Taufe unter freiem Himmel (Foto: Jens Schlueter / epd)
Württembergische Landeskirche erlaubt „Taufe unter freiem Himmel“
Wer sich in der württembergischen Kirche fürs Untertauchen („Immersionstaufe“) entscheidet, braucht dazu eine Genehmigung vom Oberkirchenrat. Der von der Kirchengemeinde ausgewählte Ort – etwa ein Baggersee, ein Freibad, ein Bach oder ein Teich – muss mit Zustimmung der Kirchenleitung in die örtliche Gottesdienstordnung aufgenommen werden. Auch müssen sich Pfarrer mit ihrem Kirchengemeinderat abstimmen, bevor sie diese Form der Taufe zusagen.
Laut Zeeb war es schon in der Vergangenheit in Württemberg möglich, Menschen durch Untertauchen zu taufen, sofern der Oberkirchenrat eine Ausnahmegenehmigung erteilt hat. Zwei- bis dreimal pro Jahr habe er entsprechende Anfragen erhalten.
Unsere (Jesus.de) Rückfrage bei den anderen Landeskirchen ergab, dass zum Beispiel in der Rheinischen Kirche Taufen unter freiem Himmel keine Seltenheit sind. Die Landeskirche hatte dazu im April 2018 sogar ein eigenes veröffentlicht, in dem Orte und Daten für Taufen unter freiem Himmel aufgelistet waren. Eine bekannte Taufstelle ist inzwischen das Rheinufer in Köln-Deutz bei Stromkilometer 689,5. . 2017 waren es bereits 30.
Auch in der Lippischen Landeskirche hat es schon öffentliche Tauffeste gegeben, zum Beispiel im Park des Weserrenaissance-Schlosses Brake. In der Landeskirche Hannovers werden seit 2007 in Loccum große gefeiert. Das erste große landeskirchliche Tauffest in Berlin .
Keine „feste Ordnung“ in Westfalen
In der westfälischen Landeskirche gebe es ebenfalls Taufgottesdienste unter freiem Himmel, wie uns die Pressestelle . Genaue regelungen zur Örtlichkeit gebe es in der Taufordnung nicht, es müsse nur ein „richtiger“ öffentlicher Gottesdienst sein.
Die Badische Landeskirche teilte mit, es habe „schon immer die Möglichkeit“ gegeben, Taufen an Gewässern zu vollziehen. Das Zentrum Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat vor einigen Jahren eine für Tauffeste herausgebracht. – zum Beispiel an der Elbe oder am Nord- oder Ostseestrand. Die evangelische Kirche im Ostallgäu organisierte im vergangenen Sommer .
Wie getauft wird, ist seit vielen Jahrhunderten immer wieder Teil der theologischen Diskussion. Während in der katholischen und evangelischen Kirche überwiegend das Benetzen des Täuflings mit Wasser üblich ist, praktizieren orthodoxe Kirchen sowie viele Freikirchen das Untertauchen.