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Theologischer Holzweg: Bischof Bode wünscht eine Segnung homosexueller Paare


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Theologischer Holzweg: Bischof Bode wünscht eine Segnung homosexueller Paare

 

 

 

 

Veröffentlicht: 10. Januar 2018 | Autor:

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Von Dr. Markus Büning

Die Internetseite der Münsteraner Kirchenzeitung brachte am 10.1.2018 folgende Nachricht, obwohl der Herausgeber dieser Seite, Bischof Dr. Felix Genn, vor einiger Zeit noch einem Pfarrer seiner Diözese eine solche Segenshandlung untersagt hat.

Hier der Text der Meldung:

 

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Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode regt als erster katholischer Bischof des Landes eine Diskussion über die Segnung dieser Paare an. »Man kann zum Beispiel über eine Segnung nachdenken – die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung«, sagte er in einem Interview der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (Mittwoch): »Wir müssen in der Kirche ausführlicher darüber diskutieren. Schweigen und Tabuisieren führt nicht weiter und verunsichert.«

Auch wenn sich die »Ehe für alle« vom Eheverständnis der Kirche unterscheide, sei diese nun politische Realität, so Bode weiter: »Wir müssen uns daher fragen, wie wir denjenigen begegnen, die diese Verbindung eingehen und die sich ja zum Teil auch in der Kirche engagieren. Wie begleiten wir sie pastoral und liturgisch? Wie werden wir ihnen gerecht?«

 

Bode gab zu bedenken, dass homosexuelle Beziehungen in der Kirche oft zuerst als schwere Sünde eingeordnet würden: »Wir müssen darüber nachdenken, wie wir eine Beziehung zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen differenziert bewerten«, forderte der Bischof, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist: »Ist da nicht so viel Positives, Gutes und Richtiges, dass wir dem gerechter werden müssen?«

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So, da will nun der Osnabrücker Bischof der Erste sein, der als Oberhirte der römischen Kirche eine Forderung erhebt, die klar und deutlich dem Zeugnis der

 

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Hl. Schrift, der Tradition, dem geltenden Weltkatechismus, mehreren päpstlichen Dokumenten und dem katholischen Liturgieverständnis zuwider läuft. Warum?

 

Weil er sich offenkundig beliebt machen will bei all denen, die mit großer Euphorie im Sommer mit dem Gesetz zur sogenannten „Ehe für Alle“ dem Institut der Ehe zwischen Mann und Frau den Dolchstoß gegeben haben. Geht´s noch Herr Bischof? Wem wollen Sie damit eigentlich dienen?

 

Nun aber der Reihe nach: Man solle über eine Segnung nachdenken, die allerdings nicht mit einer Trauung zu verwechseln sei, so Bode. Glaubt der Bischof allen Ernstes, dass die betroffenen homosexuellen Paare, die vor dem Standesamt eine „Ehe“ eingegangen sind, sich mit dieser katholischen Ehe-light (weil nur eines Segens würdig und eben keine Trauung sein soll!) zufrieden gäben?

 

Ganz sicher nicht! Und das übrigens zu Recht. Indem die Kirche dann „nur“ mit dem Segen käme, läge aus deren Sicht eine ungerechtfertigte Diskriminierung vor. Meines Erachtens ist ein solcher Vorschlag geradezu zynisch und gegenüber den Homosexuellen auch unredlich!

 

Dann kommt vom Herrn Bischof eine weitere sehr kühne Aussage: Schweigen und Tabuisieren helfe nichts! Richtig, Herr Bischof! Das tut unsere Kirche auch gar nicht. Die Kirche hat sich immer wieder mit großem Ernst und Respekt vor den betroffenen Menschen, die gleichgeschlechtlich orientiert sind, befasst!

Die Kirche hat hier einen klaren und seelsorglich motivierten Standpunkt. Und den, lieber Herr Bischof, haben Sie – sei es gelegen oder ungelegen (vgl. 2 Tim 4,2) – zu verkünden. Suggerieren Sie doch bitte nicht den Menschen, dass nun Sie der Erste sind, der sich dieses Themas annimmt. Das ist Hybris!

 

Und nun zu den lehramtlichen Grundlagen, die Sie Herr Bischof offenkundig tabuisieren. Im geltenden Weltkatechismus der Katholischen Kirche (vgl. KKK Nr. 2357-2359)

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heißt es zu diesem Thema: Im Folgenden wird der Katechismus im Wortlaut kursiv zitiert und von mir kurz erläutert:

 

2357 Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt.

 

Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet (vgl. Gen 19, 1–29; Röm 1, 24–27; 1 Kor 6,9–10; 1 Tim 1,10), hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‚daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘ (CDF, Erkl. „Persona humana“ 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“

 

Die Kirche ist aufgrund des klaren biblischen Befundes und naturrechtlicher Überlegungen der Auffassung, dass homosexuelle Handlungen objektiv immer als schwer sündhaft einzustufen sind. Der Grund für diese moraltheologische Bewertung ist v.a. die schöpfungstheologische Dimension menschlicher Sexualität.

Gott hat den Menschen in seiner Bezogenheit von Mann und Frau erschaffen. Im Einswerden von Mann und Frau manifestiert sich die Liebe der Gatten zueinander

 

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und die grundsätzliche Bereitschaft, an der Weitergabe des Lebens, am Schöpferhandeln Gottes teilzuhaben. Genau dies können homosexuelle Paare in ihren Akten eben nicht. Die homosexuelle Sexualität ist eben per naturam nicht dazu geeignet, diese Teilhabe am Schöpfungswerk zu leben.

