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Markus 07, 31-37


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 1 – Jesus, der Messias

e) Jesus, der bezeugte Messias 7,1-8,30

2.) Der Herr rettet durch Befreiung von Gebundenheiten 7,24-37

B) Die Reaktion des Volkes auf die Befreiung von Gebundenheiten

Und er verließ das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Zehnstädtegebiet. Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mühe redete, und bitten ihn, daß er ihm die Hand auflege. Und er nahm ihn von der Volksmenge beiseite(613),legte(899) seine Finger in seine Ohren und berührte mit Speichel seine Zunge; und er blickte zum Himmel, seufzte und spricht zu ihm: Hefata! Das ist: Werde geöffnet! Und sogleich wurden seine Ohren geöffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.
Und er gebot ihnen, daß sie es niemand sagen sollten. Je mehr er es ihnen aber gebot, desto mehr machten sie es über alle Maßen bekannt(2758); und sie gerieten in höchstem Maß außer sich(5065) und sprachen: Er hat alles wohlgemacht; er macht sowohl die Tauben hören als auch die Stummen(213) reden. Mk 7,31-37


Und Jesus ging von dort weg und kam an den See von Galiläa; und als er auf den Berg gestiegen war, setzte er sich dort. Und große Volksmengen kamen zu ihm, die Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie ihm zu Füßen; und er heilte sie, so daß die Volksmenge sich wunderte, als sie sahen, daß Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sahen; und sie verherrlichten den Gott Israels.
Mt 15,29-31

Lex 613 apolambano empfangen für sich, aufnehmen, wiedererhalten, für sich nehmen; als Fachausdruck der Geschäftssprache: Geliehenes zurückbekommen; von apo , weg von, und lambano , nehmen, vgl. dort; in Lk 23,41; Röm 1,27; Kol 3,24 in bezug auf verdienten und in Lk 16,25; 18,30; Gal 4,5; Kol 3,24 auf unverdienten Lohn; wiedererhalten, zurückerhalten (Lk 6,34; 15,27); beiseite nehmen (Mk 7,33).
Lex 899 ballo werfen, bringen, tragen. Es behält bei allen Anwendungen die Vorstellung des Anstoßens bei: werfen (Mt 3,10; 4,6.18; 5,13.25.30.; Joh 8,7.59 u. ö.); hineinfüllen, hineinwerfen (Mt 9,17; Mk 2,22; 7,33; Joh 5,7; 13,2); schleudern, hinabwerfen (Offb 14,16.19); in intrans. Sinn: sich erheben, aufkommen (Apg 27,14); im Perfekt Pass.:auf einem Bett oder auf dem Boden liegen (Mt 8,6.14; Lk 16,20 u. ö.).
Lex 2758 kerysso Herold sein, verkündigen, ausrufen, predigen (Mt 3,1; Mk 1,45; Lk 4,18f; 12,3; Apg 10,37; Röm 2,21; Offb 5,2). Es bedeutet ferner: das Evangelium predigen wie ein Herold (Mt 24,14; Mk 13,10; 14,9; 16,15.20; Lk 8,1; 9,2; 24,47; Apg 8,5; 19,13; 28,31; Röm 10,14f u. ö.); das Wort (Gottes) predigen (2Tim 4,2). Stv.: kerygma , Verkündigung eines Herolds, Predigt, Inhalt der Predigt, nicht der Akt des Predigens; keryx , Herold, Prediger oder Verkündiger des Evangeliums.
Lex 5065 hyperperissos über die Maßen, in höchstem Maß, unermeßlich, mehr als überfließend, außerordentlich; von hyper, über und perissos, auf überfließende Weise; nur in Mk 7,37.
Lex 213 alalos stumm, sprachlos, unfähig zum Sprechen, auch als Subst.: Stummer; von laleo, reden, und neg. a-, ohne; nur in Mk 7,37; 9,17.25.

