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Markus 11, 01-19


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 2 – Jesus, der Menschensohn

b) Jesus, der gehorsame Menschensohn Mk 10,32-11,26

3.) Der Herr rettet durch seine praktische Umsetzung von Gottes Wort 11,1-19

Und als sie sich Jerusalem, Betfage und Betanien gegen den Ölberg hin nähern, sendet er zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Geht in das Dorf, das euch gegenüberliegt! Und sogleich, wenn ihr dort hineinkommt, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch kein Mensch gesessen hat. Bindet es los und führt es her! Und wenn jemand zu euch sagt: Warum tut ihr dies? so sagt: Der Herr braucht es und sendet es gleich wieder hierher.
Und sie gingen hin und fanden ein Fohlen angebunden an der Tür draußen auf dem Weg, und sie binden es los. Und einige von denen, die dort standen, sagten zu ihnen: Was tut ihr, daß ihr das Fohlen losbindet? Sie aber sprachen zu ihnen, wie Jesus gesagt hatte. Und sie ließen sie . Und sie bringen das Fohlen zu Jesus und legen ihm ihre Kleider auf, und er setzte sich darauf.
Und viele breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere aber Zweige, die sie auf den Feldern abschnitten; und die Vorangehenden und die Nachfolgenden riefen: Hosanna! Gepriesen , der da kommt im Namen des Herrn! Gepriesen sei das kommende Reich unseres Vaters David! Hosanna in der Höhe! Und er zog in Jerusalem ein, in den Tempel. Und als er über alles umhergeblickt hatte, ging er, da es schon spät an der Zeit war, mit den Zwölfen nach Betanien hinaus.
Und als sie am folgenden Tag von Betanien weggegangen waren, hungerte ihn. Und er sah von weitem einen Feigenbaum, der Blätter hatte, und er ging hin, ob er wohl etwas an ihm fände, und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und er begann und sprach zu ihm: Nie mehr in Ewigkeit soll jemand Frucht von dir essen! Und seine Jünger hörten es.
Und sie kommen nach Jerusalem. Und er trat in den Tempel und begann die hinauszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er erlaubte nicht, daß jemand ein Gerät durch den Tempel trug. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: »Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Nationen«? Ihr aber habt es zu einer »Räuberhöhle« gemacht. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten; sie fürchteten ihn nämlich, denn die ganze Volksmenge geriet außer sich über seine Lehre. Und wenn es Abend wurde, gingen sie zur Stadt hinaus. Mk 11,1-19


Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage kamen, an den Ölberg, da sandte Jesus zwei Jünger und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt; und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und führt sie zu mir! Und wenn jemand etwas zu euch sagt, so sollt ihr sprechen: Der Herr braucht sie, und sogleich wird er sie senden.
Dies aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, der spricht: »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und auf einer Eselin reitend, und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.« Als aber die Jünger hingegangen waren und getan hatten, wie Jesus ihnen aufgetragen, brachten sie die Eselin und das Fohlen und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.
Und eine sehr große Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen , der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!
Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist dieser? Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth in Galiläa.
Und Jesus trat in den Tempel ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden«; ihr aber macht es zu einer »Räuberhöhle«. Und es traten Blinde und Lahme in dem Tempel zu ihm, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosanna dem Sohn Davids! wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja, habt ihr nie gelesen: »Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«? Und er verließ sie und ging zur Stadt hinaus nach Betanien und übernachtete dort. Mt 21,1-17

