrn auf die Erde befreit werden wird (Offb 19,11-21; Sach 14,2-4).
Bei Lukas wird als Zeichen die Belagerung Jerusalems durch die Heerscharen (21,20) genannt; in Mt 24,15 und Mk 13,14 wird das Zeichen der Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte betont (2Thes 2,4; Offb 13,12-15).

6.) Die Entstehung und die Auswirkungen des römischen Kaiserkultes

Im Jahre 27 v. Chr. verlieh der röm. Senat dem 63 v. Chr. geborenen Julius Caesar Octavianus den Ehrentitel Augustus (griech. Sebastos, »Seine Majestät«, und/oder »Der Verehrungswürdige«).
Der Titel Augustus wurde auch von seinen Nachfolgern beibehalten, wenn jedoch von »Augustus« ohne nähere Bezeichnung in der Bibel die Rede ist, ist stets Oktavian gemeint. Im weltlichen (heutigen) Sprachgebrauch bezieht sich „Augustus“ auch auf Vespasian, der während der Belagerung Jerusalems zum Kaiser ausgerufen wurde. Der Monatsname August wurde aber um Oktavians willen so umbenannt.

Die weibliche Form »Augusta« wurde auch von den Gemahlinnen, Müttern, Töchtern und Schwestern des Kaisers als Ausdruck göttlicher Weihe getragen. Oktavian (A.) war Großneffe des Gajus Julius Caesar (Feldherr im gallischen Krieg – Veni, Vidi, Vici!), der ihn in seinem Testament adoptiert und zu seinem Erben bestimmt hatte. Aus den Kämpfen nach Caesars Tod geht er als Alleinherrscher hervor und wird der erste römische Kaiser (31 v.-14 n. Chr.). Sein leiblicher Vater war Gajus Octavius.

Die Erwartung der Geburt eines Weltheilands, der ein neues, glückliches Zeitalter heraufführen sollte, konzentrierte sich auf den jungen Kaiser Oktavian, dessen Weltherrschaft den ersehnten Frieden zu bringen versprach; man erwies ihm göttliche Ehren, und auch Vergil bekannte sich in der Aeneis (6,791/2) zu dieser Erfüllung seiner Weissagung: Caesar Augustus ist der Verheißene!
Augustus (Oktavian) hat ein gutes Verhältnis zu den Juden. Er läßt auf seine Kosten zweimal täglich im Tempel Jerusalems opfern und begegnet Herodes (d. Gr.) freundlich. Dieser bemüht sich, hinter dem amtlichen Kaiserkult nicht zurückzustehen. Er benennt die Stadt Samaria nach der griechischen Form von Augustus in Sebaste um und errichtet dort einen Augustus-Tempel.
Wie früher für den Perserkönig geschieht nun täglich fürbittendes Opfer für den Kaiser im Tempel.

Vor diesem Hintergrund steht die nüchterne Angabe des Evangelisten Lukas , daß die vom Kaiser Augustus (Oktavian) befohlene Volkszählung und Steuereinschätzung den äußeren Anlaß dazu bot, daß Josef und Maria nach Bethlehem zogen und Jesus in der Stadt seines Vorfahren David geboren wurde.
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