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Die Weltweite Evangelische Allianz stärker positionieren


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Rolf

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Die Weltweite Evangelische Allianz stärker positionieren

 

 

08.12.2020

 

csm_schirrmacher_thomas_studientag_pforzDer desiginierte WEA-Generalsekretär Thomas Schirrmacher. Foto: Martin Kugele

 

Bonn (idea) – Der designierte Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), möchte den Zusammenschluss als zweitgrößte christliche Körperschaft weltweit kirchenpolitisch stärker positionieren – neben der römisch-katholischen Kirche und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).

 

Zur WEA gehören 140 nationale Allianzen mit zusammen über 600 Millionen Christen. Die römisch-katholische Kirche hat 1,3 Milliarden Mitglieder; der ÖRK vertritt 350 Kirchen mit zusammen über einer halben Milliarde Mitgliedern.

 

Schirrmacher tritt sein Amt am 1. März 2021 an als Nachfolger von Bischof Efraim Tendero (New York/Manila).

 

Keine zersplitterten „Allerlei-Aktivitäten“

 

Wie er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, will er das WEA-Profil schärfen: „Ich werde darauf hinwirken, dass alle unsere Aktivitäten – von Evangelisation und Mission bis hin zur Bekämpfung von Menschenhandel oder Mitarbeit in den UN-Gremien zum Klimaschutz und zu den Nachhaltigkeitszielen – nicht als zersplitterte Allerlei-Aktivitäten wahrgenommen werden, sondern als Ausdruck unseres biblischen Auftrags.“

 

Bereits bei der Gründung der ersten Allianz 1846 in London seien fünf Tätigkeitsfelder bestimmend gewesen: 1. Gebet, 2. Weltmission, 3. die Bibel als Verfassung der Kirche, 4. Religionsfreiheit für alle, 5. sozialpolitisches Engagement (damals Kampf gegen die Sklaverei). Das gelte bis heute.

 

Keine Nation darf dominieren

 

Nach den Worten von Schirrmacher sollte keine der 140 nationalen Allianzen den Kurs des Zusammenschlusses „über Gebühr“ bestimmen. Das gelte auch für die USA, die einen großen Teil des Haushaltes finanzierten. Weißen christlichen Amerikanern falle es kulturell meist schwerer als Christen anderer westlicher Kulturen zu akzeptieren, „dass sich das Christentum in den Globalen Süden verschoben hat und wir multikulturell als Partner aus vielen Sprachen und Kulturen ohne Dominanz arbeiten müssen“. Das habe überwiegend ganz simple Gründe. Schirrmacher: „Die meisten US-Amerikaner wachsen auf, ohne je eine andere Kultur kennenzulernen. In Europa ist das nächste Land mit eigener Kulturgeschichte immer um die Ecke, man wächst mit der Vielfalt auf. Erst recht gilt das für multi-ethnische Länder wie Indien.“

 

Gibt es eine Hölle?

 

Auch um theologische Klarheit will Schirrmacher sich bemühen. Viele evangelikale Christen seien beispielsweise der Ansicht, alle Nichtchristen landeten nach dem Tod in der Hölle. Er plädiert dagegen für eine differenzierte Sicht: „Fragen nach dem Leben nach dem Tod werden in der Bibel ausnahmslos in Bildern beschrieben oder gar nur angedeutet.“ Deswegen könne man nur vorsichtig Dogmen formulieren. Zwar sei im Neuen Testament häufig davon die Rede, dass jemand „verloren“ gehe, aber es werde auf keinen gezeigt und prophezeit, wie später einmal Gottes endgültiges Urteil lauten werde. Schirrmacher zufolge ist zweierlei nötig: weiter zu verkündigen, dass es ohne Jesus kein Heil gibt, als auch daran festzuhalten, dass niemand unfehlbar in das Herz anderer Mitchristen schauen könne: „Wir sind nicht die Richter.“ Wie Schirrmacher dazu weiter erläuterte, müsse man vorsichtig damit sein, die Hölle konkreter zu fassen, als es die biblische Bildersprache tue. Das gelte auch für den Fall, dass es einen doppelten Ausgang der Geschichte gebe, der zwischen denen unterscheide, die mit oder ohne Gott leben.

 

Homosexuelle Partner nicht segnen

 

Im Blick auf den Umgang mit Homosexuellen rät Schirrmacher zu einer differenzierten Sichtweise. Im biblischen Gesamtzeugnis sei Homosexualität ein Nebenthema. Auch in der überlieferten Verkündigung Jesu spiele das Thema keine Rolle. Gleichwohl müsse man Position ergreifen, wie es die Weltallianz schon getan habe. Schirrmacher: „Wir haben vor ein paar Jahren das neue Strafgesetz gegen Homosexuelle in Uganda verurteilt, aber zugleich auch die kolonialistisch-patriarchalische Art, wie westliche Nationen Uganda und die Afrikaner überhaupt behandeln. Manchen Evangelikalen in den USA geht das zu weit, vielen in Europa ist das zu wenig.“

 

Er selbst lehnt eine Segnung ab, die eine gleichgeschlechtliche Beziehung de facto der heterosexuellen Ehe gleichstelle: „Aber ich kann es auch nicht befürworten, homosexuell empfindenden Menschen das seelsorgerliche Gespräch zu verweigern, wie dies leider immer noch geschieht.“ Er halte praktizierte Homosexualität wie überhaupt jedwede Sexualität außerhalb der zweigeschlechtlichen Ehe für nicht mit dem Willen Gottes vereinbar.

 

Dass die Gesellschaft das heute völlig anders sehe, sei eine Erfahrung sehr vieler Christen. Das Bewährungsfeld evangelikaler Eltern und Gemeinden in dem Bereich sei der Umgang mit den eigenen Kindern.

 

Zehn hauptamtliche Mitarbeiter

 

Nach den Worten von Schirrmacher beschäftigt die Weltallianz zehn hauptamtliche Mitarbeiter. Darunter seien zwei stellvertretende Generalsekretäre. Der Jahreshaushalt liege bei zwei Millionen US-Dollar (1,66 Millionen Euro). Hinzu kämen fünf Abteilungen mit eigenen Haushalten und dezentralen Verwaltungen: „Theologische Fragen, Ökumene und Religionsfreiheit“, „Öffentliche Angelegenheit“, „Kirche und Gemeinschaft“, „Mission und Evangelisation“, „Entwicklung und Nachhaltigkeitsziele“. Zusätzlich gebe es sieben regionale Allianzen, ebenfalls jeweils mit eigenen Mitarbeitern und Haushalten.


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