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Die Bedeutung von ELOHIM


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Sister Maggie

Sister Maggie

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Die Bedeutung von ELOHIM


Können wir annehmen, dass sich in dem Plural-Titel ELOHIM ein trinitärer Gott darstellt?

„Und Gott (Elohim) sprach“ 1.Mo.1:26
Beachtenswert ist dabei auch, dass das Verb „sprach“ ein singuläres Verb ist, während der Gott-Titel plural ist.



Diesbezüglich hatte ich einmal eine Anfrage an Helmut Dietzfelbinger, Dozent für Hebräisch an der Augustana,
gesandt, die er mir folgendermaßen beantwortete:

„Das Wort Elohim (hier führt er natürlich immer das Wort in hebräisch an) ist tatsächlich eine Mehrzahl –(oder Plural-) Form. Zwar gibt es von diesem Wort auch eine Einzahl (Eloách), die aber kaum vorkommt.

Oft ist Elohim ein echter Plural, und zwar immer dann, wenn nicht-israelische Gottheiten gemeint sind, z.B. 2.Mo.18:11. Natürlich übersetzt man da auch ins Deutsche den Plural, also „Götter“.

Ist aber der e i n e Gott Israels gemeint, dann muss Elohim als Einzahl (=Singular) übersetzt werden. Umstritten ist dabei, was dann der hebräische Plural bedeutet. Vertreten werden hier hauptsächlich drei Hypothesen:

1. Diese Mehrzahlform oder Pluralform ist ein I n t e n s i v p l u r a l.
Der Hebräer setzt gerne Personen oder Sachen, die er intensiv erlebt, in den Plural. So spricht er z.B. von „Meeren“, obwohl nur von e i n e m Meer die Rede ist, oder von „Himmeln“, wo wir nur von e i n e m Himmel sprechen.

2. Diese Pluralform ist ein M a j e s t ä t s p l u r a l, mit dem man hochgestellte Personen anspricht oder von ihnen spricht, und in dem hochgestellte Persönlichkeiten von sich selber reden.

3. Diese Pluralform ist ein A b s t r a k t p l u r a l , d.h. man übersetzt Elohim mit „Gottheit“. Tatsächlich kann die Endung „im“, die meistens den Plural bedeuten, auch Konkretes zu etwas Abstraktem machen. Beispiel: „saken“ bedeutet „Greis“, „sökunim“ aber Greisenalter“ (so in 1.Mo.37:3)

Ich persönlich neige zu der zweiten Hypothese, nicht zuletzt wegen 1.Mo.1:26, einer Stelle, nach der sie ja auch gefragt haben. Dieses „lasst uns … machen!“, erste Person Plural im hebr. Urtext scheint mir am ehesten ein Majestätsplural (mit dem Modus der Selbstaufforderung) zu sein, indem Gott von sich selber spricht: Er tut das nicht im alltäglichen Singular, sondern im feierlichen Plural.

Man hat es schon immer als merkwürdig empfunden, dass ausgerechnet die Religion, die am strengsten monotheistisch ist, ein plurales Wort für Gott besitzt.
……"


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#2
Hebräer83

Hebräer83

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Ich möchte noch hinzufügen, daß "Elohim" für Gott (der Form nach ein Plural) trotzdem mit Verben im Singular gebraucht wird (So in Gen 1,1: "Am Anfang schuf "Götter" Himmel und Erde"). In Gen 1, 26 heißt es dann: "und "Götter" sprach: Laßt uns Menschen machen." Hier steht dann mal eine Pluralform, wenngleich es in Vers 1,27 wieder im Singular weitergeht. Dieser Wechsel hat jüdische Exegeten zu allerlei Kunststückchen veranlaßt.
Als Hinweis auf die Dreieinigekeit ist es jedenfalls sehr schön. :)
  • 0

#3
Rolf

Rolf

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Hier haben wir den klassischen Fall von Sprachwissenschaft kontra Geisteswissenschaft. Der Schreiber dieses Briefes war sicher ein Sprachwissenschaftler. Die allerdings waren sich auch nicht einig. Die haben beispielsweise im "elohim" festzustellen gemeint, dass der Plural hier auf die Geschlechter abzielt und so zum Ausdruck brachten, dass man Gott nicht zu "männlich" sehen dürfe.

