Corona: „Pastor“ ergreift nach aufgelöster Gebetsstunde die Flucht
07.01.2021
Die Polizei hat in Papenburg-Aschendorf eine Gebetsstunde in einem Privathaus aufgelöst. Symbolbild: Markus Pletz
Lingen/Papenburg (idea) – Die Polizei hat in Papenburg-Aschendorf in Niedersachsen am 5. Januar eine Gebetsstunde in einem Privathaus aufgelöst. Das bestätigte der Pressesprecher der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, Dennis Dickebohm (Lingen), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.
Daran beteiligten sich ihm zufolge 15 Christen im Alter zwischen 53 und 81 Jahren. Die Gläubigen hätten „eng an eng und ohne Mund-Nasen-Bedeckung“ beieinander gesessen. Beim Eintreffen der Polizei habe ein Mann, der von den anderen als „Pastor“ bezeichnet wurde, die Flucht ergriffen. Über seine Identität habe man noch keine Erkenntnisse. Dickebohm: „Die Teilnehmer der Zusammenkunft hüllen sich in Schweigen.“ Auch über ihre eigene Konfession hätten sie bisher keine Angaben gemacht.
Ihre Personalien seien aber aufgenommen worden. Nachbarn hätten die Polizei alarmiert. Die Besucher des Treffens stammten aus den Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim, Cloppenburg und Leer. Wie der Polizeisprecher weiter ausführte, wird nach dem flüchtigen „Pastor“ nicht gefahndet. Bei der Zusammenkunft handele es sich nicht um ein Strafvergehen, sondern um eine Ordnungswidrigkeit.
Regelsatz gegen Verstoß liegt bei 150 Euro
Nach dem aktuellen Bußgeld-Katalog zur „Ahndung von Zuwiderhandlungen gegen die Niedersächsische Verordnung über die Beschränkung sozialer Kontakte zur Eindämmung der Corona-Pandemie“ können Teilnehmer an einer religiösen Zusammenkunft mit einem Bußgeld zwischen 150 und 400 Euro belegt werden, Veranstalter mit 1.000 bis 5.000 Euro.
Bei Zusammenkünften von Glaubensgemeinschaften war es in den vergangenen Wochen häufiger zu Verstößen gegen die Corona-Verordnungen gekommen. Am ersten Wochenende im Januar hatte die Polizei im ostwestfälischen Herford den Gottesdienst einer Freikirche aufgelöst, weil die mehr als 100 Teilnehmer keinen Mund-Nasen-Schutz trugen und angeblich gesungen hatten. Dem widersprach ein Anwalt der Gemeinde.