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Nach Dienstgespräch: Pastor Latzel nimmt sechs Wochen lang Urlaub


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Rolf

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Nach Dienstgespräch: Pastor Latzel nimmt sechs Wochen lang Urlaub

 

 

 

 

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Der evangelikale Pastor der St.-Martini-Kirchengemeinde in der Bremer Innenstadt, Olaf Latzel. Foto: Philipp Öhme

Bremen (idea) – Nach einem Dienstgespräch mit der Kirchenleitung der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) nimmt der evangelikale Pastor der St.-Martini-Kirchengemeinde in der Bremer Innenstadt, Olaf Latzel, vom 9. Juli bis 24. August Urlaub. Das teilte die Kirche nach dem Treffen am 3. Juli mit.

 

Anlass für das Treffen war, dass die Staatsanwaltschaft Bremen am 2. Juli Anklage wegen Volksverhetzung gegen Latzel erhoben hat. Weiter heißt es in der Mitteilung der Kirche: „Alle denkbaren dienstrechtlichen Maßnahmen sind für diesen Zeitraum ausgesetzt.“ Am 1. Juli war die St.-Martini-Gemeinde darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass von der BEK eine einstweilige Verfügung mit einem Predigtverbot gegen Latzel erlassen worden war. Zu den Umständen dieser Mitteilung machte die BEK gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea keine weiteren Angaben.

 

Die Pressesprecherin der Kirche, Sabine Hatscher, erklärte auf Rückfrage wörtlich: „Unter den ‚dienstrechtlichen Maßnahmen‘ ist alles zu verstehen, was einem Pastor teilweise oder ganz die Ausübung seiner Tätigkeit untersagt, zum Beispiel auch ein Predigtverbot. Das ist eben jetzt für die Dauer des Urlaubs ausgesetzt.“ Weiter heißt es in der Mitteilung, dass die Kirchenleitung mit Latzel Mitte August ein erneutes Dienstgespräch führen werde.

 

Kuschnerus: Tatvorwurf und Klage sind schwerwiegend

 

Aufseiten der Kirchenleitung nahmen die Präsidentin Edda Bosse, der geistliche Leiter, Schriftführer Pastor Bernd Kuschnerus, und der Leiter der Kirchenkanzlei, Johann Daniel Noltenius, an dem Gespräch teil. Latzel wurde vom Leitenden Pastor der evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde, Andreas Schröder, begleitet.

 

Kuschnerus übte indirekt Kritik an Latzel: „Der Tatvorwurf und die Klage sind schwerwiegend.“ Pastoren hätten eine Vorbild- und Vertrauensposition: „Sie tragen durch ihr Amt eine besondere Verantwortung.“ Dass Äußerungen eines Pastors Anlass zu einer Anklage wegen Volksverhetzung gegeben hätten, erschüttere ihn zutiefst.

 

Ein Eheseminar und die Folgen

 

Zum Hintergrund: Latzel hatte in einem Eheseminar 2019 in seiner St.-Martini-Gemeinde, das auf YouTube veröffentlicht wurde, unter anderem über Homosexuelle gesprochen. Dabei sagte er: „Überall laufen diese Verbrecher rum vom Christopher Street Day.“ Für die Verwendung des Wortes „Verbrecher“ entschuldigte er sich später öffentlich. Er habe damit nicht allgemein homosexuell lebende Menschen gemeint, „sondern militante Aggressoren, die uns als Gemeinde in den letzten Jahren immer wieder angegriffen und gotteslästerlich diffamiert haben“.

 

Das Video wurde inzwischen gelöscht.

 

Wiederholt war die St.-Martini-Kirche mit antichristlichen Schriftzügen beschmiert worden. Auch Gottesdienste wurden gestört. Latzel erhielt sogar Morddrohungen. Wie die Staatsanwaltschaft Bremen am 2. Juli mitteilte, hat sie gegen Latzel Anklage wegen Volksverhetzung erhoben, weil er unter anderem „Homosexuelle generalisierend als Verbrecher“ bezeichnet habe.

 

CSD begrüßt Klageerhebung

 

Der Vorstand und Pressesprecher der Bremer Homosexuellenbewegung „Christopher Street Day“ (CSD), Robert Dadanski, begrüßte in einer Pressemitteilung die Klageerhebung der Staatswaltschaft: „Der Fall Olaf Latzel ist ein erneuter Beleg dafür, dass Diskriminierung und Hass nicht okay sind.“ Es gehe nicht nur um „verletzte Gefühle“ der betroffenen Personen sowie ihrer Freunde und Familien, sondern um eine Straftat.


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