1) Das Zehnstädtegebiet (griech. Dekapolis) (nach Rienecker Bibellexikon + pers. Ergänzung)

Eine Reihe von Städten im Ostjordanland, die seit der Zeit Alexanders des Grossen zu Orten mit vorwiegend oder ausschließlich griechischer, also nichtjüdischer Bevölkerung und hellenistischer Kultur geworden waren und sich nach dem Vorbild anderer griechischen Kolonien zu einem Städtebund vereinigt hatten. Ihre Territorien bildeten nur z.T. ein geschlossenes Gebiet; in römischer Zeit unterstanden sie unmittelbar dem Statthalter der Provinz Syrien.

Als Griechen oder Hellenisten werden im NT unter anderem auch Juden bezeichnet, die griechisch sprachen, weil sie in der Zerstreuung lebten oder gelebt hatten (Apg 6,1; 9,29; LÜ: griechische Juden). Unter Hellenismus versteht man die Entwicklung, durch die sich seit den Eroberungen Alexanders des Grossen griechische Sprache und Kultur unter den nichtgriechischen Völkern des Altertums verbreiteten.
Auch die angrenzenden Gebiete, wie zum Beispiel der See Genezareth mit seinen Städten waren stärker von der griechischen Kultur (+ Sprache) beeinflusst wie vergleichsweise andere jüdische Städte.

Ursprünglich waren es 10 Orte: Skythopolis (Bet-Schean), Hippos (Fik), Damaskus, Gedara (Umm Qeis), Raphana (er-Rafe), Kanatha (Kenat), Pella, Dion (Tell Aschari oder vielleicht Aidun, 5 km südl. von Irbid), Gerasa (Dscherasch), Philadelphia ( Rabba); später werden 14 oder 18 genannt, darunter Abila (Tell Abil).

Zweck des Städtebundes war der Schutz der Handelsstraßen in seinem Gebiet gegen die Raubzüge der arabischen Wüstenbeduinen und der Einwohner des Hauran; dafür war besonders wichtig die vorgeschobene Lage von Kanatha im Osten und Philadelphia im Süden Skythopolis im Westen sicherte als einzige westjordanische Stadt die Verbindung der Zehnstädte mit Akko und den anderen Mittelmeerhäfen.
Im Anfang seiner öffentlichen Wirksamkeit folgten Jesus auch viele Menschen aus dem Gebiet der Zehnstädte nach (Mt 4,25); er wirkte vorübergehend in der Gegend des Städtebundes, die an das Ostufer des Sees Genezareth grenzte (Mk 5,1ff; vgl. V.20; 7,31).

Die hellenistische Kultur und vor allem ihre Gottesvorstellungen waren in diesem Zehnstädtegebiet und seiner näheren Umgebung präsenter und prägnanter als im übrigen jüdischen Land.
Deshalb reagierten die Menschen auf Jesu Worte und vor allem auf Jesu Wunder oftmals anders als die übrigen Juden.

2) Die Vorgehensweise Jesu

l) JESUS SUCHT GLAUBENSBEREITE MENSCHEN

a) Jesus überwindet dabei kulturelle und sprachliche Grenzen (z. B. der Gang nach Tyrus)
b) Jesus sucht besonders Leidende und Kranke (Jesus trennt normalerweise nicht Heilung und Heil)
c) Jesus denkt und handelt niemals schematisch (Heilungsvorgänge können im Detail schockieren)

ll) JESUS UNTERBINDET ALLES; WAS VOM GLAUBEN WEGFÜHREN KÖNNTE

a) Jesus vermeidet unerwünschte Zeugen seiner Wunder (Un-, Klein- oder lediglich Wundergläubige)
b) Jesus vermeidet unerwünschte Bindung an Ihn selbst ( Falscher Glaube = falsche Gottesvorstellung)
c) Jesus heilt gründlich und vollständig (den Leib, aber die Seele nur bei vorhandenem Glauben)

lll) JESUS ZIEHT KONSEQUENZEN AUS DEN REAKTIONEN DER MENSCHEN

a) Jesus stellt Aussagen und Wertvorstellungen über Ihn richtig (Er hilft seinen Zuhörern im Glauben)
b) Jesus gebietet, über seine Taten zu schweigen (wenn der Glaube Gott nicht vertraut und ehrt)
c) Jesus geht weg und verbirgt sich (vor den Ungläubigen und Zweiflern)

