Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer kritisiert Käßmann
Düsseldorf (idea) – Auf Kritik in Unternehmerkreisen sind Äußerungen der Reformationsbotschafterin des Rates der EKD, Margot Käßmann (Berlin), gestoßen, wonach der ehrbare Kaufmann immer seltener werde. Es gebe ihn sehr wohl und er sei das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU), Friedhelm Wachs (Leipzig), in einem Interview mit der Wirtschaftswoche (Düsseldorf). Zuvor hatte Käßmann in einem Gespräch mit der Wochenzeitung beklagt, dass in den vergangenen Jahren in deutschen Unternehmen zu wenig in Vertrauen, Verlässlichkeit und Verantwortung investiert worden sei: „Deshalb haben die Menschen den Respekt vor den wirtschaftlichen Eliten verloren. Sie misstrauen ihnen, weil sie für Korruption und Machtbesessenheit stehen.“
„Nahezu alle Manager und Unternehmer verhalten sich integer“
Wachs entgegnete, nicht nur ihn irritiere die pauschale Diffamierung von Managern als potentiell unehrbare Kaufleute: „Nahezu alle Manager und Unternehmer verhalten sich integer.“ Den Abgasskandal auf den gesamten Bereich der Industrie und der Wirtschaft zu übertragen, sei unredlich. Handwerker und Mittelständler hätten auf dem Markt ohne Anstand gar keine Chance zu überleben, so Wachs: „Ohne das Prinzip des ehrbaren Kaufmanns als Grundlage wirtschaftlichen Handelns gäbe es die deutsche Wirtschaftserfolgsgeschichte schlichtweg nicht.“ Zudem gebe es in der Wirtschaft nicht mehr Fehlverhalten und Kriminalität als sonst in der Gesellschaft auch: „Deshalb sind Frau Dr. Käßmanns Aussagen über Manager bestenfalls unanständig.“