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Markus 10, 01-16


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 2 – Jesus, der Menschensohn

a.) Jesus, der verherrlichte Menschensohn 8,31-10,31

3.) Der Herr rettet von falschen Gewohnheiten 9,33-10,16

Und er brach von dort auf und kommt in das Gebiet von Judäa und jenseits des Jordan. Und wieder kommen Volksmengen bei ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wieder. Und es traten Pharisäer zu und fragten ihn, um ihn zu versuchen(3834): Ist es einem Mann erlaubt, Frau zu entlassen(624)?
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? Sie aber sagten: Mose hat gestattet, einen Scheidebrief(639, 967) zu schreiben und zu entlassen(624). Jesus aber sprach zu ihnen: Wegen eurer Herzenshärtigkeit hat er euch dieses Gebot geschrieben; von Anfang der Schöpfung an aber hat er sie Mann und Frau geschaffen. »Darum wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein«; daher sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll Mensch nicht scheiden(624).
Und im Hause befragten ihn die Jünger deswegen noch einmal; und er spricht zu ihnen: Wer seine Frau entläßt(624) und eine andere heiratet, begeht Ehebruch(3284) gegen sie. Und wenn sie ihren Mann entläßt(624) und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch(3284).
Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrührte. Die Jünger aber fuhren sie an(1993). Als aber Jesus es sah, wurde er unwillig(22) und sprach zu ihnen: Laßt die Kinder zu mir kommen! Wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird dort nicht hineinkommen. Und er nahm sie in seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete(2108) sie. Mk 10,1-16


Und es geschah, als Jesus diese Reden beendet hatte, begab er sich von Galiläa weg und kam in das Gebiet von Judäa, jenseits des Jordan. Und es folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie dort. Und Pharisäer kamen zu ihm, versuchten ihn und sprachen: Ist es Mann erlaubt, aus jeder Ursache seine Frau zu entlassen?
Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, sie von Anfang an Mann und Frau schuf und sprach: »Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und es werden die zwei ein Fleisch sein«, - so daß sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll Mensch nicht scheiden.
Sie sagen zu ihm: Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und zu entlassen? Er spricht zu ihnen: Mose hat wegen eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen. Ich sage euch aber, daß, wer immer seine Frau entläßt, außer wegen Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. Seine Jünger sagen zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so steht, so ist es nicht ratsam zu heiraten.
Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist; denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es.
Dann wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete; die Jünger aber fuhren sie an. Jesus aber sprach: Laßt die Kinder, und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen! Denn solchen gehört das Reich der Himmel. Und er legte ihnen die Hände auf und ging von dort weg. Mt 19,1-15

Sie brachten aber auch die Kinder zu ihm, daß er sie anrühre. Als aber die Jünger es sahen, fuhren sie sie an. Jesus aber rief sie herbei und sprach: Laßt die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kind, wird nicht hineinkommen. Lk 18,15-17

