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Markus 09, 33-50


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 2 – Jesus, der Menschensohn

a.) Jesus, der verherrlichte Menschensohn 8,31-10,31

3.) Der Herr rettet von falschen Gewohnheiten 9,33-10,16

Und sie kamen nach Kapernaum, und als er im Hause war, fragte er sie: Was habt ihr unterwegs besprochen(1251)? Sie aber schwiegen; denn sie hatten sich auf dem Weg untereinander besprochen(1251), wer der Größte sei.
Und er setzte sich, rief die Zwölf, und er spricht zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, soll er der Letzte(2056) von allen und aller Diener sein. Und er nahm ein Kind(3664) und stellte es in ihre Mitte; und er nahm es in seine Arme und sprach zu ihnen: Wer eins von solchen Kindern (3664) aufnehmen wird in meinem Namen(3541), nimmt mich auf; und wer mich aufnehmen wird, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Johannes sagte zu ihm: Lehrer, wir sahen jemand Dämonen austreiben in deinem Namen (3541); und wir wehrten ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehrt ihm nicht, denn es ist niemand, der ein Wunder(1406) in meinem Namen(3541) tun und bald darauf schlecht von mir reden kann. Denn wer nicht gegen uns ist, ist für uns. Denn wer euch einen Becher Wasser zu trinken geben wird aufgrund dessen, daß ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: er wird seinen Lohn gewiß nicht verlieren.
Und wer einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlaß zur Sünde gibt(4461), für den wäre es besser, wenn ein Mühlstein(3312) um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.
Und wenn deine Hand dir Anlaß zur Sünde gibt(4461), so hau sie ab! Es ist besser für dich, als Krüppel in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle(1059) zu kommen, in das unauslöschliche Feuer. Und wenn dein Fuß dir Anlaß zur Sünde gibt(4461), so hau ihn ab! Es ist besser für dich, lahm in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Füßen in die Hölle(1059) geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dir Anlaß zur Sünde gibt(4461), so wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle(1059) geworfen zu werden, »wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt«.
Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz salzlos geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst, und haltet Frieden untereinander! Mk 9,33-50


In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist denn der Größte im Reich der Himmel? Und als Jesus ein Kind herbeigerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen.
Darum, wenn jemand sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel; und wenn jemand ein solches Kind aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt er mich auf. Wenn aber jemand einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlaß zur Sünde gibt, für den wäre es besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.
Wehe der Welt der Verführungen wegen! Denn es ist notwendig, daß Verführungen kommen. Doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung kommt!
Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dir Anlaß zur Sünde gibt, so hau ihn ab und wirf ihn von dir! Es ist besser für dich, lahm oder als Krüppel in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Händen oder mit zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dir Anlaß zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden.
Seht zu, daß ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, daß ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist.
Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins von ihnen sich verirrte, läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und geht hin und sucht das irrende? Und wenn es geschieht, daß er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich mehr über dieses als über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Mt 18,1-13

Es stieg aber unter ihnen eine Überlegung auf, wer wohl der Größte unter ihnen sei. Als Jesus aber die Überlegung ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf, und wer mich aufnehmen wird, nimmt den auf, der mich gesandt hat; denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.
Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemand Dämonen austreiben in deinem Namen, und wir wehrten ihm, weil er nicht mit uns nachfolgt. Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, ist für euch. Lk 9,46-50