Andere Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass es sich im "elohim" um einen sogenannten "plural majestetic" handelt und eigentlich so verstanden wird wie man zum Beispiel in früheren zeiten Könige ansprach ("Ihre Majestät")

Ich bin allerdings Gesitlicher und empfehle daher ein sorgfältiges Studium der Lehre vonder Dreieinigkeit. Ich habe das bereits veröffentlicht wie ich es verstanden habe, und zu finden ist es hier:

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Hier ein Auszug, besser ist es allerdinbgs das Thema im Zusammenhang zu studieren.


3.) Dreieinigkeit Gottes auch schon im Alten Testament

Die Gleichzeitigkeit der Einheit und der Mehrzahl Gottes findet sich - für viele sicher überraschend - auch schon im Alten Testament. Schon im Schöpfungsbericht und an vielen anderen Stellen im AT wird Gott im hebräischen Originaltext mit "Elohim" bezeichnet. Bei dem Wort "Elohim" handelt es sich jedoch interessanterweise um den Plural von "El" (= Gott). Das Wort Elohim steht dabei zudem stets zusammen mit Singular-Artikel und Singular-Verben, die für "El" passen würden, nicht jedoch für "Elohim". Wortwörtlich übersetzt heißen diese Stellen also z.B. "Der Götter sprach: ..."

Beim brennenden Dornbusch war es zum Beispiel Elohim ("Götter") der zu Mose sprach und dabei nicht etwa sagte: "wir sind, die wir sind" sondern "ich bin, der ich bin" (2.Mose 3,14). Also wiederum dasselbe wie in Johannes 1,1: Gott ist im Alten Testament gleichzeitig Singular und Plural.

Natürlich betont das Alte Testament vorwiegend die Einheit Gottes. Einige bekannte Kernstellen dafür sind: 2.Mose 20,3; 5.Mose 4,35; 5.Mose 6,4; 5.Mose 32,39; Jesaja 45,14; Jesaja 45,22; Jesaja 46,9.
Diese Stellen werden gern als Argument dafür angeführt, daß die Dreieinigkeit im Alten Testament angeblich noch nicht enthalten sei. Alle diese Stellen legen aber nur den Schwerpunkt darauf, daß der Gott Israels der EINZIGE Gott ist. Dies ist natürlich kein Widerspruch zur Dreieinigkeit eben dieses einzigen Gottes.
Übrigens findet sich die Gleichzeitigkeit von Singular und Plural Gottes sogar in der oben genannten Stelle 5.Mose 6,4, dem berühmten Kernsatz des jüdischen Glaubens, dem "Schma". Diese lautet wortwörtlich übersetzt: "Höre, Israel: Der Jahweh ist unser Elohim ("Götter"), der Jahweh allein."

Gott benutzt im Alten Testament - wie es bei einem dreieinigen Gott zu erwarten ist - in auffälliger Weise Mehrzahlwörter, wenn er zu sich selbst spricht. Das ist gerade so, als ob hier jeweils die Personen Gottes untereinander einen gemeinsam gefaßten Entschluß bekräftigen würden. Vgl. dazu bitte: 1.Mose 1,26; 1.Mose 3,22; 1.Mose 11,7; Jesaja 6,8.
Die Zeugen Jehovas versuchen, diese Stellen damit zu entkräften, es handele sich lediglich um einen Majestätsplural. Ein solcher Majestätsplural Gottes wäre jedoch vor allem dort angebracht, wo Gott gegenüber den Menschen spricht. An solchen Stellen finden sich jedoch keine solchen Pluralformen. Sie sind ausschließlich auf Stellen beschränkt, wo Gott zu sich selbst spricht. Aber wäre es nicht unsinnig, wenn Gott durch Gebrauch von Pluralformen nur gegenüber sich selber seine Majestät betonen würde, nicht aber gegenüber den Menschen? Die Theorie des Majestätsplurals bietet daher meines Erachtens keine befriedigende Erklärung für den Gebrauch des Plurals.