Lex 3834 peiraza prüfen, versuchen; von peira , Versuch, Erfahrung, vgl. dort. In der pos. Bedeutung prüfen iSv. das Gute und Richtige ans Licht bringen ist es nur zweimal von Menschen (2Kor 13,5; Offb 2,2) ausgesagt, aber immer von Gott oder Jesus (Joh 6,6; Hebr 11,17; vgl. 1Mo 22,1; 2Mo 15,25). Weitaus häufiger jedoch ist peiraza in der negativen Bedeutung versuchen gebraucht. Dann geschieht es mit der Absicht, den Versuchten zur Sünde zu verführen oder ihn als nicht bei Gott angenommen, sondern als von ihm verworfen darzustellen in der Hoffnung, daß der Versuchte unter dieser Versuchung zerbricht und von Gott getrennt wird. Eine Zwischenstellung zwischen diesen beiden Bedeutungen nimmt die Verwendung von peiraza für das Treiben der Pharisäer ein. Diese versuchen Jesus, um ihn der Gottlosigkeit und der Gesetzesübertretung überführen zu können (Mt 16,1; 19,3; 22,18.35; Mk 8,11; 10,2; 12,15; Lk 11,16; Joh 8,6). Sie stellen Jesus Fangfragen und belauern ihn, so daß peiraza hier eine Falle stellen heißen könnte.
Lex 624 apolyo loslösen; von apo , von, und lyo , lösen. Es bedeutet freimachen, loslassen, erlösen, befreien: von einer Krankeit (Lk 13,12. vgl. V. 16); aus dem Gefängnis (Mt 27,15.17.21.26; Hebr 13,23 u. ö.); aus der sicheren Bestrafung (Mt 18,27; Lk 6,37). Es heißt auch gehen lassen, entlassen (Mt 14,15; 15,23.39); entlassen, aus dem Körper und dem Leben scheiden lassen (Lk 2,29); eine Frau entlassen, indem man sie aus dem Band der Ehe löst (Mt 1,19; 5,31f; 19,3 u. ö.); den Ehemann entlassen (Mk 10,12); Med. und Pass.: weggehen, verabschiedet werden, sich trennen, scheiden (Apg 4,23; 15,30.33; 28,25).
Lex 639 apostasion Trennung, Entlassung, Scheidung; von aphistemi , wegstellen; nur in Mt 5,31; 19,7; Mk 10,4, wobei in Mt 5,31 apostasion allein für den Ausdruck biblion apostasiou (vgl. 967), Dokument der Scheidung, Scheidebrief, steht, so daß man hier wörtl. Scheidung statt Scheidebrief übersetzen muss.
Lex 967 biblion Büchlein, Dokument, Brief, Rolle, Buch; Verkleinerungsform von biblos (968, vgl. dort), Buch, Rolle, zu dem es gewöhnlich ein Syn. ist; in Mt 19,7; Mk 10,4 (in beiden Fällen Scheidebrief, wörtl.: Brief oder Dokument der Scheidung); Lk 4,17.20; Joh 20,30; 21,25; Gal 3,10; 2Tim 4,13 u. ö.).
Der Scheidebrief sollte nach dem Talmud genau zwölf Zeilen enthalten, nicht mehr und nicht weniger.
Lex 4478 sklerokardia Herzenshärtigkeit, Härte des Herzens, d. h. Hartnäckigkeit, hartnäckiger Ungehorsam, Verkehrtheit; von skleros , hart, und kardia , Herz, vgl. beides; nur in Mt 19,8; Mk 10,5; 16,14.
Es zeigt den Zustand des Menschen an, wie er sich in seinem Verhalten Gott und der Offenbarung seiner Gnade gegenüber äußert. Anstatt Gottes Gnade mit willigem und offenem Herzen anzunehmen, bleibt der Mensch starr und hart in seinem Gemüt, seinen Gedanken, seinen Reden und Taten.
Lex 3284 moichao zum Ehebruch verführen; von moichos, Ehebrecher. Im NT wird es nur im Med. bzw. Pass. (beides hat dieselbe Form) gebraucht mit der Bedeutung: sich zum Ehebruch verführen bzw. zum Ehebruch verführt werden, Ehebruch begehen, ehebrechen (Mt 5,32; 19,9; Mk 10,11f).
Lex 1993 epitimao zurechtweisen, bedrohen, schelten, strafen. Einer kann jmd. zurechtweisen, schelten, bedrohen, ohne den Gescholtenen dadurch zur Überzeugung zu bringen, daß er einen Fehler gemacht hat. Daher bedeutet epitimao: schelten, zurückweisen, bedrohen ohne Wirkung auf den Gescholtenen.
Lex 22 aganakteo sehr bekümmert sein, sehr unwillig sein oder werden, sehr erregt sein, zornig sein oder werden, sich sehr ärgern; in Mt 20,24; 21,15; 26,8; Mk 10,14.41; 14,4; Lk 13,14.
Lex 2108 eulogeo segnen, preisen oder genauer: gut reden von jmd. oder etw., wohlreden; von eu, gut, wohl, und lego, reden, sprechen. Wenn Gott das Subjekt ist, ist sein Reden zugleich sein Handeln, weil bei Gott das Wort schafft, was es zusagt (Jes 55,11). Gott handelt also uns zugut, so daß er uns das gibt, was wir nötig haben, und nicht das, was wir gern haben wollen, wenn es heißt, daß Gott uns segnet, gut von uns redet. Reden wir dagegen gut von Gott, so loben und preisen wir ihn, weil er es verdient hat.