 

2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen haben tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Verfasstheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.“

Die Kirche will auf keinen Fall, dass Menschen mit dieser Neigung ausgegrenzt und diskriminiert werden. Jeder homosexuelle getaufte Mensch hat Anteil an der Berufung des Christenmenschen wie jeder andere Christ auch. Hier gibt es eben keinen Unterschied! Die Menschenwürde ist unteilbar.

 

Die Kirche kommt aber nicht umhin, in objektiver Hinsicht ihr Unwerturteil über homosexuelle Praktiken auszudrücken. Die Gründe ergeben sich aus der zuvor genannten Passage. Ganz anders ist allerdings die Frage der subjektiven Zurechnung zu beurteilen! Keinem steht es zu, sich hier ein Urteil zu erlauben. Genau dies hat ja auch Papst Franziskus in diesem Zusammenhang gesagt: „Wer bin ich, zu urteilen?“. Der Papst hält hierbei allerdings ganz ausdrücklich an den Vorgaben des Katechismus fest.

 

Dies ist die Haltung des Hl. Augustinus, der uns allen diese Mahnung mit auf den Weg gibt: „Hasse die Sünde, aber liebe den Sünder!“ und die stete Mahnung des HERRN an uns alle, auf seinen eigenen Balken im Auge zu achten und nicht sich am Splitter des anderen zu ergötzen (vgl. Mt 7,3).

 

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Keiner von uns hat das Recht, sich über die hier betroffenen Menschen zu erheben. Die Gründe, wieso Menschen zu dieser Lebensweise kommen, kennen wir nicht. Jeder hat seine geheimnisvolle Geschichte, die es zu achten gilt. Aber, die Kirche muss sagen dürfen, wenn eine Handlung in objektiver Hinsicht dem Gesetz Gottes zuwider läuft. Tut sie dies nicht, wird sie ihrem Lehrauftrag, auch in Fragen der Moral die Völker zu unterweisen, nicht gerecht.

 

2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich – vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft –, durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.“

 

Mit dieser Ziffer bietet der Katechismus eine Problemlösung an, die homosexuellen Menschen hilft, im Einklang mit den Geboten Gottes zu leben: Die Berufung zur Keuschheit! Das ist für viele Menschen, die in der Selbstverwirklichung die oberste Priorität sehen, eine schwere Kost. Aber die Kirche muss dies so aussprechen, da sie davon überzeugt ist, dass das Ausleben homosexueller Sexualität die Gefahr mit sich bringen kann, das Seelenheil zu gefährden.

 

Übrigens: Wir alle (!) sind zur Keuschheit gerufen! Dies ist keine „Last“, die man einer bestimmten Gruppe auferlegt. Nein, das ist der Weg der christlichen Freiheit, der die Sexualität nicht als Götze missversteht und darum weiß, dass die Triebe in Bahnen geordneter Sexualität geleitet werden müssen. Diese Berufung teilen alle Christen.

 

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Und dann noch eines: Wie viele betroffene Menschen haben es auch erlebt, dass sie doch noch ein Ausleben ihrer Sexualität in der Ehe zwischen Mann und Frau als großes Gnadengeschenk für ihr Leben empfangen durften? Genau diese Möglichkeit der Bekehrung wird von der mitunter sehr aggressiv auftretenden Homo-Lobby negiert. Aber nach christlichem Verständnis ist die Umkehr immer möglich. Auch das kann Hoffnung machen, genau darum zu beten und Menschen zu Rate zu ziehen, die einem dabei helfen, diesen Weg der Umkehr gehen zu können.

 

Also, Herr Bischof Bode, von einem Schweigen oder Tabuisieren der Kirche kann hier keine Rede sein! Die Lehre liegt klar auf der Hand und muss von Ihnen als Apostelnachfolger unverkürzt verkündet werden. Das ist Ihr „Job“! Und indem Sie diese Lehre den betroffenen Menschen mit aller Achtung und Liebe sagen, werden sie ihnen auch gerecht.

 

Angesichts der von Ihnen vorgeschlagenen Lösung wird den Menschen Sand in die Augen gestreut. Durch eine Segnung solcher Paare würde die Kirche den Eindruck erwecken, dass auch die homosexuellen Handlungen unter dem Segen Gottes stünden. Aber die Sünde ist nichts, wo man Gottes guten Zuspruch zusagen könnte.

 

Und schließlich zum Schluss: Natürlich muss die Kirche solche Partnerschaften differenziert bewerteten. Mit der moraltheologischen Distinktion von objektiver und subjektiver Vorwerfbarkeit hat die kirchliche Morallehre schon immer eine solche Differenzierung vorgenommen.

 

Und natürlich ist es positiv, wenn zwei Menschen mit Hingabe füreinander einstehen. Das hat auch keiner ernsthaft bezweifelt. Aber es bleibt dabei, dass homosexuelle Akte immer zu missbilligen sind, da sie mit dem Willen des Schöpfergottes nicht kompatibel sind.

 

Von dieser fundamentalen Wahrheit kann die Kirche nicht abrücken. Täte sie dies, bräuchte sie in Sachen Sexualmoral gar nichts mehr zu sagen. Denn dann ist die Sexualität ein von jeglicher Fortpflanzung losgelöstes Mittel der Befriedigung, worüber jeder Mensch nach seinem Gusto entscheiden kann. Dann würden wir letztlich alle vor Baal unser Knie beugen (vgl. 1 Kön 19).

 

 

Anmerkungen:

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Zit. nach Katechismus der Katholischen Kirche.
Neuübersetzung aufgrund der Editio Typica Latina, München 2005.


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