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EKBO: Widerstand gegen „Zwangsfusionen“ von Gemeinden


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Rolf

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EKBO: Widerstand gegen „Zwangsfusionen“ von Gemeinden

 

 

 

 

13.10.2021

 

csm_haufe_andreas_870_privat21_9b39cb824Der Sprecher der Initiative „Kirche im Dorf lassen“, Andreas Haufe. Foto: privat

 

Legde/Quitzöbel (IDEA) – Widerstand gegen geplante Fusionen von kleinen Gemeinden regt sich innerhalb der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Vorgesehen ist, künftig eine Mindestzahl von 300 Mitgliedern pro Gemeinde einzuführen. Wo das nicht der Fall ist, sollen kleine Kirchgemeinden zu größeren Verbünden zusammengeschlossen werden.

 

Über das Gesetz soll bei der nächsten Tagung der Synode beraten werden. Sie findet vom 10. bis 13. November statt. Die Initiative „Kirche im Dorf lassen“ (Legde/Quitzöbel im Landkreis Prignitz) wehrt sich gegen dieses Vorhaben. Am 10. Oktober schaltete sie ihren Internetauftritt 

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 frei. Wie die Initiative mitteilte, tragen bisher zwölf Kirchengemeinden aus dem Landkreis Prignitz einen Aufruf mit dem Titel „Keine Zwangsfusion von Kirchengemeinden!“ mit.

 

In dem Aufruf heißt es unter anderem, dass das Gesetz das Ehrenamt demotivieren, die „regionale Identität“ schwächen und das „Prinzip der Freiwilligkeit durch Ausübung von Herrschaft“ untergraben würde. Die EKBO würde damit gegen „ihre eigene Grundordnung und das Evangelium verstoßen“. Die Unterzeichner kündigen an: „Wir werden Anordnungen der Kirchenleitung, die zum Verlust der Selbstständigkeit unserer Kirchengemeinden führen würden, nicht Folge leisten, sondern das Unrecht öffentlich machen, dagegen protestieren und uns gegen alle diesbezüglichen Maßnahmen wehren, notfalls mit rechtlichen Mitteln.“

 

Sprecher der Initiative ist Andreas Haufe, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Lennewitz: „Wir arbeiten massiv an der Vernetzung, wollen vor der Landessynode im November deutlich machen, dass die von der Kirchenobrigkeit geplante Mindestmitgliederzahl in den betroffenen Dörfern entschieden abgelehnt wird.“

 

Initiative kündigt „Aufstand der Dörfer“ gegen Kirchenobrigkeit an

 

Der Initiative zufolge gibt es zwar durchaus Situationen, in denen eine Fusion sinnvoll sei, „aber solche Zusammenschlüsse müssen freiwillig entstehen, wenn sie gelingen sollen, auf keinen Fall durch Druck von oben“. 300 Gemeindemitglieder zur Voraussetzung für die Existenz einer Kirchengemeinde zu machen, sei „willkürlich und lebensfremd“, so Haufe. Um sich auf eine mögliche rechtliche Auseinandersetzung vorzubereiten, habe man bereits ein Spendenkonto eingerichtet.

 

Reinhard Jung von der Initiative erklärte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, dass die Kirchengemeinden seit Jahrhunderten selbstständig seien. So lange dies gegeben sei, könne man das Gemeindeleben aufrechterhalten – und sei es auf „Sparflamme“. Jung: „Wenn wir hier vor Ort nichts mehr zu entscheiden haben, ist das vorbei.“ Der „Aufstand der Dörfer“ gegen die Kirchenobrigkeit werde bis zur Tagung der Synode noch „gewaltig an Fahrt“ aufnehmen.

 

650 Gemeinden wären betroffen

 

Zu einer IDEA-Anfrage bei der Pressestelle der EKBO hinsichtlich einer Stellungnahme zu der Initiative hieß es: „Wir melden uns, sobald wir eine Information haben.“ Die EKBO hat etwa 890.000 Mitglieder in rund 1.135 Kirchengemeinden. Davon haben mehr als 650 Kirchengemeinden weniger als 300 Gemeindeglieder.


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