Die Ausgangslage ist fest umrissen: hier wird keine ehrliche Antwort auf ein Problem gesucht, sondern hier wird versucht, Jesus eine Schlinge zu legen. Deshalb ist in dieser vorliegenden Geschichte die Art und Weise der Auseinandersetzung fast ebenso wichtig wie die Antworten auf dieses Problem selbst.

Jesus verweist auf Mose, und als sich die Pharisäer ebenfalls auf Mose berufen wollen, erklärt Ihnen Jesus, warum Gott durch Mose im Falle der Thematik Scheidung und Wiederheirat eine Ausnahme gemacht hat (Herzenshärte), die meines Wissens auch in ähnlicher Form in der Schrift nicht vorkommt.
Hier betreten wir also ein Gebiet, welches mehr durch die Beschaffenheit unseres Herzens geprägt sein muss und weniger durch den Buchstaben. Dies soll den Buchstaben nicht entwerten, aber wir haben bei dem Thema Scheidung und Wiederheirat ganz besonders auf unsere Herzensverfassung zu achten.

A) Die Ehe ist ein Gnadengeschenk Gottes an den Menschen

1.) Der Ursprung der Ehe - die Liebe Gottes

Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. 1.Mose 2,18

Trotz der ungetrübten Gemeinschaft mit Gott war Adam in seinem Herzen allein.
Deshalb erschuf Gott Eva, um das Alleinsein Adams zu beenden.
Als Adam Eva sah und erkannte, erkannte er damit gleichzeitig die Liebe Gottes, die Er Ihm mit durch das „Zusammenseinkönnen“ mit seiner Frau geschenkt hatte.
Das Erleben dieser Liebe Gottes fasste Adam mit folgenden Worten zusammen:

Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heißen, denn vom Mann ist sie genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden. 1.Mose 2,23-24

2.) Das Fundament der Ehe - die Gnade und Treue Jesu Christi (Eph 5,32)

Die Ehe ist in der Schrift an der Frau (oder: der Gemeinde) festgemacht. Sie ist das Herz der Ehe.
Ehe bedeutet für den Mann: sein Elternhaus zu verlassen und sich zu seiner Frau hin orientieren.
Ehe bedeutet für die Frau: „Aufhänger“ (Ruheort) für die Seele ihres Mannes zu sein.

Der Mann ist in erster Linie für die Arbeit geschaffen.
Die Frau ist in erster Linie für die Gemeinschaft mit dem Mann geschaffen.
Deshalb nimmt die Ehe im Herzen und in der Seele der Frau einen weitaus grösseren Stellenwert ein, als beim Mann.
Hier hat die Frau schöpfungsbedingt einen uneinholbaren Vorsprung!

3.) Die Konsequenzen daraus, wenn es um die Auflösung der Ehe geht

Die Verantwortung der Frau ist schöpfungsbedingt grösser, wenn es um das Thema Ehescheidung und Wiederheirat geht.
Rein vom Buchstaben her gesehen kommt die Frau deshalb durchgängig schlechter weg, wenn es um Details geht, die dieses Thema betreffen.
Da die Ehe aber auf der Treue und Gnade Christi aufgebaut ist, kann der Buchstabe die Probleme, die mit Ehebruch und Scheidung einhergehen, im Grunde nicht lösen.
Der Buchstabe des Gesetzes kann niemals fehlende Gnade ersetzen.