Und als er dies gesagt hatte, zog er voran und ging hinauf nach Jerusalem. Und es geschah, als er sich Betfage und Betanien näherte, gegen den Berg hin, der Ölberg genannt wird, sandte er zwei von den Jüngern und sprach: Geht hin in das Dorf gegenüber, und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Fohlen darin angebunden finden, auf dem kein Mensch je gesessen hat; bindet es los und führt es ! Und wenn jemand euch fragt: Warum bindet ihr es los? sprecht so zu ihm: Der Herr braucht es.
Und die Abgesandten gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Fohlen losbanden, sprachen dessen Herren zu ihnen: Warum bindet ihr das Fohlen los? Sie aber sprachen: Der Herr braucht es. Und sie führten es zu Jesus; und sie warfen ihre Kleider auf das Fohlen und setzten Jesus darauf.
Während er aber hinzog, breiteten sie ihre Kleider aus auf den Weg. Und als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, fing die ganze Menge der Jünger an, mit lauter Stimme freudig Gott zu loben über alle die Wunderwerke, die sie gesehen hatten, und sie sagten: »Gepriesen der König, der da kommt im Namen des Herrn!« Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe! Und einige der Pharisäer aus der Volksmenge sprachen zu ihm: Lehrer, weise deine Jünger zurecht! Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.
Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn auch du an diesem Tag erkannt hättest, was zum Frieden ! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufschütten und dich umzingeln und dich von allen Seiten einengen; und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, dafür daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.
Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an, die Verkäufer hinauszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus ist ein Bethaus«; ihr aber habt es zu einer »Räuberhöhle« gemacht. Und er lehrte täglich im Tempel; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Ersten des Volkes suchten ihn umzubringen. Und sie fanden nicht, was sie tun sollten, denn das ganze Volk hing ihm an und hörte auf ihn. Lk 19,28-48

Am folgenden Tag, als die große Volksmenge, die zu dem Fest gekommen war, hörte, daß Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie die Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrien: Hosanna! Gepriesen , der da kommt im Namen des Herrn, und der König Israels! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: »Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselsfüllen.«
Dies verstanden seine Jünger zuerst nicht; jedoch als Jesus verherrlicht war, da erinnerten sie sich, daß dies von ihm geschrieben war und sie ihm dies getan hatten. Es bezeugte nun die Volksmenge, die bei ihm war, daß er Lazarus aus dem Grab gerufen und ihn aus den Toten auferweckt habe. Darum ging ihm auch die Volksmenge entgegen, weil sie hörten, daß er dieses Zeichen getan hatte. Da sprachen die Pharisäer zueinander: Ihr seht, daß ihr gar nichts ausrichtet; siehe, die Welt ist ihm nachgegangen. Joh 12,12-19

Mit Jesu Einzug in Jerusalem nähert sich sein Wirken als Mensch auf Erden seinem Höhepunkt und zugleich auch seinem Ende.
Deshalb werden ab hier die entscheidenden Ereignisse von allen vier Evangelien berichtet
(bis zu diesem Zeitpunkt war dies lediglich bei der Speisung der Fünftausend der Fall.)

Gleichzeitig wird ab diesem Zeitpunkt ein besonderer Schwerpunkt auf Jesu zukünftiges Wirken gelegt.
Die Prophetien, die Jesus mit seinem Einzug in Jerusalem erfüllt, beziehen sich (die Evangelien ausgenommen) ausnahmslos über den reinen Tatbestand als solchen hinaus.
Sie beschreiben nämlich überdies, wer Jesus Christus nach seiner Verherrlichung sein wird, und was Er dann tun wird.

Der Einzug Jesu in Jerusalem ist bildlich gesprochen mit der Engstelle einer Sanduhr vergleichbar:
Bis zu diesem Zeitpunkt stehen die Prophetien über das Leben des Messias + Menschensohn im Vordergrund, ab jetzt die Prophetien über das zukünftige Wirken des Erlösers.
Die Engstelle ist Erkennungsmerkmal und Übergangsphase gleichzeitig.

A) Jesus erfüllt die Prophezeihungen als König der letzten Zeit

1.) Jesus wird den Herrscherstab von Juda übernehmen

Juda, du, dich werden deine Brüder preisen! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein.
Vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. Juda ist ein junger Löwe; vom Raub, mein Sohn, bist du hochgekommen. Er kauert, er lagert sich wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer will ihn aufreizen? Nicht weicht das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen weg, bis daß der Schilo kommt, dem gehört der Gehorsam der Völker.
An den Weinstock bindet er sein Eselsfüllen, an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Wein sein Kleid und im Blut der Trauben sein Gewand; die Augen sind dunkel von Wein und weiß die Zähne von Milch. 1.Mose 49,8-12