Lex 1251 dialogizomai überlegen, erörtern, entweder im Stillen bei sich selbst (Mk 2,6; Lk 1,29; 3,15; 5,22; 12,17) oder im Gespräch mit anderen (Mt 16,7f; Lk 20,14); diskutieren (Mk 9,33).
Lex 3664 paidion Kindchen, Kindlein, Kleinkind, Säugling; Verkleinerungsform von pais , Kind, mit dem es oft gleichbedeutend verwendet wird, vgl. dort; in Mt 2,8f.11.13.20f; 11,16; 14,21; 15,38; 18,2-5; 19,13f; Mk 5,39-41 u. ö. Oft ist es einfach mit Kind übersetzt. Als Anrede und an manchen anderen Stellen drückt es ein inniges Verhältnis zum Gegenüber aus, wie es zwischen Kleinkind und Eltern besteht.
Lex 2056 eschatos äußerster; dieses Adj. bezeichnet allgemein das, was alles abschließt oder beschließt und zuletzt kommt; vermutlich von echo [(2173)], haben, halten. Wenn eschatos die Stellung oder den Rang bezeichnet, so ist immer der letzte, unterste und schlechteste gemeint (Lk 14,9). In bezug auf Personen bedeutet es niedrigster, letzter (Mk 9,35; Joh 8,9; 1Kor 4,9), manchmal auch in geistlicher bzw. religiöser Hinsicht nach menschlicher Beurteilung (Mt 19,30; 20,16; Mk 10,31; Lk 13,30).
Lex 3541 onoma Name; von onemi, helfen, weil der Name uns jmd. oder etw. erkennen hilft, oder von nemo, zuteilen, weil jedes Ding seinen eigenen Namen erhält. Bedeutungen im NT: Name als Ersatz oder Platzhalter für eine Person, weshalb onoma für die Person selbst stehen kann, sei es Gott (Mt 6,9; Joh 1,12; 2,23; 3,18; Röm 15,9; Hebr 13,15 u. ö.) oder ein Mensch (Apg 1,15; Offb 3,4; 11,13 u. ö.); wegen eines Namens meint, wegen des Bekenntnisses zu einem Namen oder jmd. (Mt 10,22; 19,29; 24,9; Mk 13,13 u. ö.), und auf (eis [(1503)]) einen Namen getauft werden bedeutet, in den Glauben oder das Bekenntnis jmd.s hineingetauft und mit seinem Charakter und Ziel identifiziert zu werden (Mt 28,19; u.ö.).
Lex 1406 dynamis Kraft, Fähigkeit, Vollmacht, Macht, besonders innewohnende Kraft; von dem Stamm dyna-, der Fähigkeit, Können ausdrückt. Besonders wird die Ausübung der Macht Gottes und ihre Übertragung auf die Gläubigen vom Heiligen Geist ausgesagt (Lk 1,17.35; 4,14; Apg 1,8; Röm 15,13.19; 1Kor 2,4; 12,10; 15,43ff); er ist es, der die Gläubigen bevollmächtigt, so daß oft der Heilige Geist gemeint sein kann, wenn von der Macht oder Kraft in den Gläubigen die Rede ist (Apg 4,7; 6,8; 1Kor 4,19f; u.ö.).
Lex 4461 skandalizo etw. tun, was zum Fall oder Ruin eines anderen führt, eine Falle stellen; ohne Bezug auf eine Irreführung bedeutet es: jmd. ruinieren, ohne daß er es merkt; von skandalon , Auslöser einer Falle, Ärgernis. Im NT meint es: eine Gelegenheit oder einen Anstoß zu gottlosem Handeln, zum Abfall von Gott und dem daraus resultierenden Schaden geben, einen Anlaß zur Sünde geben, ein Ärgernis geben oder sein (Mt 5,29f; 17,27; 18,8f; Mk 9,43.45.47; Joh 6,61; 1Kor 8,13). In Mt 18,6; Mk 9,42; Lk 17,2 könnte es auch heißen: jmd. trickreich verführen oder in den (geistlichen) Ruin treiben, bei jmd. einen solchen Lebenswandel verursachen, daß er zu Schaden kommt, ohne es zu merken.
Lex 3312 mylos Mühle, Mühlstein; das in Mt 18,6; 24,41; Mk 9,42; Offb 18,22 gebrauchte Wort taucht immer im Zusammenhang des endzeitlichen Gerichtes bzw. der Zukunft auf. Der Mühlstein war in damaliger Zeit das zerstörerischste Werkzeug, für das es keine Steigerung mehr gab.
Lex 1059 geenna Hölle, der Platz oder Zustand der Verlorenen und Verdammten (Mt 5,22.29f; 10,28; 18,9; 23,15.33; Mk 9,43.45.47; Lk 12,5; Jak 3,6). Es gibt das hebr. Wort gehinnom (das Tal südlich vom Tempelberg) und das entsprechende aramäische Wort wieder. Es kommt zwölfmal im NT vor, davon elfmal in den synoptischen Evangelien, jedesmal im Mund von Jesus selbst.