B) Ohne Gnade ist keine gerechte Beurteilung in punkto Ehebruch/ Ehescheidung möglich

Frühmorgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen. Du nun, was sagst du? Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, damit sie etwas hätten, um ihn anzuklagen.
Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie. Und wieder bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Älteren; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand.
Jesus aber richtete sich auf und sprach zu ihr: Frau, wo sind sie? Hat niemand dich verurteilt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr! Joh 8,2-11

Jesus billigt nur demjenigen zu, in punkto Ehebruch richten zu können, der ohne Sünde ist.
Nur wer sich seines Gottes, seiner Gerechtigkeit und seiner Gnade sicher ist, darf sich hier ein (helfendes) Urteil erlauben!

Im Zusammenhang mit dem Thema Ehebruch spricht Jesus den Pharisäern die Urteilsfähigkeit rundweg ab.
Deren Herzenshärtigkeit macht sie unfähig, mit Gnade umzugehen.
Damit werden sie zu Richter und Henker der Ehebrecherin und zu Heuchler Jesus gegenüber.
Ohne die Qualität der Gnade, die Jesus im Umgang mit diesem Thema einfordert, ist der Schritt zur Heuchelei (zu) schnell vollzogen.

Gnadenlosigkeit nimmt uns in diesem Themenzusammenhang jegliche Urteilsfähigkeit.
Jesus spricht in dieser Geschichte von der mangelhaften Beschaffenheit gnadenarmer Herzen und den Folgen davon.
In der anschliessenden Kindersegnung vertieft Jesus noch diese Zusammenhänge.
Meines Wissens nach ist Jesus bei keinem anderen Thema solcherart vorgegangen.
Die Ehe als solches beweist die überwältigende Liebe und Gnade Gottes dem Menschen gegenüber.
Jesus streicht heraus, dass diese Gnade jeden verpflichtet, der an dem Scheitern einer Ehe aktiv oder passiv beteiligt ist.
Deshalb ist bei der Auseinandersetzung mit den Themen Ehebruch, Scheidung und Wiederheirat eine sorgfältige Beobachtung der Gedanken und Überlegungen unserer Herzen zwingend geboten.

C) Wie sieht also meine Verantwortung ganz praktisch aus, was dieses Thema anbetrifft?

a) Die Gnade und die Liebe Jesu m u s s für mich täglich erlebte Realität sein.
b) Ich muss wissen, das zuerst meine Barmherzigkeit gefragt ist, was dieses Thema anbetrifft.
c) Ich sollte, wenn möglich, auf das Fortbestehen einer Ehe in gegenseitiger Treue zuarbeiten.
d) Ich sollte in meiner Seelsorge um den Frieden Gottes als Schiedsrichter wissen und hinweisen.

Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi, die Frauen den eigenen Männern als dem Herrn! Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Heiland des Leibes. Wie aber die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen den Männern in allem.
Ihr Männer, liebt eure Frauen! wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat. um sie zu heiligen, ‹sie› reinigend durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei. So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.
Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes. »Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.«
Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde
Jedenfalls auch ihr - jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber, daß sie Ehrfurcht vor dem Mann habe! Eph. 5, 21-33

In diesem Abschnitt aus Eph.5, besonders aber in Vers 32, scheint mir die ganze Problematik des behandelten Themas auf seinen wahren Inhalt gebracht zu sein. Es geht hier nicht um einen " terminus technicus " , der speziell und gesetzhaft das Verhältnis zwischen dem Mann und der Frau regelt; also eine Schablone, mit deren Hilfe man alles bemessen kann.
Vielmehr geht es um eine Lebens- und Verhaltensweise, um das Bild des einander in Treue zugewandt sein, so wie es Gott im Anfang mit Adam und Eva haben wollte, wie er es später mit den Patriarchen und dann mit dem Hause Israel und letztlich mit Christus und der Gemeinde wieder aufrichten will.