Am deutlichsten wird die Dreieinigkeit Gottes im Alten Testament in 1.Mose 18,1 ff., wo Gott dem Abraham in Gestalt von drei Männern erscheint:
1.Mose 18,1-3: "Und der JHWH (= Jahweh) erschien ihm bei den Terebinthen von Mamre, als er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß. Und er erhob seine Augen und sah: und siehe drei Männer standen vor ihm; sobald er sie sah, lief er ihnen entgegen und verneigte sich zur Erde und sagte: Herr, wenn ich denn Gunst gefunden habe in deinen Augen, so geh doch nicht an deinem Knecht vorüber."
Fassen wir also nochmal zusammen: Es ist unzweifelhaft Gott, der hier erscheint, denn 1.Mose 18,1 sagt dies ausdrücklich. Im Original steht an dieser Stelle der Gottesname JHWH, den die Revidierte Elberfelder Übersetzung üblicherweise mit HERR (statt Herr) wiedergibt. Doch vor Abraham stehen drei Männer...
Und schließlich spricht Abraham diese drei Männer auch noch im Singular an ("Herr, ..." statt Herren). Aus der Anrede Abrahams an die drei Männer wird deutlich, daß Abraham diese drei Männer als eine Erscheinung des einen Gottes ansieht. Und wiederum das gleiche: Gott ist gleichzeitig Singular und Plural. Oder genauer gesagt: Gott ist gleichzeitig einer und drei.

Ein schöner Beleg der Dreieinigkeit im Alten Testament findet sich auch in Jesaja 48,12-16, wo es heißt:
"Höre auf mich, Jakob und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich der Erste, ich auch der Letzte: Ja, meine Hand hat die Grundmauern der Erde gelegt und meine Rechte die Himmel ausgespannt; (...) Ich, ich selbst habe geredet (...) Tretet her zu mir, hört dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschah, bin ich da. Und nun hat der Herr JHWH mich gesandt und seinen Geist."
Der, der hier durch den Propheten Jesaja spricht, spricht von sich selbst als dem Ersten und dem Letzten und dem Einen, der alle Dinge erschaffen hat. Der Sprecher ist daher Gott. Aber im selben Abschnitt spricht er davon, daß JHWH ihn und seinen Geist gesandt habe. Das Neue Testament erklärt diesen Abschnitt, für den das Judentum keine Erklärung bietet: "...daß der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt" (1.Johannes 4,14)

Wußtest Du, daß Jesus gegenüber den Pharisäern seine eigene Gottheit mit einer Stelle aus dem Alten Testament belegt (Matthäus 22,41-46)? Lies Psalm 110. Es handelt sich dabei um einen prophetischen Psalm, der sich auf Jesus Christus bezieht. Dies folgt zwangsläufig z.B. aus dem Vergleich von Psalm 110,4 mit Hebräer 5,5-6. Sieh Dir nun die Formulierung von Psalm 110,1 an: ”Spruch des JHWH für meinen Herrn: Setze Dich zu meiner Rechten bis ich Deine Feinde gemacht habe zum Schemel Deiner Füße.”
Der Messias, auf den sich der Psalm bezieht, ist also der Herr Davids. Wer aber außer Gott selbst könnte der Herr Davids sein? Genau darauf weist Jesus die Pharisäer in Matthäus 22,41-46 hin: Nämlich auf die Tatsache, daß der Christus schon der Herr Davids war! Die Schlußfolgerung war den Pharisäern so erschreckend klar, daß sie nicht mehr wagten, ihn zu befragen (Vgl. Matthäus 22,46).

Genannt sei noch eine andere Stelle, die ich mit einer Frage verbinden will: Welcher König ist es, der in Psalm 45,7-8 zunächst als Gott angeredet und dann selbst von Gott gesalbt wird? Kleiner Tip: Christus heißt Gesalbter!

Weitere deutliche Hinweise auf die Mehrzahl der Personen Gottes im Alten Testament sind:
1. Der Herr wird vom Herrn unterschieden in 1.Mose 19,24; Hosea 1,7
2. Der Erlöser wird vom Herrn in Jesaja 59,20 unterschieden. Gleichzeitig machen viele Stellen aber deutlich, daß nur Gott dieser Erlöser ist - vgl. zum Beispiel Jesaja 44,6; Jesaja 49,26; Jesaja 63,16; Jeremia 50,23; Hiob 19,25; Psalm 19,15; Psalm 78,35.
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