Der Bibeltext beginnt (allzu) menschlich: Die Jünger ziehen gedanklich und praktisch (Unterhaltung) falsche Schlüsse aus ihrer Christusnachfolge. Wie im vorherigen Text stellt Jesus zuerst einmal eine Frage, um seinen Jüngern die Gelegenheit zu geben, sich über ihre Gedanken und Taten klarzuwerden.
Dann hält Jesus eine praktische Lehre, indem er ihr Hauptthema, ein Kleinkind, den Jüngern anschaulich vor Augen stellt.
Aufbauend auf dieser Belehrung warnt Jesus seine Jünger drastisch vor Verführungen; vor allem vor denen, die diese Verführungen bewusst und/oder vorsätzlich in die Wege leiten.

A) Die zwei Themen dieser Belehrung

In diesem Text liegt eine zweimalige Stichwortverbindung vor: die erste Stichwortverbindung dreht sich inhaltlich um das Kleinkind und seine Einordnung in das Reich Gottes (Kindlein - Verführung - Salz).

Als herausragende Eigenschaften eines Kleinkindes streicht Jesus das Vertrauen und die Demut hervor, also das innere Wissen um seinen Platz (Vertrauen) und die Art und Weise, sich an diesem Platz einzufügen (Demut).
Als „negative“ Eigenschaft wertet Jesus die leichte Verführbarkeit eines Kindes. Dabei lastet Er diesen „Fehler“ nicht dem Kleinkind an, sondern warnt diejenigen, die ein Kind in geistlicher Hinsicht mit Absicht vom rechten Weg abbringen.

Eine zweite Stichwortverbindung wird von Johannes in die Wege geleitet: er fragt Jesus nach einem möglichen Missbrauch des Umgangs mit seinem Namen (Name Jesu - Tat - Lohn).
Konkret erzählt er ein Beispiel, was in seinen Augen nicht gut scheint, aber von Jesus positiv gewertet wird.
Worauf Jesus in diesem Einschub wert legt, ist der rechte Umgang mit seinem Namen und allem, was damit zusammenhängt. Vor allem hilft der rechte Gebrauch des Namens Jesu, die Situation an Ort und Stelle richtig einordnen und unterscheiden zu können.
Wer den Namen Jesu in Kraft (und mit Erfolg) gegen Dämonen verwendet, der kann nur „für uns“ sein - d. h. auf unserer Seite stehen.

Das Hauptthema dieses Abschnittes, den Jesus anschliessend „im Haus“ (zum Schutz seiner Jünger vor Blosstellung) erläutert, betrifft die einleitende Überlegung der Jünger untereinander, wer der Grösste sei.
Jesus stellt das fallenstellerische Element dieser Überlegung heraus: Wo ich mich mit anderen Christen in punkto Grösse messen möchte, da bin ich in grosser Gefahr, einer Verführung auf den Leim zu gehen.

Wo ich nicht bereit oder nicht fähig bin, in Demut meinem Gott vertrauen zu können und meinen von Ihm zugewiesenen Platz zu bejahen, da öffne ich mich für die Verführung.

B) Die Aussagen und die Ziele dieser Belehrung

Jesus zieht in dieser Erläuterung keine präzisen Grenzen, was die Einordnung der geistlichen Reife der zwölf Jünger anbetrifft.
Er macht aber klar, dass diese Überlegungen der Jünger keine Bagatellen sind.

Entweder werden durch diese Gedankengänge andere „Kleine“ verführt und ich stehe damit als geistlicher Verführer da, oder ich bin in eine Falle des Verführers geraten und selbst akut gefährdet.
Was bezweckt Jesus demnach mit seinen Aussagen, die inhaltlich scheinbar in Richtung Selbstzerstörung tendieren?

1.) Jesu drastische Sprache deckt den zerstörerischen Kern dieser Angelegenheit auf.
2.) Ewige Werte haben immer den Vorrang gegenüber zeitlichen Werten.
3.) Mangel an Vertrauen und Demut kann mich zum Verführer(Fallensteller) oder zum Verführten machen.
4.) Im Umgang mit Verführungen müssen eindeutige (radikale) Entscheidungen getroffen werden!
5.) Manche Entscheidungen um der Ewigkeit willen können vorübergehende schmerzhafte Folgen haben.