In dieser Sicht erscheint auch der Sinn des letzten Teils von 1.Kor.7, 15 ".. zum Frieden hat uns Gott doch berufen. " verständlicher:
Obwohl es im Text um die Behandlung der unschönen und von Gott garnicht geliebten Tatsache des Bruchs eines Treuebundes geht, spricht Paulus von unserer Berufung zum Frieden.
Wenn wir daraus einen Vorwand zu neuer Gesetzlichkeit und zum Unfrieden herauslesen, scheint es denkbar, daß wir den Sinn des Wortes "Evangelium" nur mangelhaft umzusetzen verstehen.

nicht daß wir von uns aus tüchtig wären, etwas zu erdenken als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes.
Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. 2. Kor 3, 5+6

Ein nachdenkenswerter Gedanke wäre der: Wenn jemand so sehr am Buchstaben hängen bleibt, wie es manche in dieser Frage tun, muß man zu dem Schluß kommen, daß Gott ein Ehebrecher sei.
Da Gott, nachdem ihm Adam und Eva die Treue brachen, mit vielen nachfolgenden Menschen immer wieder einen "neuen Bund" einging, muß er - nach der Darstellung derer, die an der überlieferten These des Verbots der Wiederheirat festhalten - zwangsläufig und logischerweise eine "ehebrecherische Beziehung" eingegangen sein.
Daß dieses ein an Gotteslästerung grenzender Unfug ist, braucht wohl kaum noch erklärt zu werden. Folglich meint das Wort Gottes etwas völlig von dieser These Unterschiedliches, wenn es von dem Bruch der Treue in einem Bündnis spricht

Was denn? Wenn einige untreu waren, wird etwa ihre Untreue die Treue Gottes aufheben? Röm 3,3
Wenn wir untreu sind - er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen. 2.Tim 2,13

Gottes Wort spricht primär über Gott und erst sekundär vom Menschen:
Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von m i r zeugen. Joh 5,39 (Ausarbeitung von Günther Dröscher)

D) Heiraten und Ledigsein - um der Sache Jesu Willen Mt 19,9-12

Ich sage euch aber, daß, wer immer seine Frau entläßt, außer wegen Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. Seine Jünger sagen zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so steht, so ist es nicht ratsam zu heiraten.
Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist; denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es.

1.) Der besondere Rahmen um dieses Thema

Jesus wird um seine Meinung über die damalige Scheidungs- und Wiederverheiratungspraxis besonders der religiös höhergestellten Personen gebeten. Sein Urteil darüber fällt völlig aus dem damals üblichen Rahmen.
Die Jünger reagierten geradezu schockiert auf die Antwort Jesu und stellten daraufhin eine Frage, die genau zu dem Thema: „Heiraten oder nicht um der Sache Gottes Willen" hinführt.
Daraufhin zieht Jesus einen Rahmen um dieses Thema, den er meines Wissens nach in dieser Art und Weise um kein anderes Thema gezogen hat:
Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist - und: Wer es fassen kann, der fasse es.

2.) Die „normale" Lösung 1.Mose 1,27-28

Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie ‹euch› untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen!

Der Schöpfungssegen umfasst zwei Schwerpunkte: 1.) Vermehrt euch 2.) Herrscht über die Tiere
Dieser Segen gilt auch heute noch uneingeschränkt. Der Weg zu diesem Segen führt u. a. über die Ehe!

3.) Die drei von Jesu erwähnten speziellen Möglichkeiten

a) es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind;
b) es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind;
c) es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen.

Ausdrücklich sagt Jesus an dieser Stelle, das diese Möglichkeiten nicht für jeden gedanklich oder gar praktisch erfassbar sind.
Hier geht es nicht nur um die Fähigkeiten meines Willens, Verstandes oder Gefühls, sondern auch um eine zusätzliche Gabe Gottes diesen Punkt betreffend, die uns in die Lage versetzen soll, mit dieser Thematik angemessen umgehen zu können.
Wo diese Gabe von Gott nicht gegeben ist, sind Missverständnisse bezüglich dieses Themas vorprogrammiert.

3a) Der von Mutterleib geborene Verschnittene(2116)

Lex 2116 eunouchos Eunuch; von eune, Bett, und echo, haben. Im NT bedeutet es: Eunuch, Kastrat, Verschnittener, durch einen Eingriff zeugungsunfähig gemachter Mann (Mt 19,12; Apg 8,27.34.36.38f); solche Männer wurden bevorzugt als Haremsaufseher eingesetzt.

