Debatte um Intersexualität ist aufgebauscht
Berlin (idea) – Der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Krauß (Schwarzenberg/Erzgebirge) hat die Debatte in Deutschland um Intersexualität als „vollkommen aufgebauscht“ bezeichnet. Intersexuelle Menschen sind genetisch, anatomisch oder hormonell nicht eindeutig dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht zuzuordnen.
Das Bundesverfassungsgericht (Karlsruhe) hatte im November 2017 ein drittes Geschlecht für den Eintrag im Geburtsregister vom Gesetzgeber gefordert. Intersexuellen Menschen soll so ermöglicht werden, ihre geschlechtliche Identität in einer „positiven Bezeichnung“ eintragen zu lassen, etwa als „inter“, „anders“ oder „divers“. Der Gesetzgeber hat bis zum Jahresende Zeit, die Entscheidung umzusetzen. Krauß hat nun beim Statistischen Bundesamt die Zahlen erfragt.
Demzufolge hat es 2016 nur acht Geburten gegeben, bei denen das Geschlecht unbestimmt geblieben sei, so Krauß. Das entspreche gerade einmal einer von 100.000 Geburten. Die Diskussion um ein drittes Geschlecht werde darum an den Fakten vorbei geführt. Krauß forderte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, die Einzelfälle wissenschaftlich zu untersuchen. Er gehe davon aus, dass unter diesen acht Fällen auch Fehlbildungen sind:
„Mir scheint es, dass die Bibel recht hat: Wir Menschen wurden als Mann und Frau geschaffen – und nicht mit 60 Geschlechtern.“ Im Geburtenregister kann der Geschlechtseintrag männlich/weiblich offen bleiben, wenn eine Zuordnung nicht möglich ist. Diese Zahlen wurden erstmals für das Jahr 2016 statistisch ausgewertet. Die Daten für 2017 sind ab Herbst dieses Jahres beim Statistischen Bundesamt verfügbar.