Der Paralleltext dazu aus dem Matthäusevangelium betont die Wichtigkeit eines Kleinkindes in den Augen Gottes, egal ob körperlich oder geistlich gesehen.
Jedem dieser Kleinkinder ordnet der Vater einen Engel zu, der besondere Verantwortung für dieses Kleinkind trägt.
Die anschliessende Beschreibung eines verirrten Schafes veranschaulicht diese Verantwortung (auch für uns).
Sie verdeutlicht auch, dass solch ein Schaf auf Abwege geraten kann, die ein helfendes Eingreifen des Schafsbesitzers notwendig machen.

Salz in mir zu haben bedeutet also, meinen Platz und meine Aufgabe rückhaltlos zu bejahen.
Es bedeutet damit gleichzeitig, sich gegen eine generelle Geschmacklosigkeit (= Beliebigkeit - Salz hat wie Salz zu schmecken und zu wirken!) und Orientierungslosigkeit seiner Lebensweise entschieden zu haben.
Das Salz hat eine gewisse „Würz“ - Kraft, weil es eine grundsätzliche Eigenschaft des Salzes ist, andere Dinge geschmacklich zu beeinflussen.
Wenn es diese Eigenschaft verliert, ist Salz zu nichts mehr nütze.
Auch Gott salzt unser geistliches Leben mit Feuer (Leid), damit es seine „Würz“ - Kraft behält.

C) Einige Worterklärungen zu dieser Belehrung (nach Scofield mit pers. Ergänzungen)

Die Belohnungen: Gott bietet in den Schriften des NT den Verlorenen die Erlösung an; und für den treuen Dienst der Erlösten hat Er Belohnungen bereit. Die betreffenden Stellen können leicht voneinander unterschieden werden, wenn man beachtet, daß von der Erlösung ohne Ausnahme als von einer freien Gabe gesprochen wird (z. B. Joh 4,10; Röm 6,23; Eph 2,8.9), während Belohnungen durch Werke verdient werden (Mt 10,42; Lk 19,17; 1Kor 9,24.25; 2Tim 4,7.8; Offb 2,10; 22,12).
Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß die Erlösung ein gegenwärtiger Besitz ist (Lk 7,50; Joh 3,36; 5,24; 6,47), während die Belohnungen eine zukünftige Zugabe sind, die bei der Entrückung gegeben wird (2Tim 4,8; Offb 22,12).

Die Hölle: Das aus dem Hebräischen stammende Wort geena oder Gehenna bezeichnet den Ort in dem Tal von Hinnom, wo früher menschliche Opfer gebracht wurden (2Chr 33,6; Jer 7,31) und wo das beständige Verbrennen von Unrat dem jüdischen Volke das nicht endende Gericht über die Bösen veranschaulichte.
Das Wort kommt vor Mt 5,22.29.30; 10,28; 18,9; 23,15.33; Mk 9,43.45.47; Lk 12,5; Jak 3,6. In jedem Beispiel, außer dem letzten, wird das Wort von Jesus Christus ausgesprochen als außerordentlich ernste Warnung vor den Folgen der Sünde.
Er beschrieb den Ort mit den Worten "wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt" (Mk 9,44 ff.).
Der Ausdruck ist dem Sinn nach identisch mit dem Feuersee (Offb 19,20; 20,10.14.15). Siehe der zweite Tod (Joh 8,24; Offb 21,8);