Als Jakob seine Söhne rief, um sie zu segnen, fällt in diesem Zusammenhang die erste Erwähnung des Ausdrucks "in künftigen Tagen" oder "letzten Tagen", ein sehr wichtiger Begriff in der biblischen Prophetie.
Der Segen Jakobs ist also die erste detaillierte Endzeitprophetie.
Darin wird Jesus als der Shilo (wahrscheinlich: Held oder Zepterträger) erwähnt, der nach erfolgtem Einritt in Jerusalem sein Reittier an einen Weinstock bindet. Gleichzeitig übernimmt Jesus das Zepter von den Juden, die damit das Zeichen und die Vollmacht ihrer Vorzugsstellung zum Teil verlieren.
Das Heil kommt weiterhin von den Juden, der Gehorsam aber gehört nunmehr allein dem Christus.

Ausgehend von dem Text aus 1. Mo 49,1-12 beginnt die letzte (oder künftige) Zeit mit dem Einzug Jesu in Jerusalem, seinem Leiden, Sterben und Auferstehen. (Das hebräische Wort für "letzte" ist hier acharith.)
Im allgemeinen bezieht sich dieser Ausdruck (ebenso wie "letzte Zeiten") auf die Endzeit in der Geschichte einer besonderen Gruppe von Menschen oder Nationen, in der die von Gott verkündigten Absichten für sie vor der Vollendung stehen.
Deshalb muss diese Formulierung eine mehrfache Erfüllung nach sich ziehen.

Die nachfolgende Aufzählung (nach Scofield) soll einige dieser Lösungsmöglichkeiten aufzeigen:
(1) Dan 2,28-10,4, bezieht sich auf das Ende der Herrschaft der Nationen der Heiden.
(2) Sehr oft findet sich der Ausdruck im AT in Beziehung zu Israels letztem Aufruhr gegen Gott (5. Mose 31,29), der die Zeit der großen Trübsal einleiten wird (5. Mose 4,30; Hes 38,16); es wird darauf Israels Rückkehr zum Herrn folgen (Hos 3,5).
Wenn das geschieht, so wird Jerusalem zu dem Zentrum der göttlichen Herrschaft auf Erden werden, und die Nationen der Welt werden herzukommen, um das Gesetz des HERRN zu lernen (Mi 4,1).
(3) Im NT wird der Ausdruck zweimal gebraucht für die Zeit der Geschichte, die eingeleitet wird durch das Kommen Christi (Hebr 1,2; 1Petr 1,20); aber
(4) öfter wird er gebraucht von dem Ende der Zeit der Gemeinde, wenn der Abfall vom Glauben ebenso wie die Sünde und infolgedessen die Gefahr am größten sein wird (2Tim 3,1; Jak 5,3; 1Petr 1,5; 2Petr 3,3). Und
(5) der Ausdruck "der letzte Tag", den unser Herr gebraucht, befindet sich nur in dem Johannesevangelium, wo er sich auf die Auferstehung bezieht (6,39.40.44.54; 12,48; vgl. 11,24).

Die Endzeit oder die letzte Zeit steht und fällt also nicht mit irgendwelchen Ereignissen, sondern ist an einer Person und ihrem Handeln festgemacht: Jesus Christus.

2.) Jesus ist der Friedefürst

Juble laut, Tochter Zion, jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir: Gerecht und siegreich ist er, demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin. Und ich rotte die Streitwagen aus Ephraim und die Pferde aus Jerusalem aus, und der Kriegsbogen wird ausgerottet. Und er verkündet Frieden den Nationen. Und seine Herrschaft von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. Sach 9,9-10

Das Ausrotten der Kriegsgegenstände und die Ankunft Jesu in Jerusalem werden hier in einen ursächlichen Zusammenhang gebracht. Friede bedeutet also zuerst einmal tatkräftige Abwendung vom Krieg und danach Hinwendung zum Frieden. (ähnlich wie Busse: 1.) Wegwendung + 2.) Hinwendung)