3) Unglauben des Volkes = Wissen um Jesu Wesen und Werk + nicht danach handeln

l) DAS VOLK SCHÄTZT DIE ÄUSSEREN UMSTÄNDE RICHTIG EIN

a) Das Volk weiss um Jesu Fähigkeit der Krankenheilung
b) Das Volk weiss um die Hilflosigkeit des Taubstummen
c) Das Volk bringt den Heiler und den Heilungsbedürftigen gedanklich und praktisch zusammen

ll) DAS VOLK ERLEBT JESUS IN AKTION

a) Das Volk wird vom eigentlichen Vorgang des Wunders ausgeschlossen
b) Das Volk erlebt den Taubstummen redend und hörend
c) Das Volk wird von Jesus ausdrücklich davor gewarnt, seine momentane Eindrücke weiterzugeben

lll) DAS VOLK BEZEUGT SEINEN UNGLAUBEN AN JESUS ALS DEN VERHEISSENEN MESSIAS

a) Das Volk gehorcht Jesu Anweisungen nicht
b) Das Volk bestaunt und preist (und wie!) lediglich Jesu Wundertätigkeit
c) Das Volk bringt Jesus und den Gott Israels gedanklich und praktisch nicht zusammen

4) Glauben = Wissen um Jesu Wesen und Werk + danach handeln (nach Scofield)

Das Wesen des Glaubens besteht in dem Anerkennen und Annehmen von dem, was Gott geoffenbart hat.
Der Glaube kann bezeichnet werden als das Vertrauen zu dem Gott der Schrift und zu Jesus Christus, den Er gesandt hat; dieses Vertrauen, das Ihn als Herrn und Heiland annimmt, treibt zu dem Gehorsam in Treue aus Liebe und zu guten Werken (Joh 1,12; Jak 2,14-26).
Die besonderen Äußerungen des Glaubens führen zu folgenden weiteren Erklärungen des Glaubens:

a) In bezug auf die Erlösung ist der Glaube ein persönliches Vertrauen zu dem Herrn Jesus Christus, der um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt wurde (Röm 4,5.23-25; 5,1).
b) Im Gebet wird der Glaube angewandt als "die Zuversicht, die wir zu ihm haben, daß er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten" (1Jo 5,14.15).
c) Wenn wir von dem Glauben reden in Beziehung zu den unsichtbaren Dingen, von denen die Schrift spricht, so gibt der Glaube ihnen die "Realität", in der wir aufgrund der Überzeugung ihrer Wirklichkeit handeln können (Hebr 11,1-3). Und:
d) der Glaube ist der einzig ewig wirksame Lebensgrundsatz; die unabdingbaren Äußerungen und Auswirkungen des Glaubens werden vor allem im Hebräerbrief (10. + 11 Kapitel) veranschaulicht:

Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! Gedenkt aber der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldet habt, als ihr teils durch Schmähungen und Bedrängnisse zur Schau gestellt und teils Gefährten derer wurdet, denen es so erging! Denn ihr habt sowohl mit den Gefangenen gelitten als auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wißt, daß ihr für euch selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt. Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat. Denn Ausharren habt ihr nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt. Denn noch eine ganz kleine Weile, der Kommende wird kommen und nicht säumen. »Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben«; und: »Wenn er sich zurückzieht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.« Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur Gewinnung des Lebens. Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht.
Ohne Glauben aber ist es unmöglich, wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird. Hebr 10,31-11,1+6
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