Der Hades (Scheol) meint nicht den endgültigen Strafort, der in Offb20,14f »feuriger Pfuhl« heißt, sondern das Totenreich, die Unterwelt.
Totenreich und Hades sind (im AT) einander entsprechende Begriffe (Jes38,18; Hos13,14; Offb1,18; 6,8; 20,13f).
Dabei wird in den Aussagen der Bibel das Totenreich als ein Raum in den Tiefen der Erde dargestellt (Hiob7,9; 33,24; Ps63,10; Jes14,15; Hes32,18). So fährt die Rotte Korach hinunter in die Unterwelt (4Mo16,30.33), und Samuel sagt, er hätte heraufsteigen müssen (1Sam28,15). Ebenso redet das NT davon, daß Christus in die Tiefen der Erde hinabgefahren sei (Eph4,9), daß er den Geistern im Gefängnis, den Toten gepredigt habe (1Petr3,19; 4,6).
Im Totenreich finden sich Gottlose (4Mo16,33; Hiob24,19; Ps9,18; 49,14f) ebenso wie (im AT) die Gerechten (Jes38,10; 57,2), die aber auf Gottes Hilfe (Paradies im NT) und ein neues Leben (Toten - Auferstehung) warten (1Sam2,6; Ps16,10; 49,16; vgl. Ps73,24; Dan12,13). Denn auch der Hades ist offen für Gott (Hiob26,6; Spr15,11; Am9,2), auch dort ist er gegenwärtig (Ps139,8).
Nur Lk 16,22-26 spricht ausdrücklich von zwei verschiedenen Räumen im Totenreich, unüberbrückbar getrennt, wenn man auch vom einen in den andern hinübersehen und -sprechen kann, von der Qual der Gottlosen und dem Trost für die Gerechten (Abrahams Schoss).
Der Sieg der Auferstehung Jesu (Apg2,27.31) erstreckt sich auch bis in die Unterwelt hinein: Christus ist Herr über Tote und Lebendige (Röm14,9) und hat die Schlüssel des Todes und der Hades. (Offb1,18). Er ist hingegangen, um eine Stätte zu bereiten (Joh14,2-3) und sagt deshalb dem Schächer zu: »Heute wirst du mit mir im Paradies (statt „Abrahams Schoss im AT) sein« (Lk23,43). Die Pforten der Hades werden seine Gemeinde nicht überwältigen können (Mt16,18), und wer im Glauben aus der Welt scheidet, wird bei Christus sein (Phil1,23): Der Tod ist verschlungen in den Sieg (1Kor15,55.57).
Am Ende der Tage aber wird in der allgemeinen Auferstehung das Totenreich ganz geleert werden (Offb20,13).
Dann kommen die Ungerechten an den Ort ihrer endgültigen Bestimmung, in den »feurigen Pfuhl« (= Feuersee V. 15; 21,8).

Der erste Tod (geistlich): Der geistliche Tod ist der Zustand des natürlichen oder nicht wiedergeborenen Menschen, der noch in seinen Sünden ist (Eph 2,1), entfremdet von dem Leben aus Gott (Eph 4,18.19) und ohne den Heiligen Geist (Röm 8,9).
Verlängert über den Tod des Leibes hinaus, ist der geistliche Tod ein Zustand der ewigen Trennung von Gott in bewußtem Leiden, der zweite Tod (Offb 2,11; 20,6.14; 21,8).

Der zweite Tod (ewig): "Der zweite Tod" und "der Feuersee" in diesem Vers (Off 20,14) sind Ausdrücke von gleicher Bedeutung und werden gebraucht, um den ewigen Zustand der Bösen zu beschreiben.
Er wird "der zweite Tod" genannt im Unterschied zum vorausgehenden körperlichen Tod der Bösen, die im Unglauben und in der Verwerfung Gottes sterben; ihr ewiger Zustand ist ein ewiger "Tod" (d. h. Trennung von Gott) in Sünden (Joh 8,21.24). Daß der zweite Tod nicht Vernichtung bedeutet, wird klar durch einen Vergleich von Offb 19,20 mit 20,10.
Nach 1000 Jahren in dem Feuersee sind das Tier und der falsche Prophet noch da und existieren persönlich.
Die Worte "von Ewigkeit zu Ewigkeit" (bis in die Zeitalter der Zeitalter), vgl. V. 10, werden auch von Gott gebraucht (1,18; 4,9.10; 10,6; 15,7), von der Herrlichkeit Gottes (Gal 1,5, usw.) und von der Herrschaft, der Regierung Gottes (1Petr 4,11; Offb 1,6; 5,13.14; 7,12; 11,15). Diese Worte bedeuten ganz einfach ewig in dem Sinne von nicht endend.
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