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Vom HERRN ist dies geschehen, es ist ein Wunder vor unseren Augen. Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat! Seien wir fröhlich und freuen wir uns in ihm! Ach, HERR, hilf doch! Ach, HERR, gib doch Gelingen! Gesegnet sei der kommt im Namen des HERRN. Vom Haus des HERRN aus haben wir euch gesegnet. Ps 118,22-26

Christus ist der Felsen (oder Eck - Stein):
(1) geschlagen, damit der Geist des Lebens aus Ihm fließen möge auf alle, die trinken wollen (2. Mose 17,6; 1Kor 10,4; vgl. Joh 4,13.14; 7,37-39);
(2) für die Gemeinde ist Er das Fundament und der wichtigste Eckstein (Eph 2,20);
(3) für die Juden war Er bei Seinem ersten Kommen ein "Stein des Anstoßens" (Röm 9,32.33; 1Kor 1,23);
(4) für Israel wird Er bei Seinem zweiten Kommen der "Schlußstein" sein (Sach 4,7);
(5) für die Weltmächte, der zermalmende "Stein, nicht durch Hände losgebrochen" (Dan 2,34);
(6) nach dem göttlichen Plan, der Stein, der nach der Zerstörung der heidnischen Weltmächte wachsen und die Erde füllen soll (Dan 2,35); und
(7) für Ungläubige der zerschmetternde Stein des Gerichts, der alle, auf die er fällt, zu Staub zermalmt (Mt 21,44).

Das Wunder vor unseren Augen (Ps118, 22), nämlich die Verwerfung Christi von den Menschen und die dadurch vollbrachte Erlösung + Wiedereinsetzung in Kraft darf unsere Grundlage des Friedens und der Freude sein.
U. a. diese fehlende Freude rügt Jesus an den Pharisäern, als sie sich bei Jesus über die jubelnden Kindern beschweren.
Darüber hinaus entrüstet sich die religiöse Elite an dem Ehrentitel „Sohn Davids“ (= Christus).

3.) Jesus ist der gute Hirte

Auf einen hohen Berg steig hinauf, du Freudenbotin Zion! Erhebe mit Macht deine Stimme, du Freudenbotin Jerusalem! Erhebe sie, fürchte dich nicht! Sprich zu den Städten Judas: Siehe da, euer Gott! Siehe, der Herr, HERR, kommt mit Kraft, und sein Arm übt die Herrschaft für ihn aus.
Siehe sein Lohn ist bei ihm, und seine Belohnung vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Gewandbausch tragen, die säugenden wird er leiten. Jes 40,9-11

Diese Bibelstelle sagt deutlich aus, dass Jesus auf Erden wesensmässig zwar Mensch, aber ansonsten mehr als das war und ist.
Nicht umsonst musste Er sich entäussern, um Mensch zu werden. (Phil 2,8)

B) Jesus erfüllt die Prophezeihungen als der Richter der letzten Zeit

1.) Jesu Auferstehung ist die Grundlage seiner Vollmacht als Richter

Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
Und er fand im Tempel die Ochsen- und Schaf- und Taubenverkäufer und die Wechsler sitzen.
Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, auch die Schafe und die Ochsen; und die Münzen der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um; und zu den Taubenverkäufern sprach er: Nehmt dies weg von hier, macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus!
Seine Jünger gedachten daran, daß geschrieben steht: »Der Eifer um dein Haus verzehrt mich.«
Die Juden nun antworteten und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen zeigst du uns, daß du dies tust? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: Sechsundvierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes.
Als er nun aus den Toten auferweckt war, gedachten seine Jünger daran, daß er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. Als er aber zu Jerusalem war, am Passah, auf dem Fest, glaubten viele an seinen Namen, als sie seine Zeichen sahen, die er tat. Joh 2,13-23

Jesus benutzt hier ein römisches Züchtigungswerkzeug, genau dasselbe, mit dem er später vor seiner Kreuzigung auch geschlagen wird. Als er auf sein Tun angesprochen wird, erklärt Jesus indirekt, dass die Bevollmächtigung und die Beglaubigung seines Richterdienstes seine Auferstehung sein wird.

