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Offener Brief ehemaliger Heimkinder


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5 Antworten in diesem Thema

#1
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Offener Brief des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. an Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des geplanten Treffens mit Papst Benedikt XVI.
.
8. September 2011



Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

der 22. September 2011 ist ein wichtiges Datum im Kalender ehemaliger Heimkinder ebenso wie ehemaliger Schüler und Schülerinnen katholischer Internate und zahlloser anderen Menschen, die als Kinder oder Jugendliche in die Hände von katholischen Priestern und Nonnen, Ordensleuten, Sozialarbeitern fielen:

Es ist der Tag, an dem die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland unübersehbar entscheiden kann und wird, ob das von der Politik propagierte Mitgefühl für unsere Leiden wahrhaftig ist oder ob es – mitsamt des „Runden Tisches Heimerziehung der 50er und 60er Jahre“ und des „Runden Tisches sexueller Kindesmissbrauch“ – lediglich ein Mittel war, uns in relativer Sicherheit zu wiegen und in Wahrheit sämtliche gerechten Ansprüche auf Aufklärung der eklatanten Menschenrechtsverletzungen, Entschädigung und Entschuldigung hinauszuzögern und letztendlich im Papierkorb der Geschichte verschwinden zu lassen.

Wir bitten Sie eindringlich, Frau Bundeskanzlerin, Ihren Einfluss als führende Frau in unserem Land geltend zu machen und den Papst zu einer Öffnung sämtlicher Archive und Kirchenbücher der Orden und Bistümer und des Vatikans zu bewegen.

In diesen Akten liegen die Beweise für unser Leiden. Liegen praktisch unsere Leben! Wir brauchen, um in Frieden mit uns selbst leben zu können, eine möglichst lückenlose Aufklärung aller an uns begangenen Verbrechen, seien sie psychischer, physischer oder sexueller Art!

Wir bitten Sie ebenso dringend, den Papst zu überzeugen, dass seine Kirche die zahllosen Opfer – die meisten von ihnen sind heute alte Menschen, die in tiefer Armut leben – angemessen entschädigen muss, selbst wenn dies auf Kosten des unermesslichen Reichtums dieser Kirche geht. Und dass diese seine Kirche mit gutem Beispiel vorangehen muss und Bund, Länder und auch die evangelische Kirche auffordern muss, dass eine für die Überlebenden dieser innerkirchlichen Verbrechen vorgesehene Entschädigung auf keinen Fall eine neue Demütigung bedeutet, sondern wenigstens einigermaßen dem Verlust der Lebensqualität und des Lebenseinkommens Rechnung trägt.


Übermitteln Sie ihm, dass Sie sich mit uns solidarisch erklären und es nicht hinnehmbar finden, dass die Kirche weiterhin Kinderschänder schützt, ihre Taten vertuscht und es zulässt, dass es mit Hinweis auf „Verjährung“ nicht zu einem Strafprozess bzw. einer Schadensersatzklage kommt.

Da wir keine Gelegenheit haben werden, den Papst persönlich zu sprechen, sagen Sie ihm bitte von uns: Unsere Qualen verjähren niemals! Geben Sie uns mit Ihrer Haltung den Glauben zurück: Den Glauben daran, dass dieses Land auch unseres ist.

Mit freundlichem Gruß

Für den Vorstand

Dirk Friedrich, 2. Vorsitzender
Heidi Dettinger, Schriftführerin

aus:

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#2
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Täusche ich mich, oder zielt dieser Apell über Gebühr an den Geldbeutel der katholischen Kirche?

Die Nöte sind unbestritten, aber der verweis auf eine finanzielle Entschädigung kommt mir persönlich eine Spur zu deutlich hinüber.
Wie wäre es denn , auf eine gemeinsame Busse vor Gott Busse hinzuwirken und Vergebung zu suchen und zu praktizieren?
Oder hat dieser Verein ehemalige Heimkinder noch andere Ziele im Auge, die er durch solch eine Vorgehensweise gefährden könnte?
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#3
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Ich kenne den Verein persönlich nicht, kann keine Stellung zu Personen und ihren Motiven machen. Ich kann auch nicht sagen, inwieweit der Glaube im Mittelpunkt steht.

