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Expedition zum Ich


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#1
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Einige Gedanken über das Buch „Expedition zum Ich“






Zuerst einmal ist dieses Buch professionell aufgemacht. Es ist übersichtlich aufgebaut und eingeteilt, die Themenreihe nicht unlogisch aufgebaut, und die Fragen treffen den Nerv der Zeit. Die Zusammenfassung der einzelnen Themen sind in ihrer Gestaltung vorbildlich, so dass sich die einzelnen Lösungen auf wenige Sätze reduzieren lassen.

Wer einen Bestseller schreiben will, der kann von diesem Buch nur lernen. Man nehme, wie hier geschehen, ein aktuelles Thema, fasse es in eine aktuell verträgliche Form und ziehe einen übersichtlichen und gut strukturierten Rahemen darum. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen, was der Erfolg dieses Buches anbelangen sollte.

In dieser Beziehung ist auch bei diesem Buch wenig bis nichts schiefgelaufen.
Die Sache hat eigentlich nur einen Haken: das mit diesem Buch angestrebte Ziel wurde verfehlt!

Das Vorwort formuliert dieses Ziel folgendermassen: „Jetzt verstehe ich viel besser, wer ich eigentlich bin.“
Dieses Ziel soll laut diesem Buch unter Zuhilfenahme von Gott und seinem Wort erreicht werden.
Dabei wird der Leser zum Subjekt der Suche nach dem Ich, Gott wird zum Objekt. Und das funktioniert nicht!

Dieser bewusste Tausch setzt Gott und seine Masstäbe unter meine Gefühle meine Wünsche und meine Befriedigung.
Damit wird Gott als Mittel zum Zweck degradiert und das Wort Gottes zum Erfüllungsgehilfen meiner Vorstellungen!
Nicht mehr Gott hat das letzte Wort, wenn es um die Prioritäten meines Lebens geht, sondern mein Wohlbefinden.

„Expedition zum Ich“ ist der vorsätzliche Versuch, die Nachfolge Jesu neu zu erfinden.

Dabei wird Altbewährtes und Begehrenswertes so geschickt miteinander verflochten, dass sich dieses Buch scheinbar wie aus einem Guss präsentiert. Nur wer bereit ist, genauer hinzusehen, entdeckt die Schwachstellen dieser Vorgehensweise:

1.) Über den Teufel wird bestenfalls in verharmlosender Form berichtet.
2.) Begriffe, wie z. B. der Gehorsam, weden uminterpretiert.
3.) Gericht ist nicht in erster Linie eine von Gott angeordnete Sache, sondern eine mich Betreffende.
Ursache und Wirkung im Hinblick auf Gott werden bewusst vertauscht.
4.) Berichte der Bibel, die den Glauben der Autoren übersteigen, werden prinzipiell in Frage gestellt.
5.) Das Weltbild der Vefasser wird im Zweifelsfall den Worten der Schrift vorgezogen (z. B. beim „Deuterojesaia“).

Hier geht es also nicht darum, wie ich anhand der Schrift mein Gottesverhältnis bestmöglichst gestalten kann.
Hier geht es um mich, meine Gedanken, meine Gefühle und meine Wünsche und wie Gott da am Besten „reinpasst“.

Dieses Buch trifft den Geschmack des Zeitgeistes voll und ganz. Das macht den Inhalt unter Anderem zu einem Stolperstein des Glaubens für einen Christen, der aufrichtig, aber gutgläubig Jesus von ganzem Herzen nachfolgen möchte.

Das in diesem Buch vermittelte Gottesbild ist nicht tragfähig für einen Jünger Jesu, der sein Leben und sein Lebensziel im Glauben an seinen Herrn Jesus Christus Ihm anvertraut hat.

Es mag akzeptabel sein für einen Menschen, der seinen „Glauben“ an Gott wie eine Handtasche nach Bedarf mit sich führt.
Es mag auch akzeptabel sein, dieses „Glaubensverständnis“ zu einem allgemein anekannten Standart aufzuwerten, indem dieses Buch als Lehrgrundlage einer Gemeinde oder eines Gemeindeverbandes ihren Mitgliedern empfohlen wird.

Nur sollte ich mir im Klaren sein, was mich zu dieser Denk- und Vorgehensweise verleitet.
Wo ich den Inhalt und die Ziele dieses Buches mehr oder weniger kritiklos bejahe, da muss ich mir Gedanken über mein Gottesverständnis machen.
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