Die Züchtigung (das Hinaustreiben) hatte vor allem zwei Gründe:

a) Der Tempel wurde zu einem Kauf- und Handelshaus degradiert: „Tausche Schlachtopfer gegen Sünde.“
Es ging dabei weniger um Gott und seine Nähe, sondern um einen vermeintlich gesetzlich vorgeschriebenen Handel (= Sündenvergebung gegen dementsprechendes Opfervieh).

b) Das Bekenntnis zu der eigenen Sünde wurde unzulässig verkürzt.
Wer mit einem dementsprechenden Opfertier zumm Tempel kam, der zeugte mit diesem Gang auch ausserhalb des Tempels, dass er Gottes Vergebung nötig hatte. Dieses Zeugnis wurde über Gebühr eingeschränkt, da dieser Gang sich nur noch innerhalb des Tempels und seiner Vorhöfe abspielte. (Busse ohne ausreichendes Bekenntnis)

2.) Jesu Liebe ist die Grundlage seiner Befähigung als Richter

Laß nicht durch mich beschämt werden, die auf dich hoffen, Herr, HERR der Heerscharen!
Laß nicht an mir zuschanden werden, die dich suchen, Gott Israels! Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Antlitz. Entfremdet bin ich meinen Brüdern und ein Fremder geworden den Söhnen meiner Mutter.
Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. Ps 69,7-10

Ein Engagement über ein anerkanntes und geduldetes Mittelmass hinaus zieht immer Hass und Ärger nach sich.

Und die Söhne der Fremde, die sich dem HERRN angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen des HERRN zu lieben, ihm zu Knechten zu sein, jeden, der den Sabbat bewahrt, ihn nicht zu entweihen, und die an meinem Bund festhalten: die werde ich zu meinem heiligen Berg bringen und sie erfreuen in meinem Bethaus. Ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen ein Wohlgefallen sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker. So spricht der Herr, HERR, der die Vertriebenen Israels sammelt: Zu ihm, zu seinen Gesammelten, werde ich noch mehr hinzusammeln. Jes 56,6-8

Einen liebevolleren und engagierteren Richter kann es nicht geben!

Die zweite Bibelstelle weisst meiner Meinung nach zwangsläufig auf eine mehrfache Erfüllung hin, da sie alle Völker einschliesst.
Auch Jesus spricht bei seiner Tempelreinigung von einem zukünftigen Zustand, d. h., er führt diese Bibelstelle aus Jes 56 an, sieht sie aber noch nicht erfüllt (auch nicht nach dem Rauswurf der Verkäufer).
Interessanterweise wird hier die Sabbatbewarung vor dem Festhalten an seinem Bund genannt.
Somit ist diese Stelle mehr als nur ein versteckter Hinweis über die Bedeutung des Sabbats in Gottes Zukunft.

3.) Jesu Gerechtigkeit ist die Grundlage seiner Urteilsfähigkeit als Richter

Siehe, ihr verlaßt euch auf Lügenworte, die nichts nützen. Wie? Stehlen, morden und Ehebruch treiben, falsch schwören, dem Baal Rauchopfer darbringen und anderen Göttern nachlaufen, die ihr nicht kennt! Und dann kommt ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, und sagt: Wir sind errettet, - um all diese Greuel zu verüben!
Ist denn dieses Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, eine Räuberhöhle geworden in euren Augen?
Doch ich, siehe, ich habe gesehen, spricht der HERR. Jer 7,8-11

Jesus beherrscht die Kunst, mit wenig Worten viel zu sagen.
Indem er den Tempel als Räuberhöhle bezeichnet, erklärt Er damit zweierlei:
Die Gottesdienstfeierlichkeiten (und auch ihre Ausüber) in dieser Form sind Gott ein Greuel, und Jesus hat die Autorität und Vollmacht, darüber Richter zu sein.
Beide Aussagen sind der religiösen Elite mehr als nur ein Dorn im Auge. Sie sieht sich von Jesus mit Recht blossgestellt und versucht deshalb, Ihn mit allen Mitteln mundtot zu machen: zuerst durch Diskreditierung, und als das nicht klappt, durch Mord.

Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite. Und plötzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, den ihr herbeiwünscht, siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen. Wer aber kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er wird wie das Feuer eines Schmelzers und wie das Laugensalz von Wäschern sein. Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen, und er wird die Söhne Levi reinigen und sie läutern wie Gold und wie Silber, so daß sie werden, die dem HERRN Opfergaben in Gerechtigkeit darbringen.
Dann wird die Opfergabe Judas und Jerusalems dem HERRN angenehm sein, wie in den Tagen der Vorzeit und wie in den Jahren der Vergangenheit. Und ich werde an euch herantreten zum Gericht und werde ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer und gegen die Ehebrecher und gegen die falsch Schwörenden und gegen solche, die den Lohn des Tagelöhners , die Witwe und die Waise unterdrücken und den Fremden wegdrängen und die mich nicht fürchten, spricht der HERR der Heerscharen. Mal 3,1-5

Die Wahrheit des Reiches, seines Königs und gleichzeitig seines Richters wird im NT in der folgenden Reihenfolge entfaltet (nach Scofield mit persönlichen Ergänzungen):

(1) Die Verheißung des Königreichs an David und seinen Samen und die Beschreibung des Königreiches in den Propheten (2Sam 7,8-17; Sach 12,8) gehen völlig unverändert in das NT über (Lk 1,31-33). Der Christus wurde in Bethlehem geboren (Mt 2,1; vgl. Mi 5,1) von einer Jungfrau (Mt 1,18-25; vgl. Jes 7,14).

(2) Das Reich, das als "nahe herbeigekommen" angezeigt wurde (Mt 4,17) durch Johannes den Täufer, durch seinen König + Richter und durch die Zwölf, wurde von den Juden verworfen, zuerst moralisch (Mt 11,20) und dann öffentlich (Mt 21,42.43), und der Gründer seines Reiches wurde mit Dornen gekrönt und gekreuzigt.

(3) Unter Vorausnahme Seiner öffentlichen Verwerfung und Kreuzigung kündigte Er Seine Absicht an, Seine Gemeinde zu "bauen" (Mt 16,18), ein anderes "Geheimnis", das in dem gegenwärtigen Zeitalter gleichzeitig mit "den Geheimnissen des Reichs der Himmel" erfüllt werden soll. Die "Geheimnisse des Reichs der Himmel" und das "Geheimnis" der Gemeinde (Eph 3,9-11) nehmen größtenteils denselben Zeitraum ein, d. h. dieses gegenwärtige Zeitalter und sind grösstenteils identisch. Dabei ist das Reich Gottes da, wo Friede und Freude im heiligen Geist herrscht, und die Gemeinde ist der Wegweiser und der Verheissungsträger dorthin.

(4) Die Geheimnisse des Reichs werden beendet werden durch die "Ernte" (Mt 13,39-43.49.50) bei der Rückkehr des Königs + Richters in Herrlichkeit, nachdem vorher die Gemeinde aufgenommen ist (oder auch: nachher aufgenommen wird), um Ihm in der Luft zu begegnen (1Thes 4,13-17).

(5) Nach Seiner Rückkehr wird der König die Monarchie Davids in Seiner eigenen Person wiederherstellen (Mal 3,1-5), Er wird das zerstreute Israel sammeln, seine Macht über die ganze Erde aufrichten und 1000 Jahre regieren (Mt 24,27-30; Apg 15,14-17; Offb 20,1-10). Und

(6) wenn Christus den letzten Feind, den Tod, gerichtet hat (VV. 24-26), dann wird Er das Reich Gott, eben dem Vater, überantworten, damit "Gott (der dreieinige Gott - Vater, Sohn und Heiliger Geist) sei alles in allem" (V. 28). Der ewige Thron ist "der Thron Gottes und des Lammes" (Offb 22,1).
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