Natürlich ist eine wirkliche, heilsame Aufarbeitung nur mit Vergebung, Busse, Heilung zu erzielen.

Aber es ist nun einmal wahr, dass auch dafür leider oft Geld nötig ist. Traurig, aber viele können sich Therapien im gläubigen oder ungläubigen Kontext einfach finanziell nicht leisten. Leider wollen sich oft auch wiedergeborene Geschwister erst einmal finanziell absichern, bevor sie dienen.

Aber es ist unbestritten, dass die Folge sexuellen Mißbrauchs oder sexueller Belästigung oft verminderte Leistungsfähigkeit ist.

Und da sieht man nicht nur in dem Kontext, wie Mißbraucher und deren Vorgesetzte froh weiterleben, - sind sie gläubig, ist ihnen ja vergeben - , meist geht es ihnen materiell gut, aber den Geschädigten Wiedergutmachung von sich aus zu leisten, daran denken sie nicht. Eine Schande.
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#4
Georg Hofmann

Georg Hofmann

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Täusche ich mich, oder zielt dieser Apell über Gebühr an den Geldbeutel der katholischen Kirche?

Die Nöte sind unbestritten, aber der verweis auf eine finanzielle Entschädigung kommt mir persönlich eine Spur zu deutlich hinüber.
Wie wäre es denn , auf eine gemeinsame Busse vor Gott Busse hinzuwirken und Vergebung zu suchen und zu praktizieren?
Oder hat dieser Verein ehemalige Heimkinder noch andere Ziele im Auge, die er durch solch eine Vorgehensweise gefährden könnte?


Lieber Peter,
mich verwundert dein Beitrag.Scheinbar ist dir nicht bekannt welche Verwundungen sexueller Mißbrauch eines Kindes das ganze Leben bei vielen
ruiniert hat.
Busse ohne Wiedergutmachung ist Heuchelei.(Wenn die Mittel zur Wiedergutmachung vorhanden sind)

Die katholische Kirche soll sich als Beispiel das Verhalten des Oberzöllners Zachäus aneignen.

Die Hälfte des Vermögens den Armen,den Geschädigten vierfachen Ersatz.

MfG Georg
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#5
keine Hoffung mehr

keine Hoffung mehr

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Missbrauchsopfer werden verhöhnt



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#6
Suzana

Suzana

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Gott kennt die Mißbrauchsopfer, jeden einzelnen beim Namen.
Möge der Herr ihnen helfen zu vergeben.


Und da sieht man nicht nur in dem Kontext, wie Mißbraucher und deren Vorgesetzte froh weiterleben, - sind sie gläubig, ist ihnen ja vergeben - , meist geht es ihnen materiell gut, aber den Geschädigten Wiedergutmachung von sich aus zu leisten, daran denken sie nicht.


Als ich diesen Absatz gelesen habe, habe ich mir die Frage gestellt, ob Täter?(gläubig)? froh weiterleben können, wenn sie durch diesen öffentlichen Brief daran erinnert werden, was sie getan haben.


Bestimmt sind sich die Täter der Leiden der Menschen bewusst. Wenn diese Mißbrauchsopfer Geld brauchen, für was auch immer, dann sollten wir das verstehen, und die Täter bereitwillig ihr Vermögen teilen.

Dann sollten die Täter sich alles anhören, was diese Menschen zu sagen haben.

Erst dann glaube ich, dass diese Täter bereuen. Wenn die Täter dann von Herzen um Vergebung gebeten haben und dann auch vor Gott, dann kann ich mir vorstellen, dass diese Täter zu Gläubigen geworden sind und Gott ihnen vergeben hat.

:g060
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