Hier spricht Jesus meiner Meinung nach von Männern und Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht für eine Ehe geeignet sind. Ob es sich hier speziell um körperliche, oder auch seelisch und geistige Mängel handeln muss, ist in meinen Augen nicht eindeutig feststellbar.
Der zusammengesetzte Begriff: "Bett - haben" könnte meiner Ansicht nach auf eine Lebensuntüchtigkeit hinweisen, die das Bett zum Mittelpunkt im Leben eines solchen Menschen macht.

3b) Der von Menschen Verschnittene(2116)

Hier tut sich meiner Ansicht nach ein recht weites Feld auf: Angefangen vom mangelhaften Zeugnis der elterlichen Ehe über sexuelle Einflussnahme durch falsches Vorbild (z. B Pornographie, Notzucht, Vergewaltigung usw.) bis zu einer Erziehung, welche das Kind eheuntauglich macht (zu starke elterliche Bindung, Warnung vor evtl. ehelichen Abhängigkeiten usw.) ist hier vieles möglich und leider auch üblich:

Und ihr Bruder Absalom sagte zu ihr: War dein Bruder Amnon mit dir ‹zusammen›?
Nun denn, meine Schwester, schweig still! Er ist dein Bruder. Nimm dir diese Sache nicht so zu Herzen!
Da blieb Tamar, und zwar einsam, im Haus ihres Bruders Absalom. 2.Sam 13,20

Was ebenfalls zu einer Eheuntauglichkeit führen kann ist eine überzogene Anspruchserwartung.
Diese kann durch falsche Vorbilder (unrealistische Liebesromane, mangelnde Flexibilität gegenüber den Lebensziel + -standart des Partners) und durch eigenen Mangel an Sanftmut und Demut entstehen.
Dadurch kann eine Einheit im Geist mit einem möglichen Partner nicht mehr erreicht werden.

3c) Der um Jesu willen Verschnittene(2116)

Ich wünsche aber, alle Menschen wären wie ich; doch jeder hat seine eigene Gnadengabe (5298) von Gott, der eine so, der andere so.
Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich.
Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten als ‹vor Verlangen› zu brennen. 1.Kor 7,7-9

Lex 5298 charisma Gnadengabe, unverdientes Geschenk; von charizomai [(5295)], freundlich sein, schenken, vgl. dort; in Röm 1,11; 5,15f; 6,23; 11,29; 12,6; 1Kor 1,7; 7,7; 12,4.9.28.30f; 2Kor 1,11; 1Tim 4,14; 2Tim 1,6; 1Petr 4,10. Die Endung -ma zeigt an, daß das Ergebnis oder die Auswirkung von charizomai gemeint ist. Charisma geht im NT immer von Gott aus.

Hier laufen zwei Linien zusammen, die dem Aussenstehenden in aller Regel die Übersicht verwehren: Ehelosigkeit um Jesu willen ist in aller Regel eine Gnadengabe und deshalb nur für diejenigen, die dies wirklich betrifft, in ihrer ganzen Tiefe erfassbar.
Alle diejenigen, die von aussen her an dieses Thema herangehen, bleibt der Segen und damit auch etwas das völlige Verständnis für diese Sache verwehrt. Es ist etwa vergleichbar dem Bemühen, jemanden über das Fliegen zu erzählen, der noch nie ein Flugzeug oder dergleichen Ähnliches betreten hat.

Die andere Tatsache ist die Einschränkung Jesu diesen Punkt betreffend, das nur derjenige dieses Thema völlig erfassen kann, dem es gegeben ist. Der Hinweis Pauli auf eine Gnadengabe, was das Thema Ehelosigkeit um Jesu willen anbetifft, könnte meiner Meinung nach die einschränkende Formulierung Jesu erklären.
Nur wem dies spezielle Charisma gegeben ist, kann dieses Thema richtig erfassen und beurteilen.
Allen anderen bleibt lediglich "der Blick von aussen ins Schaufenster hinein", was dieses Thema anbetrifft.
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