Dem Beitrag von Rolf kann ich mich nur anschließen.
Auch Dank dieses Forums konnte ich erkennen, daß W+G mich und andere in eine geistliche und auch seelische Sackgasse gebracht hatte.
Die W+G-Lehre von der Neuen Schöpfung und von "Christus in mir" war der lehrmäßige Angelhaken, mit dem W+G Fernbibelschüler und Gemeinden gefischt hat, denn das waren in der charismatischen Bewegung unterbelichtete Themen, sozusagen eine Marktlücke.
Das Problem ist nicht, daß W+G über diese Themen gelehrt hat, sondern, das W+G dem Thema letztendlich übertriebenen Stellenwert gegeben und es außerdem durch den Kakao gezogen und karikiert hat. Mit einem Jesus, der so ist, wie viele W+G'ler inzwischen sind, möchte ich nichts zu tun haben. Ich weiß zum Glück, daß Jesus anders ist:-)
Ich schätze durchaus eine gesunde Lehre von der Neuen Schöpfung und von "Christus in mir". Wenn man aber daraus eine falsche Anthropologie macht und dann anschließend seinen Lehren teilweise widersprechend das charismanische Zeug zelebriert, das schon viele Leute in die Irre geführt hat (und das seit fast 2000 Jahren, wo der Montanus damit angefangen hat) dann geht das voll nach hinten los und die Leute werden stolz und selbstgerecht oder aber sie fallen in ein psychisches Tief, weil Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander liegen. Man erwartet fälschlicherweise einen Haufen Zeichen und Wunder, bekommt stattdessen aber eine Menge heißer "gesalbter" Luft und zweifelhafte Wunderwirkungen. Man schreibt dem "Bewußtsein" irgendwelcher Behauptungen Wunderkräfte zu, lebt in einer gottesfernen (!) manischen Hochstimmung und erwartet von Gott Dinge, die er gar nicht tun will. Es ist eine Krankheit. Ein solcher "Glaube" macht auf Dauer wirklich krank und von Leitern abhängig. Dort herauszugehen ist die einzige Therapie, die hilft. Innerhalb dieser Gemeinden kann man leider kaum noch wirken, auch weil die autoritären Leiterschaftsvorstellungen das nicht ermöglichen. Wenn mir mein geistlicher Leiter sagt: "Entweder du gehst meine Richtung voll mit, oder du suchst dir einen anderen Apostel!" dann weiß ich, daß dieser Leiter einen gewaltigen Sprung in der Schüssel hat und seine Stellung in der Gemeinde mißbraucht, um seine eigene falsche Gemeindevision durchzuboxen. Und an so einem Punkt hört Gemeinde auf, Gemeinde zu sein. Das ist leider in meiner Gemeinde passiert und ich konnte nicht mehr da bleiben, weil ich das vor Gott und meinem Gewissen nicht mehr mitverantworten konnte, was dort geschehen ist. Nach meinem gegenwärtigen Erkenntnisstand hätten bei mir schon früher die Alarmglocken schrillen sollen, aber es mangelte mir da an guter geistlicher Sicht der Dinge bzw. ich war halt ebenso verblendet wie die anderen gewesen. Daher weiß ich, daß W+G'ler zunächst Scheuklappen gegen kritische Stimmen haben und sie recht pauschal abwehren.
Es freut mich daher, daher, lieber Mirco, daß du nicht dabei stehen geblieben bist, sondern selber nachgeforscht hat, wie es sich mit W+G verhält und dann auch die folgerichtigen Konsequenzen für dich gezogen hast.